1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
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Aufnahmen und grafische Darstellungen (Urheber | Seite): Stadtarchiv Bruchsal (Titel oben und unten, 14, 23, 30, Rückentitel) • Jörg Friedmann (Titel Mitte) • Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (2, 20) • Foto- freunde Heidelsheim (6, 28 unten) • Mathias Misch (9) • Badische Landesbühne (11, 17, 24) • Jennifer Roll (25) • Henrik Fessler (26) • Martin Lauber, Heimatverein Untergrombach (28 oben) • Sonstige (18)
Erinnern · Verstehen · Versöhnen Am 1. März 1945 erlebte Bruchsal den tiefsten Einschnitt seiner neueren Geschichte. Bei einem schweren Bombenangriff, der über 80 Prozent der Innenstadt zerstörte, starben binnen 40 Minuten rund 1000 Menschen. Wie viele andere Städte in ganz Europa wurde auch das alte Bruchsal innerhalb kürzester Zeit weitgehend ausgelöscht. Sein Antlitz hat sich im Zuge des Wiederaufbaus völlig verändert. 75 Jahre nach der Kriegszerstörung müssen wir uns mehr denn je die Frage stellen, welche Lehren wir aus diesen Ereignissen ziehen und welche Zusammenhänge wir herstellen können, ja müssen. So entstand das vorliegende Jahresprogramm mit dem erklärten und übergreifenden Ansatz, diese Zusammenhänge durch ein Gesamtbild der Gedenkveranstaltungen des Jahres 2020 zu verdeutlichen. Die 75. Jahrestage der Zerstörung von Büchenau am 2. Februar und von Bruchsal am 1. März 1945 sind in ihren Wurzeln nicht zu trennen vom Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, ebenso wenig vom 80. Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs und dem deutschen Luftangriff auf Coventry. Die Verknüpfungen zwischen diesen Ereignissen müssen wir uns deutlich bewusst machen. Zugleich haben wir mit dem Internationalen Stadtfest und dem 55. Jahrestag der Städtepartnerschaft mit Ste. Ménehould in Frankreich ausdrücklich auch Veranstaltungen mit in das Programm genommen, die für das Zusammenwachsen in einem heute und hoffentlich auch künftig friedlichen Europa stehen. Daher ist dieses Jahresprogramm der Bruchsaler Gedenkveranstal- tungen 2020 überschrieben mit den programmatischen Begriffen „Erinnern • Verstehen • Versöhnen“. Indem wir nicht nur beschränkt auf Einzelereignisse, sondern in bewusst breit angelegter Perspekti- ve an vergangenes (und gegenwärtiges) Unrecht und Leid erinnern, verstehen wir die Zusammenhänge und tragen dazu bei, aufgerissene Gräben im Sinne der Versöhnung zu schließen. Sehr herzlich danke ich allen, die am Zustandekommen dieses umfangreichen Jahresprogramms beteiligt waren – und zugleich all denen, die sich durch Teilnahme und Besuch dieser Veranstaltungen bewusst einlassen auf den Zusammenhang zwischen „Erinnern • Verstehen • Versöhnen“. Cornelia Petzold-Schick Oberbürgermeisterin 3
Veranstaltungstermine 2020 27. Januar: Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (S. 7) 2. Februar: 75. Jahrestag der Bombardierung von Büchenau und Staffort. Ökumenischer Gottesdienst und weitere Gedenkveranstaltungen (S. 8) 11. Februar: Verlegung von Stolpersteinen in Heidelsheim und Helmsheim (S. 7) 28. Februar – 17. März: Zwischen Krieg und Versöhnung. Ausstellung (S. 9) 29. Februar: Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10) 29. Februar – 31. März: Bilder und Literatur zu Krieg, NS-Zeit und dem Luftangriff 1945 (S. 10) 1. März: „Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“. Dokumentarfilm (S. 11) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. Theaterstück (S. 11) 75. Jahrestag der Zerstörung von Bruchsal. Gedenkveranstaltung (S. 12) Gedenkkonzert in der Lutherkirche (S. 12) Barocke Pracht neu entfaltet. Sonderführung (S. 13) Mathildes Reise. Animationsfilm, Installation (S. 13) Abendliches Friedenskonzert mit Chor und Orchester (S. 15) Nächtliche Projektion an die Schlossfassade (S. 15) 7. März: Bruchsal: Ensemble der Wiederaufbau-Architektur. Stadtführung (S. 16) 19. März – 17. April: Ludwig Marum. Wanderausstellung (S. 16) 22. März: Respekt! Kein Platz für Rassismus! Lesung (S. 17) Bruchsal unterm Hakenkreuz. Alternativer Stadtrundgang (S. 17) 26. März: Vortrag mit Dr. Michael Blume (S. 18) 29. März: Flucht aus Syrien. Szenischer Bericht (S. 18) 30. März: Sancta Maria im Nationalsozialismus (S. 19) 31. März: Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10) 5. April: Gebaut – zerstört – wiedererstanden. Schlossführung (S. 20) 21. April – 22. Mai: „Ich habe den Krieg verhindern wollen“. Wanderausstellung (S. 21) 28. April: Ein verborgenes Leben. Filmvorführung für Schulen (S. 19) 5. Mai: Otto Härdle – Ein (un)angepasstes Leben. Vortrag (S. 21) 4
