BÄUERLICHE FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE

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BÄUERLICHE FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE
Ein Projekt organisiert von blufink und
                                            Südtiroler Bauernbund in Zusammenarbeit mit:

                                            Raiffeisen, Handelskammer,
                                            Amt für Kabinettsangelegenheiten -
                                            Entwicklungszusammenarbeit, Weltläden,
                                            Lebenswertes Ultental, Bioland, Alexander
                                            Langer Stiftung, Gemeinwohlökonomie,
                                            Rinderzuchtverband, Südtiroler Bauernjugend,

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                                            Intergas Bozen, Südtiroler Bäuerinnen,
                                            Oikocredit, Orto Semi Rurali Garten

    BÄUERLICHE FAMILIENBETRIEBE
    FAMILIENBETRIEBE
    Das Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe 2014 hat der
    Südtiroler Bauernbund zum Anlass genommen, gemeinsam mit blufink, einen
    conflict kitchen Abend zu organisieren.

    conflict kitchen bedeutet in einer gemütlichen Atmosphäre können sich
    Interessierte gemeinsam mit ImpulsgeberInnen über die vielfältigen Aspekte
    rund um das Thema bäuerliche Familienbetriebe austauschen. Es handelt sich
    nicht um eine frontale Podiumsdiskussion, sondern um einen Abend wo
    Kommunikation auf Augenhöhe möglich wird.
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        *DIALOGABEND
        Am 2. April 2014 haben sich 45          Welche Bedeutung haben die
        Interessierte, aus unterschiedlichen    bäuerlichen Familienbetriebe für
        Bereichen und ImpulsgeberInnen aus      Südtirol? Für die weltweite
        ganz Südtirol, zu einem Dialog der      Entwicklung? Jugend und
        besonderen Art im Südtiroler            Abwanderung?
        Bauernbund eingefunden.

        Nach einem gemütlichen Ankommen         Welche Möglichkeiten bieten
        begab man sich an die vorbereiteten     Direktvermarktung und fair trade?
        ThemenTische. Die drei
        GastgeberInnen, Siegfried Rinner,       Welche Rolle spielen Microkredite
        Südtiroler Bauernbund, Katherina        und Genossenschaften?
        Longariva und Katharina Erlacher        Gemeinwohlökonomie?
        Wolf stellten ihre Motivation für die   Unternehmerische Kreativität?
        Einladung zur Veranstaltung und         Stadtgärten?
        einige sich daraus ergebende Fragen
        dar:

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                                                                                 kitchen

    6 Themen
    3 Runden
    Die Veranstaltung steht unter dem     Themen und ImpulsgeberInnen
    Namen „conflict kitchen“ und findet   waren:
    im Anlehnung an die Workshop
    Methode “world cafè” statt.           die Zukunft der Landwirtschaft in
                                          Südtirol
    An sechs Tischen werden jeweils       Siegfried Rinner Südtiroler
    zwei ImpulsgeberInnen sitzen und      Bauernbund
    die Teilnehmenden können in 3         Michael Oberhollenzer Bauer &
    Gesprächsrunden von einem Tisch       Bioland Obmann
    zum nächsten ziehen, um die
    Vielseitigkeit des Themas zu          Landwirtschaftliche Projekte -
    beleuchten.                           Entwicklungszusammenarbeit

    Das Gesprochene wird auf              Julia Baumgartner Oikokredit -
    beschreibbaren Tischdecken            Südtirol
    gesammelt und die Ergebnisse          Andrea Rizza Alexander Langer
    anschließend im Plenum vorgestellt.   Stiftung
                                          Herbert Lang – Rinderzuchtverband
    Bei conflict kitchen Abenden stehen
    der Austausch, das gemütliche         Jugend & Abwanderung
    Beisammensein und auch das Essen      Andreas Mair - Südtiroler
    im Mittelpunkt. Das kulinarische      Bauernjugend
    Intermezzo für den Abend bei dem      Helmuth Müller – Bauer Fuchsberg
    ruhig weiter diskutiert werden kann
    wurde von den Südtiroler Bäuerinnen   Direktvermarktung & fair trade &
    zubereitet, „ Brotzeit: gsund und     GAS Gruppen
    guat.                                 Josef Kienzl - Südtiroler Bauernbund
                                          Rudi Dalvai - Weltläden
    An den Tischen wurde folgende         Vincenzo del Fatto – Intergas
    Themen besproche, Impulse kamen
    von vielen Seiten, sodas ein          Microkredite & Genossenschaften
    vielfältiger Blick auf das Thema      Christian Tanner - Raiffeisen
    geworfen werden konnte.               Maximilian Lösch - Amt für
                                          Kabinettsangelegenheiten

