Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur; Das Feature;Freistil;Mikrokosmos - Die Kulturreportage ; Deutschlandfunk vom 01.Juni bis einschl. 30.Juni 2020
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur; Das Feature;Freistil;Mikrokosmos - Die Kulturreportage ; Deutschlandfunk vom 01.Juni bis einschl. 30.Juni 2020 Dienstag, 02. Juni 2020 19.15 Das Feature Kompetenz aus einer Hand Die besonderen Aufgaben des Bayerischen Bauernverbands Von Nora Bauer Regie: die Autorin Produktion: Dlf/BR 2020 Der Bayerische Bauernverband hat als Körperschaft des öffentlichen Rechts von Freistaats wegen den Auftrag, Interessen der gesamten Landwirtschaft wahrzunehmen. Damit genießt er eine Sonderstellung in Deutschland. Was folgt aus diesem Privileg - außer der Erstattung von Unkosten? „Der Bayerischen Staatsregierung ist es im Sinne effizienter Abstimmungsprozesse ein besonderes Anliegen, dass die Interessen der gesamten Landwirtschaft durch einen Einheitsverband gebündelt werden", erklärt das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten zur Sachlage. Tatsächlich fördert das Ministerium auf diese Weise einen undemokratischen Prozess, denn die Positionen anderer Vertretungen der Landwirte werden kaum gehört. Das hat Folgen für die Gesetzgebung bis nach Brüssel. Denn eine der Aufgaben des BBV umfasst „Mitwirkung bei der Entwicklung und Umsetzung von Gesetzen, Verordnungen, Bekanntmachungen und Richtlinien der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Bayern". Ist diese Sonderstellung eines Berufsverbands gegenüber anderen unabänderlich? Wie schlägt sich die Mitwirkung des Einheitsverbands in der Gesetzgebung nieder? Mit Blick auf die für 2020 angekündigte EU-Agrarreform ist die Beantwortung dieser Fragen von brennendem Interesse. Redakteure: Bajohr, Ulrike; Schiller, Wolfgang Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 1 von 9
Freitag, 05. Juni 2020 19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage Künstlerische Visionen Für die Zeit danach Von Mhlanguli George, Ulrike Haage, Xiao He, Ezgi Kilincaslan, Phillip Schenker uvm. „Zurück zur Normalität“, sobald die Corona-Krise überstanden ist. Davon reden jetzt alle. Aber was heißt denn überhaupt „Normalität“? Und wollen wir die wirklich zurück haben? Kunst- und Kulturschaffende aus verschiedenen Teilen der Welt haben sich darüber Gedanken gemacht und ihre Visionen vertont. Sie kommen aus oder leben in Deutschland, China, Südafrika, der Türkei und Tschechien. Die Pianistin und Klangkünstlerin Ulrike Haage war noch Ende 2019 in China. Dort hat sie nicht nur ein faszinierendes Land kennengelernt, sondern auch den Musiker Xiao He. Zusammen mit ihm komponiert sie nun über die Distanz hinweg kleine Musikstücke, um so die Verbindung aufrechtzuerhalten. Ezgi Kilincaslan hatte soeben eine Künstler-Residenz in Istanbul begonnen, als die Krise auch über die Türkei hereinbrach. Anstatt alle nach Hause zu schicken, entschieden sich die Künstler und Organisatoren, zusammenzubleiben und weiterhin Kunst zu machen - ein Zustand, den sie wie „Warten auf Godot“ empfinde, sagt die Malerin. In Südafrika hat die Regierung streng durchgegriffen und die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger stark eingeschränkt. Mhlanguli George ist Theater-Regisseur des „Theatre in the Backyard“ - zu Deutsch „Hinterhoftheater“. Seine Vision für nach der Krise ist zwiegespalten: Da gibt es die Menschen, die einen Neuanfang