Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur; Das Feature;Freistil;Mikrokosmos - Die Kulturreportage ; Deutschlandfunk vom 01.Juni bis einschl. 30.Juni 2020

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Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur;
Das Feature;Freistil;Mikrokosmos - Die Kulturreportage ;
Deutschlandfunk
vom 01.Juni bis einschl. 30.Juni 2020

Dienstag, 02. Juni 2020
19.15 Das Feature
     Kompetenz aus einer Hand
     Die besonderen Aufgaben des Bayerischen Bauernverbands
     Von Nora Bauer
     Regie: die Autorin
     Produktion: Dlf/BR 2020

     Der Bayerische Bauernverband hat als Körperschaft des öffentlichen Rechts von Freistaats wegen
     den Auftrag, Interessen der gesamten Landwirtschaft wahrzunehmen. Damit genießt er eine
     Sonderstellung in Deutschland. Was folgt aus diesem Privileg - außer der Erstattung von
     Unkosten? „Der Bayerischen Staatsregierung ist es im Sinne effizienter Abstimmungsprozesse ein
     besonderes Anliegen, dass die Interessen der gesamten Landwirtschaft durch einen
     Einheitsverband gebündelt werden", erklärt das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft,
     Ernährung und Forsten zur Sachlage. Tatsächlich fördert das Ministerium auf diese Weise einen
     undemokratischen Prozess, denn die Positionen anderer Vertretungen der Landwirte werden kaum
     gehört. Das hat Folgen für die Gesetzgebung bis nach Brüssel. Denn eine der Aufgaben des BBV
     umfasst „Mitwirkung bei der Entwicklung und Umsetzung von Gesetzen, Verordnungen,
     Bekanntmachungen und Richtlinien der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und
     des Freistaates Bayern". Ist diese Sonderstellung eines Berufsverbands gegenüber anderen
     unabänderlich? Wie schlägt sich die Mitwirkung des Einheitsverbands in der Gesetzgebung
     nieder? Mit Blick auf die für 2020 angekündigte EU-Agrarreform ist die Beantwortung dieser Fragen
     von brennendem Interesse.
     Redakteure: Bajohr, Ulrike; Schiller, Wolfgang
     Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                           Seite 1 von 9
Freitag, 05. Juni 2020
19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage
      Künstlerische Visionen
      Für die Zeit danach
      Von Mhlanguli George, Ulrike Haage, Xiao He, Ezgi Kilincaslan, Phillip Schenker uvm.

      „Zurück zur Normalität“, sobald die Corona-Krise überstanden ist. Davon reden jetzt alle. Aber was
      heißt denn überhaupt „Normalität“? Und wollen wir die wirklich zurück haben? Kunst- und
      Kulturschaffende aus verschiedenen Teilen der Welt haben sich darüber Gedanken gemacht und
      ihre Visionen vertont.
      Sie kommen aus oder leben in Deutschland, China, Südafrika, der Türkei und Tschechien. Die
      Pianistin und Klangkünstlerin Ulrike Haage war noch Ende 2019 in China. Dort hat sie nicht nur ein
      faszinierendes Land kennengelernt, sondern auch den Musiker Xiao He. Zusammen mit ihm
      komponiert sie nun über die Distanz hinweg kleine Musikstücke, um so die Verbindung
      aufrechtzuerhalten. Ezgi Kilincaslan hatte soeben eine Künstler-Residenz in Istanbul begonnen, als
      die Krise auch über die Türkei hereinbrach. Anstatt alle nach Hause zu schicken, entschieden sich
      die Künstler und Organisatoren, zusammenzubleiben und weiterhin Kunst zu machen - ein
      Zustand, den sie wie „Warten auf Godot“ empfinde, sagt die Malerin. In Südafrika hat die
      Regierung streng durchgegriffen und die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger stark eingeschränkt.
      Mhlanguli George ist Theater-Regisseur des „Theatre in the Backyard“ - zu Deutsch
      „Hinterhoftheater“. Seine Vision für nach der Krise ist zwiegespalten: Da gibt es die Menschen, die
      einen Neuanfang wagen wollen und diejenigen, die sich komplett von der Außenwelt abwenden.
      Und die Schauspieler vom deutsch-tschechischen Kabarett aus Prag schauen, wie sollte es anders
      sein, mit einem Augenzwinkern in die Zukunft.
      Diese Sendung entstand mit Unterstützung des Goethe-Instituts.
      Redakteur: Seibt, Anna
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543