                                          Konkrete Alternativen
                                          Traudi Schwienbacher -
                                          Winterschule & Lebenswertes Ultental
                                          Karl Luggin - Bauer &
                                          Gemeinwohlökonomie
                                          Hilary Solly - Orto Semi Rurali
                                          Garten

                                                                                            3
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KEYNOTE
     Was die ImpulsgeberInnen im Bezug auf das Thema bewegt?

    Julia Baumgartner – Oikocredit       Andreas Mair – Südtiroler             Rudi Dalvai – Weltläden
                                         Bauernjugend
    Oikocredit ist eine Genossenschaft                                         Fair Trade Organisationen bilden
    zur Entwicklungsfinanzierung, die    Abwandern oder bleiben? Diese         ein direktes Bindeglied zwischen
    Mikro- und Projektkredite zur        Frage beschäftigt viele               Produzenten in Afrika, Asien und
                                         Jugendliche in unseren ländlichen     Latein Amerika, und den
    Verfügung stellt, die speziell auf
                                         Gemeinden. Spätestens dann wenn       Konsumenten in Europa. Immer
    die Bedürfnisse benachteiligter
                                         sie vergeblich einen Arbeitsplatz     mehr Faire Handelsorganisationen
    Menschen abgestimmt sind.
                                         suchen, eine Wohnmöglichkeit          und Weltläden haben begonnen,
    Mehr als eine Milliarde Menschen                                           auch nationale und lokale Produkte
    leben in Armut. Mikrokredite         bauen oder eine Familie gründen
                                         möchten. Laut Langzeitstudie des      mit einer sozial positiven Valenz ins
    können ihnen helfen, eine stabile                                          Sortiment mitaufzunehmen.
    Lebensgrundlage aufzubauen.          Wirtschaftsforschungsinstitutes
    Das Kapital stammt von rund          der Handelskammer Bozen sind          Ctm Altromercato zum Beispiel hat
    52.000 AnlegerInnen. Davon           13 Gemeinden mit einem                dafür die Produktlinie „Solidale
    profitieren Menschen in rund 70      Bevölkerungsrückgang und              Italiano“ eingeführt. Anderes
    Ländern weltweit, denen es nicht     schwacher Wirtschaft konfrontiert.    Beispiel; Das Fair Cooking Projekt
    an Fähigkeiten, sondern lediglich    Weitere 26 Gemeinden weisen           lauft unter dem Zeichen „Fair und
    an Möglichkeiten fehlt, um eine      eine schwache Bevölkerungs-           Lokal“. Die Zukunft des Fairen
    neue wirtschaftliche Existenz        entwicklung sowie schwache            Handels hängt auch davon ab, wie
    aufzubauen.                          Wirtschafts- und Sozialstruktur       gut sie im Stande ist, mit den
                                         auf. Für die Südtiroler               Bewegungen der direkten
                                         Bauernjugend ist klar, dass es gilt   Vermarktung von lokalen
                                         aktiv zu werden, vor allem was die    Produkten zusammenzuarbeiten und
                                         Abwanderung der Jugend im             ein gemeinsames Vertriebsnetzwerk
                                         Ländlichen Raum betrifft.             aufzubauen.

