FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPRACHGEBRAUCH - Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Berlin
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FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPRACHGEBRAUCH
01 VORWORT VORWORT Liebe Freund*innen , als Berliner Landesverband von Bündnis 90/Die GRÜNEN wollen wir Vielfalt in unseren eigenen Reihen fördern. So haben wir es 2017 auf unserer Landesdelegiertenkonferenz beschlossen. Dieses Vorhaben beinhaltet viele Schritte und wir sind stolz, dass wir bereits einiges auf den Weg gebracht haben. Ein Ergebnis dieser Arbeit haltet Ihr heute in den Händen. Wozu? Sprache ist ein wichtiges Mittel, um gegen Diskriminie- rung vorzugehen. Gleichzeitig trägt eine angemessene, faire Sprache zu einem respektvollen und wertschätzen- Sie können handeln, den Umgang miteinander bei. Die vorliegende Broschüre ist eine Art Werkzeugkasten, aus dem Ihr schöpfen könnt. indem Sie Sprache Sie soll Euch grundlegende Informationen an die Hand benutzen. geben und Euch darin unterstützen, sprachliche Diskrimi- Lann Hornscheidt nierung zu erkennen und möglichst zu vermeiden. Für wen? Was ist Diskriminierung? Geschrieben ist sie für Euch: die Mitglieder und Was ist Antidiskriminierung? Funktionsträger*innen im Berliner Landesverband. Das Eine Diskriminierung liegt vor, wenn Menschen aufgrund Thema Vielfalt und sprachliche Diskriminierung ist Euch bestimmter Merkmale, die ihnen von anderen zuge- neu oder nur wenig bekannt? Wir freuen uns, wenn Ihr schrieben werden, benachteiligt werden: beispielsweise Euch offen und neugierig ans Lesen macht! Ihr erfahrt aufgrund von Geschlecht, »Hautfarbe«, Behinderung, selbst (sprachliche) Diskriminierung oder beobachtet sexuelle Orientierung, Alter, Religion oder Weltanschau- diese – im grünen Kontext oder außerhalb davon? Wir ung. Ob dies bewusst oder unbewusst erfolgt, ist erst hoffen, dass wir Euch unterstützen können, Diskriminie- mal unerheblich. Auf die Wirkung kommt es an. Eine rung anzusprechen und Alternativen zu empfehlen. diskriminierende Handlung ist grundrechts- und menschenrechtswidrig. Dagegen vorzugehen, ist Teil der grünen DNA. Es hat sich gezeigt, dass rechtliche Instrumente alleine nicht reichen, um Diskriminierungen zu verhindern. Ein antidiskriminierungspolitischer Ansatz zielt deshalb immer auch auf Institutionen, Verfahren und Strukturen, die zu Benachteiligungen führen können. Das Bewusst- sein für Diskriminierung schärfen, Betroffene darin unterstützen, sich zu wehren: Das ist der Grundgedanke. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
02 VORWORT Das Bewusstsein für Diskriminierung schärfen, Betroffene darin unterstützen, sich zu wehren: Das ist der Grundgedanke. Was hat das mit Sprache zu tun? Wie könnt Ihr diese Broschüre nutzen? Diskriminierung erfolgt u.a. sprachlich. Sprache trans- Das Herzstück dieser Broschüre bilden die Abschnitte portiert Vorurteile und trägt dazu bei, diese am Leben zu Beeinträchtigung, Geschlecht und rassismus- zu erhalten. Mittels Sprache unterscheiden wir kritischer Sprache. Die Informationen und Glossare, zwischen Menschen und Personengruppen und die Ihr dort findet, sollen Euch als konkrete Hilfe- nehmen – bewusst oder unbewusst – Bewertungen vor. stellung und Nachschlagewerk dienen. All jenen, die Wir schließen bestimmte Gruppen ein (»Einheimische«, mehr darüber wissen wollen, was Diskriminierung ist »Deutsche«) und andere aus (»Ausländer«). Den einen und welche Formen sie annehmen kann, empfehlen sprechen wir Rechte zu (»Flüchtlinge«), den anderen wir einen Blick auf Seite 4. Den Abschluss bildet eine sprechen wir sie ab (»illegale Einwanderer«). Übersicht zu Anlaufstellen und Netzwerken in »Behindert« und »schwul« kommen nach wie vor unserem Landesverband. als Schimpfwörter zum Einsatz. »Blondine« ist kein Kompliment, sondern spricht einer Frau Intelligenz ab. Wir freuen uns, wenn Ihr diesen Leitfaden als Angebot betrachtet und rege nutzt! Wir sehen ihn als wichtigen Sprache kann Menschen diskriminieren und verletzen. Schritt hin zu einer diversitätsorientierten Organisa- Sprache kann aber auch helfen, um genau dagegen tionsentwicklung, die wir zusammen mit Euch weiter vorzugehen. Betroffene kann sie ermächtigen sich zu vorantreiben wollen. Für Euch alle gilt: Anregungen wehren und andere, neue Bilder zu erzeugen (»neue und Kritik nehmen wir gerne entgegen. Deutsche«). Beim Thema Sprache geht es also nicht nur um Verständigung. Durch Sprache verhandeln wir Herzlich, immer auch gesellschaftliche Machtverhältnisse. Wir können sie stabilisieren oder in Frage stellen. Nina Stahr & Werner Graf Landesvorsitzende FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
03 INHALT 01 VORWORT 03 INHALT 04 FÜR ALLE, DIE MEHR WISSEN WOLLEN 05 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG 10 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE 17 SPRACHE & GESCHLECHT 21 ANTIDISKRIMINIERUNG & EMPOWERMENT DANKE Diese Veröffentlichung ist nur möglich geworden, weil sich viele Menschen einge- bracht und engagiert haben. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Den Mitglie- dern des Diversity-Rates danken wir für den offenen und konstruktiven Austausch über den gesamten Arbeitsprozess. Für die Beratung in fachlichen Fragen bedanken wir uns insbesondere bei Deniz Yıldırım-Caliman, Filiz Keküllüoğlu-Abdurazak, Ina Rosenthal, Katrin Langensiepen, Sebastian Walter und Tatjana Meyer. Ein großes Dankeschön gilt den verantwortlichen Mitarbeiter*innen der Landesgeschäftsstelle, insbesondere Anja Feth. Für wertvolle Anregungen bzw. die freund- liche Genehmigung, Auszüge aus ihren Ver- öffentlichungen zu verwenden, bedanken wir uns beim AntiDiskriminierungsBüro Köln, den Neuen deutschen Medienmachern sowie dem Verein TransInterQueer. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
