Frauengold (Un)Doing Silence. Eine performative Recherche - Mit Sofia Elena Borsani und Yara Bou Nassar - Theater ...
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Frauengold (Un)Doing Silence. Eine performative Recherche Mit Sofia Elena Borsani und Yara Bou Nassar Premiere 19. März 2022
Frauengold enthalte Substanzen, die möglicherweise krebsför- dernd wirken. «Frauengold», später auch «Frauengold-N», war ein sogenanntes Stärkungsmittel, das ab 1953 von «Frauengold» ist mittlerweile vom Markt und die der gleichnamigen Flensburger Firma rezeptfrei in Frau – 70 Jahre später – empowered. Dennoch hat Drogerien, Apotheken und Reformhäusern angebo- sich an den Ein- und Zuschreibungen durch männ- ten wurde. Die Zielgruppe dabei war: Angestellte, liche Fantasien und Idealisierungen, aber auch Pa- Ehefrauen, Mütter. Die «Medizin» der 50er Jahre thologisierungen und Fetischierungen von Frauen, sollte für einen stressfreien Alltag sorgen, die gute die nicht ins patriarchale Raster passen wollen, Laune aufrechterhalten und die weibliche Lust ent- nicht viel geändert. fachen. Ein Wundermittel also. Der Hauptbestand- teil des «Herz-Kreislauf-Tonikums»: Alkohol. (Un)Doing Silence Die Werbespots handelten von Schürzen tragenden Hausfrauen, die ihre kegelförmigen Männer in Ho- «Schweigen ist Frauengold» lautet der Subtext der senträgern mit «Vati» anredeten und hauptberuf- «Frauengold»-Werbung. «Frauengold. (Un)Doing lich Pudding kochten. Sie erlebten ständig Situati- Silence» nimmt sich den Mechanismen des onen, in denen «Frauengold» die Lösung aller Schweigens, Zum-Schweigen-gebracht-Werdens, Probleme verhiess – etwa während Katastrophen Stummmachens, Unterdrückens weiblicher Stim- wie dem Fehlen von Kapern in einem Delikatessen- men und Sichtweisen und damit der Möglichkeiten, geschäft. weibliche Bedürfnisse, Geschichten und Sichtwei- sen auszudrücken, an. Der Abend ist eine performa- Als Anfang der 60er wieder mehr Frauen berufstätig tive Recherche, eine Collage, ein Durchzappen wurden und nebenher noch den Haushalt schmis- durch Geschichten und Stimmen von Frauen, die in sen, sollte auch da «Frauengold» helfen. Der Chef unterschiedlichen Situationen verschiedenen For- ist ungerecht? Bloss nicht aufmüpfig werden, und men des Stummmachens, der Gewalt ausgesetzt stattdessen «Frauengold» nehmen, um dem Herrn sind, aber auch von Frauen, die sich Gehör ver- demütig lächelnd danken zu können, wenn er mal schaffen. wieder herumschnauzt. «Ich bin eine Frau. Ich bin es gerne. Da ist kein Ha- Zwar erkannten Pharmaindustrie, Werbung und Ge- dern. Kein Bedauern. Kein Mangel. Aber auch kein sellschaft den durch solche Doppelbelastungen und Überfluss. Davon möchte ich erzählen.», schreibt Einschränkungen entstandenen Frust der Frauen. Mely Kiyak in «Frausein». «Frauengold» handelt Doch anstatt die Ursachen dafür in Frage zu stellen, genau davon: vom Frausein. sollten die Symptome unterdrückt werden: Betäu- ben statt Bekämpfen. Die performative Recherche erzählt eine fragmen- tarische Geschichte über Frauenbiografien, Frau- 30 Jahre lang war die alkoholhaltige Substanz auf enfiguren und Frauendarstellungen in Literatur und dem Markt – und damit auch das Frauenbild, das Medien, über namenlose Frauen und berühmte damit «verkauft» wurde: Frauen, dient euren Män- Frauen, über Frauen, die ungehört blieben und nern, unterdrückt euren Ärger, unterwerft euch, be- Frauen, die sich Gehör verschaffen, über Pin-up- täubt euch und lächelt! Also nahmen viele Frauen Phantasien von Frauen und Gewalt gegen Frauen, das