Finale Fälle aus dem See Spital - Dr. med. Alexander Turk VZI Symposium 2018, 25.1.18 Uni Irchel
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Aus dem See gerettet… Herr E. aus W. 92 Jahre Anamnese: Schockraumzuweisung in Notarztbegleitung bei Beinahe-Ertrinken. Beim Rückenschwimmen im See in der Badi habe der Patient plötzlich mehr Mühe gehabt und sei dann untergegangen. Wurde von Bademeisterin aus dem Wasser geholt. Diese berichtet, dass er ca. 20sec abgetaucht sei. Wassertemperatur 22.5°C. Sauerstoff initial vom Rettungsdienst 80% gemessen, BD 220/110mmHg Er gehe wenn möglich täglich 30min Schwimmen, arbeite viel im grossen Garten und macht monatliche Seniorentouren. PA: bland Medikamente: keine
Aus dem See gerettet… Herr E. aus W. 92 Jahre Status auf dem Notfall: Temperatur Ohr 36°C, periphere O2-Sättigung 86% mit O2, BD liegend 150/75 mmHg, Puls 120/min rhythmisch, Vigilanz wach, Atemfrequenz 30/min, ubiquitär Giemen/ Brummen und grobblasige RG Herztöne normal, Herzgeräusche keine, keine periphere Oedeme, Bauchdecke druckdolentes, balloniertes Abdomen, tympanitischer Klopfschall, gespannt, rechter Unterbauch Druckdolenz, Darmgeräusche spärlich, Leber nicht palpabel, Milz nicht palpabel, Nierenlogen frei Pupillen isokor, träge reagibel, Hirnnerven intakt, Kraft und Sensibilität erhalten, Reflexe normal auslösbar
Unter 7L O2 pH 7.315 pCO2 3.95 kPa pO2 6.97 kPa HCO3 15.3 mmol/l BE -10.1mmol/l Lactat 7.0 mmol/l metabolische Azidose Respiratorische Partialinsuffizienz
Frage 1 Was würden Sie als nächsten Schritt machen? 1. CT Thorax um Lungenembolie zu suchen 2. Antibiotika weil er Zürichseewasser aspiriert hat 3. Aufnahme auf IPS: NIV, Lasix i.v. 4. rasche BD Senkung z.B. Ebrantil i.v.
Massnahmen Durch Rettungsdienst Dospir, Lasix 20 mg, Ebrantil 15 mg Nach 15 Min von Schockraum ad IPS: Nicht invasive Beatmung
Frage 2 Was ist Ihre Verdachtsdiagnose? 1. Lungenembolie 2. ARDS durch Aspiration von Süsswasser 3. SIPE-Syndrom (Swimming Induced Pulmonary Edema) 4. Hypertensive Entgleisung bei hypertensiver Herzerkrankung 5. Nicht-kardiales Lungenödem noch unklarer Genese
Rettungsdienstprotokoll
Diagnose 1. Schwimmer Lungenödem mit Beinahe-Ertrinken (Submersion) DD: hypertensive Entgleisung 2. Niereninsuffizienz
SIPE-Syndrom Swimming Induced Pulmonary Edema
Schwimmer-Lungenödem Akutes anstrengungsinduziertes Lungenödem beim Schwimmen oder Tauchen Epidemiologie: - Tendenziell junge, gesunde Menschen Ätiologie: - Unklar Risikofaktoren: - Arterielle Hypertonie - Linksventrikuläre Hypertrophie mit abnormer LV-Diastolischer Compliance
