Seniorenbüro - Mittendrin - Der Wochenbegleiter für Sie - Diakonie Ruhr
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Seniorenbüro – Mittendrin Der Wochenbegleiter für Sie Winter, ade! Scheiden tut weh. Aber dein Scheiden macht, Dass jetzt mein Herze lacht. Winter, ade! Scheiden tut weh. Winter, ade! Scheiden tut weh. Gerne vergess’ ich dein; Kannst immer ferne sein. Winter, ade! Scheiden tut weh. Winter, ade! Scheiden tut weh. Gehst du nicht bald nach Haus, Lacht dich der Kuckuck aus. Winter, ade! Scheiden tut weh Winter ade-Scheiden tut weh…..aber mein Herz lacht. Dieses Gedicht kennen Alt und Jung. Endlich Frühling! Die Tage werden wieder länger, die Osterglocken und Tulpen blühen und wir können den Pflanzen beim „Wachsen“ zuschauen. Der dicke Wollpulver kann in den Schrank, ebenso die Winterjacke und die Winterstiefel. Haben Sie eigentlich einen Avocadobaum oder eine Papayapflanze gepflanzt? Wenn ja, gibt es schon Fortschritte? Schicken Sie uns gerne ein Foto. Wir würden uns freuen! Die Schaustellende putzen ihre Fahrgeschäfte und ziehen wieder mit den Jahrmärkten von Stadt zu Stadt. Wer an Kirmes denkt, hat sofort den Duft von gebrannten Mandeln und Popcorn in der Nase, kann sich an den Backfisch und das leckere Kirmeseis erinnern. Die Kirmes war und ist bis heute ein Fest der Familie. Früher kündigte sich die Verwandtschaft an und die Häuser wurden auf Hochglanz geputzt und Heiratswilligen war die Kirmes eine willkommene Gelegenheit, den geeigneten Partner/Partnerin zu finden. Wir laden Sie auf eine kleine Zeitreise rund um das Thema: Kirmes ein – die passende Musik wie z.B. Drehorgelmusik finden Sie im Internet. Viel Spaß!
Geschichte der Kirmes Die Kirmes hat einen christlichen Hintergrund. Das Wort „Kirmes“ stammt von dem Wort „Kirchmesse“ ab. Die Kirchmess war damals der Jahrestag der Einweihung der Dorfkirche und wurde groß gefeiert. Dazu traf das gesamte Dorf auf dem Dorfplatz und feierte gemeinsam. Es gab viel zu essen und die Menschen tanzten ausgelassen. Das Fest dauerte einen Tag und dieser Tag war der einzige freie Tag, den die Bauern im Jahr hatten. Die Kirchmess war ein Familienfest. Es ging sogar so weit, dass die entfernte Verwandtschaft für diesen Tag extra anreiste. Auch Schausteller kamen an diesem Tag angereist und zeigten ihr Können. Neben Jongleuren und Artisten wurden auch interessante Tiere und Gegenstände gezeigt sowie Theater gespielt. Aber nicht nur der Spaß stand im Vordergrund: Auf der Kirmes wurden auch neue Technologien vorgestellt. Beispielsweise gab es 1896 die erste Kinovorführung auf einer Kirmes. Am Anfang sahen die Besucher des Jahrmarktes nur zu und erfreuten sich an den vorgeführten und ausgestellten Dingen. Im 19. Jahrhundert kamen neue Attraktionen wie Wurfbuden, Schießstände, Schaukeln, Karussells und Geisterbahnen hinzu, sodass die Besucher nun selbst an allem teilnehmen konnten. Schausteller Die Buden und Fahrgeschäfte, die auf einer Kirmes stehen, werden von sogenannten Schaustellern betrieben. Der Name „Schausteller“ hat seinen Ursprung in den Anfängen der Kirmes. Da die Menschen sich anfänglich nur unterhalten ließen, stellten sich die Akteure sozusagen „zur Schau“, wovon sich der Name ableiten lässt. Sie fahren während der Kirmessaison mit ihren Geschäften von einer Kirmes zur anderen und leben während dieser Zeit in Wohnwagen. Meistens arbeitet die ganze Familie als Schausteller. Die Geschäfte der Schausteller werden spaßeshalber „fliegende Bauten“ genannt, da sie so flexibel mit ihnen reisen können.
