Film im Oktober 2019 bis April 2020 - Idar-Oberstein

Die Seite wird erstellt Helene-Charlotte Vogt
 
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Oktober 2019
      bis April 2020

Film im
Theater
das pragmatische und – im be­
Das Etrus­                          sten Sinne gemeint – provinzielle
                                    Herz des alten Herrn zu viel. Erst
kische ­Lächeln                     recht, als er vom amerikanischen
                                    Arzt eine vernichtende Diagno­
                                    se erhält …
In Kooperation mit dem Hospiz­           Produziert wurde das auf
dienst Obere Nahe                   einem Roman von José Luis Sam­
US 2018, Regie Oded Binnun          pedro basierende Drama von
und Mihal-Brezis, 108 Minuten,      Oscar-Preisträger Arthur Cohn
FSK 6                               („Ein Tag im September“). Die
Freitag, 25.10.2019                 Regisseure schildern den be­
18:30 Uhr Essen: Schottische        schwerlichen Weg eines Mannes,
Molekularküche                      der erst am Ende seines Lebens
19:30 Uhr Film                      erkennt, was im Leben wichtig ist.
                                         Was ein tränenreiches Dra­
                                    ma hätte werden können, entwi­
     Die malerische Kulisse der     ckelt sich schnell als leiser, aber
Äußeren Hebriden bringt wahre       äußerst amüsanter Film. Seine
Kerle hervor. Männer, die wenig     Liebe zu seiner Heimat fängt Ka­
sprechen, dafür aber umso trink­    meramann Javier Aguirresarobe
fester sind. Rory MacNeil (Brian    in bildgewaltigen Landschafts­
Cox) ist einer dieser wortkargen    aufnahmen ein und stellt diese
Typen, die sich morgens gerne       konträr zu der naturfernen Be­
in die Fluten des Atlantischen      tonwüste und permanent illumi­
Ozeans schmeißen, um erfrischt      nierten Großstadt San Francis­
in den Tag zu starten und die       co. Krasser können Gegensätze
Reste des vorabendlichen ge­        kaum sein.
nossenen Whiskys zu vertrei­
ben. Die immer häufiger auftre­
tenden Schmerzen ignoriert er
so gut es geht, beziehungsweise     La vie en rose
er lässt sich von dem ortsansäs­
sigen Tierarzt mit Medikamen­
ten versorgen, die sonst Pferde     CH 2007, Regie Oliver Dahan,
und Ochsen lahmlegen. Irgend­       140 Min, FSK 12
wann ist allerdings der Bogen       Freitag, 10.01.2020
überspannt und MacNeil muss         18:30 Essen cuisine culinaire et
sich stattdessen in den USA be­     dramatique
handeln lassen. Er fliegt zu sei­   19:30 Uhr Film
nem Sohn Ian (JJ Feild), der im
hippen San Francisco ein erfolg­
reicher Molekularküchen-Sous-           Der Film schildert das Le­
Chef geworden. Das alles ist für    ben Édith Piafs. Die Hauptrolle
spielte Marion Cotillard, die für   dunklen Seiten der Sängerin
ihre Darstellung den Oscar er­      und zeigt das Wirken Piafs bis
hielt. Sie verkörpert Piaf sowohl   zu ihrem Tod am 10. Oktober
als 18-jährige Straßensängerin      1963.
als auch als psychisch und kör­
perlich zerstörte Frau kurz vor
ihrem Tod.
      Das Leben der franzö­         Der Vorname
sischen Chanson-Sängerin wird
episodenhaft dargestellt.
      Es beginnt 1959, als Piaf     D 2018, Regie Sönke Wortmann,
bei einem Konzert in New            91 Min, FSK 6
York auf der Bühne zusammen­        Freitag, 24.01.2020
bricht. Von diesem Ausgangs­        18:30 Uhr Essen: Bissfeste
punkt aus wird in Rückblenden       Familienkost
ihre Lebensgeschichte erzählt:      19:30 Uhr Film
die Kindheit, in der sie im Bor­
dell ihrer Großmutter aufwächst
und späteres Reisen mit ihrem            Wer Familie hat, braucht
Vater Louis, der als Schaustel­     sich um Gesprächsthemen beim
ler unterwegs ist.                  gemeinsamen Essen keine Sor­
      Im Alter von 15 Jahren ver­   gen machen. Von dieser Wahr­
lässt Edith ihren Vater und geht    heit können auch Stephan und
nach Paris. Hier lernt sie Simo­    Elisabeth ein Lied singen. Sie
ne Berteaut kennen, die bis         haben Elisabeths Bruder Tho­
zum Tod ihre treueste Freundin      mas, dessen schwangere Ver­
bleibt.                             lobte Anna und René, den be­
     1935 wird Edith von dem        sten Freund der Familie, zum
Theaterbesitzer Louis Leplée        Abendessen eingeladen.
zu einem Vorsingen eingela­              Die Stimmung ist gelöst bis
den, nachdem er sie an einer        Thomas verrät, welchen Vorna­
Straßenecke hat singen hören.       men Anna und er ihrem Kind
Leplée erfindet mit Piaf (Spatz)    geben möchten. Eine Offenba­
ihren Künstlernamen und ver­        rung, die die Gemüter mehr er­
schafft ihr Kontakte in der Pa­     hitzt als das Curry, welches in
