F 2021 - Bundesverband Deutsche ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2021 W a s s e r s t o f f S t a r t u p s sind Innovationstreiber – eine Chance für das Ruhrgebiet
Katherina Reiche V O R W O R T Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats Was haben das kalifornische Silicon Valley und braucht, wo Strom nicht eingesetzt werden nen Erdgasnetze für den H2-Transport bringt zusammenwirken, ist Großes möglich. Dann das südostasiatische Perlflussdelta gemein- kann. Wasserstoff wird den Weg zu einer de- den Wasserstoff schließlich in die eigenen kann im Ruhrgebiet ein „Hydrogen Valley“ ent- sam? Sie haben Hightech-Revolutionen und karbonisierten Wirtschaft, zu emissionsfreier vier Wände – ein kostengünstiger Weg zu de- stehen – eingebettet in Deutschland und Eu- den Markthochlauf bahnbrechender Techno- Mobilität und zu klimaneutraler Wärmeerzeu- karbonisierter Wärme. Auch das wird im Ruhr- ropa. Und wer weiß? Vielleicht wird dann aus logien vorangetrieben und dann selbst erfolg- gung ebnen. Damit kann dieser Energieträ- gebiet – in Holzwickede bei Dortmund – erprobt. Bottrop das „Palo Alto“ der Brennstoffzelle und reich genutzt. Sie haben wirtschaftliche Öko- ger ein neues deutsches Wirtschaftswunder aus Gelsenkirchen das „Shenzhen“ der Was- systeme aufgebaut, die Innovationen fördern, auslösen. Und das Ruhrgebiet hat das Zeug Der Startup-Szene an der Ruhr kommt eine serstoff-Wirtschaft! Wertschöpfung im Superlativ ermöglichen dazu, Keimzelle und Zentrum dieser Entwick- Schlüsselrolle zu: Sie kann unserer Region und dadurch viele neue Arbeitsplätze schaffen. lung zu sein. den entscheidenden Vorsprung verschaffen. Als ein führendes Cluster in Deutschland für Deutschland hingegen hat erst die Ökonomi- Als größter Ballungsraum Deutschlands ist H2-Startups kann das Ruhrgebiet für die Be- Katherina Reiche sierung des Internets und dann die Einführung das Ruhrgebiet prädestiniert für urbane H2- schleunigung sorgen, auf die wir im globalen des Smartphones verschlafen, obwohl hierzu- Projekte, an denen Millionen Menschen par- Wettrennen zur ersten dekarbonisierten Wirt- lande wichtige Vorarbeiten für diese Techno- tizipieren können. Forschungsinstitute in schaft dringend angewiesen sind. Junge Un- logien geleistet wurden. Dies darf uns bei der Mülheim und Oberhausen treiben Technolo- ternehmen und praxisnahe Universitäten kön- nächsten Sprunginnovation nicht noch einmal gien wie die Brennstoffzelle voran. Die Che- nen in Bochum und Dortmund H2-Lösungen passieren. Und das ist Wasserstoff. mieindustrie in Essen nutzt Wasserstoff seit mit weltweitem Einsatzpotenzial entwickeln. Jahrzehnten. In Duisburg soll Wasserstoff Dieser H2-Report zeigt eindrucksvoll: Wenn H2 ist die Voraussetzung für das Erreichen der Kokskohle für die Herstellung „grünen Stahls“ alle Kräfte aus Forschung, New Economy, Pariser Klimaziele. Er wird überall dort ge- ersetzen. Und die Umstellung der vorhande- traditioneller Industrie und Politik für ein Ziel 2
K E R N E R G E B N I S S E 1 Ökologische Transformation: Wasser- stoff spielt für die Energiewende in den kommenden Jahrzehnten eine fundamentale 2 Innovation durch Zusammenarbeit: Das Ruhrgebiet bringt die entscheiden- den Voraussetzungen zur Entwicklung eines 3 Dynamik steigern: Aktuell fehlt es noch an Geschwindigkeit, um hierzulande eine international führende H2-Wirtschaft auf- Rolle – die Steigerung der jährlich weltweiten Wasserstoffökosystems mit – starke H2-For- zubauen. Während Europa 2014 global noch 16 % neuen Elektrolysekapazitäten um das 24-Fa- schung, eine enorme Dichte an relevanten der neuen Elektrolysepatente registrierte, che zwischen 2015 und 2019 deutet bereits auf Akteurinnen und Akteuren, eine Fülle von An- liegt der Wert 2019 nur noch bei 9 % – die USA das enorme Marktvolumen des Sektors hin. wendungsmöglichkeiten in der etablierten und vor allem China haben sich hier deutlich Industrie und strategische Initiativen, die vor- gesteigert. handene Projekte bündeln. 4 Ruhrgebiet als H2-Startup Cluster: Startups bilden ein zentrales Vehikel, um die Entwicklung der Wasserstoffwirt- 5 Hardware meets Software: Startups tragen digitale Innovationen in die Was- serstoffwirtschaft, die für die Effizienz der schaft zu beschleunigen. Die Verteilung der Technologie mittel- bis langfristig entschei- H2-Startups in Deutschland zeigt, dass NRW dende Wettbewerbsvorteile generieren. Der und Bayern über die Hälfte der Unternehmen Aufbau des ersten europäischen H2-Startup- auf sich vereinen – dabei stechen das Ruhr- Hubs im Ruhrgebiet bringt der Region daher gebiet und der Raum München als Cluster mit einen weiteren wichtigen Standortvorteil. jeweils 18 % klar hervor. 3
1 . H I N T E R G R U N D 1.1. Ausgangspunkt und Zielsetzung vor allem industriell geprägte Regionen, für Das Ruhrgebiet hat als industrielles Zentrum die sich besondere Herausforderungen, aber im Herzen Europas die Chance, sich zu einem Die Bekämpfung des globalen Klimawan- auch Chancen ergeben. der wichtigsten Innovationscluster im Bereich dels und die dafür notwendige Reduzierung des (grünen) Wasserstoffs zu entwickeln. Die der Treibhausgasemissionen erfordern eine Ein zentraler Hoffnungsträger in diesem Region zeichnet sich durch eine sehr hohe enorme wirtschaftliche und gesellschaft- Transformationsprozess ist der Wasserstoff. Gründungsaktivität im Bereich Wasserstoff liche Transformationsleistung. Das ist keine Im Bereich der industriellen Produktion eben- aus, was für die Dynamik und Innovationskraft neue Erkenntnis und doch nehmen verbind- so wie in den Sektoren Wärme und Mobilität an der Schnittstelle zwischen Forschung und liche und koordinierte politische Initiativen kann er eine echte CO2-arme und insbeson- Industrie spricht. Ziel dieses Reports ist es, in Europa aktuell deutlich an Fahrt auf – allen dere in seiner grünen Variante sogar CO2-freie diese Stärke herauszuarbeiten und deutlich voran der European Green Deal, mit dem der Alternative zu anderen Energieträgern sein. zu machen, was es braucht, um das H2-Cluster europäische Kontinent bis 2050 das Ziel der Denn beim Einsatz von Wasserstoff, etwa in im Ruhrgebiet auf die nächste Stufe zu heben. Klimaneutralität erreichen will. Dieser politi- Brennstoffzellen, entsteht kein Kohlendioxid, sche Kraftakt eröffnet ein Zeitfenster, in dem sondern neben Elektrizität nur Wärme und grüne Innovationen in allen Wirtschaftssek- Wasser. Damit kann (grüner) Wasserstoff eine toren durch neue rechtliche Rahmenbedin- Schlüsselrolle bei der Reduktion von Treib- gungen und finanzielle Förderungen forciert hausgasemissionen in Deutschland einneh- werden. Dabei sind es, im Gegensatz zur digi- men, ohne die industrielle Produktion einzu- talen Transformation der letzten Jahrzehnte, schränken. 4
