Fronleichnam 11. Juni 2020 und 11. Sonntag im Jahreskreis - St. Martha
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Donnerstag der 2. Woche nach Pfingsten 11. Juni 2020 Hochfest des Leibes und Blutes Christi Fronleichnam Fronleichnam ist ein österliches Fest, dem Gründonnerstag und der Erinnerung an das Letzte Abendmahl zugeordnet. Erinnerung, Lobpreis, Danksagung und geschwisterliche Gemeinschaft – damit erfüllt die Kirche den Auftrag Jesu: Tut dies zu meinem Gedächtnis. In der gemeinsamen Teilnahme am Mahl des Herrn hat die geschwisterliche Gemeinschaft der Versammelten ihren Grund, ihre Norm und ihr Gericht. Eröffnungsvers Vgl. Ps 81 (80), 17 Er hat uns mit bestem Weizen genährt und mit Honig aus dem Felsen gesättigt. Tagesgebet Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen. Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteilwird. Der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Zur 1. Lesung: Auf seinem Weg durch die Wüste hat das Volk Israel Erfahrungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen, die auch für seinen weiteren Weg durch die Jahrhunderte gültig bleiben, vor allem die Erfahrung seiner vollkommenen Abhängigkeit von Gott. Das Manna war das Symbol dieser Abhängigkeit, aber auch das Zeichen der sorgenden Liebe Gottes. „Denk daran“, „Nimm dich in Acht“, „Vergiss nicht“: das wird einem Volk gesagt, das in der Situation des Wohlstandes vergessen möchte, wie sehr es auf Gott angewiesen ist.
Erste Lesung Dtn 8, 2–3.14–16a: Er hat dich mit Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten Lesung aus dem Buch Deuteronómium. Mose sprach zum Volk: 2Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während der vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du seine Gebote bewahrst oder nicht. 3Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des Herrn spricht. 14Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat; 15der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ; 16a der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten. Wort des lebendigen Gottes Antwortpsalm Ps 147,12–13.14–15.19–20 (Kv: 12a): Kv Jerusalem, rühme den Herrn! 12Jerusalem, rühme den Herrn! * Zion, lobe deinen Gott! 13Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, * die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – (Kv) 14Er verschafft deinen Grenzen Frieden, * er sättigt dich mit bestem Weizen. 15Er sendet seinen Spruch zur Erde, * in Eile läuft sein Wort dahin. – (Kv) 19Er verkündet Jakob sein Wort, * Israel seine Gesetze und seine Entscheide. 20An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, * sie kennen sein Recht nicht. – Kv
Zur 2. Lesung: Durch die gemeinsame Teilhabe am Leib Christi und am Blut Christi werden die Vielen zum einen Leib Christi. Das ist nicht nur ein Bild, sondern eine Wirklichkeit, aus der ich auch Folgerungen ziehen muss. Wer den Leib Christi „nicht unterscheidet“, wer die Gemeinde und jedes ihrer Glieder nicht als den Leib Christi ehrt, der ist in der Gefahr, sich das Gericht zuzuziehen (vgl. 1 Kor 11, 29). Zweite Lesung1 Kor 10, 16–17 Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth. Schwestern und Brüder! 16Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? 17Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot. Wort des lebendigen Gottes Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 6, 51 Halleluja. Halleluja. (So spricht der Herr:) Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Halleluja. Zum Evangelium: Jesus verlangt nicht nur Glauben an seine Person, sondern auch wirkliches Essen des Brotes, das er selber ist. Wie soll man das verstehen? Jesus selbst wendet sich gegen ein „fleischliches“ Verständnis: der Geist ist es, der lebendig macht (6, 63). Beim Letzten Abendmahl werden die Jünger die Tragweite der Worte Jesu besser verstehen. Und nach dem Weggang Jesu werden sie das „Mahl des Herrn“ feiern, das die Vielen, die das eine Brot empfangen, zu dem einen Leib Christi macht.