gesundheitsschädigende Mittel «Frauengold». und schliesslich über den Versuch, dem Verstum- men, dem Stummmachen von Frauen etwas entge- Erst in den 80ern sah sich das Bundesamt für Ge- gen zu setzen: Die Stimme und die Entscheidung, sundheit die Packungsbeilage genauer an. «Frau- etwas zu sagen oder nicht zu sagen. engold verboten, es schadet der Gesundheit», mel- dete die Nachrichtenagentur dpa am 20. August Die Stimme ist eine unglaubliche Gabe: die Mög- 1981. Die zuständige Westberliner Behörde wider- lichkeit Geschichten zu erzählen, um gehört zu wer- rief die Zulassung des Mittels und untersagte den den. Ein Privileg, das allen Frauen zustehen muss, weiteren Verkauf. Die Begründung: Das Präparat schreibt Rebecca Solnit, und betont, dass Befreiung 2
und Umwertung immer auch ein Prozess des Ge- Regisseurin mit der Dramaturgin Hayat Erdoğan schichtenerzählens sei. Geschichten brechen, entstanden, die ausgehend von den thematischen Schweigen brechen, neue Geschichten erfinden – Interessen ein dramaturgisches Konzept erarbeitet das ist (Un-)Doing Silence.«Frauengold. (Un)Doing und ein Skript geschrieben und collagiert hat. Das Silence» ist das Regiedebüt der jungen Regisseurin Skript besteht aus einem Prolog, 3 Akten in 8 Kapi- Kenza Nessaf, die seit Beginn der neuen Intendanz teln, sowie einem Epilog. am Theater Neumarkt als Regieassistentin tätig ist und mit dieser Arbeit ihre eigene Inszenierung reali- siert. Prolog Das Stück beginnt mit einer Vorszene, einem Prolog Themen vor dem Theater. Die beiden Schauspieler:innen Sofia Elena Borsani und Yara Bou Nassar leiten den Das Stück «Frauengold. (Un)Doing Silence» setzt Abend «Frauengold. (Un)Doing Silence» ein mit sich mit sexistischen Stereotypisierungen von sexistischen Witzen, einer Geschichte über eine Frauen in Werbung, Film und Fernsehen auseinan- Gleichberechtigungsinitiative im Bereich des der, mit den multiplen Aufgaben von Frauen wie Be- Schneeräumens im öffentlichen Raum und einer rufstätigkeit, Care-Work und Self-Care angesichts Variation der Worte von Mely Kiyak: «Ich bin eine der ständigen und umfassenden Anforderungen an Frau. Ich bin es gerne. Da ist kein Hadern. Kein Be- das Äussere, mit Gender Biases in verschiedenen dauern. Kein Mangel. Aber auch kein Überfluss. Da- Bereichen des weiblichen Lebens, mit Gewalt ge- von möchte ich erzählen.» So erfährt man einer- gen Frauen, Femiziden und Hashtag-Feminismen seits, dass es keine Anfänge gäbe, sondern nur den sowie mit der impliziten Frage, wann tatsächliche Blick zurück, andererseits, dass es Anfänge gäbe Gleichheit und wann tatsächliches Empowerment und den Blick nach vorne, indem man Geschichten und ein gewaltfreies Miteinander erreicht wäre. erzählt. Das Stück gibt darauf keine Antwort, ja kann darauf keine Antwort geben, weil die Themen «Frau sein», Feminismus, Silencing und Gewalt gegen Frauen Akt 1 schlicht zu komplex sind. Der erste Akt widmet sich – ausgehend von Frauen- In den szenischen, visuellen, auditiven und narrati- bildern in Werbung und gesellschaftlichen Stereo- ven Miniaturen, in die im Stück reingezappt wird, typisierungen seit den 1950er-Jahren bis heute zeigt sich die Schwierigkeit von «den Frauen» bzw. – den verschiedenen sich überlappenden Anforde- «dem Feminismus» zu sprechen. Oder, um mit An- rungen an Frauen sowie den Bereichen, in denen gela Davis zu sprechen, die für einen Intersektiona- sich Alltagssexismen und gesellschaftlich-konven- len Feminismus plädiert: Es gilt, Verbindungen, Be- tionalisierte Stigmatisierungen und Rollenverständ- ziehungen, Kreuzungen