Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele

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Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.     Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

Mattia Fontana, Bruno Di Leonardo, Rossano Mura, Jens Johannes Bock

Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit
Gaumennahterweiterung und myofunktioneller
Therapie
Drei Fallbeispiele

  INDIZES
  offener Biss, Frühbehandlung, GNE, Delaire-Maske, myofunktionelle Behandlung

  ZUSAMMENFASSUNG
  Mithilfe von drei Fallbeispielen werden die klinischen Ergebnisse nach Gaumennahterweiterung
  (GNE) in Kombination mit einer Delaire-Maske und myofunktioneller Therapie demonstriert.

  Manuskripteingang: 11.02.2020, Annahme: 20.02.2020

Einleitung                                                 Der skelettal offene Biss ist durch eine verstärkt
                                                       vertikale Entwicklung des Gesichtsschädels und
Die Behandlung des frontal offenen Bisses stellt       einer dolichofazialen Schädelkonfiguration geprägt.
besondere Herausforderungen an die kieferortho­        Zu den kephalometrischen Kennzeichen und zur
pädische Diagnostik und Behandlung. Der feh­           differenzialdiagnostischen Abgrenzung zählen8,9:
lende Kontakt der Schneidezähne schränkt die           •• anteriore Rotation des Oberkiefers,
Funktion des stomatognathen Systems erheblich          •• posteriore Rotation des Unterkiefers,
ein und ist häufig mit einer Reihe von Begleit­        •• Kombinationsform,
symptomen vergesellschaftet1,2. Es wird zwischen       •• Verhältnis der anterioren Gesichtshöhen ver­
einem dental und einem skelettal offenen Biss              kleinert (Index nach Hasund8),
unter­schieden3.                                       •• Verhältnis der posterioren zur anterioren Ge­
    Der dental offene Biss ist häufig mit Habits wie       sichtshöhe verkleinert (nach Jarabak9).
Daumenlutschen oder Gebrauch des Beruhigungs­
saugers verbunden und nimmt mit seiner Häufig­         Während der dental bedingte offene Biss nach
keit vom Milch- zum frühen Wechselgebiss stark         Abstellen des Habits und Normalisierung der
ab. So fand Paulerberg in der Altersgruppe der         Funktion zu einem Selbstausgleich neigt, reicht
Dreijährigen bei 11,6 %, jedoch für Sechsjährige       das therapeutische Spektrum beim skelettal offe­
nur bei 4,1 % der etwa 1.000 Probanden einen           nen Biss von herausnehmbaren und festsitzenden
offenen Biss4. Eine Abnahme der Anomalie vom           Apparaturen bis hin zur kieferorthopädisch-kiefer­
Milchgebiss (15 %) zum bleibenden Gebiss (1,5 %)       chirurgischen Kombinationsbehandlung10. Zu den
bestätigte ebenfalls eine Untersuchung von             wesentlichen Faktoren für den Behandlungserfolg
Harzer et al.5. Bäßler et al. und Hensel et al.        zählen u. a. der Behandlungsbeginn und die
wiesen in Reihenuntersuchungen für Neunjährige         Ausprä­gung der Anomalie. Des Weiteren ist die
bzw. Erwachsene (20–49 Jahre) eine Häufigkeit          Kontrolle der funktionellen Bedingungen zu be­
von 3,6 % nach6,7.                                     achten2:

