FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07

Die Seite wird erstellt Elias Pfaff
 
WEITER LESEN
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
FMF
Veranstaltungen
Franz
Michael
Felder
Archiv
2020 02 – 07
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
LESUNG, f.
1) aufsammlung von zerstreut liegendem oder stehendem: blumenlesung
florum collectio Stieler 1165; ossilegium das sammlen der gebeine,
bein-lesung Frisch im lat. register 75b. vgl. auch zusammenlesung.
2) das lesen von worten oder schrift, nach lesen 4.
a) das vorlesen; nach dem englischen reading of a bill als techni­scher
parlamentarischer ausdruck seit 1867 im norddeutschen, dann im deut-
schen reichstage aufgenommen: es erfolgt die erste und zweite le-
sung des gesetzentwurfs; die redner der linken sprachen bei der
ersten lesung gegen die gesetzesvorlage; das gesetz ward bei der
dritten lesung mit groszer mehrheit angenommen.
b) vortraghalten eines akademischen lehrers: lesung der professoren,
institutio professorum publica, vulgo lectura Stieler 1166.

                                                                             Franz
c) recitieren von gebeten: dann es hats ein schaaf mit eim aug ja
sehen mögen, dasz niemand inn der ganzen welt verbotten ge-
wesen, gen Trient zu kommen, und da sein geldlein zu verzeh-
ren, und das concili mit meszhören, mit fasten, und mit lesung               Michael
fünf paternoster und fünf ave Maria, andächtig zu halten und zu
celebrieren. Fischart bienk. 43b.                                            Felder
d) das lesen von büchern u. s. w. (nach lesen 4, g sp. 780): lectio lesun-
ge Dief. 322b; abir di krîgeschen bûchere und di alden bûchere               Archiv
di nů vil von gewonheit latînischer lesunge unglîch trûgen, di
habe wir mit gebeʒʒirter zůsamenetragunge alse mit eime scrî-
behalme getempirt, daʒ nůr di wort gecorrigîret worden, di man
merkite, daʒ si wandelten den sin.
                                                                             2020 02 – 07
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Buchpräsentation
                                                 Dienstag 18. Februar 2020, 20 Uhr
                                                 Vorarlberger Landestheater, T-Café

                                                 Martin Pollack

Martin Pollack · Foto © GS Filmproduktion
                                                 Die Frau ohne Grab. Bericht über meine Tante.
                                                 Zsolnay 2019.
                                                 Moderation: Jürgen Thaler1

                                                 Nach Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater, einem Meilen-
                                                 stein der Erinnerungsliteratur, folgt Martin Pollack in seinem
                                                 aktuellen Buch den Spuren seiner Großtante Pauline. Sie ist die
                                                 Einzige in der stramm deutschnationalen Familie, die am Ende
                                                 des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt und deren Grab nie
                                                 gefunden wird. In seinem detektivisch recherchierten Bericht
                                                 erzählt Pollack vom Schicksal eines Menschen, das beispielhaft
                                                 ist für die historischen Verstrickungen an einem kleinen Ort
                                                 zwischen den Grenzen.

                                                 „Eigentlich begann die Geschichte
                                                 ganz harmlos.“ Martin Pollack

                                            1    Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall. Lebt in Wien und in Bocksdorf
                                                 im Südburgenland. Studium der Slawistik und osteuropäischen Geschichte.
                                                 Er ist Autor, Übersetzer (u.a. von Ryszard Kapuściński) und Journalist (bis
                                                 1998 beim Spiegel). 2011 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen
                                                 Verständigung, 2018 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.
                                                 Zahlreiche Bücher, u.a. Anklage Vatermord. Der Fall Philipp Halsmann (2002),
                                                 Kaiser von Amerika (2010), Topografie der Erinnerung (2016).

                                            5·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Buchpräsentation
                                             Mittwoch 4. März 2020, 20 Uhr
                                             Theater Kosmos

                                             Monika Helfer Die Bagage.
                                             Hanser 2020.
                                             Moderation: Jürgen Thaler2
                                             Monika Helfers neuer Roman ist das berührende Portrait einer
                                             Frau und Mutter Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Autorin er-
                                             zählt darin die Geschichte ihrer eigenen Herkunft. Josef und
                                             Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern ganz am Rand
                                             eines Bergdorfes, fernab der restlichen Bewohner. Sie sind die
                                             Abseitigen, die Randständigen, die Armen, die Bagage. Es ist
                                             die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der
                                             Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter
                                             der Erzählerin.