Evangelium Joh 6, 51–58: Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: 51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. 52Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? 53Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. 54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. 55Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. 56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. 57Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. 58Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus Predigt von Kaplan Moritz Hemsteg: Ein Erinnerungsgedanken an das Fronleichnamsfest vor Corona – damit die Sehnsucht nach dem einen Christus bleibt. Ein Text der Hoffnung von 2019: Eine Forderung der Geschichte: „Allgemeine und gleiche Volkserziehung durch den Staat. Allgemeine Schulpflicht. Unentgeltlicher Unterricht in allen Bildungsanstalten. Erklärung der Religion zur Privatsache.“ (Gothaer Programm, 1875, SAP) Das Gothaer Parteiprogramm wurde bei der Vereinigung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein auf dem Gothaer Kongress vom 22.-27.Mai 1875 vereinbart. Resultierende Partei war die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, die sich 1890 in SPD umbenannte. Aber: Was soll das heißen? Natürlich ist Religion ein INNERSTES. Wie schlimm wäre es, wenn es nicht „privat“ und geschützt wäre?
Sicherlich ist Religion privat. Unsere Glaubenspraxis berührt unser Innerstes. Mein Gottesverhältnis ist sicherlich nicht das Ihre, jeder glaubt persönlich und privat. Und wieso sollte ich über mein Innerstes jedem erzählen? Es ist doch persönlich. Der Glaube aber, auch wenn er sicherlich mein persönlicher ist, kommt nicht aus mir selbst. Er kommt von außen – durch Erzählungen, Eltern, Begegnungen, das Lesen der Schrift und der Heiligenlegenden. Es sind die großen Erzählungen, die mich anrühren. Und es ist schließlich Gott, der mir in Wort und Sakrament gegenüber tritt - und mit dem ich eine Beziehung eingehen kann oder eben nicht. Es ist immer der andere, der fremde, der Gott von außen, der niemals in unserer Mitte einfach „da“ oder „vorhanden“ ist – auch heute nicht – sondern der von außen an uns herantritt und zu uns spricht und uns herausruft. Liebe Schwestern und Brüder, ist der Glaube aber einmal auch mein persönlicher Glaube geworden, so drängt dieser persönliche Glaube danach, gefeiert und bekannt zu werden – ob nun auf der Arbeit, in der Familie oder wie am Fronleichnamsfest mit den üblichen Prozessionen. Denn unsere Kirche kennt nur eine Wahrheit und wir haben nur eine Öffentlichkeit, mit der wir sprechen können. Und genau dieser Öffentlichkeit halten wir den Glauben an den lebendigen Gott vor, wir „demonstrieren“ den Glauben, weil wir ihn lieb gewonnen haben und weil es genau dieser persönliche, private, heilige Glaube ist, dass „alle Menschen zu Jüngern gemacht werden“ sollen. Und das passiert an Fronleichnam. Wir halten es mit der Transparenz so seit 800 Jahren, in denen es dieses Fest gibt – übrigens unverändert; damals wie heute beten wir die Gebete, die der Hl. Kirchenlehrer Thomas von Aquin für diese Messe vorgesehen hat. Liebe Schwestern und Brüder, Fronleichnam ist die Transparenzoffensive der Kirche an die Welt, weil wir uns nicht des Kreuzes schämen brauchen, weil wir alle in dieser Stadt einladen wollen, das Fest des Glaubens mit uns zu feiern, weil wir alle einladen, in die Kirche zu kommen. Denn, was wir dort haben, hat sich seit der Abfassung des Evangeliums nicht geändert: Dort wird jeder satt und mit dem Leben gespeist. Die Eucharistie, das Brot der Engel, wie Thomas von Aquin, der Architekt dieses Festes, dichtete, wird heute zum Brot der Straße. Wir haben als katholische Kirche nichts zu verbergen vor der Welt, wir
