FORSCHUNGSPROJEKTE UND SONSTIGE MAßNAHMEN DER HESSISCHEN HOCHSCHULEN UND AUßERUNIVERSITÄREN FOR-SCHUNGSEINRICHTUNGEN (AUF) ZUR ERHALTUNG DER ...

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

1) Biodiversitätsfördernde Forschungsprojekte mit Hessenbezug:
 Hochschule/
                   Fachbereich            Projekttitel, evtl. externer Geldgeber, kurze Beschreibung des Projektinhalts (max. 2-3 Sätze)
 AuF
 Technische Uni-   FB 10 - Biologie (AG   Monitoring in Sandmager- und Steppenrasen zum Einfluss von Beweidung auf die Pflanzenartenvielfalt und Ve-
 versität Darm-    Chemische Pflanzen-    getation (Blüthgen): In mehreren überregional bedeutsamen Schutzgebieten im Darmstädter Sandgebiet werden jährlich
 stadt             ökologie)              Untersuchungen auf Dauerbeobachtungsflächen durchgeführt. Ziel ist es, die langfristige Entwicklung unter Beweidungs-
                                          einfluss (Schafe, Esel) festzustellen und mit eingezäunten Weideausschlussflächen zu vergleichen. Das Pflegemanage-
                                          ment kann dadurch so angepasst werden, dass die habitatspezifische Biodiversität optimiert wird. Kooperationspartner:
                                          Landkreis Darmstadt-Dieburg.
                                          Monitoring der Sukzession von restituierten Sand-Ökosystemen im Offenland (Blüthgen): In drei Gebieten im
                                          Darmstädter Sandgebiet wurden bereits vor vielen Jahren Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Nach Herstellung
                                          geeigneter (magerer) Bodenverhältnisse wurde eine Inokulation durchgeführt, d.h. es wurde Mahd-/Rechgut aus Bestän-
                                          den von Leitbildgesellschaften aufgetragen, das reichlich Samen und andere Ausbreitungseinheiten enthält. Durch jährli-
                                          che Untersuchungen auf Dauerbeobachtungsflächen wird die Sukzession verfolgt. Es lassen sich so Erkenntnisse dar-
                                          über gewinnen, welche der eingesetzten Methoden langfristig erfolgversprechend sind, um Sandmager- und Steppenra-
                                          sen mit hoher, habitatspezifischer Biodiversität wiederherzustellen. Kooperationspartner: Landkreis Darmstadt-Dieburg.
                                          Untersuchung der Phytodiversität von renaturierten Feuchtgrünland-Flächen unter Rinderbeweidung (Blüthgen): 3
                                          Gebiete im Hessischen Ried wurden bereits in früheren Jahren aufgenommen. 2020 erfolgte eine Widerholungsuntersu-
                                          chung unter Hinzunahme einer neuen Fläche. Dabei wurde die Entwicklung der Flächen unter anderem in Hinblick auf Ziel-
                                          Arten des feuchten bis wechselfrischen Grünlands und das Vorkommen von bedrohten Arten verfolgt. Hinweise zur Opti-
                                          mierung des Weidemanagements werden gegeben. Kooperationspartner: Landkreis Darmstadt-Dieburg.
                                          Arthropodendiversität und Ökosystemprozesse im Darmstädter Wald mit unterschiedlichem Management (Blüth-
                                          gen, Simons, Wehner). Die Häufigkeit und Artenzahl von Arthropoden und verschiedenen Prozessen wurde im Rahmen
                                          eines mehrwöchigen Praktikum im Sommer 2020 in Wald östlich von Darmstadt untersucht und in Beziehung zu Strukturen
                                          und forstlichem Management gesetzt.
                                          Digitalisierung von Diversität (Heethoff). Nach der Entwicklung eines 3D-Scanners für kleine Insekten (DISC3D, Zusam-
                                          menarbeit mit der h_da) steht dessen Anwendung im Bereich der Digitalisierung von Biodiversität (Archivierung von z.B.
                                          Insektensammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt HLMD) im Fokus. Die Technologie kann auch für Moni-
                                          toring-Projekte eingesetzt werden. Pilotprojekte sind in der Anfangsphase. Wir haben einen Verein gegründet (Digitales
                                          Naturhistorisches Archiv Darmstadt DiNArDa e.V.), welcher sich auch im Rahmen des Darmstädter Umwelt-Aktions-Netz-
                                          werks vernetzt. Ziele sind neben der 3D-Digitalisierung der heimischen Insektenfauna auch der Zugang der Öffentlichkeit
                                          zu den Modellen (digitale Bildung, digitale Ausstellungskonzepte am Museum).
                                          Untersuchungen zur genetischen Vielfalt und Trockenresistenz der Rotbuche Fagus sylvatica (Blüthgen, Mody).
                                          Diese Untersuchungen finden seit 2018 auch in Kooperation mit Arbeitsgruppen des Biodiversity and Climate Research
                                          Centre (BiK-F) in Frankfurt statt. Von Darmstadt aus wurden 300 Buchen mit und ohne Trockenschäden aufgenommen
                                          und durch das Frankfurter Team hinsichtlich ihrer genetischen Merkmale analysiert.

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                              Die Bedeutung heimischer Wildpflanzen und im öffentlichen Grün genutzter Zierstauden als Nahrungsgrundlage
                                              und Lebensraum von Insekten (Mody, Blüthgen). In einem in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt
                                              Darmstadt gestarteten Projekt soll ab 2021 auf verschiedenen Pflanzflächen im Stadtgebiet Darmstadts die Nutzung von
                                              heimischen Wildpflanzen und von häufig verwendeten Zierstauden durch Insekten untersucht werden.
                                              Saisonale Fluktuationen der Hornmilbendiversität in verschiedenen Mikrohabitaten hessischer Waldökosysteme
                                              (Wehner). Hornmilben sind eine arten- und formenreiche Gruppe der Arthropoden, die eine wichtige Rolle bei der Streu-
                                              zersetzung spielen. Seit 2015 wird untersucht, wie sich die Diversität von Hornmilben in verschiedenen Mikrohabitaten in
                                              drei hessischen Waldgebieten im Jahresverlauf verändert.
                   FB 10 - Biologie (AG       „BioDivKultur“ - Förderantrag für ein fachbereichsübergreifendes Gemeinschaftsprojekt im Rahmen der FONA
                   Ökologische Netz-          „Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt“ des BMBF zum Thema Wertschätzung und Sicherung von Bio-
                   werke);                    diversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Blüthgen, Janich). Das Projekt BioDivKultur hat zum Ziel, Praktiken
                   FB 2 - Gesellschafts-      der Förderung und Wertschätzung von Artenvielfalt von Insekten in unterschiedlich genutzten Grünflächen (Zierrasen,
                   und Geschichtswis-         Parks, Randstreifen, Wiesen) in Land-Stadt-Gradienten zu verstehen, zu bewerten und zu verbessern, u.a. durch insek-
                   senschaften (Institut      tenschondende Mähmethoden. Der Fokus llegt auf Darmstadt und Umgebung, sowie Göttingen und Bamberg als weitere
                   für Sprach- und Lite-      Modellstädte. Als direkte Partner sind der BUND Darmstadt, Bioversum, DiNArDa e.V., der LPV Göttingen und das Um-
                   raturwissenschaft          welt- und Grünflächenamt in Darmstadt beteiligt. Die 2020 begonnene einjährige erste Förderphase dient vor allem der
                   (Arbeitsbereich An-        Ausarbeitung des Antrags für die umfangreiche dreijährige Förderung ab September 2021.
                   gewandte Linguistik);
                   Institut für Politikwis-
                   senschaft (Arbeitsbe-
                   reich Internationale
                   Politik), Institut für
                   Philosophie)
                   FB 11 - Materialwis-       Städtische Grüne Infrastruktur - Erfassung und Bewertung des Ökosystemleistungspotentials der Grünflächen in
                   senschaften (Institut      Darmstadt (Hack): Seit 2020 wird in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Grünflächenamt die Grüne Infrastruktur im
                   für Angewandte Geo-        innerstädtischen Bereich erfasst und hinsichtlich der Erbringung verschiedener ökologischer und sozialer Funktion (Öko-
                   wissenschaften (FG         systemleistungen) bewertet. Die Status quo-Ergebnisse sowie eine Potential- und Defizitanalyse liegen inzwischen vor
                   Ingenieurökologie))        und können für Aufwertungs- und Verbesserungsplanungen genutzt werden.
                                              Erfassung und Bewertung der Ökosystemleistungen des Darmbachs (Hack): In Zusammenarbeit mit dem Tiefbau-
                                              amt und der unteren Wasserbehörde wurden 2020 die Ökosystemleistungen im innerstädtischen Verlauf des Darmbachs
                                              erfasst und bewertet. Dabei wurde der für große Oberflächengewässer in Deutschland entwickelte River Ecosystem Ser-
                                              vice Index für die Anwendung auf kleine, siedlungsdominierte Gewässer angepasst und bereits renaturierte sowie ge-
                                              plante Renaturierungen des Darmbachs berücksichtigt.
                   FB 13 - Bau- und           Reduktion von Antibiotika-Resistenzen mittels akustisch aktivierter Ozonierung bei der weitergehenden Abwas-
                   Umweltingenieurwis-        serbehandlung (RAaaO) (Lackner): Geldgeber: BMBF; Test von Ultraschall in Kombination mit Ozon für die Reduktion
                                              von Antibiotika-Resistenzen in Abwasser

