Vielfalt der Landnutzung = Vielfalt der Jagd? Wie können unterschiedliche Jagdregime nebeneinander funktionieren? - BioWild ...
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Fakultät Umweltwissenschaften Fachrichtung Forstwissenschaften Institut für Waldbau und Waldschutz Professur für Waldschutz Prof. Dr. Michael Müller Pienner Straße 8 01737 Tharandt Vielfalt der Landnutzung = Vielfalt der Jagd? Wie können unterschiedliche Jagdregime nebeneinander funktionieren? Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 1 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
1. Einleitung 2. Jagdregime im allgemeinen Wandel 3. Wesentliche Parameter von Jagdregimen und Anforderungen an diese Parameter Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 2 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
1. Einleitung 2. Jagdregime im allgemeinen Wandel 3. Wesentliche Parameter von Jagdregimen und Anforderungen an diese Parameter Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 3 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Thesen Wild ernährt sich natürlicherweise fast ausschließlich von Pflanzen, Tieren und Pilzen in Wäldern. Es gibt kein Wald-Wild-Problem. Es gibt ein Mensch-Wald- und ein Mensch-Wild- Problem. Wild ist ein potenzieller Schädling im Wald, aber auch eine natürliche, nachwachsende und nachhaltig bewirtschaftbare Ressource. Die Regulation des Schalenwildes mit jagdlichen Mitteln kann wesentlich vereinfacht und diversifiziert werden. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 4 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Eine allgemeingültige Lösung für die Mensch-Wald- und Mensch-Wild-Probleme ist wegen der Vielfalt sowohl der Wildeinflüsse als auch der menschlichen Ziele nicht möglich. Differenzierte Lösungsstrategien sollten sich auf wiss. Erkenntnisse und Fallstudien stützen, bei denen ausgehend von den Zielen der Jagdrechtsinhaber (Waldeigentümer bzw. -besitzer) und von Wildeinflusserhebungen die Wildbewirt- schaftungs- und Bejagungsziele abgeleitet werden. Die Analyse und Bewertung von Wildschäden im Wald ist nach Maßgabe der Interessen der Jagdrechtsinhaber auf Grundlage angewandter Forschung wesentlich zu erneuern. Das Jagdrecht sollte deutlich liberalisiert und insb. bei den Jagdzeiten und der Abschussplanung vereinfacht werden. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 5 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
1. Einleitung 2. Jagdregime im allgemeinen Wandel 3. Wesentliche Parameter von Jagdregimen und Anforderungen an diese Parameter Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 6 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Warum müssen sich Jagdregime wandeln - besser noch - so flexibel festlegbar sein, dass die Jagdrechtsinhaber möglichst schnell und unbürokratisch Anpassungen vornehmen können? …, weil sich Waldbewirtschaftung und Waldbetreuung in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt haben und weiter wandeln werden. Ziele bei Waldbetreuung, Waldbewirtschaftung und Waldprodukten: Nationalpark … Wirtschaftswald … Kurzumtriebsplantagen, Wertholz … Konstruktionsholz … Energieholz … Biomasse, Saatgut … Pilze … Beeren … Wildbret … Trophäen … Jagderlebnisse, Erholung … Naturschutz … Landschaftsschutz … Wasser Ziele bei Waldstrukturen: Baumarten, Alter, horizontale und vertikale Verteilung von Pflanzen, Biodiversität, Deckung und Nahrung für Wildtiere, … Ziele bei Betriebsarten und Betriebsformen: Niederwald, Mittelwald, Hochwald; Schlagweiser Wald, Dauerwald jeweils in sehr unterschiedlichen Ausprägungen Ziele bei anderen Waldbestandteilen: Humusauflage, Bodenvegetation, Insektenfauna, Wild, … Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 7 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Definition Jagdregime Regime: Regelungs- und Ordnungssysteme die typischerweise Normen, Regeln, Prinzipien und Entscheidungsverfahren für einen bestimmten Aufgabenbereich (hier Jagd) enthalten sowie den Umgang der beteiligten Akteure (hier Jagdrechtsinhaber und Jagdausübungsberechtigte) untereinander sowie deren Inter- aktionen mit den äußeren Interessenten (Gesellschaft) prägen. Normen Gesetze und Rechtsverordnungen Regeln Festlegungen zwischen Jagdrechtsinhabern und Jagdausübungsberechtigten Prinzipien Codex (z. B. Weidgerechtigkeit) Entscheidungsverfahren Unterrichtung über unterschiedliche Ursache-Wirkungsbeziehungen, Erfahrungsaustausch, Fortbildung (FuE-Projekte, Hegegemeinschaften, Verbände) Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 8 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