Abb. 1: H2-Strategien in den 56 global stärks- Quelle: Weltenergierat Deutschland 2021 ten Volkswirtschaften 1.2. Die politische Transformation Da die Folgen energiepolitischer ebenso wie 2017 2018 2019 2020 technischer Entwicklungen nicht im Detail Auch in der öffentlichen Wahrnehmung spie- abzusehen sind, birgt es Risiken, auf Wasser- Japan Dezember 2017 len die wirtschaftlichen Chancen des Wasser- stoff zu setzen. Mindestens genauso riskant Frankreich1 Juni 2018 stoffs eine zunehmend wichtige Rolle, wobei ist es aber, abzuwarten und nichts zu tun. Die Südkorea Januar 2019 der Diskurs von einer deutlichen Polarisierung Mobilitätsbranche und der Automobilkonzern Australien November 2019 geprägt ist. Ohne die Debatte im Detail zu re- Tesla sind die prominentesten Beispiele dafür, Niederlande April 2020 konstruieren, ist es wichtig festzuhalten: Grü- wie über Jahrzehnte gewachsene Sektoren Norwegen Mai 2020 ner Wasserstoff, auf den die Entwicklungen aufgebrochen werden können und selbst eta- Deutschland Juni 2020 langfristig ausgerichtet sind, ist keine vor- blierte Player mit Innovationsrückständen zu EU Juli 2020 handene Energiequelle, sondern ein Energie- kämpfen haben. Vor diesem Hintergrund ist Spanien Juli 2020 träger. Als solcher muss er immer durch den es nicht überraschend, dass 13 der 56 global Portugal Juli 2020 Einsatz elektrischen Stroms hergestellt wer- stärksten Volkswirtschaften in den letzten In Vorbereitung Frankreich2 September 2020 den. Um mit Blick auf die Energiewende seine Jahren H2-Strategien verabschiedet haben. Bulgarien Marokko Polen Russland3 Oktober 2020 Bedeutung zu entfalten, braucht es daher vor Weitere 13 Staaten bereiten Strategien vor China Neuseeland Schweden Finnland November 2020 allem einen weltweit verstärkten Ausbau er- und in 28 laufen zumindest erste Diskussio- Großbritannien Oman Slowakei Chile November 2020 neuerbarer Energien. Mit Blick auf den Euro- nen (Weltenergierat Deutschland 2021). Nicht Italien Österreich Kanada Dezember 2020 pean Green Deal ist genau das die politische zuletzt durch diese politischen Aktivitäten Kolumbien Paraguay Zielrichtung der kommenden Jahrzehnte, die werden in dem noch unsicheren Markt neue von einer breiten politischen Mehrheit unter- Rahmenbedingungen und damit zunehmend stützt wird – und deshalb gewinnt Wasserstoff Fakten geschaffen. an Relevanz. 1) H2-Entwicklungsplan 2) H2-Aktionsplan 3) Grüne H2-Strategie 5
Abb.2: Kapazität (in Megawatt) aller im jewei- Quelle: Eigene Darstellung nach Interna- ligen Jahr in Betrieb genommenen Elektroly- tionale Energieagentur 2020 seure nach Regionen 2015-2019 143 Staatliche Investitionen, Fördermittel und ver- chendsten europäischen Standorte für diese bindliche Maßnahmen zur CO2-Regulierung Zukunftstechnologie. Die Region sowie die sind die wichtigsten politischen Rahmen- deutsche Wirtschaft insgesamt können hier bedingungen zur Entstehung einer globalen langfristig profitieren, indem einerseits die Wasserstoffwirtschaft. Das Wachstum des heimische Industrie zukunftsfest gemacht Sektors lässt sich dabei anhand des rapiden wird und andererseits durch den Export neuer Anstiegs in der Herstellung von Wasserstoff Maschinen und Technologien. grob ablesen (Abbildung 2). Während Europa 2 4x aktuell noch tonangebend ist, ziehen die USA und insbesondere China deutlich nach. Chan- 55 cen ergeben sich in diesem Veränderungs- 46 prozess vor allem für industriell geprägte Länder und Regionen, die neben etablierten Unternehmen in den relevanten Sektoren – 25 21 14 16 wie beispielsweise der Energiebranche und 10 9 10 6 Stahlproduktion – auch das wissenschaftliche 6 4 3 4 1 2 Know-how und die nötige Infrastruktur (etwa Gasleitungen) mitbringen. Im Unterschied zur digitalen Ökonomie ist für die Wasserstoff- 2015 2016 2017 2018 2019 wirtschaft dabei ein Ökosystem vor Ort ele- mentare Voraussetzung. Genau das macht Japan Nordamerika China Europa Weltweit das Ruhrgebiet zu einem der erfolgverspre- 6
„Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft birgt für das Land Nordrhein-Westfalen immense Chancen für Ökologie und Öko- nomie: Konsequent eingesetzt können wir durch Wasserstoff künftig ein Viertel un- serer heutigen CO2-Emissionen einspa- 1.3. Bedeutung des Ökosystems Darüber hinaus sind politische Unterstüt- das die gesamte Wertschöpfungskette abbil- ren. Bis zu 130.000 zusätzliche Arbeits- zungsprogramme und Anreizsysteme für det. Die Politik forciert diese Entwicklungen, plätze können so entstehen. Durch unsere Grundvoraussetzung für die Entwicklung den Innovationsschub in der Wasserstoff- aber zusätzlich braucht es Akteurinnen und zentrale Lage in Europa und industrielle einer Wasserstoffwirtschaft ist die Existenz wirtschaft entscheidend. Noch ist der Preis Akteure, die mutig genug sind, Innovationen Stärke haben wir die besten Vorausset- eines Ökosystems, das die gesamte Wert- für nachhaltig produzierten Wasserstoff bei auf die Straße zu bringen. Mit ihrer Dynamik zungen, zum Wasserstoffstandort Num- schöpfungskette abdeckt. Von der Erzeugung gleichzeitig überschaubarem Marktvolumen und Risikobereitschaft spielen Startups hier mer Eins in Europa zu werden. Den Weg und Bereitstellung der (erneuerbaren) Ener- verhältnismäßig hoch – eine Konstellation, eine entscheidende Rolle (Seitz et al. 2020). dorthin haben wir in unserer Wasserstoff - gie zur Herstellung des Gases durch große die durch politische Initiativen und finanzielle Sie können der Wasserstoff-Wirtschaft den Roadmap Nordrhein-Westfalen aufge- Elektrolyseanlagen, über die Lagerung und Anreize überbrückt werden soll. Ziele dieser nötigen Push geben und ihre steigende Be- zeigt – eine Ermutigung für Unternehmen, den Transport bis hin zum Einsatz – etwa in Programme auf nationaler und multilatera- deutung im H2-Sektor ist anhand der Investiti- Startups und Forschungseinrichtungen, Brennstoffzellen im Bereich Mobilität oder als ler Ebene sind ein enger Austausch zwischen onszahlen bereits klar erkennbar (Abbildung 3). jetzt mit voller Kraft an innovativen Lö- Energieträger in der Stahlproduktion. Um die- Wirtschaft und Wissenschaft, die Durchfüh- sungen im Bereich Wasserstoff zu arbeiten.