Symptome: - Dyspnoe - Husten - Schaumiger Auswurf (blutig tingiert) resp. Hämoptyse - Thoraxschmerzen Diagnostische Kriterien: - Akutes Auftreten von Dyspnoe und/oder Hämoptyse - Basale inspiratorische Rasselgeräusche - Exspiratorisches Giemen - Hypoxie
Pathomechanismus - Theorien Durch Immersion: - Umverteilung des Blutes aus der Peripherie in den Thoraxraum - Anstieg des zentralvenösen und Pulmonal-arteriellen Druck - Im Kalten Wasser verstärkt: Senkt die Körperkerntemperatur - Zentralisierung - Gefässkonstriktion Steigert den Pre- & Afterload 20
Pathomechanismus 2 - «Stress failure» der Pulmonalen Kapillaren bei erhöhtem hydrostatischem Druck Integritätsverlust und mechanisches Versagen der Kapillaren: Übertritt der Erys, Makromoleküle und Flüssigkeitseinstrom in die Alveolen
Therapie: supportiv - O2 - β₂-Sympathomimetikum - Diuretika (Diskrepanz in den Studien) Prognose: - Regredienz der Beschwerden und der Befunde innerhalb von 24-48h - Keine bleibenden strukturellen oder funktionellen Lungenveränderungen - Rezidive möglich
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Massnahmen Durch Rettungsdienst Dospir, Lasix 20 mg, Ebrantil 15 mg Nach 15 Min von Schockraum ad IPS: Lasix weiter
Eintritts-Röntgen Verlaufsröntgen am Folgetag
«Medicine is a science of uncertainty and an art of probability» Sir William Osler
2. Fall Frau G. aus R. (76J) kam nach dem Schwimmen fast nicht mehr aus dem See…
2. Fall kam nach dem Schwimmen fast nicht mehr aus dem See… Frau G. aus R. 76 Jahre Anamnese: Zuweisung wegen einer zunehmenden schmerzlosen Schwäche der Beine seit ca. 3 Monaten. Einmal fast nicht mehr aus dem See gekommen. Könne schlecht aus ihrem Sessel aufstehen. Kann fast nicht mehr Treppengehen. PA: Koronare Eingefässerkrankung, St.n. Stenting Histrionische Persönlichkeitsakzentuierung mit - funktioneller Bewegungsstörung/somatoforme Störung Mild kognitive Impairment Leichtgradige PNP Chron. lumboradikuläre Schmerzen Medikamente: Aspirin cardio, Atorvastatin 40mg, Cipralex 10mg, Bilol 1,25mg
Diagnostik Neurologischer Befund: proximal und beinbetonte Tetraparese Armabduktion KG4, Armbeugung KG5- Hüftbeuger KG2-, Hüftabduktion KG5- Trendelenburgzeichen bds. pos., Aufstehen ohne Zuhilfenahme der Arme nicht möglich EMG (M.deltoideus und M.psoas links): deutliche pathologische Spontanaktivität (Fibrillationen/pseudomyotone Serien) Labor: ASAT 343 U/l (
Frage 3 Welche Diagnose kommt in Frage? 1. Amyotrophe Lateralsklerose 2. Polymyositis 3. Dissoziative Störung bei Persönlichkeitsstörung 4. Statin-assozierte Myopathie 5. Hypothyreose
Frage 4 Nächster diagnostischer Schritt? 1. MRI (welcher Muskel?) 2. Muskelbiopsie 3. Statin absetzen und Klinik abwarten 4. Autoantikörper bestimmen (welche?)
