Evaluation von Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik in der Bundesagentur für Arbeit

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Evaluation von Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik in der Bundesagentur für Arbeit
Evaluation von Maßnahmen aktiver
            Arbeitsmarktpolitik in der
            Bundesagentur für Arbeit
                             Susanne Rässler

                 Kompetenzzentrum Empirische Methoden, IAB
            Produkt- und Programmanalyse, Bundesagentur für Arbeit
Professur für Computational Statistics, Frankfurt School of Finance & Management

„Reformbilanz der aktiven Arbeitsmarktpolitik“, Bonn, 21.03.2007

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Gliederung

¾ Einleitung

¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung

¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

¾ Operationalisierungen und Daten

¾ Beispielhafte empirische Auswertungen

¾ Fazit

                                                    Seite 1
Gliederung

¾ Einleitung

¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung

¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

¾ Operationalisierungen und Daten

¾ Beispielhafte empirische Auswertungen

¾ Fazit

                                                    Seite 2
Einleitung
„Angesichtes immenser Ausgaben für die aktive Arbeitsmarktpolitik ist ihre
 wissenschaftlich fundierte und aussagekräftige Evaluation seit längerer
 Zeit mehr als überfällig.“ (Wolfgang Franz, 2005, AStA 88, 155)

¾    Aufwendungen Bundesagentur und Bund im Jahr 2006 für
    ¾ Leistungen der aktiven Arbeitsförderung für SGBIII: 11,1 Mrd. Euro
    ¾ Arbeitslosengeld I: 23,0 Mrd. Euro
    ¾ Arbeitslosengeld II und Sozialgeld: 26,4 Mrd. Euro

¾    Wie das Gesetz (§282 SGB III, §55 SGB II) es befiehlt: Ist aktive
     Arbeitsmarktpolitik effektiv?
    ¾ Verbessert sie die Vermittlungsaussichten?
    ¾ Erhöht sie die Beschäftigungsfähigkeit?
    ¾ Wie hoch sind die volkswirtschaftlichen Nettoeffekte?

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Gliederung

¾ Einleitung
¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung
¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit
¾ Operationalisierungen und Daten
¾ Beispielhafte empirische Auswertungen
¾ Fazit

                                                    Seite 4
Evaluation: Wenn das so einfach wäre...

¾   Enorme Heterogenitäten: Teilnehmer, Maßnahmen, Träger, Regionen

¾   Kausalität: Vielzahl parallel durchgeführter gesetzlicher Änderungen

¾   Selektionsprozesse: Selbst- und Fremdselektion

¾   Endogenität: Arbeitsmarktlage und Arbeitsmarktpolitik

¾   Datenverfügbarkeit und Datenqualität: Aufbau geeigneter Datenbasen nötig

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Klassisches Vorgehen
¾   Sei Y (0) das Ergebnis bei Nichtteilnahme, Y (1) bei Teilnahme

¾   Rubins Kausalmodell der potentiellen Ergebnisse: Individueller kausaler
    Teilnahme-Effekt ergibt sich aus Differenz τi = Yi (1) – Yi (0)

¾   Matching: „Das Arbeitspferd der Evaluationsforschung“

¾   Teilnehmer- und Kontrollgruppe: Suche zu jedem Teilnehmer einer
    Maßnahme einen in Charakteristika X identischen oder möglichst ähnlichen
    Nichtteilnehmer

¾   Üblich: Schätzung des durchschnittlichen Maßnahmeneffekts
    für die Maßnahmenteilnehmer (ATET = Average Treatment Effect on the
    Treated)

¾   Exaktes ~, Propensity Score ~, Mahalanobis-Distanz Matching

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Gliederung

¾ Einleitung
¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung
¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit
¾ Operationalisierungen und Daten
¾ Beispielhafte empirische Auswertungen
¾ Fazit

                                                    Seite 7
Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

    Das Projekt „TrEffeR“ (Treatment Effects and PRediction): Wirkungsanalyse zur
    Unterstützung der operativen Steuerung in der Bundesagentur für Arbeit (BA)

    ¾   Kooperation von BA, IAB und der amerikanischen Universität Harvard

    ¾   Leitung: Rässler / Rubin

    ¾   Ziel 1: Möglichst zeitnahe und umfassende retrospektive Wirkungsanalyse /
        Evaluation aller Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik

    ¾   Ziel 2: Entwicklung eines Targeting-Tools zur Unterstützung der Vermittler

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Problematik durchschnittlicher Fördereffekte
¾   Matching-Diskrepanzen: Teilnehmer und Kontrollpersonen sind in ihren X
    Variablen im Durchschnitt weitestgehend „ausgeglichen“, aber nicht
    notwendigerweise die individuellen Paare

¾   Problematik der Matching-Diskrepanzen: Aussagen lediglich für die
    jeweiligen Gruppen statistisch valide

¾   Ergebnisse müssen auf disaggregierter Ebene verfügbar sein für
    Aggregationen beliebiger Art, z.B. Analysen für Jugendliche, Personen mit
    Migrationshintergrund, Geringqualifizierte, Ältere,…

⇒   Schätzung individueller Maßnahmeeffekte unbedingt nötig!

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Idee: Potentielle Ergebnisse sind „Missing Data“
  ¾    Schätzung individueller kausaler Effekte

                                                                 Ungeförderte
                     Maßnahme          Arbeitslosigkeit
                                                                 Beschäftigung
      Arbeits-
      losigkeit
                  Potentielle Ergebnisse: Was wäre die potentielle Dauer
                  derPotentielle Ergebnisse:
                      Arbeitslosigkeit       Was wäre die potentielle Dauer
                                       ohne Maßnahme?
                    derPotentielle Ergebnisse:
                        Arbeitslosigkeit       Was wäre die potentielle Dauer
                                         ohne Maßnahme?
                       der Arbeitslosigkeit ohne Maßnahme?
                                                         indiv. kausaler Eff.
                                                           indiv. kausaler Eff.
                                                              indiv. kausaler Eff.

  ¾     Schätzung von Yi(0)| Ti=1, X=x, der Dauer der Arbeitslosigkeit einer
        Person i ohne Maßnahme bei gegebenen X Variablen

  ¾     Berücksichtigung von Kosten geplant

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Die Lösung des Statistikers
¾   Schätzung individueller kausaler Effekte in zwei Schritten:

¾   Schritt 1: Matching zur Selektionskontrolle

¾   Schritt 2: Parametrischer Bayes-Ansatz zur Schätzung der potentiellen
    Ergebnisse

¾   Mittels statistischer Simulation können auch Bandbreiten/Varianzen
    geschätzt werden

¾   King et al. (2000). Making the Most of Statistical Analyses: Improving Inter-
    pretation and Presentation, American Journal of Political Sciences, 44, 341-355.

¾   Rubin, D.B. (2007). The Design versus the Analysis of Observational Studies for
    Causal Effects: Parallels with the Design of Randomized Trials, Statistics in
    Medicine, forthcoming.

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Schritt 1: Matching
¾    Matching in hoch differenzierten Untergruppen

¾    Schätzung der Teilnahmewahrscheinlichkeiten: der Propensity Scores
     p(X) = P(T=1 | X=x)

¾    Innerhalb der Gruppen Matching nach dem Verfahren des Nächsten
     Nachbarn mit caliper 0,25 · s (pT) und mit Zurücklegen

¾    Mahalanobis-Distanz Matching auf
    ¾ die linearen propensity scores
    ¾ die zu den linearen propensity scores orthogonalisierten erklärenden
        Variablen X

¾    Verwendung des Ergebnisses einer Gruppe nur, wenn
    ¾ mindestens 50% der Teilnehmer und
    ¾ mindestens 20 Teilnehmer absolut gematcht werden konnten.

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Schritt 2: Parametrisches Modell
¾   Erneutes Schätzen der Propensity Scores von TN und Kontrollpersonen (KP)

¾   Klassifikation: Einteilen der KP anhand der neuen Propensity Score
    Verteilung in Subgruppen

¾   Modellbasierte Ergänzung der potentiellen Ergebnisse über geeignetes
    Regressionsmodell innerhalb jeder Klasse der KP:

                     YC(0) = XCβ + ε , ε ~ N(0;σ2)

¾   Bestimmung von β̂ und σ̂ mittels OLS

¾   Innerhalb der zugehörigen Klassen der TN Simulation (250 mal) von YT(0)
    durch
                        1) β ~ N( βˆ ; σˆ (X C X C ) )
                                         2    '     −1

                        2)   ŶT (0) = X T β

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Ergebnis: Nulldatensatz
¾ Bildung eines Nulldatensatzes ausgehend von den zuvor ermittelten
   Matching-Ergebnissen

