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Bellerive 241 | Postfach info@fam.ch | www.fam.ch CH-8034 Zurich T +41 44 284 24 24 FischView Monatliches Update – Februar 2021 Per 26. Januar 2021 Zusammenfassung — Unser Makromodell liefert weiterhin positive Signale für die globale Konjunktur sowie die Aktien- und Kreditmärkte. Die Gründe dafür bleiben die massiven monetären und fiskalpolitischen Stimulusprogramme, stark steigende Geldmengen, hohe Liquiditätsbestände und positive Vermögenseffekte bei den privaten Haushalten sowie die weltweit anlaufenden Covid-19-Impfprogramme. — Aufgrund der bisher sehr erfolgreichen Reflationierung des Finanzsystems durch die Zentralbanken entsteht mittelfristig allerdings ein Aufwärtsdruck auf die Inflation und die langfristigen Zinsen. Dieser Trend ist im Augenblick noch schwach und dürfte sich erst im zweiten Quartal dieses Jahres verstärken. — Potenzielle Gefahren sind die aktuell hohen Bewertungen der Aktienmärkte, ein sehr hoher positiver Marktkonsens (anfällig für Negativmeldungen) und die zunehmende Abhängigkeit der Märkte von der Geldpolitik. Das erhöht die Sensitivität der Märkte auf kleinste temporäre Schwankungen der monetären Dynamik. Und weiterhin besteht die Gefahr einer US-Dollarschwäche mit Kettenreaktion in Form steigender Rohstoffpreise, höherer Inflation und höheren Zinsen. Zudem könnte sich die globale konjunkturelle Erholung verlangsamen im Fall von Verzögerungen bei den Impfungen. — Da die positiven Kräfte derzeit die potenziellen Gefahren aber noch überwiegen, bleiben wir mit leicht erhöhtem Risikoexposure positioniert und neutral in der Zinsduration. Hauptaussagen und wesentliche Änderungen − Ein Grund für das aktuell positive Umfeld ist die Ausweitung des staatlichen Stimulus. Neben dem sehr umfangreichen neuen Hilfspaket der US-Regierung (American Rescue Plan (ARP)) sind im weiteren Verlauf des Jahres zusätzliche Infrastrukturprogramme geplant. Der ARP ist noch nicht durch den US-Kongress bestätigt und könnte verkleinert werden. Im Fall einer Reduktion ist aber mit einer weiteren Lockerung der US-Geldpolitik als Kompensation zu rechnen. Und auch in Europa wirkt sehr starker fiskalpolitischer Stimulus. Die EU-Staaten haben bisher Hilfspakete in Höhe von rund 24% des Bruttoinlandsprodukts lanciert und es kommt noch das Programm auf EU-Ebene über EUR 1.75 Billionen dazu.
Fisch Asset Management FischView | Februar 2021 Seite 2 | 5 − Die Geldpolitik bleibt enorm expansiv. Aktuell kauft die US-Notenbank monatlich USD 120 Milliarden an Wertpapieren am Markt (QE) und erhöht dadurch ihre Bilanz weiter. Die EZB erhöht um EUR 80 Milliarden monatlich. Die für das konjunkturelle Wachstum wichtigen Geldmengen M1 und M2 steigen entsprechend an und belegen damit, dass die Geldpolitik derzeit noch wirkt und das von der Fed und EZB geschöpfte Geld im Bankensystem ankommt. − Die Bargeldbestände der privaten Haushalte wie auch der Unternehmen sind sowohl in den USA als auch in Europa auf Rekordhoch. Zusammen mit den stark steigenden US- Häuserpreisen wirken hier die für die kommenden Monate wichtigen Vermögenseffekte, die positive Auswirkungen auf den Güterkonsum haben. − Bei der weltweiten Impfung breiter Bevölkerungskreise kommt es zu leichten Verzögerungen. Trotzdem sollte in absehbarer Zeit eine nachhaltige Wirkung sichtbar werden. Hinzu kommt die Immunität all jener Personen, die Covid-19 bereits hatten. Hier rechnet man weltweit mit einem Bevölkerungsanteil von 10 bis 15 Prozent. Positiv ist auch die Entwicklung von modifizierten Impfstoffen, die auf die neuen Covid-19-Mutationen ausgerichtet sind. − Der globale Konjunkturaufschwung läuft verhältnismässig synchron. Insbesondere kommen aber aus China wichtige Impulse mit weltweiten positiven Rückkoppelungen. − Es bestehen aber eine Reihe von Gefahren, die derzeit noch nicht akut sind: Immer problematischer wird die absolut hohe Bewertung der Aktienmärkte (KGV von 30 und höher). Diese wird zwar gemäss Fed-Präsident Jerome Powell durch die tiefen Zinsen relativiert. Trotzdem sind die Märkte damit sehr anfällig für kleinste Störungen in Form steigender Zinsen oder temporärer monetärer Luftlöcher. Die Märkte für Unternehmensanleihen sind dagegen in einem neutralen Bewertungsbereich, das Schwellenländersegment ist sogar leicht günstig. − Monetäre Störungen können ohne Zutun der Notenbanken ausgelöst werden, etwa durch fallende Geldumlaufgeschwindigkeiten, fallende