04 FÜR ALLE, DIE MEHR WISSEN WOLLEN FÜR ALLE, DIE MEHR WISSEN WOLLEN: INWIEFERN IST EINE DISKRIMINIERUNG … … mittelbar führen zu Diskriminierung, ohne dass Alters (junge Menschen haben Zu- oder unmittelbar? die handelnde Person dies beabsich- gang) oder in Bezug auf ihre phänoty- Frauen, die im Friseurladen ihren tigen oder sich über entsprechende pischen Merkmale (Frauen mit diesen Kurzhaarschnitt in Form bringen las- Vorurteile bewusst sein muss. Ein pro- Merkmalen werden eingelassen) ver- sen, zahlen dafür üblicherweise mehr minentes Beispiel für institutionelle weigert wird. Es ist das Zusammen- als Männer. Dabei handelt es sich Diskriminierung – hier für institutio- spiel und gleichzeitige Wirken dieser um eine direkte oder unmittelbare nellen Rassismus – sind die polizei- drei Diskriminierungsdimensionen. Diskriminierung – hier aufgrund des lichen Ermittlungen der NSU-Morde. Eine Mehrfachdiskriminierung erfolgt Geschlechts. Eine mittelbare (auch Die Ermittlungsbehörden unterstell- im Gegensatz dazu zeitlich nacheinan- indirekte oder versteckte) Diskrimi- ten den Opfern jahrelang und trotz der – zum Beispiel wenn eine Person nierung liegt dagegen vor, wenn Vor- fehlender Beweise eine Verbindung in auf dem Amt zunächst wegen ihrer schriften, Kriterien oder Verfahren Strukturen der organisierten Krimina- Beeinträchtigung, später dann wegen zwar neutral scheinen, in der Praxis lität. Hinweise auf einen rechtsterro- ihres Geschlechts benachteiligt wird. aber dazu führen, dass bestimmte ristischen Hintergrund der Taten wur- Eine intersektionale Diskriminierung Personengruppen regelmäßig und den dagegen nicht ernst genommen. erfolgt gleichzeitig, in ein und dersel- systematisch benachteiligt werden. ben Situation. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, … mehrfach wenn Banken bestimmte Standard- oder intersektional? … strukturell? leistungen wie Geldabheben, Über- Wird eine Person oder Personengrup- Der Begriff der strukturellen Diskri- weisungen und Kontoauszüge auf pe aufgrund verschiedener Diskrimi- minierung bezieht sich darauf, dass Automaten auslagern. Denn diese nierungsmerkmale benachteiligt, liegt bestimmte Gruppen durch historisch sind zumeist nicht auf die Bedarfe eine Mehrfach- oder intersektionale gewachsene Gesellschaftsstrukturen von Menschen mit Behinderung aus- Diskriminierung vor (intersection, engl. und damit verknüpfte Machtverhält- gerichtet und beschränken sie in ihrer für Kreuzung). Letzteres ist der neu- nisse benachteiligt sind: rechtlich, unabhängigen Lebensführung. Auch ere Begriff und soll verdeutlichen, sozial, politisch, ökonomisch oder ältere Menschen können davon be- dass diese Merkmale miteinander ver- auch kulturell. Diese systematische nachteiligt sein. schränkt sind, zusammenwirken und Schlechterstellung wird mehrheitlich nicht getrennt voneinander betrachtet als »normal« empfunden, nicht hinter- … individuell werden können. So wird jungen Män- fragt und dadurch weiter verfestigt. oder institutionell? nern of Color regelmäßig der Zugang Beispiele sind Einschränkungen im Individuelle Diskriminierung – ob zu städtischen Clubs verweigert, weil Wahlrecht für Menschen mit Behin- beabsichtigt oder nicht – gründet ihnen in Bezug auf Geschlecht, Alter derung oder ohne deutsche Staatsan- auf den Einstellungen und Überzeu- und äußeres Erscheinungsbild be- gehörigkeit, der Ausschluss homose- gungen der handelnden Person. Ins- stimmte Verhaltensweisen von vorn- xueller Paare von der Eheschließung titutionelle Diskriminierung bezieht herein unterstellt werden. Es entfaltet (bis 2017) oder die Nichtzulassung sich dagegen auf den institutionellen sich also eine besondere Dynamik, von Frauen zu militärischen Laufwe- Rahmen, innerhalb dessen eine Per- da die jungen Männer of Color nicht gen in der Bundeswehr (bis 2001). son handelt. Die dort geltenden Re- allein wegen ihres Geschlechts (an- gelungen, Richtlinien oder Routinen dere Männer kommen rein), ihres FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
05 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG Sprache & Beeinträchtigung GRUNDSÄTZLICHES VORAB: MIT WEM SPRECHE ICH? Im Gespräch werden Menschen mit Behinderung1 / Die folgende Tabelle enthält zum Teil Begriffe und Assistenz häufig nicht direkt angesprochen. Formulierungen, die wir vermeiden wollen. Warum? Stattdessen wird das Gespräch über sie hinweg – Weil sie diskriminierend sind. Mit der Auflistung wollen mit ihrer Begleitung – geführt. Das entmündigt die wir zeigen, was daran problematisch ist. Betroffenen. Ihnen wird vermittelt: »Du bist nicht in der Lage für Dich selbst zu sprechen«. Deshalb LIN K E S PA LT E gilt: Menschen mit Behinderung immer persönlich Die linke Spalte umfasst Begriffe, die Menschen mit ansprechen! Ist eine mündliche Verständigung nicht Behinderung abwerten und von ihnen selbst häufig möglich, werden sich andere Lösungen finden. abgelehnt werden. Sie basieren auf negativen Klischees und Stereotypen und erhalten diese gleichzeitig am Leben. Davon wollen wir weg. R ECH T E S PA LT E Die rechte Spalte enthält alternative Vorschläge und Erläuterungen. Allerdings verbleiben durchaus Lücken, 1 Mensch mit Behinderung oder Mensch mit denn: Nicht für jedes diskriminierende Wort gibt es Beeinträchtigung? Beide Formulierungen positive Gegenbegriffe. sind möglich. Es gibt dazu unterschied- liche Ansichten und Vorlieben, auch unter Ü BRIG E NS den Selbsthilfeorganisationen. Wir verwenden die Begrifflichkeit des Überein- Die Liste ist nicht abschließend gedacht. Weitere kommens über die Rechte von Menschen mit Begrifflichkeiten können im Laufe der Zeit ergänzt Behinderungen der Vereinten Nationen. werden. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
