PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB

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PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
perspektiven
                                          Basel-Landschaft

Jahrespublikation 2014

Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Positive Stimmung.
BAKBASEL Volkswirtschaftliche Analyse

Baselbieter Wirtschaft wächst 2014
um 2,1 Prozent.
Spezialthema

Baselbieter Unternehmen sind innovativ.
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
Inhalt.                                                                Impressum.
                                                                       Herausgeber
Positive Stimmung
                                                             4         Basellandschaftliche Kantonalbank, Liestal

                                                                       Volkswirtschaftliche Analysen und Redaktion
Leicht verbesserte Abschlüsse im 2013
                                                             5         BAKBASEL Economics AG, Basel

                                                                       Gestaltung
Die Problemzonen der
Baselbieter Wirtschaft                                       8         WS Kommunikation AG, Therwil

                                                                       Druck
Anhaltender Optimismus trotz Kostendruck
                                                             9         Birkhäuser+GBC AG, Reinach BL

                                                                       Schweizerische Nationalbibliothek
Beschleunigung der globalen
Konjunktur                                                  11         Publikation ISSN 2235-8773

                                                                       Foto Titelseite
Baselbieter Wirtschaft wächst 2014
um 2,1%                                                     12         Glasfaserkabel – Grossaufnahme, Thinkstock.com.
                                                                       Ein Zeichen der modernen, vernetzten Welt. Sinnbild
                                                                       der digitalen Kommunikation und Symbol für Innovation
Chemie und Pharma erwarten
ein positives 2014                                          13         und Fortschritt.

Erholung der exportorientierten Branchen
                                                            16            Zur Methodik
Mildes Wirtschaftsklima im Laufental
                                                            18            Die Bruttowertschöpfung ist der gesamte Wert der Produktion einer
                                                                          Branche, verringert um die Vorleistungen, welche hierfür benötigt
                                                                          wurden. Als Beispiel mag die Herstellung eines Autos dienen.

                                                            19
                                                                          Der Produktionswert sei 25 000 CHF. Als Vorleistungen werden
Salina Raurica wächst 2014 am stärksten                                   Materialien (Metallwaren, Kunststoffe für Armaturen, Werkzeug,
                                                                          Strom usw.) im Wert von 15 000 CHF bezogen. Die Wertschöp-
                                                                          fung beträgt somit 10 000 CHF und dient der Entlohnung der ein-

                                                            22
Innovationsaktivitäten der                                                gesetzten Produktionsfaktoren: Löhne für den Faktor Arbeit, Zinsen
                                                                          und Dividenden für den Faktor Kapital (Eigen- und Fremdkapital).
Baselbieter Unternehmen                                                   Die Wertschöpfung kann etwas vereinfacht auch als Summe der
                                                                          Löhne und Gewinne interpretiert werden. Die Summe aller Bran-
                                                                          chenwertschöpfungen, bereinigt um Subventionen und indirekte
                                                                          Steuern, entspricht dem Bruttoinlandsprodukt (BIP).
                                                                          Im Unterschied zur nominalen Bruttowertschöpfung bzw. zum
                                                                          nominalen BIP, die in den Preisen des jeweiligen Erhebungszeit-
                                                                          raumes berechnet werden, werden die entsprechenden realen
   Onlineatlas                                                            Werte um Preiseffekte (Teuerung) bereinigt. Ziel ist es, die Verän-
                                                                          derung der tatsächlich erstellten Leistungen zu ermitteln und Ver-
   Die Basellandschaftliche Kantonalbank und BAKBASEL stellen             änderungen, die sich aufgrund von Preisschwankungen ergeben,
   allen Interessierten den Onlineatlas zur Wirtschaftslage in den        herauszufiltern. Dies ist nötig, um die Vergleichbarkeit der Zahlen
   Baselbieter Wirtschaftsregionen zur Verfügung.                         über mehrere Jahre zu gewährleisten. Die in dieser Publikation
   Darauf sind die wichtigsten volkswirtschaftlichen Grundlagen-          dargestellten Wachstumsraten und Prognosen basieren in der Re-
   daten der Perspektiven Basel-Landschaft visualisiert aufbereitet.      gel auf realen Grössen. Die regionalen Warenexporte liegen in
   www.onlineatlasbl.bakbasel.com                                         nominalen Werten vor.

                                                                                                                           3 perspektiven 2014
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
Positive Stimmung.

                                                            Auf der anderen Seite des Spektrums trat für deutlich
                                                            mehr Firmen – vor allem aus dem Dienstleistungssektor –
                                                            eine tatsächliche Verschlechterung gegenüber den letzt-
                                                            jährigen Erwartungen ein. 23% stuften das Jahr 2013
                                                            schlechter ein als das Vorjahr. Erwartet hatten dies nur 9%.

                                                            Vorteil für die Grösseren
                                                            Baselbieter Unternehmen, welche mehr als 199 Mitar-
                                                            beitende beschäftigen, haben 2013 ein deutlich besseres
                                                            Ergebnis im Vergleich erzielt als kleinere Unternehmen.
                                                            Bei der Hälfte der grossen Unternehmen entwickelte
                                                            sich der Gewinn positiv und über 70% steigerten ihre
                                                            Umsätze. Der Anteil der Unternehmen, die einen sehr
                                                            guten oder zumindest guten Auftragsbestand aufwei-
                                                            sen, ist um 7% auf 61% angestiegen. Nur gerade 4%
                                                            aller Befragten haben einen schlechten Auftragsbe-
                                                            stand. 55% der befragten Firmen erwarten eine Um-
                                                            satzsteigerung und nur gerade 5% eine Abnahme.

Dr. Beat Oberlin                                            Erfolg mit Innovationen
Präsident der Geschäftsleitung der                          Innovation ist eine Grundlage für den nachhaltigen Er-
Basellandschaftlichen Kantonalbank                          folg. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr vier
                                                            Spezialfragen zur Innovation gestellt. Die Umfrage lie-
                                                            fert klare Indizien dafür, dass innovative Unternehmen
                                                            im vergangenen Jahr erfolgreicher waren als nichtinno-
                                                            vative Unternehmen und die Zukunft optimistischer ein-
2014 wird besser als 2013. Das erwarten 29% der Ba-         schätzen. Abhängig vom Innovationsbereich und der
selbieter Unternehmen, die sich an unserer Umfrage betei-   Branche, übertrifft der Anteil von innovativen Unterneh-
ligt haben. Das sind 10% Optimisten mehr als vor einem      men im Baselbiet den nationalen Durchschnitt oder
Jahr. Ein konstant hoher Anteil von 64% erwartet eine       entspricht diesem. In den Bereichen «F&E» und «Pro-
stabile Lage im 2014. Überdurchschnittlich optimistisch     duktinnovationen» beweisen die beteiligten Baselbie-
sind die exportorientierten Unternehmen.                    ter Unternehmen ihre Innovationskraft auch im interna-
                                                            tionalen Vergleich.
Über 300 Baselbieter Unternehmen haben sich auch
dieses Mal wieder an der Umfrage der Basellandschaft-       Für die Basellandschaftliche Kantonalbank war und ist
lichen Kantonalbank beteiligt. Ihnen möchte ich an die-     klar: Der Finanzplatz ist für den Werkplatz da und
ser Stelle ganz herzlich danken. Sie ermöglichen es uns,    darf nicht zum Selbstzweck werden. Die starken regi-
ein präzises Bild der Baselbieter Wirtschaft zu zeichnen.   onalen Unternehmen brauchen eine starke regionale
                                                            Bank, die ihnen qualifizierte Beratung und die notwen-
Rund ein Drittel der befragten Unternehmen erzielten        digen Mittel für den unternehmerischen Erfolg zur Ver-
2013 ein besseres Ergebnis als im Vorjahr. Prognostiziert   fügung stellt. Und genau das machen wir als Sparring
hatten dies nur gerade 19%.                                 Partner für unsere Firmenkunden.

4 perspektiven 2014
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Leicht verbesserte
Abschlüsse im 2013.
Die Baselbieter Unternehmen stuften das abgelaufene Jahr 2013 positiver ein, als dies
im Vorjahr der Fall war: Für 60% der befragten Firmen lief das Geschäftsjahr 2013 gut
oder sehr gut. Jedoch nicht für alle Branchen zeichnen sich die gleichen verbesserten
Aussichten ab: Insbesondere das Autogewerbe und der Detailhandel leiden nach wie
vor unter den starken ausländischen Einflüssen auf die Preise und die Margen.