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                    senschaften (FG Ab-    Leistungsfähigkeit der Verfahrenskombination von Ozonung und granulierter Aktivkohle für die Entfernung von
                    wasserwirtschaft, FG   organischen Spurenstoffen mittels OZONFILT® und CONTIFLOW® GAK (CombO³Carb) (Lackner): Geldgeber: In-
                    Landmanagement,        dustrie, HUBER und Prominent; Untersuchungen zur Verfahrensoptimierung (4. Reinigungsstufe auf kommunalen Klär-
                    Abwassertechnik,       analgen) im Rahmen der Spurenstoff-Strategie Hessisches Ried zur Reduktion der Einträge von Spurenstoffen (Arznei-
                    Stoffstrommanage-      mittelrückstände, Haushalts- und Industriechemikalien)
                    ment und Ressour-      Rückhalt antibiotika-resistenter Keime und Gene in Kombination mit Spurenstoffadsorption mittels einer neuen
                    cenwirtschaft)         PAK/UF Kombination (Lackner): Geldgeber: DBU; Entwicklung/Optimierung eines neuen PAK/UF Verfahrens zum
                                           Rückhalt antibiotikaresistenter Keime und Gene sowie zur Spurenstoffadsorption aus Abwässern am Bespiel der Kläran-
                                           lage Wiesbaden
                                           Wiederverwendung von Baumaterialien innovativ (WieBauin) (Linke, Schebek): BMBF (2018-2021/23), Entwicklung
                                           und Umsetzung einer Handelsplattform zur Wiederverwendung von Bauteilen und anderen Baumaterialien aus rückge-
                                           bauten Gebäuden beim Um- und Neubau von Gebäuden am Beispiel des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt
                                           Darmstadt. So wird der Einsatz von Primärrohstoffen sowie der Bedarf an Deponiefläche und somit die anthropogene Flä-
                                           cheninanspruchnahme reduziert.
                                           Water-Reuse in Industrieparks (WaReIp), (Linke, Schebek, Rudolph-Cleff): BMBF, (2016-2020); Entwicklung eines
                                           Konzepts zur Reduzierung des externen Wasserbedarfs (aus Grundwasser und Oberflächengewässern) und des Abflus-
                                           ses gereinigten Abwassers für Industrieparks durch Wiederverwendung von aufbereiteten Abwässern aus Produktionsan-
                                           lagen. Erprobung des Konzepts anhand deutscher (hessischer), chinesischer und vietnamesischer Industrieparks.
                    FB 15 - Architektur    Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel (Dettmar): BMBF (Laufzeit 1. Phase 2016-2019, 2. Phase 2019-2022);
                    (FG Entwerfen und      Mithilfe veränderter Handlungskonzepte, optimierter Flächenfunktionalität und tragfähiger Stakeholdernetzwerke werden
                    Freiraumplanung)       in verschiedenen Städten (Frankfurt/Main, Marl, Remscheid, Bocholt, Vreden, Iserlohn in einem mehrjährigen Modellpro-
                                           jekt Wege erarbeitet, um Gewerbegebiete in eine nachhaltige Stadtentwicklung einzubeziehen. Ein Teilaspekt ist dabei
                                           die Biodiversität in den Gewerbegebieten zu steigern (siehe http://gewerbegebiete-im-wandel.de/).
 Goethe-Universi-   FB 15 - Biowissen-     DECIDE - Entwicklung und Evaluierung eines ökotoxikologischen, wasserrahmenrichtlinienkonformen Bewer-
 tät Frankfurt am   schaften               tungssystems für Fließgewässer (DBU-Projekt 35663/01-33/2; Laufzeit 01.11.2020 – 31.10.2023); Ziel des Vorhabens
 Main                                      ist die Entwicklung eines ökotoxikologischen und wasserrahmenrichtlinienkonformen Bewertungssystems am Beispiel des
                                           Hessischen Rieds, um wasserwirtschaftliche Maßnahmen priorisieren zu können. In der Praxis soll das Bewertungssys-
                                           tem als Entscheidungshilfe dienen, ob stoffliche Belastungen und ihre Auswirkungen oder Faktoren, wie eine defizitäre
                                           Gewässerstruktur und intensive Landnutzung, die Hauptursache dafür sind, dass der gute ökologische Zustand in einem
                                           Oberflächengewässer nicht erreicht wird und Biodiversitätsverluste auftreten.
                                           PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern (BMBF, SÖF-Nachwuchsgruppe, Laufzeit 2016 – 2021); Unter der Leitung des
                                           ISOE untersucht die Nachwuchsgruppe PlastX die gesellschaftliche Rolle von Kunststoffen und deren Wirkungen auf die
                                           Umwelt. Im Teilprojekt Mikroplastik in Fließgewässern wird ein Konzept zur Bewertung der Umweltrisiken durch Mikro-
                                           plastik in Fließgewässern entwickelt; Projektleitung: ISOE, Dr. Carolin Völker und Dr. Johanna Kramm