8. Mai: Rundgang zu den Heidelsheimer Friedenslinden (S. 22) 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges. Gottesdienst und Enthüllung einer Gedenktafel an St. Peter (S. 22) 10. Mai: Befreiung, was sonst?! – Wer nicht feiert, hat verloren! Lesung (S. 24) 17. Mai: Barocke Pracht – gestern und heute (S. 20) 13. Juni: Internationales Stadtfest 2020. „Gesichter der Stadt“ (S. 25) Ende Juni: 55. Jahrestag der Partnerschaft mit Ste. Ménehould (S. 25) 7. Juli: Verlegung von Stolpersteinen (in Planung) in Bruchsal (S. 7) 6. September: Europäischer Tag der jüdischen Kultur. Führungen (S. 27) 18. Oktober: „Denn das Leben hört auf hinter Stacheldraht“ (S. 27) 22. Oktober: 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs. Erinnern für die Zukunft (S. 28) Theaterprojekt zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs (S. 29) Giora Feidman Sextett: Klezmer for Peace (S. 29) 23. Oktober – 18. Dezember: Wanderausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs (S. 30) 31. Oktober: 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Gottesdienst (S. 31) 1. November: Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10) 14. November: 80. Jahrestag der Zerstörung von Coventry. Gedenkgottesdienst (S. 31) Service und Information Bei zahlreichen in diesem Heft zusammengefassten Programm- punkten ist ein Veranstalter bzw. eine Info-Adresse angegeben. Dort können, bezogen auf die jeweilige Veranstaltung, nähere Auskünfte angefragt werden. Grundsätzlich sind Informationen zu sämtlichen Bruchsaler Gedenkveranstaltungen des Jahres 2020 sowie weitere Exemplare dieses Jahresprogramms erhältlich bei: Stadt Bruchsal, Hauptamt Abt. III (Kultur und Veranstaltungen) Kaiserstraße 66 76646 Bruchsal Tel. 07251/79-531, -380 und -183 Fax 07251/79-11-380 E-Mail: kultur@bruchsal.de 5
Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust Montag, 27. Januar 2020 18.30 Uhr Bruchsal, Friedrichstraße 78 (Feuerwehrhaus), ehemaliger Standort der Synagoge Öffentliche Veranstaltung Seit 1996 wird der 27. Januar in Deutschland als Tag des Gedenkens an alle Opfer des Nationalsozialismus begangen. Die Vereinten Nationen erklärten ihn 2005 zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau befreit, dem größten Vernichtungslager des NS-Regimes. Bundesweit wird an diesem Gedenktag auch auf aktuelle Tendenzen von Antisemi- tismus und Fremdenfeindlichkeit aufmerksam gemacht. Mit einer Gedenkstunde vor dem ehemaligen Standort der Synagoge erinnern die Stadt Bruchsal und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal gemeinsam an den 75. Jahrestag. Dem Gedenken schließt sich unmittelbar eine Lesung der Badischen Landesbühne und die Aufführung des Theaterstücks „Auschwitz meine Liebe“ in der Gerätehalle des Feuerwehrhauses oder – witterungsbedingt – im Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz (Kaiserstraße 66) an. Verlegung von Stolpersteinen in Heidelsheim und Helmsheim Dienstag, 11. Februar 2020 9 Uhr Heidelsheim, Merianstraße 58, anschließend ca. um 9.20 Uhr: Helmsheim, Kurpfalzstraße 37 Öffentliche Veranstaltung Seit 2015 wurden in Bruchsal bereits über 70 Stolpersteine des Künst- lers Gunter Demnig als Beitrag zu dem mittlerweile größten dezentralen Mahnmal der Welt verlegt. Erstmals sollen solche individuell beschrifte- ten, in die Gehwege eingelassenen kleinen Messingplatten auch in den beiden Stadtteilen Heidelsheim und Helmsheim an Opfer von Entrech- tung und Gewalt erinnern: An das jüdische Ehepaar Emanuel und Ida Maier (Merianstraße 58) sowie an den polnischen Zwangsarbeiter Jozef Makuch und Hilda Eißler (Kurpfalzstraße 37). Eine weitere Stolperstein-Verlegung findet voraussichtlich am oder um den 7. Juli 2020 in Bruchsal statt. Informationen zum genauen Termin und Ablauf können ab April 2020 erfragt werden bei kultur@bruchsal.de. 7
75. Jahrestag der Bombardierung von Büchenau Ökumenischer Gedenkgottesdienst Sonntag, 2. Februar 2020 18 Uhr Büchenau, Pfarrkirche St. Bartholomäus, Gustav-Laforsch-Straße Öffentliche Veranstaltung In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 gingen große, ursprüng- lich für einen Angriff auf Karlsruhe bestimmte Mengen an Luftminen und Brandbomben über den Dörfern Büchenau und Staffort nieder. Der Angriff richtete in beiden Gemeinden verheerende Schäden an, löste Feuersbrünste aus und kostete insgesamt fast 40 Menschen das Leben. Im Rahmen eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes in der Büchenauer Pfarrkirche mit Ansprachen von kommunaler Seite wird der Ereignisse gedacht. In der Nacht zwischen 23.25 und 23.45 Uhr ruft das Läuten der Totenglocken in den Kirchen von Büchenau und Staffort das Ereignis in Erinnerung. Veranstaltungen in Staffort Aus der Ökumene Staffort-Büchenau Sonntag, 19. Januar – Sonntag, 9. Februar 2020 Ausstellung „Nie wieder Krieg! Bombardierung, Vertreibung, Traumatisierung“ Eröffnung: Sonntag, 19. Januar, 15 Uhr Öffnungszeiten: Sonntags 11-12 Uhr, jeweils zwei Stunden vor den Son- derveranstaltungen innerhalb der Ausstellung, für Gruppen auf Anfrage. Finissage: Sonntag, 9. Februar, 15 Uhr, mit Vortrag und Gespräch mit Zeitzeugen St. Wolfgang-Pfarrzentrum Staffort, Weingartener Straße 70, Eintritt frei Freitag, 31. Januar 2020, 19.30 Uhr Gedenk-Konzert für alle Opfer des Krieges Evangelische Kirche Staffort, Lutherstraße 12, Eintritt frei Samstag, 1. Februar 2020, 18 Uhr Vortrag von Klaus Schäfer SAC: „Feldpostbriefe und Kriegsgräberstätten mahnen eindringlich zum Frieden!“ Bürgersaal Staffort, Rathausvorplatz, Lutherstraße 10, Eintritt frei Sonntag, 2. Februar 2020, 19.30 Uhr Kommunale Gedenk-Veranstaltung für alle Opfer des Krieges Friedhof Staffort, südöstlich von Gartenstraße 31 an der Weingartener Straße, öffentliche Veranstaltung 8