1. Einleitung 2. Jagdregime im allgemeinen Wandel 3. Wesentliche Parameter von Jagdregimen und Anforderungen an diese Parameter Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 9 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.1 Grundlegender Ansatz - Recht: Wir leben in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. In einer solchen Gesellschaft sollte den Bürgern alles erlaubt sein, was nicht aus triftigen Gründen reguliert oder sogar verboten werden muss. Daraus folgt: - nur das wirklich nachweislich Notwendige per Gesetz oder Rechtsverordnung zu regeln, - den grundlegenden Inhabern der Rechte so weit wie möglich, die Entscheidungsvorgänge zu überlassen und - Möglichkeiten für die Präsentation und Diskussion unterschiedlicher Vorgehensweisen zu schaffen und ggf. zu moderieren. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 10 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.1 Grundlegender Ansatz - Folgen: Daraus folgt weiterhin: - eine Stärkung der Kompetenz und Eigenständigkeit der Jagdrechtsinhaber mit den von diesen beauftragten Jagdausübungsberechtigten, - ein aus dem „inneren“ erwachsendes Interesse an Wissen, Kompetenz und Fortbildung für die Anwendung des Wissenstandes auf die eigenen Zielsysteme, - die Stärkung des Status der Jagd als sehr wichtiges und angepasstes Instrument im Rahmen der Landnutzung, - die Stabilisierung der z. Z. in Frage stehenden Jagd in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung und - eine erhebliche Reduktion von Verwaltungsvorgängen. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 11 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen - Grundlagen: Aktuelles Problem: Jagd wird von Vielen (insbesondere in der Jägerschaft) noch zu oft als Selbstverständlichkeit angesehen. Daraus und aus aktuellen gesellschaftlichen Interessen resultieren aber Gefahren für die Jagd (so wie wir sie derzeit kennen und wertschätzen). Grundlagen für die Jagd gilt es deshalb aufzufrischen und für Entscheidungen wieder in den Vordergrund zu stellen. Grundlagen der Jagd – was bedeutet das? - Notwendigkeit und Nutzen der Jagd? - Warum individuelle Jagd und warum mit Schusswaffen, was individuellen Schusswaffenbesitz bedingt? Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 12 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (1): - Tierschutz: - triftiger Grund für das Töten von Tieren: - Regulation - Beute machen (Beutedefinition) - Töten ohne Leiden (einschl. ohne leidvolles Fangen) - menschliche (Jagd-)Ethik: - § 22, Abs. 4 BJG - Schonung trächtiger Tiere zwischen 1. April und Setz- bzw. Frischzeit - keine Beunruhigung ohne Erlegungsabsicht (Jagd- und Erlegungszeitensynchronisation, maximale Freigaben bei Bewegungsjagden) - gesunde und den Lebensräumen (einschl. deren Entwicklung) angepasste Wildbestände Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 13 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (2): - Jagdbares Wild (z. Z. die schwerste Diskussion um die Jagd) - Vorschlag zur Neustrukturierung dieser Thematik (bereits in 2015 in Brandenburg und 2016 in Thüringen vorgestellt): - Arten mit Merkmal „Regulation“ und „Beute“: alles Schalenwild aber auch Hase, Gänse, … Jagd im engeren (eigentlichen) Sinne - Arten mit vorrangigem Merkmal „Beute“ – Beutejagd – „Fleischjagd“, „Trophäenjagd“ u. dgl.: Fasan, Enten, Fuchs, Marder, … Jagd nur bei Beuteverwertung - Arten