20.05 Das Feature
      Bleib bei mir, denn es will Abend werden
      Lieben im Altenheim
      Von Paula Schneider
      Regie: Claudia Kattanek
      Produktion: Dlf 2014

      Alt sein ist schlimm, und am schlimmsten im Heim. So heißt es doch. Oma sagte noch mit 65:
      Bevor ich zu alt werde oder zu krank, bringe ich mich um. Sind Altenheime trübe, überfüllte Orte
      der Dumpfheit, der Einsamkeit? Traurige letzte Häuser? Möglich, doch auch: Häuser, in denen
      Menschen wohnen und mit ihnen gute und schlechte Gefühle. Freundschaften entstehen,
      gelegentlich und mitunter sogar Liebe. Das Feature folgt ihr durch die hellen Flure eines
      Pflegeheims in Weimar. Es begegnet dabei fünf Paaren aus ganz Deutschland. Zweien, die ihre
      jahrzehntelang gewohnte Ehe nicht nur mit Krankheiten, sondern auch mit Heimregeln teilen
      müssen. Ist das einfacher, wenn einer der Partner noch in der alten Wohnung wohnt und täglich
      kommt? Ein anderes Paar geht die letzten Lebensschritte plötzlich ganz getrennt. Und wenige
      Zimmer weiter trifft man dafür auf Herzen, die sich hier neu gefunden haben. Sanft und dement und
      über 90. Oder polternd, als "junge Wilde". So verschieden sie sind: Die Paare im Heim bieten sich
      Halt oder Schutz oder Nähe zwischen den vielen Einsamen. Und eine der traumverloren Liebenden
      ist meine Oma. Sie wohnt hier inzwischen seit mehreren Jahren
      Bemerkung: P50171 - Wiederholung vom 07.03.2014
      Redakteur: Klopp, Tina
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                             Seite 2 von 9
Sonntag, 07. Juni 2020
20.05 Freistil
      Der Fußball und ich
      Geschichte einer Abhängigkeit
      Von Martina Keller
      Regie: Nicole Paulsen
      Produktion: SWR/BR/NDR 2019

      Mit sechs Jahren verliebte sie sich in den Fußball. Obwohl der damals für Mädchen und Frauen
      verboten war, kickte sie mit den Jungs auf der Straße. Heute, mit 59, spielt sie wieder im Verein. Es
      ist die längste Beziehung, die sie je hatte. Samstagnachmittage in Kneipen, die sie normalerweise
      nicht betreten würde, nur um ihr Team, den BVB, verlieren zu sehen. Martina Keller lässt den 50.
      Geburtstag einer guten Freundin sausen für ein Champions-League-Finale. Manche Freunde
      sagen, sie hätten gern so eine Leidenschaft. Aber sie findet das nicht mehr lustig. Sie guckt
      Bundesliga, Zweite Liga, Pokal, Frauen-EM, Frauen-WM, Premier League, Primera División,
      Champions League, Europa League, Länderspiele. Gern auch mal U17, U19 oder
      Saisonvorbereitungsspiele des BVB. Wichtige Partien trägt sie im Kalender ein. Wäre ihr Freund
      wie sie - nicht auszuhalten. „Ich bin ein weiblicher Nick Hornby. Nur bin ich nicht 35, sondern 59.
      Ich verarbeite nicht meine Spätpubertät, sondern bin reif für die vorgezogene Altersteilzeit.“ Sie will
      loskommen. Aber es gelingt ihr nicht. Sie spielt jetzt sogar wieder. Bei Union 03, Bezirksliga
      Hamburg West. Die jüngsten im Team könnten ihre Enkelinnen sein.
      Bemerkung: P50212 - Übernahme vom SWR vom 06.05.2019
      Redakteur: Pilger, Klaus
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603

Dienstag, 09. Juni 2020
19.15 Das Feature
      Einmal Widerstand, immer Widerstand
      Bürgerrechtler am rechten Rand?
      Von Alexa Hennings
      Regie: Burkhard Reinartz
      Produktion: Dlf 2020