                                             „Die Wirklichkeit weht hinein in das Bild, kalt
                                             und ohne Erbarmen“. Monika Helfer
Monika Helfer · Foto © Isolde Ohlbaum

                                        2    Monika Helfer, geboren 1947 in Au im Bregenzerwald. Lebt in Hohenems. Sie
                                             ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen ihrer Generation und hat zahlrei-
                                             che Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Mit ihrem letzten
                                             Roman Schau mich an, wenn ich mit dir rede! (2017) war sie für den Deutschen
                                             Buchpreis nominiert.

                                        7·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Natur lesen
                                             Dienstag 17. März 2020, 20 Uhr
                                             Vorarlberger Landestheater, T-Café

                                             Esther Kinsky Schiefern.

Esther Kinsky · Foto © Heike Steinweg
                                             Gedichte. Suhrkamp 2020.
                                             Nicole Dietrich im Gespräch mit der Autorin3
                                             Schiefer, dem vielgestaltigen, wandlungsfähigen Sedimentge-
                                             stein, und den Slate Islands, einem kleinen Archipel vor der
                                             Westküste Schottlands, ist Esther Kinskys neues Buch gewid-
                                             met. Die Gedichte und kurzen Prosatexte erkunden Fragen der
                                             geologischen Frühgeschichte, widmen sich der Flora und den
                                             Vögeln in einer Gegend der Unwirtlichkeit und streifen, ausge-
                                             hend von einem alten Schulfoto, die Geschichte der in die harte
                                             Arbeit des Schieferabbaus eingebundenen Menschen.

                                             „Störstufen in der oberfläche :
                                             halden, trümmerfelder,
                                             boden bedeckt mit schieferscherben :“ Esther Kinsky

                                             Esther Kinsky, geboren 1956 in Engelskirchen, aufgewachsen im Rheinland.
                                             Lebt im Friaul und in Wien. Zuletzt erhielt sie für Hain. Geländeroman (2018)
                                             den Preis der Leipziger Buchmesse und den Düsseldorfer Literaturpreis.

                                             Nicole Dietrich, geboren 1973 in Wien, lebt in Bregenz. Moderatorin und
                                             Gestalterin von Sendungen für Radio Ö1.

                                        9·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Buchpräsentation
                                           Dienstag 24. März 2020, 20 Uhr
                                           Theater Kosmos

                                           Lisa Spalt Das Institut.
                                           Czernin 2019.

Lisa Spalt · Foto © Otto Saxinger
                                           Moderation: Ingrid Fürhapter4
                                           Lisa Spalt erzählt in ihrem neuen Roman von einer Welt, in
                                           der Poesie als Instrument einer Diktatur missbraucht wird. Das
                                           Institut überrascht mit einem gefinkelten Spiel mit der Sprache.
                                           Die weltumspannende Stadt Lands wird von Diktator Cramp
                                           beherrscht. Dieser äfft die Poesie unverschämt nach, erfindet
                                           Figuren und Realitäten. Nur noch das „Institut für poetische
                                           Alltagsverbesserung“ (IPA) kann eingreifen: Es öffnet der Welt
                                           seine Tore, damit alle es in seiner fröhlichen Peinlichkeit be-
                                           wundern können.

                                           „Endlich sind Sie literarisch autonom!“
                                           Lisa Spalt

                                     4     Lisa Spalt, geboren 1970 in Hohenems. Lebt in Linz. Studium der Germanistik
                                           und Romanistik. Arbeiten zum Handeln in Sprache und Bildern. Bücher, zu-
                                           letzt: Ameisendelirium (2015) und Die zwei Henriettas (2017). Gemeinschaftspro-
                                           jekte, u.a. als Personifikation des Instituts für poetische Alltagsverbesserung.