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                           Konvergente Charakteristika kryptischer Arten entlang von Umweltgradienten (DFG-Projekt JO 1465/1-1, Laufzeit
                                           2020 – 2023); Neue genetische Methoden haben die Entdeckung neuer Arten ermöglicht, die bisher aufgrund morphologi-
                                           scher Merkmale nicht voneinander unterschieden werden konnten. Die Familie Gammaridae ist ein Paradebeispiel für
                                           derartige kryptische Arten. Im Projekt wird der Frage der ökologischen Differenzierung eng verwandter kryptischer Arten
                                           nachgegangen, die für die Evolutionsökologie und die Naturschutzbiologie von zentraler Bedeutung ist. Dabei wird am
                                           Beispiel von Gammarus roeselii das Paradoxon untersucht, wie eine phänotypische Differenzierung entlang von Umwelt-
                                           gradienten auch innerhalb einer genetischen Linie auftreten kann.
 Justus- Liebig-    FB 08 - Biologie und   „Invasionserfolg der Dreikantmuscheln Dreissena polymorpha und Dreissena rostriformis in Deutschland: Der
 Universität Gie-   Chemie                 Einfluss differentieller Konkurrenzstärke“, Förderung durch DBU
 ßen                                       Freiland-CO2-Anreicherungsexperimente zur Abschätzung der ökosystemaren Auswirkungen der um 2040 zu erwar-
                                           tenden CO2-Konzentrationen - Giessen FACE und T-FACE an der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungssta-
                                           tion Linden der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
                                           (HLNUG)
                                           Auswirkungen steigender atmosphärischer CO2-Konzentrationen und Temperaturen auf ein artenreiches, extensiv
                                           bewirtschaftetes Dauergrünland untersucht. Der Fokus liegt auf Untersuchungen zu den Auswirkungen, Mechanismen
                                           und Rückkopplungseffekten erhöhter CO2-Konentrationen auf (i) Artenzusammensetzung, Produktivität und Futterqualität,
                                           (ii) Emissionen klimarelevanter Spurengase aus dem Boden und (iii) mikrobiellen Veränderungen im Boden und der Phyl-
                                           losphäre
                                           Satellitentelemetrie von Europäischen Turteltauben (https://blogs.nabu.de/zugvoegel/)
                                           Genetische Charakterisierung der Blutparasiten von Wildtauben
                                           Habitatnutzung von Ringeltauben in Stadt- und Waldpopulationen (Förderung: Deutsche Ornithologen-Gesellschaft
                                           DO-G, sowie Loewe-Programm Natur 4.0)
                                           Radiotracking von Eichelhähern im Uniwald Marburg (Loewe-Programm Natur 4.0)
                                           Monitoring von Höhlenbrütern in Stadt-, Wald- und Streuobstgebieten
                                           Einsatz molekularer Methoden zur Bestimmung von Arthropoden in Stadt-, Wald- und Streuobstgebieten
                                           Molekulare Bestimmung der Nahrung aus Kotproben von Singvögeln und Wildtauben (Förderung durch Gesellschaft
                                           für Ökologie GFÖ)
                    FB 09 - Agrarwissen-   Entwicklung eines fernerkundungsbasierten MOnitoringsystems zur Bewertung der quantitativen und qualitati-
                    schaften, Ökotropho-   ven Veränderung von STreuobstwiesen in Hessen mit Fokus auf 3D-Laserscanningdaten (MOST3D), Biodiversitäts-
                    logie und Umweltma-    fonds HLNUG: Es sollen fernerkundungsbasierte Monitoringverfahren erprobt und validiert werden, die das hessenweite
                    nagement               Monitoring von Streuobstwiesen ermöglichen bzw. effizienter gestalten. Die im Rahmen dieses Projektes generierten Da-
                                           ten werden im Hinblick auf Veränderungen der Fläche von Streuobstwiesen und wichtiger, zur Bewertung des Pflegezu-
                                           stands notwendiger Strukturparameter, analysiert. Dazu werden hessenweit freiverfügbare digitale Luftbilder, Orthophotos
                                           und 3D-Laserscanningdaten sowie Daten von Drohnen und mobilen Laserscannern verwendet.

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                        Wissenschaftliche Begleitforschung zum E+E-Vorhaben "Einfluss innovativer Mähdrusch-Technik auf die Arten-
                                        vielfalt in der Agrarlandschaft – eine Pilotstudie im Landkreis Marburg-Biedenkopf", Bundesamt für Naturschutz
                                        (BfN); Ziel dieses Projektes ist es, den Einfluss einer neuen Mähdrusch-Technik auf die Entwicklung der
                                        Ackerwildkrautpopulationen landwirtschaftlicher Flächen zu bewerten. Dabei ist sowohl die Entwicklung der Artenvielfalt
                                        als auch der Individuendichten im entwickelten Bestanden und im Bodensamenvorrat von Interesse. Des Weiteren wird
                                        der Frage nachgegangen werden, inwieweit in der neuen Mähdrusch-Technik aufgefangene Diasporen zur gezielten Ar-
                                        tenanreicherung in der Agrarlandschaft genutzt werden können. Die Untersuchungen werden auf insgesamt 80 Ackerflä-
                                        chen in zwei im Bundesland Hessen gelegenen Untersuchungsgebieten durchgeführt, die typische Standortbedingungen
                                        des Ackerlandes im Hügelland aufweisen. Je 40 Flächen werden konventionell bzw. ökologisch bewirtschaftet. Das Unter-
                                        suchungsdesign sieht im Übrigen einen Vergleich von Kontrollflächen mit Flächen vor, auf welchen die neue Mähdrusch-
                                        Technik erprobt wird.
                                        „Ziel erreicht? – Mahdgutübertragung in der Renaturierungspraxis“, Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU); Im
                                        Projekt sollen relevante Einflussfaktoren (z.B. abiotische Ausstattung der Flächen, verfahrenstechnische Besonderheiten)
                                        für eine erfolgreiche Renaturierung von artenreichen und gefährdeten Grünlandlebensräumen mittels Mahdgutübertra-
                                        gung identifiziert werden. Dabei werden im ersten Teilprojekt Stromtalwiesen am Hessischen Oberrhein 15 Jahre nach
                                        der Renaturierung erneut untersucht, um den Erfolg der Maßnahme zu bewerten. In weiteren Projektteilen werden Exper-
                                        ten aus der Renaturierungspraxis zu ihren Erfahrungen befragt und renaturierte Grünlandbestände aus unterschiedlichen
                                        Praxisprojekten (z.B. Ausgleichsmaßnahmen) in Hessen und angrenzenden Bundesländern untersucht, um allgemein
                                        gültige Aussagen über relevante Erfolgsfaktoren treffen und Hinweise für eine Optimierung von Mahdgutübertragungspro-
                                        jekten in der Zukunft geben zu können.
                                        Im Projekt „Klimeangepasste und pflegeleicht Blühgärten mit heimischen Pflanzen“ (gefördert von der Umweltlotte-
                                        rie Genau) wurden ca. 550 m2 Grünflächen um das interdisziplinäre Forschungszentrum der Justus-Liebig-Universität
                                        (JLU) Gießen ökologisch umzugestaltet. Hierzu wurden die bestehenden Pachysandra-Beete entfernt, der Mutterboden
                                        ausgekoffert und stattdessen verschiedene regionale Ausgangssubstrate eingebracht. Auf diesen Ausgangssubstraten
                                        wurden standorttypische Pflanzenarten und -gemeinschaften gepflanzt und gesät sowie auf Teilflächen freie Sukzession
                                        zugelassen. Die Lebensräume, die mit dieser Maßnahme abgebildet werden, umfassen basophile (Halb)Trocken- und
                                        Pionierrasen, Silikatmagerrasen und Heiden sowie Steppen-Trockenrasen. Mit der Anlage dieser Lebensräume werden
                                        auch zahlreiche Arten der Hessenliste gefördert (z.B. Gentiana cruciata, Helichrysum arenarium, Pulsatilla vulgaris oder
                                        Spergula petandra). Schilder, die direkt bei den Anschauungsobjekten angebracht werden, geben Kurzinformationen zu
                                        den verwendeten regionalen Substraten und zu den Lebensräumen und ihren typischen Arten. Detaillierte Hintergrundin-
                                        formationen insbesondere auch zur Maßnahmenplanung und –umsetzung werden auf Internetseiten, die über ebenfalls
                                        an den Schildern angebrachte QR-Codes angesteuert werden können, bereitgestellt. Neben dem Ziel die Biodiversität
                                        und das ästhetisches Erscheinungsbild urbaner Flächen zu steigern, dient das Projekt auch dazu die interessierte Öffent-
                                        lichkeit zur Nachahmung anzuregen und die Flächen als Lernlabore in die Ausbildung von Studierenden zu integrieren um
                                        ihnen in der freien Landschaft selten gewordenen Arten und Lebensräume vorzustellen.
                                        DBU: Erhaltung und Restituierung der Artenvielfalt in den Bergwiesen des Biosphärenreservats Rhön – Manage-
                                        ment der invasiven Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus) in einem komplexen Schutzgebietssystem

