CHALLENGES: MUTPROBEN AUS DEM INTERNET - Servicestelle Kinder ...
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CHALLENGES: MUTPROBEN AUS DEM INTERNET EINE INFORMATION FÜR FAMILIEN UND FACHKRÄFTE Im Januar 2021 würgte sich ein 10-jähriges Mädchen aus Süditalien mit einem Gürtel zu Tode, als sie an einer soge- nannten Black-Out-Challenge teilnahm. Das Ziel der Chal- lenge ist es, eine Ohnmacht herbeizuführen und sich dabei zu filmen1. Bereits vor einigen Jahren gab es ähnlich lebens- gefährliche Formen dieser Challenge unter dem Namen „The Choking Game“. Seit geraumer Zeit kursieren etliche solcher Mitmach-Aktionen im Internet, sie werden insbe- sondere über Plattformen wie YouTube, TikTok oder Insta- gram verbreitet. Im Nachgang an derart tragische Vorfälle werden häufig Stimmen laut, die eine stärkere Regulierung fordern oder Betreiber sozialer Medien in der Pflicht sehen zu handeln. Diese Handreichung erklärt, was Challenges genau sind, woher ihre Faszination für junge Menschen kommt und wie Familien und pädagogische Fachkräfte damit umgehen kön- nen. WAS SIND CHALLENGES? ben, wie im Falle eines Isselsbacher Familienvaters, der Bei Internet-Challenges präsentieren sich Personen mit von einer mit Eiswasser überladenen Baggerschaufel er- unterschiedlichen Aufgaben und Mutproben öffentlich schlagen wurde3. mithilfe von Bildern und Videos. Mutproben gab es auch Auch in Projekten der Servicestelle Kinder- und Jugend- früher schon. Challenges sollen andere Menschen ani- schutz äußern junge Menschen, dass sie an verschiede- mieren, an einer solchen Herausforderungen teilzuneh- nen Challenges teilnehmen oder zumindest Kenntnis men. Sie finden jedoch im Zeitalter digitaler Medien we- davon haben. Dabei berichten die Kinder und Jugendli- sentlich stärkere Verbreitung. Durch entwicklungs- chen mitunter auch von gefährlichen Mutproben wie Fo- bedingtes Risikoverhalten junger Menschen können da- tos im Gleisbett mit herannahenden Zügen, bei denen es bei Hemmschwellen herabgesetzt und schlimmstenfalls scheinbar einen Wettbewerb darum gibt, wer am spä- auch (selbst-)schädigendes Verhalten stimuliert werden 2. testen beiseite springt. Oft verbreiten sich Challenges sehr schnell und gehen meist auch mit dem Appell einher, sie nachzuahmen MACH MIT, MACH´S NACH, MACH´S BESSER oder weiterzuverbreiten. Die meisten Internet-Challenges verbreiten sich viral in Bekannt geworden sind Challenges insbesondere durch den verschiedenen sozialen Netzwerken. Sie werden ge- die Ice Bucket Challenge aus dem Jahr 2014. Sie hatte teilt, geliked, Freund*innen vorgeschlagen oder auch das Ziel, Spendengelder für die Bekämpfung der Nerven- durch algorithmische Empfehlungssysteme in die Timeli- krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu akquirie- nes gespült. Das unterscheidet sie erst einmal nicht we- ren. Zu dem wohltätigen Zweck dieser Challenge kam sentlich von der Verbreitung diverser anderer Bilder, Vi- hier aber vielmals auch der Wunsch nach einer positi- deos und Kommentare. Eigen ist den meisten Challen- ven, schrillen oder anderweitig besonderen Selbstdar- ges der auffordernde Charakter. Es geht hier nicht aus- stellung, was zu immer spektakuläreren und ausgefalle- schließlich um die reine Betrachtung solcher Videos. neren Videos führte. Auch bei dieser Challenge kamen Meistens wird mit der Sendung solcher Beiträge auch einige Menschen zu Schaden oder verloren gar ihr Le- Handreichung „Challenges – Mutproben aus dem Internet“ | Februar 2021 1