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Andrea Rizza – Fondazione                 Hilary Solly – Orto Semi Rurali     Hans Kienzl – SBB Marketing
Alexander Langer Stiftung                 Garten
                                                                              Wenn ich an das Thema
Il progetto di coltivazione del grano     Wenn ich an bäuerliche              Direktvermarktung in Südtirol
saraceno si sviluppa nel contesto del     Familienbetriebe denke, denke ich denke, so habe ich drei
progetto Adopt Srebrenica, un             an:                                 unterschiedliche Bilder aus
tentativo di dialogo e di costruzione                                         unterschiedlichen Epochen im
di ponti tra comunità devastate dalle     Fünf Kühe in einem Stall, es riecht Kopf.
atrocità della guerra in ex-              nach Heu, frisch gelegte Eier,
Jugoslavia,      promosso        dalla    Feldblumen, eine Bäuerin mit        Ein Bild ist das meiner Großtante,
Fondazione      Alexander     Langer      roten Wangen, ihr Mann hat          die bis in die 70er Jahre in
Stiftung      e     dall'Associazione     große Arbeiterhände, die Kinder     unserem Dorf Vöran von Hof zu
Tuzlanska Amica di Tuzla (BiH).           spielen im Stall.                   Hof ging und von den Bauern
                                                                              „Schmalz“ und Eier einsammelte
Una decina di famiglie si sono            Ist mein Bild zu romantisch? Wie und in die Geschäfte und Hotels
prima affacciate al dialogo e poi,        ist die Realität heute in Südtirol? nach Meran trug. Sie verkaufte
come vere e proprie specie pioniere,      Wie wird die Zukunft dieser
hanno compiuto il passo decisivo
                                                                              diese Naturalien und kam dann
                                          bäuerlichen Familienbetriebe        wieder mit Naturalien (Salz und
del      ritorno       nei     villaggi   aussehen?
dell’altopiano, per rimettere mano                                            Stoff) auf die Höfe zurück.
alla terra dei padri e delle madri,       Ich denke an andere Modelle für     Dann sehe ich ein leeres Bild ohne
riamarla, curarla. È in un contesto       die Stadt. Warum können wir         Direktvermarktung in Südtirol von
così delineato che, nel 2010, si          nicht auch in der Stadt bäuerlich   den 70er bis hinein in die 90er
avvia a Osmače l’esperimento              leben? Ich stelle mir
agricolo della semina del grano
                                                                              Jahre.
                                          Gemüsegärten und
saraceno, una delle molteplici            Stadtbauernhöfe vor.                Und das dritte Bild ist das meines
iniziative attivate in diverse aree del                                       Bruders, der wiederum ein
Podrinje per mezzo di scambi di           Wir könnten das Modell der          hochwertiges hofeigenes Produkt,
conoscenze e di pratiche che              „Familienbetriebe“ in               seinen Apfelsaft, in die Geschäfte
coinvolgono operatori e tecnici di        „Gemeinschaftbetriebe“              und Hotels nach Meran bringt und
varie realtà internazionali, nei          umwandeln. Menschen eines
diversi settori dell’economia agro-
                                                                              Wirte wie Gäste begeistert.
                                          Viertels könnten gemeinsam ihre     Mittlerweile steht sein Produkt in
silvo-pastorale, in particolare nelle     Lebensmittel anpflanzen und so
colture dei cereali, dei frutti, dei                                          ausgewählten Geschäften in
                                          ihren Lebensraum gestalten.         Belgien, Deutschland, Italien und
piccoli frutti e dell’allevamento
ovino e bovino.                                                               dem Vatikan.

Più in generale, e con urgenza,
questo luogo ci pone il tema della
costruzione          dello    spazio
multiculturale non come attitudine
distributiva di posti ai diversi ma
come spazio di compresenza
unitaria di diversi.