wagen wollen und diejenigen, die sich komplett von der Außenwelt abwenden. Und die Schauspieler vom deutsch-tschechischen Kabarett aus Prag schauen, wie sollte es anders sein, mit einem Augenzwinkern in die Zukunft. Diese Sendung entstand mit Unterstützung des Goethe-Instituts. Redakteur: Seibt, Anna Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543 20.05 Das Feature Bleib bei mir, denn es will Abend werden Lieben im Altenheim Von Paula Schneider Regie: Claudia Kattanek Produktion: Dlf 2014 Alt sein ist schlimm, und am schlimmsten im Heim. So heißt es doch. Oma sagte noch mit 65: Bevor ich zu alt werde oder zu krank, bringe ich mich um. Sind Altenheime trübe, überfüllte Orte der Dumpfheit, der Einsamkeit? Traurige letzte Häuser? Möglich, doch auch: Häuser, in denen Menschen wohnen und mit ihnen gute und schlechte Gefühle. Freundschaften entstehen, gelegentlich und mitunter sogar Liebe. Das Feature folgt ihr durch die hellen Flure eines Pflegeheims in Weimar. Es begegnet dabei fünf Paaren aus ganz Deutschland. Zweien, die ihre jahrzehntelang gewohnte Ehe nicht nur mit Krankheiten, sondern auch mit Heimregeln teilen müssen. Ist das einfacher, wenn einer der Partner noch in der alten Wohnung wohnt und täglich kommt? Ein anderes Paar geht die letzten Lebensschritte plötzlich ganz getrennt. Und wenige Zimmer weiter trifft man dafür auf Herzen, die sich hier neu gefunden haben. Sanft und dement und über 90. Oder polternd, als "junge Wilde". So verschieden sie sind: Die Paare im Heim bieten sich Halt oder Schutz oder Nähe zwischen den vielen Einsamen. Und eine der traumverloren Liebenden ist meine Oma. Sie wohnt hier inzwischen seit mehreren Jahren Bemerkung: P50171 - Wiederholung vom 07.03.2014 Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 2 von 9
Sonntag, 07. Juni 2020 20.05 Freistil Der Fußball und ich Geschichte einer Abhängigkeit Von Martina Keller Regie: Nicole Paulsen Produktion: SWR/BR/NDR 2019 Mit sechs Jahren verliebte sie sich in den Fußball. Obwohl der damals für Mädchen und Frauen verboten war, kickte sie mit den Jungs auf der Straße. Heute, mit 59, spielt sie wieder im Verein. Es ist die längste Beziehung, die sie je hatte. Samstagnachmittage in Kneipen, die sie normalerweise nicht betreten würde, nur um ihr Team, den BVB, verlieren zu sehen. Martina Keller lässt den 50. Geburtstag einer guten Freundin sausen für ein Champions-League-Finale. Manche Freunde sagen, sie hätten gern so eine Leidenschaft. Aber sie findet das nicht mehr lustig. Sie guckt Bundesliga, Zweite Liga, Pokal, Frauen-EM, Frauen-WM, Premier League, Primera División, Champions League, Europa League, Länderspiele. Gern auch mal U17, U19 oder Saisonvorbereitungsspiele des BVB. Wichtige Partien trägt sie im Kalender ein. Wäre ihr Freund wie sie - nicht auszuhalten. „Ich bin ein weiblicher Nick Hornby. Nur bin ich nicht 35, sondern 59. Ich verarbeite nicht meine Spätpubertät, sondern bin reif für die vorgezogene Altersteilzeit.