Das vergangene Jahr war …                                                                     Für rund ein Drittel aller befragten Unternehmen verzeichne-
                                                                                              te das vergangene Jahr eine wirtschaftliche Verbesserung
2013 /2014
                                                                                              gegenüber dem Jahr 2012. Prognostizierten in der letztjäh-
 12                      48                                    33                8
                                                                                              rigen Umfrage nur gerade 19% eine Verbesserung für
2012 /2013
                                                                                              2013, verlief im Rückblick das Geschäftsjahr 2013 für viele
 10                     45                                36                     9
                                                                                              Befragte deutlich besser als angenommen. Jedoch zeigt
2011 /2012
                                                                                              sich dasselbe Bild auch auf der anderen Seite des Spekt-
  15                         45                              30                  9
                                                                                              rums: Deutlich mehr Firmen – vor allem aus dem Dienstleis-
2010 /2011
                                                                                              tungssektor – mussten eine tatsächliche Verschlechterung
      18                       49                               27                6
                                                                                              gegenüber den letztjährigen Erwartungen verkraften. In
2009 /2010
                                                                                              der Rückblende stufen 23% das Jahr 2013 schlechter ein
   15                   39                              31                  15
                                                                                              als das Vorjahr, wohingegen nur 9% der Befragten eine
 0%              20 %             40 %             60 %             80 %              100 %   Verschlechterung in 2013 erwartet hatten.

      sehr gut           gut                  befriedigend                  schlecht          Insbesondere der Gewinn nahm im Vergleich zum Vorjahr
                                                                                              ab. Rund 36% mussten einen Gewinnrückgang verzeich-
                                                                                              nen. Demgegenüber konnte nur ein geringer Anteil der Fir-
Entwicklung 2013 gegenüber 2012                                                               men ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr erhöhen (26%).
                                                                                              Besonders belastend dürften hierbei ein hoher Druck auf
Umsatz                                                                                        die Preise sowie eine starke Konkurrenzsituation gewirkt ha-
                44                            28                       28                     ben. Ähnlich präsentiert sich die Entwicklung der Umsätze
Kostenniveau                                                                                  sowie der Kostenniveaus. Im vergangenen Jahr stiegen die
             42                                    46                        12               Betriebskosten bei über 40% der Firmen erneut an. Des
Gewinn                                                                                        Weiteren mussten in etwa 30% einen Rückgang der Um-
        26                        38                              36                          sätze bewältigen. Im vergangenen Jahr investierten die
Personalbestand                                                                               ansässigen Unternehmen wieder vermehrt und nur 10%
      24                                 56                             21                    verzeichneten eine Abnahme des Investitionsvolumens.
Investitionen                                                                                 Weiter wurde der Personalbestand von 24% der Unterneh-
          34                                       56                         10              men ausgebaut, während etwa gleich viele der Firmen (21%)
Auftragsbestand                                                                               Personal reduzierten.
        31                                    52                            17

0%               20 %             40 %             60 %             80 %              100 %      Infolge gerundeter Werte beträgt die Summe der Umfrage-
                                                                                                 ergebnisse in Grafiken nicht immer 100%.
      Zunahme            keine Veränderung                     Abnahme

                                                                                                                                             5 perspektiven 2014
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Das Jahr 2013 war gegenüber 2012 …                                                      Aufhellungen bei den grösseren Unternehmen
                                                                                        Baselbieter Unternehmungen, welche mehr als 199 Mitar-
Alle Firmen                                                                             beitende beschäftigen, konnten gegenüber ihren kleineren
         30                           47                       23                       Gegenparteien ein deutlich besseres Ergebnis im Vergleich
Mehr als 199 Mitarbeitende                                                              zum Vorjahr erzielen. Nur gerade 8% stuften das Jahr
           38                               54                          8               2013 gegenüber 2012 als schlechter ein, wohingegen in
50–199 Mitarbeitende                                                                    den kleineren Unternehmen ungefähr ein Viertel der Be-
          34                           43                       23                      fragten ein schlechteres Jahresergebnis erzielten. 50% der
10–49 Mitarbeitende                                                                     grossen Unternehmen konnten eine positive Gewinnent-
      32                              44                       24                       wicklung festhalten und über 70% steigerten ihre Umsätze
1–9 Mitarbeitende                                                                       gegenüber 2012. Auf der anderen Seite des Spektrums
    20                           54                            25                       stehen die Mikrounternehmen (1– 9 Mitarbeitende), bei
                                                                                        welchen nur geringe Prozentanteile Umsatz- und Gewinn-
0%              20 %           40 %         60 %             80 %               100 %   verbesserungen aufweisen konnten.
      besser            etwa gleich           schlechter
                                                                                        Nur rund 40% der Unternehmen, welche einen Grossteil
                                                                                        ihrer Produkte ins Ausland exportieren (50% Export und
                                                                                        mehr), bewerten ihre Auftragslage und die Geschäftsab-
                                                                                        schlüsse im Jahr 2013 als sehr gut oder gut. Hingegen
Der aktuelle Auftragsbestand ist …                                                      präsentiert ein deutlich grösserer Teil (ca. 65%) der rein
                                                                                        binnenmarktorientierten Firmen optimistischere Zahlen.
2013 /2014
 10                     51                              35               4
                                                                                        Erneut verbesserte Auftragsbestände
2012 /2013                                                                              Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr ist der Anteil der
 6                 48                              41                    5
                                                                                        Unternehmen, die einen sehr guten oder zumindest guten
2011 /2012                                                                              Auftragsbestand aufweisen, um 7 Prozentpunkte auf 61%
 8                42                               43                   7
                                                                                        angestiegen. Gegenüber dem tiefen Niveau im Jahre
2010 /2011                                                                              2011 konnte sogar eine satte Aufwertung von 11 Prozent-
 11                      53                              32                 3
                                                                                        punkten erreicht werden. Nur gerade 4% aller Befragten
2009 /2010                                                                              berichten von einem schlechten aktuellen Auftragsbestand.
 7               39                           44                      10
                                                                                        Zu diesem guten Ergebnis tragen insbesondere die Unter-
                                                                                        nehmen mit einem grossen Personalbestand (über 199 Mit-
0%              20 %           40 %         60 %             80 %               100 %
                                                                                        arbeitende) sowie Firmen mit einer mehrheitlich binnenorien-
     sehr gut            gut           befriedigend                 schlecht            tierten Absetzung ihrer Produkte und Dienstleistungen bei.

6 perspektiven 2014
PerspektivenBasel-Landschaft - Positive Stimmung. Baselbieter Wirtschaft wächst 2014 um 2,1 Prozent - BLKB
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Das Jahr 2013 war ...                                                                      Der aktuelle Auftragsbestand ist …

Alle Firmen                                                                                Alle Firmen
  12                     48                              33                8                10                    51                           35               4

50 % und mehr Export                                                                       50 % und mehr Export
 10               34                             46                       10               5             36                              54                     5

Weniger als 50 % Export                                                                    Weniger als 50 % Export
 10                     46                             33                 11                 12                   46                           38               4

Kein Export                                                                                Kein Export
  13                         51                             30              6               10                     55                           30              4

0%               20 %              40 %        60 %              80 %           100 %      0%              20 %          40 %       60 %            80 %            100 %

      sehr gut               gut          befriedigend                  schlecht                sehr gut           gut          befriedigend               schlecht

Umsatzentwicklung 2013 gegenüber 2012                                                      Gewinnentwicklung 2013 gegenüber 2012

Alle Firmen                                                                                Alle Firmen
                 44                       28                      28                               26                    38                         36

Mehr als 199 Mitarbeitende                                                                 Mehr als 199 Mitarbeitende
                             73                              15           12                               50                       27                   23

50 –199 Mitarbeitende                                                                      50 –199 Mitarbeitende
                 46                        26                     29                               31                    29                     40

10 –49 Mitarbeitende                                                                       10 –49 Mitarbeitende
            47                              26                    27                             28                        37                       34

1–9 Mitarbeitende                                                                          1–9 Mitarbeitende
                  52                                     48                                 11               51                                 38

0%               20 %              40 %         60 %             80 %              100 %   0%              20 %          40 %       60 %            80 %            100 %

      Zunahme            keine Veränderung                  Abnahme                             Zunahme           keine Veränderung            Abnahme

                                                                                                                                               7 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Die Problemzonen der
Baselbieter Wirtschaft.
Faktoren, welche die Unternehmen besonders belasten                     Die Unternehmen im Kanton Basel-Landschaft leiden un-
                                                                        ter einem hohen Preis- und Margendruck – wohl nicht
  Eigenkapitalmangel                                                    zuletzt als direkte Folge des weiterhin starken Schweizer
  11                                                                    Frankens. Vier von fünf Firmen nannten dies eine der gros-
  9
  10
                                                                        sen Herausforderungen. In erster Linie waren Firmen mit
                                                                        mehr als 50 Mitarbeitenden, welche einen grossen Teil
  Absatzprobleme
  18                                                                    ihrer Produkte exportieren und somit dem internationalen
  23                                                                    Wettbewerb unterstellt sind, einem starken Preisdruck
  25                                                                    und erheblichem Konkurrenzkampf ausgesetzt. Im glei-
  Geringe Nachfrage                                                     chen Zuge empfinden viele Befragte die Rahmenbedin-
  26
                                                                        gungen als enger – also mehr Bürokratie, höhere Perso-
  28
  31                                                                    nalkosten und Steuern sowie strengere Gesetze und Reg-
  Hohe Steuern/Abgaben
                                                                        lemente als noch in den Jahren zuvor. Dies trifft vorwie-
  42                                                                    gend auf Klein- und Mikrounternehmen (1– 49 Mitarbeitende)
  35                                                                    zu, welche ausschliesslich im Binnenmarkt tätig sind.
  39

  Mangel an Fachkräften
                                                                        Im Vergleich zu den Jahren 2011 und 2012 wurden er-
  47
  42
                                                                        neut Verbesserungen in Bezug auf Absatzprobleme und
  39                                                                    die geringe Nachfrage erzielt. Nur gerade 18% respek-
  Gesetze/Reglemente                                                    tive 26% der Unternehmen gaben an, unter diesen Prob-
  51                                                                    lemen zu leiden. Erneut sind hier vor allem exportbasier-
  47
                                                                        te Firmen die Leidtragenden, welche sich immer noch mit
  47
                                                                        den Nachwehen der Eurokrise und dem starken Franken
  Staatliche Bürokratie
                                                                        abmühen müssen.
  54
  49
  49                                                                    Ein Mangel an Fachkräften kann in den Branchen des
  Hohe Lohn-/Sozialkosten                                               zweiten Sektors festgestellt werden. Insbesondere für die
  61                                                                    Baubranche stellt der Fachkräftemangel einen hohen Be-
  53
  59
                                                                        lastungsfaktor dar. Im dritten Sektor kämpfen das Autoge-
                                                                        werbe und der Detailhandel mit einer geringen Nachfra-
  Starke Konkurrenz
  65                                                                    ge und den Direktimporten aus dem grenznahen Aus-
  67                                                                    land. Dies manifestiert sich auch in der überdurchschnitt-
  60                                                                    lich hohen Belastung beider Gewerbe in Bezug auf
  Preisdruck/Margendruck*                                               Margen und Preise.
  81