Fahrgeschäfte Ende des 19. Jahrhunderts: Die Karussells fanden in Deutschland immer mehr Anklang. 1885: Die erste transportable Rutschbahn wurde erfunden. Sie war der Vorläufer der ersten Achterbahn. 1890: In diesem Jahr wurde die Raupenbahn erfunden. Sie wird auch Musikexpress genannt. Einige Zeit fuhr die Raupenbahn mit verschlossenem Verdeck. Ein perfekter Platz, um sich einen Kuss zu stehlen. 1902: Das Riesenrad fand in Deutschland Anklang. Früher hieß es lange Zeit „Russische Luftschaukel“, da das erste Riesenrad damals für den russischen Zaren Peter den Großen gebaut worden war. Das war im 17. Jahrhundert. 1909: Die erste Achterbahn in Deutschland kam auf den Markt. Der Name „Achterbahn“ stammt daher, dass die Strecke der „Achterbahn“ früher eine acht darstellte. Heutzutage findet man unzählige Erweiterungen dieser Acht: Loopings, Überkopffahrten, Schrauben und der freie Fall sind für ein Kribbeln im Bauch verantwortlich. 1922: In diesem Jahr gab es das erste Mal einen „Spiegelgeschäft“. Dort konnte man sich selbst betrachten, verzerrt, in verschiedenen Größen und verschiedenen Dicken. Das Geschäft hieß damals „Das Land des Lächelns“. 1929: Den ersten Autoscooter gab es in Deutschland in Düsseldorf. Erfunden wurden die Autoscooter in Amerika. Am Anfang wurde das Geld für eine Autoscooterfahrt von den Schaustellern vor jeder Fahrt eingesammelt. 1957 gab es erst die Fahrchips, die man auch heutige vorne am Schalter kauft und in einen Schlitz am Auto einwirft, um an der Runde teilzunehmen. Die Fahrzeuge haben viele verschiedene Namen: Chaisen, Boxauto (Südwest-Deutschland), Stoßauto (Altbayern), Autodrom (Österreich) und Puff-oder Buffauto (Tirol). 1934: „Looping the Loop“! So wird die Überschlagschaukel genannt, die 1934 in Köln das erste Mal gebaut wurde. Heutzutage sollen angeblich nur noch vier Stück in Betrieb sein. 1948: Der Schausteller Willi Steiger baute im Jahr 1948 die erste Geisterbahn in Deutschland. Die Schienen für die Geisterbahn hatte er aus einem früheren Bergwerk. In Wien gab es 1933 die allererste Geisterbahn.
Cranger Kirmes Am 10.August (Laurentiustag) 1441 wurde Derick von Eickel von seinem Lehnsherren, Herzog Adolf von Kleve, Graf von Mark, mit Haus Crange belehnt. Jahre später,1449, erhielt er von der römischen Kurie das Sonderrecht, „einen tragbaren Altar zu besitzen, um darauf in Haus Kranghe oder in anderen Kapellen (…) die Heilige Messe (…) feiern lassen zu können.“ Als Dank dafür ließ Derick von Eickel die Laurentiuskapelle bauen. Mit der Einweihung der Kapelle beginnt höchstwahrscheinlich die Tradition der Cranger Kirmes. Das Wort Kirmes wird etymologisch vom mittelhochdeutschen „kirmesse“, verkürzt aus Kirchweihmesse, abgeleitet. Wie bei vielen Traditions-Kirmessen findet auch in Crange vor der Eröffnung am Vortag (Donnerstag) der Pferdemarkt statt. Soester Allerheiligen Kirmes Die Soester Allerheiligenkirmes ist die größte Altstadtkirmes Europas und die älteste Kirmes Westfalens - urkundlich belegt ist sie seit dem Jahr 1338 . Die verschiedenen Fahrgeschäfte sind über die gesamte Altstadt aufgebaut. Hobbyfotografen kommen hier auf ihre Kosten. Auch hier findet traditionell am Morgen des Donnerstags der sogenannte „Pferdemarkt“ statt. Die Nationalgetränke der Kirmes sind: das „Bullenauge“: ein Mokkalikör, dem ein Schuss Sahne zugefügt wird und der Dudelmann, ein Magenlikör, der nur auf dieser Kirmes ausgeschenkt wird. Fliegenkirmes in Bochum Stiepel Die Fliegenkirmes verdankt ihren Namen den vielzähligen