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                          Universelle Strategien zur Entwicklung neuartiger Linien zur Verwendung in der Sterilen Insektentechnik; Drittmit-
                                          telgeber: HORT Innovation
                                          "SoBinEn: Sorghum-Blühmischungen für einen insektenfreundlichen Energie-pflanzenanbau" (gefördert durch
                                          Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.). Entwicklung insektenfreundlicher, bodenschonender Mischanbausysteme
                                          für die Biogaserzeugung, basierend auf Mischungen der trockentoleranten, pollenliefernden Sorghumhirse (Sorghum bico-
                                          lor) mit lang blühenden, nektarreichen Untersaaten (z. B. Kleearten, Phacelia, Buchweizen).
                                          "SorgEnloS: Sorghum für Kornnutzung in Hessen: Entwicklung von neuen, lokal adaptierten Sorten" (EIP-Projekt,
                                          gefördert durch die Europäische Union und das Land Hessen). Entwicklung und Implementierung von Kornsorghum
                                          (Sorghum bicolor) als trockentolerante, bienenfreundliche und ressourcenschonende neue Kulturpflanze für die menschli-
                                          che und tierische Ernährung in Hessen. Dabei wird ein partizipativer Ansatz mit direkter Projektbeteiligung mehrerer land-
                                          wirtschaftlicher Betriebe verfolgt.
                   FB 10 - Veterinärme-   Raumnutzungsverhalten der Wildkatze im Waldgebiet Hörre als Grundlage für die Raum- und Verbundplanung.
                   dizin                  Gefördert durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie aus dem Hessischen Biodiversitätsfor-
                                          schungsfonds und dem Regierungspräsidium Gießen aus Mitteln der hessischen Biodiversitätsstrategie. Satellitentelemet-
                                          rie von Wildkatzen z.B. zu Verbreitung und Strassenquerungen.
                                          Verbundvorhaben „Spurensuche Gartenschläfer“ gemeinsam mit BUND und Senckenberg Gesellschaft, Teilprojekt
                                          „Nahrungsanalysen, Pathologie, Telemetrie, Phänologie, fachliche Expertise Zielart.“ im Rahmen des Bundespro-
                                          gramms Biologische Vielfalt gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
                                          Bundesweites Projekt mit Untersuchungsflächen in Hessen.
                                          Bedeutung der Prädation durch Waschbären auf vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Arten in Hessen
                                          am Beispiel der Wetterau. Gefördert durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie aus dem
                                          Hessischen Biodiversitätsforschungsfonds. Satellitentelemetrie und Nahrungsanalyse von Waschbären um deren Einfluss
                                          auf bedrohte Arten zu untersuchen.
                                          Management und Monitoring von Wildgänsen im Werratal. Gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt,
                                          Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus Mitteln der Jagdabgabe. Monitoring und Konfliktmanagement als
                                          Grundlage für landesweite Empfehlungen zum Umgang mit heimischen Graugänsen und invasiven Nilgänsen (Vermei-
                                          dung von landwirtschaftlichen Schäden, Lösung Mensch-Wild Konflikte).
                                          Monitoring als Grundlage einer Bejagung von Niederwildarten (insbesondere Feldhase und Stockente) in Hessen.
                                          Gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus Mitteln
                                          der Jagdabgabe. Im Zuge der Novelle der Hessischen Jagdverordnung ist seit 2016 eine Dokumentation der Nachhaltig-
                                          keit der Jagd auf nichtabschussplanpflichtiges Niederwild vorgeschrieben. Im Projekt werden praxisnahe und standardi-
                                          sierte Monitoring- und Bewertungsverfahren getestet und entwickelt, die dieser Vorgabe gerecht werden. Neben anderen
                                          Arbeiten werden Stockenten besendert, um Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Stockentenvorkommens in
                                          Hessen während der Jagdzeit zu gewinnen. Das liefert teils erstaunliche Erkenntnisse, so flog eine in Mittelhessen besen-
                                          derte Ente 2020 bis nach Sibirien!

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                            Artenschutzprojekt für die Populationen des hessischen Feuersalamanders (Salamandra salamandra): Bestands-
                                            erhebung, Monitoring, Biotopentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Wissenschaftskommunikation. Ge-
                                            fördert durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie aus dem Hessischen Biodiversitätsfor-
                                            schungsfonds. Schutz des Feuersalamanders, insbesondere vor der drohenden Einschleppung einer Hautpilzinfektion die
                                            zum Erlöschen von Populationen führt.
                                            Artenschutzprojekt für den Erhalt des Feldhamsters. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft
                                            und Verbraucherschutz. Es geht um die Optimierung der genetischen Diversität und Auswilderung in Hessen.
                                            Sicherung der genetischen Diversität beim Damhirsch in Hessen. Aufnahme des Status quo in wilden Populationen
                                            in Hessen.
                                            Sicherung der genetischen Vielfalt beim Rothirsch. Monitoring von Inzuchtgraden und Inzuchtdepressionen
 Universität Kas-   FB 05 - Gesell-         Strukturelle und inhaltliche Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Internationali-
 sel                schaftswissenschaf-     sierung in die Lehrerbildung: Das Projekt hat die Implementierung des Lernbereichs Globale Entwicklung in die 1.
                    ten                     Phase der Lehrkräftebildung zum Ziel. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) soll dabei ein kohä-
                                            rentes, fächerübergreifendes Bildungsangebot über ein Studienprofil strukturell an der Universität verortet und mit dem
                    FG Didaktik der poli-   Schwerpunkt SDG/BNE/Internationalisierung die Lücke zwischen einer zunehmend vernetzten globalisierten Welt und der
                    tischen Bildung         bisher stark auf nationale Bedingungen ausgerichteten Lehrerausbildung geschlossen werden. Behandelt werden in die-
                    (PoWi)                  sem Kontext u.a. die Themenbereiche Globalisierung, Landwirtschaft, Biodiversität, Waren aus aller Welt, Vielfalt der
                                            Werte, Kulturen und Lebensverhältnisse; Kooperationspartner: Tropengewächshaus Witzenhausen und „die Kopiloten
                                            e.V.“; Förderung: Das Projekt wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Län-
                                            dern aus Mitteln des BMBF sowie im Rahmen der Länderinitiativen zur Umsetzung des Orientierungsrahmens Globale
                                            Entwicklung über Engagement Global aus Mitteln des BMZ gefördert; Laufzeit: 2019 - 2021
                    FB 06 - Architektur –   Erarbeitung von Beiträgen zum Freiflächenentwicklungsplan (FFEP) der Stadt Frankfurt am Main: Identifizie-
                    Stadtplanung –          rung/Abgrenzung, Beschreibung und Bewertung von großen Freiräumen und (Stadt)Landschaften; Identifizierung/Abgren-
                    Landschaftsplanung      zung, Beschreibung und Bewertung von Stadtquartieren/-räumen und größeren Grünflächen; Identifizierung von Naturer-
                    (ASL)                   lebnisräumen und Naturerlebnisarten; Wissenschaftliche Begleitung und Erarbeitung inhaltlicher und methodischer Emp-
                                            fehlungen zur Fortschreibung des Freiflächenentwicklungsplans; Förderung: Stadt Frankfurt am Main; Laufzeit: 6/2018 -
                    FG Landschaftsent-      11/2021
                    wicklung/Umwelt-        Beiträge zur Erstellung des Regionalen Landschaftsplans 2020 (RegLP 2020): Empfehlungen zu inhaltlichen Fokus-
                    und Planungsrecht       sierungen und räumlich-thematischen Schwerpunkten für den RegLP 2020; Hinweise zur Erfassung und Bewertung der
                                            Schutzgüter; Formulierung von übergeordneten Zielaussagen sowie Hinweise zu den in den künftigen Regionalen Flä-
                                            chennutzungsplan zu integrierenden Inhalten und zur weiteren instrumentellen Umsetzung; Untersuchung des Schutzguts
                                            Landschaft; Verknüpfung vorhandener und zu erhebender Daten sowie Erstellung einer Landschaftsgliederung, -beschrei-
                                            bung und –bewertung für die Gesamtfläche des Verbandsgebiets mit seinen 75 Mitgliedskommunen einschließlich Foto-
                                            dokumentation; wissenschaftliche Begleitung der Erstellung des RegLP 2020 – weitere Schutzgüter, Ziel- und Maßnah-
                                            menkonzept, Vorbereitung der instrumentellen Umsetzung einschließlich Integration in den RegFNP; Förderung: Regio-
                                            nalverband FrankfurtRheinMain; Laufzeit 12/2015 - 12/2021