“ ses funktionierende und nachhaltig gewinn- rung von Machbarkeitsstudien oder die Um- bringende Ökosystem aufbauen zu können, setzung von Pilotprojekten in Städten und – Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für braucht es das Zusammenspiel aus Forschung Kommunen – bekannte Beispiele sind H2-Bus- Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und und Industrie: es geht darum, wissenschaft- se im öffentlichen Nahverkehr. Energie des Landes Nordrhein-Westfalen liche Innovationen mit der praktischen Erfah- rung aus der Industrie zu verbinden, Synergien Beim Thema Wasserstoff geht es darum, vor- zu schaffen und gemeinsam das wirtschaft- handene technische Innovationen schnell in liche Potenzial des Wasserstoffs zu heben die Praxis zu bringen. Voraussetzung dafür ist, (Hebling et al. 2019). wie bereits hervorgehoben, ein Ökosystem, 7
Abb. 3: Investments in junge Wasserstoff- Quelle: Eigene Auswertung „Endlich werden die Möglichkeiten von H2 unternehmen (ab 2000 gegründet) in Europa Crunchbase zur Dekarbonisierung weiter Industriebe- und den USA in Mio. US-Dollar4 reiche erkannt. Da das Potenzial von H2 erst im großindustriellen Maßstab wirkt, + Finanzierungsrunde bei ist es wichtig, dass Investoren entlang der Nikola über 250 Mio. $ gesamten Wertschöpfungskette gleich- + Finanzierungsrunde bei zeitig auf Skalierung setzen: Es braucht Nikola über 210 Mio. $ Investitionen in neue Technologien zur Optimierung und Effizienzsteigerung, in den Ausbau von Produktionskapazitäten 72,6 69,1 sowie in Infrastruktur. Hier können und müssen die Impulse in industriellen Zen- tren wie dem Ruhrgebiet gesetzt werden und öffentliche Hand, Großindustrie, pri- vate Investoren sowie auch Mittelstand 38,7 und Startups gleichermaßen aktiv wer- den. Ein extrem großer Zukunftsmarkt ist am Entstehen!“ 19,6 15,8 – Robert Gallenberger, Partner beim In- 7,2 6,2 dustrial Technologies Fund von btov Part- 7,0 5,5 5,6 1,4 1,5 ners 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Europa USA 4) Es wurden keine Finanzierungen nach dem IPO berücksich- tigt. Dies betrifft Kapitalaufnahmen bei ITM Power (Großbri- tannien), SunHydrogen (USA) sowie Nikola (USA). 8
2 . D A S R U H R G E B I E T als Wasserstoffregion 2.1. Grundlagen und Anwendungsfelder Mit Blick auf die Verteilung des Wasserstoffs zudem der Einsatz von Brennstoffzellensys- spielt unter anderem das vorhandene Gaslei- temen in den Bereichen Strom und Wärme. Die Wasserstoffwirtschaft lässt sich grob in tungsnetz eine zentrale Rolle. Daraus ergeben Während die genannten Anwendungsfelder drei Bereiche einteilen: die Herstellung, die sich massive Standortvorteile für das Ruhr- an einigen Stellen noch mit Effizienzproble- Verteilung und Lagerung sowie die Verwen- gebiet: Air Liquide betreibt im Ruhrgebiet und men kämpfen, ist ein besonders vielverspre- dung des Energieträgers. Bisher wird Was- den angrenzenden Regionen bereits eine 240 chender Einsatzbereich die Industrie. Genau serstoff hauptsächlich aus Gasen wie Methan Kilometer umfassende H2-Pipeline – die längs- hier liegt die Stärke des Ruhrgebiets, das eine oder Erdgas gewonnen. Eine weitere Möglich- te in Europa –, die industrielle Großabnehmer Vielfalt und Dichte an Industrien beheimatet, keit ist die Herstellung aus Wasser mittels versorgt. Darüber hinaus plant der Essener die vom klimafreundlichen Wasserstoff profi- Elektrolyse – ein Verfahren, dem mit Blick auf Gasnetzbetreiber OGE, bestehende Gasleitun- tieren – von der Stahlproduktion über die che- die langfristige Zielsetzung der CO2-Neutrali- gen umzubauen und so das erste öffentlich mische Industrie bis hin zu Raffinerien (Inter- tät perspektivisch die größte Bedeutung zu- zugängliche Wasserstoffnetz zu schaffen. nationale Energieagentur 2019). Das enorme kommt. Dabei wird von grünem Wasserstoff Potenzial in der Region illustriert das Beispiel gesprochen, wenn der eingesetzte Strom Basistechnologie der Verwendung von Was- des Duisburger Stahlwerks von Thyssenkrupp, vollständig aus erneuerbaren Energiequellen serstoff ist die Brennstoffzelle, die in ver- das allein für 2,5 % der deutschen CO2-Emis- stammt. Elektrolyseverfahren sind somit eine schiedenen Kontexten eingesetzt werden sion verantwortlich ist und bis 2050 die CO2- Schlüsseltechnologie der Wasserstoffwirt- kann: etwa in der Mobilität und Logistik, also Neutralität anpeilt (Handelsblatt 2019). schaft. bei Personen- sowie Lastkraftwagen, in Zügen und sogar in der Luftfahrt. Weit entwickelt ist 9
Abb.4: Skizze der Wasserstoffwirtschaft: „Evonik setzt sich für die Entwicklung der „Vom Windrad zum Elektromotor“ Wasserstoffwirtschaft ein: Wir sind mit mehreren Gliedern in der Wertschöp- fungskette der Wasserstoffwirtschaft eingebunden. Wir transportieren und Herstellung Verteilung Verwendung stellen bereits Wasserstoff für unsere und Lagerung Kunden und unsere Prozesse her, wir for- Brennstoffzellenanwendungen schen an neuen Lösungen, um Spezial- chemieprodukte emissionsärmer her- zustellen und wollen die Lücken in der Wasserstoffökonomie schließen.“ Stromerzeugung aus Elektrolyse Gasnetz Mobilität erneuerbaren Energien – Dr. Harald Schwager, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands Evonik Grüner Wasserstoff Strom und Wärme Transport Grauer, blauer und türkiser Wassestsoff Wasserstoff Lagerung Mobile und weitere Anwendungen Industrielle und weitere stoffliche Anwendungen Nutzung fossilen Erdgases Reformierung / Tankstellen und anderer Gase Pyrolyse 10
