Fuldaer Gesundheitsberichte
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Fuldaer Gesundheitsberichte Corona-Ausgabe 13 +++ Gesundheitsberichte + Statistik + Hygiene + Gesetze + RKI-kompakt + News + Termine +++ Alle Jahre wieder… Wiederkehrende Krankheits- und Erkältungssymptome bei Kindern zu Corona-Zeiten Eltern und noch mehr die Mitarbeiter in Kindertagesstät- In den Hinweisen wird betont, dass Symptome bekann- ten kennen die Situation: Nach den Ferien oder spätes- ter chronischer Erkrankungen, wie z.B. Asthma, ge- tens im Herbst nimmt die Häufigkeit von Krankheits- und nauso wenig ein Ausschlussgrund sind wie ein Schnup- Erkältungssymptomen wieder zu. Meist handelt es sich fen ohne weitere Krankheitszeichen. um Erkältungssymptome wie erhöhte Temperatur (sel- Ausschlusskriterien sind nach HMSI/HKM ten Fieber), Schnupfen oder Husten von kurzer Dauer; Fieber ab 38,0°C oft nur wenige Stunden bis ein Tag. Trockener Husten (d.h. ohne Schleim; ein leichter Schon vor Corona-Zeiten galt, dass kranke Kinder nicht oder gelegentlicher Husten oder Halskratzen rei- in Kindergemeinschaftseinrichtungen (Kindertagesein- chen nicht aus) richtungen, Kindertagespflegestellen oder Schulen) ge- Störungen des Geschmacks- oder Geruchssinns bracht werden durften. Die Einschätzung des Gesund- (nicht als Begleitsymptom von Schnupfen) heitszustands der Kinder obliegt zwar den Eltern, aber Die Entscheidung einen Arzt aufzusuchen, obliegt den die Einrichtung kann die Abholung veranlassen, wenn Eltern. Wenn kein Arzt aufgesucht wird, muss das Kind das Kind krank in die Einrichtung gebracht wird oder mindestens einen Tag fieberfrei und bei gutem Allge- während des Besuchs erkrankt. meinzustand sein, bevor es wieder die Gemeinschafts- In Zeiten der Corona-Pandemie kommt solchen Sympto- einrichtung aufsuchen darf. men eine hohe Bedeutung zu: Kinder erkranken an CO- Wird ein Arzt aufgesucht und der Arzt entscheidet, kei- VID-19 oft nur mit milden Symptomen. Eltern und Kin- nen SARS-CoV-Test durchzuführen oder der SARS- dergemeinschaftseinrichtungen sind verunsichert, wie CoV-Test ist negativ, gilt die genannte Vorgabe von ei- sie die Symptome einschätzen sollen. Kinderärzte fürch- nem Tag Fieberfreiheit und einem guten Allgemeinzu- ten die Überlastung der medizinischen Versorgung, stand, bevor die Kindergemeinschaftseinrichtung wieder wenn die große Zahl jährlich wiederkehrender Erkran- besucht werden darf. Dabei ist zu beachten, dass nach kungen nun als COVID-19-Verdacht zu handhaben sind. Infektionsschutzgesetz auch andere Erkrankungen ein Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration Betretungsverbot nach sich ziehen. Bei positivem Test (HMSI) hat nun zusammen mit dem Hessischen Kultus- darf die Kindergemeinschaftseinrichtung frühestens ministerium (HKM) Hinweise für Eltern und Personal zum nach 10 Tagen mit 48 Stunden Fieberfreiheit und gutem Umgang mit Krankheits- und Erkältungssymptomen bei Allgemeinzustand wieder besucht werden. Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen, in Kindertagespflegestellen und in Schulen veröffentlicht. Seite 1 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
Für die Wiederzulassung zur Kindergemeinschaftsein- Die veröffentlichten Hinweise enthalten weitere, detail- richtung sind kein negativer Virusnachweis und kein ärzt- liertere Informationen und ein Muster für Bescheinigun- liches Attest notwendig! gen zur Wiederzulassung in die Kindertageseinrichtung, Gesunde Geschwisterkinder, die keinen Quarantäneauf- Kindertagespflegestelle oder Schule. lagen durch das Gesundheitsamt unterliegen, können Quelle: die Kindergemeinschaftseinrichtung weiterhin besu- HMSI (2020): Krankheits- und Erkältungssymptome. (Abgeru- chen. Auch hier gilt zu beachten, dass ebenso andere fen: 13.08.2020) Erkrankungen ein Betretungsverbot von Familienmitglie- dern aufgrund weiterer Vorgaben aus dem Infektions- schutzgesetz nach sich ziehen können. COVID-19 und Kinder Zusammenfassung der Informationen des Robert Koch-Instituts Kindergärten und Schulen stehen kurz vor