                                                                             7
Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                          Auenentwicklungskonzept für die Stadt Hanau: Für die Stadt Hanau wird ein modellhaftes Auenentwicklungskonzept
                                          erarbeitet. Hierzu gehört die Gliederung der Auenbereiche an Main, Kinzig und verschiedenen Bachläufe in Leitbild- und
                                          Zielräume, die Erarbeitung von Bestandssteckbriefen für diese Räume einschließlich der Auswertung von vorhandenen
                                          Datengrundlagen zu Natura 2000-Gebieten sowie von NATIS-Daten sowie die Erarbeitung von Leitbild- und Zielblättern
                                          mit konzeptionellen Vorschlägen zur Entwicklung der untersuchten Räume; Förderung: Stadt Hanau; Laufzeit 1.2.2020 -
                                          31.10.2020
                   FB 10 - Mathematik     Artenliste der Pilze des Nationalparks Kellerwald-Edersee: Untersucht wurde die Biodiversität der Pilze des National-
                   und Naturwissen-       parks Kellerwald-Edersee. Dabei wurde eine Evaluation hinsichtlich der wertgebenden Arten erstellt und mit anderen Bu-
                   schaften               chenwald-Nationalparks verglichen; Kooperationspartner: Universität Marburg; Förderung: LOEWE-Projekt, IPF und NLP
                                          Kellerwald-Edersee
                   FG Ökologie            F+E Biodiversitätsstudie Edersee: Untersuchung über den Einfluss der unterschiedlichen Pegel des Edersees auf die
                                          Biodiversität von Pilzarten; Förderung: Gemeinde Wildungen und Edertal
                   FB 11 - Ökologische    Bewirtschaftungseffekte eines Agroforstsystems aus Grünland und Weiden auf die oberirdische Biomasseent-
                   Agrarwissenschaften    wicklung – SIGNAL, TP 2_2: Agroforstsysteme (AFS) gelten als zukunftsweisende Agrarsysteme, die nachhaltig, bio-
                                          diversitätsfördernd und klimaschonend sind. In dem Projekt wird seit 2011 ein AFS aus Grünland und schnellwachsenden
                   FG Grünlandwissen-     Gehölzen hinsichtlich Biomasseerträge, Qualitätsaspekte und Verwendungsmöglichkeiten untersucht; Förderung: BMBF;
                   schaften und nach-     Laufzeit: September 2018 - August 2021
                   wachsende Roh-         LUPINUS – Erhaltung und Restituierung der Artenvielfalt in den Bergwiesen des Biosphärenreservats Rhön – Ma-
                   stoffe                 nagement der invasiven Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus) in einem komplexen Schutzgebietssystem: Im
                                          Projekt wird ein Konzept zur dauerhaften Restituierung und Erhaltung großflächigen, artenreichen Grünlands in Mittelge-
                                          birgsregionen entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse aus allen Arbeitspaketen werden in einer Synthese in Form eines
                                          Prognosemodells zusammengeführt; die Weitergabe der Erkenntnisse wird durch den Aufbau eines Netzwerkes mit ande-
                                          ren Akteuren und durch die Erarbeitung eines Handbuchs sichergestellt. In der zweiten Phase fokussiert das Projekt auf
                                          die Themen Gefährdungspotential, Entscheidungshilfen und Empfehlungen; Förderung: DBU Zentrum für Umweltkommu-
                                          nikation; Laufzeit: April 2017 - Juni 2021 (Phase 2)
                   FB 11 - Ökologische    LIVESEED – Improve performance of organic agriculture by boosting organic seed and plant breeding efforts
                   Agrarwissenschaften    across Europe; LIVESEED hat das Ziel, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit für ökologisch erzeugtes Saatgut, die
                                          ökologische Pflanzenzüchtung und die Nutzung von ökologisch gezüchtetem Saatgut zu verbessern. Weiterhin sollen die
                   FG Ökologische         Saatdatenbanken in der EU gestärkt und die Verfügbarkeit und Qualität von ökologisch erzeugtem Saatgut verbessert
                   Pflanzenzüchtung       werden. Ziel ist insgesamt, die Auswahl an ökologisch gezüchtetem und vermehrtem Saatgut innerhalb der Kategorien
                   und Agrarbiodiversi-   Leguminosen, Gemüse, Früchte, Getreide und Futterpflanzen für verschiedene Bewirtschaftungsweisen und Klimazonen
                   tät                    innerhalb Europas zu verbessern; Förderung: EU (Horizon 2020); Laufzeit: Juni 2017 - Mai 2021
                   FB 11 - Ökologische    AKHWA - Anpassung an den Klimawandel in Hessen – Erhöhung der Wasserretention des Bodens durch regene-
                   Agrarwissenschaften    rative Ackerbaustrategien; AKHWA ist ein Pilotprojekt des HMUKLV, in dem verschiedene Anbauweisen der Landnut-
                                          zung (u. a. der regenerativen Landwirtschaft) zu folgenden Fragen systematisch untersucht werden sollen: (i) Verbesse-
                   FG Ökologischer        rung der Wasser- und Nährstoffretention; (ii) Erhöhung der Biodiversität, Verbesserung der Ökosystem-Dienstleistungen
                   Pflanzenschutz         der Landschaft, Förderung der biologischen Kohlenstoffsequestrierung sowie hierzu, (iii) betriebswirtschaftliche Aspekte

