PET - Polyethylenterephthalat - FWU - Schule und Unterricht VHS 42 02981 9 min, Farbe
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FWU – Schule und Unterricht VHS 42 02981 9 min, Farbe PET – Polyethylenterephthalat FWU – ® das Medieninstitut der Länder 00
Lernziele aus. Diese ähneln einem dickwandigen Rea- Erkennen, dass PET ein synthetischer Werkstoff genzglas mit einem Schraubgewinde, das ist; lernen, dass PET aus einem zweiwertigen zum Verschließen der Flasche dient. Alkohol (Äthylenglykol) und einer zweiwertigen Säure (Terephthalsäure) gewonnen wird. PET Die Preforms werden dem Getränkeabfüller PolyEthylenTerephthalat; wissen, dass der Tex- geliefert. Dies spart Platz und Transportge- tilwerkstoff Trevira® mit PET identisch ist; Er- wicht. Der Abfüller betreibt eine eigene kennen, dass als Vorstufe für die eigentliche Blasanlage. In ihr werden die Preforms mit Verarbeitung ein Granulat gewonnen wird; Her- Heizstrahlern erwärmt, so dass sie gummi- stellung der PET-Flasche in zwei Stufen, Spritz- elastisch werden. In einer Form werden die gießen der Preform und Aufblasen der Preform, kennen lernen; Fertigungsablauf nachvollzie- Preforms zur fertigen Flasche aufgeblasen, hen können; erfahren, dass die PET-Flasche so- abgekühlt und entnommen. Unmittelbar da- wohl als Einwegflasche, als auch als Mehrweg- nach werden die Flaschen befüllt. flasche hergestellt wird; Recyclingverfahren für PET-Flaschen kennen lernen: 1. rohstofflich: Zerlegung des Makromoleküls in seine Aus- PET, ein nachhaltiger Kunststoff gangsmoleküle, 2. thermisch: rückstandfreies Bereits 1941 wurde in den USA ein Polyester Verbrennen der nicht mehr verwendbaren mit dem Namen Poly-Ethylen-Terephthalat Reste, 3. werkstofflich: Einschmelzen der Fla- entwickelt. Verwendet wurde dieser Ther- schen, Fertigung neuer Teile oder Verarbeitung zu Fasern moplast für hochwertige Kunstfasern (Tre- vira®) und Folien (Mylar®). Auch die Vide- obänder und Filme sind aus Polyester gefer- Zum Inhalt tigt. Mylar wurde Mitte der 1950er Jahre von Der Film gibt einen Einblick in ein Chemie- DuPont entwickelt. Der 1961 von der NASA werk, in dem PET hergestellt wird. Hier wer- gestartete „Echo“-Satellit war ein Ballon den Äthylenglykol und Terephthalsäure zu aus einer 0,127mm dicken, metallbeschich- einem Makromolekül, dem Polyethylente- teten Mylarfolie mit einem Durchmesser rephthalat verbunden. Eine Spinndüse und von 30,48m. die daraus hergestellte Watte deuten an, dass man früher vorwiegend Fasern aus Chemische Grundlagen PET hergestellt hat. Die Fasern sind vor allem unter dem Markennamen Trevira® be- Einfacher Ester kannt geworden. Alkohol plus Carbonsäure ergibt Ester Heute wird PET vor allem für Flaschen aller und Wasser Art verwendet. Dazu wird die PET-Schmelze zu Strängen gegossen, mit Wasser abge- kühlt und in kleine Stücke, Granulat, ge- hackt. Eine Spritzgussmaschine schmilzt Wegen der Wasserabspaltung spricht man das Granulat erneut und presst die Schmel- von einer Kondensationsreaktion. Ester ze mit hohem Druck in eine Stahlform. Nach kommen in der Natur als Geruchsstoffe vor der Abkühlung der PET-Schmelze wirft die und werden von der Chemie oft synthetisch Spritzgussmaschine so genannte Preforms nachempfunden. 2
Polyester Blutgefäßprothesen eingesetzt. In den kri- stallinen Zustand geht PET bei etwa 120°C Äthylenglykol und Terephthalatsäure, über. Der Schmelzpunkt liegt bei ca. 240°C. ergibt Polyester und Wasser (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/ zweiwertiger Alkohol Polyethylenterephthalat) zweiwertige Carbonsäure. Aus den Werten erkennt man, dass sich PET bei über 100°C sterilisieren lässt. Die guten Gebrauchseigenschaften und das Nachdem jedes Ausgangsmolekül zwei Bin- ökologische Profil von PET führen zu einem dungsstellen besitzt, erfolgt eine Kettenbil- weltweit steigenden Einsatz dieses moder- dung. Man spricht von einer Polykondensa- nen Kunststoffs. tion. Das abgespaltene Wasser verdampft. Betrachtet man die Relation von Produktge- Viele Millionen gleicher Esterbausteine wicht und Verpackungsgewicht, schneidet bilden ein sog. Makromolekül ➙ Polyester PET deutlich besser ab als viele andere Ver- (viele Ester). packungsformen. Bei den heutigen PET- Mehrwegflaschen für Erfrischungsgetränke macht die Verpackung