der Öffnung, zeigt nach bisherigen Studien einen eher milden und un- ein möglichst normaler Schulbetrieb soll wieder begin- spezifischen Krankheitsverlauf. Nur ein kleiner Teil be- nen. Hier stellt sich die Frage, inwieweit Kinder von CO- nötigt eine intensivmedizinische Versorgung und wird VID-19 betroffen sind und welche Rolle sie in der Über- beatmungspflichtig. tragung spielen. Im Folgenden werden die Informationen In Deutschland wurden für 26 % der hospitalisierten Kin- des RKI zusammengefasst: der und für 50 % aller intensivmedizinisch behandelten Die auf PCR-Testung basierende Prävalenz als Aus- Kinder Vorerkrankungen berichtet. Bei den hospitalisier- druck aktiver Krankheitsgeschehen liegt bei Kindern in ten Kindern sind dabei pulmonale (15 %) und kardiale (8 den meisten Studien niedriger als bei Erwachsenen. In %) Vorerkrankungen häufiger registriert worden. Insbe- serologischen Studien, welche überstandene Infektionen sondere bei Säuglingen und Kleinkindern sind auch anhand von Antikörpernachweisen abbilden sollen, zeigt schwere Verläufe beschrieben; eine Auswertung von eu- sich kein einheitliches Bild: teils unterscheiden sich die ropäischen Daten zeigte allerdings keinen Unterschied Seroprävalenzen wenig von Erwachsenen, teilweise hinsichtlich der Häufigkeit intensivmedizinischer Be- zeigte sich bei Kindern unter 10 Jahren im Vergleich eine handlungen bei Kindern unter bzw. über 5 Jahren. In ei- niedrigere Seroprävalenz. Zu beachten ist, dass hier ne- ner europaweiten Studie waren ein Alter unter einem Mo- ben der Empfänglichkeit für eine Infektion auch Anzahl nat, das Vorliegen einer Vorerkrankung sowie Anzeichen und Art der Kontakte eine Rolle spielen. Da die Studien einer Infektion der unteren Atemwege Risikofaktoren für meist während oder im Anschluss an Kontaktbeschrän- eine Aufnahme auf die Intensivstation. Auf das „paediat- kungen bzw. Lockdown-Situationen durchgeführt wur- ric inflammatory multisystem syndrome (PIMS)“ wurde den, ist die Übertragbarkeit auf den Alltag begrenzt. bereits im letzten Newsletter eingegangen.1 Mittels Haushaltskontaktstudien, in denen untersucht Tabelle 1: Häufigkeit von Symptomen bei Corona-Fällen im wird, wie viele Haushaltsmitglieder ein Indexfall ansteckt, Landkreis Fulda; Kinder bis 15 Jahre, Stand: 10.08.2020, 16:35 können Rückschlüsse auf die Empfänglichkeit für eine Uhr) SARS-Cov-2-Infektion gezogen werden. Bei Kindern Symptome Altersgruppe zeigte sich im Vergleich zu Erwachsenen eine geringere Empfänglichkeit. In zwei Studien wurde für Kinder und Erwachsene eine vergleichbare attack rate (Befallsrate; >= 5 Jahre 6 - 10 11 - 15 Anteil der wirklich Erkrankten an allen exponierten Emp- (n=19) Jahre Jahre fänglichen) von etwa 7-10% beobachtet. (n=7) (n=6) Allgemein- 4 2 1 Die Infektiosität im Kindesalter wurde bisher selten un- symptome tersucht und kann daher nicht abschließend bewertet ARDS 1 werden. Die bisherigen Studien zeigen, dass Kinder meist von Erwachsenen infiziert werden; in Haushalts- Durchfall 2 cluster-Untersuchungen wurden aber auch Kinder als In- Fieber 8 1 dexfall identifiziert. Da in Haushaltskontaktuntersuchun- Husten 5 1 gen nur symptomatische Personen als Indexfall gewertet werden, ist eine Unterschätzung der Eintragung durch Halsschmerzen 3 1 Kinder in die Familien denkbar. Schnupfen 1 Auch bei Kindern können vielfältige Symptome vorkom- Hospitalisierung 1 men. Wie bei Erwachsenen zählen Fieber und Husten zu den häufigsten. Magen-Darm-Symptome kommen häufi- Im Landkreis Fulda sind in der Altersgruppe bis 15 Jahre ger vor als bei Erwachsenen, teilweise auch, wenn keine mit Stand 11.08.2020 32 Kinder gemeldet worden. Bei respiratorischen Symptome vorliegen. Der Manifesta- 454 Fällen insgesamt umfasst diese Altersgruppe ge- tionsindex (Aufkommen typischer Krankheitssymptome) rade 7 % aller Fälle. Die Verteilung der Symptome kann liegt bei Kindern bei 72–96 %. Die Mehrzahl der Kinder Tabelle 1 entnommen werden. Keines der Kinder musste Seite 2 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