¾ Nulldatensatz enthält für jeden Maßnahmeteilnehmer i
    ¾ sein beobachtetes Ergebnis bei Maßnahmeteilnahme Yi(1)
    ¾ sein geschätztes potentielles Ergebnis bei Nichtteilnahme Ŷi(0)

¾ Verteilung der individuellen kausalen Effekte der Maßnahmeteilnehmer:

                   τik = Yi(1) - Ŷik(0) für k = 1, , 250

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Vorteile dieses Ansatzes
¾ Bereitstellung von individuellen Fördereffekten für die Maßnahmeteilnehmer

¾ Ermöglicht Auswertungen auf beliebiger Ebene

¾ Ausschließlich Verwendung von Informationen von gematchten
   Nichtteilnehmern, die dem jeweiligen Teilnehmer bzgl. der Propensity Scores
   ähnlich sind.

¾ Wenig Annahmen bzgl. der funktionalen Form nötig, da das
   Imputationsmodell für jede Klasse gesondert gerechnet wird.

¾ Berücksichtigung der Unsicherheit durch 250malige Wiederholung und
   Simulation einer Verteilung von YT(0)

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Gliederung

¾ Einleitung

¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung

¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

¾ Operationalisierungen und Daten

¾ Beispielhafte empirische Auswertungen

¾ Fazit

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Operationalisierungen
¾    Geförderte: Maßnahmeteilnahmen 2001 bis 2005

¾    Maßnahmen: Hochdifferenziert bis auf Maßnahmenummer möglich

¾    X Variablen:
    ¾ Aktuelle sozio-ökonomische Merkmale
        wie Alter, Nationalität, Geschlecht, Schulbildung, Berufsausbildung,
        Wunsch BKZ (einstellig), …
    ¾ 18-Monate-Historie
        mit Informationen zu vergangenen Arbeitslosigkeitsperioden,
        Maßnahmeteilnahmen, Leistungsbezügen, Sperrzeiten, …
    ¾ regionale Arbeitsmarktsituation
        mit Informationen zu Arbeitslosen, offenen Stellen und Einstellungen für
        die 3stellige BKZ

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Ergebnisvariablen
¾ Vier Ergebnisvariablen zur Abbildung der Integrationsleistung bzw. der
   Vermeidung von Arbeitslosigkeit

¾ Verbleibsrisiko in Arbeitslosigkeit (inkl. Maßnahmeteilnahme):
  Verbleib in faktischer Arbeitslosigkeit (VifA)
¾ Verbleibschancen in (geförderter und ungeförderter)
  sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung:
  Verbleib in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (VisvB)

¾ Kumulierte Dauer der Arbeitslosigkeit (inkl. Maßnahmeteilnahme):
  kumulierte Dauer faktischer Arbeitslosigkeit (kDfA)
¾ Kumulierte Dauer der (geförderter und ungeförderter)
  sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung:
  kumulierte Dauer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (kDsvB)

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Anforderungen an Kontrollpersonen
¾ Die Arbeitslosigkeitsdauer der Kontrollperson ist mindestens so lang wie die
   des Maßnahmeteilnehmers bei Eintritt in die Maßnahme.

¾ Teilnehmer und Kontrollperson haben dasselbe Geschlecht.

¾ Teilnehmer und Kontrollperson gehören zur selben Altersklasse.

¾ Die Anfangszeitpunkte der Arbeitslosigkeit von Teilnehmer und
   Kontrollperson liegen nicht mehr als 60 Tage auseinander.

¾ Keine Maßnahmeteilnahme der Kontrollperson in der betrachteten Episode.

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Aufbau der „Match-Pakete“ & Automatisierung
                                                               Stichprobe 100%
                                                               über alle AA

                                                                              aa m
                                                                  Agenturen

                                             AA Aachen                                  AA Zwickau
                                                m sd _ v o

                                                             Maßnahmeeintritt

                                1. Hj 2001                                                   2. Hj 2005
                     m s d _i

                                                               Maßnahme

  EGZ 107xx                                   FbW 140xx                              TM 141xx                                Andere M.
                                                                  m s d_ da

                                                                                                        m sd _ d a
          sd _ d a

                                                             Maßnahmedauer

  0 - 30 Tage                      31 - 92 Tage               93 - 183 Tage            184 - 365 Tage                > 365 Tage