06 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG ABER was is t SCHON NORMAL? WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? an den Rollstuhl gefesselt benutzt einen Rollstuhl klingt nach »eingesperrt« und einem beschreibt den Sachverhalt neutral und macht unglücklichen Leben. deutlich, wofür ein Rollstuhl steht: für Beweglichkeit und Mobilität – also das genaue Gegenteil. an einer Behinderung leiden mit einer Behinderung »Leiden« vermittelt: Die Person ist passiv und (oder Beeinträchtigung) leben unglücklich. Tatsächlich »leiden« Menschen mit neutrale Formulierung ohne wertende Behinderung meist mehr an gesellschaftlichen Barrieren Zuschreibung. bzw. fehlenden Zugängen als an ihrer eigentlichen Behinderung. der/die Behinderte Mensch mit Behinderung reduziert eine Person auf ihre Behinderung. Die Formulierung »Mensch(en) mit …«, rückt die Sie zeichnet sich aber durch mehr als das aus. Person(en) als Ganzes, mit all ihren Eigenschaften ins Zentrum. besondere Bedürfnisse Die Rede von »besonderen Bedürfnissen« legt nahe, es gäbe eine Gruppe der »Anderen« mit anderen Bedürfnissen. Tatsächlich haben alle Menschen die gleichen Grundbedürfnisse. Hinzu kommt eine Vielzahl individueller Wünsche und Bedürfnisse. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
07 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? geistig behindert Mensch(en) mit Lernschwierigkeiten Der Ausdruck wird von vielen so bezeichneten benennt den Sachverhalt, ohne einer Person Menschen als diskriminierend empfunden. pauschal geistige Fähigkeiten abzusprechen. Ihr »Geist« ist nämlich nicht behindert. »gesund« oder »normal« nicht behindert als Gegensatz zu »behindert« Das ist der sachlich richtige Ausdruck, wenn es um Viele Menschen mit Behinderung sind gesund das Gegenteil zu »behindert« geht. und fühlen sich auch so. Andere, deren Beeinträchtigung durch eine chronische Krankheit begründet ist, werden sich auch krank fühlen. Aber was ist schon normal? Liliputaner kleinwüchsiger Mensch Die Bezeichnung geht auf den Roman beschreibt den Sachverhalt, ohne dass eine »Gullivers Reisen« (1726) zurück, in dem von einer Fantasiewelt aus dem 18. Jahrhundert bemüht fiktiven Insel (Liliput) und ihren winzigen Bewohnern werden muss. (Liliputanern) erzählt wird. Kleinwüchsige Menschen lehnen den Begriff meist als diskriminierend ab. Denn sie sind reale Menschen in einer realen Welt, keine Fabelwesen. Mongoloid hat das Down-Syndrom, Trisomie 21 Dieser Begriff geht auf den englischen Arzt J. Down greift die heute gängige medizinische Bezeichnung auf. (1828–1896) zurück. Rund 100 Jahre war dies die Als 1959 ursächlich eine Chromosomenabweichung medizinische Bezeichnung für eine angeborene Ein- erkannt wurde (ein dreifaches Chromosom 21), schränkung kognitiver Fähigkeiten, die mit bestimmten plädierten Wissenschaftler*innen für die neue Gesichtszügen einhergeht. Die Abkürzung (»Mongo«) Bezeichnung »Down-Syndrom«. wird speziell unter Kindern und Jugendlichen bis heute als Schimpfwort verwendet, gleichbedeutend mit »Idiot«. Patienten die Person, Frau X, Herr Y Auch Menschen mit Behinderung sind nur dann Besser ist es, von einer Person auch als solcher zu Patient*innen, wenn sie z.B. Grippe haben, im sprechen oder diese direkt beim Namen zu nennen. Krankenhaus liegen oder eine ärztliche Behandlung durchlaufen. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
08 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Pflegefall benötigt Assistenz, Begleitung oder Unterstützung Das Wort »Pflegefall« ist in aller Munde. beschreibt den Sachverhalt neutral, Tatsächlich spricht es den betroffenen Menschen dramatisierende und verallgemeinernde ihre Persönlichkeit ab. Körperliche u.a. Defizite Zuschreibungen unterbleiben. werden in den Mittelpunkt gerückt, positive Lebensperspektiven pauschal abgesprochen. taubstumm gehörlos, taub Gehörlose Menschen sind in den wenigsten beschreibt den Sachverhalt neutral, ohne dass Fällen stumm. Denn sie können individuell Personen pauschal Sprachlosigkeit zugeschrieben wird. Laute/Lautsprache formulieren. Und auch Menschen, die keine Lautsprache verwenden, können sich äußern: Die Gebärdensprache ist eine vollwertige Sprache, mittels derer umfassende Verständigung möglich ist. Zeichensprache (Deutsche) Gebärdensprache Ausdruck, der von gehörlosen Menschen Sachlich richtiger und angemessener Begriff. abgelehnt wird, weil er dem Anspruch und der Gebärdensprachen (in Deutschland die Deutsche Komplexität der Gebärdensprache nicht Gebärdensprache, DGS) sind visuell, d.h. über das Sehen gerecht wird. vermittelte Sprachen. Die Verständigung erfolgt über Gestik, Mimik, lautlos gesprochene Wörter und generell körperliche Ausdrucksweise. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
09 SPRACHE & BEEINTRÄCHTIGUNG STICHWORT LEICHTE SPRACHE Wenn von Barrierefreiheit die Rede ist, denken viele an stufenfreie Eingänge, Treppenlifte oder rollstuhlgerechte Toiletten. Tatsächlich hat Barrierefreiheit auch etwas mit Zugang zu sprach- lichen Informationen zu tun. Fremdwörter, verschachtelte Sätze, Prozentangaben oder eine zu bildhafte Sprache: Gerade für Menschen mit Lernschwierigkeiten sind dies teils unüberwind- bare Hürden. Darauf sollte nach Möglichkeit Rücksicht genommen werden. Wie? Indem Informationen auch in leichter Sprache zur Verfügung gestellt werden. CHECKLISTE LEICHTE SPR ACHE WÖ RT E R Z A H L E N U N D Z EICH E N { leichte, kurze Wörter { arabische Zahlen statt römische oder { die gleichen Wörter für die gleiche Sache ausgeschriebene (4 statt vier oder IV) (z.B. nicht einmal Tablette, im nächsten { keine weit zurückliegenden Jahreszahlen Satz aber Pille) (besser: »vor langer Zeit«) { lange Wörter zur besseren Lesbarkeit mit { keine Prozentzahlen oder große Zahlen Bindestrich trennen (statt 87.5 % der Wähler besser »viele Wähler«) (Bundes-Gleichstellungs-Gesetz) { schwierige Wörter im Text erklären TEXTE { keine Fremdwörter { Abkürzungen vermeiden { kurze Sätze { auf Genitiv und Konjunktiv verzichten { gerade Schrifttypen { Redewendungen und bildliche Sprache { Überschriften und Absätze zur besseren vermeiden, sie könnten wörtlich Lesbarkeit genommen werden (Bsp: Raben-Eltern { ausreichende Schriftgröße und Zeilenabstand sind nicht die Eltern von Raben-Küken) ZUM WEITERLESEN Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen (Hrsg.) o.J.: Auf Augenhöhe. Leitfaden zur Darstellung von Menschen mit Behinderung für Medienschaffende, Berlin/Bonn. Bündnis 90/Die GRÜNEN, Landesgeschäftsstelle Bayern (Hrsg.) o.J.: Leitfaden Barrierefrei, München. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.) 2014: Leichte Sprache. Ein Ratgeber, Bonn. Nützliche Links Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bremen: www.leichtesprache.com Projekt Leidmedien.de: https://leidmedien.de/ FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