Abb.5: Anzahl der neuangemeldeten Quelle: Eigene Auswertung nach Patente im Bereich Elektrolyse zwischen Daten des Fuel Cells and Hydrogen 2014 und 2019 Observatory 2310 2156 2.2. Forschung trifft Industrie Mit seinen einzigartigen Spezifika sowie der industriellen Entwicklung und Erfahrung hat Im internationalen Wettbewerb um Innovatio- 1701 56 das Ruhrgebiet das notwendige Potenzial und nen sind praxisnahe Forschungsleistungen ein 199 die Chance, sich zu einem der zentralen Was- 53 entscheidender Faktor. Zur internationalen serstoffcluster in Europa zu entwickeln. Die 180 Standortbestimmung Deutschlands im Be- 1316 Region verfügt zudem über eine breite Hoch- 481 reich Wasserstoff lohnt ein Blick auf die Ent- 1078 33 schullandschaft und über große Forschungs- 391 wicklung relevanter Patente. Insgesamt hat 168 kapazitäten im Wasserstoffsektor – etwa an sich die Zahl der jährlich angemeldeten Pa- 47 den Universitäten Bochum, Dortmund und 754 340 tente im Bereich Elektrolyse – als Indikator für 140 Duisburg-Essen sowie an der Westfälischen 48 den anstehenden Markthochlauf – zwischen Hochschule. Ergänzt werden diese durch au- 134 338 913 981 2014 und 2019 weltweit etwa verdreifacht. Be- 38 ßeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit sonders stark war der Anstieg in China, das 117 303 625 entsprechenden Schwerpunkten: Hier sind ausgehend von einem relativ niedrigen Niveau 239 358 vor allem das Fraunhofer Institut UMSICHT in mittlerweile deutlich an den USA und Europa 184 Oberhausen, das Max-Planck-Institut für Che- 75 vorbeigezogen ist – so sank der europäische mische Energiekonversion in Mülheim, das Anteil an den neu angemeldeten Patenten von 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Zentrum für Brennstoffzellentechnik in Duis- 15,5 % 2014 auf 8,6 % im Jahr 2019. Diese Zah- burg sowie das Gas- und Wärme-Institut in len belegen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Europa davon Deutschland USA China Weltweit Essen hervorzuheben. vorhandene Forschungscluster insbesondere in der Region Ruhr weiter zu stärken und ge- Anstieg zwischen 2014 +70% +47% +101% +1208% +206% zielt mit der Praxis zu verbinden. und 2019 11
„Wasserstoff als Energieträger ist auf den Weg gebracht – von der Forschung in industrierelevante Tests. Das ist wichtig, denn Grundlagenforschung, angewand- te Forschung und technische Entwick- Für die Entstehung und Weiterentwicklung ei- Darüber hinaus ist mit der Initiative GET H2 lung müssen nun Hand in Hand gehen. nes Wasserstoffökosystems bedarf es neben im Ruhrgebiet ein echtes Leuchtturmprojekt Wasserstoff ist speicherbare elektrische der Forschung und einzelnen Praxisprojekten an der Schnittstelle zwischen Industrie und Energie und damit ein vielfältig ver- allerdings koordinierter Anstrengungen etab- Forschung entstanden, das Unternehmen wendbarer CO2-freier Energieträger für lierter Player, die den infrastrukturellen Rah- entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Industrie (Stahl, Chemie), den Ver- men sowie eine breite Nachfragebasis durch miteinander verbindet, um eine bundesweite kehr und die Wärmeversorgung. In in- größere Investitionsprojekte schaffen. Auch Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen. Da- dustriellen Ballungsräumen wie dem hier verfügt das Ruhrgebiet über eine leis- mit befindet sich im Ruhrgebiet ein Wasser- Ruhrgebiet wird der Bedarf besonders tungsfähige Akteurslandschaft: Neben den stoffökosystem im Aufbau, das sich von dort hoch sein. Die größte Hürde: der Mangel Initiativen regional verwurzelter Unternehmen ausgehend über NRW, Teile der Niederlande an erneuerbarer Energie in Deutschland. wie E.ON, Westenergie, Thyssenkrupp, RWE sowie Belgiens erstreckt und vor allem von Hier ist politisches Handeln gefragt!“ und EVONIK profitiert man zusätzlich von in der Chemie, Petrochemie und Stahlindustrie der Region aktiven Konzernen wie Air Liquide profitiert (Agora Energiewende und AFRY Ma- – Prof. Dr. Angelika Heinzel, Geschäfts- oder Linde. Hinzu kommen Netzbetreiber wie nagement Consulting 2021). Dieses H2-Cluster führerin Zentrum für Brennstoffzellen- OGE und Amprion, die planen, Produktions- kann perspektivisch nicht nur gefährdete Ar- Technik kapazitäten und Verteilernetze – auch überre- beitsplätze in den Regionen sichern, sondern gional – aufzubauen. signifikante zusätzliche Beschäftigungsef- fekte erzielen (Ludwig Bölkow Systemtechnik Die Stärke des Ruhrgebiets besteht vor al- 2019). lem darin, die industrielle Schlagkraft mit der wissenschaftlichen Expertise in Koopera- tionsprojekten zu bündeln (IW Consult 2020). 12
2.3. Projekte und neue Netzwerke Die Notwendigkeit neuer Kooperationen wur- de sowohl in der Wirtschaft als auch in der Der Aufbau eines Ökosystems in einem neuen Politik erkannt und hat zu mehr Bewegung auf und investitionsintensiven Feld wie Wasser- vielen Ebenen beigetragen. So will die 2020 stoff ist besonders herausfordernd. Gerade gestartete European Clean Hydrogen Alliance auch deshalb stoßen klassische Unterstüt- als Initiative der EU-Kommission alle beteilig- zungsangebote bestehender Strukturen ten Stakeholder – allen voran die Unterneh- schnell an ihre Grenzen. Unklare Marktchan- men – zusammenbringen und als übergeord- cen schränken die Finanzierungsmöglich- netes Ziel Investitionen fördern (Europäische keiten ein und unterschiedliche Interessen Kommission 2020). In Deutschland soll der relevanter Akteurinnen und Akteure können ebenfalls im letzten Jahr einberufene Natio- den Austausch erschweren. Doch es braucht nale Wasserstoffrat die Umsetzung der Na- Zusammenarbeit entlang der gesamten Wert- tionalen Wasserstoffstrategie voranbringen. schöpfungskette, die alle Beteiligten mit ihren Hinzu kommt die schon genannte Unterneh- unterschiedlichen Kompetenzen und Zielen mensinitiative GET H2, die sich den Aufbau miteinander vernetzt: Erzeuger erneuerbarer eines Wasserstoffmarkts sowie der damit Energien, Innovatoren im Bereich Elektrolyse, verbundenen Infrastrukturen und Wertschöp- Konzerne, die den Ausbau der Infrastruktur fungsketten in Deutschland und Europa zum finanziell sowie in Sachen Know-how voran- Ziel gesetzt hat. treiben, Nachfrager und viele mehr. 13