reißen heute unsere Tore nicht nur auf, sondern wir tragen das Allerheiligste durch die Straßen, für alle sichtbar und hörbar. Der Glaube, der persönlich und privat ist, bleibt nicht beim stillen Bekenntnis stehen, sondern er drängt sich heute der Öffentlichkeit auf. Alle sollen es sehen und sich freuen, dass Jesus Christus greifbar, sichtbar und essbar wird. Liebe Schwestern und Brüder, der Vorwurf der heidnischen Autoren der Antike, dass wir Christen private Feiern feiern, in denen wir einen Geheimkult begehen, greift nicht mehr. Heute kann jeder sehen, was wir glauben und bekennen – dass Jesus Christus uns gegenübertritt in der Gestalt der Hostie, die verwundbar ist und die darauf drängt, zur Speise zu werden. Dass es eine Speise ist, die alle satt werden lässt, ist die Botschaft des Fronleichnams und die Transparenzoffensive der katholischen Kirche an die Welt: Das Brot der Engel ist heute das Brot der Straße. Der private Glaube der Christen wird zum öffentlichen Bekenntnis der Kirche. Wenn wir jetzt Eucharistie feiern, dann denken Sie doch bitte an eines: Was mir in der Hostie entgegentritt, ist die persönliche Begegnung mit dem lebensspendenden Gott. Aber was wir an Fronleichnam feiern, ist kein privater Kult einer Sekte, sondern das öffentliche Bekenntnis, das öffentliche Bekenntnis, dass nicht 5 oder 50, sondern 5000 Menschen ohne Probleme satt werden können, wenn sie das Wort Gottes in ihre Seele lassen. Wir setzen uns dieser Wahrheit aus und wissen Jesus Christus an unserer Seite. Er, der uns in der Eucharistie begegnen will, wird transparent. Er ist Speise und Wegzehrung und begleitet unser Leben in guten wie in bösen Tagen. Die Eucharistie wird heute das Brot der Straße. Glaubensbekenntnis:
Fürbitten: Jesus Christus ist das lebendige Brot vom Himmel. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben. So kommen wir zu ihm, dem Brot für das Leben, und bitten voller Hoffnung: Für die Männer, Frauen und Kinder, die wegen ihrer Herkunft oder ihrer Sprache, wegen ihrer Hautfarbe oder Religion diskriminiert werden. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns Für alle, die sich unermüdlich einsetzen im Kampf gegen Hass, Rassismus und Gewalt. Und für die vielen, die sich immer noch lieber abgrenzen, als gemeinsam zu leben.. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns Für die ganze Kirche von dem Bistum Limburg und für alle Christen und Christinnen, die ihr Leben aus dem Glauben heraus gestalten und für die anderen da sind – besonders für Menschen in schwierigen Lebens-Situationen. Für alle, die ihre Kraft dafür aus der Feier der Eucharistie schöpfen. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns Für die Menschen, die einsam und traurig sind oder an einer Depression erkrankt sind. Für alle, die in den letzten Wochen und Monaten bei allen Anstrengungen durch geschenkte Zeit auch zu einer neuen Lebensqualität gefunden haben. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns Für alle, deren Leben durch das Corona-Virus gefährdet ist: für die Menschen in den Armuts-Gebieten der Welt, die besonders hart davon getroffen sind. Und für alle, die mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kämpfen. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns Für die Sorgen und Nöte, die ein Jeder und Jede von uns mitbringt. In Stille nennen wir dir die Namen derer, die uns besonders am Herzen liegen. V: Jesus, Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns
Abschluss-Gebet: Jesus Christus, du bist unter uns gegenwärtig im Wort und im Brot des Lebens. Dafür danken wir dir und preisen dich mit Gott, dem Vater, und dem Heiligen Geist heute, alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit. Amen Gebet Barmherziger Gott, du Gott Israels und unser Gott. Du bist der Ursprung des Lebens. Aus deinen Händen empfangen wir alles. Du lässt uns leben. Wir danken dir für alles Gut, das du uns in die Hand gibst, für jedes Wort, mit dem du uns aufrichtest. Wir danken dir für Christus, das Brot des Lebens. Segne das Brot, segne dein Wort, segne uns durch Jesus Christus. Heute und alle Tage. Amen. Segen: Gott, unser Vater, der uns zum Leben ruft, segne uns. Schenke allen Menschen das tägliche Brot. Wecke in uns den Hunger, den nur du stillen kannst. Mache uns zum Brot für andere Menschen. Gott, segne uns mit der Sehnsucht nach dir. Segne uns mit dem Hunger nach deiner Nähe. Segne