10 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE Rassismuskritische Sprache Die folgende Tabelle enthält zum Teil Begriffe, die wir vermeiden wollen. Warum? Weil sie diskriminierend sind. Mit der Auflistung wollen wir zeigen, was daran problematisch ist. LIN K E S PA LT E Die linke Spalte umfasst Begriffe, die ganze Personengruppen abwerten und ausgrenzen. Entsprechend werden sie von den so Bezeichneten häufig abgelehnt. Sie basieren auf negativen Klischees und Stereotypen und erhalten diese gleichzeitig am Leben. Davon wollen wir weg. Die überwiegend männ- liche Form entspricht dem üblichen Gebrauch, den wir an dieser Stelle nicht verfälschen wollen. R ECH T E S PA LT E G E N E R E L L G ILT Die rechte Spalte enthält alternative Vorschläge und Selbstbezeichnungen sollten respektiert werden. Aber Erläuterungen. Allerdings verbleiben durchaus Lücken, aufgepasst: Angehörige diskriminierter Gruppen ver- denn: Nicht für jede diskriminierende Wort gibt es wenden untereinander (Community-intern) manchmal positive Gegenbegriffe. Zudem werden hier Selbstbe- Begriffe als Selbstbezeichnung, die allerdings als zeichnungen von Gruppen aufgeführt, die sich gegen Fremdzuschreibung abfällig sind. Dabei kann es sich um Diskriminierung wehren. eine selbstbewusste Wiederaneignung handeln (reclai- ming). Diese Tatsache rechtfertigt es für Außenstehen- den aber nicht, solche Begriffe ebenfalls zu verwenden. Ü BRIG E NS Unsere Liste ist nicht abschließend gedacht. Begrifflich- keiten können im Laufe der Zeit ergänzt oder gelöscht werden. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
11 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Afrodeutsche häufige Selbstbezeichnung von Schwarzen Menschen in Deutschland (siehe unten). Diese können afrikanische oder afrodiasporische (familiäre) Bezüge in der ganzen Welt haben. arabischstämmig, osteuropäische Herkunft usw. Begriffe, die häufig in polizeilichen Fahndungs- zusammenhängen verwendet werden. Meist sind es mutmaßliche Zuschreibungen, die nur mit Bedacht verwendet werden sollten. Die Zuordnung von Personen zu großen Regionen wie Arabien, Asien, Osteuropa etc. nützt kaum, verallgemeinert aber stark. arabisches, südländisches Aussehen usw. schwammige Begriffe, die oft in Bezug auf Kriminalfälle verwendet werden. Sie vermitteln, dass es im Gegensatz dazu ein typisch »deutsches« Aussehen gibt. Gleichzeitig werden ganze Menschengruppen außerhalb Deutschlands verortet, obwohl diese hier geboren und aufgewachsen sein können. Armuts- oder Wirtschaftsflüchtling Asylsuchende, Arbeitseinwanderung abwertende Begriffe, die vermitteln, dass das Sofern Menschen vor allem aus wirtschaftlichen Grundrecht auf Asyl ausgenutzt werden soll. Gründen einreisen (und nicht primär aufgrund staatlicher Diskriminierung, Verfolgung oder Krieg), kann von »Arbeitseinwanderung« gesprochen werden. Allerdings kann Diskriminierung im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt dazu führen, dass Menschen letztlich aus ökonomischen Gründen ihr Land verlassen. Asylanten, Asylbewerber Asyl-/Schutzsuchende, Geflüchtete Im Begriff »Asylant« schwingt eine negative, abwertende Diese Begriffe bezeichnen Menschen, die auf der Flucht Nebenbedeutung mit. Er wird häufig dann verwendet, sind. Sie suchen Schutz vor Verfolgung, Diskriminierung wenn Geflüchtete als Bedrohung oder Belastung und/oder Krieg. Der bis heute wichtigste internationale betrachtet werden (nicht als Schutzsuchende). Vertrag in diesem Zusammenhang ist das »Abkommen Sprachkritiker*innen verweisen darauf, dass die Endung über die Rechtsstellung der Flüchtlinge« (kurz: Genfer »-ant« negativ besetzt ist (Querulant, Spekulant, Flüchtlingskonvention) von 1951/1967. Simulant, Ignorant usw.). Bitte nächste Seite weiterlesen. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
12 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Das Wort »Asylbewerber« führt in die Irre, Der Begriff »Flüchtling« wurde in der bundesdeutschen denn es gibt ein Grundrecht auf Asyl. Schutzsuchende Debatte alternativ zu dem abwertenden Ausdruck stellen einen Antrag, sie müssen sich nicht im »Asylant« in Stellung gebracht, er wird inzwischen aber eigentlichen Sinne »bewerben«. auch kritisch betrachtet. Kritiker*innen zufolge wirkt die Endung »-ling« häufig abwertend (z.B. Schönling, Schreiberling) und macht eine nach Schutz suchende Personengruppe sprachlich »klein«. Ausländer mit deutschem Pass sachlich falsch und ein diskriminierender Widerspruch. Vermutlich sind damit »Deutsche mit Einwanderungsge- schichte« in Abgrenzung zu »echten« Deutschen gemeint. Ausländische Mitbürger Bürger*innen, Staatsbürger*innen in der Aussage unklar. Schließt eine Gruppe von Besser ist eine Wortwahl, die alle Menschen einschließt Menschen vordergründig ein (Mitbürger), um sie (wie »Bürger*innen« oder konkret wie »Berliner*innen«). gleichzeitig als »ausländisch« zu benennen und damit Wenn Abgrenzungen nötig sind (z.B. in statistischer (aus der »deutschen Gemeinschaft«) auszugrenzen. Hinsicht), sollten einzelne Gruppen konkret benannt werden (»Staatsbürger*innen«). Bindestrich-Deutsche wird als Selbstbezeichnung von Menschen mit interna- tionaler Geschichte benutzt und