beatmet werden, auch Symptome wie Tachykardie tra- Quellen 1 RKI (2020): SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krank- ten selbst bei den beiden Neugeborenen nicht auf. Unter den Kindern ist kein Todesfall und nur eine stationäre heit-2019 (COVID-19) (Stand. 07.08.2020, Abgerufen Aufnahme zu verzeichnen. 10.08.2020) Coronatests I Untersuchungen von Reiserückkehrern, Lehrern und Erziehenden In den letzten Tagen wurden die Untersuchungsange- Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrich- bote und -pflichten in unterschiedliche Richtungen aus- tungen und Kindertagespflegestellen in Hessen, die geweitet. Die Kassenärztliche Vereinigung führt hierzu ein Schreiben des hessischen Kultusministeriums erhal- aus: ten haben, können sich vom 17. August 2020 bis zum 8. Das Bundesgesundheitsministerium hat beschlossen, Oktober 2020 freiwillig auf das Coronavirus SARS-CoV- dass sich Reiserückkehrer unter bestimmten Vorausset- 2 testen lassen. Dies ist mehrfach, das heißt alle zwei zungen ab dem 1. August 2020 kostenfrei auf das Wochen, möglich. Damit sie gleich einen weiteren Ter- Coronavirus (SARS-CoV-2) testen lassen können. In min für den nächsten Test erhalten, lassen sich Lehr- Hessen haben die Kassenärztliche Vereinigung Hessen kräfte in einer der Arztpraxen testen, die sich zur Teil- (KVH) und die hessische Landesregierung ebenfalls nahme bereit erklärt haben.1 kostenfreie und freiwillige Tests für hessische Lehrkräfte Eine Arztpraxis für den Test finden Sie über die Arzt-und sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrich- Psychotherapeutensuche der Kassenärztlichen Vereini- tungen und Kindertagespflegestellen vereinbart. Lehr- gung Hessen (KVH; https://arztsuchehessen.de/arztsu- kräfte können sich vom 10. August bis zum 1. Oktober che/arztsuche.php?page=erweiterteSu- 2020 zweiwöchentlich in den teilnehmenden Arztpraxen che&default=true, abgerufen: 10.08.2020). Geben Sie testen lassen, Erzieher vom 17. August bis 8. Oktober den Ort ein, in dem Sie suchen möchten (kein Fachge- 2020. biet oder weitere Einträge). Unter dem Punkt "Testung Seit dem 1. August 2020 haben Rückkehrer aus dem auf SARS-CoV-2" wählen Sie im Menü den jeweils pas- Ausland – nicht nur aus Risikogebieten – und Personen, senden Punkt aus: die sich in Deutschland in einem Gebiet mit erhöhtem In- Testungen von Erzieherin auf SARS-CoV-2 fektionsrisiko aufhalten oder aufgehalten haben, An- Testungen von Lehrkräften auf SARS-CoV-2 spruch auf einen kostenlosen Test auf das Coronavirus Testungen von Reiserückkehrern auf SARS-CoV-2 SARS-CoV-2. Aktuelle Risikogebiete stellt das Robert- Es ist in jedem Fall zunächst eine telefonische An- Koch-Institut (RKI) fest (https://www.rki.de/DE/Con- meldung in der Praxis notwendig. tent/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikoge- Quellen: biete_neu.html, abgerufen: 10.08.2020). Die Tests sol- 1 KV Hessen (2020): CORONATESTS. (Stand: 07.08.2020, len unter anderem von und in Arztpraxen durchgeführt Abgerufen: 10.08.2002) werden. Wer Anspruch auf einen Test hat, kann sich demnach in einer Praxis vorstellen, um sich testen zu lassen. Voraussetzung ist, dass der Test innerhalb von Nationale Teststrategie 72 Stunden nach der Einreise erfolgt. Darüber hinaus Ein essentieller Bestandteil für die Unterbrechung von muss der Auslandsaufenthalt gegenüber der Praxis Infektionsketten ist die Durchführung von Test. Nach nachgewiesen werden, beispielsweise mit einem Flugti- Auskunft des RKI wurden die Testmöglichkeiten seit cket, einer Hotelrechnung oder einem vergleichbaren März kontinuierlich ausgebaut, sodass zurzeit wö- Nachweis. chentlich über eine Million PCR-Test durchführbar wä- Lehrkräfte in Hessen, die ein Schreiben des hessi- ren und keine Engpässe mehr bestehen. schen Kultusministeriums erhalten haben, können sich Eine Übersicht der vom empfohlenen und aufgrund vom 10. August bis 1. Oktober 2020 freiwillig auf das von Bundesregelungen verpflichtenden SARS-CoV-2- Coronavirus SARS-CoV-2 testen lassen. Dies ist mehr- Testungen inklusive Hinweise zu Kostenregelungen fach, das heißt alle zwei Wochen, möglich. Damit sie und möglicher Priorisierungen bei zukünftigen Engpäs- gleich einen weiteren Termin für den nächsten Test er- sen hat das RKI unter Nationale Teststrategie – wer halten, lassen sich Lehrkräfte in einer der Arztpraxen wird in Deutschland getestet? (abgerufen 13.08.2020) testen, die sich zur Teilnahme bereit erklärt haben. Die veröffenticht. COVID-Koordinierungscenter (umgangssprachlich Test- center) vergeben keine Folgetermine. Seite 3 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