      Sie saßen im Stasi-Knast, waren Parteien-Gründer der ersten Stunde nach der Wende. Heute
      werden sie öffentlich bezichtigt, rechts zu sein. Aber - so sehen sie es - sie denken nur anders als
      viele in der Mitte oder links davon. Sprechen es aus und fühlen sich deswegen geächtet.
      „In der DDR kämpften sie für Freiheit und Menschenrechte. Jetzt sind einige der früheren
      Dissidenten zu den Rechten übergelaufen“ - so schrieb der Spiegel und so ähnlich auch andere
      Medien. Michael Beleites und Siegmar Faust, beide einst Landesbeauftragte für die
      Stasiunterlagen in Sachsen, und auch Antje Hermenau, die Mitbegründerin der ostdeutschen
      Grünen und viele Jahre Spitzenpolitikerin ihrer Partei, haben ein Problem: Sie übernahmen Ämter,
      engagierten sich für das neue Deutschland, von dem sie kaum zu träumen gewagt hatten. Und
      geraten nun, 30 Jahre später, in Konflikt mit diesem Land. Oder eher mit denen, die es regieren?
      Mit den Medien? - Das ist ein Unterschied.
      Redakteur: Schiller, Wolfgang
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                                Seite 3 von 9
Freitag, 12. Juni 2020
19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage
      Das Jodelfest
      Von Manuel Gogos
      (Wdh. v. 12.10.2018)

      Jodeln, das ist was für Trachten tragende Almöhis? Stimmt so nicht. Seit eineinhalb Jahren kann
      man jodeln sogar studieren. Und: Traditionell gejodelt wird in vielen Teilen der Welt. In Europa ist
      Österreich der Place to be für Jodelfans. Unser Reporter hat dort das alljährliche Jodelfest besucht.
      Hirten, Waldarbeiter und Köhler entwickelten vor Hunderten von Jahren Stimmtechniken, um weite
      Distanzen zwischen den Bergen zu überbrücken. Aus diesen Rufen von Alm zu Alm wurde dann
      die Sangeskunst des Jodelns - so zumindest eine Theorie zur Jodel-Entstehungsgeschichte. Dass
      Jodeln nicht gleich Jodeln und die Gesangeskunst kein alter Hut ist, sondern gelebte Tradition, das
      wird auf dem Jodelfest schnell klar. Da wird nicht nur gejodelt, sondern auch getanzt. Und die
      Jodler gehen mit der Zeit: Sie mischen die Urform des Gesangs mit elektronischen Beats und
      lassen sich überraschen, was dabei entsteht. Aber das Jodel-Universum ist noch viel größer und
      reicht weit über die Grenzen Österreichs hinaus: Afrikanische Pygmäen jodeln und auch in der
      amerikanischen Country-Musik hat das Jodeln einen großen Stellenwert. Nur viele Deutsche haben
      ein Problem mit dem Jodeln - wie mit der Volksmusik überhaupt. Woher kommt die Scham? Dazu
      hat der Musikwissenschaftler Julio Mendivil geforscht.
      Redakteur: Seibt, Anna
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543

20.05 Das Feature
      Jenseits des Ponyhofs
      oder: Verliert ein eingeschränktes Leben seinen Wert?
      Von Jörn Klare
      Regie: Friederike Wigger
      Produktion: Deutschlandfunk Kultur/NDR 2020

      Ein lebenswertes Leben ist für uns idealerweise gesund, selbstbestimmt, erfolgreich, produktiv und
      voller lohnender sozialer Beziehungen. Mindestens. Die Werbung propagiert es, und
      Ratgeberliteratur und Selbstoptimierungsangebote wollen uns dabei helfen. Doch was ist, wenn
      eine oder mehrere dieser Eigenschaften durch eine Behinderung nicht gegeben sind oder im
      Verlauf eines Lebens durch Krankheit oder Unfall abhandenkommen? Nüchtern betrachtet, gilt ein
      solches Leben als nur noch eingeschränkt ideal. Aber verliert es dann auch an Wert? In diesem
      Feature kommen Menschen zu Wort, die unter widrigen Umständen um das vielleicht etwas andere
      Glück in ihrem Leben kämpfen. Denn das ist schließlich kein Ponyhof.
      Bemerkung: Wiederholung vom DlfKultur vom 23.05.2020
      Redakteur: Klopp, Tina
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                               Seite 4 von 9
Sonntag, 14. Juni 2020
20.05 Freistil
      R.E.S.P.E.K.T. 2.0
      Von Wertschätzung in einer globalisierten Welt
      Von Almut Schnerring und Sascha Verlan
      Regie: Rolf Mayer
      Produktion: Dlf 2017

