Es kann jeden treffen - Leckageschutz als wirksame Lösung - Leitungswasserschäden - GDV
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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Leitungswasserschäden Es kann jeden treffen - Leckageschutz als wirksame Lösung
Überblick 03 Es kann jeden treffen - Leckageschutz als wirksame Lösung Diese Broschüre will dazu beitragen, Verantwortlichen Wege aufzuzeigen, um das Ausmaß von Leitungswasserschäden zu minimieren. Hierzu werden verschiedene Maßnahmen zum Leckageschutz vorgestellt. Im Immobilienbereich gehören Leitungswassersysteme seit Jahren zu den Hausinstallationen, die am häufigsten von Schäden betroffen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: → Das Risiko eines Wasserschadens an Heizungs,- Trinkwasser- oder Abwasserleitungen steigt mit dessen Alter. Aber auch in Leitungswassersystemen in neueren Gebäuden treten Schäden auf, da die Installationen aufgrund innovativer und neuer Bauweisen umfangreicher und komplexer geworden sind. Dazu gehören objektspezifische Installationen wie z. B. Klima- und Wärmepumpenan- lagen, Solarthermie, Spül- und Waschmaschinen, Schwimmbecken sowie wasserführende gewerbliche Einbauten, die das Schadenrisiko erhöhen. → Gebäude mit hohem Wärmedämmstatus bedingen im Falle eines Leitungswasserschadens oftmals einen umfangreichen Rückbau geschädigter Bausubstanz und aufwändige technische Trocknungs- und Sanierungsmaßnahmen. Zusammengefasst birgt jedes Leitungswassersystem sowohl in älteren als auch in neu errichteten Gebäuden ein hohes Schadenpotential. Leitungswasserschäden
04 Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen Wasseraustritt - Was nun? Eigentümer, Mieter oder Gewerbetreibende Nicht rechtzeitig bemerkte Leitungswasser- müssen oftmals kurzfristig und spontan ihre schäden können zum Teil gravierende Auswir- Wohn- oder Betriebsstätten aufgeben und kungen für die Bewohner oder die gewerbli- in Hotels oder in andere Objekte umziehen. chen Nutzer nach sich ziehen. Das über eine Besonders dramatisch kann sich dies in Kran- Leckage ausgetretene Leitungswasser durch- kenhäusern, Hotels, Pflegeheimen oder Schu- feuchtet in vielen Fällen Decken und Wän- len auswirken. Die Betroffenen, Schulklassen, de, schädigt Bodenaufbauten. Der Schaden Büros oder auch Arztpraxen müssen mögli- kann sich über mehrere Stockwerke erstre- cherweise in provisorische Container oder an- Die Beseitigung cken. Nicht selten gehen Schimmelschäden dere Räumlichkeiten verlegt oder schlimms- von Leitungs mit dem Wasseraustritt einher. tenfalls geschlossen werden. Arbeitsmittel, Wa- wasserschäden Der Rückbau der geschädigten Gebäu- ren und Vorräte müssen ausgelagert werden. dauert je nach debestandteile, die erforderliche technische Der hohe finanzielle Schaden stellt des- Ausmaß von Trocknung der Gebäudesubstanz sowie die halb häufig nur einen Nebenaspekt dar, wo- einigen Wochen anschließenden Wiederherstellungsmaßnah- bei der Schadenaufwand für Sanierungs- und- bis zu mehreren men nach einem solchen Schadenereignis sind Bautrocknungskosten von den ausgetretenen Monaten. in der Regel sehr zeitaufwändig. So dauert die Wassermengen und vom Alter des Gebäudes Beseitigung dieser Schäden je nach Ausmaß beeinflusst wird – besonders jüngere Gebäude von einigen Wochen bis zu mehreren Mona- mit einem guten Dämmstatus verteuern häu- ten und ist mit einem hohen persönlichen und fig die Sanierung. finanziellen Aufwand verbunden. Während des Trocknungs- und Wieder- herstellungszeitraums sind die betroffenen Wohn-, Gewerbe- und öffentlichen Gebäude zeitweise gar nicht oder zumindest nur stark eingeschränkt bewohn- bzw. -nutzbar. Euro 5000 Je älter das Haus, desto wahrscheinlicher ein Schaden Abbildung 1 · Je jünger das Haus, desto teurer der Schaden Schaden- durchschnitt in Euro 4000 Schäden / 1000 Verträge 80 Schadenhäufigkeit 70 Schäden pro 1000 Verträge 60 3000 50 40 30 20 10 2000 >50 49-45 44-40 39-35 34-30 29-25 24-20 19-15 14-10 5-9 4-0 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Quelle: GDV Leitungswasserschäden
Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen 05 Verringerung des Schadenaufwandes werden.Klar ist, dass kein einziger Leitungs- – Es gibt eine Lösung! wasserschaden durch diese Systeme verhin- Es gibt jedoch technische Lösungen, die helfen, dert wird. Jedoch lässt sich so das Schaden- dass Schadenausmaß zu verringern. ausmaß reduzieren. Der Aufwand für die Wie- Kommt z. B. ein installierter Sensor in derherstellung kann beispielsweise durch eine Kontakt mit Wasser – egal ob dies aus ei- Minimierung der Trocknungsarbeiten verrin- ner Leckage am Heizungs,- Trink- oder Ab- gert werden. wasserrohr kommt –, wird dies als Undich- Derartige Systeme ersetzen in keinem Der Umfang von tigkeit gewertet und es wird eine Alarmmel- Falle eine Anlagensanierung, welche z. B. auf- Wasserschäden dung in Form eines akustischen Signals aus- grund des Alters des bestehenden Leitungs- kann durch gelöst. Derartige Systeme lassen sich auch mit wassernetzes notwendig ist. organisatorische Smart-Home-Anwendungen kombinieren, die und technische dann z. B. eine Meldung an das Smartphone Maßnahmen generieren. Leckagen können dadurch früh- Ziel - Schadenminderung! reduziert werden. zeitig erkannt und Gegenmaßnahmen zeit- Der Umfang von Wasserschäden kann durch nah ergriffen werden. organisatorische und technische Maßnahmen Zusätzlich bietet die Industrie seit eini- reduziert werden. Eine Undichtigkeit an ei- ger Zeit Systeme an, die die Trinkwasserver- nem wasserführenden Leitungssystem (z. B. sorgung im Falle einer Leckage selbsttätig ab- durch einen Rohrbruch) oder ein ungewollter sperren. Dadurch wird weiterer Wasseraus- Wasseraustritt (z. B. eine überlaufende Bade- tritt aus der Leckagestelle verhindert. Diese wanne) kann dadurch verhindert, festgestellt Geräte werden direkt in die Trinkwasserlei- oder verringert werden. Hier zwei Beispiele: tung, z. B. im Bereich des Wasserzählers, ins- talliert. So sollen Rohrbrüche sowie Leckagen → Organisatorische Maßnahme: Manuelles erkannt bzw. angezeigt und ggf. die Wasserzu- Schließen der Hauptabsperrung der Trinkwas- fuhr im Schadenfall automatisch abgesperrt serleitung beim Verlassen des Gebäudes. Aufteilung des Schadenaufwandes 2020 in Wohngebäude nach Gefahren Abbildung 2 · Angaben in Prozent 57 % Leitungswasser Gesamt 3 % Sonstiges/Unbekannt 5,7 Mrd. EUR 3 % Weitere Naturgefahren (Elementar) 15 % Sturm/Hagel 21 % Feuer Quelle: GDV Leitungswasserschäden sind nach wie vor der Hauptkostentreiber in der Gebäudeversicherung. Im Jahr 2020 beliefen sich die Schadenaufwändungen auf etwa 3 Milliarden Euro. Leitungswasserschäden
06 Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen → Technische Maßnahme: Automatisches Die einfachste Maßnahme einen möglichen Schließen der Hauptabsperrung der Trink- Leitungswasserschaden zu verringern, ist wasserleitung durch einen Sensor. das zentrale Absperren der Trinkwasserzulei- tung in den Zeiten der Nichtnutzung. Damit Der Leckageschutz greift durch einzelne Maß- wird von vornherein ein mögliches Nachflie nahmen oder durch eine Kombination dieser ßen von Wasser aus dem „unerschöpflichen“ Maßnahmen als ein sogenanntes Leckage- Trinkwassernetz vermieden. Im Falle eines schutzsystem. Leckageschutzsysteme werden Schadens kann dann weniger Trinkwasser in z. B. in DIN 3553 (Armaturen für Trinkwasser- das Gebäude gelangen. Gerade bei Leckagen anlagen in Gebäuden – Leckageschutzsysteme im Trinkwassernetz treten ohne eine derartige mit Sensoren und automatisierten