und Überschneidungen nisse von Frauen zeigen. wahrzunehmen, um gegen einen weissen Populär- Der erste Akt beginnt im «Kasten», der sich nach feminismus und gegen eine eher männliche und he- und nach als eine Art Fernseher, Projektionsraum, terosexuell und cis-geschlechtliche, kapitalististi- Innenraum, Privatraum, abstrakter Raum, Ausstel- sche und eurozentrische Welt entgegenzuwirken. lungsraum u. v. m. entpuppt. In diesem Bilderkasten wird nach und nach, durch Geschichten und Biogra- fien, durch Statistiken und wissenschaftliche For- Text schungsergebnisse, durch essayistische Reflexio- nen gezappt, gescrollt und geführt. Eingeleitet wird Initiiert wurde die Idee zum Thema Frauengold von der Akt mit zwei «Frauengold»-Werbungen aus den der jungen Regisseurin Kenza Nessaf, die mit dieser 1950ern. Texte von Annie Ernaux, Hayat Erdoğan Arbeit ihr Regiedebüt gibt. Das Stück «Frauengold. und Audio-Inserts von Britney Spears und Dr. (Un)Doing Silence» ist auf Grundlage eines ge- Reyhan Şahin aka Lady Bitch führen von der Idee ei- meinsamen Nachdenkens und Recherchierens der nes emanzipierten «Familienleben 72–73» 3
(Ernaux), worin sich die Aufteilung der Aufgabenbe- denbildung – benannt wurde. Ein vielleicht ironi- reiche zwischen Mann und Frau jedoch als unfair er- scher Kommentar auf «Frauengold», das letztlich weisen, über sexistische Werbungen seit den 50ern auch nur Alkohol war. bis heute und die öffentliche Blossstellung und Grenzüberschreitung in einem Interview mit Britney Epilog Spears, bis hin zur Notwendigkeit, sich an der patri- archalen Struktur mit allen Mitteln abzuarbeiten. Eine Audiocollage mit Statements von Simone de Beauvoir, Angela Davis, Malala Yousafzai, bell hooks und Anna Delvey führen dann aus dem Abend. Akt 2 Im zweiten Akt verändert sich die Tonalität. Die The- men in diesem Akt sind: Gewalt in der patriarchalen Quellen Kleinfamilien-Struktur, die Frage nach Klasse und Milieu, der Mythos der Kassandra, die weissagen Akt 1 konnte, aber wegen des Fluchs, mit dem sie Apollon belegt hatte, nicht gehört wurde, Filme von Män- Kapitel 1: Schweigen ist Gold nern, die sich Frauen skripten, die ihren Fantasien entsprechen (etwa Cool Girls und Easy Women), die «Frauengold»-Werbungen (1950er) Annie Ernaux, Die Jahre (2008) eingeprägten Warnungen an Frauen, wie sie sich Britney Spears, Interview mit Diane Saywer (2003) nicht verhalten sollen, um nicht «Opfer» von männlichen, sexistischen Fantasien zu werden, die Kapitel 2: Vitamins & Heels künstlichen Intelligenzen, die meistens weibliche Stimmen haben, die Frage, weshalb Technologie Hayat Erdoğan, Vitamins & Heels (2022) nicht frei von Gender Biases ist, das Phänomen von Dr. Reyhan Şahin aka Lady Bitch (2020) Hashtag-Empowerment und Social Media Femi- nism und die Frage nach Privileg, Sichtbarkeit und White Liberal Feminism vs. Intersektionalität sowie Akt 2 die Erschöpfung der Frauen, die zwar heute mehr dürfen und können, aber darin auch noch mehr leis- Kapitel 1: Erste Schmerzprobe ten müssen als Männer. Rebecca Solnit, Silence and Power go hand in hand – women’s voices must be heard (2017) Annie Ernaux, Die Scham (2020) Akt 3 Hayat Erdoğan, Introducing Kassandra (2022) Im dritten Akt schliesslich geht es um konkrete Ge- Christa Wolf, Kassandra (1983) walt gegen Frauen. Eine Zuspitzung. Ob Gas- Cher, I’m a rich man (1996) lighting, also die manipulative Infragestellung der Rihanna, I’m not looking for a man (2014) Wahrnehmung der Realität, oder physische, psy- chologische und sexuelle Gewalt – in diesem Kapi- Kapitel 