Coronatests II Was ist mit falsch-positiven Ergebnissen? Grundsätzlich lassen sich in der Diagnostik zwei Arten Die Ergebnisse von Ringversuchen spiegeln die gute von Fehlerquellen unterscheiden: Testdurchführung in deutschen Laboratorien wider. Hier- Falsch-negative, wenn also bei einer vorhandenen bei muss jedoch bedacht werden, dass von der Durch- Infektion der Test negativ ist, und führung eines Ringversuches nicht auf die Gesamtheit Falsch-positiv, wenn der Test bei einem nicht Infi- der durchgeführten Teste geschlossen werden kann. Die zierten positiv ist. Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Laboratorien widmen sich fortlaufend diesem Aspekt. Beide Fehlermöglichkeiten haben z.B. im Corona-Ge- schehen negative Konsequenzen. Für die infektiologi- So sieht die Kassenärztliche Bundesvereinigung in ihren sche Überwachung sind natürlich falsch-negative Ergeb- Anmerkungen zum Einheitlichen Bewertungsmaßstab nisse schlecht, da so Fälle übersehen und Infektions- (EBM; Vergütungssystem im gesetzlichen Krankenversi- krankheiten weiter übertragen werden können. Für den cherungswesen) vor: Die Berechnung der Gebührenord- Betroffenen sind aber auch falsch-positive Ergebnisse nungsposition 32816 [Nukleinsäurenachweis des beta- aufgrund der Konsequenzen (insbesondere Quarantäne Coronavirus SARS-CoV-2] setzt die Teilnahme an Maß- für sie selbst als auch evtl. Kontaktpersonen) von Nach- nahmen der externen Qualitätssicherung voraus.2 teil. Während über mögliche falsch-negative Ergebnisse Genaue Angaben zu Spezifität, Sensitivität und positi- in Medien und Fachwelt schon mehrfach diskutiert vem Vorhersagewert können nicht gemacht, werden, da wurde, soll an dieser Stelle auf mögliche falsch-positive sich Spezifität und Sensitivität je nach konkret ange- Ergebnisse der SARS-CoV-2-PCR eingegangen wer- wandtem Test unterscheiden können. Hierzu führt das den. RKI aus: Die Häufigkeit von falsch-positiven und falsch-negativen Bei niedriger Prävalenz und niederschwelliger Testindi- Ergebnissen werden über die Kennzahlen Spezifität und kation (einschließlich der Testung asymptomatischer Sensitivität im Rahmen der Testentwicklung bestimmt. Personen) werden an die Spezifität der Teste im Hinblick Spezifität: Anteil der negativen Ergebnisse an allen auf den positiven Vorhersagewert hohe Anforderungen Tests bei Gesunden gestellt. Dem tragen z.B. "Dual Target"-Tests Rechnung. Unabhängig vom Testdesign sind jedoch grundsätzlich Sensitivität: Anteil der positiven Ergebnisse an allen die für einen Test vorliegenden Daten zu den Leistungs- Tests bei Erkrankten parametern entscheidend. Die für den Patienten allerdings einzig entscheidende Die verwendeten Targets (Zielgene) können sich zwi- Kennzahl ist der positive Vorhersagewert: Die Wahr- schen verschiedenen Testsystemen sowie innerhalb ei- scheinlichkeit, bei einem positiven Ergebnis auch wirk- nes Testsystems (z.B. im Falle von "Dual Target"-Tests) lich krank zu sein. Dieser lässt sich allerdings nicht im in ihrer analytischen Spezifität und Sensitivität unter- Labor bestimmen, da er von der Krankheitshäufigkeit scheiden. Insbesondere bei diskrepanten Ergebnissen (Prävalenz) abhängt. Bei seltenen Erkrankungen, zu de- innerhalb eines Tests bzw. unklaren/unplausiblen Ergeb- nen SARS-CoV-2-Infektionen noch gehören, müssen nissen der PCR-Testung (z.B. grenzwertige ct-Werte, Sensitivität und Spezifität sehr hoch sein, um aussage- untypischer Kurvenverlauf) muss eine sorgfältige Bewer- kräftig