      Respekt ist nicht gleich Respekt. Eine Ärztin oder einen Polizisten zu respektieren, das geschieht
      unter ganz anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen als der Respekt gegenüber Menschen
      anderer Religionen, anderer politischer Haltungen und Lebensweisen. Respekt ist das Bindemittel,
      das die Gesellschaft zusammenhält, und zugleich die Zentrifuge, die sie auseinandertreibt. Und
      Respekt ist schnell eingefordert, viel schwieriger ist es dagegen, in einer diversifizierten
      Gesellschaft wirklich respektvoll zu leben - sich selbst, der Natur und Umwelt, den Mitmenschen
      gegenüber. Es ist nicht nur eine Frage der Vorerfahrung und allgemeinen Lebenseinstellung, es
      braucht vor allem auch Zeit und Ruhe in der Situation selbst, um wirklich respektvoll sein zu
      können. Respekt als Begriff ist mehrdeutig, vielschichtig, unpräzise, bisweilen sogar
      widersprüchlich: Synonym für Angst oder für die Vorsicht vor einer anspruchsvollen, vielleicht
      gefährlichen Aufgabe. Respekt vor dem Alter, staatlichen Institutionen. Und Respekt vor einer
      Leistung, die jemand vollbracht hat, gern auch vor eigenen Leistungen. Wer Respekt fordert, meint
      deshalb oft etwas anderes als den Respekt, den er oder sie selbst zu erweisen bereit ist. Wie kann
      Respekt funktionieren und gelebt werden in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt,
      in der wir uns oft nur noch medial vermittelt, sogar anonym begegnen?
      Redakteur: Pilger, Klaus
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603

Dienstag, 16. Juni 2020
19.15 Das Feature
      Vom Leben nach dem Überleben
      Junge zu Pflegende und die Grenzen des Pflegesystems
      Von Dorothea Brummerloh
      Regie: Philippe Brühl
      Produktion: Dlf 2020

      Ein schwerer Verkehrsunfall 2009 ändert alles in Renés Leben. Dank des medizinischen
      Fortschritts überlebt er das schwere Schädel-Hirn-Trauma. Der Unfall macht aus einem gesunden
      Motorrad-Fan einen Pflegefall. Heime, die sich um Menschen wie ihn kümmern, gibt es kaum. So
      wie dem damals 43-Jährigen ergeht es rund 470.000 Menschen jährlich in Deutschland, die durch
      Unfall, Schlaganfall, Hirnblutung, Tumor, Krankheiten oder Vergiftungen einen Hirnschaden
      erleiden. Noch vor 15 Jahren wären viele daran gestorben. Gut 70.000 von ihnen bleiben nach der
      Behandlung dauerhaft auf Unterstützung angewiesen. Normale Pflegeheime, wo
      Kastanienmännchen gebastelt oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ gesungen wird, sind auf sie
      nicht eingestellt. Die Ruhe, das Ambiente, das Radio, das Volksmusik dudelt, sind für jüngere
      Pflegebedürftige, die am Abend vielleicht auch mal bei Bier und Zigarette zusammensitzen und
      Popmusik hören wollen, ein Graus. Mehr noch: länger schlafen, genaue Vorstellungen über
      tägliche Körperpflege, Haarstyling etc. sind im bestehenden Pflegesystem nicht vorgesehen. Und
      spezielle Angebote gibt es nur wenige.
      Redakteur: Schiller, Wolfgang
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1385

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                             Seite 5 von 9
Freitag, 19. Juni 2020
19.15 Mikrokosmos - Die Kulturreportage
      Kunst im öffentlichen Raum
      Zu Fuß durch Beirut
      Von Anna Seibt
      (Wdh. v. 23.11.2018)