“ Sie will loskommen. Aber es gelingt ihr nicht. Sie spielt jetzt sogar wieder. Bei Union 03, Bezirksliga Hamburg West. Die jüngsten im Team könnten ihre Enkelinnen sein. Bemerkung: P50212 - Übernahme vom SWR vom 06.05.2019 Redakteur: Pilger, Klaus Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603 Dienstag, 09. Juni 2020 19.15 Das Feature Einmal Widerstand, immer Widerstand Bürgerrechtler am rechten Rand? Von Alexa Hennings Regie: Burkhard Reinartz Produktion: Dlf 2020 Sie saßen im Stasi-Knast, waren Parteien-Gründer der ersten Stunde nach der Wende. Heute werden sie öffentlich bezichtigt, rechts zu sein. Aber - so sehen sie es - sie denken nur anders als viele in der Mitte oder links davon. Sprechen es aus und fühlen sich deswegen geächtet. „In der DDR kämpften sie für Freiheit und Menschenrechte. Jetzt sind einige der früheren Dissidenten zu den Rechten übergelaufen“ - so schrieb der Spiegel und so ähnlich auch andere Medien. Michael Beleites und Siegmar Faust, beide einst Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen in Sachsen, und auch Antje Hermenau, die Mitbegründerin der ostdeutschen Grünen und viele Jahre Spitzenpolitikerin ihrer Partei, haben ein Problem: Sie übernahmen Ämter, engagierten sich für das neue Deutschland, von dem sie kaum zu träumen gewagt hatten. Und geraten nun, 30 Jahre später, in Konflikt mit diesem Land. Oder eher mit denen, die es regieren? Mit den Medien? - Das ist ein Unterschied. Redakteur: Schiller, Wolfgang Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 3 von 9
Freitag, 12. Juni 2020 19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage Das Jodelfest Von Manuel Gogos (Wdh. v. 12.10.2018) Jodeln, das ist was für Trachten tragende Almöhis? Stimmt so nicht. Seit eineinhalb Jahren kann man jodeln sogar studieren. Und: Traditionell gejodelt wird in vielen Teilen der Welt. In Europa ist Österreich der Place to be für Jodelfans. Unser Reporter hat dort das alljährliche Jodelfest besucht. Hirten, Waldarbeiter und Köhler entwickelten vor Hunderten von Jahren Stimmtechniken, um weite Distanzen zwischen den Bergen zu überbrücken. Aus diesen Rufen von Alm zu Alm wurde dann die Sangeskunst des Jodelns - so zumindest eine Theorie zur Jodel-Entstehungsgeschichte. Dass Jodeln nicht gleich Jodeln und die Gesangeskunst kein alter Hut ist, sondern gelebte Tradition, das wird auf dem Jodelfest schnell klar. Da wird nicht nur gejodelt, sondern auch getanzt. Und die Jodler gehen mit der Zeit: Sie mischen die Urform des Gesangs mit elektronischen Beats und lassen sich überraschen, was dabei entsteht. Aber das Jodel-Universum ist noch viel größer und reicht weit über die Grenzen Österreichs hinaus: Afrikanische Pygmäen jodeln und auch in der amerikanischen Country-Musik hat das Jodeln einen großen Stellenwert. Nur viele Deutsche haben ein Problem mit dem Jodeln - wie mit der Volksmusik überhaupt. Woher kommt die Scham? Dazu hat der Musikwissenschaftler Julio Mendivil geforscht. Redakteur: Seibt, Anna Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543 20.05 Das Feature Jenseits des Ponyhofs oder: Verliert ein eingeschränktes Leben seinen Wert? Von Jörn Klare Regie: Friederike Wigger Produktion: Deutschlandfunk Kultur/NDR 2020 Ein lebenswertes Leben ist für uns idealerweise gesund, selbstbestimmt, erfolgreich, produktiv und voller lohnender sozialer Beziehungen. Mindestens. Die Werbung propagiert es, und Ratgeberliteratur und Selbstoptimierungsangebote wollen uns dabei helfen. Doch was ist, wenn eine oder mehrere dieser Eigenschaften durch eine Behinderung nicht gegeben sind oder im Verlauf eines Lebens durch Krankheit oder Unfall abhandenkommen? Nüchtern betrachtet, gilt ein solches Leben als nur noch eingeschränkt ideal. Aber verliert es dann auch an Wert? In diesem Feature kommen Menschen zu Wort, die unter widrigen Umständen um das vielleicht etwas andere Glück in ihrem Leben kämpfen. Denn das ist schließlich kein Ponyhof. Bemerkung: Wiederholung vom DlfKultur vom 23.05.2020 Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 4 von 9