weniger als 7 Pro- zent des Gesamtgewichts aus. Im Vergleich PET gehört zur Gruppe der Thermoplaste hierzu wiegt manch herkömmlicher Geträn- und ist somit schmelzbar und umformbar. kekasten mehr als der Inhalt, den er trans- PET ist polar gebaut, dadurch entstehen portiert. Für diesen Komfortgewinn sind starke zwischenmolekulare Kräfte. Das Mo- nicht nur Senioren und Kinder dankbar. lekül ist zudem linear aufgebaut ohne Ver- (Quelle: http://www.forum-pet.de/) netzungen. Beides sind Voraussetzungen PET-Verpackungen sind praktisch unzer- für teilkristalline Bereiche und Fasern. brechlich. Kälte, Hitze und selbst ein Sturz Durch diese Bereiche ergibt sich auch eine aus zwei Metern Höhe können der elasti- hohe Schlagzähigkeit, Bruchfestigkeit und schen PET-Flasche kaum noch etwas anha- Formbeständigkeit. Als Textilfaser (Poly- ben. Scherben, Splitter und die damit ver- ester) wird PET auch wegen weiterer nützli- bundenen Verletzungsgefahren gehören bei cher Eigenschaften eingesetzt. Es ist knit- PET-Flaschen der Vergangenheit an. PET er- terfrei, reißfest, witterungsbeständig und höht so die Sicherheit im Alltag. nimmt nur sehr wenig Wasser auf. Letzteres prädestiniert PET als Stoff für Sportklei- Auch unter ökologischen Aspekten bieten dung, die schnell trocknen muss. Auch in PET-Verpackungen eine Reihe von Vortei- der Lebensmittelindustrie wird PET bevor- len. Durch die Robustheit des Materials wer- zugt eingesetzt. Es kann amorph verarbei- den in Mehrwegsystemen hohe Umlaufzah- tet werden und ist in dieser Form absolut len erzielt. Das geringe Gewicht von PET er- farblos und von hoher Lichtdurchlässigkeit. möglicht eine besonders gute Auslastung Es wird für Lebensmittelverpackungen und der Transportfahrzeuge. Dies verringert Flaschen eingesetzt wie z. B. die PET-Fla- den Verbrauch an Transportenergie ebenso sche. Wegen seiner guten Gewebeverträg- wie die Belastung durch Abgase und Lärm. lichkeit wird PET auch als Werkstoff für Darüber hinaus ist PET zu 100 Prozent re- 3
cyclingfähig. In verschiedenen Wiederver- stoffe Äthylenglykol und Terephthalsäure wertungsverfahren können ausgediente zerlegt. Diese werden wieder zur PET-Her- Verpackungen sinnvoll genutzt und so wert- stellung verwendet. volle Rohstoffreserven geschont werden. 2. Thermische Verwertung: PET-Reste ersetzen wertvolles Brenn- Die Verarbeitung zur PET-Flasche material und verbrennen praktisch rück- standsfrei. Auf der Spritzgussmaschine werden so ge- 3. Werkstoffliches Recycling nannte Preforms hergestellt. Ähnlich einem Dieses Verfahren wird hauptsächlich an- Reagenzglas haben diese Teile bereits das gewendet. PET wird zerkleinert, gewa- fertige Gewinde der PET-Flasche. Sie wer- schen, sortiert, getrocknet, wieder einge- den später beim Abfüller in speziellen Ma- schmolzen und zu Granulat verarbeitet. schinen zu fertigen Flaschen aufgeblasen. Gewöhnlich werden aus dem Recycling- In aufwendigen, vollautomatischen Anlagen Granulat Textilien hergestellt und Fla- werden die Preforms soweit wieder er- schen, die nicht für Getränke verwendet wärmt, dass sie mit Druckluft in Formen werden. In ihnen werden dann zum Bei- aufgeblasen werden können. Dort erhalten spiel Reinigungsmittel abgefüllt. sie ihr endgültiges Aussehen. PET-Recycling Zur Verwendung Die PET-Flasche gibt es als Einweg- und Der Film ergänzt den Unterricht in den Mehrwegflasche. Die Mehrwegflasche wird Hauptschulen, Berufsschulen, Realschulen wie die Glasflasche mehrfach wieder befüllt. und in der BOS. Fächerübergreifend und be- Nach ca. 20 Durchläufen hat sie ausgedient zogen auf verschiedene Aspekte veran- und wird wie die Einwegflasche recycelt. schaulicht er Lehrplanthemen. Die Einwegflasche findet durch das Pfand- system fast vollständig zur Wiederverwer- So kann er beispielsweise im Fachunterricht tung zurück. Chemie (z. B. Hauptschullehrplan, Klasse 9 und 10) zum Thema Kunststoffe deutlich PET-Flaschen werden selbst von Umweltver- machen, wie Gebrauchsgegenstände aus bänden als bessere Alternative zu Glasfla- Kunststoff hergestellt werden und was be- schen gesehen. züglich der Möglichkeiten und Grenzen des Vorteile: Stoffkreislaufs zu berücksichtigen ist. Die Geringeres Gewicht ➙ geringere Transport- Themen „polymere Kunststoffe“ bzw. ganz kosten allgemein „chemische Produkte“ sind eben- Energiegünstige Herstellung falls abgedeckt. Wiederbefüllbarkeit ➙ mehr als 20 Umläufe Bezogen auf den Lehrplan der Realschule Wirtschaftliches Recycling durch Pfandsys- ist PET ein Beispiel für maßgeschneiderte tem auch für Einwegflaschen (PET-Cycling) Stoffe in Technik und Alltag. Für den Tech- Es werden drei Verfahren angewandt. nikunterricht der FOS wird der Aspekt res- 1. Rohstoffliches Recycling: sourcenschonendes Handeln bezogen auf Die Flasche wird wieder in die Ausgangs- Rohstoffe und Energie abgedeckt. 00 4