spielt auf Bezeichnun- gen wie z.B. »Deutsch-Türken« an. Die Formulierung drückt eine Zugehörigkeit zu mehr als nur einer Kultur bzw. die transkulturelle Zugehörigkeit aus. Gleichzeitig spiegelt und kritisiert sie die Annahme, dass eingewan- derte Menschen keine »echten« Deutschen seien. Einheimische Einwohner*innen, Bewohner*innen, erzeugt häufig ein schiefes Bild, weil viele (lokale) Bevölkerung Eingewanderte und ihre Kinder hier längst bezieht sich auf alle Menschen, die vor Ort leben. heimisch sind. farbig, Farbige*r Schwarze*r, Person of Color, … wird immer noch häufig verwendet, ist aber ein Begriff Besser sind Selbstbezeichnungen wie People of Color, mit kolonialer Vergangenheit, der Menschen rassistisch Schwarze*r, ggf. Afrodeutsche*r, Afroamerikaner*in oder einordnet. Wird von vielen Menschen, die aus einer die konkrete Benennung des Herkunftslandes (siehe die weißen Perspektive so bezeichnet werden, abgelehnt. Erläuterungen zu den jeweiligen Begriffen). FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
13 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Fremdarbeiter Arbeitseinwanderer, Arbeitsmigrant*in Bezeichnung für Arbeitsmigrant*innen, die immer noch Neutrale Formulierungen, die Auskunft darüber geben, in Boulevard-Medien auftaucht. Sie ist seit der Zeit des wozu eine Person einwandert bzw. eingewandert ist Nationalsozialismus historisch belastet. und welchen Status ihr Aufenthalt hat. Gastarbeiter erste Einwanderer-/Anwerbegeneration, wurden Einwanderer genannt, die ab den 1950er Jahren erste Arbeitsmigrant*innengeneration durch zwischenstaatliche Anwerbe-Abkommen nach bezeichnet die gleiche Gruppe, verdeutlicht aber die Deutschland kamen. Das Wort »Gast« brachte zum Tatsache, dass viele dauerhaft geblieben und längst in Ausdruck, dass diese Menschen nur vorübergehend Deutschland zuhause sind. Bezüglich der Nachkommen bleiben sollten. Der Begriff leugnet die schlechten kann von der zweiten oder dritten (Einwanderer-/ Arbeits- und Wohnverhältnisse und ist inzwischen Arbeitsmigrant*innen-) Generation gesprochen werden. veraltet. Er wird manchmal noch als Selbstbezeichnung verwendet (z.B. »Gastarbeiterkind«). Menschen mit Migrationshintergrund Menschen mit internationaler Geschichte, in der öffentlichen Debatte weit verbreiteter mit (familiärer) Migrationsgeschichte Begriff, dessen Gebrauch von vielen Menschen Die Formulierung »Menschen mit internationaler mit Einwanderungsgeschichte kritisiert wird: Geschichte« berücksichtigt, dass nicht alle Menschen mit ihren Familien eingewandert sind. 1. weil oft unklar ist, welche Bevölkerungs- gruppen gemeint sind; »Menschen mit (familiärer) Migrationsgeschichte« 2. weil häufig nur nicht-weiße Personen so umschreibt gut, was gemeint ist, ohne Menschen eine bezeichnet werden; eigene Einwanderungserfahrung zuzusprechen. 3. weil er eine Unterscheidung zwischen Achtung: Nicht alle Menschen mit internationaler »richtigen« Deutschen und allen anderen Geschichte sind von Rassismus betroffen. aufrecht erhält. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus der Bevölke- siehe auch »Neue Deutsche« rungsstatistik. Laut Statistischem Bundesamt hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsange- hörigkeit geboren wurde. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
14 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Menschen mit Romno-Hintergrund Dieser Ausdruck (engl. romani background) umfasst alle Menschen, die sich der Minderheit der Sinti und Roma zugehörig fühlen oder zusätzlich zu ihrer Heimat- sprache Romanes sprechen. Er umfasst auch die Kalé, Manusch, Kalderasch u.a.m. Der Begriff betont das Verbindende zwischen allen Gruppen: das Menschsein mitsamt einem spezifischen traditionellen/kulturellen Hintergrund (»Romno« be- deutet in Romanes Tradition, Kultur). Neue Deutsche Dieser Ausdruck wird unterschiedlich verwendet. Manche nutzen den Begriff im Sinne von »Menschen mit Migrationsgeschichte«. Als Selbstbezeichnung von Menschen aus Einwandererfamilien oder von Schwar- zen Menschen formuliert er einen Anspruch auf Zuge- hörigkeit. Er kann aber auch für eine politische Haltung stehen: Zu den »Neuen Deutschen« zählen dann alle Menschen, die eine vielfältige Gesellschaft positiv sehen. Parallelgesellschaft inhaltlich unklarer Begriff, der mit der Vorstellung einer vermeintlich gescheiterten Integration verknüpft ist. Er zeichnet ein Bild homogener Minderheiten, die sich aktiv von der Mehrheitsbevölkerung »abschotten« (räumlich, sozial, kulturell) und insofern »integrationsunwillig« sind. Entsprechende Prozesse auf Seiten wohlhabender weißer Menschen (wie bei abgeschlossenen Wohnanlagen) werden dagegen nicht als »Parallelgesellschaft« bezeichnet. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
15 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? Person/People of Color (Politische) Selbstbezeichnung von Menschen, die in einer weißen Mehrheitsgesellschaft Rassismus erfahren und diese Erfahrung miteinander teilen. Sie definieren sich selbst als nicht-weiß. Roma und Sinti, Sinti und Roma sind Selbstbezeichnungen von Volksgruppen, die in Europa seit Jahrhunderten ausgegrenzt, diskriminiert und verfolgt werden. Nach deutschem und europäi- schem Recht sind sie inzwischen als nationale Minderheit anerkannt. Begrifflich wird im deutschen Sprachraum unterschieden zwischen »Sinti« (die sich ursprünglich vor allem in West- und Mitteleuropa angesiedelt hatten) und »Roma«, die überwiegend in ost- und südosteuropäischen Ländern lebten. International ist »Roma« ein Über- begriff für die gesamte Minderheit. siehe auch »Menschen mit Romno-Hintergrund« schwarz Schwarz, Schwarze Diese Zuschreibung findet sich regelmäßig in den Die Großschreibung als emanzipatorische Selbstbe- Medien und wird auch in der Alltagssprache verwendet. zeichnung soll verdeutlichen, dass »Schwarz« ein Sie wird von vielen Menschen, die so bezeichnet werden, gesellschaftliches Zuordnungsmuster bzw. eine abgelehnt. Meist ist der Zusatz schlicht unerheblich. soziale Position ist und eben keine reale Eigenschaft (der Hautfarbe). siehe auch »Schwarze Deutsche/Schwarze Menschen« Schwarze Deutsche (Schwarze Menschen) politische Selbstbezeichnung, die einen Anspruch auf Zugehörigkeit formuliert und einen gemeinsamen Erfahrungshorizont beschreibt. Es geht also nicht um »biologische« Eigenschaften oder eine »ethnische« Zugehörigkeit. Die Großschreibung bringt Kritik und politischen Anspruch gleichermaßen zum Ausdruck. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