      Ziellosigkeit wird oft als Schwäche und Desorientierung interpretiert. Dabei übersehen wir das
      Potenzial, das ihr innewohnt: die Möglichkeit, Neues zu entdecken und Altbekanntes mit einem
      anderen Blickwinkel zu erkunden. Zum Beispiel beim Umherschweifen zu Fuß durch Beirut. Der
      Künstler Youssef Tabti schickt ungefähr zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihren
      individuellen psychogeografischen Routen durch Beirut, die Hauptstadt des Libanon. Die Aufgabe:
      zielloses Umherstreifen. Augen und Ohren offen halten und so die eigene Stadt und ihre Bewohner
      neu kennen lernen. Ohne Ziel vor Augen und ohne Stadtplan in der Hand sind die Teilnehmenden
      mit ihrem individuellen Erleben konfrontiert. Gerüche, Geräusche, Menschen und Gebäude wirken
      unmittelbar auf die Fußgänger. „Mikrokosmos” begleitet sie auf ihren Erkundungen durch das
      geschichtsträchtige Viertel Bourj Hammoud, einem Stadtteil Beiruts, der vor allem von den
      Nachfahren aus der Türkei geflüchteter Armenier geprägt ist.
      Redakteur: Schäfer, Barbara
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1543

20.05 Das Feature
      Mehr Schmalz als Hirn?
      Was Frauen lesen
      Von Ulrike Schäfer
      Regie: Mathias Kapohl
      Produktion: Dlf 2018

      Jeder kennt sie, die Bücher mit Blümchen oder Cupcakes auf dem Cover. Sogenannte
      Frauenromane gehören zu den erfolgreichsten Büchern hierzulande. Warum eigentlich? Und sind
      sie tatsächlich so trivial und klischeehaft wie ihr Ruf, vielleicht sogar Instrumente des Patriarchats?
      Die Genres heißen Sexy Romance, Cosy Crime oder Happy Tears: Frauen greifen oft zu Büchern,
      die gemeinhin als seicht belächelt werden und in denen die Hauptpersonen oft nichts Besseres zu
      tun haben, als um ihren Traummann zu kreisen. Aber stimmt das noch? Geht es in den Romanen
      heute nicht längst um andere Inhalte? Annette Peitz-Orzeszko und Heike Mißler haben sich als
      Wissenschaftlerinnen mit dem Genre befasst. Die eine verzweifelt an dem Frauenbild darin, die
      andere glaubt an einen emanzipatorischen Effekt. Die Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy hat mehr
      als sechs Millionen Bücher verkauft, nimmt sich Kritik aber zu Herzen. In ihrem nächsten Roman
      wird die Heldin zum ersten Mal aus eigener Kraft ihr Glück finden - und nicht wie bislang, nur weil
      es die Umstände gut mit ihr meinten. Die Hamburger Schriftstellerin Verena Carl ist nach einem
      Ausflug ins Genre zur Literatur zurückgekehrt: weniger Schema F, mehr gedankliche Tiefe. Michael
      Meisheit war 20 Jahre lang Drehbuchautor bei der „Lindenstraße“. Heute ist er Self Publisher von
      Liebesromanen - und ein großer Fan von Klischees. Auch Maike Mia Höhne, Autorin und
      Regisseurin, plädiert nicht für ein Ende der Stereotype, sondern für eine Schärfung des
      Bewusstseins. Und dann sind da noch die Leserinnen: Drei Frauen erzählen, warum sie
      Frauenromane schätzen und warum sie sich eher darin wiederfinden als in einem Buch von
      Jonathan Franzen.
      Bemerkung: P50171 - Wiederholung vom 16.11.2018
      Redakteur: Klopp, Tina
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

 Ausgedruckt:        29. Mai 2020                                               Seite 6 von 9
Sonntag, 21. Juni 2020
20.05 Freistil
      Blondschopf, Rotschopf, Schwarzschopf
      Eine Farbenlehre
      Von Rolf Cantzen
      Regie: Philippe Brühl
      Produktion: Dlf 2020

      Blonde sind dumm, Rothaarige falsch, Schwarzhaarige sinnlich. Stereotype
      Charaktereigenschaften von Haarfarben. Zusammen mit der Hautfarbe gehört die Haarfarbe zu
      den sichtbarsten Merkmalen körperlicher Verschiedenheit und bestimmt nicht nur das Aussehen.
      Gerade in Zeiten nahezu unbegrenzter Haarfärbungen werden den Haarfarben noch immer
      verschiedene Charaktereigenschaften zugewiesen. Bei der Wahl des Partners oder der Partnerin
      spielt die Haarfarbe bisweilen eine Rolle. Haare sind das Spiegelbild der Seele - damit w erben
      systemische Haarenergetikerinnen und bieten an, mit Form und Farbe die Chakren ihrer
      Kundschaft zu harmonisieren. Wie haben sich die Stereotypen im Laufe der Zeit geändert oder
      stabilisiert? Inwiefern ist das Schönheitsideal verschiedener Kulturen von Haarfarben bestimmt und
      wie sind Haarfarben weltweit verteilt?
      Redakteur: Pilger, Klaus
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603