Im Chemieunterricht an Gymnasien kann Bearbeitete Fassung und Herausgabe PET als Beispiel für Chemie im Haushalt die- FWU Institut für Film und Bild, 2005 nen. Auch die Struktur und Eigenschaften Bearbeitung von Kunststoffen werden hier angespro- Dr. Alexander Seibold chen. PET ist in der Berufsschule vor allem für alle Produktion technischen Berufsgruppen und speziell für Media D Verfahrensmechaniker interessant. Das Regie Thema Kunststoffverarbeitung spielt aber Günther Deschner darüber hinaus auch für nichttechnische Berufsgruppen eine Rolle. Hier bietet der Begleitmaterial Film Einblick in Kunststoffchemie und Burkhard Martl Kunststoffverarbeitung sowie die Nachhal- tigkeit der Rohstoffverwendung. Pädagogische Referentin im FWU Petra Müller Links ins Internet Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen, http://www.forum-pet.de/ Medienzentren und konfessionelle Medienzentren weitere Links sind enthalten http://de.wikipedia.org/wiki/ Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild, Polyethylenterephthalat Grünwald Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig Allgemeine Haftung für Internet-Links Wir betonten ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die aktuelle sowie zukünftige Gestaltung und die Inhalte externer Internetseiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Inhalten aller externen Inter- netseiten, auf die wir in unserer Produktion mit Links ver- weisen. Die Inhalte externer Internetseiten machen wir uns nicht zu Eigen. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Informationen sowie insbesondere für Schäden durch die Nutzung der ge- linkten Seiten haftet ausschließlich der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wird, nicht derjenige, der über Links lediglich auf die jeweilige Veröffentlichung verweist. Sollten Links nicht schalten oder veraltet sein, bitten wir Sie um eine kurze Mittelung an: info@fwu.de © 2005 FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (0 89) 64 97-1 1’2/10/05 ARS Telefax (0 89) 64 97-2 40 E-Mail info@fwu.de Internet http://www.fwu.de
® FWU – Schule und Unterricht VHS 42 02981 9 min, Farbe FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 PET – Polyethylenterephthalat D-82031 Grünwald Bereits 1941 wurde in den USA ein Polyester mit dem Telefon (0 89) 64 97-1 Namen Poly-Ethylen-Terephthalat entwickelt. Hochwer- Telefax (0 89) 64 97-240 E-Mail info@fwu.de tige Kunstfasern, Folien aber auch Videobänder sind aus Internet http://www.fwu.de Polyester gefertigt. Verbesserte und kostengünstigere Herstellungsverfahren erlauben es, PET heute für Mas- zentrale Sammelnummern für senartikel besonders in der Verpackung zu verwenden. unseren Vertrieb: Telefon (0 89) 64 97-4 44 Dies demonstriert der Film detailliert an der vollauto- Telefax (0 89) 64 97-2 40 matischen Fertigung und den Recyclingverfahren von E-Mail vertrieb@fwu.de PET-Flaschen. Zusammensetzung, Herstellung und Ein- satzmöglichkeiten dieses Werkstoffes werden filmisch veranschaulicht. Schlagwörter Polyethylenterephthalat = PET, Polyester, synthetischer Werk- stoff, Preform, Spritzgießen, Aufblasen, Befüllen der Flaschen, Mehrwegflasche, Einwegflache, Recycling, rohstoffliches Recycling, thermisches Recycling, werkstoffliches Recycling Berufliche Bildung Chemie, Physik, Biologie • Produktionstechnik Chemie Angewandte Chemie • Chemie in Alltag und Umwelt Allgemeinbildende Schule (7-13) Berufliche Bildung Weitere Medien 46 02322 Grundlagen der Genetik. Didaktische FWU-DVD GEMA LEHR- Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte Programm vorbehalten. Nicht erlaubte/geneh- gemäß migte Nutzungen wer- den zivil- und/oder § 14 JuSchG 00 strafrechtlich verfolgt.
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