zu sein. tung und Validierung durch einen in der PCR-Diagnostik Zu falsch-positiven Ergebnissen führt das Robert Koch- erfahrenen und zur Durchführung der Diagnostik er- Institut aus:1 mächtigten Arzt (s. dazu auch die Hinweise im EBM) er- Ein falsch-positives Testergebnis bedeutet, dass eine folgen. Ggf. muss zur Klärung eine geeignete laborin- Person ein positives Testergebnis bekommt, obwohl terne Überprüfung (z.B. Wiederholung mit einem ande- keine Infektion mit dem SARS-CoV-2 vorliegt. Generell ren Testsystem) erfolgen bzw. eine neue Probe angefor- wird die Richtigkeit des Ergebnisses von diagnostischen dert werden. Der Befund soll eine klare Entscheidung im Tests auch von der Verbreitung einer Erkrankung beein- Hinblick auf die Meldung ermöglichen..3 flusst. Je seltener eine Erkrankung ist und je ungezielter Quelle: getestet wird, umso höher sind die Anforderungen an die 1 RKI (2020): Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Sensitivität (= die Empfindlichkeit des Tests) und die Coronavirus SARS-CoV-2 / Krankheit COVID-19. Welche Rolle Spezifität (die Zielgenauigkeit des Tests, also wie wahr- spielen falsch-positive Testergebnisse?. (Stand: 07.08. 2020, scheinlich es ist, dass nur der gesuchte Erreger sicher Abgerufen: 10.08.2020) erkannt wird) der zur Anwendung kommenden Tests. 2 KBV (2020): 32816 Nukleinsäurenachweis des beta- Aufgrund der Eigenschaften von PCR-Tests und hoher Coronavirus SARS-CoV-2. (Erstellt: 07.07.2020, Abgerufen: Qualitätsanforderungen kommen falsch-positive Be- 10.08.2020) funde bei der SARS-CoV-2-PCR-Testung nach derzeiti- 3 RKI (2020): Hinweise zur Testung von Patienten auf Infektion gen Erkenntnissen nur selten vor und sind in der Regel mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. (Stand: durch eine geringe Spezifität des Testes bzw. Abläufe im 11.08.2020, Abgerufen: 12.08.2020) Diagnostikprozess bedingt. Seite 4 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
Gerüchte, Stigmata und Verschwörungstheorien Begleiterscheinungen von Pandemien mit konkreten Auswirkungen Pandemien und Krankheitsausbrüche sorgen für Verun- tralien bewirkte die Zeitungsüberschrift „Chinas Kinder sicherung und wecken Ängste. Dies war schon zu Zeiten bleiben zu Hause“ Stigmatisierung australischer Kinder der Pestzüge so, aber auch bei aktuellen Geschehen wie chinesischer Herkunft. Durch Begriffe wie „China-Virus“ der HIV-Epidemie oder auch Ebola und Zika zu beobach- wird die Stigmatisierung noch gefördert. In der Ukraine ten. Eine besondere Rolle kommt hier den Informations- wurde ein Bus mit Rückkehrern aus Wuhan mit Steinen technologien und Social Media zu. Der WHO-Direktor angegriffen. Auch Selbststigmatisierung kann Folgen ha- warnte daher vor einer Infodemie im Zusammenhang mit ben, in Indien erschoss sich ein Mann, weil er fälschli- der Corona-Pandemie, eines Überangebots an Informa- cherweise annahm, sich mit SARS-CoV-2 infiziert und tionen, von denen manche irreführend oder sogar schäd- dies in der Familie weitergegeben zu haben und die ge- lich sein können.1 sellschaftlichen Folgen fürchtete. In Uganda wurden CO- In einer aktuellen Studie wurden die Veröffentlichungen VID-19-Patienten aus Angst vor der Krankheitsübertra- in Sozialen Medien des Zeitraums 31.12.2020 bis gung die Aufnahme ins Krankenhaus verweigert. Das 5.5.2020 vor dem Hintergrund der Infodemie bezüglich Gerücht, Alkohol könne das Virus im Körper töten, führte COVID-19 analysiert.2 Die Ergebnisse werden im Fol- weltweit zu mehreren Hundert Todesfällen, mehreren genden kursorisch zusammengefasst: Tausend Krankenhauseinweisungen sowie Erblindun- In der Studie wurden bezüglich COVID 19 gen aufgrund des Einsatzes von Methanol. In Indien er- krankten Menschen nach dem Konsum einer Stechap- Gerüchte (alle Aussagen zu Zirkulation, Erkran- fellösung. Die Erkrankten hatten über Social Media ein kung, Prävention und Therapie), Video angeschaut, das erklärte, dass Stechapfelsamen Stigmata (soziale Konstrukte, aufgrund deren Men- gegen COVID-19 immunisieren. Sogar Ausbrüche kön- schen