Absperr- Begrenzung erhebliche Feuchteschäden auf. vorrichtungen – Detektoren zum Einbau in Eine zentrale Absperrarmatur beim Verlas- Trinkwasser-Installationen – Anforderungen sen des Gebäudes manuell zu betätigen ist um- und Prüfungen) beschrieben.1 ständlich und erfordert eine erhebliche Selbst- Ein passendes disziplin. In Mehrfamilienhäusern, gewerbli- System muss 1 Die technischen Richtlinien definieren als chen oder öffentlichen Gebäuden ist dies darü- sorgfältig geplant Leckageschutz gemäß DIN 3553 folgendes: Leckageschutzsystem: Armaturen, bestehend aus ber hinaus aufgrund der Vielzahl von Nutzern werden. Hierzu mindestens einem Sensor, mindestens einer Absperr- nicht immer möglich. sind neben der vorrichtung und mindestens einem lokalen und/ Automatisierte Absperreinrichtungen bieten Auswahl einer oder entfernten Steuer-/ Regelkreis, die Leckagen in in diesen Fällen nicht nur einen höheren Kom- geeigneten Absperr Trinkwasser-Installationen überwachen und aufdecken und den Wasserdurchfluss unterbrechen. fort, sie überwachen je nach Ausführung auch in einrichtung auch Absperrvorrichtung: den normalen Betriebsphasen das gesamte Lei- das Nutzerverhalten Organ, das die Wasserzufuhr unterbricht tungssystem oder ausgewählte Bereiche. zu bewerten. Sensor: System, das aus Durchfluss, Druck oder Moderne Leckageschutzsysteme beinhal- anderen physikalischen oder chemischen Größen innerhalb der Trinkwasser-Installation das Signal ten neben der automatisierten Absperrfunkti- für die Absperrvorrichtung generiert on erweiterte Optionen zur Leckagedetektion, Steuerkreis/ Regelkreis: Wirkungskreis, Anbindungen an Gefahrenmeldeanlagen und/ um die Absperrvorrichtung zu schließen, oder Web-Applikationen. wenn eine Leckage erkannt wird. Ein passendes System muss sorgfältig ge- plant werden. Hierzu sind neben der Auswahl einer geeigneten Absperreinrichtung auch das Nutzerverhalten zu bewerten. Im Rahmen der Passiver Leckageschutz Abbildung 3 · Wannen unter Warmwasserspeichern oder Spülschränken Die zu schützenden Bereiche werden unterhalb der wasserführenden Leitungen oder Geräte wasserdicht ausgestattet – So werden z. B. Wannen unter Warmwasserspeichern oder Spülschränken installiert, oder Brennwerthermen in Dachzentralen werden auf mit Teichfolie abgeklebte und abge- dichtete Untergründe aufgestellt. Leitungswasserschäden
Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen 07 Planung und Installation des Leckageschutz- Eine Begrenzung der ausgetretenen Wasser- systems ist ein Fachplaner oder ein objektkun- menge sowie eine Verkürzung der Einwirk- diger Installationsbetrieb einzubinden. Dieser zeit durch schnelles Handeln kann dazu bei- kann bei der Auswahl eines geeigneten Sys- tragen, den Schaden und dessen Folgen ge- tems helfen und die baulichen Gebäudebe- ring zu halten. sonderheiten berücksichtigen, wie z. B. ther- Die Begrenzung der in das Gebäude aus- mische Ablaufsicherungen (autonome Sicher- tretenden Wassermenge kann auf zwei unter- Es sollten heitsarmatur für Feststoffbrennkessel), Feu- schiedliche Arten realisiert werden: bereits bei der erlöschanlagen und die Trinkwasserhygiene. Konzeption des Leckageschutzsysteme haben die Mög- → Passiv: die zu schützenden Bereiche wer- Schutzsystems lichkeit über eine Meldung/Alarmierung eine den unterhalb der wasserführenden Leitun- entsprechende Person direkt zu informieren, die sinnvoller- gen oder Geräte wasserdicht ausgestattet – Personen oder weise unmittelbar entsprechende Maßnah- So werden z. B. Wannen unter Warmwasser- Dienstleister men zur Reparatur oder z. B. der Absperrung speichern oder Spülschränken installiert, oder ausgewählt und der Wasserleitung veranlassen kann. Dies Brennwerthermen in Dachzentralen werden die daraus ggf. kann z. B. der Eigentümer, der