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                   15
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                  •• orofaziale Dysbalancen (u. a. Mundatmung,                  Das Orthopantomogramm (OPG) (Abb. 1m) zu
                     kaudale Zungenlage, offene Mundhaltung),                   Beginn der Behandlung weist alle vollständigen
                  •• orofaziale Dysfunktionen (u. a. Sigmatismus,               Zahnanlagen und einen altersgerechten Ent­
                     viszerales Schlucken).                                     wicklungsstand nach. Die ersten oberen Molaren
                                                                                weisen einen Mesial- sowie Hochstand mit unter­
                  Die folgenden Behandlungsbeispiele sollen die                 minierender Resorption der zweiten Milchmolaren
                  Möglichkeiten einer frühen kieferorthopädischen               auf. Die Keimlage im Ober- und Unterkiefer er­
                  Behandlung zur Normalisierung der Verzahnung,                 scheint eng und die Zähne 13 und 23 zeigen eine
                  zur Erweiterung des Zungenraums und zur Beein­                Verlagerungstendenz. Die kephalometrische Ana­
                  flussung der funktionellen Befunde bei Vorliegen              ly­se ergab zu Behandlungsbeginn eine signifikante
                  eines frontal offenen Bisses aufzeigen. Neben den             skelettale Disharmonie mit einer maxillären Ante­
                  orthodontischen Behandlungsaufgaben gilt bei                  inklination bei vertikalem Wachstumstyp (Tab. 1,
                  der Behandlung des offenen Bisses auch der Har­               Abb. 1n).
                  monisierung der Funktionsabläufe des stomato­                      Gemeinsam mit den Eltern wurde folgender
                  gnathen Systems eine besondere Beachtung. Die                 Therapieplan entwickelt:
                  Einleitung logopädischer und myofunktioneller                 1. transversale Nachentwicklung des Oberkiefers
                  Therapien ist elementar für die Erreichung und                     mithilfe einer GNE-Apparatur (modifizierter
                  Stabilisierung der Behandlungsergebnisse.                          Haas-Expander),
                                                                                2. festsitzende Teilapparatur im Oberkiefer zur
                                                                                     Einstellung der Schneidezähne,
                  Patient 1                                                     3. logopädische Behandlung.

                  Die Patientin stellte sich im Alter von sieben                Der erste Behandlungsschritt war das Einsetzen
                  Jahren erstmals in unserer Praxis vor. Die klinische          der GNE-Apparatur. Die Abstützung erfolgte aus­
                  Untersuchung ergab u. a. folgende Befunde                     schließlich auf den Milchzähnen und zusätzlich
                  (Abb. 1a bis l):                                              durch ein palatinales Kunststoffschild. Aufgrund
                  •• altersgerechte Entwicklung,                                der unterminierenden Resorption der zweiten
                  •• trockene Lippen, viszerales Schluckmuster,                 Milchmolaren wurde die Apparatur nach distal er­
                  •• erste Wechselgebissphase,                                  weitert, um durch elastische Ketten eine Distalisie­
                  •• Angle-Klasse I,                                            rung und Aufrichtung der Zähne 16 und 26 zu
                  •• frontal offener Biss,                                      erreichen. Für eine Erleichterung der Zahnbewe­
                  •• frontale Engstände mit Protrusion der oberen               gungen und als Schutz vor Überlastung der nach
                     und Retrusion der unteren Schneidezähne,                   distal gerichteten Teilbögen wurden permanente
                  •• unterminierende Resorption der ersten oberen               seitliche Aufbisse mit ungefülltem Komposit ad­
                     Molaren.                                                   häsiv befestigt (Abb. 2a bis d).

                  Tab. 1 Kephalometrische Messwerte der Patienten im Vergleich zu klinischen Richtwerten8 (kephalometrische Messpunkte und
                  Messwerte nach Hasund8, ant: anterior, post: posterior, R: Rotation, T: Tendenz).
                                            Klinischer Richtwert        Patientin 1             Patientin 2               Patient 3
                  SNA-Winkel                        80°                     83°                     80°                     81°
                  SNB-Winkel                        78°                     78°                     76°                     80°
                  ANB-Winkel                         2°                  5° (distal)            4° (neutral)           1° (mesiale T.)
                  NL-NSL-Winkel                     8°                  3° (ant. R.)            4° (ant. R.)            6° (neutral)
                  ML-NSL-Winkel                     28°                34° (post. R.)          31° (post. R.)          41° (post. R.)
                  NL-ML-Winkel                      20°                 31° (offen)             27° (offen)             35° (offen)
                  Jarabak-Index9                   63 %               55 % (vertikal)           67 % (tief)             55 % (offen)
                                                   80 %               71 % (vertikal)         77 % (vertikal)          71 % (vertikal)
                  OK1-NL-Winkel                     70°              65° (Protrusion)        61° (Protrusion)           70° (neutral)
                  UK1-ML-Winkel                     90°              106° (Protrusion)       108° (Protrusion)         86° (Retrusion)

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Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

a                                       b                        c

d                                       e                        f                g

                                    h       i

 j                                      k                        l

                                                                                                 Abb. 1a bis n
                                                                                                 Patientin 1 – sieben
                                                                                                 Jahre alt: intraorale,
                                                                                                 extraorale und
                                                                                                 radiologische
m                                                                n                               Anfangsunterlagen.