Fliegen und Insekten, die auf Vieh-und Pferdemärkten zu finden sind. Mittlerweile ist davon aber nur noch ein Kleintiermarkt übriggeblieben. Seit über 1000 Jahren im September die Fliegenkirmes rund um die Stiepeler Dorfkirche statt. Der Historische Jahrmarkt in der Jahrhunderthalle in Bochum Der historische Jahrmarkt, der immer im Februar in der Jahrhunderthalle stattfindet, hat sich mittlerweile zu einer Tradition entwickelt. Hier kann man sich in einer Kulisse aus alten, liebevoll restaurierten und natürlich „fahrtüchtigen“ Fahrgeschäften, Spiegelkabinett, Kasperletheater, Süßwarenbuden, etc. tummeln oder aber beim Fotografen in ein historisches Kostüm schlüpfen und ein Foto von sich „schießen“ lassen. Die ältesten Fahrgeschäfte stammen aus der Zeit um 1926: Die Fahrt ins Paradis,
die Raupenbahn und das Riesenrad sind nur einige der Attraktionen des historischen Jahrmarktes. Ein Highlight für alle Steampunk-Fans: An einem Wochenende feiern die Steampunk-Fans ihren Jahrmarkt – Hobbyfotografen sind hier immer herzlich willkommen. Welche Süßigkeiten haben Sie früher auf der Kirmes am liebsten gegessen? Wir haben hier eine kleine Auswahl zusammen- gestellt. Gebrannte Mandeln 200g Mandeln 200g Zucker 100ml Wasser 1 Pck. Vanillezucker ½ TL Zimt Zucker, Zimt und Vanillezucker in eine Pfanne geben, mischen, Wasser hinzufügen und alles ohne umrühren zum Kochen bringen. Die Mandeln hinzugeben und unter ständigem Rühren auf hoher Stufe kochen, bis der Zucker trocken wird. Dann die Temperatur drosseln und solange rühren, bis der Zucker zu schmelzen beginnt und die Mandeln glänzen. Die Mandeln auf ein Backblech schütten, auseinanderziehen und abkühlen lassen. Lebkuchenherzen 200g Butter 250g Zucker 500g Honig 1Pck Lebkuchengewürz 4EL Kakao 1kg Mehl 2 Eier ½ Pck. Backpulver 1 Prise Salz Zucker, Butter und Honig in einem Topf erhitzen. Gewürz und Kakao einrühren und alles auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Eier, Mehl, Backpulver und Salz hinzugeben und alles gut verkneten. Den Teig etwa ½ cm dick ausrollen und die Herzen ausstechen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad 10-15 Min. backen.
Nach dem Abkühlen mit Zuckerguss, etc. verzieren. Sollten Sie keine Herzform haben, basteln Sie sich eine Schablone aus Pappe. Liebesäpfel 4 Äpfel 4 EL Zucker 50 ml Wasser 400g Würfelzucker 1 TL Lebensmittelfarbe 1TL Vanillearoma 1TL Essig Schaschlik-Spieße Die Äpfel waschen und entstielen und die Schaschlik-Spieße als Ersatz hineinstechen. Die 4 EL Zucker auf einen Teller streuen. Das Wasser i einen Topf geben, Würfelzucker und Lebensmittelfarbe, Vanille und Essig hinzufügen und alles auf 150 Grad erhitzen. Sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser stellen! Die Äpfel nach und nach in den Sirup Tauchen und mit dem Stäbchen nach oben auf den Zuckerteller legen. Trocknen lassen. Popcorn 50g Mais 3EL Zucker 4EL Öl 2 Würfel Kokosfett Das Öl in einem hohen Topf erhitzen. Aufpassen!!! Zucker einrühren und den Topf von der Herdplatte nehmen. Den Mais in die Masse einrühren und schnell den Deckel auf den Topf! Nach dem Ploppen, den geschlossenen Topf schütteln. In eine Schüssel füllen und die restliche Flüssigkeit verdampfen lassen. Schokofrüchte Verschiedene Obstsorten, mundgerecht geschnitten Kuvertüre Schaschlik-Spieße Das Obst auf die Spieße stecken, die Kuvertüre nach Anleitung erhitzen. Die Spieße auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit der Schokolade übergießen. Nach dem Erkalten mit Zuckerdeko verzieren.