MRI: Diffuses Ödem multipler Muskeln im Beckenbereich und beider Oberschenkel
Statine und Muskelerkrankungen • Myalgie normale CK • Myopathie Muskelschwäche mit oder ohne CK • Myositis Muskelentzündung • Myonekrose CK Erhöhung: • Mild – 3-10 fach • Moderat – 10-50 fach • Schwer – >50 fach • Klinische Rhabdomyolyse
Frage 5 Welches ist eher kein Risikofaktor für eine Steroidmyopathie? 1. Höhere Steroiddosis 2. Cytochrom P450 3A4-Hemmer (z.B. Klazid) 3. Grapefruitsaft 4. männliches Geschlecht Schweiz Med Forum 2015;15(48):1128-1132
Arbeitsdiagnose V.a. Myositis Autoimmune Myositiden Dermatomyositis Polymyositis Nekrotisierende Myositis Einschlusskörperchenmyositis Myositiden im Rahmen immunologischer Systemerkankungen SLE, systemische Sklerose, Sjögren, RA, Vaskulitiden u.a. Erregerbedingte Myositiden (viral, parasitär, bakteriell, mykotisch) Sonderformen DGN 2015
Antikörper? DGN Leitlinie
Antikörper Für klinische Diagnostik zu wenig sensitiv/spezifisch Ausser: Anti-Mi-2 Dermatomyositis (nicht best.) Anti-Jo-1 Polymyositis (neg.) Anti-SRP NM (neg.) HMGCR-AK NM POSITIV
HMGCR-Antikörper AK gegen 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase -ubiquitäres Enzym, wichtig für Cholesterinsynthese Hohes Risiko bei HLA allel DRB1*11:01 - odds ratio 20 (Kaukasier) 50 (Afrikaner) Stark mit Statin Einnahme assoziiert - >50 Jahre 80% Vormedikation mit Statine (unterschiedlich je nach Ethnie) - möglicherweise auch wegen statinhaltiger Nahrungsmittel (Austernpilze) Nicht bei Gesunden und Statin-assoziierter Myopathie/Rhabdomyolyse Curr.Opinion Rheumatol November 2016
Immunmediierte Nekrotisierende Myopathie ENMC-Kriterien Klinische Zeichen: Beginn>18 Jahre subakut schleichender Beginn Schwäche proximal>distal, Nackenbeuger >Strecker Erhöhte CK Eines der folgenden Kriterien: abnormales EMG, pathologisches MRI, Myositisspezifische AK Muskelbiopsie: nekrotisierende Fasern, wenige Entzündungszellen u.a.
Muskelbiopsie Fasernekrosen Infiltrierende Makrophagen Keine entzündlichen Infiltrate
Polymyositis
Myositiden und Malignome 17,3% Malignome bei HMGCR+ Patienten 2/3 innerhalb von drei Jahren nach Diagnosestellung Schlechtere Prognose Brain 2016, 139, 2131-2135
Therapie Keine kontrollierten randomisierten Studien Steroide/Azathioprin (ggf. Pulstherapie zu Beginn) IVIG (0,4g/kg/KG) Rituximab
Verlauf 1549 60mg 5x250mg 60mg 50mg 40mg Prednisolon AZA (125mg) IVIG (5 x 25g)
Nekrotisierende Myositis -Sehr seltene immunvermittelte Myositis -Kann mit Statineinnahme assoziiert sein, aber keine Statinmyopathie (keine Besserung nach Absetzen des Statins) -Klinisch nicht von Polymyositis zu unterscheiden - Histo: Nekrose ohne Entzündungszeichen -mit Anti-HMGCR und Anti-SRP AK assoziiert -Immuntherapie wirksam
3. Fall “The good physician treats the disease; the great physician treats the patient who has the disease.” Sir William Osler
3. Fall Ganzkörperschmerzen und Fieber
3. Fall Herr H. aus H. 47 Jahre Anamnese: Aus Eritrea stammend. Seit 12 Monaten in der Schweiz. Selbstvorstellung bei Ganzkörperschmerzen und Fieber seit 3 Tagen. Die Anamnese ist wegen Fremdsprachigkeit deutlich erschwert. St. n. Extraktion des Zahnes 2-7 aufgrund von Karies am gleichen Tag. Soweit eruierbar keine Vorerkrankungen, Medikamente oder Allergien. PA: bland Medikamente: keine