„Im Ruhrgebiet haben wir mit unserer etablierten Industrie, führenden For- schungseinrichtungen und einer starken Infrastruktur beste Voraussetzungen für den Wasserstoff-Markthochlauf. Dazu Kooperationsbedarf zeigt sich im H2-Bereich schaffen, die die unterschiedlichen Netzwer- kommen innovative Neugründungen, die auf allen Ebenen: Im Land NRW nimmt die ke bündelt und auf ein gemeinsames Ziel hin die nötige Dynamik in die Region brin- EnergieAgentur.NRW eine wichtige Rolle ein. ausrichtet. gen. Um im internationalen Wettbewerb Hier hat sich das bereits im Jahr 2000 einge- erfolgreich zu sein, müssen wir diese richtete Netzwerk Brennstoffzelle, Wasser- Besonders greifbar wird der Einstieg in die Stärken bündeln und enger zusammen- stoff und Elektromobilität – das den Zugang Wasserstoffwirtschaft durch Projekte wie die arbeiten – denn Wasserstoff ist Team- zu Förderprogrammen erleichtert und zahl- Umstellung der Flotte der Ruhrbahn von Die- work. Daher freuen wir uns, in Initiativen reiche Projekte anschiebt – zu einem Knoten- sel- auf Brennstoffzellenbusse ab 2024 bis wie dem H2-Beirat der Stadt Essen an punkt entwickelt. Darüber hinaus haben sich 2033. Zu nennen ist hier auch die RH2INE-Ini- einer noch besseren Vernetzung in der im Ruhrgebiet weitere regionale Zusammen- tiative des NRW-Wirtschaftsministeriums und Region mitzuarbeiten.“ schlüsse formiert. Bereits 2008 wurde das h2- der niederländischen Provinz Südholland mit netzwerk-ruhr e. V. gegründet und vor allem in dem Ziel eines klimaneutralen Transportkor- – Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender den letzten Jahren zeigt sich eine zunehmen- ridors „Rhein-Alpen“, in dessen Rahmen der RAG-Stiftung de Dynamik: Beispiele dafür sind neue Initia- Duisburger Hafen an der Dekarbonisierung tiven wie der Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr in des Güterverkehrs und der Binnenschifffahrt Duisburg, die Bündelung von Kompetenzen arbeitet. Aber auch hier gilt: So wichtig die in der H2-Unit der Essener Wirtschaftsförde- unterschiedlichen Projekte sind, im Kern soll- rung oder der H2UB in Essen, der als erster ten sie auf den Aufbau eines umfassenden Hub europäische Startups, Unternehmen und H2-Ökosystems im Ruhrgebiet ausgerichtet Forschung zusammenbringt. Dabei ist es je- werden. doch wichtig, eine gemeinsame Klammer zu 14
3 . Z U R W E I T E R E N T W I C K L U N G des Ruhr-Clusters 3.1. H2-Startup-Cluster an der Ruhr Jungunternehmen deckt dabei alle drei An- wendungsfelder ab – die Herstellung, den Be- Wasserstoff ist nicht nur ein Forschungs- und reich Lagerung und Verteilung sowie die An- 1,8 % Industriethema, sondern hat sich im Zuge der wendung. 3,5 % 7,0 % veränderten politischen und gesellschaft- lichen Rahmenbedingungen auch zu einem Startups sind beim Aufbau eines Wasserstoff- 0% 1,8 % 1,8 % 7,0 % Feld entwickelt, in dem Startups zunehmend ökosystems enorm wichtig, bringen Neues in Marktchancen sehen. Das schlägt sich deut- die Praxis und bilden daher einen zentralen Ruhrgebiet 0% lich in den gestiegenen Gründungszahlen im Indikator für die Innovationskraft von Stand- 17,5 % H2-Sektor nieder: Bis 2010 wurden in Deutsch- orten. Die Verteilung der 57 identifizierten 29,8 % 7,0 % 0% land kaum Wasserstoff-Startups gegründet Unternehmen in Deutschland zeigt, dass mit 5,3% und die wenigen Ausnahmen beschränkten NRW und Bayern zwei Bundesländer über die 1,8 % sich größtenteils auf einzelne spezielle An- Hälfte der deutschen Wasserstoff-Startups wendungen von Elektrolyse- und Brennstoff- auf sich vereinen – dabei stechen das Ruhr- 26,3 % 0% zellentechnik. Seit 2015 lässt sich jedoch eine gebiet und der Raum München als H2-Innovati- 7,0 % Raum München deutlich gestiegene Gründungsdynamik be- onscluster deutlich hervor (Abbildung 6). Allein 17,5 % obachten: 41 der 57 identifizierten Wasser- an der Ruhr sitzen 18 % aller deutschen Was- stoff-Startups mit Sitz in Deutschland sind in serstoff-Startups. Die Stärke des Ruhrgebiets diesem Zeitraum entstanden. Die Aktivität der in Forschung, Industrie und Infrastruktur Abb. 6: Landkarte der Wasserstoff-Startups in Deutschland 15
„Beim Wasserstoff-Markthochlauf sind Startups mit ihrer Dynamik ein wich- tiger Erfolgsfaktor. Doch anders als in der digitalen Welt brauchen sie Ver- bündete, die neben finanziellen Mitteln schlägt sich also auch in der Gründungsak- an der technischen Weiterentwicklung der auch Kompetenzen entlang der gesam- tivität nieder. Das unterstreicht die riesigen Elektrolyse beteiligen. Neben der Forschungs- ten Wertschöpfungskette mitbringen. Potenziale der Region und ihre Chance, sich expertise zeichnen sich die Startups im Ruhr- Mit dem H2UB wollen wir als OGE einen im Bereich Wasserstoff als internationales gebiet auch durch Lösungen mit industriellem Ort und Leuchtturm der Zusammen- Innovationscluster zu profilieren (Hirschfeld et Fokus aus und stellen unter anderem Kompo- arbeit schaffen, an dem etablierte Unter- al. 2020). nenten für Wasserstofftankstellen oder Bren- nehmen, Forschungseinrichtungen und nersysteme her. Startups ihre Stärken einbringen und so Neben der Aktivität spiegeln auch die inhalt- gegenseitig voneinander profitieren.“ lichen Schwerpunkte der H2-Startups im Ruhrgebiet die Standortvorteile der Region – Ralf Werner, CIO OGE wider: So legen die meisten neugegründeten Unternehmen in der Region ihren Fokus auf industrielle Anwendungen und den direkten und wissenschaftlich begleiteten Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis – etwa im Bereich Elektrolyse (siehe Hervorhebun- gen in Abbildung 7). Anschauliche Beispiele für die Verzahnung von Forschung, Industrie und Startups sind öffentlich geförderte Pro- jekte wie NEWELY oder LIKELY, in denen sich unterschiedlichste Akteurinnen und Akteure 16