in Hinsicht ihrer Erkrankung, Herkunft, Expo- nen durch falsche Informationen und daraus gezogene sition oder Reiseverhalten diskriminiert oder sons- Schlüsse verursacht werden. In Südkorea sind Fälle ei- tige negative Folgen zu ertragen haben) und nes größeren Ausbruchs in einer Kirchengemeinde da- Verschwörungstheorien (Theorien zum Ursprung rauf zurückzuführen, dass eine kontaminierte Flasche von SARS-CoV-.2 und diesbezügliche böswillige mit Salzwasserlösung zur Reinigung des Rachenraums Ziele) genutzt wurde, ohne die Flasche regelmäßig zu desinfi- unterschieden. Alle in die Studie aufgenommene Veröf- zieren. fentlichungen können wahr, irreführend oder falsch sein; Aus der Stellungnahme der WHO Europe und der Studie mangels Begründung ist das den Behauptungen nicht lassen sich auch für Deutschland Schlussfolgerungen anzusehen. ziehen: Die Studiengruppe konnte 2.311 Veröffentlichungen in Diese unüberschaubare Menge an Informationen kann die Studie einbringen, davon wurden 89 % als Gerüchte, sich auf unterschiedliche Weise negativ auf die mensch- 7,8 % als Stigmatisierungen und 3,5 % als Verschwö- liche Gesundheit auswirken. Sie kann: rungstheorien klassifiziert. es erschweren, präzise, evidenzbasierte Informati- Inhaltlich lassen sich 24 % der Veröffentlichungen den onen und Empfehlungen in Bezug auf die öffentli- Themen Erkrankung, Übertragung und Mortalität zuord- che Gesundheit zu erstellen; nen, 21 % den Kontrollmaßnahmen, 19 % der Behand- aufgrund ihres Umfangs und ihrer Zugänglichkeit lung, 15 % der Krankheitsursache (inkl. Herkunft des Vi- und Allgegenwärtigkeit zu Angstzuständen, Sorgen rus), 1 % Gewaltthemen und 20 % diversen anderen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen Themen. führen; Wie oben definiert, ist das Kennzeichen von Gerüchten, die Menschen dazu veranlassen, irreführenden o- dass sie unbegründet sind. Zu 2.276 der Veröffentlichun- der sogar gefährlichen Ratschlägen zu folgen; gen lagen Informationen bezüglich des Wahrheitsge- Ermüdungserscheinungen sowie Desinteresse und halts vor, davon waren 82 % falsch, 9 % korrekt, 8 % Ablehnung gegenüber gesundheitlichen Botschaf- waren irreführend, 1 % waren ohne Beweis, d. h. 90 % ten hervorrufen; und der Veröffentlichungen in Social Media, zu deren Xenophobie, Hass und Ausgrenzung Vorschub leis- Wahrheitsgehalt Informationen vorlagen, waren ten.1 falsch oder irreführend! Eine Auswahl der Themen ist unten aufgeführt. Gerüchte, Stigmata und Verschwörungstheorien können das Vertrauen in staatliche und internationale Gesund- Gerüchte, Verschwörungstheorien und Stigmata haben heitsorganisationen schwächen. Gerüchte können sich konkrete Konsequenzen: Insbesondere zu Beginn der selbst als glaubwürdige Therapie- oder Präventionsme- Pandemie kam es zu Ausgrenzungen, Diskriminierung thoden präsentieren, die dann vor belegten und geprüf- und sogar Gewalt gegenüber Chinesen oder auch nur ten priorisiert werden und somit notwendige Untersu- China zugeordneten Menschen sowie Menschen, die chungen oder Therapien hinauszögern. Wenn aufgrund sich in chinesischen Risikogebieten aufhielten. In Aus- der Vorstellung, dass allein aufgrund der Fähigkeit, den Seite 5 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
Atem anzuhalten COVID-19 diagnostiziert werden Eine besondere Herausforderung stellt die Tatsache dar, könnte, eine ärztliche Diagnostik hinausgezögert werden dass falsche Informationen fälschlicherweise als Aus- kann, bedeutet dies u.U. eine fatale Weiterverbreitung sage von staatlichen oder internationalen Organisatio- der Erkrankung. nen deklariert werden. Gerade vor diesem Hintergrund Gerüchte können aber auch außerhalb des medizini- kann nur eine offene und transparente Kommunikation schen Bereichs Konsequenzen haben, wenn z.B. Ge- dazu beitragen, das Vertrauen der Bürger zu erhalten. rüchte zu Maßnahmen des Social Distancing zu Hams- Aber nicht nur die staatlichen, halbstaatlichen oder pri- terkäufen und Preissteigerungen führen. vaten Institutionen sind in der Verantwortung. Ein verant- Das