 0%       10 %      20 %     30 %   40 %   50 %    60 %   70 %   80 %

      2013/2014               2012/2013           2011/2012

* Erstmalige Erhebung 2013/2014

8 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Anhaltender Optimismus
trotz Kostendruck.
Das Jahr 2014 wird schätzungweise …                                                  Erneut wird sich die optimistische Stimmung unter den Ba-
                                                                                     selbieter Unternehmen weiter fortsetzen. Nur 7% aller Be-
2013/2014                                                                            fragten sehen für das laufende Jahr ein verschlechtertes
     29                                    64                            7
                                                                                     Geschäftsumfeld gegenüber dem letzten Jahr aufziehen.
2012/2013                                                                            Auf der anderen Seite des Spektrums sind bereits 29%
     19                              72                                  9
                                                                                     davon überzeugt, dass sich 2014 besser entwickeln wird
2011/2012                                                                            als 2013. Dies entspricht einer Zunahme der positiven Ein-
   16                        60                                24                    schätzungen von satten 10 Prozentpunkten im Vorjahres-
2010/2011                                                                            vergleich. Ein konstant hoher Anteil von 64% erwartet eine
    26                        63                                     11              stabile Lage im laufenden Jahr 2014. Überdurchschnittli-
2009/2010                                                                            cher Optimismus ist im Besonderen in den exportorientier-
     27                              56                             17               ten Unternehmen (50% Export und mehr) aufzufinden.

0%              20 %       40 %            60 %              80 %            100 %
                                                                                     Im Folgenden werden die eingeschätzten Entwick-
     besser            etwa gleich              schlechter                           lungen einzelner Grössen genauer betrachtet:

Prognose 2014                                                                        Prognose Umsatz 2014

Umsatz                                                                               Alle Firmen
                44                              46                   10                            44                            46               10
Kostenniveau                                                                         Mehr als 199 Mitarbeitende
          36                               55                            9                                   73                             27
Gewinn                                                                               50 –199 Mitarbeitende
        27                           56                             17                                  64                            28           9
Personalbestand                                                                      10 –49 Mitarbeitende
    19                               72                                  9                     42                                49                9

Investitionen                                                                        1–9 Mitarbeitende
         28                               62                         10                  24                              63                       13

0%              20 %       40 %            60 %              80 %            100 %   0%            20 %           40 %        60 %         80 %        100 %

     Zunahme           keine Veränderung             Abnahme                              Zunahme            keine Veränderung        Abnahme

                                                                                     Umsatz: 44% aller Firmen erwarten eine Zunahme der
                                                                                     Umsatzzahlen für 2014. Diese Einschätzung wird ins-
                                                                                     besondere von Firmen mit mehr als 199 Mitarbeitenden
                                                                                     getragen (73% Zunahme), bei welchen keine der Be-
                                                                                     fragten einen Umsatzrückgang erwartet.

                                                                                                                                       9 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Prognose Kosten 2014                                                                  Kosten: Im Vergleich zu den Vorjahren dürften die Kosten
                                                                                      der Leistungserbringung erneut ansteigen. Seit 2012
Alle Firmen                                                                           nahm die Prognose steigender Kosten um 10 Prozent-
        27                            56                             17
                                                                                      punkte zu. Pessimistisch sehen hier vor allem die Grossun-
Mehr als 199 Mitarbeitende                                                            ternehmen und exportorientierten Firmen in die Zukunft.
                   58                                   35                8

50 –199 Mitarbeitende                                                                 Gewinn: Die Mehrheit der ansässigen Unternehmen
            39                              49                        12              geht von einer gleichbleibenden Gewinnentwicklung im
10 –49 Mitarbeitende                                                                  Jahr 2014 aus (56%). Jedoch hat der Anteil an positiven
        36                                      56                        8           Aussichten mit 27% aufs Neue zugenommen (+6 Pro-
1–9 Mitarbeitende                                                                     zentpunkte). Abermals bestimmen die Unternehmen mit
     27                                65                                 8           Exporttätigkeit und die mittelgrossen bis grossen Firmen
                                                                                      die allgemein positive Stimmung.
0%             20 %         40 %            60 %              80 %            100 %

     Zunahme            keine Veränderung                 Abnahme                     Personalbestand: Wie im Vorjahr geht die überwiegen-
                                                                                      de Mehrheit der Unternehmen (72%) davon aus, den
                                                                                      Personalbestand im laufenden Jahr stabil zu halten.

                                                                                      Investitionen: 28% der Unternehmen gedenken das In-
                                                                                      vestitionsvolumen im laufenden Jahr zu erhöhen. Der
                                                                                      Anteil der Firmen, welcher mit einem gleichbleibenden
                                                                                      Investitionsvolumen rechnet, beläuft sich in etwa auf
                                                                                      zwei Drittel aller Befragten.

Das Jahr 2014 wird schätzungsweise …                                                  Prognose Gewinn 2014

Alle Firmen                                                                           Alle Firmen
        29                                 64                             7                   27                        56                     17

50 % und mehr Export                                                                  50 % und mehr Export
              41                                 54                       5                    35                            50                15

Weniger als 50 % Export                                                               Weniger als 50 % Export
       30                                  64                             6                   32                             57                 10
Kein Export                                                                           Kein Export
       27                              66                                 8                24                          57                  20

0%             20 %          40 %           60 %              80 %            100 %   0%            20 %        40 %          60 %      80 %         100 %

     besser             etwa gleich                  schlechter                            Zunahme         Keine Veränderung         Abnahme

10 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

 Beschleunigung der
 globalen Konjunktur.
 Die Weltwirtschaft befindet sich seit Mitte 2013 in einem     Die Schweizer Wirtschaft befindet sich auf einem robus-
 Aufwärtstrend, auch wenn die globale Dynamik nach wie         ten Wachstumskurs. Im Jahr 2013 expandierte das reale
 vor verhalten ist. Für den weiteren Jahresverlauf geht BAK-   Bruttoinlandsprodukt um 2,0%, eine im Vergleich zum
 BASEL jedoch von einer zunehmend an Schwung gewin-            benachbarten Euroraum klar überdurchschnittliche Ent-
 nenden globalen Erholung aus. Zwar haben sich die             wicklung. Für 2014 rechnet BAKBASEL mit einer leichten
 Wachstumserwartungen für viele Schwellenländer auf-           Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 2,2%, für
 grund hoher Kapitalabflüsse und struktureller Probleme ein-   das Jahr 2015 werden 2,3% prognostiziert. Im Zuge des
 getrübt, dafür gibt sich im Gegenzug der konjunkturelle       anhaltenden Konjunkturaufschwungs ist zudem von ei-
 Ausblick in den Industrieländern zunehmend freundlicher.      nem allmählichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen aus-
 Vor allem die USA dürften 2014 dank anziehender Bin-          zugehen. Bis Ende 2015 dürfte die Arbeitslosenquote in
 nennachfrage und einer weniger restriktiven Fiskalpolitik     der Schweiz auf 2,8% sinken.
 zum Wachstumsmotor der Weltwirtschaft werden. Auch
 in der Eurozone ist von einer Belebung der Konjunktur aus-    Eine wichtige Wachstumsstütze bleibt auch in den Jahren
 zugehen, wenngleich die Wirtschaft der Eurozone weiter-       2014 und 2015 der private Konsum, wobei insbesonde-
 hin durch die Entschuldungsprozesse der privaten Haushal-     re der anhaltende Beschäftigungsaufbau für Rückenwind
 te sowie der Banken gebremst wird. Insgesamt dürfte das       sorgt. Zunehmend kräftigere Impulse sind vom Aussen-
 globale Wirtschaftswachstum in den Jahren 2014 und            handel zu erwarten, da sich die globale Erholung in den
 2015 mit 2,8 bzw. 3,2% spürbar stärker ausfallen als in       letzten Monaten gefestigt hat. Der mit der anziehenden
 den beiden Vorjahren (2013: +2,2%, 2012: +2,3%).              Exportnachfrage verbundene Investitionsaufschwung wird
                                                               allerdings etwas weniger kräftig ausfallen als in der letz-
                                                               ten Prognose unterstellt, denn das Investitionsklima wird
 Reales Bruttoinlandsprodukt                                   nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative von
 prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr
                                                               der damit verbundenen Planungsunsicherheit in Mitlei-
 5%                                                            denschaft gezogen. Die Bauinvestitionen werden insbe-
                                                               sondere im Jahr 2015 zusätzlich von den Auswirkungen
 4%                                                            der Zweitwohnungsinitiative gebremst.