                                    11 ·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Natur lesen
                                                                              Donnerstag 2. April 2020, 20 Uhr
                                                                              Vorarlberger Landesbibliothek, Kuppelsaal

                                                                              Vom Wildern in Sprachlandschaften
                                                                              Solvejg Nitzke im Gespräch mit
                                                                              Nicole Dietrich. Es liest Irina Wanka5
                                                                              Als Genre vor 200 Jahren im angloamerikanischen Raum mit
                                                                              Henry David Thoreau groß geworden, birgt Nature Writing po-
                                                                              litischen Zündstoff. Es verhandelt ökologisches Denken, aber
                                                                              auch das Ich in der Welt, die Suche nach Einbettung und Berühr-
                                                                              barkeit. Wie erscheint Natur in literarischen Texten? Fragen um
Solvejg Nitzke · Foto © Pia Kampe

                                                                              Aneignung und Ausbeutung der Natur werden an ausgewähl-
                                                                              ten Texten u.a. von John Alec Baker, Robert Macfarlane, Nan
                                                                              Shepherd, Adalbert Stifter und Christoph Ransmayr diskutiert.

                                                                              „Begriffe sind trügerisch wie Wellen. Sie
                                                                              begleiten uns über immense Entfernungen, doch
                                                                              ihre Vergangenheit ist oft unsichtbar“.
                                                                              Robert Macfarlane, Karte der Wildnis

                                                                        5     Solvejg Nitzke, geboren 1985 in Herdecke bei Dortmund. Sie lehrt Literatur-
                                                                              wissenschaft an der TU Dresden und ist eine ausgewiesene Expertin, wenn
                                                                              es um den Zusammenhang von Literatur, Landschaft, Klima und Natur geht.
                                    Irina Wanka · Foto © Erika Hauri

                                                                              Irina Wanka, geboren 1961 in München, stammt aus einer Schauspielerfami-
                                                                              lie und stand bereits als Kind für Luchino Viscontis Die Verdammten vor der
                                                                              Kamera. Heute kennt man sie u.a. als Tochter Claudia der Familie Merian oder
                                                                              aus dem Kinofilm Klimt an der Seite von John Malkovich.

                                                                       13 ·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Debüt
                                         Donnerstag 30. April, 20 Uhr
                                         galerie, Kirchstraße 29, Bregenz

                                         Lisa Mundt. Als meine Therapeutin schwieg.
                                         Milena Verlag 2019.

Lisa Mundt · Foto © Roman Picha
                                         Mit der Autorin spricht Max Lang6
                                         Lisa Mundts fesselnder Debütroman zeigt, was es bedeutet,
                                         anderen zu helfen, wenn man sich selbst nicht mehr zu hel-
                                         fen weiß. Pointiert führt die Autorin durch die inneren Land-
                                         schaften der Figuren und erschafft ein Kammerspiel, das in
                                         den Bann zieht. Ein Roman über das Geben und Nehmen im
                                         psychothera­peutischen Prozess, über die Verletzlichkeit der
                                         Menschen, über Stolz und Scham und über die Möglichkeit der
                                         Hoffnung in der scheinbaren Unmöglichkeit eines Gesprächs.

                                         „‚Deine Kollegin hat mich dir vererbt.‘ Sie wippt
                                         mit dem Turnschuh.“ Lisa Mundt

                                   6     Lisa Mundt, geboren 1990 in Wien, lebt ebendort. Studium der Sprachkunst
                                         an der Universität für angewandte Kunst Wien und Studium der Gender
                                         Studies an der Universität Wien. 2014 Gewinnerin beim Dramatikerinnen-
                                         Wettbewerb des Kosmos Theater Wien mit dem Kurzstück atemübung.

                                         Max Lang, geboren 1986 in Bregenz. Studium der Komparatistik in Wien.
                                         Seit 2012 freier Autor in Wien. Lyriker und Dramatiker. Startstipendium des
                                         BKA 2018. Seine Stücke werden durch den Drei Masken Verlag in München
                                         vertreten, zuletzt: Last Exit: Hunnenland, das bei den Nibelungenfestspielen in
                                         Worms 2018 uraufgeführt wurde.