Vertrauensverhältnis zu Leistungsanbietern und wortungsbewusster Einsatz von Social Media kann dazu Gesundheitsbehörden ist essentiell, um eine Pandemie beitragen, die Corona-Pandemie zu überwinden. Die zu bewältigen. Dieses kann durch Gerüchte, Stigmata WHO sieht den Umgang mit der Infodemie als gesamt- und Verschwörungstheorien untergraben werden. Die gesellschaftliche Aufgabe und führt weiter aus: Die Ver- Auseinandersetzung mit Gerüchten, Stigmata und Ver- breitung zuverlässiger, evidenzbasierter Informationen schwörungstheorien ist notwendig, um eine passende ist eine Aufgabe für alle.1 Risikokommunikation zu entwickeln. Hierzu gehört auch Quelle: 1 WHO Europe (2020): Gemeinsam gegen die Infodemie. die Kommunikation von fehlendem Wissen und, dass sich die Maßnahmen jederzeit neuen Erkenntnissen an- (Stand: 29.06.2020, Abgerufen: 12.08.2020) 2 Islam MS, Sarkar T et al (2020): COVID-19–Related Info- passen müssen. demic and Its Impact on Public Health: A Global Social Media Analysis. Am. J. Trop. Med. Hyg., 00(0), 2020, pp. 1–9. doi:10.4269/ajtmh.20-0812 Weltweite Gerüchte, Stigmata und Verschwörungstheorien in Bezug zu COVID-19, 20202 (Auswahl) Gerüchte o Coronavirus ist eine Schlangen-Grippe o Haustiere sind die Quelle für Coronaviren o Das neue Corona-Virus ist eine Form von Tollwut o Coronaviren durch Importwaren o Mobiltelefone übertragen Coronaviren o Die normale Grippe wurde in Coronavirus umbenannt Gerüchte über Behandlung, Prävention oder Ausbreitungskontrolle o Knoblauch zu essen kann Coronavirus heilen o Bleiche trinken tötet das Virus o Alkohol trinken kann das Virus töten o Kuhurin und Kuhdung trinken kann das Coronavirus heilen o Kamelurin mit Limetten o Vitamin C-Einnahme verhindert die Erkrankung o Vitamin D-Einnahme verhindert die Erkrankung o Den ganzen Körper mit Chlor einzusprühen, verhindert die Coronavirus-Infektion o Den Rachen feucht halten, scharfes Essen meiden und Vitamin C nehmen kann die Krankheit verhindern o Mundspülungen mit Salzwasserlösungen verhindern Infektionen aus neuen Ausbrüchen o Vaseline um die Nasenlöcher schützt gegen gefährliche Luftverschmutzungen o Anleitungen zum Coronavirus-Nachweis im Eigenbau o Cannabis verbessert die Immunabwehr gegen das neue Corona-Virus o Regelmäßiges Wäschewaschen kann die Übertragung verringern o Durch das Atemanhalten über 10 Sekunden kann die Coronavirus-Infektion selbst diagnostiziert werden Verschwörungstheorien o Das neue Coronavirus ist künstlich im Labor hergestellt worden und entweder absichtlich oder unabsichtlich auf dem Gebiet des Wuhan Seafood und Tiermarkts freigesetzt worden. o Der COVID-19-Ausbruch war geplant. o Es ist eine von der Bill und Melinda Gates-Stiftung finanzierte Biowaffe, um Impfstoffverkäufe zu fördern o Eine von der CIA hergestellte Biowaffe o Der Ausbruch ist ein Programm der Bevölkerungskontrolle o Die USA und Israel sind für die Herstellung und Verbreitung des Virus verantwortlich, es ist Teil ihres ökonomischen und psychologischen Kriegszugs gegen China o Es gibt schon einen Impfstoff o Israel hat für die Corona-Patienten einen Impfstoff nach Wuhan geschickt o Präsident Donald Trump zielte mit Coronaviren auf die Stadt, um die Kultur und die Ehre des Iran zu schädigen o Zionisten sind gegen die regionale Sicherheit. Stigmata o Chinesen sind unzivilisiert o Chinesen sind Bioterroristen o Jede Krankheit ist noch immer aus China gekommen o Chinesische Essgewohnheiten verursachten COVID-19 Seite 6 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