 3%

 2%

 1%

 0%

–1 %
        2012          2013          2014             2015

        USA             Eurozone             Japan

        Schweiz         Basel-Landschaft

 Quelle: BAKBASEL

                                                                                                       11 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

Baselbieter Wirtschaft wächst
2014 um 2,1%.
Die Baselbieter Wirtschaft konnte im vergangenen Jahr         Wachstumsstützen des Jahres 2013 waren die Dienstleis-
nach dem schwachen 2012 im Gleichschritt mit der Ge-          tungen, insbesondere der öffentliche Sektor, welcher nicht
samtschweizer Konjunktur eine erste Erholung verzeichnen.     zuletzt von der Bevölkerungsdynamik und der alternden
Mit einem Wachstum des kantonalen Bruttoinlandspro-           Gesellschaft des Kantons Baselland profitierte.
dukts von 1,0% blieb des Baselbiet aber deutlich unter
dem Schweizer Mittel (+2,0%). Besonders der produzie-         An diesen fundamentalen Faktoren wird sich im laufenden
rende Sektor litt nach wie vor unter den schwierigen aus-     Jahr wenig ändern, weshalb der öffentliche Sektor weiter-
senwirtschaftlichen Bedingungen. Neben dem nach wie           hin eine verlässliche Konjunkturstütze bleiben wird. Zusätz-
vor starken Schweizer Franken zeigten sich hier auch die      lich ist im Zuge der globalen Konjunkturbeschleunigung
Folgen der schwachen Konjunktur der Eurozone, welche          von einer Erhöhung der Auslandsnachfrage auszugehen.
sich in einer sinkenden Auslandsnachfrage niedergeschla-      Entsprechend dürfte der produzierende Sektor – insbeson-
gen haben. Entsprechend waren die nominalen Waren-            dere auch die gewichtige chemisch-pharmazeutische In-
ausfuhren der Baselbieter Exportindustrie nach 2012 auch      dustrie – spürbar an Fahrt aufnehmen. Insgesamt wird im
im Jahr 2013 im zweistelligen Bereich rückläufig (–13,4%).    Jahr 2014 mit einem Wachstum des Baselbieter BIP von
Dieses wenig erfreuliche Umfeld hat auch die für den Kan-     2,1% gerechnet. Damit liegt der Kanton Baselland in etwa
ton wichtigen Life Sciences-Bereich – ansonsten gegen-        auf dem Gesamtschweizer Mittel (+2,2%). Die erhöhte
über Konjunkturschwankungen sehr robust – spürbar             Konjunkturdynamik wird sich zunächst noch wenig auf
tangiert. So musste der Life Sciences-Bereich ebenfalls       dem Arbeitsmarkt niederschlagen. Demzufolge bleibt die
starke Exporteinbussen und als Folge davon ein niedrige-      diesjährige Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen mit
res Wachstum als gewohnt hinnehmen. Die zentralen             0,8% vorerst verhalten (2013: +0,6%, CH 2014: +1,3%).

Konjunkturindikatoren Kanton Basel-Landschaft

Jahreswerte 2013,                                             2013          2013         2013          2013         2013
nicht saisonbereinigte Quartalswerte                                            I           II            III          IV

Exporte (in Mio. CHF)                                         5 777        1 508        1 550         1 452         1 267
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                           –13.4        –17.3          –7.2        –12.4         –16.7
Firmenkonkurse                                                 171            37           41            45            48
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                            17.9         –15.9         28.1         95.7           4.3
Bauvorhaben (in Mio. CHF)                                     1 254            –             –             –            –
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                           –16.1            –             –             –            –
Fahrzeuginverkehrssetzungen                                  12 336        2 842        3 705         2 982        2 807
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                           – 8.2        – 18.2        –11.5          5.0          –4.4
Logiernächte (in Tausend)                                      273            52           75            75            70
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                             6.6        –15.3          17.2           8.1         16.0
Offene Stellen                                                 263           249          263           289          251
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                             6.6          11.6          7.3          11.0         –3.1
Arbeitslose                                                   3 958        4 181        3 953         3 767        3 932
 %-Veränderung vs. Vorjahresperiode                            –0.7          0.3          –0.9         –0.7          –1.4
Arbeitslosenquote (in %)                                        2.7          2.8           2.7          2.6           2.7

Diverse Quellen, Bauvorhaben nur Jahreswerte

12 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Chemie und Pharma erwarten
ein positives 2014.
Das Jahr 2013 war …                                                                         Industrie- und Produktionsbetriebe
                                                                                            Genau die Hälfte der befragten Industrie- und Produkti-
Alle Firmen                                                                                 onsbetriebe im Kanton Basel-Landschaft stufen das ver-
  12                       48                                 33                8           gangene Jahr als sehr gut oder gut ein. Gegenüber dem
Industrie- und Produktionsbetriebe                                                          Vorjahr bedeutet dies eine leicht positivere Einschätzung
5                  45                                    40                   10            (+3 Prozentpunkte). 38% der Industriebetriebe mussten ei-
Bau (Haupt- und Nebengewerbe)                                                               nen Gewinnrückgang verkraften, wobei oftmals erhöhte
      16                         55                                 25          4           Kosten für Inputfaktoren wie Rohstoffe und Energie als
Chemie/Pharma/Biotechnologie                                                                Grund vorliegen. Für das aktuelle Jahr liegen gleichwohl
         25                          42                        25               8           rosigere Aussichten bereit. Beinahe 40% der Betriebe er-
Detailhandel                                                                                warten einen besseren Geschäftsabschluss als 2013 (Vor-
  9                  32                             41                    18                jahr 25%) und nur gerade 6% rechnen mit einer Verschlech-
Autogewerbe                                                                                 terung. Der aktuelle Auftragsbestand wird von 59% aller
              35                                50                         15               Industrieunternehmen als gut oder sehr gut beurteilt und
Handel und übrige Dienstleistungen                                                          beinahe die Hälfte prognostiziert eine Steigerung des Um-
    15                       49                                30               6           satzes im laufenden Jahr. Kosten, Gewinn und Investitions-
                                                                                            niveau dürften leicht ansteigen, wohingegen der Personal-
0%                 20 %          40 %               60 %           80 %             100 %
                                                                                            bestand sich relativ konstant entwickeln sollte.
      sehr gut             gut                 befriedigend              schlecht
                                                                                            Bau (Haupt- und Nebengewerbe)
                                                                                            Der Bausektor erweist sich ein weiteres Jahr als relativ
                                                                                            stabil und gleichzeitig werden leichte Verbesserungen für
Das Jahr 2013 war gegenüber 2012 …                                                          die laufende Periode erwartet. 71% der Baselbieter Bau-
                                                                                            firmen sehen mit positiver Sicht auf das vergangene Jahr
Alle Firmen                                                                                 zurück (Vorjahr 68%) und nur gerade ein Anteil von 4%
           30                             47                             23                 stufte 2013 als schlecht ein. Eine deutlich zunehmende
Industrie- und Produktionsbetriebe                                                          Entwicklung konnte in den Investitionstätigkeiten der Bran-
           31                             43                          26                    che festgestellt werden. Gerade noch 5% mussten eine
Bau (Haupt- und Nebengewerbe)                                                               Abnahme der Investitionstätigkeiten gegenüber dem Vor-
           27                              56                              17               jahr verzeichnen (2012/2013: 15%) und rund ein Drittel
Chemie/Pharma/Biotechnologie                                                                investierte mehr (2012/2013: 29%). Für das kommende
            33                                 50                         17                Jahr werden mehrheitlich gleichbleibende Investitionsvo-
Detailhandel                                                                                lumina in der Baubranche erwartet.
       23                       36                             41                           Für das laufende Jahr prophezeien 21% eine Aufbesse-
Autogewerbe                                                                                 rung der allgemeinen Geschäftslage, was einer Zunah-
                      55                                      45                            me der positiven Aussagen von 10 Prozentpunkten gegen-
Handel und übrige Dienstleistungen                                                          über letztem Jahr ausmacht. Der Umsatz und das Kosten-
                40                                  43                     17               niveau dürften erneut zulegen, Gewinn und Personalbe-
                                                                                            stände sich in etwa auf gleichem Niveau einpendeln wie
0%                 20 %          40 %               60 %           80 %             100 %
                                                                                            vor Jahresfrist.
      besser               etwa gleich                   schlechter

                                                                                                                                    13 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Das laufende Jahr wird schätzungsweise …                                    sich sodann auch in den Erwartungen bezüglich des Um-
                                                                            satzes. Für 2014 prognostizieren drei Viertel der chemisch-
Alle Firmen                                                                 pharmazeutischen Unternehmen eine Zunahme des Um-
       29                                 64                    7           satzes. Im Gegenzug dämmt die im Allgemeinen zu be-
Industrie- und Produktionsbetriebe                                          obachtende ansteigende Kostenentwicklung die Prognose
            39                                 55               6           der Branchengewinne etwas ein. 50% der Befragten er-
Bau (Haupt- und Nebengewerbe)                                               warten im laufenden Jahr eine Zunahme der Firmengewin-
     21                              70                         9           ne, jedoch rechnen 8% mit einer Abnahme derselben.
Chemie/Pharma/Biotechnologie                                                Weiter zunehmen dürfte auch der Bestand an Personal:
                50                                  50                      Rund 40% werden ihre Belegschaft ausweiten, der Rest
Detailhandel                                                                sieht keine Veränderung diesbezüglich.
           36                              55                   9