Installateur, auf mit Teichfolie abgeklebte abgedichtete Un- entstehenden der Hausmeister, der Hausverwalter oder eine tergründe aufgestellt. (Abb. 3) Betriebskosten sonstige ständig besetzte Stelle sein. Es soll- mit berücksichtigt ten bereits bei der Konzeption des Schutzsys- → Aktiv: die Wasserzufuhr am Wohnungs- werden. tems entsprechende Personen oder Dienstleis- oder Hausanschluss wird abgesperrt – manu- ter ausgewählt und die daraus ggf. entstehen- ell, zeit-, sensor- oder durchflussgesteuert, mit den Betriebskosten mit berücksichtigt werden. oder ohne Informationsmöglichkeit über das Internet. (Abb. 4) Leckageschutz - Welche Wassersensoren bzw. Wassermelder können Systeme gibt es? hier helfen diese Einwirkzeit erheblich zu ver- Wasserschäden in Trinkwasserinstallationen kürzen indem sie verantwortliche Personen treten oft unbemerkt oder zu Zeiten auf, in über bestimmungswidrig ausgetretenes Was- denen niemand in dem Objekt anwesend ist. ser schnell informieren. Strom versorgung Leckage schutzsystem: Funktionsaufbau aktiver Leckageschutz Steuereinheit, ggf. mit Anbindung an Abbildung 4 · Diese Absperr-Einheiten das Internet der Wasserzufuhr gibt es Absperrventil Wasserzähler Absperrventil Leckage Durchfluss vor dem nach dem schutzsystem: richtung Wasserzähler Wasserzähler automatisches Absperrventil Leitungswasserschäden
08 Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen Leitungswasserschäden in Privatwohnungen Abbildung 5 · in Prozent des Bundesdurchschnitts 40 200 100 Quelle: GDV Wo es leckt und tropft: Seit den 1980er-Jahren haben sich die Kosten für Leitungswasserschäden verdreifacht. In den westli- Hamburg chen Bundesländern und den Großstädten ist das Problem besonders gravierend. Der Osten profitiert von den Sanierungen nach der Wende – und weniger Bausünden Berlin Oberspreewald- Lausitz Geringste Schäden in Oberspreewald-Lausitz: Bei 39,9 Prozent des bundes- weiten Durchschnitts liegen die Leitungswasserschäden im östlichen Brandenburg, begünstigt durch eine hohe Eigenheimquote und viele Neu- bauten nach 1990. Im Westen am besten ist der Stadtkreis Kaufbeuren in Bayern mit 57,8 Prozent. Köln Höchste Schäden in Köln: Die Stadt am Rhein ist Deutschlands Kapitale für Rohrbrüche – mit Schadenwerten, die je nach Stadtteil um 197 bis 204 Prozent über dem Durchschnitt liegen. In den rechtsrheinischen Vierteln ist die Lage mit 126 Pro- zent deutlich besser. München Leitungswasserschäden
Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen 09 Wassermelder bzw. Wassersensoren gibt geräten sollte bei längeren Abwesenheiten es mit diversen Funktionen. Es sind verschie- (z. B. Urlaub, Ferienwohnungen) eine „echte“ dene Kombinationen auf dem Markt erhältlich, manuelle Absperrung erfolgen. Dies gilt be- so sollte sich vorab beim Fachhandel informiert sonders für die über das Internet überwachten werden, welche der hier aufgeführten Funkti- Systeme, denn bei Stromausfall im Objekt ist onen ein Wassermelder bzw. -sensor besitzt. eine Überwachung nicht mehr möglich. Die Daten der über das Internet angebun- → Batteriegestützt und/oder Steckdosenge- denen Leckageschutzgeräte liegen außerhalb bunde Energieversorgung. des eigenen Zugriffsbereichs auf Servern bei den Herstellern der Wassermelder und Ven- → Akustische Signalgebung um lokal auf Un- tile. Um diese Daten abzurufen bedarf es in regelmäßigkeiten hinzuweisen. der Regel eines zusätzlichen kostenpflichti- gen „Dienstleistungsvertrages“. Dies sollte bei → Wassersensor welcher Wasser/Feuchtigkeit der Auswahl berücksichtigt werden. Je nach Besonders bei an vorher festgelegten Orten erkennt und die Art des Systems ist ein Stromanschluss/Steck- größeren bzw. Wasserzufuhr mittels eines angeschlossenen dose und ggf. ein leistungsfähiger/geeigneter komplexen