Dollarkurse, steigende Inflationserwartungen oder die Antizipation der Märkte eines geldpolitischen Kurswechsels (Tapering-Diskussionen). Letzteres wurde zwar von der Fed wie auch EZB bis auf weiteres ausgeschlossen. Dennoch kann es jederzeit zu diesbezüglichen Befürchtungen kommen. − Beim US-Dollar wirken derzeit verschiedene Faktoren negativ auf die Kursentwicklung. Einerseits ist die US-Währung bezüglich ihrer Kaufkraftparität (PPP) überbewertet und die Fed erhöht die Geldmenge über Wertpapierkäufe (QE) stärker als die EZB. Zudem waren historisch ein stärkeres Wirtschaftswachstum in den USA mit höherer Inflation und höheren Zinsen oft ein Belastungsfaktor für die US-Währung. − Weitere Gefahren sind der aktuell sehr hohe Konsens der Marktteilnehmer, dass die Börsen so lange steigen, wie der Stimulus fliesst. Bei Kleininvestoren herrscht bereits eine Euphorie, die jederzeit in Panik umschlagen kann. Auslöser dafür könnten die Ankündigung von Unternehmenssteuererhöhungen in den USA oder regulatorische Eingriffe bei Grosskonzernen sein sowie eine Konjunkturabschwächung wegen möglicher Verzögerungen bei den Impfungen (Double-Dip-Rezession). − Trotzdem überwiegen derzeit noch die positiven Treiber. Die potenziell gefährlichen Trends beim US-Dollar, der Inflation und den langfristigen Zinsen sind noch sehr moderat und von den Notenbanken sogar erwünscht. Im Fall einer Double-Dip-Rezession oder Steuererhöhungen in den USA würden die EZB und Fed nochmals massiv gegensteuern. Und eine überhitzte Marktstimmung oder Tapering-Befürchtungen führen
Fisch Asset Management FischView | Februar 2021 Seite 3 | 5 erfahrungsgemäss nur zu temporären Markteinbrüchen. Tapering wirkt erst stark negativ, wenn es tatsächlich umgesetzt wird. − Das insgesamt positive Umfeld wird durch einige unserer Makromodellindikatoren (Zinskurve, Kupferpreis und M1-Geldmengendynamik) direkt bestätigt. Das Zyklus- Submodell signalisiert ebenfalls noch intaktes Wachstumspotenzial. Allerdings ist die Inputkonsistenz (=Modellkonfidenzlevel) derzeit relativ tief, da sich die verschiedenen Inputparameter teilweise widersprechen. Dies ist eine Bestätigung dafür, dass das globale Finanzsystem sehr sensitiv auf potenzielle Störungen reagieren könnte. Wir reduzieren deshalb das Risikoexposure in unseren Strategien leicht, bleiben aber gegenüber den jeweiligen Benchmarks übergewichtet. Die Duration liegt in einer neutralen Bandbreite. Themen auf dem Radar Die aktuell positiven Treiber an den Finanzmärkten (monetäre und fiskalpolitische Stimuli, Geldmengenwachstum, hohe Bargeldbestände und Vermögenseffekte) führen seit einiger Zeit zu einer von den Notenbanken erwünschten Reflationierung des Finanzsystems. Als mittelfristige Folge davon wirken verschiedene Kräfte in Richtung steigender langfristiger Zinsen, und zwar vor allem in den USA, weil hier noch ein schwächerer US-Dollar dazukommt. Die Grafik zeigt einen Vergleich der Entwicklung der Zinsen zehnjähriger US-Staatsanleihen mit dem Kupfer/Gold-Ratio. Historisch hat ein (relativer) Anstieg des Kupfers gegenüber Gold immer zu einem Zinsanstieg geführt. Wir befinden uns derzeit in so einer Anstiegsphase, der die erfolgreiche Reflationierung des Systems bestätigt. Gemäss diesem Indikator könnten die US-Zinsen bis Mitte des Jahres in den Bereich von 1.5–1.7% ansteigen. Chart: Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen vs. Kupfer/Gold-Ratio Quelle LongView Economic Research
Fisch Asset Management FischView | Februar 2021 Seite 4 | 5 Zusammenfassung der Modellergebnisse Asien USA Europa Japan ex- LatAm CEEMEA Japan Legende: Aktien + + + + + ↓ + ++ Sehr positiv Staatsanleihen o o o + Positiv Credit Inv. Grade + + + + + o Neutral Credit High Yield + + + + + - Negativ Wandelanleihen + + + + -- Sehr negativ Rohstoffe Energie: + Edelmet + InduMet: ++ Hinweise zur Tabelle: Änderungen zum Vormonat werden durch ↓ oder ↑ angezeigt. Z.B. bedeutet "O ↓", dass das Feld im Vormonat mit "+" oder „++“ belegt war. Die genaue Methodologie, d.h. wie die Modellergebnisse berechnet werden und wie die verschiedenen Einzelelemente zur Gesamtsicht beitragen, wird hier erklärt. Bei den Staatsanleihen berücksichtigen wir die wichtigsten Anleihen jeder Region, z.B. Deutsche Bundesanleihen in Europa, sowie eine repräsentative Gruppe von Ländern jeweils in Lateinamerika, Asien ex-Japan und CEEMEA (Zentral- und Osteuropa, Naher Osten und Afrika).