Autogewerbe                                                                 Detailhandel
       28                                  72                               Im Detailhandel sind wohl am meisten Unternehmen ange-
Handel und übrige Dienstleistungen                                          siedelt, für die das vergangene Jahr schlecht verlaufen ist.
      26                              66                        8           Dies ist auf die Frankenstärke und den somit resultierenden
                                                                            Einkaufstourismus im grenznahen Ausland sowie auf hohe
0%              20 %       40 %            60 %          80 %       100 %   Inputpreise zurückzuführen. Nicht erstaunenswert ist so-
     besser            etwa gleich              schlechter                  dann auch, dass über 40% der Detailhändler das Jahr
                                                                            2013 gegenüber 2012 noch schlechter einstuften. Die
                                                                            verbesserten weltwirtschaftlichen Bedingungen lassen
                                                                            folglich leise Hoffnung keimen: Über ein Drittel der Firmen
                                                                            schätzt das laufende Jahr besser als das vergangene ein.
Chemie/Pharma und Biotechnologie                                            41% wagten eine Zunahme der Umsätze zu prognostizie-
Die Chemie/Pharma- und Biotechnologie-Branche gehör-                        ren, und im Vorjahresvergleich wird zumindest eine gleich-
ten zu den Gewinnern im vergangenen Jahr. Für satte 67%                     bleibende Entwicklung der Gewinne erwartet. Hingegen
der Baselbieter Unternehmen in der Branche verlief das                      dürften die Investitionsvolumina und die Personalbestände
Jahr 2013 gut (42%) oder sogar sehr gut (25%; 2012:                         in der Branche rückläufig sein.
6%) und nur gerade 8% hatten mit einem schlechten Jahr
zu kämpfen. Aufgrund des bereits gut verlaufenen Jahres                     Autogewerbe
2012 sind dann auch die Umfragewerte bezüglich des                          Das Autogewerbe befand sich im vergangenen Jahr
Vorjahresvergleiches ausgeglichener: Die Hälfte nahm                        2013 in einer Krise: Direktimporte aus dem Ausland, ein
keine bedeutende wirtschaftliche Abweichung zwischen                        starker Schweizer Franken sowie daraus resultierende tiefe
den Geschäftsjahren 2012 und 2013 wahr. Aufgrund der                        Auftragsbestände sind dafür verantwortlich. Keine der be-
äusserst erfreulichen Auftragsbestände (sehr gut: 30%; gut:                 fragten Parteien der Automobilbranche sprach von einem
50%) ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das lau-                  sehr guten Jahr 2013, wohingegen 15% eine betriebswirt-
fende Jahr erneut mit Verbesserungen aufwarten dürfte.                      schaftliche Verschlechterung feststellen mussten. Dies zeigt
Für 50% der Befragten steht fest, dass das Jahr 2014 bes-                   sich dann auch im Vergleich mit dem Jahr 2012: Für bei-
ser abschneiden wird. Die andere Hälfte sieht einen ähnli-                  nahe die Hälfte lief das Jahr 2013 schlechter als 2012
chen Geschäftsverlauf wie 2013. Gegenüber der letztjäh-                     und sogar in 60% der Fälle sank der Umsatz im letzten
rigen Umfrage bedeutet dies eine Zunahme der positiven                      Jahr. Beim Blick in die unmittelbare Zukunft können wieder
Einstufungen um 28 Prozentpunkte. Dieser Anstieg zeigt                      kleine Aufhellungen erkannt werden. 55% der Branche

14 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

haben aktuell einen sehr guten oder guten Auftragsbestand         Der aktuelle Auftragsbestand ist …
in den Büchern zu verzeichnen (2013: 44%). Dementspre-
chend erwartet auch keiner der Umfrageteilnehmenden,              Alle Firmen
                                                                   10                     51                              35               4
dass das laufende Jahr schlechter verlaufen wird als das
vergangene. Wie in der Gesamtwirtschaft zu beobach-               Industrie- und Produktionsbetriebe
                                                                   4              45                                 45                    6
ten, werden auch im Autogewerbe die Kosten weiter stei-
gen. Mit Aufwärtstendenzen werden sich voraussichtlich            Bau (Haupt- und Nebengewerbe)
                                                                     19                  54                                      25        3
auch die Umsatzzahlen, der Gewinn und die Investitionen
entwickeln. Der Bestand an Personal stagniert hingegen in         Chemie/Pharma/Biotechnologie
                                                                        30                     50                                     20
etwa auf dem Vorjahresniveau.
                                                                  Detailhandel
                                                                   6          33                               56                          6
Handel und übrige Dienstleistungen
2013 war für den Handel und die übrigen Dienstleistun-            Autogewerbe
gen kein schlechtes Jahr. 64% der Unternehmen bezeich-            5                  50                               40                   5

neten das Jahr 2013 als sehr gut oder zumindest gut.              Handel und übrige Dienstleistungen
Nur gerade 6% der Firmen befanden 2013 als schlecht.               6                57                                      33             3

Aufgrund einer erheblichen Zunahme des Kostenniveaus
                                                                  0%               20 %         40 %          60 %             80 %            100 %
bei 49% der Befragten, erlitten 34% der Unternehmen
trotz Umsatzsteigerungen eine Gewinneinbusse. Der                       sehr gut          gut           befriedigend                  schlecht
hohe Anteil an guten oder sehr guten aktuellen Auftrags-
beständen (63%) lässt die Firmen weiter positiv in die
Zukunft blicken. In 47% der Fälle dürfte mit einer weite-
ren Zunahme der Umsätze gerechnet werden. Ebenfalls
planen viele ansässige Handels- und Dienstleistungsun-
ternehmen eine vergrösserte Investitionstätigkeit im laufen-
den Jahr. Gleicherweise leicht zunehmen dürfte der
Personalbestand.

Branchenentwicklung 2013 und 2014

                                         Umsatz        Kosten              Gewinn                Personal             Investitionen
                                     2013    2014   2013   2014        2013        2014        2013    2014          2013        2014
Industrie- und Produktionsbetriebe
Bau (Haupt- und Nebengewerbe)
Chemie/Pharma/Biotechnologie
Detailhandel
Autogewerbe
Handel und übrige Dienstleistungen
Alle Firmen
         Klare Zunahme          Leichte Zunahme     Keine Veränderung              Leichte Abnahme            Klare Abnahme

                                                                                                                          15 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

    Erholung der exportorientierten
    Branchen.
     Branchenüberblick                                                            alten Stärke zurück und erzielt voraussichtlich einen An-
     Im vergangenen Jahr mussten einige Branchen der Basel-                       stieg der realen Wertschöpfung von 3,7%.
     bieter Wirtschaft abermals einen starken Wachstums-
     rückgang hinnehmen. Besonders die Investitionsgüter-                         Investitionsgüterindustrie
     industrie leidet nach wie vor unter dem widrigen aussen-                     Bereits 2012 sind durch die Schuldenkrise in Europa
     wirtschaftlichen Umfeld und musste ein erneutes Schrump-                     und die Frankenstärke die Konjunkturaussichten einge-
     fen der Wertschöpfung verkraften. Dementgegen wirkte                         brochen. Dem konnte sich auch die Baselbieter Investiti-
     die chemisch-pharmazeutische Industrie, wenn auch auf-                       onsgüterindustrie nicht entziehen, was sich in einer sin-
     grund der rückläufigen Exporte etwas an Wachstums-                           kenden Wertschöpfung niederschlug (– 2,1%). Eine Bes-
     dynamik bei der realen Wertschöpfung eingebüsst wur-                         serung der Situation liess auch im vergangenen Jahr auf
     de (2012: +2,2%, 2013: +1,3%). Ganz anders präsen-                           sich warten. Die wegfallende Auslandsnachfrage beein-
     tierte sich das Bild bei den Dienstleistungen. Der gesamte                   flusste die Exportentwicklung erneut negativ. Die vorlie-
     tertiäre Sektor lieferte mit einer Zunahme der Bruttowert-                   genden Exportdaten zeigen massive Rückgänge bei
     schöpfung von 1,8% einen kräftigen Wachstumsbeitrag.                         den Warengruppen «Metalle» sowie «Uhren, Feinme-
     Im Jahr 2014 bleibt der Ausblick für die Dienstleistungs-                    chanik und Optik». Entsprechend verlief die Wertschöp-
     branchen aufwärtsgerichtet (+2,3%). Zudem dürfte die In-                     fungsentwicklung rückläufig (– 2,7%). Allerdings sind erste
     vestitionsgüterindustrie im Zuge der globalen Konjunktur-                    Silberstreifen am Horizont auszumachen. Zwar bleibt
     belebung die Trendwende schaffen (+0,2%). Darüber hin-                       das aussenwirtschaftliche Umfeld schwierig, doch die
     aus findet die chemisch-pharmazeutische Industrie zur                        Beschleunigung der Weltwirtschaft dürfte die Trendwen-
                                                                                  de ermöglichen, weshalb von einer leichten Zunahme
                                                                                  der realen Wertschöpfung im 2014 um 0,2% ausge-
    Entwicklung der Warenexporte 2013                                             gangen werden kann. Mit einer kräftigen Erholung kann
    %-Veränderung ggü. Vorjahr, nicht saisonbereinigt                             erst ab dem Jahr 2015 gerechnet werden.