3. Fall Herr H. aus H. 47 Jahre Status: Temperatur Ohr 38°C, Periphere O2-Sättigung 96%, Blutdruck liegend 154/111 mmHg, Puls 118/min rhythmisch, Vigilanz wach, GCS 15, Schmerzskala 7/10, Lunge/Thorax: Atemfrequenz 15/min, Auskultation normales Atemgeräusch leichtes expiratorisches Giemen, Herzstatus: Herztöne normal, Herzgeräusche keine, periphere Oedeme keine
3. Fall Herr H. aus H. 47 Jahre Labor: Allgemeine Chemie: Natrium 136 mmol/l, ALAT 34 U/l, AP 72 U/l, Kreatinin 77 µmol/l, GFR >90 ml/min/1.7, Glucose 6.0 mmol/l, CRP 32.1 mg/l Hämatologie: Hämoglobin 154 g/l, MCV 78fl, Thrombo. 174, Leuk 5.44, Eosinophilie (9%, 320/ul) INR 1.1 Urinanalytik: Leukozyten im Urin negativ, Erythrozyten 3+, Glucose negativ, Keton negativ, Protein 2+, Nitrit negativ, pH 7.0 Urinsediment: Leukozyten 2-5/GF, Bakterien (+), Erythrozyten >50/GF, Plattenepithelien (+), Glomeruläre Erythrozyten 0-2/GF
3. Fall Herr H. aus H. 47 Jahre Sono Abdomen: Altersentsprechendes Sonographiestudium des Abdomens insbesondere ohne den Nachweis einer Nephropathie. Leichte Splenomegalie (13cm)
Frage 6 Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten? 1. Urolithiasis 2. Sichelzellkrise bei Sichelzellanämie 3. Malaria 4. Schistosomiasis 5. Urogenitale Tuberkulose
Serologie 24.01.2018 Dokumentenname Autor 55
Urinanalyse
Mikroskopisches Bild
Lebenszyklus
Wieso behandeln? In recent years, the unprecedented increase in number of African refugees arriving in Europe [6] is confronting clinicians and general practitioners with the question of whether or not to screen migrants from endemic regions for schistosomiasis [7, 8], especially as early recognition and treatment of asymptomatic patients offers the opportunity to prevent progression to symptomatic disease and considerable downstream sequelae [9].
Empfehlung
WHO Meinung
Drei Fakten
Sonnenaufgang am Zürichsee
4. Fall “The greater the ignorance the greater the dogmatism.” Sir William Osler
4. Fall Frau A. aus T. 51 Jahre Anamnese: • Notfall - Selbstzuweisung , seit ca. 1 Woche Diarrhoe und seit dem Vorabend Erbrechen • Wässrige Diarrhoe bis 20x/d, auf der Notfallstation erstmals etwas blutig tingiert • Intermittierende Bauchkrämpfe, leichte Kopfschmerzen • Am Vormittag beim Hausarzt bereits Stuhlprobe abgegeben • Umfeldanamnese bland • kein Verzehr leicht verderblicher Lebensmittel • Auslandsanamnese negativ • Soziales: kaufmännische Angestellte, verheiratet, 1 Tochter • Kein Fieber, kein Gewichtsverlust, kein Nachtschweiss, kein Schwindel • Keine Gelenksbeschwerden oder Augenentzündungen, keine Hautauffälligkeiten.
4. Fall Frau A. aus T. 51 Jahre PA: • arterielle Hypertonie • Lungenembolie 1998 Allergien: keine bekannt Noxen: • Nieraucherin, Alkohol zu Anlässen Medikamente: • Co-Candesartan 8/12,5mg
Labor Absolute Eosinophilenzahl Normal
Frage 6 Was denken Sie ?... Geht immerhin schon 8 Tage 1. Infektiöse Gastroenteritis (viral/bakteriell) 2. Entzündliche Darmerkrankung • Divertikulitis, ischämische Kolitis... • Erster Schub einer CED 3. Oder irgendwas anderes? • neuroendokrin, Hyperthyreose, paraneoplastisch....