Dienstag, 23. Juni 2020
19.15 Das Feature
      Silicon children
      Aufwachsen zwischen Absturz und Verheißung
      Von Tom Schimmeck
      Regie: Matthias Kapohl
      Produktion: Dlf/rbb 2020

      Der Mensch von morgen soll klüger, gesünder und glücklicher sein, sozial kompatibel und nützlich
      für das gute Ganze. Manch Hightech-Milliardär aus dem Silicon Valley steckt große Summen in die
      Erforschung neuer Techniken für Bildung und Erziehung. Zugleich halten viele Eltern ihre Kinder
      von all den Segnungen und Verlockungen fern, die sie selbst geschaffen haben. Was lehrt das
      Silicon Valley über Erziehung im digitalen Zeitalter? Die Hightech-Propheten des Silicon Valley
      predigen den radikalen Bruch mit dem Bestehenden. Sie wälzen das Leben um, mit immer tolleren
      Tools, Apps und Algorithmen. Sie verändern, wie diskutiert, konsumiert, investiert wird, wie der
      Mensch denkt und lernt. Aber wie leben ihre eigenen Kinder damit? Es besteht eine Kluft zwischen
      der digitalen Utopie und einem lebenswerten Alltag. Viele Heranwachsende spüren den Druck,
      genauso smart, innovativ und erfolgreich zu sein wie die Eltern. Der Wettbewerb ist enorm, die
      Angst vor dem Absturz allgegenwärtig. „Wir alle hier“, sagt ein Highschool-Schüler in Palo Alto,
      „haben psychische Probleme.“
      Das Feature führt in Bildungsstätten des Silicon Valley - vom Montessori-Kindergarten bis zur
      Universität. Es schildert Wünsche, Erlebnisse und Beobachtungen von Kindern, Jugendlichen,
      Eltern, Lehrern, Professoren. Wir treffen Zukunftsgläubige und Skeptiker, stolze Stanford-
      Absolventen und Schüler voller Zweifel über ihre Zukunft. „Sie fragen sich immer, ob sie gut genug
      sind“, sagt die bekannte Lehrerin und Autorin Esther Wojcicki. „Und die Familien leben in ständiger
      Sorge.“
      Redakteur: Klopp, Tina
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                              Seite 7 von 9
Freitag, 26. Juni 2020
20.05 Das Feature
      Weg mit den Chefs!
      Warum Firmen mehr Demokratie wagen
      Von Jessica Braun
      Regie: Mathias Kapohl
      Produktion: Dlf 2020

      80 Prozent der Zeit verbringen die Deutschen arbeitend, sehen die Kollegen oft häufiger als
      Familienmitglieder. Dafür haben sie auf das, was in der Firma passiert, erstaunlich wenig Einfluss.
      Die deutschen Unternehmen wirken wie die letzten Bastionen des Feudalismus. In seinem Buch
      „Das Büro“ beschrieb der niederländische Autor J. J. Voskuil „das Gefühl von Einsamkeit, das man
      hat, das Gefühl, jeden Moment vor die Tür gesetzt werden zu können“. Er sprach damit all denen
      aus der Seele, die sich in ihrem Job ungehört fühlen. Auch Waldemar Zeiler gehörte zu den
      Unzufriedenen. Als Mitarbeiter hielt er es in keiner Firma lange aus. Bei seinem neuesten
      Unternehmen, dem Berliner Kondomhersteller Einhorn, läuft deshalb alles anders: Die Mitarbeiter
      bestimmen selbst über ihre Arbeitszeiten, den Arbeitsort und die Gehälter - auch über die ihrer
      Chefs. Für Zeiler ist null Hierarchie die ideale Lösung: „Ziel jeder Chefin und jedes Chefs sollte es
      sein, sich langfristig selbst abzuschaffen.“ Auch in der Berliner Beratungsagentur Dark Horse
      verwalten sich die Mitarbeiter selbst. Ihr Motto: „Thank God it’ s Monday!“ Dass mehr Demokratie
      nicht nur in kleinen, jungen Start-ups möglich ist, sondern auch auf Konzernebene, zeigt die
      Frankfurter DB Systel GmbH mit ihren 4.500 Mitarbeitern. Der Umbruch habe die Deutsche Bahn-
      Tochter flexibler und schneller gemacht, sagt Christa Koenen, Vorsitzende der Geschäftsführung.
      Redakteur: Klopp, Tina
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