Sonntag, 14. Juni 2020 20.05 Freistil R.E.S.P.E.K.T. 2.0 Von Wertschätzung in einer globalisierten Welt Von Almut Schnerring und Sascha Verlan Regie: Rolf Mayer Produktion: Dlf 2017 Respekt ist nicht gleich Respekt. Eine Ärztin oder einen Polizisten zu respektieren, das geschieht unter ganz anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen als der Respekt gegenüber Menschen anderer Religionen, anderer politischer Haltungen und Lebensweisen. Respekt ist das Bindemittel, das die Gesellschaft zusammenhält, und zugleich die Zentrifuge, die sie auseinandertreibt. Und Respekt ist schnell eingefordert, viel schwieriger ist es dagegen, in einer diversifizierten Gesellschaft wirklich respektvoll zu leben - sich selbst, der Natur und Umwelt, den Mitmenschen gegenüber. Es ist nicht nur eine Frage der Vorerfahrung und allgemeinen Lebenseinstellung, es braucht vor allem auch Zeit und Ruhe in der Situation selbst, um wirklich respektvoll sein zu können. Respekt als Begriff ist mehrdeutig, vielschichtig, unpräzise, bisweilen sogar widersprüchlich: Synonym für Angst oder für die Vorsicht vor einer anspruchsvollen, vielleicht gefährlichen Aufgabe. Respekt vor dem Alter, staatlichen Institutionen. Und Respekt vor einer Leistung, die jemand vollbracht hat, gern auch vor eigenen Leistungen. Wer Respekt fordert, meint deshalb oft etwas anderes als den Respekt, den er oder sie selbst zu erweisen bereit ist. Wie kann Respekt funktionieren und gelebt werden in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt, in der wir uns oft nur noch medial vermittelt, sogar anonym begegnen? Redakteur: Pilger, Klaus Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603 Dienstag, 16. Juni 2020 19.15 Das Feature Vom Leben nach dem Überleben Junge zu Pflegende und die Grenzen des Pflegesystems Von Dorothea Brummerloh Regie: Philippe Brühl Produktion: Dlf 2020 Ein schwerer Verkehrsunfall 2009 ändert alles in Renés Leben. Dank des medizinischen Fortschritts überlebt er das schwere Schädel-Hirn-Trauma. Der Unfall macht aus einem gesunden Motorrad-Fan einen Pflegefall. Heime, die sich um Menschen wie ihn kümmern, gibt es kaum. So wie dem damals 43-Jährigen ergeht es rund 470.000 Menschen jährlich in Deutschland, die durch Unfall, Schlaganfall, Hirnblutung, Tumor, Krankheiten oder Vergiftungen einen Hirnschaden erleiden. Noch vor 15 Jahren wären viele daran gestorben. Gut 70.000 von ihnen bleiben nach der Behandlung dauerhaft auf Unterstützung angewiesen. Normale Pflegeheime, wo Kastanienmännchen gebastelt oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ gesungen wird, sind auf sie nicht eingestellt. Die Ruhe, das Ambiente, das Radio, das Volksmusik dudelt, sind für jüngere Pflegebedürftige, die am Abend vielleicht auch mal bei Bier und Zigarette zusammensitzen und Popmusik hören wollen, ein Graus. Mehr noch: länger schlafen, genaue Vorstellungen über tägliche Körperpflege, Haarstyling etc. sind im bestehenden Pflegesystem nicht vorgesehen. Und spezielle Angebote gibt es nur wenige. Redakteur: Schiller, Wolfgang Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 5 von 9