                                                                           8
Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                        (Kosten- und Nutzen-Analysen). Ansätze der regenerativen Landwirtschaft on-farm und Erkenntnisse aus Dauerbeobach-
                                        tungsflächen zur regenerativen Landwirtschaft werden integriert um kurzfristige (nach einem Jahr) und mittelfristige (nach
                                        weiteren 3-4 Jahren) beobachtbare Effekte zu dokumentieren; Förderung: HMUKLV; Laufzeit: Mai 2020 – März 2024
                   FB 11 - Ökologische  Pflanzen, Wissen, Engagement - Entwicklung, Erprobung und Verbreitung innovativer Bildungsformate an Natur-
                   Agrarwissenschaften schutzakademien und Botanischen Gärten; Ziel des Projektes ist die Entwicklung innovativer Veranstaltungsformate
                                        mit einer mehrperspektivischen Betrachtungsweise von pflanzlicher Biodiversität. In 8 Bundesländern (Berlin/Branden-
                   FG Ökologischer      burg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-
                   Pflanzenbau und Ag- Holstein) werden 8 Naturschutzakademien gemeinsam mit jeweils 1-2 Botanischen Gärten innovative Veranstaltungsrei-
                   rarökosystemfor-     hen für unterschiedliche Zielgruppen initiieren, konzipieren und durchführen. Das Vorhaben soll die Expertise der beteilig-
                   schung in den Tropen ten Partner bündeln und eine Zusammenarbeit auf Landesebene zwischen den Botanischen Gärten und den Naturschutz-
                   und Subtropen (O-    akademien im Kontext Schutz und gerechter Nutzung pflanzlicher Vielfalt stärken oder initiieren; Förderung: DBU Deut-
                   PATS)                sche Bundesstiftung Umwelt; Laufzeit: Oktober 2019 - Oktober 2022
                   in Kooperation mit
                   dem FB 5 - Gesell-
                   schaftswissenschaf-
                   ten, FG Didaktik der
                   politischen Bildung
                   FB 11 - Ökologische  Schaf schafft Landschaft – Biotopverbundkorridore durch Hüteschafhaltung in der Hotspot-Region "Werratal mit
                   Agrarwissenschaften Hohem Meißner und Kaufunger Wald" (Hotspot Nr. 17). Mit dem durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt ge-
                                        förderten Projekt „Schaf schafft Landschaft“ widmen sich die Universität Kassel, der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land und
                   FG Landwirtschaftli- der Werra-Meißner-Kreis zusammen mit weiteren regionalen Partnern dem langfristigen Erhalt der biologischen Vielfalt in
                   che Betriebslehre    der einzigartigen Kulturlandschaft der Hotspotregion „Werratal mit Hohem Meißner und Kaufunger Wald“. In unserem Pro-
                                        jekt wollen wir durch biotoplenkende Maßnahmen und einen gezielten Flächenverbund die naturschutzfachlichen Qualitä-
                   In Kooperation mit   ten der Hotspotlandschaft verbessern und zur Absicherung einer dauerhaften Landschaftspflege durch extensive Schaf-
                   FB 06 - ASL, FG      beweidung beitragen; Förderung: Die Förderung erfolgt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bun-
                   Landschafts- und Ve- desamt für Naturschutz anteilig aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Si-
                   getationsökologie    cherheit, des Landes Hessen (HMUKLV) sowie der Heinz Sielmann Stiftung; Laufzeit: Oktober 2019 - September 2025
                   FB 11 - Ökologische  BAKWERT – Bewertung und Akzeptanz heterogener Weizenpopulationen in ökologischen Wertschöpfungsketten.
                   Agrarwissenschaften Biodiversität auf Ebene der genetischen Ausstattung von Ackerkulturen ist nur erreichbar, wenn ökologische Wertschöp-
                                        fungsketten bestehend aus landwirtschaftlichen Betrieben, Mühlen und Bäckereien etabliert werden können. Zwei hetero-
                   FG Landwirtschaftli- gene Winterweizenpopulationen sowie eine Referenzsorte finden in drei regionalen Clustern Anwendung, um die für Ak-
                   che Betriebslehre    zeptanz und Verbreitung heterogener Weizenpopulationen relevanten Faktoren entlang der gesamten Wertschöpfungs-
                                        kette zu identifizieren und zu bewerten. Ziel ist es mit Hilfe eines ganzheitlichen Ansatzes den Anbau, die Verarbeitung
                   FG Ökologischer      und Vermarktung von Populationsgetreide zu fördern. Als Grundlage zur Erforschung der Wertschöpfungsketten dienen
                   Pflanzenschutz, Öko- qualitative Interviews mit Akteuren, Workshops und Feldtage, partizipative Methoden, sowie Feld- und Bestandsbonituren.
                   logische Pflanzen-   Umfangreichen Evaluierungen der Qualitäts- und Backeigenschaften werden durchgeführt. In einem multi-actor Prozess
                   züchtung             sollen Optimierungspotenziale entlang der Wertschöpfungsstufen (Anbau, Mahl- und Backprozesse) erarbeitet werden.

                                                                            9
Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                              Die Kommunikation der Endergebnisse erfolgt durch ein „Populationshandbuch“, sowie durch einen aus partizipativ ent-
                                              standenen Videos produzierten „Populationsfilm“; Förderung: BMEL, BÖLN Bundesprogramm Ökologischer Landbau;
                                              Laufzeit: 15.05.2020 - 31.05.2023
                    Center for Environ-       Transformationsanalyse und Gestaltungskonzepte für eine regionale Bioökonomie – TransRegBio: Der „Innovati-
                    mental Systems Re-        onsraum BioBall“ versteht sich als Treiber des Transformationsprozesses hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirt-
                    search (CESR)             schaft – unter den spezifischen Bedingungen einer dicht besiedelten und industrialisierten Metropolregion. Das Projekt
                                              TransRegBio führt als Begleitprojekt wissenschaftliche Forschung zu den Auswirkungen und Gestaltungsmöglichkeiten
                                              einer regionalen Bioökonomie durch, die über die Fragestellungen einzelner Wertschöpfungsketten hinausgeht. Aufgabe
                                              des CESR ist die modellbasierte Analyse der Auswirkungen der Nutzung von Biomasse im Rahmen der Entwicklung einer
                                              Bioökonomie auf Landnutzung; Projektpartner: TU Darmstadt, DECHEMA e.V., Provadis Hochschule, right. based on sci-
                                              ence, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Thünen-Institut; Förderung: BMBF; Laufzeit: Dezember 2019 - No-
                                              vember 2022
                                              Akteursorientierte Risikoklassifizierung von Herkünften agrarischer Produkte auf der Basis weltweit räumlich dif-
                                              ferenzierter Auswirkungen auf Biodiversität (AKRIBI): Im Rahmen der ersten Projektphase sollen die Grundlagen da-
                                              für gelegt werden, eine relevante und praxisnahe Methode zu entwickeln, die es Unternehmen ermöglicht, den Einfluss
                                              ihrer stofflichen Bezüge auf die Biodiversität der Herkunftsregionen zu quantifizieren und als Folge dessen zu reduzieren.
                                              Förderung: BMBF; Laufzeit: Oktober 2020 – September 2021
                                              Systemisches Monitoring und Modellierung der Bioökonomie (SYMOBIO): Das Vorhaben erforscht und entwickelt
                                              wissenschaftliche Grundlagen für ein systemisches Monitoring und die Modellierung der Bioökonomie in Deutschland. Ein
                                              zentraler Bestandteil sind Fußabdruck-Analysen, die als ein Element die Auswirkungen des Konsums in Deutschland auf
                                              Landinanspruchnahme und damit verbundenen Effekten auf Biodiversität berücksichtigen; Förderung: BMBF; Laufzeit:
                                              März 2017 – August 2021
 Philipps-Univer-   FB 17 - Biologie - All-   Modeling potential regional distribution of rare species in Hessen (Konrad-Adenauer-Stiftung): Anhand von Klima-
 sität Marburg      gemeine Ökologie          wandelszenarien und hochaufgelösten Satellitenbildern werden das Vorkommen von Hirschkäfer, Gottesanbeterin und
                    und Tierökologie          Bechsteinfledermaus in Hessen modelliert und in die Zukunft projiziert (Projektpartner HLNUG).
                                              Biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen von Wäldern mit Fokus auf Holz (Bioholz) (F&U|NBS; BMBF, BMU,
                                              BfN): Verbundprojekt bei dem Forschung, Forstwirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam praxisgerechte Konzepte erar-
                                              beiten, um Totholz zu fördern. Das BioHolz-Projekt untersucht die Rolle von Holz in natürlichen und wirtschaftlichen Pro-
                                              zessen und erprobt verschiedene Möglichkeiten, mit denen der Anteil von Totholz als wichtigem Lebensraum für viele ge-
                                              fährdete Arten auch in bewirtschafteten Wäldern erhöht werden kann. Das Ziel ist dabei die unterschiedlichen Ansprüche
                                              an Wälder, die sich aus Sicht der Forstwirtschaft, der Naherholung, des Tourismus sowie des Naturschutzes ergeben, in
                                              Einklang zu bringen.
                                              LOEWE Natur4.0 - Sensing Biodiversity, Teilprojekt ÖP2: Insektengemeinschaften und Ökosystemprozesse (Land
                                              Hessen): Das Projekt entwickelt Methoden zum Naturschutzmonitoring durch vernetzte Sensorik als Grundlage für einen
                                              nachhaltigen Artenschutz und die Sicherung von Ökosystemfunktionen. Allgemeines Ziel des LOEWE-Schwerpunkts Na-
                                              tur 4.0 ist die Entwicklung eines modularen Umweltmonitoringsystem zur hoch aufgelösten Beobachtung von naturschutz-
                                              relevanten Arten, Lebensräumen und Prozessen. Im Teilprojekt werden baumbewohnenden Insektengemeinschaften im