Sonntag, 28. Juni 2020
20.05 Freistil
      Die Rechnung bitte!
      Ein Blick in die deutschen Sterneküchen
      Von Maike von Galen
      Regie: Natia Koukoulli-Marx
      Produktion: WDR 2019

      Ein Besuch im Sternerestaurant ist meist ein teures Vergnügen: 100 Euro aufwärts kostet ein Menü
      ganz schnell. Trotzdem verdient ein Gastronom daran nicht viel. Denn hinter dem Essen stehen
      hohe Kosten und ein großes unternehmerisches Risiko. Hohe Ausgaben für Personal, teure
      Lebensmittel, Miete, Strom, Versicherungen, und Gäste, die trotz Reservierung einfach nicht
      erscheinen: Ein Restaurant auf Spitzenniveau zu betreiben, bedeutet ein hohes unternehmerisches
      Risiko. Wer diese Kosten nicht alle auf den Menüpreis aufschlagen will, braucht häufig einen
      Sponsor - ein Hotel etwa, das seine Buchungszahlen durch ein Sternerestaurant verbessern kann.
      Auch eigene Produk tlinien, Fernsehauftritte oder Werbeaufträge verschaffen Köchen zusätzliche
      Einnahmen, mit denen sie das Restaurant quersubventionieren können. Zeit, einmal die Rechnung
      aufzumachen: Welche Kosten stecken in einem Menü, für das ein Gast leicht über 100 Euro
      ausgibt? Und wie lässt sich Sterneküche eigentlich rentabel betreiben?
      Redakteur: Pilger, Klaus
      Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1603

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                               Seite 8 von 9
Dienstag, 30. Juni 2020
19.15 Das Feature
     ZUSAMMEN LEBEN!
     Das Revival des Kibbuz
     Von Christian Buckard
     Regie: Matthias Kapohl
     Produktion: Dlf/WDR 2020

     Helen Mirren und Anthony Hopkins haben es getan, Sigourney Weaver, Boris Johnson und Jörg
     Pilawa ebenfalls - sie alle haben schon einmal in einem israelischen Kibbuz gearbeitet, der einst
     Freiwillige aus der ganzen Welt anzog. In den 90ern war es still geworden um die sozialistischen
     Kommunen, doch neuerdings stehen sie vor einem großen Revival. Nach ihrer Blüte in den 1960er-
     bis 80er-Jahren schien es lange Zeit, als hätten die Kibbuzim ihre historische Mission erfüllt - Land
     und Wüste waren besiedelt. Die jungen Leute verließen die Gemeinschaft, zogen nach Tel Aviv
     oder New York, ließen Eltern und Großeltern zurück. Der Zauber der roten Utopie verblasste. Und
     irgendwann kamen kaum noch Freiwillige. Die Historiker und Soziologen waren sicher: Der Kibbuz
     ging seinem natürlichen Ende entgegen. Doch ausgerechnet der weltweite Siegeszug des
     Neoliberalismus hat dem Kibbuz frisches Leben eingehaucht. Vor den Toren der Kibbuzim stehen
     die jungen Familien Schlange. Sie haben genug vom Leben in den Städten, wo die Wohnungen
     teuer und die Löhne niedrig sind und jeder nur für sich kämpft. Das Feature nimmt uns mit auf eine
     Reise durch die Kibbuzim. Alte und neue Kibbuzniks erzählen vom Experiment des
     Zusammenlebens, von den Konflikten und Reformen und natürlich von den Vorzügen eines Lebens
     in Gemeinschaft.
     Redakteur: Klopp, Tina
     Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur (Köln) 1541

 Ausgedruckt:       29. Mai 2020                                              Seite 9 von 9
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