riser Musikszene. In den fol­       der Küche vor sich hin kocht.
genden Jahren entwickelt sie        Und während sich Stephan
sich zu der außergewöhnlichen       echauffiert, Thomas provoziert,
und exzentrischen Künstlerin,       Anna sich angegriffen fühlt und
als die sie später bekannt wur­     René und Elisabeth versuchen
de. Einen Tiefschlag erlebt sie     zu vermitteln, kommen nach
nach dem Tod ihres Freundes         und nach die verschiedensten
Marcel Cerdan im Jahre 1949.        Geheimnisse ans Licht, die
Der Film beleuchtet auch die        dazu führen, dass es am Ende
be-
des Abends nicht nur Worte                                Der dere
sind, die durch die gutbürger­       Hidden               son
                                                             Film
                                                                    50
lichen Räume fliegen.
                                     Figures –
                                                                  Jah
                                                                      r
                                                                 Mon e
     Sobald sich in Sönke Wort­                                      d
                                                                 fahr -
                                                                     t
manns neuer Komödie „Der
Vorname“ (basierend auf dem          Unerkannte
gleichnamigen französischen
Theaterstück) die Tür zum Wohn­      Heldinnen
zimmer von Stephan und Elisa­
beth öffnet, beginnt ein Feuer­
werk an verbalen Spitzen und         US 2016, Regie: Theodore Melfi,
Gefechten Das Spiel der Kame­        127 Minuten, FSK 0
ra, die in immer wieder neu­         Freitag, 14.02.2020
en Konstellationen, die Figuren      18:30 Uhr Essen: Gleichgestellter
miteinander in Beziehung setzt,      Genuss
die Montage mit einem sehr ge­       19:30 Uhr Film
nauen, auf die Wortgefechte
abgestimmten Rhythmus und
das hervorragende Setting ei­              Virginia, 1961: In der auf
ner bildungsbürgerlichen Ku­         wahren Begebenheiten basie­
lisse – alles passt hier zusam­      renden Filmhandlung gehören Ka­
men. Und dazu ein grandio­           therine Goble (T. P. Henson), Do­
ses Ensemble, dem man die            rothy Vaughan (O. Spencer) und
große Spielfreude in jeder Mi­       Mary Jackson (J. Monáe) zu ei­
nute ansieht – sie allesamt erfül­   ner Gruppe schwarzer Mathema­
len Stereotypen und führen sie       tikerinnen, die für die NASA als
gleichzeitig ad absurdum, trei­      Hilfskräfte Berechnungen durch­
ben das Klischee auf die Spit­       führen, zu einer Zeit, als Weiße
ze und erfüllen ihre Figuren         und Schwarze in den USA noch
doch auch mit nachvollziehbar        per Gesetz getrennt werden und
menschlichen Zügen und Tiefe.        von Geschlechtergleichheit kei­
Mit Wortwitz und viel Esprit         ne Rede sein kann. So muss die­
bringt der Film die heile Fassa­     se Abteilung separat von den rest­
de einer Familie zum Bröckeln.       lichen Wissenschaftlern operie­
Scharfzüngig, augenzwinkernd         ren, um die Berührungspunkte auf
und aberwitzig.                      ein Minimum zu reduzieren. Die
                                     NASA arbeitet fieberhaft daran,
                                     einen Mann in die Erdumlaufbahn
                                     und später auch auf den Mond
                                     zu bringen. Doch die Russen ha­
                                     ben im Weltraum-Wettlauf der Su­
                                     permächte die Nase vorn. Das
                                     bringt Al Harrison (K. Costner),
                                     den Leiter für die Errechnung der
Raketenflugbahnen unter Druck.    größten kleinen Fan kennen. Es
Von den drei Frauen fällt beson-  ist der Beginn einer wunder-
ders die brillante Katherine auf, baren Freundschaft.
weshalb er sie gegen alle Vor-          Die wilden Zwanziger nei-
behalte in sein Team von weißen   gen sich dem Ende zu. Kästner,
                                  der scharfsinnige Publizist und
Männern rekrutiert. Harrisons rech-
                                  spitzzüngige Gebrauchslyriker,
ter Hand Paul Stafford (J. Parsons)
                                  hat gerade mit „Emil und die De-
passt das gar nicht, weil er merkt,
dass Katherine ihm überlegen ist. tektive“ sein erstes Kinderbuch
Und auch Dorothy und Mary wol-    auf den Markt gebracht, die
                                  Kinder verehren ihn. Zu seinen
len wie ihre Kollegin die Karriere-
                                  Fans gehört auch der erst acht