uns mit der Gemeinschaft mit dir, die uns das Leben in Fülle schenkt. Dazu segne uns, der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Elfter Sonntag im Jahreskreis 14.06.2020 Wen Gott in seinen Dienst ruft, den macht er verantwortlich: für die eigene Treue und für die Rettung anderer. Jeder Getaufte hat eine Sendung, die er verstehen und dann annehmen, einen Auftrag, den er erfüllen muss; tut er es nicht, ist sein Leben verfehlt. Der Auftrag: Zeugnis geben vom lebendigen Gott und von seiner rettenden Nähe. Eröffnungsvers Ps 27 (26), 7.9: Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich. Du bist meine Hilfe: Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, du Gott meines Heils! Tagesgebet: Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft, ohne dich vermögen wir nichts. Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir denken, reden und tun was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Zur 1. Lesung: Die Lesung erinnert in konzentrierter Form an die Ereignisse vom Auszug aus Ägypten bis zur Ankunft der Israeliten am Berg Sinai. Dann geht der Blick in die Zukunft („Jetzt aber…“ V. 5). Israel, als priesterliches Volk in die Nähe des heiligen Gottes gerufen, soll ständig auf die Stimme seines Gottes hören. Es wird mitverantwortlich dafür gemacht, dass die Völker der Erde den wahren Gott erkennen und ehren. Erste Lesung Ex 19, 2–6a: Ihr sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören Lesung aus dem Buch Éxodus. In jenen Tagen 2 kamen die Israeliten in die Wüste Sínai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg. 3Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: 4Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. 5Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen
Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, 6a ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Wort des lebendigen Gottes Antwortpsalm Ps 100 (99), 1–3.4–5 (Kv: vgl. 3c): Kv Wir sind das Volk des Herrn die Herde seiner Weide. – Kv 1Jauchzt dem Herrn, alle Lande! / 2Dient dem Herrn mit Freude! * Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! 3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. / Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, * sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv) 4Kommt mit Dank durch seine Tore, / mit Lobgesang in seine Höfe! * Dankt ihm, preist seinen Namen! 5Denn der Herr ist gut, / ewig währt seine Huld * und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv Zur 2. Lesung: Seitdem Christus für uns, die Sünder, gestorben ist, können wir nicht mehr daran zweifeln, dass Gott die Rettung aller will. Er liebt auch die Menschen, die es nicht wissen und nicht glauben. Daran hat sich bei Gott nie etwas geändert. Er will im „Gericht“ nicht verurteilen, sondern retten. Zweite Lesung Röm 5, 6–11: Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, werden wir erst recht gerettet werden durch sein Leben Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom. Schwestern und Brüder! 6Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. 7Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen.8Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. 9Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden. 10 Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. 11Mehr noch, ebenso rühmen
wir uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben. Wort des lebendigen Gottes Ruf vor dem Evangelium Vers: Mk 1, 15: Halleluja. Halleluja. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Halleluja. Zum Evangelium: Die ganze Tätigkeit Jesu und auch die Aussendung der Jünger sind geprägt von seinem Erbarmen mit dem führerlosen Volk. Erntezeit ist überall da, wo das Wort Gottes verkündet wird. Die Verkündigung ist Angebot der Gnade Gottes. Ob die Menschen es annehmen oder abweisen, daran scheiden sich die Wege. Evangelium Mt 9, 36 – 10, 8: Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich und sandte sie aus Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. In jener Zeit, 9, 36 als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. 38Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! 10, 1Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. 2Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, 3Philíppus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, 4Simon Kananäus und Judas Iskáriot, der ihn ausgeliefert hat. 5Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samaríter, 6sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! 7Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! 8Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus
Impuls aus dem Te Deum: Ist die Lage inzwischen besser als damals, als Jesus durch die Dörfer und Städte zog? Wer sich in der Gemeinde Jesu Christi umschaut, sieht genauso viel Müdigkeit und Erschöpfung wie damals. Liegt es an den Hirten oder ist die Aufgabe zu groß und die Gemeinde zu klein? Des Mitleids Jesu kann sich die Gemeinde sicher sein. Genauso wie damals, schaut der Herr liebevoll und besorgt auf alle, die sich abmühen. Die Aufgabe ist groß geblieben; es fehlen immer welche, die gerade jetzt die Müden aufmuntern und den Erschöpften Kraft schenken; und die Hirten sind an manchen Tagen weit entfernt. Damals hat Jesus die Zwölf berufen und ihnen seine Vollmacht gegeben, damit sie das weitermachen, was er getan hat. An seiner Stelle trugen sie Kraft, Mut und das Leben weiter. Heute sind wir es, die losgeschickt werden. Und wenn wir selbst zu müde sind, weil die Aufgabe zu groß ist, gilt der liebevolle Blick Jesu uns. Wenn wir zu erschöpft sind, weil wir nicht sehen, ob da überhaupt Hirten sind, gilt Jesu besorgter Blick uns erst recht. Ist die Lage inzwischen besser? Vielleicht nicht besser – aber wohl auch nicht schlechter. Glaubensbekenntnis: Fürbitten: Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie sich für wen Sie gerne beten möchten. Gebet So mutig wie die Zwölf möchte ich sein. So frei. So treu und so überzeugt. So nah bei dir, Christus. Aber ich bin so ängstlich. Ich bin meinem Alltag verpflichtet. Ich bin so schwach, so müde, so voller Hoffnung. Nimm mich so, wie ich bin: gebunden, bange, besorgt. Nimm mich und sei bei mir. Heute, morgen und jetzt. Amen. Segen für den Tag: Gott, segne uns an diesem Tag, damit wir als neue Menschen leben. Denn dein Segen ist heilsame Arznei für unsere Seele und Motivation für Werke der Liebe. Darum lass deinen Segen aufleuchten auf unserem
Weg durch diesen Tag. Dazu segne uns, der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Segen für den Abend: Gott, segne uns an diesem Abend. Sei mitten unter uns, wo Traurigkeit die Herzen betrübt. Lass die Sanftmut deines Geistes jeden Zorn und Zweifel stillen. Und gib, dass dein Segen unseren Kleinglauben in Vertrauen wandelt. Dazu segne uns, der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Für den Tag und die Woche Wer sich von der Stimme Gottes hat anziehen lassen und sich in die Nachfolge Jesu begeben hat, entdeckt sehr bald in seinem Inneren den ununterdrückbaren Wunsch, die Frohe Botschaft durch Evangelisierung und den Dienst der Nächstenliebe zu den Brüdern und Schwestern zu bringen. Alle Christen sind als Missionare des Evangeliums eingesetzt! Denn der Jünger empfängt das Geschenk der Liebe Gottes nicht zum privaten Trost. Er ist nicht gerufen, sich selbst zu bringen oder die Interessen einer Firma zu vertreten. Er wird ganz einfach von der Freude, sich von Gott geliebt zu wissen, berührt und verwandelt, und er kann diese Erfahrung nicht nur für sich behalten: „Die Freude aus dem Evangelium, die das Leben der Gemeinschaft der Jünger erfüllt, ist eine missionarische Freude“ (Evangelii gaudium 21). (Papst Fanziskus) Impuls Fronleichnam 10. Juni 2020 Wer kennt nicht den Geruch von frischem Brot? Egal, ob man eine Bäckerei betritt oder die Nase in eine Brötchentüte steckt: Es ist einfach ein ganz besonderer Duft! Er macht Appetit auf das Brötchen, das Brot in all‘ seiner Vielfalt: sei es ein Weizen- oder Vollkornbrot, ein Roggen- oder Sesambrötchen. Ein frisches Brot kann man schwer links liegen lassen, es riecht einfach nach MEHR!!