ein Appell an die Zuschauer*innen gerichtet, der sich mit oder Influencer*in zur Antwort. Nicht allen Nutzer*innen dem Slogan „mach mit – mach’s nach – mach’s besser“ ist dabei jedoch bewusst, dass hinter den prominenten umschreiben ließe. Die Rezipient*innen werden aufge- und viel geklickten Videos in der Regel ein professionel- fordert, ebenfalls ein Video hochzuladen, in dem sie sich les Team steht. Die Videos suggerieren zwar durch der jeweiligen Herausforderung stellen. So entwickelt Schnitttechnik und Kamerabewegung eine Laienproduk- sich ein Schneeballprinzip, durch das sich die Challenges tion, sind jedoch in der Regel sehr gut durchdacht oder rasant schnell verbreiten. von Grund auf durchgeplant. Die meisten dieser Herausforderungen sind nur kurz an- haltende Trends. Auch wenn drastische Formen und ge- SPIEGLEIN, SPIEGLEIN IN DER HAND sundheitsgefährdende Herausforderungen eher die Aus- Beauty- und Lifestyle-Challenges eifern dem vermeintlich nahme sind, bergen einige Challenges ein gewisses Ge- perfekten Lebenswandel der Vorbilder nach und können fährdungspotenzial für junge Menschen. Diesen Inter- dabei auch Konsumzwänge, unerreichbare Schönheits- netphänomenen widmet sich auch der Gefährdungsatlas ideale oder gar Essstörungen fördern. Im Rahmen der der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien Selbstdarstellung in sozialen Medien spielen solche und weist dabei auf „physische Gefährdungen“ und sol- Schönheitsideale, Körperlichkeit und sexuelle Orientie- che Ausprägungen hin, die „gar einen Suizid zum Ziel rung eine nicht zu vernachlässigende Rolle, insbesonde- haben (z.B. Blue Whale)“4. re bei jungen Menschen, die sich im Rahmen eines ge- schlechtlichen Rollenverständnisses und erwachsender JUST FOR FAME Sexualität ausprobieren wollen. Durch die Präsentation Soziale Medien spielen in der Lebenswelt junger über Plattformen wie Instagram erhalten sie schnelles Nutzer*innen eine große Rolle. Sie bieten die Möglich- Feedback und finden bestenfalls Bestätigung. Damit ge- keit, direkten Kontakt zu Freund*innen, Bekannten, hen aber oft auch stereotype Rollenbilder und Ge- Gleichgesinnten oder den eigenen Vorbildern aufzuneh- schlechterklischees einher. Diese Formen der Darstellung men. Die verschiedenen Kanäle dienen der Unterhal- sind auch in der „herkömmlichen“ Medienlandschaft tung, der Information und der Kommunikation. Sie lie- weit verbreitet und entsprechen teils auch einem gesell- fern aber auch Vorlagen zum Abgleich mit Dritten und schaftlichen Trend. Germanys Next Top Model, TV-Spots bieten Räume für die Herausbildung der eigenen Persön- oder Plakatwerbung von Frauen mit perfekten Körper- lichkeit. Jugendliche testen dabei aus, wie sie auf ihr so- maßen geben hier ein anscheinendes Idealbild vor. Mäd- ziales Umfeld wirken. Sie experimentieren gerade in der chen und Frauen zeigen folgerichtig in sozialen Medien Phase des Erwachsenwerdens mit ihrer Selbstdarstel- mit der Paper Waiste Challenge, dass ihre Taille genauso lung, eifern den großen Vorbildern nach und versuchen schmal ist, wie ein A4-Blatt – hochkant! sich auch in immer noch spektakuläreren und schöneren Dabei betrifft das Phänomen nicht nur junge Frauen. Bildern. In diesem Zusammenhang können Challenges Auch junge Männer unterliegen diesem sozialen Druck, soziale Zwänge verursachen, die Risikobereitschaft der wenn gestählte Fußballprofis auf im Computer bearbei- Akteure steigern und zu selbstschädigendem Verhalten teten Werbeplakaten die Messlatte an die idealen Kör- verleiten oder dieses bestärken5. Dabei machen sich jun- permaße nahezu unerreichbar hoch anlegen. Auf der ge Menschen mitunter für Mobbing angreifbar. Vor al- Plattform Instagram äußert sich das zum Beispiel in Phä- lem aber setzen sie bei manchen Challenges auch ihr Le- nomenen wie der Gym Selfie Challenge bei jungen Män- ben oder ihre Gesundheit aufs Spiel. Für die Produktion nern. Hier geht es darum, sich mit freiem und bestens eines vermeintlich eindrucksvollen Videos steigen Heran- durchtrainiertem Oberkörper im Fitnessstudio zu