leiter weiter hinaufsteigen. Präsi-
dent und Kennedy-Nachfolger Lyn-  Jahre alte Hans-Albrecht Löhr
don B. Johnson zählt gewiss nicht (Nico Kleemann). Von dessen
zu den populärsten Staatsober-    glühendem Fanbrief ist Kästner
häuptern der Vereinigten Staaten, so begeistert, dass er den per-
aber einen großartigen Verdienst  sönlichen Kontakt sucht und ihm
darf sich der Texaner trotzdem aufin der späteren Verfilmung auch
seine historische Fahne schreiben:die Rolle des „kleinen Dienstag“
Mit dem Civil Rights Act von 1964 vermittelt. Der Film wird ein Rie-
hob er zumindest formal-juristischsenerfolg und die Freundschaft
die Rassentrennung zwischen Wei-  zwischen dem Schriftsteller und
ßen und Schwarzen in den USA      dem Jungen wird über die Jah-
per Gesetz auf.                   re immer intensiver. Doch dann
                                  kommen die Nazis an die Macht,
                                  kritische Intellektuelle werden als
                                 „undeutsch“ diffamiert. Kästners
Kästner und                       Bücher werden verboten und öf-
                                  fentlich verbrannt. Doch selbst
der kleine                        sein Berufsverbot lässt den „Zer-
                                  setzungsliteraten“, wie er von
Dienstag                          den Nazis bezeichnet wird,
                                  nicht ans Exil denken. Der Schrift-
                                  steller wird jedoch zur Gefahr für
D, A 2016, Regie: Wolfgang        den Jungen, der selbst schließ-
Murnberger, 102 Minuten, FSK 6 lich zum „Primaner in Uniform“
Freitag, 20.03.2020               wird – für den überzeugten Pazi-
18:30 Uhr Essen:                  fisten Kästner kaum zu ertragen.
Freundschaftsschmaus                    Der Film setzt auf Verdich-
19:30 Uhr Film                    tung, auf wenige Figuren und ein
                                  wesentliches Thema: Wie kann
                                  man als kritischer Intellektueller
     Erich Kästner (Florian Da- das „Dritte Reich“ physisch und
vid Fitz) lernt 1929 seinen wohl seelisch überleben? Eine Antwort
gibt Florian David Fitz, der den     für ihre geliebten, mit dem Tode
verbotenen Autor mit einem (bit-     ringenden Angehörigen eben-
ter) süffisanten Lächeln spielt      falls die Maschine nutzen möch-
und damit vorzüglich das We-         ten. Wie sollen die auch recht-
sen Kästners trifft.                 liche Konsequenzen fürchtenden
                                     Pensionäre auf diese bittenden
                                     Anfragen reagieren?
                                           Die israelischen Regisseure
Am Ende                              Sharon Maymon und Tal Gra-
                                     nit haben sich nicht gerade für
ein Fest                             die Thematisierung leichter Kost
                                     entschieden. Daher ist es umso
                                     überraschender mit welch zün-
ISR, D, 2014, Regie: Sharon          dendem Humor sie ihren beim
Maymon und Tal Granit, 92            Festival in Venedig mit dem Publi-
Minuten, FSK 12                      kumspreis ausgezeichneten Film
Freitag, 03.04.2020                 „Am Ende ein Fest“ ausgestattet
18:30 Uhr Essen: Bittersüße Kost     haben. Doch auch die emotio-
19:30 Uhr Film                       nale Seite kommt bei dieser Tra-
                                     gikomödie nicht zu kurz, so dass
                                     sich „Am Ende ein Fest“ als bit-
     Yehezkel (Ze’ev Revach)         tersüßes Vergnügen vor ernstem
und seine Frau Levana (Levana        Hintergrund erweist, in dem auf
Finkelstein) leben zusammen in       gekonnte Weise ohne erhobenen
einem komfortablen Senioren-         Zeigefinger das Für und Wider
heim. Ihre gute Freundin Yana        des selbstbestimmten Ablebens
(Aliza Rosen) kommt mit der Bit-     behandelt wird. Wie im wahren
te zu ihnen, ihr dabei zu helfen,    Leben liegen hier die Tränen der
ihren im Sterben liegenden Ehe-      Trauer sowie der Freude meist
mann Max (Shmaul Worf) von           überraschend nah beieinander.
seinen Schmerzen zu erlösen.
Der 72-jährige Hobbytüftler Ye-
hezkel entschließt sich schließ-
lich dazu, eine Maschine zu bau-
en, die dem Todkranken über ei-
nen Knopf erlauben soll, selbst
über die Verabreichung eines
todbringenden Mittels in Ver-
bindung mit einem Narkotikum
zu entscheiden. Doch nach dem
selbstbestimmten Ableben von
Max kommen plötzlich andere
Senioren auf die liebenswerte
gerissene Seniorenclique zu, die
Gestaltung: Thomas Dierks, Büro für Gestaltung