Notfall-Eintrittsbeurteilung prolongierte Gastroenteritis - mit konsekutiver Dehydratation und Begleithypokaliämie - hochfrequente Diarrhoe bis 20x/d seit über 8 Tagen, 2x blutig - DD CED Prozedere • Isolation • grosszügige i.v. Rehydrierung, Pantprazol fix, Primperan zur Antiemese • parenterale Kaliumsubstitution und kurzzeitig an Telemetrie zur Rhythmusüberwachung • Stuhlbakteriologie vom HA am 13.03. veranlasst, Ergebnisse einholen • Sono Abdomen bei Beschwerdepersistenz und lang anhaltender, 1x blutiger Diarrhoe • ggf. weitere parasitologische Abklärung bei Eosinophilie 71
Labor Tag 2 Absolute Eosinophilenzahl Moderate Eosinophilie 1500-5000/ul
Eosinophilie und Diarrhoe Was denken Sie nun ? parainfektiös / Parasiten Lambien, Amöben, Enterobius negativ Wurmeier negativ
Klinischer Verlauf Anhaltende hochfrequente teils blutige Diarrhoe, Erbrechen, abdominale Schmerzen Auftreten eines generalisierten makulopapulösen Exanthems am Tag 4
Eosinophilie und Diarrhoe Was denken Sie nun ? Allergisch/ Medikamentös Keine Allergien in Anamnese Keine Atopie in der Familie Co-Candesartan endokrin TSH normwertig Nüchternkortisol normwertig parainfektiös / Parasiten
Eosinophilie und Diarrhoe Was denken Sie nun ? Immunologisch/ rheumatologisch/ Systemerkrankung parainfektiös / Parasiten Allergisch Endokrin
Eosinophilie und Diarrhoe Was denken Sie nun ? Erkrankungen mit spezifischer Organmanifestation: Eosinophile Erkrankung des gastrointestinalen Trakts • Eosinophile Ösophagitis • Eosinophile Gastroenteritis • Eosinophile Cholangitis • Eosinophile Cholezystitis • Primär biliäre Zirrhose • Zöliakie • M. Whipple parainfektiös / Parasiten Allergisch Endokrin HIV SLE; EGPA
Bildgebung Sonographie • Parenchymatöse Organe unauffällig • Mässige Mengen an freier Flüssigkeit im Douglasraum. Keine erkennbaren Darmwandverdickungen. CT Abdomen • Leber, Milz, Pankreas, Nebennieren, Nieren: normal • Uterus myomatosus. • Wenig freie Flüssigkeit im kleinen Becken • Kurzstreckige segmentale leicht wandverdickt imponierende Dünndarmschlinge im Oberbauch links, DD funktionell. Im übrigen kein Nachweis einer Darmwandverdickung. • Zahlvermehrte und multiple leichtgradig vergrösserte Lymphknoten mesenterial bei erhaltener ovalärer Konfiguration. Keine mesenteriale Fettgewebsimbibierung.
Endoskopie Gastroskopie/ Koloskopie • Diffus feinfleckig gerötete Magenmukosa • Unauffällige Koloskopie Biopsien Duodenum, Magen, Ösophagus, Ileum, Kolonstufen Duodenum und Ileum: Verkürzte und verplumpte Zotten mit akuter und chronischer Entzündung Deutliche Vermehrung von eosinophilen Granulozyten Keine PAS positiven Zellen Keine Mastzellen Magen Gastritis durch Helicobacter pylori
Eosinophile Gastroenteritis pro contra • Gastrointestinale Symptome • Exanthem • Vermehrung Eo in Duodenal- • Mittelschwere periphere und Ileumschleimhaut Eosinophilie (um 1000) • Erhöhtes IgE • Keine bekannte Nahrungsmittelunverträglichkeit / keine Atopie-Anamnese
Eosinophilie und Diarrhoe Was denken Sie nun ? Neoplastisch/ myeloproliferativ/ HES/ Mastozytose Absolute Eosinophilenzahl Schwere Eosinophilie >5000/ul
Hypereosinophiles Syndrom Absolute Eosinophilenzahl > 1500x 106 /ul + Organschäden durch eosinophile Infiltration und Mediatorfreisetzung Haut Lunge Gastrointestinaler Trakt Kardiovaskuläres System Gehirn