Fisch Asset Management FischView | Februar 2021 Seite 5 | 5 Disclaimer Die vorliegende Dokumentation dient lediglich zur Information und richtet sich ausschliesslich an institutionelle Anleger. Nicht institutionelle Anleger, die in Besitz dieser Dokumentation gelangen, werden gebeten, sie zu vernichten oder dem Absender zu retournieren. Dieses Dokument ist kein Emissionsprospekt und stellt weder eine Offerte noch ein Angebot zum Kauf von Finanzprodukten dar. Bei der vorliegenden Dokumentation handelt es sich um eine Marketingunterlage und nicht um eine Finanzanalyse. Sie ist nicht in Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegt auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. DIE HISTORISCHE PERFORMANCE IST KEINE GARANTIE FÜR DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG. Investitionen in Finanzprodukte sind mit Risiken verbunden. Potenziell droht ein Verlust des gesamten investierten Kapitals. Bezüglich der individuellen Risiken einer Anlage sei auf die jeweils gültigen Produktunterlagen verwiesen. Soweit die im Dokument enthaltenen Informationen aus externen Quellen stammen, kann Fisch Asset Management AG nicht garantieren, dass die Informationen richtig, vollständig und aktuell sind. Aussagen über zukünftige Entwicklungen und Schätzungen basieren auf Annahmen, die möglicherweise falsch sind, sich ändern können oder auf vereinfachten Modellen beruhen. Fisch weiss nicht, ob ihre Aussagen über zukünftige Entwicklungen eintreffen. Es ist auch möglich, dass Fisch ihre Meinung über eine zukünftige Entwicklung ändert. In diesem Fall wird Fisch niemanden über die Meinungsänderung informieren. Fisch weist ausdrücklich darauf hin, dass dieses Dokument nicht für private Anleger bestimmt ist und empfiehlt institutionellen Anlegern, sich vorgängig von Finanz-, Rechts- und Steuerexperten beraten zu lassen, die ihre individuelle Situation und das Produkt kennen. Dieses Dokument richtet sich insbesondere nicht an US-Personen (private oder institutionelle) im Sinne der FATCA-Gesetzgebung oder gemäss der SEC-Definition. US- Personen dürfen in keinen Anlagefonds investieren, der von Fisch verwaltet wird und Fisch ist auch nicht berechtigt, Mandate von US-Personen zu verwalten. Erfährt Fisch, dass eine US-Person in ein von ihr verwaltetes Produkt investiert ist, wird sie die Fondsleitung und gegebenenfalls weitere Personen informieren, verbunden mit der Aufforderung, dass die US-Person das Produkt verkauft. Fisch hat die Lagerung und Archivierung von Firmendaten an eine spezialisierte Drittfirma übertragen. Das Outsourcing beschränkt sich auf die Lagerung und Archivierung von Daten und erfolgt im Ausland. Die Bearbeitung der Daten bleibt firmenintern und wird nicht ausgelagert. Die Tätigkeit der spezialisierten IT-Firma umfasst im Wesentlichen die Aufsetzung und den Unterhalt der entsprechenden Server. Aufsichtsbehörde und Prüfgesellschaft sind von Fisch über die Auslagerung informiert worden und die datenschutz- und aufsichtsrechtlichen Anforderungen werden erfüllt. Fisch lehnt jede Haftung ab für Schäden, die direkt oder indirekt aus diesem Dokument abgeleitet werden.
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