Zwischen Krieg und Versöhnung: Künstlerische Annäherungen in Bildern, Objekten und Installationen Ausstellung Freitag, 28. Februar – Dienstag, 17. März 2020 Eröffnung: Samstag, 29. Februar 2020, 15 Uhr Bruchsal, Rathaus am Marktplatz Kaiserstraße 66 Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr Eintritt frei Tiefe Zäsuren und Gewalterfahrungen fordern über Generationen dazu heraus, sich den traumatischen Ereignissen aus immer neuen Pers- pektiven heraus anzunähern: Im intensiven künstlerischen Austausch haben sich Teilnehmer/innen von Kunstkursen der Musik- und Kunst- schule, der Fachklassen der MuKs, der Fotoklasse von Tom Naumann, in Workshops unter Leitung von Sabine Naumann und Svenja Ritter sowie Lehramtsanwärter des Pädagogischen Fachseminars in einem Workshop an der MuKs unter der Leitung von Tom Naumann mit der Erinnerung an die Zerstörung Bruchsals beschäftigt. Ebenso begaben sich Schüler/innen der Klassenstufe 9 des Schönborn-Gymnasiums mit ihrer Kunsterzieherin Birgit Schott auf die Suche nach neuen Zugängen. Ein weiterer Beitrag stammt von dem Austausch der Schülerinnen und Schüler des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal und des Jean-Baptiste Drouet College in Ste. Ménehould, Frankreich. Die Arbeiten suchen nach vielleicht bis heute tabuisierten Wahrheiten. Die nach wie vor ak- tuelle, kritische und engagierte Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt und Kriegszerstörung erhält eine künstlerisch offene Plattform. 9
Bilder und Literatur zu Krieg, NS-Zeit und dem Luftangriff 1945 Samstag, 29. Februar – Dienstag, 31. März 2020 Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 13-18 Uhr, Mittwoch und Samstag 9.30-13 Uhr Stadtbibliothek Bruchsal Am Alten Schloss 4 Eintritt frei In den Räumen der Bibliothek zeigt das Stadtarchiv Bruchsal histori- sche Aufnahmen der zerstörten Stadt. Sie stammen größtenteils aus dem Besitz des Bruchsaler Fotografen Carl Ohler, der in den Jahren 1946/47 das Ausmaß der Zerstörung fotografisch für die Nachwelt dokumentiert hat. Ergänzt werden die Aufnahmen durch ausgewählte Archivalien und Exponate zum 1. März 1945 aus den Beständen des Stadtarchivs und des Städtischen Museums. Im selben Zeitraum präsentiert die Stadtbibliothek eine Auswahl ihrer Literatur zum Thema Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg in und um Bruchsal. Die ausgestellten Titel sind entleihbar und werden ergänzt durch eine Literaturliste, die zum Mitnehmen ausliegt. Vergessenes Bruchsal Öffentliche Führung mit Rainer Kaufmann Samstag, 29. Februar 2020 17 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Stunden) Treffpunkt: Bergfried, Am Alten Schloss Teilnahmegebühr: 5 EUR pro Person Anmeldung nicht erforderlich Weitere Termine: Dienstag, 31. März, 10 Uhr (seniorengerechte Führung) und Sonntag, 1. November 2020, 15 Uhr Der Journalist und Kabarettist Rainer Kaufmann hat sich in meist kritischen Publikationen um die vergessene Geschichte Bruchsals be- müht. Die Führung durch die Bruchsaler Innenstadt und Obervorstadt zeigt Plätze und Gebäude, auf denen und in denen viele unerfreuliche historische Ereignisse stattfanden. Sie befasst sich auch damit, wie einseitig die offizielle Geschichtsschreibung der Stadt Bruchsal, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, mit diesen historischen Ereignissen umgegangen ist. Gezeigt werden nicht mehr vorhandene Baudenkmäler, die dem Fortschritt weichen mussten. Eine alternative Stadtführung, die nachdenklich stimmen wird. 10
„Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“ Dokumentarfilm Sonntag, 1. März 2020 9, 10, 11, 12 und 13 Uhr Bruchsal, Cineplex (voraussichtlich Kinos 1 und 2) Bahnhofstraße 56 Eintritt: 2 EUR. Karten erhältlich zu den Öffnungszeiten an der Kinokasse oder online: www.cineplex.de/film/ein-grauenhafter-tag-liegt-hinter- uns/368974/bruchsal/ Im Mittelpunkt der 2010 entstandenen, einstündigen Dokumentation „Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“ des Bruchsaler Filmemachers Dirk Weiler stehen authentische Erzählungen von Zeitzeugen der Ereig- nisse des 1. März 1945. Experteninterviews u.a. mit Hubert Bläsi und Kurt Lupp ordnen die Geschehnisse ein. Emotionale Momente wechseln ab mit strikter Sachlichkeit, historische Darstellung mit menschlicher Betroffenheit, Gesprächsszenen mit erhaltenem altem Bildmaterial. Auch unerwartete Szenen fließen mit ein: So verlesen Gymnasiastin- nen Aufsätze von damals gleichaltrigen Schülerinnen, die den erlebten Angriff kurz danach beschrieben hatten. Krieg. Stell dir vor, er wäre hier Theaterstück von Janne Teller Sonntag, 1. März 2020 11 Uhr und 19.30 Uhr (Spieldauer: 40 Minuten) Bruchsal, Badische Landesbühne, theater treppab Am Alten Schloss 6 Karten: 9 EUR, ermäßigt 5 EUR Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de Ein Perspektivenwechsel als Gedankenexperiment: Es ist Krieg – hier in Europa, in Deutschland. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist der Geschichte. In einem ägyptischen Flücht- lingslager sind er und seine Familie in Sicherheit, aber in einem frem- den Land ein neues Leben zu beginnen, ist alles andere als einfach: Die Behandlung des Asylantrags zieht sich hin, das Ausharren im Lager ist zermürbend. Die anschließenden Versuche, in der fremden Gesellschaft Fuß zu fassen, scheinen vergeblich und allmählich stellt sich die bittere Erkenntnis ein, dort immer Außenseiter und Mensch zweiter Klasse zu bleiben. 11
75. Jahrestag der Zerstörung von Bruchsal am 1. März 1945 Gedenkveranstaltung Sonntag, 1. März 2020 12 Uhr Bruchsal, Bürgerzentrum, Ehrenbergsaal Am Alten Schloss 24 Öffentliche Veranstaltung An die Kriegszerstörung des 1. März 1945 erinnert die Stadt Bruchsal zur Mittagsstunde des Jahrestages und richtet dabei den Blick in besonderem Maße auf den Umgang mit dem Gedenken an das trauma- tische Erleben in den seither vergangenen 75 Jahren. Die Mannheimer Historikerin Prof. Dr. Angela Borgstedt spricht über Erinnerungskultur im Kontext von Nationalsozialismus und Kriegszerstörung, Zeitzeugen berichten über die Ereignisse und über die Anstrengungen des Wieder- beginns in der zerstörten Stadt. Weitere Beiträge leisten Schülerinnen und Schüler des Schönborn-Gymnasiums und des Justus-Knecht- Gymnasiums. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung findet eine Kranzniederlegung am Bergfried statt. Gedenkkonzert in der Lutherkirche Mit ökumenischen Fürbitten und Wortbeiträgen Sonntag, 1. März 2020 14.15 Uhr Bruchsal, Lutherkirche Luisenstraße 6 Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal Öffentliche Veranstaltung Mit einem Gedenkkonzert, das sich direkt an die Veranstaltung der Stadt Bruchsal im Bürgerzentrum anschließt und daran anknüpft, erin- nert die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal in der Lutherkirche an die Kriegszerstörung vom 1. März 1945. Fürbitten und Worte der Erinnerung, gesprochen von Vertretern beider Konfessi- onen, wechseln ab mit musikalischen Beiträgen von Organistin Barbara Ludwig und dem Bezirksbläserchor unter Leitung von Prof. Matthias Gromer. 12
Barocke Pracht neu entfaltet Sonderführung im Schloss Bruchsal Sonntag, 1. März 2020 15.30 Uhr (Dauer: 1,5 Stunden) Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße Führung mit Claudia Reisch und Dr. Petra Pechaček Treffpunkt an der Schlosskasse Teilnehmer/innen an der einmaligen unentgeltlichen Sonderführung erhalten freien Eintritt. Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Tickets (max. 2 Karten pro Abholer) sind ab Dienstag, 28. Januar an der Schlosskasse im Barockschloss Bruchsal erhältlich. Die Zerstörung Bruchsals durch einen Fliegerangriff in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges hat sich in das Gedächtnis der Stadt eingebrannt. Auch das Bruchsaler Schloss wurde dabei fast vollständig zerstört. Zwei Fachleute berichten über das Schicksal der einstigen Residenz: Die Architektin von Vermögen und Bau Baden-Württemberg und die Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten. Sie span- nen den Bogen von den Kriegsjahren über die Wiedereröffnung 1975 bis zum Abschluss des erneuten Aufbaus mit der Wiederherstellung der fürstbischöflichen Appartements im Jahr 2017. Mathildes Reise Animationsfilm, Installation Sonntag, 1. März 2020 17 Uhr Bruchsal, Deutsches Musikautomaten-Museum, Schloss Bruchsal Treffpunkt an der Schlosskasse, Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt. Eintritt zur Sonderveranstaltung frei, Voranmeldung erforderlich und erbeten ab Dienstag, 28. Januar an das Deutsche Musikautomaten- Museum, Tel. 07251-74-2652, E-Mail dmm@landesmuseum.de Am Jahrestag der Kriegszerstörung zeigt das Deutsche Musikauto- maten-Museum (DMM) im Flur des Treppenhauses ein künstlerisches Zeitdokument der besonderen Art. In ihrem Animationsfilm „Mathildes Reise. Schloss Bruchsal. Orchester der Bilder 4“ verarbeitet die in Bruchsal geborene Hamburger Künstlerin Carmen Oberst die Erinne- rungen ihrer damals bei Siemens tätigen Mutter Mathilde, einer Augen- zeugin des 1. März 1945, mit Filmsequenzen des wiedererstandenen Schlosses Bruchsal und seinen Räumen – darunter auch das DMM. Die Installation wird nach ihrer Erstaufführung in den folgenden Monaten weiterhin zu sehen sein. 13