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                   17
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Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                  a                                   b                                         c

                                                     Abb. 2a bis d Patientin 1 – Einsetzen einer modifizierten GNE-Apparatur mit
                                                     Gaumenplatte und distalen Teilbögen zur Distalisierung und Aufrichtung der
                  d                                  ersten Molaren.

                                                                                               Abb. 3a bis c Patientin 1 – Zwischen­
                                                                                               befund nach elf Wochen aktiver
                                                                                               Behandlung: Distalisierung beidseits
                  a                                   b                    c                   erreicht.

                      Die Hyrax-Schraube wurde zunächst nicht ak­         ratur zur Verbesserung der Schneidezahnstellung.
                  tiviert und diente neben der palatinalen Abdeck­        Durch regelmäßige Bogenwechsel konnte sehr
                  platte als Verankerung für die Distalisierung der       zügig die Ausformung des anterioren Zahnbogens
                  ersten oberen Molaren. Die elastischen Ketten           im Oberkiefer erreicht werden (Abb. 5a bis f).
                  wurden regelmäßig gewechselt. Elf Wochen nach           Nach insgesamt 16 Monaten erfolgten die Ent­
                  Einsetzen der Apparatur konnte eine deutliche           fernung aller festsitzenden Behandlungselemente
                  Aufrichtung und Distalentwicklung beider oberer         und das Einsetzen der Retentionsgeräte (Abb. 6a
                  Sechsjahrmolaren beobachtet werden (Abb. 3a             bis f). Intensive mehrmonatige logopädische und
                  bis c). Die nach distal gerichteten Teilbögen wur­      myofunktionelle Behandlungen schlossen sich an.
                  den anschließend vorsichtig entfernt.                   Neben einer professionellen Anleitung zur kor­
                      Danach erfolgte die transversale Nachent­wick­      rekten Sprachlautbildung und zur Umstellung des
                  lung des Oberkiefers durch Aktivierung der Hyrax-       Schluckmusters wurden für ca. 6 Monate häus-
                  Schraube (zweimal täglich, insgesamt 28-mal).           liche Übungen empfohlen. Zu den therapeuti­
                  Die Erweiterung des oberen Zahnbogens, die Bil­         schen Effekten der Frühbehandlung zählten
                  dung eines Diastema mediale und einer lückigen          (Abb. 7a bis f):
                  Schneidezahnstellung belegen die klinische Effek­       •• transversale Erweiterung des Oberkiefers,
                  tivität der Apparatur. Im Unterkiefer wurde jeweils     •• Distalisierung und Einstellung der ersten oberen
                  mesial der Milcheckzähne die Platzgewinnung für             Molaren unter Erhalt der Zähne 55 und 65,
                  die unteren Schneidezähne durch approximale             •• Auflösen der frontalen Engstände im Ober­
                  Schmelzreduktion erreicht (Abb. 4a bis g).                  kiefer,
                      Acht Monate nach Behandlungsbeginn er­              •• Reduzierung der unteren Engstände,
                  folgte das Einsetzen einer festsitzenden Teilappa­      •• Schließen des frontal offenen Bisses.

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Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

a                                   b                        c

                                                                                             Abb. 4a bis g
                                                                                             Patientin 1 –
                                                                                             Zwischenbefund
                                                                                             nach GNE-Aktivie­
d                                   e   f                    g                               rung.

a                                   b                        c

                                                                                             Abb. 5a bis f
                                                                                             Patientin 1 –
                                                                                             Einsetzen der
                                                                                             Teilapparatur im
                                                                                             Oberkiefer
                                                                                             (Standard-Edgwise-
                                                                                             Brackets, 0,014″-
                                                                                             Nickel-Titanol-
                                                                                             Bogen, später
                                                                                             0,018″-Stainless-
                  d                 e                        f                               Steel-Bogen).

a                                   b                        c

                                                                                             Abb. 6a bis f
                                                                                             Patientin 1 – Intra­
                                                                                             orale Befunde
                                                                                             unmittelbar vor
                                                                                             Entfernung der
                                                                                             festsitzenden
                  d                 e                        f                               Apparatur.