Stadttheater Idar-Oberstein         Einlass:
Wilhelmstraße 22                    18:00 Uhr
55743 Idar-Oberstein

Eintrittspreise: (p. P.)
Film: 4 Euro (freie Platzwahl)
Film inkl. Essen: 14 Euro
                                    Veranstalter:
Anmeldung:                          Initiative StattKino in Koopera­
Die Plätze für das Essen sind be­   tion mit dem Kulturamt der Stadt
grenzt. Anmeldungen nehmen          Idar-Oberstein
wir je nach Verfügbarkeit bis
spätestens Montag vor Veran­
staltungsdatum telefonisch oder
per E-Mail entgegen. Reservie­
rungen sind von der Rücknah­        Wenn Sie die Initiative ­StattKino
me oder vom Umtausch ausge­         tatkräftig und/oder finanziell un­
schlossen. Nicht abgeholte Kar­     terstützen möchten, setzen Sie
ten werden in Rechnung gestellt.    sich mit uns in Verbindung:
Tel.: 06781-64884                   Kulturamt der Stadt Idar-Ober­
E-Mail: kultur@idar-oberstein.de    stein, Tel. 06781-64884
PROGRAMMÜBERSICHT:
Oktober 2019 – April 2020

Datum                Film                                                               Essen (nach Anmeldung)                            Filmvorführung
Fr      25.10.2019   Das Etruskische Lächeln                                            18:30 Uhr                                         19.30 Uhr
Fr      10.01.2020   La vie en rose                                                     18:30 Uhr                                         19.30 Uhr
Fr      24.01.2020   Der Vorname                                                        18:30 Uhr                                         19.30 Uhr
Fr      14.02.2020   Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen                              18:30 Uhr                                         19.30 Uhr
Fr      20.03.2020   Kästner und der kleine Dienstag                                    18:30 Uhr                                         19.30 Uhr
Fr      03.04.2020   Am Ende ein Fest                                                   18:30 Uhr                                         19.30 Uhr

                     Eintrittspreise (p. P.): Kino mit/ohne Essen: 14 Euro/4 Euro (freie Platzwahl);
                     Anmeldung: Die Plätze für das Essen sind begrenzt. Anmeldungen nehmen wir je nach Verfügbarkeit bis spätestens Montag vor Veranstaltungsdatum telefonisch oder
                     per E-Mail entgegen. Reservierungen sind von der Rücknahme oder vom Umtausch ausgeschlossen. Nicht abgeholte Karten werden in Rechnung gestellt.
                     Kontakt: Tel.: 06781-64884; E-Mail: kultur@idar-oberstein.de

                     Der besondere Film anlässlich „50 Jahre Mondfahrt“
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