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Abendliches Friedenskonzert mit Chor und Orchester Werke von Beethoven, Mendelssohn und Pärt Sonntag, 1. März 2020 18 Uhr Bruchsal, Hofkirche St. Damian und St. Hugo Schlossraum 8 Veranstalter: Katholisches Bezirkskantorat Bruchsal und katholische Kirchengemeinde St. Vinzenz Bruchsal Eintritt auf Spendenbasis Zusammen mit großen Teilen der Stadt und dem Schloss wurde auch die Hofkirche St. Damian und St. Hugo am 1. März 1945 völlig zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte in sichtbarer Abgrenzung gegen die frühere barocke Gestaltung. Mit einem Chor- und Orchesterkonzert erinnert die Katholische Bezirkskantorei Bruchsal unter Leitung von Dominik Axtmann an den Jahrestag der Kriegszerstörung und schlägt einen Bogen von Friedensmusiken zwischen Gregorianik und Gegen- wart. Zur Aufführung kommen die Messe C-Dur op. 86 von Ludwig van Beethoven (1770-1827), die Psalmvertonung „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) sowie das lateinische Friedensgebet „Da pacem Domine“ als gregorianische Antiphon und in der Vertonung von Arvo Pärt (2004). Nächtliche Projektion an der Schlossfassade: Zerstörung und Wiederaufbau von Bruchsal Sonntag, 1. März 2020 19.30 bis 22 Uhr (jeweils in 30-minütiger Abfolge) Bruchsal, Schloss, Ehrenhof Veranstalter: Stadt Bruchsal und Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg Öffentliche Veranstaltung Bilder der am 1. März 1945 zerstörten Stadt und des Barockschlosses Bruchsal, dazu Aufnahmen vom Wiederaufbau und dem allmählichen Überwinden dieser Verwüstungen: Mit einer etwa 20-minütigen Projektion an der Ehrenhofseite der Schlossfassade erinnern die Stadt Bruchsal und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ge- meinsam an die Ereignisse vor 75 Jahren: Eine leise und nachdenkliche Mahnung. Nach Ende des abendlichen Friedenskonzerts in der Hofkirche wird die Projektion im Ehrenhof des Schlosses erstmals um 19.30 Uhr gezeigt und in 30-minütiger Abfolge noch fünf weitere Male wiederholt (20 Uhr, 20.30 Uhr, 21 Uhr, 21.30 Uhr und 22 Uhr). 15
Bruchsal: Ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur Stadtführung mit Prof. Dr. Hartmut Ayrle Samstag, 7. März 2020 16 Uhr Treffpunkt: Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz, Haupteingang Teilnahme kostenfrei Die Kriegszerstörung 1945 hat Bruchsal völlig verändert. Nachdem 80% der Innenstadt verbrannt waren, entstand sie innerhalb der kom- menden anderthalb Jahrzehnte neu auf den alten Grundstückszuschnit- ten, jedoch mit modernisierten Fassaden. Heute ist die Innenstadt von Bruchsal ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur. In ihrer Einheitlichkeit zeigen die Gebäude mit ihren symmetrischen Grundstrukturen eine ebenso reizvolle wie unaufgeregte Formsprache voller ansprechender Details. Es lohnt sich deshalb, mit einem zweiten Blick genauer hinzuschauen. Die Führung von Hartmut Ayrle, Leiter des Stadtplanungsamtes Bruchsal, bietet ungewohnte Perspektiven zu der Formensprache lang gewöhnter Stadträume. Ludwig Marum (1882-1934): Ein Leben für Recht und Republik Wanderausstellung Donnerstag, 19. März – Freitag, 17. April 2020 Eröffnung: Mittwoch, 18. März 2020, 19 Uhr Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, Kaiserstraße 66 Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr Eintritt frei Eine Wanderausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und des Forums Ludwig Marum e.V. Der badische SPD-Politiker und Reichstagsabgeordnete Ludwig Marum, der in Bruchsal das Gymnasium besuchte, setzte sich sein Leben lang für Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit ein. Gegen Antisemitismus und Nationalsozialismus bezog der Rechtsanwalt mit jüdischen Wurzeln eindeutig Stellung, was ihn 1934 im Konzentrations- lager Kislau sein Leben kostete. Die Wanderausstellung würdigt den überzeugten Republikaner, eines der frühen Opfer des NS-Terrors, als Identifikationsfigur und Vorbild für gesellschaftliches Engagement und unerschrockenen Einsatz. 16
Café Europa: Wochen gegen Rassismus Respekt! Kein Platz für Rassismus! Sonntag, 22. März 2020 11 Uhr Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa Wilderichstraße 31 Karten zum Preis von 8 EUR, ermäßigt 5 EUR Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de Obwohl Rassismus laut Grundgesetz verboten ist, werden in Deutschland täglich Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens benachteiligt. Rechtspopulisten schüren Fremdenhass, die „sozialen“ Medien strotzen vor Hate Speech und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und auf dem Weihnachtsmarkt werden „Mohrenköpfe“ verkauft. Rassismus ist immer hässlich, oft sehr laut und noch öfter leise und subtil. Ich bin doch kein Rassist, wenn ich meinen dunkelhäutigen Nachbarn frage, woher er eigentlich kommt. Oder doch? Was ist Alltagsrassismus und wie können wir ihm begegnen? Eine Lesung für Respekt und gegen Rassismus! Bruchsal