                                                 Uhren, Feinmech.
                                                                                  Chemisch-pharmazeutische Industrie
– 48.6
                                                          Metalle
                                                                                  Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat im Kanton
                       –28.9                                                      Baselland einen sehr wichtigen Stellenwert, zeichnet sie
                                                             Total                doch für mehr als 11% der kantonalen Wertschöpfung
                                         –13.4                                    verantwortlich. Im vergangenen Jahr hat die Baselbieter
                                                 Chemie/Pharma                    chemisch-pharmazeutische Industrie jedoch ein im lang-
                                                           –1.5
                                                                                  fristigen Vergleich schwaches Jahr durchlebt (+1,3%).
                                              Maschinen/Elektro
                                                                                  Aufgrund des beschränkten Schweizer Binnenmarktes ist
                                                             0.0
                                                                                  die chemisch-pharmazeutische Industrie stark von der
                                                         Textilien
                                                                      1.5         ausländischen Nachfrage abhängig. Nach dem Ein-
                                                   Nahrungsmittel                 bruch des Jahres 2012 sind die Exporte 2013 weiter-
                                                                            3.6   hin leicht rückläufig. Dies ist dem starken Franken, aber
                                      Papier, grafische Erzeugnisse                auch dem zunehmenden Preisdruck seitens der Politik
                                                                            4.3
                                                                                  geschuldet. In der näheren Zukunft bleibt der Ausblick
     –50 % –45 % –40 % –35 % –30 % –25 % –20 % –15 % –10 % –5 %      0%     5%
                                                                                  zuversichtlich. Mit dem erwarteten Anziehen der Aus-
                                                                                  landsnachfrage dürften die Exporte in den positiven Be-
                                                                                  reich zurückkehren, was der gesamten Industrie eine Er-

     Quelle: OZD, BAKBASEL

    16 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

höhung der Wachstumsdynamik bescheren dürfte. Die                            Allerdings ist der starke Schweizer Franken nach wie
Wertschöpfung im laufenden Jahr wird voraussichtlich                         vor einer der wichtigsten Belastungsfaktoren, der den
um 3,7% zulegen können. Auch die langfristigen Pers-                         Einkaufstourismus im grenznahen Ausland attraktiv
pektiven geben sich aufgrund der hohen Standortattrak-                       macht. Inzwischen hat sich der Einkaufstourismus aber
tivität, der Clustervorteile in der Nordwestschweiz und                      auf hohem Niveau eingependelt, weshalb hiervon die
der hohen Wettbewerbsfähigkeit freundlich.                                   negativen Impulse nachlassen dürften. Zudem profitiert
                                                                             der Grosshandel von der generellen Belebung der Wirt-
Handel                                                                       schaftsaktivitäten. Aus diesen Gründen wird wohl für
Nachdem der Handel 2012 ein schwieriges Jahr hinter                          den Baselbieter Handel das reale Wachstum im Jahr
sich gebracht hatte, verlief das Jahr 2013 gemessen an                       2014 stärker ausfallen (+2,2%).
der Wertschöpfung besser. Der Baselbieter Handel
konnte 2013 ein Plus der realen Wertschöpfung von
0,6% verbuchen.

Reale Bruttowertschöpfung

                                                                             2013        2014         2015        2016       Anteile*
Reale Bruttowertschöpfung %-Veränderung gegenüber Vorjahr                                                        –2019         2011

Land-, Forstwirtschaft                                                         4.6         2.6         1.6         0.9           0.5
Verarbeitendes Gewerbe                                                        –0.3         2.2         2.3         2.7          26.5
  Chemie, Pharma                                                               1.3         3.7         3.0         4.2          11.3
  Nahrungs- und Genussmittel                                                   3.4         3.8         3.8         4.4            2.1
  Investitionsgüterindustrie                                                  –2.7         0.2         1.4         0.7           9.7
   Metallindustrie                                                            –6.8        –3.7         0.3        –0.1            2.9
   Maschinen-, Fahrzeugbau                                                    –1.1         1.8         2.0         0.8           3.0
   Elektrotechnik, Feinmechanik, Optik                                        –1.2         1.5         1.8         1.1           3.8
Bauwirtschaft                                                                 –1.8        –0.9         0.9         0.5           5.4
Dienstleistungssektor                                                          1.8         2.3         2.4         1.7          65.9
  Handel, Garagen, Reparatur                                                   0.6         2.2         2.8         1.5          18.6
  Finanzdienstleistungen                                                       2.3         2.5         2.5         1.9           5.6
  Verkehr und Lagerei                                                         –1.3         1.1         1.7         1.5           4.8
  Gastgewerbe                                                                  1.1         3.2         1.4         0.7            1.1
  Information und Kommunikation                                                3.1         3.3         3.6         2.7           1.6
  Öffentlicher Sektor                                                          3.7         2.3         2.2         1.3          15.8
  Restliche Dienstleistungen                                                   2.0         2.5         2.4         2.2          18.4
Bruttoinlandsprodukt BL                                                        1.0         2.1         2.3         1.9              –
Bruttoinlandsprodukt Schweiz                                                   2.0         2.2         2.3         1.8              –
*Anteile an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung, nominell, in Prozent

Quelle: BAKBASEL
                                                                                                                  17 perspektiven 2014
Ergebnisse | BLKB Wirtschaftsumfrage 2013/ 2014

Mildes Wirtschaftsklima im Laufental.

Das Jahr 2013 war …                                                                      In den Grundzügen war die relative Anzahl Baselbieter
                                                                                         Unternehmen, welche das vergangene Jahr 2013 als sehr
Oberbaselbiet                                                                            gut oder gut einstuften, in den einzelnen Regionen gleicher-
 11                      49                            34                 6              massen verteilt. Deutlich über die Hälfte der Unternehmun-
Salina Raurica                                                                           gen in allen Kantonsgebieten fällte dieses Urteil. Das Lauf-
  14                      45                          32                 9               ental konnte sich dabei mit 68% positiven Antworten leicht
Leimental                                                                                abheben. Den dort ansässigen Firmen gelang im vergan-
   14                    43                          33                 10               genen Jahr ebenfalls die anteilsmässig grösste Zunahme
Birseck                                                                                  der Gewinnzahlen, wenn der Vergleich zum Geschäfts-
  11                     47                           32                10               jahr 2012 erfragt wurde. Des Weiteren stützt der gute
Laufental                                                                                aktuelle Auftragsbestand im Laufental (71% gut oder sehr
 8                       58                                29                4           gut) die positive Einschätzung. In der Region Leimental fiel
                                                                                         die Auswertung des Jahres 2013 gegenüber 2012 eher
0%                20 %         40 %          60 %              80 %              100 %   ausgeglichen aus. Zwar verbesserten sich die Geschäfte
     sehr gut            gut           befriedigend                   schlecht           für 29% der lokalen Firmen, derselbe Anteil erlebte gleich-
                                                                                         wohl ein schlechteres Geschäftsjahr. Dies hatte Auswirkun-
                                                                                         gen auf das Investitionsvolumen im Leimental, welches sich
                                                                                         im interregionalen Vergleich eher zögerlich entwickelte.
Das laufende Jahr wird schätzungsweise …
                                                                                         Für das bereits laufende Jahr 2014 wird tendenziell ein
Oberbaselbiet                                                                            erneut verbesserter Abschluss erwartet. Insbesondere in
        25                              66                               9               den Regionen Salina Raurica und Laufental sagen knapp
Salina Raurica                                                                           ein Drittel der befragten Firmen ein verbessertes Geschäfts-
             36                               55                         9               jahr voraus. Mit Ausnahme des Oberbaselbietes liegen
Leimental                                                                                auch in den restlichen Regionen gute Zukunftsaussichten
       29                                63                               7              auf dem Tisch. 20% der Oberbaselbieter Unternehmen
Birseck                                                                                  werden aller Voraussicht nach mit einem Gewinnrückgang
          30                                 67                              3           konfrontiert werden, dies auch aufgrund des tendenziell
Laufental                                                                                steigenden Kostenniveaus. Demgegenüber dürften in der
            33                               63                              4           Region Birseck die Umsatzzahlen im laufenden Jahr deut-
                                                                                         lich zunehmen. 55% der befragten Firmen erwarten eine
0%                20 %         40 %          60 %              80 %              100 %   Umsatzsteigerung und nur gerade ein Zwanzigstel eine
     besser              etwa gleich              schlechter                             Abnahme. Erneut lässt ein im Vergleich leicht höheres er-
                                                                                         wartetes Kostenniveau in der Region die lokalen Gewinn-
                                                                                         prognosen auf das Niveau der anderen Regionen fallen,
                                                                                         auch wenn deutlich weniger Unternehmen in Birseck mit
                                                                                         einer Abnahme der Gewinne rechnen (11%) als in den
                                                                                         Regionen Oberbaselbiet, Salina Raurica und Leimental (je
                                                                                         20%). In den Gebieten Laufental und Salina Raurica dürfte
                                                                                         das Investitionsvolumen verglichen mit den anderen Regio-
                                                                                         nen deutlich zurückgehen.