mit vorrangigem Merkmal „Regulation“ – - i. S. von jagdlichen Eigeninteressen: Krähenvögel, wildernde Katzen und Hunde, … Jagd (reglementiert) - i. S. von Dienstleistung für Dritte: Kormorane, Biber, Waschbär, Wolf … jagdliche Kammerjägerei (nur) bei Beauftragung und Vergütung durch Auftraggeber Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 14 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (3): - Jagd- und Erlegungszeiten (z. Z. die unnötigste Diskussion in der Jagd, da leicht zu regeln) - Unter Beachtung der objektiven Rahmenbedingungen (Folie 13) ist es eigentlich unwichtig Erlegungszeiten auszuweisen, sondern entscheidend, Jagdruhezeiten festzulegen. - Sachlogisch ist die Festlegung einer umfassenden Jagd- und Erlegungszeitensynchronisation unter Beachtung der essenziellen Jagdruhezeiten in Frühsommer und im Winter. - ff Tabellen und Kommentare Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 15 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Jagd- und Erlegungszeitenzeitensynchronisationen: Es gibt dabei verschiedene Ebenen der Synchronisationen: - S. von Jagd- und Erlegungszeiten, - S. von Erlegungszeiten bei Altersklassen und Geschlechtern der gleichen Wildart, - S. von Erlegungszeiten bei verschiedenen Wildarten, - S. von Aktivitätsphasen bei Jägern und Wild. - Ziel von Jagd- und Erlegungszeitensynchronisationen ist es: 1. Beute- und Regulationsmöglichkeiten zu maximieren und 2. Wildbeunruhigung zu minimieren. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 16 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Abb.: Jagdzeiten mit Entwicklungsparametern (Auszug) und in den Rahmen die Ruhe-, Setz- und Aufzuchtszeiten (verändert (Rahmen eingefügt) nach DJV, 2016) Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 17 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Jagdjahr Anzahl Differenz Monate 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 [Monate] [Monate] alle BMVEL 12,0 Schalen- wildarten Konzept 1. Nebenerlegungs- Jagdruhe Haupterlegungszeit 2. Neben- Jagdruhe 8,0 -4,0 zeit erlegungs- zeit Abb.: Vergleich der Erlegungszeiten zwischen den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen (VO des BMVEL 2002 (DJV, 2010)) und dem Jagdkonzept (Vorschlag Müller, 2011) - alle Schalenwildarten = z. Z. gültige Jagdzeit nach Bundesjagdzeiten-VO = Haupterlegungszeit = 1. Nebenerlegungszeit = 2. Nebenerlegungszeit Abb.: Es ist zurzeit das ganze Jahr Jagdzeit! Ist Jagdzeit auch Erlegungszeit? Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 18 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Jagdjahr Monate Monate Differenz 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 [Anzahl] [Monate] Rehwild Biologie Setzzeit Aufzuchtszeit w (DJV, Böcke Böcke werfen ab 2010) m fegen BMVEL 10,0 Konzept 1. Jagdruhe Haupterlegungszeit 2. Neben- Jagdruhe 8,0 -2,0 Nebenerlegungszeit erlegungs- zeit Jagdjahr Monate Monate Differenz 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 [Anzahl] [Monate] Rotwild Biologie Setzzeit Aufzuchtszeit w (DJV, Hirsche Hirsche werfen ab 2010) m fegen BMVEL 9,0 Konzept 1. Jagdruhe Haupterlegungszeit 2. Neben- Jagdruhe 8,0 -1,0 Nebenerlegungszeit erlegungs- zeit Abb.: Vergleich der Erlegungszeiten zwischen den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen (VO des BMVEL 2002 (DJV, 2010)) und dem Jagdkonzept (Vorschlag Müller, 2011) - Rehwild und Rotwild = z. Z. gültige Jagdzeit nach Bundesjagdzeiten-VO = Hauptjagdzeit = Ruhebedürfnis im Winter = 1. Nebenjagdzeit = Ruhebedürfnis während der Jungenaufzucht = 2. Nebenjagdzeit Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 19 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Jagdjahr Monate Monate Differenz 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 [Anzahl] [Monate] Rehwild Biologie w Setzzeit Aufzuchtszeit (DJV, Böcke Böcke werfen ab m 2010) fegen BMVEL Kitze 6,0 Schmalrehe 9,0 Ricken 5,0 Böcke 5,5 Konzept Kitze 6,0 0,0 Schmalrehe 1. 