Jahrmarktsfreude Jahrmarkt ist in jenem Städtchen: Könnt‘ auch ich dort heute sein! Junge Burschen geh‘n und Mädchen, Alles geht zur Stadt hinein. Und mein Herz, wie würd‘ es lachen, Ja, ich wär‘ ein glücklich Kind, Säh‘ ich all die schönen Sachen, Die dort ausgestellet sind. Doch was hülfe mir das Sehen, Würde Nichts von Allem mein. Besser drum, die Andern gehen Und sie kaufen mir was ein. Sprach nicht drüben an der Pforte, Als er schied, der Großpapa — Ei, das waren süße Worte! Wär‘ er bald nur wieder da! Er versprach vor allen Dingen, Die mein Herz schon lang begehrt, Eins vom Jahrmarkt mitzubringen: Er versprach ein Schaukelpferd. Heißa lustig, lieben Leute, Bald ist auch mein Jahrmarkt da; Was ich wünsche, bringt mir heute Unser lieber Großpapa August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Der gestiefelte Kater Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater; die Söhne mussten mahlen, der Esel Getreide holen und Mehl forttragen, die Katze dagegen die Mäuse wegfangen. Als der Müller starb, teilten sich die drei Söhne in die Erbschaft: der älteste bekam die Mühle, der zweite den Esel, der dritte den Kater; weiter blieb nichts für ihn übrig. Da war er traurig und sprach zu sich selbst: "Mir ist es doch recht schlimm ergangen, mein ältester Bruder kann mahlen, mein zweiter auf seinem Esel reiten - was kann ich mit dem Kater anfangen? Ich lass mir ein Paar Pelzhandschuhe aus seinem Fell machen, dann ist's vorbei." "Hör," fing der Kater an, der alles verstanden hatte, "du brauchst mich nicht zu töten, um ein Paar schlechte Handschuhe aus meinem Pelz zu kriegen; lass mir nur ein Paar Stiefel machen, dass ich ausgehen und mich unter den Leuten sehen lassen kann, dann soll dir bald geholfen sein." Der Müllersohn verwunderte sich, dass der Kater so sprach, weil aber eben der Schuster vorbeiging, rief er ihn herein und ließ ihm die Stiefel anmessen. Als sie fertig waren, zog sie der Kater an, nahm einen Sack, machte dessen Boden voll Korn, band aber eine Schnur drum, womit man ihn zuziehen konnte, dann warf er ihn über den Rücken und ging auf zwei Beinen, wie ein Mensch, zur Tür hinaus. Damals regierte ein König im Land, der aß so gerne Rebhühner: es war aber eine Not, dass keine zu kriegen waren. Der ganze Wald war voll, aber sie waren so scheu, dass kein Jäger sie erreichen konnte. Das wusste der Kater, und gedachte seine Sache besserzumachen; als er in den Wald kam, machte er seinen Sack auf, breitete das Korn auseinander, die Schnur aber legte er ins Gras und leitete sie hinter eine Hecke. Da versteckte er sich selber, schlich herum und lauerte. Die Rebhühner kamen bald gelaufen, fanden das Korn - und eins nach dem andern hüpfte in den Sack hinein. Als eine gute Anzahl drinnen war, zog der Kater den Strick zu, lief herbei und drehte ihnen den Hals um; dann warf er den Sack auf den Rücken und ging geradewegs zum Schloss des Königs. Die Wache rief. "Halt! Wohin?" - "Zum König!" antwortete der Kater kurzweg. "Bist du toll, ein Kater und zum König?" - "Lass ihn nur gehen," sagte ein anderer, "der König hat doch oft Langeweile, vielleicht macht ihm der Kater mit seinem Brummen und Spinnen Vergnügen." Als der Kater vor den König kam, machte er eine tiefe Verbeugung und sagte: "Mein Herr, der Graf" - dabei nannte er einen langen und vornehmen Namen - "lässt sich dem Herrn König empfehlen und schickt ihm hier Rebhühner"; wusste der sich vor Freude nicht zu fassen und befahl dem Kater, soviel Gold aus der Schatzkammer in seinen Sack zu tun, wie er nur tragen könne: "Das bringe deinem Herrn, und danke ihm vielmals für sein Geschenk." Der arme Müllersohn aber saß zu Haus am Fenster, stützte den Kopf auf die Hand und dachte, dass er nun sein letztes Geld für die Stiefel des Katers weggegeben habe, und der ihm wohl nichts besseres dafür bringen könne. Da trat der Kater herein, warf den Sack vom Rücken, schnürte ihn auf und schüttete das Gold vor den Müller hin: "Da hast du etwas Gold vom König, der dich grüßen lässt und sich für die Rebhühner bei dir bedankt." Der Müller war froh über den Reichtum, ohne
