Finger Beton liefert monolithische Schächte und Stahlbetonrohre in FBS-Qualität für zweitlängsten Tunnel Deutschlands

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Finger Beton liefert monolithische Schächte und Stahlbetonrohre in FBS-Qualität für zweitlängsten Tunnel Deutschlands
20.2.2018

Längsentwässerung im Tunnel Hirschhagen an der A 44

Finger Beton liefert monolithische Schächte und
Stahlbetonrohre in FBS-Qualität für zweitlängsten
Tunnel Deutschlands

Eines der größten Tunnelbauprojekte Deutschlands läuft derzeit zwi-
schen der Gemeinde Helsa im Landkreis Kassel und der Stadt Hessisch
Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis. Seit Mitte 2013 baut hier das Land
Hessen den Tunnel Hirschhagen, der Teil der künftigen Verlängerung
der A 44 von Kassel (geplantes Lossetaldreieck) an der A 7 nach Herle-
shausen (geplantes Wommener Dreieck) an der A 4 ist. Nach seiner Fer-
tigstellung wird der Tunnel mit einer Länge von 4.204 Metern (Südwest-
röhre) nach dem thüringischen Rennsteigtunnel der zweitlängste Auto-
bahntunnel Deutschlands sein. Bei der Längsentwässerung beider Röh-
ren kommen monolithische Stahlbetonschächte in FBS-Qualität zum
Einsatz, die einige besondere Vorteile bieten.

Neuesten Sicherheitsstandards entsprechend erhält der Tunnel zwei Röhren,
die durch 7 befahrbare und 8 begehbare Querstollen miteinander verbunden
sind. Sie dienen bei Gefahrsituationen als Fluchtwege in die jeweils andere
Röhre und Rettungskräften als Zuwege. Die Tunnelröhren haben zwei Stahl-
betonschalen: Ihre Außenschalen sind 40 cm dick, die Innenschalen bis 80
cm; zwischen beiden Schalen befindet sich eine wasserdichte Folie. Die Röh-
ren sind jeweils insgesamt 11 m hoch und 12 m breit. Im Inneren sind sie 6,5
m hoch, und die zweispurigen Richtungsfahrbahnen sind je Röhre 7,5 m breit.
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Tunnellängsentwässerung über Stahlbetonrohre DN 300
Ein wichtiger Aspekt nach Fertigstellung der Tunnelröhren und vor Ausbau
der Fahrbahnen war die Tunnellängsentwässerung. Bauleiter Robert Greßler
von der Bauer Bauunternehmung GmbH aus Walschleben schildert die Situ-
ation: „Aufgrund der Wannenlage des Tunnels, wurde dieser auf seiner ge-
samten Länge druckwasserdicht ausgebildet. Das Entwässerungssystem
sieht daher lediglich die Ableitung des Schleppwassers von Fahrbahnen und
Gehwegen sowie von Löschwasser im Havariefall vor. Die anfallenden Flüs-
sigkeiten werden dabei zunächst in den seitlich verlaufenden Schlitzrinnen
gefasst und von dort über Tauchwandschächte in Stahlbetonrohre DN 300,
die unterhalb der Fahrbahn verlaufen, geleitet. Über diese werden sie dem
Tiefpunkt zugeführt und von hier mittels einer Hebeanlage über Druckleitun-
gen in ein Schadstoffbecken am Westportal des Tunnels gepumpt.“

Finger-Beton Fertigteilschacht für Längsentwässerung und Sickerlei-
tung
Unmittelbar neben den Stahlbetonrohren verläuft eine Kunststoff-Drainagelei-
tung DN 150. Ursprünglich sah die ausgeschriebene Bauweise T-WAS 2 hier
vor, einen Schacht für die Längsentwässerung und für die Sickerleitung vor
Ort zu bauen. Robert Greßler erklärt, warum sich die Planer für eine Fertigteil-
Schachtlösung entschieden haben: „In jeder der beiden Tunnelröhren muss
für Kontroll- und Reinigungszwecke der Längsentwässerung alle 50 Meter ein
Schacht eingebaut werden. Das heißt, wir sprechen hier von insgesamt 174
Schächten für beide Röhren. Wenn wir uns an die Ausschreibung gehalten
hätten, dann hätten wir nach herkömmlicher Bauweise zunächst die Stahlbe-
tonrohre DN 300 für die Längsentwässerung verlegen müssen, dann die
Rohrleitungen auftrennen, den Stülpschachtring aufsetzen, den Gerinnebeton
einbringen, dann das Gerinne dreimal mit einem Epoxidharzanstrich
versiegeln und zuletzt die Außenflächen mit Bitumen abdichten müssen. Hät-
ten wir diese Arbeitsschritte für die große Anzahl an Schächten ausführen
müssen, wäre ein wirtschaftlicher und schneller Bauablauf nicht möglich ge-
wesen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, statt der vor Ort
hergestellten Schächte für Längsentwässerung und Sickerleitung Schächte in
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Fertigteilbauweise einzusetzen. Diese Schächte wurden im Vorfeld im Beisein
von Auftraggeber, Planungsbüro und Bauunternehmer im eingebauten Zu-
stand auf Dichtheit mit Wasser geprüft und konnten daher für den gesamten
Tunnel zum Einsatz kommen“, so Greßler.