2: Cool Girls & Easy Women tel geht es um Geschichten, Bilder, Erinnerungen und Situationen, die man aus eigenen Erfahrungen, Gillian Flynn, Gone Girl (2012) Hörensagen, Medien, Populärkultur, Statistiken Hayat Erdoğan, I am Siri (2022) usw. kennt. Rima Banerji, Sugar Zero, in: Red Light: Superhe- roes, Saints and Sluts (2005) Im Durchzappen durch die Geschichte der Gewalt gegen Frauen landet «Frauengold. (Un)Doing Kapitel 3: Challenge Accepted Silence» am Ende nicht bei der Anklage, sondern bei der Margarita, also beim Cocktail, der nach einer Hayat Erdoğan, Challenge Accepted (2022) oder zwei Frauen – darüber streitet sich die Legen- Dhruvil Gala et al., Analyzing Gender Bias within Narrative Tropes (2020) 4
Mely Kiyak, Frau sein (2020) Die Zufälligkeit, die Kontingenz, wie sich die Audi- Franziska Schutzbach, Die Erschöpfung der Frauen osnippets begegnen, ist analog zum Zappen, Scrol- (2021) len, Skippen durch Videos im Netz oder im Fernse- Angela Davis, Intersectional Feminism (2018) hen. Dies ist sowohl ein Prinzip des visuellen als auch des musikalisch-auditiven Geschichtenerzäh- lens. Fürs Internet komprimierte Audiofiles werden Akt 3 zum Klangmaterial. Kapitel 1: Zweite Schmerzprobe Hayat Erdoğan, Cut. Zweite Schmerzprobe (2022) Kostüme Patricia Melo, Gestapelte Frauen (2021) Die Kostümbildnerin Selina Tholl interessiert sich Kapitel 2: Liberation bei ihren Kostümarbeiten vor allem für die psycho- logischen Effekte der Farben auf die Zuschau- Britney Spears, Brave New Girl (2003) er:innen und Spieler:innen. Christy Martin confronting Ex-husband on the Für Frauengold liess sie sich von dem in der Innen- stand at court (2012) architektur verwendeten Farbton «cool down pink» inspirieren. Wissenschaftliche Studien haben er- Kapitel 3: Margarita, more than a girl’s name wiesen, dass diese Farbe innerhalb von Minuten den Hayat Erdoğan, The Margarita-Story (2022) Blutdruck senkt und als Gefühlsstabilisator und «Gegenmittel» für Angstzustände wirkt. Die farbli- Wikipedia, Margarita Etymologie che Setzung ist dabei ein vielleicht ironischer Kon- Margarita Rezept trast zum Inhalt des Abends. Lange Ärmel, tamed, punkiger DIY-Look, dekon- Sound struierte Zwangsjacke mit Frauenbildern, Images, Quotes sind dabei zeichenhafte Vergrösserungen Die Komposition und Musik von Rolf Laureijs (auch für das Unwohlsein in der eigenen Haut. Eine Mög- bekannt als Singer-Songwriter der Band «Fre- lichkeit des Verschwindens durch die Ärmel – eine derik») bedient sich popkultureller Motive, wie z. B. Art Eskapismus. Nicht nur für Frauen, sondern auch Samplings von Popsongs von Britney Spears. Zudem für Themen und Referenzen, die im Stück vorkom- spielt die Musik auch mit musikalischen Ästhetiken men. Die 70er-Jahre Hosen der beiden Schauspie- des Internets und Social Media. lerinnen können als stilistische «Zeitreise» gelesen Der Sound des Abends besteht aus bearbeiteten Au- werden, wobei es in beiden Kostümen verschiedene dio-Inserts, Voice-Overs, filmischen Klangteppi- Mode-Elemente von den 70ern bis heute gibt. chen, atmosphärischen Motiven und verzerrten, verdichteten und verglitchten Beats. Bühne Die Stimmen der Schauspielerinnen auf der Bühne, die von Mikroports angenommen und in den Zu- Pierre Bourdieu geht in seiner 1998 publizierten schauer:innen-Saal übertragen werden, die Stim- Theorie der männlichen Herrschaft davon aus, dass men der Theoretikerinnen, der Popstars, der com- eine «kollektive Erwartungshaltung», wie etwas puter-generierten künstlichen Intelligenzen begeg- richtig oder falsch zu