präsen- wachsende aus fahrenden Autos und laufen auf der tieren. Grundlegend gilt auch bei Beauty-Challenges die Fahrbahn nebenher, essen Waschmittelkapseln, führen gleiche Regel wie allgemein im Umgang mit sozialen eine Ohnmacht herbei oder legen sich auf die Brüstung Medien: Man sollte sich vorher gut überlegen, was man von Autobahnbrücken. von sich preisgibt und wie man sich darstellt. Bezogen Im Vordergrund steht dabei das Generieren von Likes, auf Minderjährige sind leicht bekleidete oder unbeklei- Klicks und Abonnent*innen für den eigenen Kanal. Nach dete Darstellungen problematisch und in manchen Fäl- diesen Zahlen bemisst sich augenscheinlich die Beliebt- len sogar strafrelevant. heit und der Grad der Anerkennung; nicht nur für junge Menschen. Aber auch versteckte Hilferufe können Motiv SCHÜTZEN UND BEFÄHIGEN für die Teilnahme an Challenges sein. Seit 2019 reagiert auch YouTube auf das Phänomen der Fragt man Jugendliche nach dem bevorzugten Berufs- gesundheitsgefährdenden Challenges. Die Plattform be- wunsch, so bekommt man nicht selten YouTube-Star hält sich vor, Videos zu löschen, die „Handlungen för- Handreichung „Challenges – Mutproben aus dem Internet“ | Februar 2021 2
dern, bei denen die Gefahr schwerer körperlicher Verlet- tende Inhalte sollten weder nachgeahmt noch weiter zungen besteht“6. Darüber hinaus laufen die verbreitet werden. Betreiber*innen von YouTube-Kanälen bei einer Zuwider- handlung gegen die Community-Richtlinien Gefahr, zeit- DON´T BELIEVE THE HYPE weise oder ganz gesperrt zu werden. Die Plattform – ebenso wie Instagram, Facebook oder TikTok – reagie- In der Regel sind die meisten Challenges Strohfeuer, die ren allerdings nach wie vor zu selten oder zu spät. Im nur wenige Wochen bestand haben. Die meisten ge- tragischen Fall des Mädchens, das sich im süditalieni- sundheitsgefährdenden Mutproben bleiben eher Rand- schen Palermo bei der sogenannten Black-Out-Challenge erscheinungen. Grundlegend erkennen auch die meisten zu Tode strangulierte, versicherte TikTok zwar, dass „die Kinder und Jugendlichen, dass an ihnen nichts nachah- Sicherheit der TikTok-Gemeinschaft (...) absolute Priori- menswert ist. In Bezug auf gefährdungsgeneigte Heran- tät“ hätte und das Unternehmen mit den Behörden zu- wachsende bedarf es aber einer besonderen Sensibilität sammenarbeiten werde, um den Fall aufzuklären 7. Häu- für solche Phänomene. fig bleibt es aber bei solchen Reaktionen im Nachgang. Die Befassung mit Challenges – insbesondere solchen, Proaktive Strategien sind jedoch ebenso unumgänglich die Risiken für die gesunde Entwicklung junger Men- wie Präventionsangebote für junge Menschen, um kom- schen bergen – ist in Familie ebenso wie in pädagogi- petent mit derartigen Medienangeboten umzugehen. schen Settings unumgänglich. Eine wertschätzende, in- Je nach Alter und Erfahrung sind Heranwachsende ein- teressierte und offene Haltung für die Medienvorlieben fach noch nicht in der Lage, den manipulativen Charak- der Kinder und Jugendlichen bietet dabei die beste Vor- ter und die Tricks in der Produktion vollständig zu erfas- aussetzung, um ins Gespräch zu kommen. Generelle Ab- sen. Neben dem Sperren von entwicklungsbeeinträchti- lehnung hingegen verbaut von vornherein Diskussions- genden Beiträgen liegt eine wichtige Aufgabe daher im grundlagen und verhindert Gesprächsanlässe. erzieherischen Kinder- und Jugendmedienschutz und der Eine Auseinandersetzung mit Challenges sollte dabei Förderung von Medienkompetenz. Junge Menschen abstrakt und ohne konkreten Bezug erfolgen, um keine müssen in der Lage sein, Medienproduktionen zu durch- Hinweise zu geben. Eine globale Beschäftigung kann schauen, an der eigenen Lebenswirklichkeit abzuglei- aber auch ohne konkrete Beispiele erfolgen. Schließlich chen und deviante