Freitag, 19. Juni 2020 19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage Kunst im öffentlichen Raum Zu Fuß durch Beirut Von Anna Seibt (Wdh. v. 23.11.2018) Ziellosigkeit wird oft als Schwäche und Desorientierung interpretiert. Dabei übersehen wir das Potenzial, das ihr innewohnt: die Möglichkeit, Neues zu entdecken und Altbekanntes mit einem anderen Blickwinkel zu erkunden. Zum Beispiel beim Umherschweifen zu Fuß durch Beirut. Der Künstler Youssef Tabti schickt ungefähr zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihren individuellen psychogeografischen Routen durch Beirut, die Hauptstadt des Libanon. Die Aufgabe: zielloses Umherstreifen. Augen und Ohren offen halten und so die eigene Stadt und ihre Bewohner neu kennen lernen. Ohne Ziel vor Augen und ohne Stadtplan in der Hand sind die Teilnehmenden mit ihrem individuellen Erleben konfrontiert. Gerüche, Geräusche, Menschen und Gebäude wirken unmittelbar auf die Fußgänger. „Mikrokosmos” begleitet sie auf ihren Erkundungen durch das geschichtsträchtige Viertel Bourj Hammoud, einem Stadtteil Beiruts, der vor allem von den Nachfahren aus der Türkei geflüchteter Armenier geprägt ist. Redakteur: Schäfer, Barbara Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543 20.05 Das Feature Mehr Schmalz als Hirn? Was Frauen lesen Von Ulrike Schäfer Regie: Mathias Kapohl Produktion: Dlf 2018 Jeder kennt sie, die Bücher mit Blümchen oder Cupcakes auf dem Cover. Sogenannte Frauenromane gehören zu den erfolgreichsten Büchern hierzulande. Warum eigentlich? Und sind sie tatsächlich so trivial und klischeehaft wie ihr Ruf, vielleicht sogar Instrumente des Patriarchats? Die Genres heißen Sexy Romance, Cosy Crime oder Happy Tears: Frauen greifen oft zu Büchern, die gemeinhin als seicht belächelt werden und in denen die Hauptpersonen oft nichts Besseres zu tun haben, als um ihren Traummann zu kreisen. Aber stimmt das noch? Geht es in den Romanen heute nicht längst um andere Inhalte? Annette Peitz-Orzeszko und Heike Mißler haben sich als Wissenschaftlerinnen mit dem Genre befasst. Die eine verzweifelt an dem Frauenbild darin, die andere glaubt an einen emanzipatorischen Effekt. Die Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy hat mehr als sechs Millionen Bücher verkauft, nimmt sich Kritik aber zu Herzen. In ihrem nächsten Roman wird die Heldin zum ersten Mal aus eigener Kraft ihr Glück finden - und nicht wie bislang, nur weil es die Umstände gut mit ihr meinten. Die Hamburger Schriftstellerin Verena Carl ist nach einem Ausflug ins Genre zur Literatur zurückgekehrt: weniger Schema F, mehr gedankliche Tiefe. Michael Meisheit war 20 Jahre lang Drehbuchautor bei der „Lindenstraße“. Heute ist er Self Publisher von Liebesromanen - und ein großer Fan von Klischees. Auch Maike Mia Höhne, Autorin und Regisseurin, plädiert nicht für ein Ende der Stereotype, sondern für eine Schärfung des Bewusstseins. Und dann sind da noch die Leserinnen: Drei Frauen erzählen, warum sie Frauenromane schätzen und warum sie sich eher darin wiederfinden als in einem Buch von Jonathan Franzen. Bemerkung: P50171 - Wiederholung vom 16.11.2018 Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 6 von 9