                                                                                                                                   Seite 20
Zwischen Traum und Alptraum
¾    Datenbasis
    ¾ 17 Mio. Arbeitslosen-Episoden ohne Maßnahmen
    ¾ 7 Mio. Maßnahmeteilnahmen
    ¾ 115 differenzierte Maßnahmen
    ¾ 178 Agenturbezirke

¾    Über 43.000 Match-Pakete nach
    ¾ Maßnahmeart, Agentur, Dauer der Maßnahme
    ¾ 10 Halbjahresschnitte: 1. Halbjahr 2001,…, 2. Halbjahr 2005

¾    aktueller Beobachtungszeitraum bis Ende Oktober 2006

¾    Laufzeit: etwa 3 Wochen auf 20 PCs mit Server

                                                                    Seite 21
Gliederung

¾ Einleitung

¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung

¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

¾ Operationalisierungen und Daten

¾ Beispielhafte empirische Auswertungen

¾ Fazit

                                                    Seite 22
Fördereffekte für ein ausgewähltes Beispiel
                                            ¾         Überbrückungsgeld in einer ausgewählten Arbeitsagentur

                                            ¾         Fördereffekte:
                                                     ¾ Am Stichtag in Arbeitslosigkeit oder Maßnahme
                                                     ¾ Kumulierte Dauer in Arbeitslosigkeit oder Maßnahme

                                          120%                                                                                                                     300
Verbleib in faktischer Arbeitslosigkeit

                                          100%
                                                                                                                                                                   250

                                                                                                                                     kumulierte Dauer faktischer
                                          80%
                                                                                                                                                                   200
                                          60%

                                                                                                                                           Arbeitslosigkeit
                                                                                                                                                                   150
                                          40%
                  in %

                                          20%                                                                                                                      100

                                           0%
                                                                                                                                                                    50
                                                 0

                                                     60

                                                          120

                                                                  180

                                                                        240

                                                                              300

                                                                                     360

                                                                                            420

                                                                                                   480

                                                                                                         540

                                                                                                                600

                                                                                                                         660

                                                                                                                               720

                                          -20%
                                                                                                                                                                     0
                                          -40%

                                                                                                                                                                          0

                                                                                                                                                                              60

                                                                                                                                                                                   120

                                                                                                                                                                                          180

                                                                                                                                                                                                 240

                                                                                                                                                                                                       300

                                                                                                                                                                                                              360

                                                                                                                                                                                                                    420

                                                                                                                                                                                                                            480

                                                                                                                                                                                                                                   540

                                                                                                                                                                                                                                          600

                                                                                                                                                                                                                                                  660

                                                                                                                                                                                                                                                        720
                                          -60%                                                                                                                      -50

                                          -80%                                                                                                                     -100
                                                                         Tage nach Maßnahmebeginn                                                                                               Tage nach Maßnahm ebeginn

                                                                Maßnahmeteilnehmer     Kontrollgruppe    Förderwirkung                                                                   Maßnahmeteilnehmer    Kontrollgruppe     Förderwirkung

                                                                                                                                                                                                                                                   Seite 23
Förderwirkung VifA360 für FbW - berufliche Weiterbildung
                          Qualifikationserweiterung im Jahr 2004

             -0,10   -0,08   -0,06   -0,04   -0,02   0,00   0,02   0,04   0,06   0,08   0,10

                     gesamt
                     Männer Ost
                     Frauen Ost
2 bis 3 Monate       Männer West
                     Frauen West

4 bis 6 Monate

                                                                                               Seite 24
Anteil positiver Effekte gemäß VifA360 für FbW -
               berufliche Weiterbildung Qualifikationserweiterung
60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%
      2001/1    2001/2   2002/1    2002/2      2003/1       2003/2   2004/1   2004/2

                                  2-3 Monate   4-6 Monate

                                                                                       Seite 25
Beispiel des Analysepotentials
¾       Maßnahme: Förderung der beruflichen Weiterbildung (Qualifikationserweiterung)
        mit einer Dauer von 4 bis 6 Monaten
¾       Gesucht: Beste Fördereffekte auf die Vermeidung von Arbeitslosigkeit 1 Jahr
        nach Maßnahmebeginn im Jahr 2004
¾       Ergebnis: Verheiratete Deutsche in Fertigungsberufen mit einem Schulabschluss
        bis Fachoberschule, die in den 18 Monaten vor Maßnahmebeginn zwischen 1 und
        117 Tage arbeitslos waren:
                                                                                     *)
                                                                            Ausbildung
                                                                keine Ausbildung Berufsausbildung
    regionale unter 10%                                               0.13             0.02
  Arbeitslosen- 10% bis unter 30%                                     0.06             0.24
      quote     30% und mehr                                          0.07             0.13
*) wegen zu geringer Fallzahlen ohne die Ausprägung „Studium“