16 RASSISMUSKRITISCHE SPRACHE WARUM EIGENTLICH WARUM NICHT NICHT SO? EINFACH MAL SO? türkischstämmig türkeistämmig wird heute oft anstelle von »Türken« benutzt und Genauer ist die Bezeichnung »türkeistämmig«. Denn berücksichtigt, dass fast die Hälfte davon inzwischen viele Migrant*innen aus der Türkei bzw. ihre Nachfahren deutsche Staatsbürger*innen sind. sind Kurd*innen, Armenier*innen, Zaza oder gehören einer anderen Minderheit an. Sie verstehen sich selbst also nicht als »türkisch«. weiß, Weiß wird häufig in Rassismusdebatten und als Gegensatz zu »People of Color« verwendet. Wie bei »Schwarz« geht es hier nicht um »biologische« Eigenschaften, sondern um gesellschaftliche Machtverhältnisse, die damit verbun- denen Privilegien und Dominanzerfahrungen. In der Regel sind sich weiße Menschen nicht bewusst, welchen Einfluss ihr Weißsein auf ihre gesellschaftliche Position hat und welche Privilegien sie allein deshalb genießen. Sie nehmen sich selbst nicht als weiß wahr, weil es für sie – dem Anschein nach – keine Rolle spielt. Die Bezeichnung weiß (meist kursiv, z.T. auch groß geschrieben) holt diese Zusammenhänge an die Ober- fläche. Sie macht etwas sichtbar, womit sich viele weiße Menschen noch nie auseinandergesetzt haben und auch nicht auseinandersetzen wollen. ZUM WEITERLESEN AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln/Öffentlichkeit gegen Gewalt e. V. (Hrsg.) (2013): Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch. Handreichung für Journalist_innen, Köln. AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln/Öffentlichkeit gegen Gewalt e. V. (Hrsg.) (2013): Sprache schafft Wirklichkeit. Glossar und Checkliste zum Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch, Köln. Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (Hrsg.) (2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster, UNRAST-Verlag. Sow, Noah 2008: Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus, München. NÜTZLICHE LINKS Glossar der Neuen deutschen Medienmacher: https://glossar.neuemedienmacher.de/glossar FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
17 SPRACHE & GESCHLECHT Sprache & Geschlecht MITGEMEINT? Pilot, Polizist, Chirurg, Lehrer. Wörter erzeugen Bilder in unseren Köpfen. Wer hatte beim Lesen dieser Begriffe eine Frau vor Augen? Vermutlich kaum jemand. Studien zeigen, wie sehr der Berufswunsch von Mädchen auch davon beeinflusst wird, ob sie sich ihren Beruf überhaupt vorstellen können. Sprache MITGENANNT schafft Wirklichkeit. STATT MITGEMEINT – In der deutschen Sprache ist vor allem in der Mehrzahl ABER WIE? das sogenannte »generische Maskulinum« verbreitet: Das heißt, auch bei gemischtgeschlechtlichen Es gibt viele Möglichkeiten, in der Sprache mehrere Menschengruppen ist der Plural männlich. Ob Kunden, Geschlechter sichtbar und hörbar zu machen. Die Passagiere oder Autofahrer: Frauen müssen sich immer richtige Wahl hängt von der Zielgruppe des Textes, fragen, ob auch sie mit eingeschlossen sind. Männern eventuellen Vorgaben der Herausgeber*in und zuletzt fällt das selten auf – sie sind ja in aller Regel auch auch vom eigenen Geschmack ab. Verschiedene Varian- erwähnt. ten können auch miteinander kombiniert werden. Die Uni Leipzig führte vor einigen Jahren das Gegenteil ein: Die Grundordnung sprach plötzlich von Professo- rinnen und Studentinnen – Männer waren nur noch Ausschreiben mitgemeint. Der Aufschrei war groß. Wenn der »Alle Schülerinnen und Schüler finden sich morgen um 7:30 weibliche Plural ein gesellschaftliches Unding ist, Uhr am Bus ein.« Diese Variante wird oft von Einrich- der männliche aber anerkannt – dann ist Sprache tungen gebraucht, die »Duden-gerecht« schreiben, aber sexistisch. Außerdem gibt es mehr als zwei Geschlechter, trotzdem irgendwie gendern wollen. Die Aufsplittung in mehr als männlich oder weiblich. Unsere Sprache männliche und weibliche Mehrzahl ist ein guter Anfang. bildet diese Vielfalt bislang aber nur selten ab. Sie lässt allerdings andere Geschlechtsidentitäten außen vor – und Texte werden dadurch oft sehr lang. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
18 SPRACHE & GESCHLECHT Abwechseln Partizipien »Ob Spieler oder Trainerin, Schiedsrichterin oder Studierende, Radfahrende, Teilnehmende, Hilfesuchende, Funktionär: Alle müssen sich an die Regeln halten!« Geflüchtete, Reisende, Strafgefangene, Beteiligte. Gerade bei längeren Aufzählungen ist diese Variante eine Hier liegt der Fokus auf einer Aktivität oder einem gute Möglichkeit, nicht zu lang und holprig zu werden. Zustand. Viele dieser Partizipien werden im Sprachge- brauch immer selbstverständlicher, einige klingen noch »schief«. Aber so, wie viele Wörter aussterben, werden wir uns an neue gewöhnen, je öfter wir sie benutzen. Binnen-I und Schrägstrich »Alle TeilnehmerInnen erhalten im Anschluss ein Zertifikat. Wir suchen für unseren Betrieb engagierte Automechani- ker/-innen.