unterm Hakenkreuz Ein alternativer Stadtrundgang mit Dr. Rüdiger Czolk Sonntag, 22. März 2020 13.30 Uhr Treffpunkt: Vor dem Rathauseingang, Kaiserstraße 66 Teilnahme kostenfrei, um Spenden wird gebeten In einer rund anderthalbstündigen Veranstaltung führt Dr. Rüdiger Czolk von der Friedensinitiative Bruchsal die Teilnehmer an Plätze in der Stadt, die Zeugnisse für den Nationalsozialismus und seine Gräuel in Bruchsal sind. Neben dem Platz, wo die Synagoge niedergebrannt wurde, geht es auch vorbei an einer ehemaligen Hinrichtungsstätte oder zum früheren NDSAP-Parteilokal, wo politische Gegner malträ- tiert wurden. Unter dem Motto „Wider das Vergessen“ möchte die Friedensinitiative mit diesem Stadtrundgang nicht anklagen, sondern erinnern, um Ähnliches zu verhindern. Die Führung findet statt im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. 17
Vortrag von Dr. Michael Blume Antisemitismusbeauftragter im Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg Donnerstag, 26. März 2020 19 Uhr Bruchsal, Pfarrsaal der Luthergemeinde Luisenstraße 1C Veranstalter: Förderverein Haus der Geschichte der Juden Badens e.V. Eintritt frei Auf Einladung des Fördervereins Haus der Geschichte der Juden Badens e.V. wird der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter im Staatsministerium des Landes Baden- Württemberg, im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus in Bruchsal sprechen. Dr. Blume, der u. a. fordert, den Bruchsaler Ludwig Marum und dessen Ehefrau Johanna als landesgeschichtliche Identifikationsfigur zu stärken und zu ehren, wird in seinem Vortrag aufzeigen, wie sich Antisemitismus nicht nur gegen Juden richtet, sondern häufig auch die gesamte demokratische Gesellschaft und ihre Vertreter angreift. Flucht aus Syrien Ein szenischer Bericht über Aufbrüche und Ankünfte Sonntag, 29. März 2020 19.30 Uhr Bruchsal, Badische Landesbühne, Stadttheater, Hexagon Am Alten Schloss 24 Freier Eintritt, Spenden sind willkommen Im Rahmen der Wochen gegen Rassismus zeigt die Badische Landes- bühne einen von jungen Syrerinnen konzipierten szenischen Abend. Als in ihrer Heimat der Krieg begann, verließen Amani Aljbari, Tasneem Kaddah und Samar Turki das Land und begaben sich auf eine Reise, die sie als „Todesreise“ bezeichnen. Sie kamen in einem Land an, das sie vor ganz neue Herausforderungen stellt. Häufig stoßen sie in ihrem All- tag in Deutschland auf Missverständnisse und Diskriminierungen. Der von ihnen entwickelte szenische Bericht soll aufklären und mit Klischees aufräumen. Die Schülerinnen erzählen darin von ihren Aufbrüchen aus Syrien und ihren Ankünften in Deutschland, geben Einblicke in die gesell- schaftlichen und religiösen Strukturen ihres Heimatlandes und erzählen von ihren Träumen und Wünschen. Um auch über die Bühnenkante hinaus in einen Austausch treten zu können, findet im Anschluss an die Vorstellung ein Nachgespräch mit den drei Darstellerinnen statt. 18
Sancta Maria im Nationalsozialismus Eine Ordensschule im Dritten Reich Montag, 30. März 16 Uhr Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Sancta Maria Hochstraße 6, Bruchsal Informationen: www.fsp-sanctamaria.de, E-Mail: info@fsp-sanctamaria.de Öffentliche Veranstaltung Die Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Sancta Maria in Bruchsal entwickelte sich aus der 1888 genehmigten „privaten Haushaltungsschu- le St. Marien in Bruchsal“. In der Zeit von 1933 bis 1946 veränderten sich die Voraussetzungen zum Besuch der Schule mehrfach. Am 20. Juli 1939 wurde die Weiterführung der Schule durch die Nationalsozialisten untersagt. Die Wiedergenehmigung erfolgte im Februar 1946. Die wechselvolle Geschichte der Schule im Dritten Reich, die Zweckentfrem- dung des Gebäudes sowie die Drangsalierung von Ordensschwestern und deren Familien haben Schülerinnen und Schüler „des Sancta“ im Rahmen der Bruchsaler Gedenktage erforscht und stellen diese der Öffentlichkeit mit einem kurzen Rahmenprogramm vor. Ein verborgenes Leben Filmvorführung für Schulen Dienstag, 28. April 2020 10.45 Uhr Veranstalter: Kulturinitiative e.V. in Zusammenarbeit mit dem Justus-Knecht-Gymnasium und dem Bildungswerk Bruchsal Eintritt: 5 Euro, Anmeldung erforderlich Informationen: Kulturinitiative e.V., www.die-Kulturinitiative.de E-Mail: Hubert.kessler@die-kulturinitiative.de Ein Zitat von George Elliot gibt dem 2019 entstandenen Film seinen Titel und auch seine Bedeutung: „Das Wohl der Welt ist zum Teil ab- hängig von ahistorischen Taten … von Menschen, die verborgene Leben lebten und in unbekannten Gräbern liegen.“ Das war Franz Jägerstätter, 1943 hingerichtet, weil er sich weigerte, einen Eid auf Adolf Hitler als Oberbefehlshaber der Wehrmacht zu leisten. Entgegen den Ratschlä- gen seines Pfarrers und Bischofs, trotz Anfeindungen seines Dorfes als Landesverräter und trotz Gefahr für sein Leben folgte er dem leisen Einspruch seines Gewissens. Ein Film, der in der Vergangenheit spielt, jedoch auch ein Film für die oftmals lärmende Gegenwart. 19