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                              19
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.         Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                        a                                  b                                  c

Abb. 7a bis f
Patientin 1 – Intra­
orale Befunde nach
insgesamt 16
Monaten aktiver
Behandlung.             d                 e                                  f

                        a                                  b                                  c

Abb. 8a bis f
Patientin 1 –
Nachkontrolle
2 1/2 Jahre nach
Abschluss der
Frühbehandlung.         d                 e                                  f

                        Die Behandlung verlief bei guter Compliance und     •• erste Wechselgebissphase,
                        Mundhygiene. Zahn 64 entwickelte während der        •• offene Mundhaltung, Mundatmung, kaudale
                        kieferorthopädischen Behandlung eine Karies.           Zungenlage, viszerales Schlucken,
                        Nach 2 1/2 Jahren konnten im Rahmen einer           •• frontal offener Biss mit lückiger Protrusion der
                        Nachuntersuchung eine gute Verzahnung und vor          oberen Schneidezähne,
                        allem stabile frontale Schneidezahnrelationen       •• Angle-Klasse I,
                        nachgewiesen werden (Abb. 8 bis g).                 •• hoher, schmaler Gaumen.

                                                                            Das OPG zeigte mit Ausnahme der Weisheits­
                        Patientin 2                                         zähne alle Zahnanlagen (s. Abb. 9i). Die Keimlage
                                                                            der oberen und unteren Seitenzähne erschien eng.
                        Die Patientin stellte sich ebenfalls im Alter von   Die Distalangulation von Zahn 22 ließ eine Ver­
                        sieben Jahren erstmals in unserer Praxis vor. Die   lagerungstendenz von Zahn 23 vermuten. Die
                        klinische Untersuchung ergab u. a. folgende Be­     Zahnanlagen 35 und 45 wiesen eine distale Angu­
                        funde (Abb. 9a bis j):                              lation auf. Im Fernröntgenseitenbild ließen sich zu

20                                                                                           Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

a                                   b                                c

                  d                 e                                f

                                    g                                h

                                                                                                     Abb. 9a bis j
                                                                                                     Patientin 2 – sieben
                                                                                                     Jahre alt: intraorale,
                                                                                                     extraorale und
                                                                                                     radiologische
 i                                                                   j                               Anfangsunterlagen.

Behandlungsbeginn die kephalometrischen Kenn­      Apparatur mit Zementierung nur an den zweiten
zeichen eines skelettal bedingten offenen Bisses   Milchmolaren und einer Abstützung Regio 53, 63.
nachweisen (s. Tab. 1, Abb. 9j).                   Die Aktivierung der Hyrax-Schraube wurde zwei­
    Im Gegensatz zur Patientin 1 erfolgte zum      mal täglich durchgeführt (insgesamt 28-mal) und
Behand­lungsauftakt das Einsetzen der GNE-         ein erster Zwischenbefund nach acht Wochen

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                       21
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.        Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                       a                                  b                                     c

                                                                           Abb. 10a bis e Patientin 2 – Zwischenbefund nach acht
                                                                           Wochen mit Einsatz einer modifizierten GNE-Apparatur mit
                                                                           Gaumenplatte, Zementierung an den zweiten Milchmolaren
                                                                           und adhäsiver Befestigung an den Zähnen 53, 63 palatinal
                                                                           (Zustand nach zweimal täglicher Aktivierung, insgesamt
                       d                 e                                 28-mal).