                                  15 ·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Debüt
                                                    Dienstag 12. Mai 2020, 20 Uhr
                                                    Theater Kosmos

Benjamin Quaderer · Foto © Jens Oellermann
                                                    Benjamin Quaderer Für immer die Alpen.
                                                    Luchterhand 2019.
                                                    Moderation: Ingrid Fürhapter7
                                                    Benjamin Quaderer hat einen tollkühnen Debütroman über
                                                    die Macht des Geldes und des Erzählens geschrieben: das Por-
                                                    trät eines Hochstaplers. Johann Kaiser, Sohn eines Fotografen,
                                                    Weltenbummler, Meister der Manipulation, lebt unter fal-
                                                    schem Namen an einem unbekannten Ort. Mit dem Verkauf
                                                    gestohlener Kundendaten einer Bank hat er so gut verdient,
                                                    dass es sich sorglos leben ließe – wären da nicht die Verleum-
                                                    dungen aus seiner Heimat: dem Fürstentum Liechtenstein. Um
                                                    die Deutungshoheit über sein Leben zurückzuerlangen, greift
                                                    er zu Papier und Stift.

                                                    „Mein Name war einmal Johann Kaiser.
                                                    Wahrscheinlich haben Sie von mir gehört.“
                                                    Benjamin Quaderer

                                              7     Benjamin Quaderer, geboren 1989 in Feldkirch, aufgewachsen in Liechtenstein.
                                                    Lebt in Berlin. Er studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und Wien.
                                                    Benjamin Quaderer war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Bella triste
                                                    und Teil der künstlerischen Leitung von PROSANOVA 2014 – Festival für junge
                                                    Literatur.

                                             17 ·
FMFVeranstaltungen Franz Michael Felder Archiv 2020 02 07
Buchpräsentation
                                                        Dienstag 26. Mai 2020, 20 Uhr
                                                        Vorarlberger Landestheater, T-Café

                                                        Birgit Birnbacher Ich an meiner Seite.
                                                        Zsolnay 2020.
                                                        Moderation: Ingrid Fürhapter8
                                                        Im Mittelpunkt von Birgit Birnbachers neuem Roman steht
                                                        Arthur, 22, still und intelligent. Nach 26 Monaten im Gefäng-
                                                        nis stellt er fest, dass er so leicht keine neue Chance bekommt.
                                                        Gemeinsam mit seinem Therapeuten und seiner Ersatzmutter
                                                        schmiedet er deshalb einen ausgefuchsten Plan. Eine kleine
                                                        Lüge, die die große Freiheit bringen könnte. Humorvoll und em-
                                                        pathisch erzählt die Bachmann-Preisträgerin davon, wie einer
                                                        wie Arthur überhaupt im Gefängnis landen kann, und geht der
                                                        Frage nach, was ein „nützliches“ Leben ausmacht.

                                                        „Und dann? … Dann sind Sie ein besserer
                                                        Mensch, und das ist es doch, was wir alle
Birgit Birnbacher · Foto © Bogenberger Autoren

                                                        sein wollen. Oder nicht?“ Birgit Birnbacher

                                                   8    Birgit Birnbacher, geboren 1985 in Schwarzach im Pongau. Lebt in Salzburg.
                                                        2016 erschien ihr Debütroman Wir ohne Wal. Preise, u.a.: Rauriser Förder­
                                                        ungspreis und Theodor Körner Förderpreis. 2019 erhielt sie den Ingeborg-
                                                        Bachmann-Preis.

                                                 19 ·
Natur lesen
                                                   Dienstag 2. Juni 2020, 20 Uhr
                                                   Martinsturm, Bregenz

Marion Poschmann · Foto © ©Heike Steinweg
                                                   Marion Poschmann Nimbus.
                                                   Suhrkamp 2020.
                                                   Moderation: Jürgen Thaler9
                                                   Nach Die Kieferninseln, ihrem Roman von meisterhafter Leich-
                                                   tigkeit, folgt nun Marion Poschmanns fünfter Gedichtband.
                                                   Nimbus, die dunkle Wolke, ist eine Erscheinung aus Schwung,
                                                   Pracht, Weite, und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren.
                                                   Sie bestimmt die Atmosphäre, bleibt aber unbeherrschbar.
                                                   Nimbus ist eine Feier des Sublimen und des Schönen, mitrei-
                                                   ßend und formbewusst, unverwechselbar im Ton, lustvoll und
                                                   philosophisch.