Ventils absperren kann. WLAN- oder LAN-Anschluss erforderlich. Bei Gebäuden ist es Anbindung an das Internet ist das System vor zu empfehlen → Durchflussgesteuerter Wassersensor der ei- dem Zugriff Dritter zu schützen. Hinweise für fachkundige Pla- nen „ungeplanten“ Wasserverbrauch erkennt den privaten Nutzer von Smart Home-Anwen- ner mit der Ent- und die Wasserzufuhr mittels eines ange- dungen finden sich z. B. auf der Website von wicklung eines schlossenen Ventils absperren kann. VdS-Home.2 Gewerbliche Anlagenbetreiber Schutzkonzeptes finden wichtige Hinweise z. B. in der DSGVO3. zu beauftragen. → Anbindung eines Wassermelders an Ge- bäudeleittechnik bzw. Gefahrenmeldeanlagen zur automatisierten Alarmierung über bestim- Umsetzung - Kosten für einen mungswidrig austretendes Wasser. sicheren Leckageschutz In den meisten Fällen werden sich die Kosten → Anbindung an das Internet um über be- für einen wirksamen Leckageschutz auf das stimmungswidrig austretendes Wasser mit- Gerät und die Sensorik, deren Montage sowie tels mobiler Applikationen über den Status ei- die Betriebskosten beschränken. nes Wassermelders zu informieren. Je nach Größe und Art des Gebäudes z. B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Gewer- Absperrventile werden immer in Trinkwas- be-Immobilie oder Ferienhaus kann der Auf- serleitungen eingebaut. Über mögliche An- wand für ein Leckageschutzsystem variieren. schlussnennweiten der diversen Ventile gibt Die Kosten für den Mindestschutz mit auto- der Fachhandel Auskunft. Die meisten Gerä- matischer Absperrung in einem Einfamilien- te gibt es für die Nutzung in Einfamilienhäu- haus beginnen bei etwa 500 EUR (Stand 2020). ser. Wer etwas für größere Einheiten oder ge- Bei Mehrfamilienhäusern oder größeren Ob- werbliche Gebäude sucht wird auch fündig, jekten/Gewerbeimmobilien können die Kos- jedoch variiert der finanzielle und organisa- ten ein Mehrfaches davon betragen. torische Aufwand hierbei erheblich. Für den laufenden Betrieb können weitere 2 https://www. Kosten anfallen, wie z. B. für Alarmweiterlei- vds-home.de/ tung, Mobilfunkgebühren und Wartung. einbruch-diebstahl/ smart-home/ Strom und Daten - Was Besonders bei größeren bzw. komplexen gilt es zu beachten? Gebäuden ist es zu empfehlen fachkundige 3 https://www.bmwi.de/ Redaktion/DE/Artikel/ Der elektrische Strombedarf und die Funkti- Planer (z. B. über die Bundes- bzw. Landesin- Digitale-Welt/euro- onsweise vieler Ventile – sie bleiben bei Strom- genieurkammer4) mit der Entwicklung eines paeische-datenschutz- ausfall im jeweiligen Zustand offen, geschlos- Schutzkonzeptes zu beauftragen. Denn dort grundverordnung.html sen oder sie öffnen sogar – machen einen un- kann es auch sinnvoll sein, mehrere Geräte 4 https://bingk.de/ beaufsichtigten Betrieb über einen längeren und Sensoren einzusetzen, die aufeinander ab- laenderingenieurkam- Zeitraum unsicher. Bei diesen Leckageschutz- gestimmt sein müssen. mern-3 Leitungswasserschäden
10 Leitungswasserschäden: Es kann jeden treffen Beispiel für den Beispiel für den Beispiel für den Einsatz eines Einsatz eines Einsatz eines Leckageschutzsystems Leckageschutzsystems Leckageschutzsystems für ein Einfamilienhaus für größere für eine Praxis/Kita Immobilien (Schule, Geeignet sind alle Geräte, die Mehrfamilienhaus, Bei klar definierten elektrisch geschaltet werden, Gewerbepark) Betriebszeiten ist die bei denen eine Durchfluss- Absperrung in den Zeiten der überwachung erfolgt oder In komplexen Anlagen Nichtnutzung sinnvoll. die die Wasserzufuhr nur bei mit vielen Strängen und vie- Hierzu eignen sich alle Ge- Wasserentnahme öffnen. len Nutzern reicht eine ein- räte, die elektrisch geschaltet Zeitgesteuerte zelne Absperrung nicht aus. oder zeitlich gesteuert wer- Absperrungen sind auf Leckageschutzsysteme