sein hat, sich als dauerhafte nen sich im selben Raum, ergänzen sich, treten mit- Disposition in einer Gesellschaft niederschlägt. In- einander in einen Dialog, widersprechen sich, dif- nerhalb einer durch und durch «vergeschlechtlich- fundieren, singen und bilden ein polyphones Meer ten Welt» wird nach Bourdieu darum nicht nur ein an Stimmen. öffentlich wirksames Bild von Weiblichkeit konstru- iert: «Sie existieren zuallererst für und durch die Bli- cke der anderen. […] Und die angebliche ‹Weiblich- keit› ist vielfach nichts anderes als eine Form des 5
Entgegenkommens gegenüber tatsächlichen oder mutmasslichen männlichen Erwartungen […]. In der für Frauen zugeschriebenen exhibitionistischen Rolle werden sie gleichzeitig angesehen und zur Schau gestellt, ihre Erscheinung ist auf starke visu- elle und erotische Ausstrahlung zugeschnitten.» Das Bühnenbild von Michel Schaltenbrand spielt genau damit: die Bühne als Metapher, als System und Maschinerie, in der das Zeigen, Zuschreiben, Enthüllen, Verhüllen, Verwandeln ein elementarer Bestandteil ist. Der Raum spielt aber auch explizit mit dem Blick, dem Voyeurismus und der Frontali- tät. Die Glasscheibe, die die Performer:innen von einem direkteren Kontakt mit den Zuschauer:innen trennt, und damit zwei Sphären schafft, macht die «vierte Wand» konkret erlebbar. Hinter der Glasscheibe enthüllt sich ein hermeti- scher, paranoider, psychotischer Raum. Es zeigt sich aber auch ein nüchterner, technischer, dingli- cher Bühnenraum. Das Interieur ist je nach Licht- stimmung und Sicht- und Blickverhältnis mal ein privater, geschützter Raum, mal ein öffentlicher Optimierungsraum und vieles mehr. Der Raum könnte aber auch eine panoptische Klinik oder ein gläsernes Gefängnis sein, in dem wie in Social Me- dia der permanente Zwang herrscht, sichtbar zu sein, ohne selbst raussehen zu können, ohne selbst in direkte Resonanz treten zu können. Der gläserne Kasten ist eine Bilderproduktionsmaschine, die sen- det, die den Blick inszeniert, der nichts sehen kann. Die Glasscheibe ist auch Projektions- und Spiegel- fläche, die trennt und verbindet, die sich je nach Lichtverhältnis in den Zuschauer:innenraum verlän- gert, und die mal eine Flächigkeit erzeugt, mal eine unendliche Wiederholung spiegelt – eine Multipli- kation differenter Stimmen. Team Spiel: Sofia Elena Borsani, Yara Bou Nassar Regie: Kenza Nessaf Dramaturgie & Skript: Hayat Erdoğan Musik: Rolf Laureijs Bühne: Michel Schaltenbrand Kostüm: Selina Tholl Regieassistenz: Nina Vedova Ausstattungsassistenz: Lea Niedermann 6
Biografien (alle Beteiligten sind fest am Theater angestellt) Spiel Sofia Elena Borsani: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/sofia-borsani/ Yara Bou Nassar: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/yara-bou-nassar/ Regie Kenza Nessaf: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/kenza-nessaf/ Dramaturgie & Skript Hayat Erdoğan: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/hayat-erdogan/ Kostüm Selina Tholl: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/selina-tholl/ Musik Rolf Laureijs: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/rolf-laureijs/ Bühne Michel Schaltenbrand: https://www.theaterneumarkt.ch/haus/menschen/michel- schaltenbrand/ 7
Impressum Neumarkt Neumarkt 5 8001 Zürich +41 (0)44 267 64 64 theaterneumarkt.ch Text Hayat Erdoğan Redaktion Hayat Erdoğan Michel Rebosura Gestaltung Pascale Lustenberger Pressekontakt Michel Rebosura michel.rebosura@theaterneumarkt.ch 8
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