« Diese Varianten sind heute nur noch Umschreibungen selten gebräuchlich. In Stellenanzeigen ist allenfalls Alle, die dabei waren (statt Teilnehmer); Menschen mit der Schrägstrich noch häufiger zu finden. Uni-Abschluss (statt Akademiker); wer im Krankenhaus arbeitet (statt Ärzte und Krankenschwestern). Manchmal hilft ein Um-die-Ecke-Denken, wenn KEIN SCHLECHTER ANFANG, neutrale Begriffe oder Partizipien nicht passen – auch ABER: wenn manche Sätze dadurch etwas länger werden. Diese drei Varianten bilden jeweils nur zwei Der Aufwand lohnt! Geschlechter ab. Es gibt jedoch mehr als das – das hat inzwischen sogar das Bundesver- fassungsgericht anerkannt. Um dieser Vielfalt sprachlich gerecht zu werden und unseren Sonderzeichen Denkhorizont zu erweitern, gibt es die Vegetarier_innen, Pilot*innen, Italiener:innen. Gendergap, folgenden Möglichkeiten. Genderstar und auch der Doppelpunkt sind beliebte Sonderzeichen, die ausdrücken sollen, dass alle denk- baren Geschlechter in einem Wort abgebildet sein können. Während ein Unterstrich den Raum zwischen Neutrale Sammelbegriffe den Geschlechtern Mann und Frau aufzeigen soll, steht Feuerwehrleute, Lehrkräfte, Bedienstete, Reinigungskräfte, das Sternchen für eine Vielzahl weiterer geschlecht- Nachbarschaft, Anwesende, Kundschaft, Prüflinge, licher Identitäten, die nicht nur in den Zwischenraum Personal, Azubis, Team, Kollegium, Ansprechpersonen, von weiblich und männlich passen müssen. Gerade Ensemble, Publikum, Jugendliche, Schulkinder ... wegen der Bekanntheit als Sonderzeichen hat sich das Für viele Personengruppen gibt es allgemeine Ober- Sternchen vielerorts als Standardvariante des Genderns begriffe, die eine geschlechtliche Zuweisung offen- durchgesetzt. Es ist ein politisches Statement, eine visu- lassen und daher allumfassend sind. elle Irritation, die uns nachdenken lässt. Wer sich für Sonderzeichen entscheidet, muss sich bewusst sein, dass dies ebenfalls Barrieren schafft: So sind Vorleseprogramme (Screen-Reader) für Menschen mit Sehbehinderung in aller Regel so eingestellt, dass Sonderzeichen wie das Sternchen mitgelesen werden. Das obige Beispiel würde also »Pilot Stern innen« lauten. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
19 SPRACHE & GESCHLECHT EXTRA-STERNCHEN EMANZIPATORISCHE ODER NICHT? SELBSTBEZEICHNUNGEN Abinär, non-binär, Enby (s. auch queer) Abinäre oder non-binäre Menschen (auch Enbys = n-b) verorten sich nicht innerhalb des klassischen (binären, d.h. sich gegenseitig ausschließenden) Gegensatzpaares Frauen oder Frauen*? Männer oder Männer*? Mann-Frau bzw. männlich-weiblich. Stattdessen ver- Auch diese Entscheidung hängt davon ab, in stehen sie ihre Geschlechtsidentität als eine dazwischen welchem Kontext geschrieben oder gespro- oder jenseits davon liegende. chen wird und wer die jeweilige Zielgruppe ist. Es gibt hierzu unterschiedlichste Meinun- Herm gen, auch innerhalb der queeren Communi- Kurzform von »Hermaphrodit« (der historisch älteste ty. So wird argumentiert, dass die Begriffe Begriff für Intergeschlechtlichkeit) und eine emanzi- »Frauen« und »Männer« selbstverständlich patorische Selbstbezeichnung intergeschlechtlicher Trans*Frauen bzw. Trans*Männer sowie Menschen. Der ursprünglich abwertende, beleidigende Intersex-Personen, die sich entsprechend Begriff wird selbstbewusst als Eigenbezeichnung definieren, einschließen. Sie alle sollen und verwendet (siehe auch »Zwitter«). wollen gerade nicht mittels Sternchen als »das Andere« gekennzeichnet werden. Es inter* gibt aber auch den umgekehrten Wunsch: Emanzipatorischer Sammelbegriff für vielfältige Das Sternchen soll, wie oben geschildert, intergeschlechtliche Realitäten und Körperlichkeiten. die gängigen Geschlechterbilder und -normen Das Sternchen dient hier als Platzhalter für ver- ins Wanken bringen. Es soll sichtbar machen, schiedene mögliche Endungen (wie intergeschlechtlich dass es viele Geschlechter(rollen) gibt und oder intersex). dass die Frage, wie eine Person aussieht, wie sie begehrt, sich bewegt oder welche intergeschlechtlich Interessen sie hat, jeweils individuell sind. Deutsche Übersetzung des englischen Begriffs »intersex«. Der Begriff bezeichnet das angeborene Vorhandensein von Geschlechtsmerkmalen (anatomisch, genetisch, hormonell), die nicht den medizinisch- gesellschaftlichen Normen eines weiblichen oder männlichen Körpers entsprechen. FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
20 SPRACHE & GESCHLECHT queer trans* Wer sich als queer bezeichnet, lehnt häufig die zwei- Menschen, die sich als trans* (transgeschlechtlich, geschlechtliche Norm ab. Diese geht von der Annahme transgender, transident) bezeichnen, erkennen sich aus, dass Menschen entweder weiblich oder männlich selbst nicht (oder nicht nur) in der Geschlechtsidentität sind (dass es also nichts dazwischen oder jenseits wieder, die ihnen bei Geburt aufgrund ihrer körper- davon gibt). Allerdings wird »queer« auch (besonders lichen Merkmale zugewiesen wurde. Stattdessen im englischsprachigen Umfeld) im Zusammenhang mit identifizieren sie ihr Geschlecht anders: weiblich statt sexueller Orientierung verwendet. Der Begriff kann männlich (oder umgekehrt) oder weder weiblich dann anstelle von bisexuell, lesbisch, pansexuell, noch männlich. schwul etc. stehen. Manchmal dient er auch als Sammelbezeichnung für alle Varianten – als offene Wichtig: Die Bezeichnung »transsexuell« wird von Alternative zu den Buchstabenketten LSBTTIQ, trans*Menschen häufig abgelehnt. Hintergrund ist die LGBT+ etc. häufige Verwendung des Begriffs als medizinische Fremdbezeichnung und psychiatrische Diagnose. Zwitter Altertümlicher Begriff für doppelgeschlechtliche Lebewesen in der Tier- und Pflanzenwelt. Der ursprünglich abwertende und beleidigende Begriff wird von inter*-Menschen inzwischen wieder selbst- bewusst gebraucht und wiederangeeignet (siehe auch »Herm«). ZUM WEITERLESEN Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln (Hrsg.) 2015: ÜberzeuGENDERe Sprache. Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache, 4., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln. Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung der Technische Universität Berlin (Hrsg.) 2018: Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden, Berlin. Pusch, Luise F. 1984: Das Deutsche als Männersprache, Frankfurt am Main. TransInterQueer (Hrsg.) 2015: Inter & Sprache. Von »Angeboren« bis »Zwitter«. Eine Auswahl inter*relevanter Begriffe, mit kritischen Anmerkungen vom TrIQ-Projekt »Antidiskriminierungsarbeit & Empowerment für Inter*«, Berlin. NÜTZLICHE LINKS Gender-gerechte Sprache und Barrierefreiheit: https://gruenlink.de/1r0x Glossar der Berliner Beratungsstelle Queer Leben: https://queer-leben.de/glossar/ Projekt Genderleicht: https://www.genderleicht.de/ Online-Wörterbuch zur gendergerechten Sprache: https://geschicktgendern.de/ FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