erlau- den und die bei Stromausfall Grund der wechselnden Nut- ben es jedoch einzelne Lei- geschlossen bleiben. zungszeiten hier üblicher- tungsstränge zu überwachen weise nicht geeignet. und diese dann bei einer → Option 1: Zusätzlich Leckage separat abzusperren. können Sensoren zur Detek- → Option 1: Zusätzlich Bei derartigen Objekten tion von Wasseraustritt an können Sensoren zur Detek- ist eine individuelle Be- unterschiedlichen Stellen tion von Wasseraustritt an ratung und Fachplanung der Praxis installiert werden unterschiedlichen Stellen, unumgänglich. (z. B. in Revisionsöffnungen). z. B. im Bereich der Wasch- maschine, installiert werden → Option 2: Weiterleitung einer Alarmmeldung an → Option 2: Weiterlei- einen Haustechniker. tung einer Alarmmel- dung an den Eigentümer, z. B. Einbindung in Smart Home-Anwendungen Zusammengefasst gilt: Die Früherkennung eines Leitungswasserschadens durch ein Leckageschutzsystem führt zur Schadenminderung und damit zur Reduktion des persönlichen und finanziellen Aufwandes. Aus diesem Grunde wird Eigentümern, Mietern und Pächtern empfohlen, sich präventiv über ein Leckageschutzsystem zu informieren und sich fachkundig beraten zu lassen. Leitungswasserschäden
Impressum 11 Impressum Herausgeber Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Wilhelmstraße 43/43 G, 10117 Berlin Postfach 08 02 64, 10002 Berlin Tel. 030 / 20 20 - 50 00, Fax 030 / 20 20 - 60 00 www.gdv.de, berlin@gdv.de Publikationsassistenz Anja Birkenmaier, Stefan Semrau (twotype design, Hamburg) Redaktionsschluss 07.07.2021 Bildnachweis Titel: Getty images Seite 02: Getty images/Michael Blann Seite 10: Microsoft Piktogramme Disclaimer Die Publikation stellt eine allgemeine, unverbindliche Information dar. Die Inhalte wurden mit der erforderlichen Sorgfalt erstellt. Gleichwohl besteht keine Gewährleistung auf Voll- ständigkeit, Richtigkeit, Aktualität oder Angemessenheit der darin enthaltenen Angaben oder Einschätzungen. Eine Verwendung liegt in der eigenen Verantwortung des Lesers. Leitungswasserschäden
Rohrbruch – was nun? □ Wasseraustritt stoppen – z. B. Hauptleitung absperren □ Stromversorgung ggf. abschalten □ Installateur, Hausverwaltung und die Nachbarn informieren □ Versicherung informieren □ Wasser aufnehmen □ Inventar im Gefahrenbereich sichern □ Für Luftzirkulation sorgen - lüften □ Heizen Weitere Informationen finden sich in den Richtlinien zur Leitungswasserschaden-Sanierung/VdS 3150, die über den Webshop der VdS-Schadenverhütung GmbH https://shop.vds.de/de/startseite/ erhältlich ist. Die Richtlinien beschreiben den optimalen Ablauf der Behebung von Leitungswasserschäden – von der ersten Schadenfeststellung bis zur abschließenden Reparatur. Sie skizzieren einen kooperativen Prozess im Zuge der Schadenbehebung zwischen der Versicherung, dem Versicherungsnehmer sowie den weiteren Beteiligten (z. B. den Handwerkern). Sie enthalten klare und verständliche Hinweise und Erläuterungen, was im Normal- fall eines Leitungswasserschadens jeweils von wem beachtet und was getan werden sollte. Wichtige Informationen finden sich z. B. auch auf folgenden Websites: • Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS): https://www.ifs-ev.org • Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein (DVGW): https://www.dvgw.de • Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK): https://www.wasserwaermeluft.de Wilhelmstraße 43/43G Rue du Champ de Mars 23 www.gdv.de 10117 Berlin B-1050 Brüssel www.DieVERSiCHERER.de Tel.: 030 / 20 20 - 50 00 Tel.: +32 - 2 - 282 47 - 30 facebook.com/DieVERSiCHERER.de Fax: 030 / 20 20 - 60 00 Fax: +32 - 2 - 282 47 - 39 Twitter: @gdv_de E-Mail: berlin@gdv.de E-Mail: bruessel@gdv.de www.youtube.com/user/GDVBerlin
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