Epidemiologische Lage im Landkreis Was sagen die Daten meldepflichtiger Fälle? COVID-19 bzw. SARS-CoV-2 ist nach §§6,7 melde- Ebenfalls wird die Pflicht zur namentlichen Meldung auf pflichtig. Das Meldeformular für meldepflichtige Erkran- den direkten oder indirekten Nachweis genannten kung nach §§6,7 Infektionsschutzgesetz finden Sie auf Krankheitserregers ausgedehnt, soweit der Nachweis der Website des Landkreises (www.landkreis-fulda.de->ge- auf eine akute Infektion hinweist.1 sundheit->hygiene->infektionsschutzgesetz). Auf Basis der an das Gesundheitsamt gemeldeten, im Die Meldung des Verdachts einer Erkrankung hat nur zu Rahmen der Fallbearbeitung erhobenen und schließlich erfolgen, wenn der Verdacht nach dem Stand der Wis- an die Landesstelle übermittelten Daten, lassen sich zur senschaft sowohl durch das klinische Bild als auch durch epidemiologischen Lage im Landkreis Fulda die folgen- einen wahrscheinlichen epidemiologischen Zusammen- den Aussagen treffen. Dabei ist zu beachten, dass die hang begründet ist. Die vom Robert Koch-Institut veröf- Daten den jeweiligen Stand der Ermittlungsergebnisse fentlichten Empfehlungen sind zu berücksichtigen. widerspiegeln und sich fortlaufend ändern. Tabelle 2: Daten zu COVID-19-Fällen im Landkreis Fulda (Daten des Gesundheitsamtes) Datenstand: 14.08.2020 (14:53 Uhr) Anzahl Fälle 473 Altersverteilung Geschlechtsverteilung
Symptome (Mehrfachnennung möglich) Sonstige Symptome Akute respiratorische Symptome Allgemeine unspezifische Krankheitszeichen 93 Halsschmerzen 95 Durchfall 16 Husten 188 Geruchsverlust* 25 Pneumonie (Lungenentzündung) 6 Geschmacksverlust* 26 Schnupfen 106 Tachykardie (Herzrhythmusstörung)* 0 Krankheitsschwere Tachypnoe (beschleunigte Atmung)* 1 Akutes schweres Atemnotsyndrom (ARDS) 3 *Neue erfasst seit 24.04.2020 Beatmung 5 Dyspnoe (Atemstörung) 0 (Berufliche) Exposition Fieber 126 Medizinische Heilberufe** 34 Tätigkeit im medizinischen Labor 1 Aufenthalt in medizinischen Einrichtung bis 14 5 Tage vor Erkrankungsbeginn Enger Kontakt mit wahrscheinlichem oder be- 279 stätigtem Fall bis 14 vor Erkrankungsbeginn ** Heilberufe definiert als alle dem Gesundheitsamt im Rahmen der Medizinalaufsicht zu meldenden Berufe; die Exposition muss nachvollziehbar im Zusam- menhang mit der Ausübung des Heilberufs stehen Zusammenfassung: daher derzeit weiterhin insgesamt als hoch ein, für Risi- Die Anzahl der neu übermittelten Fälle war in Deutsch- kogruppen als sehr hoch. Diese Einschätzung kann sich land seit etwa Mitte März bis Anfang Juli rückläufig, seit- kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern.1 dem nimmt die Fallzahl stetig zu. Einige Kreise übermit- Die Schätzung der Reproduktionszahl ist auf Basis eines teln derzeit nur sehr wenige bzw. keine Fälle an das RKI. 7-Tage-Werts bei 1,03 (Konfidenzintervall: 0,95 – 1,19, Es kommt aber zunehmend wieder zu einzelnen Aus- berechnet für den Erkrankungsbeginn 08.08.2020)2 bruchsgeschehen, die erhebliche Ausmaße erreichen 1 RKI (2020): Risikobewertung zu COVID-19; abgerufen am können. Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefähr- 30.07.2020 dung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland 2 RKI (2020): Nowcasting und R-Schätzung: Schätzung der aktuellen Entwicklung der SARS-CoV-2-Epidemie in Deutschland (Stand: 13.08.2020, abgerufen: 14.08.2020) Hinweise des Landkreises Fulda zu Corona Der Landkreis Fulda hat unter der Internetadresse www.corona-fulda.de Informationen aus verschiedenen Bereichen zum Thema Corona zusammengetragen. Entsprechend sich ständig ändernder Rahmenbedingun- gen werden die Informationen fortlaufend aktualisiert. Unter der Telefonnummer (0661) 6006-6009 steht von Montag bis Donnerstag von 07:30 bis 16:30 Uhr und Freitag von 07:30 bis 15:00 eine Telefonhotline zum Thema Corona/COVID-19 zur Verfügung. Eine hessenweite Hotline zu dem Thema ist unter der Nummer 0800 555-4666 täglich von 9 bis 15 Uhr erreichbar. Auf der Website des Landes Hessen finden Sie unter https://www.hessen.de/fuer-buerger/aktuelle-informationen-zu-corona-hessen aktuelle Informationen zu Corona und zu den in Hessen gültigen Regelungen. Bei Symptomen und medizinischen Fragen ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117 erreichbar. Seite 8 von 8 Herausgeber: Gesundheitsamt des Landkreises Fulda, Otfr.-v.-Weißenburg-Str. 3, 36043 Fulda Telefon (06 61) 60 06 – 0 / Telefax (06 61) 60 06 – 60 20 / E-Mail: gesundheitsamt@landkreis-fulda.de Homepage: http://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit.html
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