Verhaltensweisen als gesellschaftlich geht es um grundlegende Fragen der Medienerziehung, unerwünscht einzuordnen. der Medienbildung und des Medienschutzes, aber auch um grundsätzlich pädagogische Zieldimensionen wie Resilienz, Urteilsfähigkeit, Selbstwert und Selbstachtung. NEUE DIMENSIONEN In der öffentlichen Wahrnehmung sollten Online-Chal- Letztlich sind Mutproben und Selbstdarstellung keine lenges nicht skandalisiert werden, um unnötige Auf- neuen Phänomene. Insbesondere im Jugendalter spielen merksamkeit und damit weitere Verbreitung zu verhin- sie von jeher eine große Rolle. Allerdings verfolgt mit dern. Dass die Gefahr besteht, zeigt die Blue Whale- der Entwicklung der sozialen Medien ein deutlich größe- Challenge, die zu Beginn kaum mehr als eine Internet- res Publikum solche Aktionen. Daher ist auch die Gefahr Hoax war und erst durch die mediale Aufmerksamkeit größer, dass sich unbedacht oder leichtfertig geteilte In- einige Trittbrettfahrer*innen zu selbstverletzendem Ver- halte rasant schnell verbreiten. Außerdem steigen so die halten und Suizidversuchen verleitete8 9. sozialen Zwänge, sich besonders schön, extrem sport- Für Pädagog*innen und Eltern ist die Kenntnis solcher lich, witzig oder außerordentlich wagemutig zu präsen- Trends wichtig, um zu aktuellen Phänomenen auf dem tieren, da sich der Grad der Beliebtheit für junge Men- neuesten Stand zu sein. Nur so können entsprechende schen stark in Followerzahlen und Likes bemisst. Dieses Signale und Zeichen sensibel wahrgenommen und ge- Verständnis und der zählbare Wert von „Fame“ oder Be- eignete Präventions- und Interventionsstrategien entwi- liebtheit im Netz sollte in Relation gesetzt werden zu Be- ckelt oder Hilfe geholt werden. griffen wie Freundschaft und Anerkennung in „analo- gen“ Lebensbereichen oder dem sozialen Nahfeld. Junge Menschen sollten dabei den Mehrwert von Privat- heit, dem Schutz der eigenen Privatsphäre und physi- schen wie auch psychischen Gesundheit nicht außer Acht lassen. Junge Menschen müssen lernen, die gese- henen Inhalte an ihrer realen Lebenswelt abzugleichen und auf deren „Echtheits- und Sinngehalt“ zu prüfen. Gefährliche, diskriminierende oder anderweitig abwer- Handreichung „Challenges – Mutproben aus dem Internet“ | Februar 2021 3
CHALLENGES – EINIGE BEISPIELE ! WAS FACHKRÄFTE UND ELTERN TUN KÖNNEN PLANKING: Hier legen sich Menschen flach und starr wie ein Brett an außergewöhnlichen Orten hin und lassen sich dabei foto- AUF DEM NEUEN STAND BLEIBEN: Informieren Sie sich grafieren. Oft geht es um besonders spektakuläre Ort wie Auto- zu aktuellen Online-Trends, Plattformen und riskantem Ver- bahnbrücken oder Hochhäuser. halten. Gute Anlaufstellen im Netz sind hierfür www.klick- safe.de und www.jugendschutz.net. BIRD BOX CHALLENGE: Abgeleitet vom gleichnamigen Film mit Sandra Bullock in der Hauptrolle müssen hier Aufgaben mit ver- AKZEPTIEREN UND VERTRAUEN: Bleiben Sie im Ge- bundenen Augen erfüllt werden, so zum Beispiel Autofahren, über spräch und zeigen Sie, dass sie Interessen und Bedürfnisse eine Straße laufen oder einen Parcours absolvieren. ernst nehmen. Mit einer ablehnenden Haltung gegenüber dem Mediennutzungsverhalten disqualifizieren Sie sich SALT & ICE CHALLENGE: Die Challenge fordert dazu auf, sich von Vornherein als Gesprächspartner*in, wenn Kinder und Salz auf dem Arm zu streuen und einen Eiswürfel darauf zu legen. Jugendliche Probleme oder Sorgen haben. Die Folgen sind zum Teil schwere Kälteverbrennungen der Haut. ORIENTIERUNG GEBEN: Auch wenn Sie nicht jeden neu- CINNAMON CHALLENGE: Bei der Cinnamon Challenge versu- en Trend verstehen: Sie sind ein wichtiger Kompass für die chen Menschen, einen ganzen Löffel Zimt in den Mund zu nehmen Werte- und Moralvorstellungen junger Menschen. Reden und