21 ANTIDISKRIMINIERUNG & EMPOWERMENT ANTIDISKRIMINIERUNG & EMPOWERMENT IM BERLINER LANDESVERBAND Wenn Ihr innerhalb unserer Strukturen Diskriminierung beobachtet oder selbst davon betroffen seid, sollt Ihr damit nicht alleine bleiben. Unsere Partei hat dafür eigens Anlaufstellen geschaffen, die Euch darin unterstützen, gegen Diskriminierung vorzugehen. Darüber hinaus gibt es mehrere Netzwerke und Gremien, die sich für die Selbstbestimmung und das Empowerment bestimmter Gruppen stark machen und allen Menschen offen stehen. BESCHWERDEKOMMISSION AG BUNT-GRÜN FÜR FÄLLE SEXUELLER BELÄSTIGUNG Die AG Bunt-Grün ist seit 2013 ein selbstorganisiertes Die Beschwerdekommission besteht derzeit aus fünf (Empowerment-)Netzwerk von Grünen, das sich aktiv Personen. Sie alle sind Mitglied unserer Partei und An- für die innerparteipolitische Beteiligung von People sprechpartner*innen für Fälle sexueller Belästigung durch of Colour (PoC) und Menschen mit (familiärer) Migra- Mitglieder oder Angestellte. Eure Nachrichten werden tionserfahrung einsetzt. Zudem arbeitet das Netzwerk vertraulich behandelt. Zusätzliche Infos und Kontakt- kontinuierlich daran, die Perspektiven von PoCs im adressen findet Ihr im Netz. Meinungsbildungsprozess, in Programmen und Beschlüs- sen sichtbar zu machen (siehe zum Beispiel den LDK-Be- W EB schluss ›Plural nach vorne‹). Die AG setzt sich für eine https://gruene.berlin/schieds-und-schlichtungsorgane antirassistische Gesellschaft und gerechtigkeitsfördern- de Strukturen ein. Wenn Ihr interessiert seid, wendet Euch an die Sprecher*innen der AG. Sie teilen Euch gerne DIVERSITY-RAT die nächsten Sitzungstermine mit. Beim Thema Vielfalt spielt der Diversity-Rat eine wich- tige Rolle. Das Gremium tagt drei- bis viermal im Jahr, KO N TA K T debattiert innerparteiliche Diversity-Fragen, Instrumente bunt@gruene-berlin.de und Maßnahmen und erstellt zusammen mit dem Landes- vorstand einen regelmäßigen Bericht. Zudem empfiehlt er der Partei konkrete Maßnahmen im Bereich Sensibi- ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE lisierung und Empowerment. Bei Interesse und Fragen An die Antidiskriminierungsstelle können sich alle wen- wendet Ihr Euch am besten an die zuständige Referent*in den, die von Diskriminierung innerhalb unserer grünen in der Landesgeschäftsstelle. Strukturen (im Landesverband Berlin) betroffen sind. Entsprechende Informationen werden vertraulich be- KO N TA K T handelt, Sprechstunden sind nach Absprache möglich. diversity@gruene-berlin.de Weiterführende Infos und die entsprechenden Kontakte findet Ihr im Internet. W EB https://gruene.berlin/schieds-und-schlichtungsorgane FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
22 ANTIDISKRIMINIERUNG & EMPOWERMENT GRÜNE ALTE Die Grünen Alten – demnächst unter dem Namen »Grün 60 plus« – sind ein Zusammenschluss älterer Mitglieder und interessierter Menschen, die sich im Rahmen von Bündnis 90/Die GRÜNEN speziell für die Interessen älterer Menschen stark machen. Das Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortung älterer Menschen fördern, ihre Teil- habe stärken, gegen Altersdiskriminierung vorgehen: Das sind nur einige der Ziele und Themen, für die sie sich einsetzen. Die Grünen Alten Berlin-Brandenburg treffen sich alle zwei Monate. Ansprechpartnerin ist derzeit Antonia Schwarz. KO N TA K T antonia.schwarz@gruenealte.de postalisch: Bündnis 90/Die GRÜNEN, Platz vor dem Neuen Tor 1, 10115 Berlin W EB https://www.gruenealte.de LAG QUEERGRÜN LAG FRAUEN* UND GENDER Die Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün Berlin ver- Die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen* und Gender ver- steht sich als bündnisgrüner Think Tank im Kampf für die steht sich als queer-feministisches Netzwerk und poli- völlige Gleichstellung von LSBTI und gegen Homo- und tische Arbeitsgruppe. Sie verfolgt einen emanzipativen, Transfeindlichkeit. Ihr Ziel ist eine offene und diskriminie- antirassistischen Ansatz, der alle Geschlechter im Blick rungsfreie Stadt für alle. Alle queerpolitisch interessierten hat. Sie greift aktuelle feministische Debatten auf und Menschen sind herzlich eingeladen, an den monatlichen treibt feministische Positionen inner- und außerpartei- Treffen teilzunehmen und sich in Diskussionen und Aktio- lich voran. Die monatlichen Sitzungen sind für alle Inte- nen einzubringen: jeweils am letzten Mittwoch im Monat ressierten offen. um 19 Uhr. Mehr Infos und Kontakte findet Ihr im Internet. MEHR INFOS UN T ER: W EB www.gruene.berlin/lagfg https://gruenlink.de/166w www.facebook.com/LAGFGBerlin/ Oder Ihr abonniert die E-Mailliste: https://gruenlink.de/1r7u KO N TA K T lag.frauen@gruene-berlin.de FAIR SPRECHEN GRÜNE FIBEL FÜR EINEN DISKRIMINIERUNGSSENSIBLEN SPR ACHGEBR AUCH
IMPRESSUM REDAKTION GRAFIK & LAYOUT HERAUSGEBERIN Anja Feth Großstadtzoo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN V.i.S.d.P: Werner Graf Jennifer Tix | Klaus Günther Landesverband Berlin Rudolfstr. 11, 10245 Berlin Kommandantenstr. 80 | 10117 Berlin ERSCHEINUNGSJAHR www.grossstadtzoo.de (U2 Spittelmarkt) 2020 T. (030) 61 50 05-0 | F. (030) 61 50 05-99 E. info@gruene-berlin.de www.gruene.berlin facebook.com/Buendnis90DieGruenenBerlin twitter.com/gruene_berlin instagram.com/gruene_berlin
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