Abb. 11a bis f         a                                  b                                     c
Patientin 2 –
Zustand etwa
sechs Monate nach
Behandlungsbeginn
und Einsatz einer
Teilbogen­apparatur
im Oberkiefer
(Standard-Edgwise-
Brackets, 0,014″-
Nickel-Titanol-
Bogen, später
0,018″-Stainless-
Steel-Bogen).          d                 e                                  f

                       zeigte eine signifikante transversale Erweiterung   Die unteren Schneidezähne wiesen keinerlei Lo­
                       des Oberkiefers (Abb. 10a bis e). Nach knapp        ckerungen auf. Der frontal offene Biss konnte kor­
                       sechs Monaten wurde eine festsitzende Teilappa­     rigiert werden und es erfolgte eine signifikante
                       ratur inkorporiert (Abb. 11a bis f). Eine verbes­   transversale Erweiterung des Oberkiefers. Die
                       serte Stellung der oberen Schneidezähne konnte      funktionelle Harmonisierung wurde durch die Ein­
                       zügig durch entsprechende Bogenwechsel erreicht     leitung einer logopädischen Behandlung im An­
                       werden. Etwa ein Jahr nach Beginn der Behand­       schluss an die kieferorthopädische Therapie er­
                       lung stellte sich die Patientin nach einem Unfall   reicht. Der Verlust der Schneidekante an Zahn 21
                       vor (Abb. 12a bis e). Die unteren Schneidezähne     wurde durch einen adhäsiven Aufbau ausgegli­
                       wiesen einen Lockerungsgrad 3 auf und wurden        chen. Die klinischen Nachkontrollen nach 1 1/2
                       durch einen adhäsiven Schienenverband gesichert.    bzw. nach 3 1/2 Jahren zeigten eine sehr gute
                       Die Schienung und die festsitzende Apparatur        Entwicklung und stabile Frontzahnrelationen
                       wurden insgesamt nach 16 Monaten mit einem          (Abb. 14a bis j und 15a bis h).
                       guten Zwischenergebnis entfernt (Abb. 13a bis f).

22                                                                                             Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

a                                       b                                       c

                                                                                                                  Abb. 12a bis e
                                                                                                                  Patientin 2 –
                                                                                                                  Zwischenbefund
                                                                                                                  nach Ausformung
                                                                                                                  des anterioren
                                                                                                                  Zahnbogens im
                                                                                                                  Oberkiefer und
                                                                                                                  Zustand nach
                                                                                                                  Trauma der Zähne
                                                                                                                  32 bis 42 mit ad­-
d                                                          e                                                      häsiver Schienung.

a                                       b                                       c

                                                                                                                  Abb. 13a bis f
                                                                                                                  Patientin 2 –
                                                                                                                  Abschluss der
                                                                                                                  Frühbehandlung
                                                                                                                  nach insgesamt 16
                                                                                                                  Monaten Behand­
                    d                   e                                       f                                 lungszeit.

Patient 3                                                  Das OPG zeigt mit Ausnahme der Weisheitszähne
                                                           alle Zahnanlagen und weist vor allem im Ober­
Der Patient stellte sich im Alter von sechs Jahren erst­   kiefer auf eine enge Keimlage hin (s. Abb. 16j). Im
mals in unserer Praxis vor. Die klinische Untersu­         Fernröntgenseitenbild lassen sich zu Behandlungs­
chung ergab u. a. folgende Befunde (Abb. 16a bis k):       beginn die kephalometrischen Kennzeichen eines
•• erste Wechselgebissphase,                               skelettal bedingten offenen Bisses nachweisen
•• offene Mundhaltung, Mundatmung, kaudale                 (s. Tab. 1: posteriore Rotation der Mandibula, ver­
   Zungenlage, viszerales Schlucken,                       tikaler Wachstumstyp, s. Abb. 16k).
•• frontal offener Biss mit lückiger Protrusion der            Zum Behandlungsauftakt erfolgte das Ein­setzen
   oberen Schneidezähne, Engstand und Schach­              der GNE-Apparatur mit Zementierung nur an den
   telstellung Zahn 22,                                    zweiten Milchmolaren und einer Abstützung Regio
•• skelettale Angle-Klasse-III-Tendenz, signifikante       53, 63. Zusätzlich wurden beidseitig vestibulär Ver­
   posteriore Unterkieferrotation,                         längerungsarme für die Applikation extraoraler
•• Kreuzbiss links, hoher, schmaler Gaumen.                Kräfte durch eine Delaire-Maske angebracht. Die

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                                 23
Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses mit Gaumennahterweiterung und myofunktioneller Therapie Drei Fallbeispiele
Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                   a                                         b                                         c

                  d                                                               e

                                        f                                         g

                  h                     i                                         j
                  Abb. 14a bis j Patientin 2 – Klinische Kontrolle nach 1 1/2 Jahren und Aufbau von Zahn 21.