                                                                               10
Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                        Zusammenhang mit Physiologie und Phänologie von Bäumen sowie deren Interaktionen mit höheren trophischen Ebenen
                                        (Vögel, Fledermäuse) erfasst.
                   FB 17 - Biologie -   Hochaufgelöste Bewegungsmuster des Rotmilans in Abhängigkeit von Landnutzung und Windenergielanlagen
                   Naturschutz          auf verschiedenen räumlichen Skalen (DBU): In einem Zusammenschluss aus Forschung, Planung, Behörden und
                                        Naturschutzverbänden erforschen wir ökologische Grundlagen zum Schutz und Entwicklung der Rotmilanpopulationen in
                                        Hessen. Der Rotmilan (Milvus milvus) ist im Kontext des Windkraftausbaus wohl die am häufigsten diskutierte Art. Um die
                                        Beeinträchtigung des Rotmilans durch verschiedene Landnutzungsformen und insbesondere durch WEA besser abschät-
                                        zen zu können, ist es essentiell die individuellen Bewegungsmuster dieser hochmobilen Tiere zu verstehen. Durch die
                                        wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Bewegungsverhalten der Rotmilane können Habitate und Landschafts-
                                        strukturen mit erhöhtem Konfliktpotential identifiziert sowie die Gefährdung durch WEA besser eingeschätzt werden.
                                        Die Rolle von Räuber-Beute Naivität für den Invasionserfolg von Marienkäfern – Ein Vergleich von Arteninterakti-
                                        onen über zwei Kontinente hinweg (DFG): Trotz der wachsenden wissenschaftlichen Literatur über negative Effekte
                                        von invasiven Arten auf einheimische Arten fehlt ein mechanistisches Verständnis, warum manche Arten invasiv werden,
                                        während andere gutartig bleiben. Gebietsfremde Räuber mit einer neuartigen Signalstoffzusammensetzung können einen
                                        doppelten Vorteil von naiven Räubern und naiven Beutetieren haben und so einheimische Räuber verdrängen. Auf Grund
                                        der engen Nahrungsbeziehungen zwischen den Interaktionspartnern und der Verfügbarkeit von ähnlichen und neuartigen
                                        gebietsfremden Marienkäfern ist das Ameisen-Marienkäfer-Blattlaus System besonders geeignet, um die Räuber-Beute
                                        Naivität zu untersuchen. Die Kombination von Verhaltensexperimenten mit chemischen Analysen wird nicht nur dazu bei-
                                        tragen, unsere Kenntnis von Signalstoffen, welche diese Interaktionen beeinflussen zu erweitern, sondern verbessern
                                        auch unsere Fähigkeiten biologische Invasionen zu erklären und vorauszusagen.
                                        Beweidung und Mahd im Vertragsnaturschutz: Grünland wird im Vertragsnaturschutz meist gemäht um fortschreiten-
                                        der Verbuschung entgegen zu wirken und um Orchideen und bodenbrütende Vögel zu schützen. Andere Organismen-
                                        gruppen wie Insekten und Spinnen sind nicht an flächendeckende Entnahme der Vegetation durch Mahd angepasst. Die
                                        Beweidung durch z. B. Rinder hingegen stellt eine räumlich-zeitlich heterogene Störung dar auf die Arthropoden seit Milli-
                                        onen von Jahren adaptiert sind. Daher wird erwartet, dass das Offenhalten der Flächen durch Beweidung vor allem für
                                        das Erhalten einer diversen Insekten- und Spinnenfauna besser geeignet ist; Hier vergleichen wir den Einfluss von Bewei-
                                        dung und Mahd auf die Artenvielfalt von Pflanzen, Insekten und Spinnen. Dazu werden je 8 Flächen pro Managementtyp
                                        verglichen, die seit 30 Jahren durchgehend im Vertragsnaturschutz bewirtschaftet werden.
                                        Nachhaltige Windenergieproduktion im Wald (DBU): Mit dem Wechsel zur ressourcenschonenden und klimafreundli-
                                        chen Energieproduktion werden Wälder derzeit in acht Bundesländern nicht mehr kategorisch als Standorte für Windener-
                                        gieanlagen (WEA) ausgeschlossen und rücken insbesondere in waldreichen Bundesländern wie Hessen (42% der Lan-
                                        desfläche) in den Fokus1. Analog zu anderen anthropogenen Einflüssen auf Waldökosysteme (z.B. Abholzung, Fragmen-
                                        tierung) führt Windenergieproduktion im Wald zu Veränderungen von Habitat- und Landschaftsstrukturen, die u.a. für Vö-
                                        gel und Fledermäuse negative Konsequenzen haben können. Unsere Pilotstudie zum vergleichenden Einfluss der Wind-
                                        energieproduktion im Wald und im Offenland deutet an, dass WEA im Wald die Zusammensetzung von Vogelgemein-