18 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

Salina Raurica wächst 2014
am stärksten.
Das Baselbieter Wirtschaftswachstum nimmt nach dem         bar und verhindern, dass die Region von der generell
schwachen Jahr 2013 im Jahr 2014 wieder zu. In allen       hohen Konjunkturdynamik profitieren kann. Begleitet von
Regionen wird mit einem Zuwachs des BIP von über           einer unterdurchschnittlichen Zunahme der Zahl der Er-
1,5% gerechnet. Die Region Salina Raurica als regiona-     werbstätigen um 1% wird auch das Leimentaler BIP 2015
ler Wachstumsleader dürfte dabei deutlich über der         um nur 1,5% zulegen können. Die langfristigen Aussich-
2%-Marke zu liegen kommen.                                 ten bleiben jedoch durchwegs freundlich. Das BIP des
                                                           Leimentals dürfte in den Jahren 2016 bis 2019 um durch-
Das reale BIP-Wachstum betrug 2013 im Leimental            schnittlich 2,1% pro Jahr zulegen.
1,8%. Damit expandierte die Region im kantonalen Ver-
gleich überdurchschnittlich. Im laufenden Jahr kann die    Nachdem im vergangenen Jahr das Birseck mit einem
Region ebenfalls zulegen und eine erneute Expansion        Wachstum von 0,4% am Ende der innerkantonalen
des regionalen BIP um 2,1% erreichen. Diese Beschleuni-    Wachstumsrangliste zu finden war, sind die Aussichten
gung fällt im Vergleich zu anderen Regionen weniger        für das laufende Jahr aufwärtsgerichtet. Dabei profitieren
stark aus, was vor dem Hintergrund eines fehlenden Auf-    die exportorientierte und überdurchschnittlich vertretene
holpotenzials allerdings nicht wenig erstaunt. Ebenfalls   chemisch-pharmazeutische Industrie sowie die ebenfalls
hemmend dürfte eine angekündigte Produktionsschlies-       nicht unwichtige Investitionsgüterindustrie von der weltwei-
sung wirken. Deren Folgen sind auch im Jahr 2015 spür-     ten Erholung und einer verbesserten Auslandsnachfrage.

Reales Bruttoinlandsprodukt
prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr

3,0 %

2,5 %

2,0 %

1,5 %

1,0 %

0,5%

0,0 %
                   2013                     2014                       2015                    2016–2019

          Salina Raurica     Leimental       Birseck       Laufental          Oberbaselbiet     Kanton BL

Quelle: BAKBASEL

                                                                                                    19 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

Erwerbstätige
prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr

 1,5 %

 1,0 %

 0,5%

 0,0 %
                   2013                        2014                          2015                     2016–2019

– 0,5 %

           Salina Raurica      Leimental         Birseck         Laufental          Oberbaselbiet       Kanton BL

Quelle: BAKBASEL

Ebenfalls zuversichtlich bleibt der Ausblick für den für die   2015. Für die beiden Jahre wird mit einem Wachstum
Regionen bedeutenden Handel. Als Wachstumsmotoren              von je 1,9% gerechnet. Die allgemein erwartete Wachs-
verhelfen diese drei Branchenzweige dem gesamten Birs-         tumsbelebung macht sich im Laufental also weniger be-
eck zu einem spürbar beschleunigten Wachstum des BIP           merkbar. Diese Entwicklung zeigt wohl die Binnenorien-
von 2,0%. Der anhaltende Aufwärtstrend dürfte auch im          tierung der Laufentaler Wirtschaft. Die Region wurde im
Jahr 2015 zugegen bleiben. Vor dem Hintergrund des             innerkantonalen Vergleich weniger von den aussenwirt-
vorhandenen Aufholpotenzials nach der konjunkturellen          schaftlichen Widrigkeiten getroffen, entsprechend profi-
Schwächephase der Jahre 2012 sowie 2013 dürfte das             tiert sie weniger von der generellen konjunkturellen Bele-
Birseck im Jahr 2015 die Position des Wachstumsleaders         bung in den kommenden Jahren.
übernehmen und um 2,9% zulegen können. Parallel dazu
wird auch die Zahl der Erwerbstätigen überdurchschnitt-        Ähnliches gilt für das Oberbaselbiet. Dieses ist wie das
lich stark ansteigen.                                          Laufental relativ robust durch die Krise gekommen und
                                                               hat 2013 eine Zunahme des regionalen BIP um 1,7%
Das stark vom verarbeitenden Gewerbe geprägte                  erfahren. Entsprechend fällt die Beschleunigung im lau-
Laufental konnte im Jahr 2013 ein Wachstum von 1,5%            fenden sowie im kommenden Jahr mit einem Wachstum
verbuchen. Damit lag die Region über dem Durchschnitt          von 1,9% respektive 2,0% eher gering aus. Auch in der
des Kantons. Allerdings ändert sich dies für 2014 und          längeren Frist liegt die Region unterhalb des kantonalen

20 perspektiven 2014
Volkswirtschaftliche Analyse | BAKBASEL

Mittels (2016 – 2019: +1,4%, BL: +1,9%). Eine Rolle spielt
dabei der mit rund 25% verhältnismässig hohe Anteil des         Die bis anhin in dieser Publikation gezeigte Entwicklung der
öffentlichen Sektors (BL: rund 16%). Der Grund hierfür ist      regionalen Arbeitslosenzahlen wird nicht mehr veröffentlicht.
                                                                Der Grund liegt darin, dass im Zuge der Umstellung der öf-
die Zentralisierung der Verwaltung in Liestal. Dieser in Kri-   fentlichen Statistiken von der Vollerhebung (Stichwort Volks-
sen stabile, aber in Wachstumsphasen schwunglose Bran-          zählung) hin zu einer Registererhebung keine Schätzungen
chenzweig verhindert eine dynamischere Entwicklung.             mehr für die Erwerbsbevölkerung der Wohngemeinden getä-
                                                                tigt werden können. Dementsprechend ist die Berechnung der
                                                                Arbeitslosenquote auf Ebene Gemeinde nicht länger möglich,
Wie schon 2012 hat die Wirtschaft in der Region Salina          woraufhin die Publikation dieser Daten eingestellt wurde.
Raurica im Jahr 2013 die Auswirkungen des starken
Frankens und der sich verlangsamenden Weltwirtschaft
zu spüren bekommen. Zudem musste die Region die Fol-
gen des Wegzugs eines traditionsreichen Unternehmens            Allfällige Divergenzen zwischen Wertschöpfungsentwicklung
verkraften, was sich in einem Rückgang der Zahl der Er-         und Unternehmensumfrage sind auch dadurch zu erklären,
                                                                dass die Umfrage KMU-gestützt ist und die Unternehmen –
werbstätigen manifestierte. In der Summe dieser Faktoren
                                                                unabhängig von ihrer Grösse – mit dem gleichen Gewicht in
resultierte im vergangenen Jahr eine unterdurchschnittli-       die Auswertung einfliessen, während bei der Wertschöp-
che Zunahme des regionalen BIP um 0,4%. Allerdings              fungsstatistik die Grösse der Unternehmen eine wichtige Rolle
dürfte im laufenden Jahr die Trendwende folgen. Das             spielt. Zudem muss auch die von den Unternehmen beurteilte
                                                                Umsatz- und Gewinnentwicklung nicht jederzeit mit der jewei-
verbesserte aussenwirtschaftliche Umfeld beflügelt die          ligen Wertschöpfungsentwicklung übereinstimmen.
chemisch-pharmazeutische Industrie und die Verkehrs-
branche. Beide sind in der Region Salina Raurica über-
durchschnittlich vertreten. Entsprechend wird von einem
Anstieg des BIP im Jahre 2014 um 2,4% ausgegangen.
An diesem Trend dürfte sich in naher Zukunft wenig än-
dern. Besonders die Entwicklung der Industriezone «Salina
Raurica» zwischen Pratteln und Augst könnte die Region
in der langen Frist zum Wachstumsleader machen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Regionen
des Kantons Baselland in den kommenden Jahren eine
Erhöhung der konjunkturellen Gangart erfahren werden.
Allerdings trifft die zusätzliche Dynamik die einzelnen Re-
gionen nicht in gleichem Masse. Gegenden mit hoher
Exportabhängigkeit und einem überdurchschnittlichen
Anteil der traditionellen Exportbranchen wie der che-
misch-pharmazeutischen Industrie oder der Investitionsgü-
terindustrie profitieren mehr vom erwarteten Aufschwung.

                                                                                                             21 perspektiven 2014
Spezialthema | Innovationsaktivitäten der Baselbieter Unternehmen

Innovationsaktivitäten der
Baselbieter Unternehmen.
Um international konkurrenzfähig zu bleiben, sind schweizerische Unternehmen in
starkem Masse darauf angewiesen, ihre Innovationsführerschaft zu behaupten und
auszubauen. Aus diesem Grund umfasste die diesjährige Wirtschaftsumfrage auch
vier Spezialfragen zur Aktivität der Unternehmen auf den Gebieten «Patente», «F&E»,
 «Produktinnovation» sowie «Formalisierte Strukturen zur Generierung von Innovatio-
nen». Abhängig vom Innovationsbereich und von der Branche übertrifft der Anteil
innovativer Unternehmen im Baselbiet den nationalen Durchschnitt (z. B. Patentakti-
vität in den Branchen Industrie, Bau, Dienstleistungen) oder entspricht diesem (z. B.
«F&E» in den Branchen Industrie und Bau). In den Bereichen «F&E» und «Produktinno-
vationen» können die beteiligten Baselbieter Unternehmen auch im internationalen
Vergleich als innovativ gelten. Die Umfrage bestätigt den positiven Zusammenhang
zwischen der Unternehmensgrösse und der Innovationstätigkeit, der bereits in den
Daten der Innovationserhebung 2011 für die Gesamtschweiz nachgewiesen wurde:
Je grösser ein Unternehmen, desto innovativer ist es. Gleiches gilt für exportorien-
tierte Firmen: Rein binnenmarktorientierte Unternehmen sind weniger innovativ als
solche mit einem hohen Exportanteil. Die Umfrage liefert auch Indizien dafür, dass
innovative Unternehmen im vergangenen Jahr erfolgreicher als nichtinnovative Unter-
nehmen waren und die Zukunft optimistischer einschätzen.