                  Aktivierung der Hyrax-Schraube wurde zweimal                   12 Wochen zeigte die erfolgreiche Überstellung
                  täglich durchgeführt (insgesamt 28-mal). Beglei­               des seitlichen Kreuzbisses. Nach knapp acht Mona­
                  tend erfolgte das nächtliche Tragen der Gesichts­              ten wurde eine festsitzende Teilappara­tur inkor­
                  maske mit einer nach kaudal gerichteten Zugkraft               poriert (Abb. 18a bis f). Der Ausgleich alveolärer
                  (Abb. 17a bis e). Ein erster Zwischen­befund nach              Stellungsfehler und die Einordnung von Zahn 22 in

24                                                                                                    Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30
Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                      a                                           b

                                 c

                      d                                           e

 f                    g                                           h
Abb. 15a bis h Patientin 2 – Klinische Kontrolle nach 3 1/2 Jahren.

den Zahnbogen konnten durch zügige Bogen­                        Versorgung der Zähne 64, 74 und 84 wurden
wechsel erreicht werden (Abb. 19a bis f). Die Ent­               durchgeführt. Bereits in der Schlussphase der fest­
fernung der Apparatur erfolgte insgesamt nach 18                 sitzenden Behandlung wurde eine logopädische
Monaten mit einem guten Zwischenergebnis                         Behandlung begonnen und im Anschluss an die
(Abb. 20a bis l). Kon­servierende Maßnahmen zur                  kieferorthopädische Therapie fortgesetzt.

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                              25
Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                      a                                  b                                  c

                      d                                  e                                  f

                      g                h                                   i

Abb. 16a bis k
Patient 3 –
sechs Jahre alt:
Intraorale,
extraorale und
radiologische
Anfangsunterlagen.     j                                                                    k

                      Diskussion                                          Fastuca et al. zeigten in einer randomisierten Stu­
                                                                          die mit 44 Patienten und einem durchschnittlichen
                      Als effiziente und wirksame Apparatur für die       Alter von 8,8 Jahren, dass die maxilläre Verbreite­
                      transversale Erweiterung des Oberkiefers und die    rung in dieser Altersgruppe unabhängig vom Typ
                      Überstellung eines seitlichen Kreuzbisses ist die   der Apparatur (Zementierung an permanenten
                      GNE-Apparatur oftmals beschrieben worden11,12.      oder Milchmolaren, mit oder ohne palatinaler

26                                                                                         Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30
Fontana et al.       Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                                                                                         Abb. 17a bis e
                                                                                         Patient 3 – Einsatz
                                                                                         einer modifizierten
                                                                                         GNE-Apparatur mit
                                                                                         Gaumenplatte,
                                                                                         Zementierung an
a                                   b                    c                               den zweiten
                                                                                         Milchmolaren und
                                                                                         adhäsiver Befesti­
                                                                                         gung an den
                                                                                         Zähnen 53, 63
                                                                                         palatinal (Zustand
                                                                                         nach zweimal
                                                                                         täglicher Aktivie­
                                                                                         rung, insgesamt
                                                                                         28-mal), vestibuläre
                                                                                         Verlängerungsarme
                                                                                         zur Kraftapplikation
                                                                                         durch eine
                  d                 e                                                    Delaire-Maske.

a                                   b                    c
                                                                                         Abb. 18a bis f
                                                                                         Patient 3 –
                                                                                         Acht Monate nach
                                                                                         Behandlungsbeginn:
                                                                                         Einsatz einer
                                                                                         Teilbogenapparatur
                                                                                         im Oberkiefer
                                                                                         (Standard-Edgwise-
                                                                                         Brackets, 0,014″-
                                                                                         Nickel-Titanol-
                                                                                         Bogen, später
                                                                                         0,018″-Stainless-
                  d                 e                    f                               Steel-Bogen).

a                                   b                    c

                                                                                         Abb. 19a bis f
                                                                                         Patient 3 – Zustand
                                                                                         unmittelbar vor
                                                                                         Abschluss der
                                                                                         festsitzenden
                  d                 e                    f                               Frühbehandlung.