dass er noch recht begreifen konnte, wie es zugegangen war. Der Kater aber, während er seine Stiefel auszog, erzählte ihm alles; dann sagte er: "Du hast jetzt zwar Geld genug, aber dabei soll es nicht bleiben; morgen ziehe ich meine Stiefel wieder an, dann sollst du noch reicher werden; dem König habe ich nämlich gesagt, dass du ein Graf bist." Am andern Tag ging der Kater, wie er gesagt hatte, wohl gestiefelt, wieder auf die Jagd, und brachte dem König einen reichen Fang. So ging es alle Tage, und der Kater brachte alle Tage Gold heim und ward so beliebt beim König, dass er im Schloss ein- und ausgehen durfte. Einmal stand der Kater in der Küche des Schlosses beim Herd und wärmte sich, da kam der Kutscher und fluchte: "Ich wünsche, der König mit der Prinzessin wäre beim Henker! Ich wollte ins Wirtshaus gehen, einmal einen trinken und Karten spielen, da sollt ich sie spazierenfahren an den See." Wie der Kater das hörte, schlich er nach Haus und sagte zu seinem Herrn: "Wenn du ein Graf und reich werden willst, so komm mit mir hinaus an den See und bade darin." Der Müller wusste nicht, was er dazu sagen sollte, doch folgte er dem Kater, ging mit ihm, zog sich splitternackt aus und sprang ins Wasser. Der Kater aber nahm seine Kleider, trug sie fort und versteckte sie. Kaum war er damit fertig, da kam der König dahergefahren; der Kater fing sogleich an, erbärmlich zu lamentieren: "Ach! Allergnädigster König! Mein Herr, der hat sich hier im See zum Baden begeben, da ist ein Dieb gekommen und hat ihm die Kleider gestohlen, die am Ufer lagen; nun ist der Herr Graf im Wasser und kann nicht heraus, und wenn er sich noch länger darin aufhält, wird er sich erkälten und sterben." Wie der König das hörte, ließ er anhalten und einer seiner Leute musste zurückjagen und von des Königs Kleider holen. Der Herr Graf zog dann auch die prächtigen Kleider an, und weil ihm ohnehin der König wegen der Rebhühner, die er meinte, von ihm empfangen zu haben, gewogen war, so musste er sich zu ihm in die Kutsche setzen. Die Prinzessin war auch nicht bös darüber, denn der Graf war jung und schön, und er gefiel ihr recht gut. Der Kater aber war vorausgegangen und zu einer großen Wiese gekommen, wo über hundert Leute waren und Heu machten. "Wem ist die Wiese, ihr Leute?" fragte der Kater. "Dem großen Zauberer." - "Hört, jetzt wird gleich der König vorbeifahren, wenn er wissen will, wem die Wiese gehört, so antwortet: dem Grafen; und wenn ihr das nicht tut, so werdet ihr alle erschlagen." Darauf ging der Kater weiter und kam an ein Kornfeld, so groß, dass es niemand übersehen konnte; da standen mehr als zweihundert Leute und schnitten das Korn. "Wem gehört das Korn, ihr Leute?" - "Dem Zauberer." - "Hört, jetzt wird gleich der König vorbeifahren, wenn er wissen will, wem das Korn gehört, so antwortet: dem Grafen; und wenn ihr das nicht tut, so werdet ihr alle erschlagen." Endlich kam der Kater an einen prächtigen Wald, da standen mehr als dreihundert Leute, fällten die großen Eichen und machten Holz. "Wem ist der Wald, ihr Leute?" - "Dem