Um einen vertieften Einblick und genauere Informationen                      lisierte Strukturen zur Generierung von Innovationen verfüg-
über die Innovationstätigkeit der Baselbieter Unternehmen                    ten. Um Unklarheiten zu vermeiden, wurden hierbei die
zu erlangen, wurde die diesjährige Umfrage mit vier Spe-                     Begriffe «Produktinnovation», «Forschung», «Entwicklung»
zialfragen zu den Innovationsaktivitäten der Unternehmen                     und «Formalisierte Strukturen» jeweils präzise erläutert.
erweitert. Die Befragten sollten angeben, ob sie in den
vergangenen beiden Jahren (zu irgendeinem Zeitpunkt                          Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse dieser
zwischen 2011 und 2013) Forschungs- und Entwicklungs-                        Befragung dargestellt und, wo sinnvoll, mit den Resultaten
aktivitäten («F&E») betrieben, ein Patent angemeldet oder                    einer aktuellen Studie von Arvanitis et al. (2013) für die
eine Produktinnovation am Markt eingeführt hatten oder                       gesamtschweizerische Wirtschaft sowie für verschiedene
ob sie zum Zeitpunkt der Umfragebearbeitung über forma-                      Konkurrenzländer verglichen.1

1
  Für die Schweizerische Gesamtwirtschaft dient hierbei die Innovationserhebung 2011 der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich als Datenquelle.
Eine Eurostat-Datenbank mit den Ergebnissen der verschiedenen «Community Innovation Surveys» lieferte die Daten für die europäischen Vergleichsländer.

22 perspektiven 2014
Spezialthema | Innovationsaktivitäten der Baselbieter Unternehmen

Rege Innovationstätigkeit der Baselbieter Unternehmen         Hat Ihr Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren
Etwas mehr als ein Drittel der antwortenden Unterneh-         folgende Leistungen erstellt?
men hat in den letzten drei Jahren eine Produktinnovation
eingeführt. Dieser Anteil liegt nur geringfügig unter dem     Formalisierte Strukturen
Vergleichswert von Arvanitis et al. (2013) für die Gesamt-        22                                     78
schweiz (40%). Immerhin 22% der antwortenden Unter-           Produkteinnovation
nehmen verfügen sogar über formalisierte Strukturen zur                34                                     66
Generierung von derartigen Innovationen. Ebenfalls 22%
                                                              Patente
der Unternehmen haben «F&E» betrieben.
                                                                9                                   91

Der Anteil der Unternehmen, welche im selben Zeitraum         F&E
                                                                     22                                  78
mindestens ein Patent anmelden konnten, fällt mit 9%
erwartungsgemäss deutlich tiefer aus. Patente besitzen
im Rahmen der Produktinnovation nur in bestimmten Bran-       0%              20 %           40 %            60 %          80 %            100 %

chen und wirtschaftlichen Tätigkeiten eine Bedeutung.
                                                                     ja          nein                           Quelle: BAKBASEL, BFS
Sie kommen vorwiegend dort zum Einsatz, wo die Ent-
wicklungskosten eines Produktes oder Verfahrens deutlich
über den Plagiierungskosten liegen. Dies ist vor allem in
der Industrie sowie der medizinischen und pharmakolo-
gischen Forschung der Fall.

Dies bestätigt sich bei der Branchenbetrachtung der Um-
frageergebnisse: Der Anteil patentierender Firmen fällt mit         Unter «Formalisierten Strukturen» wird
                                                                    beispielsweise verstanden:
rund einem Drittel in den Branchen «Chemie/Pharma/
Biotechnologie» am höchsten aus, gefolgt von ca. 19% in             1. Eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung.
der Branche «Industrie- und Produktionsbetriebe» und nur            2. Definierte und unter den Mitarbeitenden bekannte Prozesse
rund 5% und 4% Prozent im «Handel und in den übrigen                   oder Vorgehensweisen, wie mit Ideen von Mitarbeitenden
Dienstleistungen», respektive den Haupt- und Nebenge-                  hinsichtlich Produktinnovationen umgegangen wird.

werben des Bauwesens. Im Detailhandel und im Auto-                  3. Das fragliche Unternehmen beschäftigt Personen, deren
gewerbe gibt es erwartungsgemäss keine patentierenden                 Hauptaufgabe das Finden, aber auch das Umsetzen von
Unternehmen. Diese Anteile liegen allesamt deutlich über              Produktinnovationen sind (mindestens 50% Stellenprozent).
den gesamtschweizerischen Vergleichswerten (z. B. Indus-
trie 10%, Bau 0,4%, Dienstleistungen 3,5%) von Arvanitis
et al. (2013), was in den genannten Branchen auf eine
im Vergleich zum Landesdurchschnitt höhere Patentaktivität
der Baselbieter Unternehmen schliessen lässt.

                                                                                                                    23 perspektiven 2014
Spezialthema | Innovationsaktivitäten der Baselbieter Unternehmen

Eine sehr ähnliche Branchenrangfolge ergibt sich hinsicht-     Je grösser ein Unternehmen und je höher sein Export-
lich der «F&E»-Aktivitäten, wobei hier jedoch die Anteile      anteil, desto innovativer ist es
der innovativen Unternehmen im Vergleich zu den Patenten       Welche Eigenschaften weisen nun die innovativen Unter-
jeweils deutlich höher sind. Die Anteile «F&E»-betreibender    nehmen auf? Sind vor allem die grossen Firmen besonders
Baselbieter Unternehmen in der Industrie (43%) und im Bau      innovativ oder eher die kleinen? Sind international tätige
(13%) entsprechen relativ genau den von Arvanitis et al.       Firmen innovativer als vorwiegend binnenmarktorientierte
(2013) ausgewiesenen Werten für die Gesamtschweiz.             Unternehmen? Um diesen Fragen auf den Grund zu ge-
Der Detailhandel und das Autogewerbe sind im Bereich           hen, sollen die Umfrageantworten zur Innovationstätigkeit
«F&E» wiederum nicht aktiv.                                    im Folgenden mit der Grösse (approximiert durch die An-
                                                               zahl Mitarbeitende) und dem Exportanteil der antworten-
Im Bereich der Produktinnovationen liegen die Anteile          den Unternehmen in Verbindung gebracht werden.
innovativer Firmen in den Branchen «Handel und übrige
Dienstleistungen» (38%) und «Bau» (24%) deutlich über          Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Innovations-
ihren Vergleichswerten bei den Patenten und «F&E»-Akti-        leistung umso höher ausfällt, je grösser das befragte Un-
vitäten. Zudem konnten auch im Autogewerbe (16% inno-          ternehmen ist. Von den befragten Kleinunternehmen mit
vative Firmen) und im Detailhandel (5% innovative Firmen)      weniger als 10 Mitarbeitenden haben beispielsweise nur
Produktinnovationen eingeführt werden. Der Vergleich mit       knapp über 10% eine Produktinnovation eingeführt, wäh-
den nationalen Werten ergibt für die Baselbieter Unter-        rend dies bei fast 70% der antwortenden Grossunterneh-
nehmen gleiche («Industrie- und Produktionsbetriebe») oder     men (mehr als 200 Mitarbeitende) der Fall war. Dieses
geringfügig höhere («Bau», «Handel und übrige Dienstleis-      Ergebnis fällt in Bezug auf die Innovationskategorien «F&E»
tungen») Produktinnovatorenanteile.                            und «Formalisierte Innovationsstrukturen» sehr ähnlich aus,
                                                               wobei der Anteil der innovativen Firmen jedoch in allen
Auch den internationalen Vergleich müssen die an der           Grössenkategorien jeweils geringer ist.
Umfrage beteiligten Baselbieter Unternehmen nicht scheu-
en: So liegt z. B. im Bereich der Produktinnovationen der      Bei den Patenten unterscheidet sich das Ergebnis in-
Anteil in der Region ansässiger innovativer Industrieunter-    sofern, als dass die beiden «kleineren» Unternehmens-
nehmen (Branche «Industrie- und Produktionsbetriebe») mit      gruppen (weniger als 10 Mitarbeitende, bzw. zwi-
50% über vergleichbaren Werten in Dänemark (47%)               schen 10 und 50 Mitarbeitende) auf diesem Gebiet
und Italien (45%) und ebenso hoch oder nur knapp unter         praktisch keine Anträge vorweisen können, wohinge-
den Anteilen in Finnland (52%), den Niederlanden (53%),        gen von den beiden «grösseren» Gruppen (zwischen
Österreich (50%) und Schweden (51%).                           50 und 200 bzw. mehr als 200 Mitarbeitende) im-
                                                               merhin 23% respektive 35% in den vergangenen drei
Dies ist umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass in           Jahren mindestens ein Patent anmelden konnten. Dies
den internationalen Daten nur Unternehmen erfasst wur-         unterstreicht erneut die Sonderrolle der Patente. Diese
den, welche zehn oder mehr Mitarbeitende beschäftigen,         Grössenmuster der Innovationstätigkeit werden von Ar-
während in der Baselbieter Umfrage auch Firmen mit weni-       vanitis et al. (2013) analog in den nationalen Daten
ger als zehn Angestellten enthalten sind, die im Schnitt we-   nachgewiesen, und zwar sowohl in Bezug auf Produk-
niger innovativ sind (vgl. unten). Ein ähnliches, sogar noch   tinnovationen sowie «F&E», als auch Patente2. Für die-
geringfügig positiveres Bild ergibt sich in Bezug auf den      sen Grösseneffekt werden von den Autoren verschiede-
Anteil der im Bereich «F&E» tätigen Industrieunternehmen.      ne Erklärungen angeführt.

24 perspektiven 2014
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