Sonntag, 21. Juni 2020 20.05 Freistil Blondschopf, Rotschopf, Schwarzschopf Eine Farbenlehre Von Rolf Cantzen Regie: Philippe Brühl Produktion: Dlf 2020 Blonde sind dumm, Rothaarige falsch, Schwarzhaarige sinnlich. Stereotype Charaktereigenschaften von Haarfarben. Zusammen mit der Hautfarbe gehört die Haarfarbe zu den sichtbarsten Merkmalen körperlicher Verschiedenheit und bestimmt nicht nur das Aussehen. Gerade in Zeiten nahezu unbegrenzter Haarfärbungen werden den Haarfarben noch immer verschiedene Charaktereigenschaften zugewiesen. Bei der Wahl des Partners oder der Partnerin spielt die Haarfarbe bisweilen eine Rolle. Haare sind das Spiegelbild der Seele - damit w erben systemische Haarenergetikerinnen und bieten an, mit Form und Farbe die Chakren ihrer Kundschaft zu harmonisieren. Wie haben sich die Stereotypen im Laufe der Zeit geändert oder stabilisiert? Inwiefern ist das Schönheitsideal verschiedener Kulturen von Haarfarben bestimmt und wie sind Haarfarben weltweit verteilt? Redakteur: Pilger, Klaus Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603 Dienstag, 23. Juni 2020 19.15 Das Feature Silicon children Aufwachsen zwischen Absturz und Verheißung Von Tom Schimmeck Regie: Matthias Kapohl Produktion: Dlf/rbb 2020 Der Mensch von morgen soll klüger, gesünder und glücklicher sein, sozial kompatibel und nützlich für das gute Ganze. Manch Hightech-Milliardär aus dem Silicon Valley steckt große Summen in die Erforschung neuer Techniken für Bildung und Erziehung. Zugleich halten viele Eltern ihre Kinder von all den Segnungen und Verlockungen fern, die sie selbst geschaffen haben. Was lehrt das Silicon Valley über Erziehung im digitalen Zeitalter? Die Hightech-Propheten des Silicon Valley predigen den radikalen Bruch mit dem Bestehenden. Sie wälzen das Leben um, mit immer tolleren Tools, Apps und Algorithmen. Sie verändern, wie diskutiert, konsumiert, investiert wird, wie der Mensch denkt und lernt. Aber wie leben ihre eigenen Kinder damit? Es besteht eine Kluft zwischen der digitalen Utopie und einem lebenswerten Alltag. Viele Heranwachsende spüren den Druck, genauso smart, innovativ und erfolgreich zu sein wie die Eltern. Der Wettbewerb ist enorm, die Angst vor dem Absturz allgegenwärtig. „Wir alle hier“, sagt ein Highschool-Schüler in Palo Alto, „haben psychische Probleme.“ Das Feature führt in Bildungsstätten des Silicon Valley - vom Montessori-Kindergarten bis zur Universität. Es schildert Wünsche, Erlebnisse und Beobachtungen von Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrern, Professoren. Wir treffen Zukunftsgläubige und Skeptiker, stolze Stanford- Absolventen und Schüler voller Zweifel über ihre Zukunft. „Sie fragen sich immer, ob sie gut genug sind“, sagt die bekannte Lehrerin und Autorin Esther Wojcicki. „Und die Familien leben in ständiger Sorge.“ Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 7 von 9
Freitag, 26. Juni 2020 20.05 Das Feature Weg mit den Chefs! Warum Firmen mehr Demokratie wagen Von Jessica Braun Regie: Mathias Kapohl Produktion: Dlf 2020 80 Prozent der Zeit verbringen die Deutschen arbeitend, sehen die Kollegen oft häufiger als Familienmitglieder. Dafür haben sie auf das, was in der Firma passiert, erstaunlich wenig Einfluss. Die deutschen Unternehmen wirken wie die letzten Bastionen des Feudalismus. In seinem Buch „Das Büro“ beschrieb der niederländische Autor J. J. Voskuil „das Gefühl von Einsamkeit, das man hat, das Gefühl, jeden Moment vor die Tür gesetzt werden zu können“. Er sprach damit all denen aus der Seele, die sich in ihrem Job ungehört fühlen. Auch Waldemar Zeiler gehörte zu den Unzufriedenen. Als Mitarbeiter hielt er es in keiner Firma lange aus. Bei seinem neuesten Unternehmen, dem Berliner Kondomhersteller Einhorn, läuft deshalb alles anders: Die Mitarbeiter bestimmen selbst über ihre Arbeitszeiten, den Arbeitsort und die Gehälter - auch über die ihrer Chefs. Für Zeiler ist null Hierarchie die ideale Lösung: „Ziel jeder Chefin und jedes Chefs sollte es sein, sich langfristig selbst abzuschaffen.