Gebaut – zerstört – wiedererstanden Die etwas andere Schlossbaugeschichte Sonntag, 5. April 2020 15 Uhr Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße Führung mit Sabine Kufferath-Lampl Treffpunkt an der Schlosskasse Eintritt: Erwachsene 12 EUR, Ermäßigte 6 EUR Anmeldung erforderlich Tel. 06221/6588815, E-Mail: service@schloss-bruchsal.de Das Bruchsaler Lapidarium verwahrt Steinfragmente und Reste des Wandschmucks aus der Entstehungszeit des Schlosses. Hier werden die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Wiederaufbau von Schloss Bruchsal anschaulich. Beim Rundgang durch Schloss, Ausstellung und Lapidarium wird auch auf die Gruft der Fürstbischöfe, einst unter der Peterskirche, eingegangen, deren Grabdenkmäler im Lapidarium zu sehen sind. Barocke Pracht – gestern und heute Zur Bau- und Renovierungsgeschichte von Schloss Bruchsal Sonntag, 17. Mai 2020 15 Uhr Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße Führung mit Claudia Reisch und Kiriakoula Damoulakis Treffpunkt an der Schlosskasse Eintritt: Erwachsene 14 EUR, Ermäßigte 7 EUR Anmeldung erforderlich Tel. 06221/6588815, E-Mail: service@schloss-bruchsal.de Wie mit dem Schloss der Fürstbischöfe bei Sanierung und Rekonstruk- tion verfahren wurde – das macht auch die Entwicklung der Denkmal- pflege seit dem 19. Jahrhundert sichtbar. Der Rundgang mit einer Kunsthistorikerin und mit der für das Schloss zuständigen Architektin gibt einen praxisnahen Einblick in die Arbeit. Und er vermittelt Details aus der Geschichte des Wiederaufbaus und der Wiederherstellung der Beletage, die nirgendwo nachzulesen sind. 20
„Ich habe den Krieg verhindern wollen“: Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939 Wanderausstellung Dienstag, 21. April – Freitag, 22. Mai 2020 Bruchsal, Rathaus am Marktplatz Kaiserstraße 66 Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr Eintritt frei Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, realisiert mit Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg Am 8. November 1939 verübte der Schreiner Georg Elser im Münche- ner Bürgerbräukeller ein gescheitertes Attentat auf Adolf Hitler und wurde noch am selben Abend in Konstanz festgenommen. Nach langen Verhören gestand er seine Absicht, durch das Attentat den Weg zu einem europäischen Frieden zu ebnen. Am 9. April 1945 wurde Elser im KZ Dachau erschossen, doch auch später noch oftmals diffamiert. Seine Alleintäterschaft kann nicht mehr bezweifelt werden. Entsprechend gilt Elser heute als einer der konsequentesten Gegner der NS-Diktatur. Otto Härdle – Ein (un)angepasstes Leben in der Zeit des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit (1933-1947) Vortrag von Dr. Jürgen Treffeisen Dienstag, 5. Mai 2020 19 Uhr Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, Sitzungssaal Kaiserstraße 66 Öffentliche Veranstaltung Der Heidelsheimer Ehrenbürger und Rektor der Karlsruher Tullaschule, Otto Härdle (1900-1978), ist vor allem als Verfasser zahlreicher hei- matkundlicher Schriften zu Bruchsal, Heidelsheim und dem Kraichgau bekannt. Anschaulich lässt sich sein Leben und das seiner Frau Berta in der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehen. Das überzeugte sozialdemokratische Ehepaar musste nach 1933 sein Leben komplett überdenken. Als Familienvater war Otto Härdle auch für die Existenz seiner Familien verantwortlich. Als Volksschullehrer musste er ent- scheiden, wieviel äußere Anpassung er zuließ, ohne sich zu sehr zu ver- biegen. Ob und wie ihm dies gelang, versucht der Vortrag darzulegen. 21
Rundgang zu den Heidelsheimer Friedenslinden Besinnlicher Spaziergang mit Marliese Schwedes Freitag, 8. Mai 2020 17 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Stunden) 18.30 Uhr: Gedenkfeier bei den Friedenslinden mit Enthüllung der Gedenktafel Treffpunkt: Brunnen am Marktplatz Heidelsheim Teilnahmegebühr: 5 EUR pro Person (für die Stadtführung) Anmeldung nicht erforderlich Am 75. Jahrestag der endgültigen Befreiung vom Nationalsozialismus führt ein Rundgang durch die reiche Geschichte von Heidelsheim zu den sogenannten Friedenslinden oberhalb des Freigeheges der Kleintier- züchter. Von den ursprünglich insgesamt drei Bäumen, die jeweils zum Ende verschiedener Kriege gepflanzt wurden, sind noch zwei erhalten. Der besinnliche Spaziergang, der auch im Kontext des Jubiläumsjahres „1250 Jahre Heidelsheim“ steht, endet mit der Enthüllung einer Ge- denktafel bei der vom Ortschaftsrat neu gesetzten Linde zur Erinnerung an 75 Jahre Frieden in Deutschland. Die öffentliche Gedenkfeier bei den Friedenslinden mit Enthüllung der Gedenktafel beginnt um 18.30 Uhr (Anfahrt über die Martinstraße, ca. 200 m nach der B35-Unterführung links abzweigen zu den Vereinsheimen). 