8,0 -1,0 2. Neben- Nebenerlegungszeit Jagdruhe Haupterlegungszeit erlegungs- Jagdruhe Ricken zeit 6,0 1,0 Böcke 1. 8,0 2,5 Nebenerlegungszeit Abb.: Vergleich der Erlegungszeiten zwischen den bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen (VO des BMVEL 2002 (DJV, 2010)) und dem Jagdkonzept (Vorschlag Müller, 2011) - Rehwild = z. Z. gültige Jagdzeit nach Bundesjagdzeiten-VO = Hauptjagdzeit = Ruhebedürfnis im Winter = 1. Nebenjagdzeit = Ruhebedürfnis während der Jungenaufzucht = 2. Nebenjagdzeit Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 20 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Quelle : verändert (Rahmen eingefügt) nach ELLENBERG, 1978 Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 21 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Rehwildaktivität (ELLENBERG, 1978) Rehwildstrecke in Untersuchungsforstämtern in Thüringen (MÖHRING UND MÜLLER, 2011) Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 22 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Strecke [Stück] Strecke [Stück] Strecke [Stück] 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 100 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Apr(1) Apr(1) Apr(1) Apr(2) Apr(2) Apr(2) Mai(1) Mai(1) Mai(1) Mai(2) Mai(2) Kemberg, 16.09.2016 Mai(2) Jun(1) Jun(1) Jun(1) Jun(2) Jun(2) Jun(2) Jul(1) Jul(1) Jul(1) Jul(2) Jul(2) Jul(2) Aug(1) Aug(1) Aug(1) Aug(2) Aug(2) Aug(2) Sep(1) Sep(1) Sep(1) JJ 2011/12 (♂ 67; ♀ 89) Sep(2) JJ 2012/13 (♂83; ♀ 108) JJ 2010/11 (♂ 99; ♀ 110) Sep(2) Sep(2) Okt(1) Okt(1) Okt(1) Okt(2) Okt(2) Okt(2) Nov(1) Nov(1) Nov(1) Nov(2) Nov(2) Nov(2) Prof. Dr. Michael Müller: Dez(1) Dez(1) Dez(1) Dez(2) Dez(2) Jagdregime für die Vielfalt der Jagd Dez(2) Jan(1) Jan(1) Jan(1) Gesamtstrecke (EJ + GJ) Jan(2) Jan(2) Jan(2) Feb(1) Feb(1) Feb(1) Feb(2) Feb(2) Jagdzeitenänderung ab 1.9.2010 Feb(2) Mrz(1) Mrz(1) Mrz(1) Mrz(2) Mrz(2) Mrz(2) bis 2012/13 in der Obf. Alt Ruppin (Projektgebiet) – Anlage 3.1.2-5 Folie 23 weiblich weiblich Halbmonatliche Verteilung der Rehwildstrecke in den JJ 2010/11 weiblich männlich m ännlich männlich
Strecke [Stück] Strecke [Stück] Strecke [Stück] 10 12 14 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 0 2 4 6 8 10 12 14 Apr(1) Apr(1) Apr(1) Apr(2) Apr(2) Apr(2) Mai(1) Mai(1) Mai(1) Mai(2) Mai(2) Mai(2) Kemberg, 16.09.2016 Jun(1) Jun(1) Jun(1) Jun(2) Jun(2) Jun(2) Jul(1) Jul(1) Jul(1) Jul(2) Jul(2) Jul(2) Aug(1) Aug(1) Aug(1) Aug(2) Aug(2) Aug(2) Sep(1) Sep(1) Sep(1) Sep(2) Sep(2) Sep(2) JJ 2011/12 (♂ 28;♀ 20) JJ 2010/11 (♂ 22;♀ 21) JJ 2012/13 (♂ 29 ;♀ 30) Okt(1) Okt(1) Okt(1) Okt(2) Okt(2) Okt(2) Nov(1) Nov(1) Nov(1) Nov(2) Nov(2) Nov(2) Prof. Dr. Michael Müller: Dez(1) Dez(1) Dez(1) Dez(2) Dez(2) Dez(2) Jagdregime für die Vielfalt der Jagd Jan(1) Jan(1) Jan(1) Gesamtstrecke (EJ + GJ) Jan(2) Jan(2) Jan(2) Feb(1) Feb(1) Feb(1) Feb(2) Feb(2) Feb(2) Jagdzeitenänderung ab 1.9.2010 Mrz(1) Mrz(1) Mrz(1) Mrz(2) Mrz(2) Mrz(2) bis 2012/13 in der Obf. Alt Ruppin (Projektgebiet) Anlage 3.1.2-5 Folie 24 weiblich weiblich m ännlich Halbmonatliche Verteilung der Rotwildstrecke in den JJ 2010/11 weiblich männlich männlich
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (4): - Abschussplanung und Abschussvollzugsmeldung (z. Z. eine dringende Diskussion in der Jagd aber relativ leicht zu regeln) - Voraussetzungen für sinnvolle Abschussplanung und Abschussvollzugsmeldung: - Dichte und ggf. Alters- sowie Geschlechterstrukturen der betreffenden Wildbestände müssen aus triftigen Gründen beachtet werden (Ausrottungsverbot/ -gefahr, „gesunde“ Bestandesstruktur, …) - Wildbestände und ggf. Alters- sowie Geschlechter- strukturen der betreffenden Wildbestände sind mit hinreichender Genauigkeit ermittelbar. - Strukturelle Abschussmerkmale sind jagdpraktisch erkennbar und umsetzbar. - Umsetzbarkeit ff Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 25 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (4 ff): - Abschussplanung und Abschussvollzugsmeldung (z. Z. eine dringende Diskussion in der Jagd aber relativ leicht zu regeln) - Umsetzbarkeit: - Bei Schalenwild außer Reh- und Schwarzwild sind strukturierte Planung und entspr. Abschussvollzug sinnvoll und auch machbar, soweit an die Lebensräume angepasste Wildbestände erreicht sind. - Bei Schwarz- und Rehwild können die Wildbestände und realen Zuwächse nicht oder nur mit Fehlern von mindestens 100 % grob geschätzt werden. - Es ist mit jagdlichen Mitteln bei Schwarz- und Rehwild in geeigneten Lebensräumen nicht möglich, die Wildbestände auszurotten, bei Rehwild nicht möglich unter eine Frühjahresdichte von 3-4 St./100 ha zu drücken. - Jede Berechnung oder gar Grenzabschussplanung ist daher bei Schwarz- und Rehwild vollkommen inhalts- und wertlos. - Diesbezügliche Verwaltungsverfahren, Einschränkungen oder gar Sanktionierungen sind umgehend abzuschaffen. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 26 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
1. Objektive Rahmen – Folgen (5): - Fütterung (eigentlich nicht der Diskussion wert, da sehr leicht zu regeln) - Warum und wo Füttern (Notzeitfütterung in Wintereinständen oder zielorientierte Fütterung z. B. für Wildkonstitution oder Trophäenförderung bei Rehwild)? - Lösungsansatz: Fütterungsanliegen und Fütterungsgründe wirklich ernst nehmen! - Lösung: Einfachste Ursache-Wirkung-Beziehung bedienen, d. h. entweder nur bei Notzeitfütterung oder generell: Die Jagdausübungsberechtigten entscheiden und melden selbstständig jegliche Fütterung, lösen damit aber für den Zeitraum der Fütterung (ggf. + eine Woche) eine absolute Jagdruhe in ihrem jagdlichen Zuständigkeitsbereich aus. Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 27 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.2 Objektive Rahmen – Folgen (6): - Kommunikation (z. Z. Diskussion und Umsetzung dringend) - Heute ist oft in Wildtiermanagementsystemen und insb. in Hegegemeinschaften nicht Kommunikation sondern das Streben nach gegenseitiger Kontrolle festzustellen (z. B. Trophäenabschussmerkmale und körperlicher Nachweis sofort abschaffen!). - Statt dessen sollten FuE-Projekte, Jagdkonzepte, Hegegemeinschaften, Verbände usw. sich - dem Austausch über verschiedene Vorgehensweisen, - der Fortbildung und dem Wissenstransfer sowie - der Ausprägung und Bewahrung von Kompetenz zuwenden. Fakt ist: Diversität und Anpassungsfähigkeit bringen Kontinuität und Stabilität auch in der Jagd. (Dogmatische Geschlossenheitsforderungen und Veränderungsverweigerung führen zur Selbstaufgabe!) Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 28 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
3.3 Zukünftig weitere Schwerpunkte: - Hegegemeinschaften mit Hoheitsaufgaben – ein Irrweg - Für den Staat wäre das eigentlich gut für die Reduktion von Verwaltung(skosten). - Für die Mitglieder der Hegegemeinschaften wäre das ein aufwändiges und finanzielles Abenteuer, weil viel Arbeit und Entscheidungsbefugnis zwangsläufig Verantwortlichkeit und Haftung nach sich ziehen. - Stimmulierungs- und Sanktionierungssysteme – Steuerung des jagdlichen Handelns: Auch Jäger sind leicht zu steuernde Menschen. - Öffentliche und finanzielle Würdigung von Erfolgen der Jagd im Sinne der in Gesetzen fixierten gesellschaftlich anerkannten Ziele (naturnahe Waldbewirtschaftung, Biodiversität, Mischwälder, Naturverjüngung u. v. a. m.) Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 29 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Vielfalt der Landnutzung = Vielfalt der Jagd? Ja, denn das ist dringend erforderlich und unumgänglich! Wie können unterschiedliche Jagdregime nebeneinander funktionieren? - Gegenseitige Toleranz – voneinander lernen - Freiheit wagen - Kompetenz und Zuverlässigkeit wirklich ernst nehmen - Verwaltung wirklich Verwaltung sein lassen Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 30 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Weidmannsheil Kemberg, 16.09.2016 Prof. Dr. Michael Müller: Folie 31 Jagdregime für die Vielfalt der Jagd
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