                                                                                                Seite 26
Gliederung

¾ Einleitung

¾ Evaluationsprobleme und ihre klassische Lösung

¾ Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit

¾ Operationalisierungen und Daten

¾ Beispielhafte empirische Auswertungen

¾ Fazit

                                                    Seite 27
Fazit
¾    Ist aktive Arbeitsmarktpolitik generell effektiv?
    ¾ Hängt vom Erfolgskriterium Y ab
    ¾ Hängt vom Kontrollgruppenkonzept ab
    ⇒     Variiert stark individuell und maßnahmenspezifisch

¾    Enormes Analyse- und Lernpotential: Ergebnisse stehen den
     Arbeitsagenturen dezentral und bis auf einzelne Maßnahmen auswertbar
     zur Verfügung
    ⇒ Für welche Individuen wirken welche Maßnahmen am besten?
    ⇒ Was ist „Good bzw. Best Practice“?

¾    Prognose: Die zu erwartenden Maßnahmeeffekte werden auf Grundlage
     dieser Erkenntnisse für neue Kunden geschätzt!

¾    Antwort an Wolfgang Franz: Rässler, S. (2006). Der Einsatz von Missing
     Data Techniken in der Arbeitsmarktforschung des IAB, AStA

                                                                              Seite 28
Vielen Dank!
               Seite 29
„Ist also die aktive Arbeitsmarktpolitik nicht „gut“ und verschleiert
 sie die „Wahre“? Einmal abgesehen davon, dass vor einem
 gültigen Urteil die angesprochenen Evaluationsergebnisse
 abgewartet werden sollten, empfiehlt es sich, folgenden Aspekt
 nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Soll die Gesellschaft
 beispielsweise arbeitslose Jugendliche letztlich ihrem Schicksal
 überlassen und ihrem Weg in den Drogenkonsum, die Kriminalität
 und den politischen Radikalismus ebnen?“ (Wolfgang Franz, 2005,
 AStA 88, 156)

                                                                        Seite 30
Förderung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente
                                    -   Bestand der Geförderten in Mio. -

          1.60
                                                                            Eingliederungszuschüsse
          1.40
                                                                            Kurzarbeit
          1.20
                                                                            Personal-Service-Agenturen
          1.00                                                              Überbrückungsgeld
in Mio.

          0.80                                                              "Ich-AG"

          0.60                                                              Einstiegsgeld

                                                                            ABM und AGH
          0.40
                                                                            §428 SGB III / Altersteilzeit
          0.20
                                                                            Qualifizierung (FbW , TM)
          0.00
           Jan 2002    Jan 2003   Jan 2004     Jan 2005    Jan 2006

    Quelle: BA-Statistik

                                                                                                    Seite 31
Förderwirkung VifA720 für ausgewählte Maßnahmen - Personen über 50
                                 -0,45    -0,35    -0,25   -0,15   -0,05   0,05   0,15     0,25
 12

                             EGZ
 M

                                                                                         Seite 32
0%
                                 10%
                                       20%
                                             30%
                                                   40%
                                                         50%
                                                                    60%
                                                                                 70%
                                                                                                80%
                    ABM

           TM - AM / VvK

           TM - AM / ÜdV

           TM - BM / VvK

           TM - BM / ÜdV

            EGZ / Einarb.

           FbW - GM mit
            Abschluss

           FbW - berufsp.
                                                                                                                        Maßnahmen

            WB. gesamt

           FbW - berufsp.
             WB. 0-3 M

           FbW - berufsp.
             WB. 4-6 M

           FbW - berufsp.
             WB >6 M
                                                                                                  Anteil positiver Effekte nach kDfA360 für ausgewählte

            FbW - EM mit
             Abschluss
                                                          2004/1
                                                                   2003/1
                                                                            2002/1
                                                                                       2001/1

                     §37

                     ÜG
                                                          2004/2
                                                                   2003/2
                                                                            2002/2
                                                                                       2001/2

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