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BÄUERLICHE FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE
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    Herbert Lang -                        Vincenzo Del Fatto - Intergas          Luggin Karl – Bauer &
    Rinderzuchtverband                    Bolzano                               Gemeinwohlökonomie

    _Älteste Wirtschaftsform, die sich    I Gruppi di Acquisto Solidale         _Regionalität
                                          hanno spesso contatti con piccoli
    im Lauf der Zeit angepasst hat.
                                          agricoltori, che non sono aziende     _Schutz von Boden Umwelt und
                                          ma producono per se e per la          Mensch
    _Garantieren Kontinuität in der       propria famiglia, in maniera
    Zeit und produzieren                  naturale, spesso biologica anche se   _Stärke der Familienbetriebe
    hochqualitative, naturnahe            non certificata. Ma più spesso i
    Lebensmittel.                         contatti sono con aziende a           _Alternativen suchen und
                                          conduzione familiare, con pro e       ausführen
                                          dei contro rispetto alle piccole
    _Haben in Wirtschaftskrisen den       aziende, maggiore rapporto            _Grundgedanken der
    längeren Atem.                        personale, più relazioni e meno       Gemeinwohlökonomie
                                          organizzazione.                       ausbauen,einbauen und sich selbst
    _Die Familie ist nicht nur im                                               immer wieder zu hinterfragen
    Lebensraum vereint, sondern auch
    als Wirtschaftsgemeinschaft.                                                _Einbauen der lokalen und
                                                                                regionalen Resourcen

    _Sind nicht so profitorientiert wie
    Großkonzerne in der
    Lebensmittelbranche.

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BÄUERLICHE FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE
Essenzen   für den ThemenTisch Jugend und Abwanderung – Andreas Mair
           “Die Generation die den Hof bewirtschaftet muss die Motivation und die
           Leidenschaft an die Jugend weitergeben, dann werden die “Jungen” ihre Ideen am
           Hof umsetzen. Die Jugend ist gut ausgebildet und offen gemeinsam Sachen
           voranzubringen, dennoch braucht es immer wieder diejenigen die innovativ sind
           und das auch vorleben.
           Zentral für den Bauer ist es zu wissen, dass er von seinen Produkten leben kann.”

           für den ThemenTisch Genossenschaften und Mikrokredite – Julia
           Baumgartner
           “Mikrokredite für Südtirol?, als Leitfrage. Genossenschaft ist
           Selbstorganisation, Selbstverwaltung, Selbstkontrolle und Einkommens-
           sicherung für Landwirtschaft. Meine Heimat, mein Betrieb! Was einer alleine
           nicht schafft, schaffen viele! Landwirstschaften als Unternehmen: wie
           können Synergien geschaffen werden?”

           für den Thementisch Konkrete Alternativen – Johanna Donà
           “Die UnternehmerInnen am Tisch kennzeichnet Leidenschaft und Kreativität,
           speziell wenn es darum geht alles das was gut tut immer wieder neu zu beleben,
           das Produkt immer wieder in neue Kreisläufe zu bringen,. Die Produkte zeigen
           das was sie selbst fühlen und wollen sie wollen, das was sie haben am besten
           verwerten. müssen nicht unbedingt wachsen. Nicht immer einfach, speziell am
           Anfang, man muss kämpfen akzeptiert zu werden, wichtig es entstehen
           alternative Arbeitsplätze.”

           für den Thementisch Zukunft der Landwirtschaft in Südtirol – Michael
           Oberhollenzer
           “Gott sei Dank gibt es noch viele landwirtschaftliche Betriebe in Südtirol,
           auch wenn es jedes Jahr weniger werden.
           Die Chance der Landwirtschaft ist, auf den Punkt gebracht, die Vielfalt in
           Südtirol und liegt in der einzelbetrieblichen Spezialisierung und
           Konzentration.”

           für den Thementisch Marketing FairTrade GAS – Vincenzo Del Fatto
           “Il fenomeneo dei GAS non è tanto conosciuto nella popolazone di lingua
           tedesca, soprattutto da parte dei produttori agricoli, anche se hanno le stesse
           priorità. Da una parte i consumatori che cercano prodotti di qualita, locali a
           kmzero e dall’altra parte ci sono gli agricoltori locali che producono con
           passione. Bisogna portarli assieme!”

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