Hypereosinophiles Syndrom 37% Exantheme 25% Pulmonale Symptome 14% Gastrointestinale Symptome 5% Kardiale Symptome (Myokarditis) 4% Neurologische Symptome (Thrombembolien, Encephalopathie, periphere Neuropathie) Thrombotische Komplikationen (Endothelschäden venös und arteriell)
Hypereosinophiles Syndrom Myeloproliferatives HES Molekulare Defekte Anämie/Thrombopenie PDGFRB und FGFR1 rearrangements Hepatomegalie PDGFRA rearrangements FIP1L1-PDGFRA-Fusion Splenomegalie JAK 2 Mutationen Chronisch eosinophile Leukämie Lymphozytisches HES Abberante IL-5 produzierende Haut/Weichteile Zellen Lymphoproliferative Erkrankungen Organrestriktive HE Eosinophile Pneumonie Bluteosinophilie und eine Eosinophile gastro- einzelne Organ- Intestinale Erkrankungen manifestation Spezifische/ definierte Syndrome EGPA mit HE Kollagenosen Mit Eosinophilie assoziierte CED Grunderkrankung HIV Idiopathisches HES Erkrankung mehrerer Organsysteme Familiäres HES
Hypereosinophiles Syndrom Myeloproliferatives HES Molekulare Defekte Anämie/Thrombopenie PDGFRB und FGFR1 rearrangements Hepatomegalie PDGFRA rearrangements FIP1L1-PDGFRA-Fusion Splenomegalie JAK 2 Mutationen Chronisch eosinophile Leukämie Lymphozytisches HES Abberante IL-5 produzierende Haut/Weichteile Zellen Lymphoproliferative Erkrankungen Idiopathisches HES Erkrankung mehrerer Organsysteme Familiäres HES
Hypereosinophiles Syndrom IL-5 Myeloproliferatives HES Molekulare Defekte Anämie/Thrombopenie PDGFRB und FGFR1 rearrangements Hepatomegalie PDGFRA rearrangements FIP1L1-PDGFRA-Fusion Splenomegalie JAK 2 Mutationen Chronisch eosinophile Leukämie Lymphozytisches HES Abberante IL-5 produzierende Haut/Weichteile Zellen Lymphoproliferative Erkrankungen Idiopathisches HES Erkrankung mehrerer 75% Organsysteme
Hypereosinophiles Syndrom
Hypereosinophiles Syndrom
Hypereosinophiles Syndrom
Diagnose 1. Hypereosinophiles Syndrom mit Organbefall (Dünndarm, Haut) - DD: Idiopathisches HES, im Rahmen einer myeloproliferativen Erkrankung, sekundär - klinisch: Diarrhoe mit konsekutiver Dehydratation und Hypokaliämie - disseminiertes makulopapulöses Exanthem - Biopsien Gastrointestinaltrakt: Duodenum/Ileum: verkürzte und verplumpte Zotten, akute und chronische Entzündung, Vermehrung eosinophiler Granulozyten - Gesamt-IgE 400kU/l - Knochenmarksaspiration: prozentual im Normbereich liegende Myelopoese, alle Reifungs- stufen vorhanden, ausgeprägte Eosinophilie (46%) - Knochenmarkshistologie: hyperzelluläres blutbildendes Mark mit schwerer, stark ausge- prägter Eosinophilie (keine Hinweise für Malignität, keine Hinweise für infiltrativen Knochen- marksprozess) 2. Chronische Gastritis mit Nachweis von Helicobacter pylori - Magenschleimhaut mit mässiggradiger lymphofollikulärer und umschriebener granulozytärer Entzündung (Biopsie 21.03.17) 3. Arterielle Hypertonie 4. Adipositas Who Grad 1 - BMI 31.8 kg/m2 5. St.n. unprovozierter Lungenembolie 1998
Steroide Steroid (1mg/kgKG)
Ambulanter Verlauf • Weiterbetreuung durch HA / Hämatoonkologie Triemli-Spital • Prednisolon langsam reduziert bislang ohne Rezidiv, aktuell 10mg • 07/2017: Eosinophile < 200/ul; IgE < 100 kU/l • Ätiologie weiter unklar
The End “The best preparation for tomorrow is to do today's work superbly well.” Sir William Osler
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank für die mitAufmerksamkeit Gruss vom See! 94
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