“ Auch in der Berliner Beratungsagentur Dark Horse verwalten sich die Mitarbeiter selbst. Ihr Motto: „Thank God it’ s Monday!“ Dass mehr Demokratie nicht nur in kleinen, jungen Start-ups möglich ist, sondern auch auf Konzernebene, zeigt die Frankfurter DB Systel GmbH mit ihren 4.500 Mitarbeitern. Der Umbruch habe die Deutsche Bahn- Tochter flexibler und schneller gemacht, sagt Christa Koenen, Vorsitzende der Geschäftsführung. Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Sonntag, 28. Juni 2020 20.05 Freistil Die Rechnung bitte! Ein Blick in die deutschen Sterneküchen Von Maike von Galen Regie: Natia Koukoulli-Marx Produktion: WDR 2019 Ein Besuch im Sternerestaurant ist meist ein teures Vergnügen: 100 Euro aufwärts kostet ein Menü ganz schnell. Trotzdem verdient ein Gastronom daran nicht viel. Denn hinter dem Essen stehen hohe Kosten und ein großes unternehmerisches Risiko. Hohe Ausgaben für Personal, teure Lebensmittel, Miete, Strom, Versicherungen, und Gäste, die trotz Reservierung einfach nicht erscheinen: Ein Restaurant auf Spitzenniveau zu betreiben, bedeutet ein hohes unternehmerisches Risiko. Wer diese Kosten nicht alle auf den Menüpreis aufschlagen will, braucht häufig einen Sponsor - ein Hotel etwa, das seine Buchungszahlen durch ein Sternerestaurant verbessern kann. Auch eigene Produk tlinien, Fernsehauftritte oder Werbeaufträge verschaffen Köchen zusätzliche Einnahmen, mit denen sie das Restaurant quersubventionieren können. Zeit, einmal die Rechnung aufzumachen: Welche Kosten stecken in einem Menü, für das ein Gast leicht über 100 Euro ausgibt? Und wie lässt sich Sterneküche eigentlich rentabel betreiben? Redakteur: Pilger, Klaus Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 8 von 9
Dienstag, 30. Juni 2020 19.15 Das Feature ZUSAMMEN LEBEN! Das Revival des Kibbuz Von Christian Buckard Regie: Matthias Kapohl Produktion: Dlf/WDR 2020 Helen Mirren und Anthony Hopkins haben es getan, Sigourney Weaver, Boris Johnson und Jörg Pilawa ebenfalls - sie alle haben schon einmal in einem israelischen Kibbuz gearbeitet, der einst Freiwillige aus der ganzen Welt anzog. In den 90ern war es still geworden um die sozialistischen Kommunen, doch neuerdings stehen sie vor einem großen Revival. Nach ihrer Blüte in den 1960er- bis 80er-Jahren schien es lange Zeit, als hätten die Kibbuzim ihre historische Mission erfüllt - Land und Wüste waren besiedelt. Die jungen Leute verließen die Gemeinschaft, zogen nach Tel Aviv oder New York, ließen Eltern und Großeltern zurück. Der Zauber der roten Utopie verblasste. Und irgendwann kamen kaum noch Freiwillige. Die Historiker und Soziologen waren sicher: Der Kibbuz ging seinem natürlichen Ende entgegen. Doch ausgerechnet der weltweite Siegeszug des Neoliberalismus hat dem Kibbuz frisches Leben eingehaucht. Vor den Toren der Kibbuzim stehen die jungen Familien Schlange. Sie haben genug vom Leben in den Städten, wo die Wohnungen teuer und die Löhne niedrig sind und jeder nur für sich kämpft. Das Feature nimmt uns mit auf eine Reise durch die Kibbuzim. Alte und neue Kibbuzniks erzählen vom Experiment des Zusammenlebens, von den Konflikten und Reformen und natürlich von den Vorzügen eines Lebens in Gemeinschaft. Redakteur: Klopp, Tina Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541 Ausgedruckt: 29. Mai 2020 Seite 9 von 9
Sie können auch lesen