Monolithisches Schachtsystem ermöglicht wirtschaftliche Bauweise
Geliefert wurden sowohl die Stahlbetonrohre als auch die Schächte von der
Finger Beton GmbH & Co. KG aus dem Thüringischen Werk in Sonneborn.
Verkaufsberater Marcel Hellmund schildert die Vorteile des Schachtsystems:
„Die hier eingesetzten Schächte für die Längsentwässerung wurden in mono-
lithischer Bauweise gefertigt. Dies bedeutet, dass sowohl der Grundkörper als
auch das Gerinne aus einem Guss in der Betonqualität C40/50 hergestellt
wurden und somit eine gleichbleibende Qualität aufweisen. Eine zusätzliche
Beschichtung ist daher nicht erforderlich. Entscheidender Vorteil ist, dass das
Schachtsystem einerseits ein offenes Gerinne für die Tunnellängsentwässe-
rung und andererseits ein geschlossenes Gerinne für die Tunnelsickerleitung
ermöglicht. So laufen beide Medien getrennt, können aber für Wartungszwe-
cke zusammengeführt werden. Gelöst haben wir dies in Abstimmung mit dem
ausführenden Spülbetrieb über eine verschraubte Reinigungsöffnung über
dem Zugang zur Sickerleitung“, so Hellmund.

Für eine gute Dichtheit sind alle Schachtfutter werkseitig mit passenden öl-
und benzinbeständigen NBR Dichtungen ausgestattet. Für die Tunnelsicker-
leitung verfügen die Schächte über fest einbetonierte Edelstahlrahmen mit in-
tegrierter öl- und benzinbeständiger Dichtung und passenden, fest ver-
schraubten Edelstahlabdeckungen.

FBS-Qualitätsrichtlinie garantiert Qualität weit über der Norm
Aufgrund der hohen Anforderungen an das Tunnelbauwerk, legte der Auftrag-
geber eine weit über die üblichen Anforderungen hinausgehende Qualitätssi-
cherung fest. Hierzu zählte unter anderem, dass die geforderte Betongüte und
Frühfestigkeit der eingesetzten Stahlbetonrohre- und Schächte im Rahmen
der Eigen- und Fremdüberwachung durchgehend nachgewiesen wurden.
Eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die
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Herstellung bis zu den Endprodukten garantiert zudem das FBS-
Qualitätszeichen, denn die hier verbauten Betonbauteile erfüllen den hohen
Qualitätsanspruch der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V.
(FBS), der eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle vorsieht. Ro-
bert Greßler erklärt: „Der Bauherr hat bereits in der Ausschreibung FBS-
Qualität gefordert. Dies gibt auch uns als Verarbeiter die Sicherheit, dass wir
hier eine geprüfte Qualität einbauen.“ Die Qualität der Produkte, die das FBS-
Qualitätszeichen tragen, liegt weit über der Norm und sorgt damit für eine
besonders lange Nutzungsdauer. Verantwortlich hierfür sind vor allem die
guten Eigenschaften der FBS-Rohre in Punkto Dichtheit der Rohre und der
Rohrverbindungen, der Tragfähigkeit, und der Hydraulik.

Im September 2017 wurde die Nordröhre soweit fertig gestellt, dass bereits
mit den Asphaltierungsarbeiten begonnen werden konnte. Wenn alles weiter
nach Plan läuft, dann wird der Tunnel am 31. Dezember 2020 eröffnet. Laut
Verkehrsprognose von Hessen Mobil werden dann pro Tag rund 31.200 Kraft-
fahrzeuge den für 324 Millionen Euro gebauten Tunnel nutzen.
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Bildunterschriften:

2018-2-20-fbs-hirschhagen-1.jpg
Die beiden Röhren am Ostportal des Tunnels Hirschhagen an der A44 bei Hessisch-
Lichtenau. Foto: Hessen Mobil
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Längsentwässerung im Tunnel Hirschhagen an der A44 bei Hessisch-Lichtenau.
Foto: Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS)
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Längsentwässerung und Sickerleitung liegen dicht beieinander und sind über einen
gemeinsamen Schacht erreichbar. Foto: Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbe-
tonrohre e.V. (FBS)
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2018-2-20-fbs-hirschhagen-4.jpg
Maßarbeit: Die Arbeiten im Tunnel finden unter sehr beengten Bedingungen statt.
Foto: Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS)
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2018-2-20-fbs-hirschhagen-5.jpg
Monolithischer Schacht in FBS-Qualität: sowohl der Grundkörper als auch das Ge-
rinne wurden aus einem Guss in der Betonqualität C40/50 hergestellt und weisen
somit eine gleichbleibende Qualität auf. Foto: Fachvereinigung Betonrohre und
Stahlbetonrohre e.V. (FBS)
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