Herstellung Andere Herstellungsverfahren Verwendung Elektrolyse-Anlagen & Zulieferer Mobility Mobile und weitere Brennstoffzellen- Anwendungen Verteilung & Lagerung Weitere Verwendungen / Industrielle Anwendungen H2 Range GmbH Strom und Wärme Abb. 7: Wasserstoff-Startup-Landscape * Ruhrgebiet 17
zielt auch Startups adressiert und gleichzeitig die Attraktivität des Standorts für Investoren gestärkt wird. „Schon während meines Studiums der 3.2. Mehr Dynamik durch Startups Energie- und Prozesstechnik in Serbien stand für mich die Verbindung von For- Startups sind Pioniere, die immer nach kom- schung und praktischer Anwendung im petitiven Vorteilen suchen und daher wis- Mittelpunkt – das Potenzial im Bereich senschaftliche Innovationen schnell in die Wasserstoff hat mich hier von Anfang an praktische Umsetzung bringen. Gerade im fasziniert. 2011 bin ich dann an die Ruhr- H2-Sektor sind forschungsbasierte Startups Universität Bochum gegangen und hatte enorm wichtig, da sie in engem Austausch dort die Möglichkeit, wichtige Projekte zu mit der Wissenschaft stehen und mit ihrer leiten und mit internationalen Top-Leuten unternehmerischen Ausrichtung gleichzeitig im Bereich Wasserstoff zu arbeiten. Min- stets den Blick auf das Endprodukt richten. Im destens genauso wichtig an der Region ist Ruhrgebiet arbeitet das Startup Membrasenz für mich aber die Nähe zur Industrie: Kun- an genau dieser Schnittstelle: Ihre Weiter- den und Partner vor Ort zu haben, ist im entwicklung einer für die Elektrolyse notwen- Bereich Wasserstoff ein enormer Vorteil.“ digen Membran zahlt auf eine der Schlüssel- technologien der Wasserstoffwirtschaft ein Dr. Jelena Stojadinovic, Gründerin Mem- und steigert damit die Chance, als Region in brasenz diesem Bereich international führend zu wer- den. Bedingung dafür ist der Aufbau eines H2- Ökosystems, in dem staatliche Förderung ge- 18
i i Das Startup Membrasenz steht exemplarisch Auch wenn das öffentliche Bild von Startups ellen Sektors bei. Zentrale Voraussetzung sind Das 2019 in Herne gegründete Startup für den Transfer innovativer Forschung in stark von B2C-Unternehmen wie Zalando dabei strategische Partnerschaften mit der PMR Tech will die Transformation der Indus- die wirtschaftliche Praxis. Im Rahmen eines dominiert wird, generieren Startups bereits Industrie und Möglichkeiten des Austauschs trie vorantreiben. Das Produkt, ein Wasser- Forschungsprojekts an der Ruhr-Universität heute den Großteil ihres Umsatzes im B2B- vor Ort. stoff-Sauerstoff-Gasgenerator, aufbauend auf Bochum hat die Gründerin Dr. Jelena Sto- Sektor – nämlich 69 % (Kollmann et al. 2020). einem Wasserelektrolyseur, hat erste Praxis- jadinovic 2011 begonnen, eine Membran zu Das macht sie zu wichtigen Partnern der eta- „Die Industrie hat ein enormes Interesse tests erfolgreich abgeschlossen und ist auf entwickeln, deren Materialeigenschaften die blierten Wirtschaft, die als Kunden und durch an unserem Produkt und insgesamt ist im dem Weg zur Marktreife. Mithilfe des Genera- alkalische Elektrolyse energieeffizienter ma- gewinnbringende Kooperationen mit den Bereich innovativer Wasserstofflösun- tors können Wasserstoff und Sauerstoff beim chen und damit ihren Wirkungsgrad erhöhen. Startups profitieren. Im Ruhrgebiet liegt das gen Dynamik zu spüren. Gleichzeitig ist Brennschneiden, z. B. von Stahl, als klima- Die Gründerin konnte auf die vielversprechen- größte Anwendungspotenzial neuer Wasser- der Weg zur Marktreife als Hardware- freundliche Alternative zum bisher verwende- de Neuentwicklung ein Patent anmelden und stofftechnologien in der Reduktion von Treib- Startup nicht einfach – vor allem wenn es ten Erd- oder Propangas eingesetzt werden. wurde bei der Ausgründung unter anderem hausgasemissionen im Produktionsprozess um die Finanzierung geht. Daher ist die Aufgrund der breiten Anwendungsmöglich- durch ein EXIST-Stipendium gefördert – die der Industrie. Besondere Herausforderungen Industrie für Unternehmen wie uns nicht keiten bietet sich damit auch für kleinere Be- Gründung von Membrasenz erfolgte 2015. Zur- entstehen hier für kleine und mittelgroße Be- nur als Kunde, sondern auch als strate- triebe die Möglichkeit, ihre CO2-Bilanz zu ver- zeit steht die Membran kurz vor der Marktreife triebe, die technologische Entwicklungen gischer Partner sehr wichtig. Hier heißt bessern. und das Unternehmen arbeitet gemeinsam neben dem Kerngeschäft schwerer realisieren es, sich vor Ort auszutauschen, Vertrauen mit Kooperationspartnern am Aufbau der können. Startups wie PMR Tech stoßen solche aufzubauen und die Leute zu überzeugen.“ Produktion. Innovationsprozesse an und tragen damit ent- scheidend zur Zukunftsfähigkeit des industri- Phillip Reisenberg, Gründer PMR Tech 19
i Startups sind gerade im Hardware-Bereich häu- Das Unternehmen ProPuls bringt als Spin-off fig wichtige Vehikel für Innovationen: Im H2- der Westfälischen Hochschule Wasserstoff- Sektor bieten Förderprogramme Gründerinnen Expertise in die Praxis. ProPuls hält Patente und Gründern die Möglichkeit, Geschäftsmo- sowohl im Bereich der Elektrolyse als auch der delle aus dem Forschungstransfer zu etablieren Brennstoffzellentechnik und ist in zahlreichen und auf diese Weise als Bindeglied zwischen F&E-Projekten aktiv – in Kooperation mit der Wissenschaft und Wirtschaft zu fungieren. So Forschung, etablierten Unternehmen sowie entstehen Startups mit wissenschaftlichem weiteren Wasserstoff-Startups. So ist das Hintergrund, die in Forschungsprojekten eben- Unternehmen beispielsweise an den EU-ge- so aktiv sind wie bei der Produktentwicklung. förderten Projekten Promet H2 und NEWELY Dadurch bringen sie in ihrer Arbeit unterschied- beteiligt, in denen verbesserte und kosten- liche Akteurinnen und Akteure zusammen und günstige Elektrolyseverfahren entwickelt bündeln Ressourcen. Genau hier setzt das H2- werden sollen und plant gemeinsam mit der Startup ProPuls an, das in der Elektrolyse- und Westfälischen Hochschule und dem Startup Brennstoffzellentechnik gemeinsam mit unter- iGas Energy Testanlagen im Elektrolyse-For- schiedlichen Partnern Innovationsprozesse an- schungsprojekt Hydra15. schiebt.