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Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                        schaften verändern. Mit dem dreijährigen Forschungsprojekt wollen wir den Kenntnisstand zum Einfluss der Windenergie-
                                        produktion auf die biologische Vielfalt und die ökosystemare Funktionsweise im Wald erweitern und so den nachhaltigen
                                        Ausbau der Windenergieproduktion im Wald unterstützen.
                                        LOEWE Natur4.0 - ÖP6 Nahrungsnetze: Die Pflanzen und Tiere eines Lebensraumes interagieren in komplexen Nah-
                                        rungsnetzen, deren Analyse eine Bewertung komplexer biotischer Interaktionen auf Lebensraumebene erlaubt. Nahrungs-
                                        netzanalysen erfassen neben Veränderungen von Artengemeinschaften auch die Folgen struktureller Änderungen für
                                        Ökosystemfunktionen und Stabilität und werden deshalb in Natur 4.0 berücksichtigt. Im Rahmen des Projektes möchten
                                        wir Nahrungsnetze charakterisieren und quantifizieren und zwar durch die Verknüpfung klassischer Beobachtungsmetho-
                                        den von biotischen Interaktionen mit neuer Sensorik, um eine kontinuierliche und flächendeckende Erfassung zu ermögli-
                                        chen. Im Zentrum stehen Interaktionen zwischen Vögeln, Kleinsäugern und ihren Nahrungsressourcen.
                   FB 17 - Biologie -   Analyse der Vegetation entlang der Lahn bei der Gisselberger Spannweite im Zusammenhang mit Renaturie-
                   Biodiversität der    rungsmaßnahmen
                   Pflanzen             Floristisches Inventar in Unterosphe als Grundlage für den Naturschutz
                                        Floristisches Inventar des Langen Grundes bei Schönstadt als Grundlage für eine mögliche Unterschutzstellung
                   FB 17 - Biologie -   EpiDiverse - Linking Ecology, Molecular Biology and Bioinformatics in plant epigenetic research (EU H2020): Eu-
                   Pflanzenökologie     ropäisches Training Netzwerk zur Erforschung von epigenetischer Diversität. Standorte aus Hessen sind als Untersu-
                   und Geobotanik       chungsgebiete vertreten.
                                        LOEWE Natur4.0 - Sensing Biodiversity: Naturschutzmonitoring durch vernetzte Sensorik als Grundlage für einen nach-
                                        haltigen Artenschutz und die Sicherung von Ökosystemfunktionen. Ziel des LOEWE-Schwerpunkts Natur 4.0 ist die Ent-
                                        wicklung eines Prototyps von Natur 4.0, einem modularen Umweltmonitoringsystem zur hoch aufgelösten Beobachtung
                                        von naturschutzrelevanten Arten, Lebensräumen und Prozessen. In ÖP1 – Habitatangebot, Primärproduktion und Stress
                                        von Bäumen untersuchen wir mit Hilfe von Baumsensoren (TreeTalker) Saftfluss, Holzfeuchte, Zuwachs, Stammbewe-
                                        gung, Sonneneinstrahlung und Mikroklima in Echtzeit. Dies ermöglicht ein Verständnis von circadianen und Jahreszeitli-
                                        chen Rhythmen ebenso wie die Reaktion des Baumes auf Stressepisoden. Mit dieser Pilotstudie wird die Grundlage für
                                        ein umfassendes hessen- und Bundesweites Waldmonitoring gelegt.
                                        H2020 FORGENIUS - Improving access to FORest GENetic resources Information and services for end-Users
                                        FORGENIUS wird Methoden und Werkzeuge entwickeln, um die Merkmale und den Wert der Forstgenetischen Ressour-
                                        cen zu erhalten, die derzeit in 35 europäischen Ländern durch das EUFGIS-Informationssystem (http://portal.eufgis.eu)
                                        miteinander verbunden sind. FORGENIUS wird neuartige Dienste für Nutzerinnen und Nutzer innerhalb und außerhalb
                                        der Naturschutzgemeinschaften schaffen und die Datenmenge und -qualität im Informationssystem der Europäischen
                                        Forstgenetischen Ressourcen deutlich erhöhen und verbessern. Die neu entwickelten Dienste des Projekts werden es
                                        den Endnutzenden auch ermöglichen, potenzielle neue genetische Erhaltungseinheiten zu charakterisieren.
                                        BEECHgenomes | Genomic variation in common beech: analysis of the adaptation and adaptability of a forest
                                        species of great ecological and economic importance threatened by climate change: Ziel ist die Erstellung eines
                                        hochqualitatitven Buchengenoms sowie die Resequenzierung von europäischen Standorten inkl. Standorte im NP Keller-
                                        wald.

                                                                        12
Forschungsprojekte und sonstige Maßnahmen der Hessischen Hochschulen und außeruniversitären For-
schungseinrichtungen (AuF) zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt
(Zeitraum: 01.01.2020 bis 31.12.2020)

                                          Populationsbiologie der bundesweit gefährdeten Pflanzenart Pedicularis sylvatica: In diesem Projekt werden die
                                          Habitatsbeziehungen, die Struktur von Populationen, die Demographie und die Populationsgenetik von P. sylvatica als
                                          Grundlage für eine Einschätzung der Gefährdung von Populationen und Naturschutzmaßnahmen untersucht.
                                          Populationsbiologie seltener Halbparasiten: Viele halbparasitische Pflanzenarten sind gefährdet. Sie sind stark von
                                          geeigneten Wirtspflanzen abhängig. Dieses Projekt untersucht daher die spezifischen Interaktionen zwischen halbparasiti-
                                          schen Pflanzenarten und ihren Wirtspflanzen.
                   FB 19 - Geographie     LOEWE-Schwerpunkt Natur4.0 – Sensing Biodiversity : Naturschutzmonitoring durch vernetzte Sensorik als Grund-
                                          lage für einen nachhaltigen Artenschutz und die Sicherung von Ökosystemfunktionen. Ziel ist die Entwicklung eines Proto-
                                          typs von Natur 4.0, einem modularen Umweltmonitoringsystem zur hoch aufgelösten Beobachtung von naturschutzrele-
                                          vanten Arten, Lebensräumen und Prozessen. Natur 4.0 basiert auf der Kombination von naturschutzfachlichen Experten-
                                          aufnahmen und vernetzten Fernerkundungs- und Umweltsensoren, die an ferngesteuerten Fluggeräten, fahrenden Robo-
                                          tern und Tieren angebracht sowie in bildungswissenschaftlichen Projekten eingesetzt werden. Sprecher: T.Nauss
 Hochschule        FB Media               Projekt „Familien-Natur“ erforscht explorativ, qualitativ und inter- sowie transdisziplinär nach neuen Ideen, Wegen und
 Darmstadt                                Formaten, um Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern kommunikativ in ihren eigenen lokalen Lebenswelten für Natur,
 (h_da)                                   Arten und Ökosysteme zu interessieren und zu bilden. Zur Untersuchung werden Methoden der qualitativen Sozialfor-
                                          schung eingesetzt unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Umweltpsychologie, NGO, Jour-
                                          nalismus, Wissenschaft, Pädagogik und Familienberatung. Studierende der h_da entwickeln basierend auf den gewonne-
                                          nen Erkenntnissen in einer Seminarreihe neue Formate für eine lokale Umweltkommunikation. Projektzeitraum: 07.2020
                                          bis 06.2021
                   FB Bau- und Umwel-     Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) betreiben zwei Kläranlagen, darunter das Zentralklär-
                   tingenieurwesen        werk mit mehr als 300.000 Einwohnerwerten (EW). Diese Kläranlage bietet ideale Versuchsbedingungen (Aufstellung und
                                          Betreuung der Pilotanlage, Laborinfrastruktur) um die Versuche durchzuführen. Das Forschungsvorhaben „Rückhalt an-
                                          tibiotika-resistenter Keime“ soll vertiefte Kenntnisse insbesondere über den Rückhalt Antibiotika-resistenter Bakterien
                                          (ARB) und Resistenzgenen (ARG) liefern.
                                          Bei dem Projekt „Nachhaltige Entwicklung kleiner Fließgewässer“, wird mit Schüler:innen des Lichtenberg-Gymnasi-
                                          ums (Darmstadt) das Trockenfallen des durch den Darmstädter Saubach gespeisten Schulteichs mit Hinblick auf physiko-
                                          chemische Parameter und die Biodiversität untersucht und Renaturierungsmaßnahmen entwickelt. (Bosch-Stiftung, Pro-
                                          jektzeitraum: 07.2020 bis 06.2023)
                                          Durchführung von Versuchen mit dem membrangestützten Pulveraktivkohleverfahren: Die Belastung der Gewäs-
                                          ser mit anthropogenen Spurenstoffen, (Antibiotika resistenten) Krankheitserregern und Mikroplastik hat aufgrund mensch-
                                          licher Aktivitäten und der fortschreitenden Urbanisierung deutlich zugenommen. Es werden Verfahren erprobt und opti-
                                          miert, mit denen Spurenstoffe und ggf. Krankheitserreger aus dem Abwasser entfernt werden können. (Projektlaufzeit
                                          2019-2021)
                   FB Gesellschaftswis-   Umweltpolitische Instrumente zur Reduzierung der Plastikverschmutzung von Binnengewässern über Entwässe-
                   senschaften            rungssysteme: Entwicklung - und zum Teil praktische Überprüfung - umweltpolitischer Instrumente zur Reduzierung der
                                          Plastikverschmutzung von Binnengewässern über Entwässerungssysteme. (Projektlaufzeit 2019-2021)

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