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                         27
Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                   a                                        b                                        c

                                       d                                        e

                                       f                                        g                                        h

                                       i                                        j

                                       k                                        l
                  Abb. 20a bis l Patient 3 – Abschluss der festsitzenden Frühbehandlung nach insgesamt 18 Monaten und konservierende
                  Versorgung der Zähne 64, 74, 84.

28                                                                                                  Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30
Fontana et al.         Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

Kunststoffabdeckung) erfolgt und zu einer Er­         eine positive und stabile Entwicklung. Bei allen
weiterung des Nasenraums führt13. Eine andere         Patien­ten ergab sich eine weitere Vertiefung des
Arbeitsgruppe von Cerruto et al. konnte vergleich­    frontalen Überbisses, eine Minimierung der extru­
bare Ergebnisse nachweisen. Mithilfe einer dreidi­    siven Entwicklung der Molaren und signifikante
mensionalen Modellauswertung stellten die Auto­       skelettale Verbesserung der vertikalen Relationen17.
ren fest, dass die Abstützung nur auf den                 Von anderen Autoren wurde darauf hinge­
Milchmolaren für die Nachentwicklung im ante­         wiesen, dass die kieferorthopädische Behandlung
rioren Bereich des Palatinums günstiger verlief       eines frontal offenen Bisses vor allem dann erfolg­
und eine distale Rotation der ersten permanenten      reich ist, wenn die funktionellen Relationen des
Molaren vermieden werden konnte14.                    stomatognathen Systems harmonisiert werden18–20.
    Die Nebenwirkungen einer GNE-Apparatur            Eine begleitende logopädische oder myofunktio­
mit alleiniger Abstützung auf permanenten Zäh­        nelle Therapie zur Umstellung des Schluckmuster,
nen erscheinen außerdem abhängig vom Alter der        des Sprechens und der Atmung erscheint auch als
Patienten zum Behandlungsbeginn zu sein. So           Rezidivprophylaxe notwendig18–20.
konnte in einer aktuellen Metaanalyse nach Aus­
wertung von mehr als 20 klinischen Studien ge­
zeigt werden, dass bei einem Altersdurchschnitt       Schlussfolgerung
von 9,7–14,1 Jahren verstärkt Kippungen der Sei­
tenzähne zu beobachten waren16. Die Autoren           Die Anwendung einer modifizierten GNE-Appara­
werteten Studien aus, die einen Vergleich zwi­        tur im frühen Wechselgebiss konnte in allen drei
schen dental getragenen und ossär verankerten         Patientenfällen die Verbesserung der Schneide­
Apparaturen einbezogen. Als Schlussfolgerung          zahnrelationen sowie die Harmonisierung der
gaben sie an, dass unter Einbeziehung skelettaler     funktionellen Parameter erreichen. Die Apparatur
Verankerungen günstigere klinische Effekte zu er­     erwies sich als klinisch einfach einsetzbar und
warten sind.                                          dank der individuellen Modifizierungen gelang es,
    Im frühen Wechselgebiss bei engen pala­tinalen    spezifische Behandlungsaufgaben wie die Dis­
Relationen und einer möglicherweise nicht siche­      talisierung der ersten oberen Molaren oder die
ren Beurteilbarkeit der Eckzahnkeimlage erscheint     sagit­tale Nachentwicklung der Maxilla durch An­
der Einsatz einer modifizierten GNE-Apparatur mit     wendung der Delaire-Maske zu lösen.
Abstützung nur auf den Milchzähnen als eine
Alter­native zu der invasiveren Methode der ortho­
dontischen Implantate.                                Literatur
    Für den Einsatz einer GNE in Kombination mit
                                                      1. Balters W. Ergebnis der gesteuerten Selbstheilung von
einem skelettal offenen Biss liegen nur vergleichs­      kieferorthopädischen Anomalien. DZZ 1960;15:241–248.
weise wenige Veröffentlichungen vor. Celli et al.     2. Fränkel R. Funktionskieferorthopädie und der Mundvorhof
                                                         als apparative Basis. Berlin: VEB Verlag Volk und Gesund­heit,
wiesen an einem Fallbeispiel und einer sieben­           1967.
                                                      3. Proffit WR, Fields HW Jr, Larson B, Sarver DMD. Contem­
jährigen Beobachtungszeit nach, dass eine frühe          porary Orthodontics. 6th ed. Philadelphia: Elsevier, 2019.
Behandlung (10. Lebensjahr) mittels milchzahn­        4. Paulerberg C. Eine kariesepidemiologische Untersuchung
                                                         zum oralen Gesundheitszustand 3- bis 6-jähriger Kinder
getragener GNE-Apparatur und anschließender              aus der Stadt Halle/Saale. Halle: Med. Diss. der Universität
24-monatiger Multibracket-Multiband-Behand­              Halle, 2000.
                                                      5. Harzer W, Reinhardt A, Soltes K. Der offene Biss –
lung erfolgreich verlief und eine operative Korrek­      Morphologie und therapeutische Konsequenzen. Zahn
tur der Bisslage nicht durchgeführt werden               Mund Kieferheilkd Zentralbl 1989;77:421–426.
                                                      6. Bäßler-Zeltmann S, Kretschmer I, Göz G. Malocclusion and
musste16. Mucedero et al. zeigten nach GNE-              the need for orthodontic treatment in 9-year-old children.
Anwendung und anschließender funktionskiefer­            J Orofac Orthop/Fortschr Kieferorthop 1998;59:193–201
                                                      7. Hensel E, Born G, Körber V, Altvater T, Gesch D. Prevalence
orthopädischer Behandlung im Vergleich zu einer          of defined symptoms of malocclusion among probands
                                                         enrolled in the Study of Health in Pomerania (SHIP) in the
Kontrollgruppe und nach vierjährigem Follow-up           age group from 20 to 49 years. J Orofac Orthop 2003;64:
bei 16 Patienten mit einem skelettal offenen Biss        157–166.