„Das große Interesse an unserer Exper- ten-Veranstaltung „Digital Drives Hy- drogen“ am 4. März und unserem neu- en, gleichnamigen Tech Trend Report zeigen, dass die Digitalisierung nicht 3.3. Digitale Expertise durch Startups Strom aus regenerativen Quellen in Echtzeit H2UB und des Digital Innovation Hub Düssel- nur ein Transformationsthema wie in umgeleitet werden kann. Im Projekt Block- dorf/Rheinland. Veranstaltungen, Netzwerk- allen Industriebranchen ist, sondern die Die erfolgreiche Entwicklung der Wasserstoff- cENtive wird eine Blockchain-Anwendung treffen und damit der persönliche Austausch entscheidende Weichenstellung für die wirtschaft hängt in großen Teilen vom Auf- entwickelt, die die Einspeisung, Entnahme sind für Startups enorm wichtig, um direkte Entstehung einer durchgängigen Was- bau und der Weiterentwicklung technischer sowie den Nachweis grün erzeugten Wasser- Kontakte zur Industrie aufzubauen. Zudem ist serstoffkreislaufwirtschaft, mit NRW Infrastrukturen und Komponenten ab. Gleich- stoffs in Form von E-Zertifikaten sichert und die etablierte Wirtschaft gefragt, ihre Bedürf- und Deutschland als zukünftige H2-Wirt- zeitig muss das Ökosystem die Digitalisierung organisiert. Schließlich verfügen Startups nisse gegenüber Startups in Form von Re- schaftszentren in Europa und weltweit.“ von Beginn an mitdenken, um international wie IOX über vielseitige Hardware- und Soft- verse Pitches oder Startup Challenges klar zu konkurrenzfähig zu sein. Denn auch im Was- ware-Lösungen, mit denen die Digitalisierung kommunizieren. Auf diese Weise werden für – Dr. Klemens Gaida und Peter Hornik, serstoffsektor besteht ein hoher Bedarf an und Optimierung der Produktionsprozesse Startups Marktchancen sichtbar und die In- Geschäftsführer des Digital Innovation digitalen Lösungen, die etwa mit Blick auf die vorangebracht werden kann. Diese Potenziale dustrie kann sich direkt vom Mehrwert der Zu- Hub Düsseldorf/Rheinland Vernetzung der Infrastruktur für eine massive sollten von den Akteurinnen und Akteuren in sammenarbeit überzeugen. So können stra- Effizienzsteigerung sorgen. Startups haben der Wasserstoffwirtschaft aktiv aufgegriffen tegische Partnerschaften entstehen, die den hier den Vorteil, dass sie häufig über die not- werden, um von Beginn an möglichst effizien- Entwicklungsprozess des Ökosystems massiv wendige digitale Expertise oder sogar digitale te Anwendungen zu bauen. beschleunigen. Produkte verfügen, die im H2-Bereich einge- setzt werden können. Für die Verbindung zwischen Old und New Economy muss das Wasserstoffökosystem So entwickelt das Startup Easy Smart Grid die Vernetzung aktiv forcieren – Beispiele sind Steuerungssysteme, mit denen überflüssiger Formate wie die H2 Tech Innovation Night des 21
4 . W I N D O W O F O P P O R T U N I T Y – warum jetzt? „Wasserstoff galt lange als Thema der Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie auf Großen: Die zunehmende Gründungs- Bundesebene und dem Green Deal der Euro- Wissenschaft: Forschung & aktivität im H2-Sektor macht aber deut- päischen Union hat die Politik ihren Willen Fachkräfte lich, welche Potenziale Startups auch zum langfristigen Aufbau und der Unterstüt- hier haben. Als unverzichtbare Innova- zung der Wasserstoffwirtschaft bekundet und tionstreiber erhöhen sie die Dynamik so ein klares Signal an Wirtschaft, Wissen- € im Markthochlauf und schlagen eine schaft und Gesellschaft gesendet. Verknüpft wichtige Brücke zwischen Theorie und werden diese Ankündigungen sowohl mit H2- Regulierung: Unterstützung: Ökosystem Praxis. Um diese Chancen noch besser zu einer schärferen Regulierung der Emissionen CO2–Preis & Förderungen & Grenzwerte Subventionen nutzen, müssen wir den Transfer aus der als auch mit Unterstützung bei der Trans- Forschung sowie die Zusammenarbeit formation durch Fördermittel – beides sind zwischen Startups und etablierten Unter- wichtige Treiber des Wasserstoffökosystems. nehmen weiter stärken.“ Gerade beim Aufbau von Produktionskapa- zitäten und Infrastrukturen ist öffentliche Gründungen: Etablierte Unternehmen: – Franziska Teubert, Geschäftsführerin Unterstützung notwendig, da nur so der Pro- Intra- & Entrepreneurship Industrie, Energie & Logistik Startup-Verband duktionspreis weiter deutlich gesenkt werden kann. Mit seinen industriellen Schwergewich- Basis: Infrastruktur (u.a. Pipelines) & Zugang zu erneuerbaren Energien ten, der Dichte an H2-Forschung und der ho- hen Startup-Aktivität in diesem Sektor bringt Abb.8: Das Wasserstoff-Ökosystem 22
das Ruhrgebiet alle wichtigen Voraussetzun- gen mit, um eines der international führen- den Cluster der Wasserstoffwirtschaft auf- Auf Grundlage des Reports lassen sich vier Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Wasserstoffökosystems im Ruhrgebiet ableiten: 2 Der Gründergeist ist auch im Bereich Wasserstoff erwacht und zahlreiche neue Unternehmen entstehen – das Ruhrge- wickeln. Auch hier gibt es mit dem Startport ein erfolgreiches regionales Best-Practice im Bereich Logistik. Wichtig ist dabei, reale zubauen. Nun gilt es, das aktuelle Momentum biet ist in diesem Sektor führend. Diese Ent- Orte des Austauschs zu schaffen, die am Ende für eine weitere Stärkung des Ökosystems zu wicklung sollte durch eine weitere Förderung nicht nur Vernetzung, sondern auch gemein- nutzen. 