                                                   „Im Winter die Ratlosigkeit der Flocken, sich
                                                   niederzulassen.“ Marion Poschmann

                                             9     Marion Poschmann, geboren 1969 in Essen. Lebt in Berlin. Für ihre Prosa und
                                                   Lyrik wurde sie u.a. mit dem Preis für Nature Writing (2019) ausgezeichnet.
                                                   Ihr Roman Die Kieferninseln (2017) stand auf der Shortlist des Deutschen Buch-
                                                   preises und auf jener des Man Booker International Prize 2019.

                                            21 ·
Buchpräsentation

Alexandru Bulucz · Foto © Renate von Mangoldt / Schöffling & Co.
                                                                          Mittwoch 10. Juni 2020, 20 Uhr
                                                                          galerie, Kirchstraße 29, Bregenz

                                                                          Alexandru Bulucz
                                                                          was Petersilie über die Seele weiß.
                                                                          Schöffling & Co 2019.
                                                                          Moderation: Jürgen Thaler10

                                                                          In seinem Gedichtband überführt Alexandru Bulucz individu-
                                                                          elle und kollektive Gedächtnisse in langzeilige Kurz- und Lang-
                                                                          gedichte, archiviert mit seinen Dialogpartnern Erinnerungen
                                                                          und geht mit ihnen u.a. Fragen zu Abschied und Trauer nach:
                                                                          Gedichte, die aus Erzählgebilden hervorgehen, mal humorvoll,
                                                                          mal ironisch oder bitter, mal narrativ, mal metrisch oder rhyth-
                                                                          misch – wie die Klänge jener orthodoxen Mönche, die, mit
                                                                          Holzhämmern auf Stundenhölzer schlagend, ihre Rufe zum
                                                                          Gebet improvisieren. Bulucz ist eine der interessantesten Stim-
                                                                          men junger deutschsprachiger Literatur.

                                                                          „So ist mir das Schreiben vom Ende her auch
                                                                          eines von den potenziellen Lesern her.“ Alexandru Bulucz

                                                                    10 Alexandru Bulucz, geboren 1987 im rumänischen Alba Iulia. Er studi-
                                                                       erte Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main, heute lebt er in Berlin.
                                                                       Lyriker, Herausgeber einer philosophischen Reihe, Übersetzer und Kri-
                                                                       tiker. 2016 erschien sein Lyrikdebüt Aus sein auf uns. 2019 erhielt er den
                                                                       Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis.

                                                                   23 ·
Buchpräsentation
                                                  Mittwoch 1. Juli 2020, 20 Uhr
                                                  Theater Kosmos

                                                  Lukas Bärfuss Malinois.

Lukas Bärfuss · Foto © Stefano de Marchi
                                                  Wallstein 2019.
                                                  Moderation: Jürgen Thaler11
                                                  Mit Malinois legt der Theaterautor, Romancier, Essayist und ak-
                                                  tuelle Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss seinen ersten Band
                                                  mit Erzählungen vor. In zugleich sinnlicher wie analytischer
                                                  Sprache gehen seine Erzählungen der Liebe und dem Begehren
                                                  in all ihren Spielarten nach. Wie begegnen wir uns? Welche
                                                  Sehnsüchte treiben uns um? Bärfuss zeichnet eine Kartogra-
                                                  phie der Passionen. Seine Geschichten handeln von Grenzer-
                                                  fahrungen, die wir mitten im Alltag machen können: Momente
                                                  der Verwandlung.

                                                  „Jede Literatur sollte zuerst vom gelebten
                                                  Leben erzählen.“ Lukas Bärfuss

                                            11 Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun/Schweiz. Lebt in Zürich. Seine Stücke
                                               werden weltweit gespielt, seine Romane sind in etwa zwanzig Sprachen über-
                                               setzt. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zahlrei-
                                               che Preise, zuletzt Georg-Büchner-Preis (2019).

                                                  Mit Unterstützung von Pro Helvetia. Schweizer Kulturstiftung.