Kieferorthopädie 2020;34(1):15–30                                                                                         29
Fontana et al.   Frühbehandlung des skelettal offenen Bisses

                  8. Hasund A. Klinische Kephalometrie für die Bergen-Technik.        15. Krüsi M, Eliades Th, Papageorgiou SN. Are there benefits
                      Bergen: Kieferorthopädische Abteilung des Zahnärztlichen            from using bone-borne maxillary expansion instead of
                      Institutes der Universität Bergen, 1974.                            tooth-borne maxillary expansion? A systematic review
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                  10. Schopf P. Curriculum Kieferorthopädie Bd. I und II. 4. Aufl.,       anterior open bite correction in mixed dentition with a new
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                  11. Lagravère MO, Major PW, Flores-Mir C. Long-term skeletal        17. Mucedero M, Fusaroli D, Franchi L, Pavoni C, Cozza P,
                      changes with rapid maxillary expansion: a systematic review.        Lione R. Long-term evaluation of rapid maxillary expansion
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                     Early treatment of frontal open bite with RPE and myofunctional therapy:
                     Three treatment cases

                     KEY WORDS
                     open bite, early treatment, hyrax appliance, rapid palatal expander, Delaire mask,
                     myofunctional treatment

                     ABSTRACT
                     These three cases demonstrate the advantages of maxillary expansion with help of a hyrax
                     appliance in combination with a Delaire mask and myofunctional therapy.

                                                   Mattia Fontana                                    Bruno Di Leonardo
                                                   DDS, MS                                           DDS, MS
                                                   Privatpraxis                                      Department of Medical Surgical and
                                                   Via Perla 56                                      Health Sciences
                                                   54033 Carrara (MS)                                School of Dentristry, University of Trieste
                                                   Italien
                                                                                                     Rossano Mura
                                                                                                     DDS, MS

                                                                                                     Beide:
                                                                                                     Privatpraxis
                                                                                                     Via Francesco II di Borbone
                                                                                                     38062 Arco (TN)
                     Mattia Fontana                                                                  Italien

                                                                                                     Jens Johannes Bock
                                                                                                     Dr. med. dent.
                                                                                                     Kieferorthopädische Praxisgemeinschaft
                                                                                                     Am Schlossgarten 1
                                                                                                     36037 Fulda

                     Korrespondenzadresse:
                     Dr. Bruno Di Leonardo, E-Mail: brunodileonardo@gmail.com

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