Zauberer." - "Hört, jetzt wird gleich der König vorbeifahren, wenn er wissen will, wem der Wald gehört, so antwortet: dem Grafen; und wenn ihr das nicht tut, so werdet ihr alle erschlagen." Der Kater ging noch weiter, die Leute sahen ihm alle nach, und weil er so wunderlich aussah, und wie ein Mensch in Stiefeln daherging, fürchteten sie sich vor ihm. Er kam bald an des Zauberers Schloss, trat keck hinein und vor diesen hin. Der Zauberer sah ihn verächtlich an, dann fragte er ihn, was er wolle. Der Kater verbeugte sich tief und sagte: "Ich habe gehört, dass du dich in jedes Tier ganz nach deinem Belieben verwandeln könntest; was einen Hund, Fuchs oder auch Wolf betrifft, da will ich es wohl glauben, aber von einem Elefant, das scheint mir ganz unmöglich, und deshalb bin ich gekommen, um mich selbst
zu überzeugen." Der Zauberer sagte stolz: "Das ist für mich eine Kleinigkeit," und war in dem Augenblick in einen Elefant verwandelt. "Das ist viel," sagte der Kater, "aber auch in einen Löwen?" - "Das ist auch nichts," sagte der Zauberer, dann stand er als Löwe vor dem Kater. Der Kater stellte sich erschrocken und rief: "Das ist unglaublich und unerhört, dergleichen hätt ich mir nicht im Traume in die Gedanken kommen lassen; aber noch mehr, als alles andere, wär es, wenn du dich auch in ein so kleines Tier, wie eine Maus ist, verwandeln könntest. Du kannst gewiss mehr, als irgendein Zauberer auf der Welt, aber das wird dir doch zu hoch sein." Der Zauberer ward ganz freundlich von den süßen Worten und sagte: "O ja, liebes Kätzchen, das kann ich auch," und sprang als eine Maus im Zimmer herum. Der Kater war hinter ihm her, fing die Maus mit einem Satz und fraß sie auf. Der König aber war mit dem Grafen und der Prinzessin weiter spazierengefahren, und kam zu der großen Wiese. "Wem gehört das Heu?" fragte der König. "Dem Herrn Grafen," riefen alle, wie der Kater ihnen befohlen hatte. "Ihr habt da ein schön Stück Land, Herr Graf," sagte der König. Danach kamen sie an das große Kornfeld. "Wem gehört das Korn, ihr Leute?" - "Dem Herrn Grafen." - "Ei! Herr Graf! Große, schöne Ländereien!" - Darauf zu dem Wald: "Wem gehört das Holz, ihr Leute?" - "Dem Herrn Grafen." Der König verwunderte sich noch mehr und sagte: "Ihr müsst ein reicher Mann sein, Herr Graf, ich glaube nicht, dass ich einen so prächtigen Wald habe." Endlich kamen sie an das Schloss, der Kater stand oben an der Treppe, und als der Wagen unten hielt, sprang er herab, machte die Türe auf und sagte: "Herr König, Ihr gelangt hier in das Schloss meines Herrn, des Grafen, den diese Ehre für sein Lebtag glücklich machen wird." Der König stieg aus und verwunderte sich über das prächtige Gebäude, das fast größer und schöner war als sein Schloß; der Graf aber führte die Prinzessin die Treppe hinauf in den Saal, der ganz von Gold und Edelsteinen flimmerte. Da ward die Prinzessin mit dem Grafen versprochen, und als der König starb, ward er König, der gestiefelte Kater aber erster Minister.
Einladung zum täglichen Telefonplausch Montag – Freitag in der Zeit von 17.00 – 19.00 Uhr freut sich das Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unter der Rufnummer: 0157 37950523 über Anrufe von Seniorinnen und Senioren, um über Dies und Das, Aktuelles und Vergangenes zu plaudern. Damit den Anrufenden keine Kosten entstehen, rufen die Mitarbeitenden des Seniorenbüros gerne zurück. Telefonische Beratung / Sprechzeiten im Seniorenbüro Mitte: Mo / Do 09.00 —12.00 Uhr Di 13.00 —16.00 Uhr Tel.: 0234-92786390 Wir grüßen Sie herzlich aus dem:
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