1 Der Einsatz von Wasserstoff steht in den meisten Anwendungsfeldern noch am Anfang, daher ist die Forschung ein zen- von Ausgründungen aus der Wissenschaft gestärkt werden. Dazu braucht es eine hoch- schulübergreifende Anlaufstelle, die zum Bei- same Projekte ermöglichen. traler Baustein im Wasserstoff-Markthoch- lauf. Um im internationalen Wettbewerb er- folgreich zu sein, muss die H2-Forschung im spiel an der Universität Duisburg-Essen und dem ZBT angesiedelt sein könnte. Als Vorbild kann hier der Inkubator Cube 5 in Bochum 3 Der vorliegende Report macht deutlich, dass Startups eine enorme Dynamik ins Wasserstoffökosystem bringen. Besondere Ruhrgebiet anwendungsorientiert weiterent- dienen, der Gründungsinteressierte und Start- Chancen bieten dabei strategische Partner- wickelt und noch breiter aufgestellt werden. ups am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit schaften zwischen Startups und der Industrie: Es geht darum, die Forschungsleistung in der unterstützt. Ein solches Angebot muss offen Startups bringen Innovationen und Geschwin- Region auszubauen, die Zahl an qualifizierten für Gründungswillige aus anderen Regionen digkeit, die etablierte Wirtschaft dagegen Arbeitskräften zu erhöhen und Praxisimpulse sein, um eine Sogwirkung zu entfalten. Zu- Erfahrung, Kunden und vor allem das nötige zu stärken. Dazu sollten die Mittelausstattun- gleich sollte der H2UB in Essen als nationa- Kapital. Um solche Kooperationsbeziehungen gen der bestehenden Einrichtungen evaluiert ler und internationaler Anziehungspunkt für voranzutreiben, braucht es im Ökosystem Pro- und Potenziale für einen Ausbau – insbeson- schon gegründete Startups gezielt gefördert gramme, die den personellen und finanziellen dere an den Schnittstellen zu Praxis- und Ko- werden, um das Ruhrgebiet zum Wasserstoff- Aufwand der Beteiligten reduzieren und so operationsprojekten – ermittelt werden. Hotspot im Startup-Ökosystem weiterzuent- erste Projekte ermöglichen. Mit Blick auf di- 23
gitale Innovationen übernimmt diese Aufgabe meinsame Strategie, damit die einzelnen Ak- in der Region unter anderem der Data-Hub tivitäten ihre Kraft gebündelt entfalten. Daher der Gründungsallianz Ruhr. Ein vergleichba- ist es wichtig, den Appell zur Zusammenarbeit res Programm für industrielle Anwendungen an die gesamte H2-Wirtschaft im Ruhrgebiet mit dem Fokus auf Wasserstoff zu schaffen, zu richten und hier schlanke und pragmati- brächte den Innovationsprozess zwischen sche Formate zu entwickeln. Es gilt, dabei eng Startups und Industrie maßgeblich voran. Die mit benachbarten Regionen zu kooperieren Industrie auf diese Weise gezielt ans Startup- und das Thema Wasserstoff gemeinsam vor- Thema heranzuführen, kann außerdem die anzutreiben. Nur so kann die Region zum füh- Investmentaktivitäten der etablierten Wirt- renden Cluster der Wasserstoffwirtschaft in schaft im Ruhrgebiet und NRW mittelfristig Deutschland sowie Europa werden und Was- stärken und damit der Innovationsfähigkeit serstoff als zentralen Baustein der Energie- des Standorts insgesamt zugutekommen. wende auf das nächste Level heben. 4 Neben dem beschriebenen politischen Willen müssen alle Akteurinnen und Ak- teure des Wasserstoffökosystems gemeinsam an dieser Aufgabe arbeiten. Die zunehmende Zahl an Initiativen, Netzwerken und Projekten ist hier ein positives Signal. Zugleich braucht es aber auch mehr Koordinierung und eine ge- 24
L I T E R A T U R V E R Z E I C H N I S Agora Energiewende und AFRY Management Consulting (2021): No-regret hydrogen: Charting Hebling, C.; Ragwitz, M.; Fleiter, T.; Groos, U.; Härle, D.; Held, A.; Jahn, M.; Müller, N.; Pfeifer, T.; early steps for H2 infrastructure in Europe. Plötz, P.; Ranzmeyer, O.; Schaadt, A.; Sensfuß, F.; Smolinka, T. & Wietschel, M. (2019): Eine Was- Abrufbar unter: https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2021/2021_02_EU_ serstoff-Roadmap für Deutschland. H2Grid/A-EW_203_No-regret-hydrogen_WEB.pdf Abrufbar unter: https://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/forschung/artikel/2020/Wasser- stoff/Fraunhofer-Wasserstoffroadmap.pdf Crunchbase (2021) Abrufbar unter: https://www.crunchbase.com/ Hirschfeld, A.; Gilde, J. & Walk, V. (2020): Cybersecurity an der Ruhr. Abrufbar unter: https://www.rag-stif-tung.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Cybersecuri- EPRS – Wissenschaftlicher Dienst des Europäischen Parlaments (2020): The potential of hydro- ty_an_der_Ruhr_2020_30.11.20.pdf gen for decarbonising steel production. Abrufbar unter: https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/BRIE/2020/641552/EPRS_ Internationale Energieagentur (2019): Seizing today´s opportunities. BRI(2020)641552_EN.pdf Abrufbar unter: https://webstore.iea.org/download/direct/2803 Europäische Kommission (2020): European Clean Hydrogen Alliance. Internationale Energieagentur (2020): World Energy Investment 2020. Abrufbar unter: https://ec.europa.eu/growth/industry/policy/european-clean-hydrogen-alliance_en Abrufbar unter: https://www.iea.org/reports/world-energy-investment-2020 Handelsblatt (2019): Warum Thyssen-Krupp jetzt mithilfe von Wasserstoff Stahl produziert. IW Consult (2020): Wasserstoffranking 2020: Wo steht das Ruhrgebiet im Metropolenvergleich? Abrufbar unter: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/industriekonzern-wa- Abrufbar unter: https://www.iwconsult.de/fileadmin/user_upload/projekte/2020/wasserstoffran- rum-thyssen-krupp-jetzt-mithilfe-von-wasserstoff-stahl-produziert/25214554.html?ticket=ST- king/IW_nationales_Wasserstoff-Ranking_final.pdf 6507136-fnq2ypahCmbNB5dhGDnz-ap4 25
Kollmann, T.; Jung, P. B.; Kleine-Stegemann, L.; Ataee, J.; de Cruppe, K. (2020): Deutscher Herausgeber Startup Monitor (DSM) 2020. Bundesverband Deutsche Startups e.V. Abrufbar unter: https://deutscherstartupmonitor.de/wp-content/uploads/2020/09/dsm_2020.pdf Partner und Förderer Ludwig Bölkow Systemtechnik (2019): Wasserstoffstudie NRW. RAG-Stiftung Abrufbar unter: https://www.wirtschaft.nrw/sites/default/files/asset/document/bericht_wasser- stoffstudie_nrw-2019-04-09_komp.pdf Autoren Dr. Alexander Hirschfeld Seitz, J.; Hirschfeld, A.; Gilde, J.; Cann, V.; Komp, D.; Bittner, P. & Walk, V. (2020): Künstliche Jannis Gilde Intelligenz – Wo stehen deutsche Startups? Vanusch Walk Abrufbar unter: https://deutschestartups.org/wp-content/uploads/2020/09/Studie_KI-Wo-ste- hen-deutsche-Startups.pdf Design Dina Wagasowa The Fuel Cells and Hydrogen Observatory (2021): Total patent registrations. Abrufbar unter: https://www.fchobservatory.eu/index.php/observatory/patents ISBN 978-3-948895-07-5 Umweltbundesamt (2021): Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Abrufbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/bilder/1_ent- wicklung_der_treibhausgasemissionen_in_deutschland_0.jpg Weltenergierat Deutschland (2021): International Hydrogen Strategies. Abrufbar unter: https://www.weltenergierat.de/international-hydrogen-strategies/
Sie können auch lesen