herunterzuschlucken. Hierbei sind Gesundheitsrisiken und die Sie mit ihnen über Freundschaft, Zwang, Gesundheit, Gefahr des Erstickens nicht auszuschließen. Schönheitsideale, Rollenbilder, Anerkennung, Recht auf Privatheit oder gefährliche Mutproben. Vermitteln Sie Ein- NECK NOMINATION: Hier geht es darum, innerhalb kürzester fühlungsvermögen für Mitmenschen und Empathie für Be- Zeit so viel Alkohol bzw. so viele Drogen wie möglich zu konsumie- troffenenperspektiven. ren. Die Protagonist*innen nominieren anschließend weitere Men- schen, es ihnen gleichzutun oder sie zu überbieten. NICHT WEITERLEITEN: Leiten Sie gefährliche Challenges THE CHOKING GAME: Bei dieser Mutprobe unterbrechen Kinder nicht weiter, um nicht zur Verbreitung beizutragen. Ma- und Jugendliche die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn, indem sie sich chen sie auch Heranwachsenden deutlich, dass sie durch selbst oder aber auch gegenseitig drosseln. Dadurch soll eine Ohn- die virale Verbreitung auch andere, jüngere Kinder und Ju- macht herbeigeführt werden während der sich die Teilnehmer*in- gendliche gefährden. nen filmen oder filmen lassen. REGELN AUSHANDELN: Vereinbaren Sie Regeln zum Umgang mit digitalen Medien mit Kindern und Jugendli- chen. Eine gute Hilfestellung bietet die Internetseite www.mediennutzungsvertrag.de. Gareisstraße 15 | 39106 Magdeburg NICHT IN PANIK VERFALLEN: Skandalisieren Sie ent- Tel.: 03 91 / 50 37 638 | Mail: jugendschutz@fjp-media.de sprechende Challenges nicht. In der Regel sind es kleinere www.servicestelle-jugendschutz.de Randphänomene und Strohfeuer, die dadurch mehr Auf- Stand: 01.02.2021 | Autor: Jörg Kratzsch | V.i.S.d.P.: Olaf Schütte merksamkeit erhalten, als ihnen gebührt. Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration Sachsen-Anhalt MEDIENKOMPETENZ FÖRDERN: Nutzen Sie medien- pädagogische Angebote, die Kindern und Jugendlichen helfen, Medien zu bewerten, geeignete Angebote zu er- kennen und Verantwortung für das eigene Handeln in und mit digitalen Medien zu übernehmen. Projekte für Heran- wachsende und Fortbildungen für Fachkräfte finden Sie unter www.servicestelle-jugendschutz.de. 1 Zeit Online (2021): Online unter: https://www.zeit.de/news/2021-01/23/zehnjaehrige-stirbt-in-palermo-bei-tiktok-mutprobe [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 2 Klicksafe (2020): Online unter: https://www.klicksafe.de/service/aktuelles/news/detail/selbstgefaehrdung-im-netz-problematische-challenges-und-mutproben/ [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 3 Welt (2015): Online unter: https://www.welt.de/regionales/nrw/article145146983/Prozess-beginnt-nach-toedlichem-Video-Jux.html [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 4 Brüggen, N. / Dreyer, S. / Gebel, C. / Lauber, A. / Müller, R. / Stecher, S. (2019): Gefährdungsatlas 1. Auflage. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (Hrsg.). Bonn, BPJM. 5 Ebd. 6 Verbraucherschutz (2019): Online unter: https://www.verbraucherschutz.com/news/youtube-gefaehrliche-videos-und-challenges-sind-verboten/ [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 7 n-tv (2021): Online unter: https://www.n-tv.de/panorama/Zehnjaehrige-erdrosselt-sich-bei-Tiktok-Spiel-article22310127.html [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 8 Merkur tz (2017): Online unter: https://www.tz.de/welt/whatsapp-spiel-blue-whale-challenge-polizei-warnt-vor-panikmache-zr-8445621.html [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] 9 Vice (2017): Online unter: https://www.vice.com/en/article/mgmwbn/the-truth-about-blue-whale-an-online-game-that-tells-teens-to-self-harm [zuletzt abgerufen am 28.01.2021] Handreichung „Challenges – Mutproben aus dem Internet“ | Februar 2021 4
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