Und wer kennt nicht die Aussagen: „Mit Brot spielt man nicht!“ – „Brot wirft man nicht einfach weg.“ Brot war und ist gerade in Notzeiten das Grundnahrungsmittel und Überlebenshilfe - auch wenn es schon Schimmel zeigte, wie mir meine Schwiegermutter noch erzählte. Heute an Fronleichnam nun feiern wir Jesus Christus als unsere Mitte in der Gestalt des Brotes! Im Normalfall halten wir als Katholiken unsere Gottesdienste an diesem Tag draußen in der Natur oder auf öffentlichen Plätzen und tragen den Leib Jesu in der Gestalt des Brotes – der Hostie in einem Schaugefäß – der Monstranz durch Felder und Straßen. So wollen wir aufmerksam machen auf die Mitte unseres Glaubens, auf Jesus Christus eben, dessen Botschaft uns Auftrag und zugleich Ziel ist. Am Abend vor seinem Tod feierte Jesus inmitten seiner Jünger das letzte Abendmahl. Verbunden mit dem Auftrag, dieses Liebes – und Dankesmahl immer und immer wieder zu feiern: das Brot zu segnen, zu brechen und mit den Vielen zu teilen. Dieses Mahl zu feiern aber ist für uns zum Zeichen geworden für die Welt: Jesus selbst teilt sich aus, und verströmt Lebendigkeit, verschenkt seine Liebe, gibt für uns sein Leben. In einem Lied heisst es: „Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein! Der eine lebt vom andern, für sich kann keiner sein.“ Haben wir das aber verstanden, können wir gar nicht anders als von Gottes Botschaft der Liebe zu erzählen und Zeugnis zu geben von Jesu Wort und Tat. Und das mit einer Freude und Begeisterung, dass man uns als Christen und Christinnen gut aushalten mag, gut leiden mag oder wie man auch sagt: gut RIECHEN kann. Und nach dem MEHR fragt. Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, die Jünger scheinbar für sich gelassen hatte, kam der Heilige Geist als Beistand im Zeichen von Feuerzungen auf sie nieder. Sie waren fortan Feuer und Flamme für die Sache Jesu. Sie waren so überzeugend, dass sich noch am gleichen Tag Tausende von Menschen von den JüngerInnen taufen ließen. Mit
dem Fronleichnamsfest heute nun machen wir deutlich, was Jesus an Gründonnerstag uns Menschen auftrug. Tragt die Frohbotschaft in alle Welt. Lasst euch blicken, versteckt euch nicht. Haltet miteinander Mahl und erzählt weiter, was euch trägt. Und wenn ich nochmal an die Brötchentüte erinnern darf: Das Angebot ist groß, es sollte für jede und jeden etwas dabei sein. Die Grundsubstanz aber ist immer die Gleiche, der Glaube an unseren dreifaltigen Gott: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist! Der aber ist die LIEBE. Liebe Gemeindemitglieder, Freunde, Bekannte und Verwandte in nah und fern: Meine mails und podcasts waren überschrieben mit dem Titel „Von Christi Himmelfahrt bis Fronleichnam“. Nun ist es nach sieben Botschaften an der Zeit tschüss zu sagen. Ich danke Ihnen und euch allen fürs Lesen und Zuhören. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, ein neues Medium ausprobiert zu haben. Den Rückmeldungen zufolge aber auch Einigen von Ihnen . Vielen lieben Dank auch dafür! Wenn Sie neugierig sind auf neue Formate in unserer Pfarrei, dann schauen Sie gerne auf unserer Homepage vorbei. Eine Möglichkeit - wenn schon nicht an Fronleichnam - hinauszugehen, ist ganz bald unsere Pilgertour im Kleinen. Vielleicht haben Sie Lust (mit) zu gehen? Dann schauen Sie sich doch bitte dieser Tage auf unserer Homepage die Kachel zur Pilgertour an. Es grüßt Sie und euch Conny Sauerborn-Meiwes
St. Michael Maria Königin
Maria Königin Maria Königin
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