                                           25 ·
Behaims evang-buch, 1. vorrede bl. 3; der verfasser hat seine reise-
                                                                       beschreibung für seines gleichen aufgesetzt, das ist für solche
                              Vorarlberger Landestheater
                              Kornmarktplatz                           leute, welche eben so unwissend sich an die lesung derselben
                              Martin Pollack
                              Esther Kinsky                            machen wollen, als er sich auf die reise selbst gemacht hat.
                              Birgit Birnbacher
                                                                       Lessing 3, 179; weil ich ... hundert wichtige kleinigkeiten lernte,
                                                Martinsturm, Bregenz   die ein dramatischer dichter lernen musz, und aus der bloszen
                               galerie          Marion Poschmann
                               Kirchstraße 29                          lesung seiner muster nimmermehr lernen kann. 4, 3; beobach-
                               Lisa Mundt
                               Max Lang                                tungen, ... die ich bei der lesung ihrer scribenten gemacht. 6,
                               Alexandru Bulucz
                                                                       20; welche sich mit lesung guter schriften und mit den wissen-
                        Franz-Michael-Felder-Archiv
                        Kirchstraße 28
                                                                       schaften abgeben. 122; mit einem aufgerollten buche auf seinem
                                                                       schoosze, in dessen lesung er begriffen war. Wieland 27, 271;
3
Theater Kosmos                                                         mit einem buche auf dem schoosz, in dessen lesung sie ... vertieft
Mariahilfstraße 29
Monika Helfer
                     4 Vorarlberger Landesbibliothek                   schien. 28, 188; bei der lesung eines ächten dichterischen werkes.
Lisa Spalt
                       Fluher Straße 4
Benjamin Quaderer
                       Solvejg Nitzke                                  Klinger 11, 51; nach lesung der vortrefflichen geschichten. 99;
Lukas Bärfuss
                       Irina Wanka
                       Nicole Dietrich                                 dagegen hatte sich eine gewisse reim- und versewuth, durch le-
                                                                       sung der damaligen deutschen dichter, unser bemächtigt. Göthe
                                                                       24, 48; nur von W. als gelehrten wollte ich einiges sagen, worauf
                                                                       mich die lesung dieser briefe führte. 37, 94; nach lesung dieses
                                                                       briefes war es klar, welches die wahre ursache seines todes ge-
                                                                       wesen. Schiller 1090b.
                                                                       e) lesung, der lesestoff: was soll also auch die jammernde furcht:
          galerie                                                      man möchte sich durch lesungen dieser art (legenden) den ge-
                                                                       schmack verderben? Herder zerstr. bl. 6 (1820) XI.
                                                                       Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde.
                                                                       in 32 Teilbänden. Leipzig 1854 – 1961, Zitat aus Band 12, 1889,
                                                                       Spalte 790-791.
Franz-Michael-Felder-Archiv
		 Programm 2020 02 – 07

		 Februar
Di 18. Martin Pollack Die Frau ohne Grab.
		 Vorarlberger Landestheater
		       März
Mi 04.   Monika Helfer Die Bagage. Theater Kosmos
Di 17.   Esther Kinsky Schiefern. Vorarlberger Landestheater
Di 24.   Lisa Spalt Das Institut. Theater Kosmos
		       April
Do 02.   Solvejg Nitzke im Gespräch mit Nicole Dietrich.
		       Es liest Irina Wanka. Vorarlberger Landesbibliothek
Do 30.   Lisa Mundt Als meine Therapeutin schwieg.
		       galerie, Kirchstraße 29, Bregenz
		       Mai
Di 12.   Benjamin Quaderer Für immer die Alpen. Theater Kosmos
Di 26.   Birgit Birnbacher Ich an meiner Seite.
		       Vorarlberger Landestheater
		       Juni
Di 02.   Marion Poschmann Nimbus. Martinsturm, Bregenz
Mi 10.   Alexandru Bulucz was Petersilie über die Seele weiß.
		       galerie, Kirchstraße 29, Bregenz
		 Juli
Mi 01. Lukas Bärfuss Malinois. Theater Kosmos

		       Beginn jeweils 20 Uhr
		       Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
		       Wir reservieren gerne Plätze.

		       Veranstalter
		       Franz-Michael-Felder-Archiv, Kirchstraße 28, 6900 Bregenz
		       +43 5574 511 44 0 55
		       felderarchiv@vorarlberg.at, vlb.vorarlberg.at
Sie können auch lesen