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges Gottesdienst und Enthüllung einer Gedenktafel an der Peterskirche Freitag, 8. Mai 2020 18.30 Uhr (Enthüllung der Gedenktafel: 19.30 Uhr) Bruchsal, Barockkirche St. Peter Peter-und-Paul-Straße 49 Veranstalter: Seelsorgeeinheit St. Vinzenz Bruchsal Öffentliche Veranstaltung Als einziges Gotteshaus von Bruchsal blieb die Barockkirche St. Peter beim Luftangriff am 1. März 1945 unzerstört. Das Bild ihrer über den Trümmern der Stadt weithin sichtbaren Doppeltürme ist den Bruch- salern jener Generation tiefgreifend in Erinnerung geblieben. Kurz vor Kriegsende drohte dem Gotteshaus durch Sprengungen am Eisenbahn- tunnel noch einmal direkte Gefahr, die aber durch das beherzte Ein- greifen des Friedhofaufsehers Sebastian Grundel abgewendet werden konnte. Eine Gedenktafel, die nach dem Gottesdienst am 8. Mai enthüllt wird, erinnert künftig nahe dem Portal der Peterskirche an dieses Kapitel der Stadtgeschichte. 22
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Café Europa: Tag der Befreiung Befreiung, was sonst?! – Wer nicht feiert, hat verloren! Sonntag, 10. Mai 2020 11 Uhr Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa Wilderichstraße 31 Karten zum Preis von 8 EUR ermäßigt 5 EUR Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de Sechs Jahre Krieg und mehr als 60 Millionen Tote: Als am 8. Mai 1945 die Kapitulation der Wehrmacht in Kraft trat, endete die natio- nalsozialistische Terrorherrschaft endgültig. Heute ist der 8. Mai als Gedenktag für das Selbstverständnis der Bundesrepublik nicht mehr wegzudenken, aber das war nicht immer so. Lange galt der 8. Mai vor allem als Datum der Niederlage. Erst 1985 legte Richard von Weizsäcker das Fundament für ein grundsätzlich neues Verständ- nis dieses Tags. 2020 jährt sich der Tag der Befreiung, der den Sieg von Menschlichkeit und Demokratie in Europa markiert, zum 75. Mal. Doch wie steht es heute eigentlich damit? 24
Internationales Stadtfest 2020 „Gesichter der Stadt“ Samstag, 13. Juni 2020 12 bis 22 Uhr Bruchsal, Otto-Oppenheimer-Platz und Kübelmarkt Veranstalter: Stadt Bruchsal, Amt für Familie und Soziales Öffentliche Veranstaltung Über 20 international engagierte Gruppen gestalten das bunte Fest, bei dem an den Ständen die unterschiedlichsten Speisen, Getränke, landestypischen Waren und Informationen angeboten werden. Die Mit- wirkenden aus Äthiopien, Pakistan, der Türkei, Indonesien, Kroatien und weiteren Ländern, sowie international arbeitende Gruppen freuen sich auf Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern aus Bruchsal und der Re- gion. Auf der Bühne unter dem Pavillon wird ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Musik und Tänze aus aller Welt präsentiert. Gleich neben dem Stadtfest, in der oberen Kaiserstraße, veranstaltet die Initiative „Menschen in Not“ in Kooperation mit dem Engagement- büro die inzwischen 7. Tauschbörse. Der Gedanke des nachhaltigen Wirtschaftens durch die Weitergabe gebrauchter Dinge des täglichen Lebens entspricht dem Miteinander-Handeln für eine gerechte Welt. 55. Jahrestag der Partnerschaft mit Ste. Ménehould Ende Juni 2020 Öffentliche Veranstaltung Die insgesamt fünf Städtepartnerschaften von Bruchsal stehen als Sinnbild für die Über- windung tiefer Gräben, für das Zusammen- wachsen von Europa und damit für den Erhalt des Friedens. Der Europaplatz mit seinen ausdrucksstarken Skulpturen geschaffen von Künstlern aus den verschie- denen Partnerstädten in Frankreich, Wales, Italien und Slowenien ist sichtbarer Ausdruck dieser neu gewachsenen und gestärkten Freundschaft. 2020 feiert die älteste Bruchsaler Partnerschaft mit der französischen Stadt Ste. Ménehould ihr 55-jähriges Jubiläum. Dieses Jubiläum gibt Anlass zu einem gemeinsamen Fest an einem Wochenende Ende Juni und zur Erneuerung der Städtepartnerschaft. 25
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Europäischer Tag der jüdischen Kultur Führungen auf dem jüdischen Verbandsfriedhof Obergrombach Sonntag, 6. September 2020 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr Anfahrt von der Bundesstraße 3 zwischen Untergrombach und Bruchsal über die Zufahrtsstraße zur General-Dr.-Speidel-Kaserne. Hinweisschilder vorhanden. Veranstalter: Stadt Bruchsal und Heimatverein Untergrombach Informationen: kultur@bruchsal.de, Tel. 07251-79380 Öffentliche Veranstaltung Der eindrucksvolle jüdische Friedhof auf dem Eichelberg zwischen Bruchsal und Obergrombach erlebte den schlimmsten Einschnitt während der NS-Diktatur, als viele Gräber geschändet und ihrer Steine beraubt wurden. Nicht zuletzt durch die Bemühungen der Stadt Bruchsal ist wieder ein würdiger Zustand hergestellt. Thematisiert wird bei den Führungen zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur auch die Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940, die dem jüdischen Leben im Raum Bruchsal vor 80 Jahren ein Ende bereitete. Männer müssen auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung tragen, allgemein wird um ange- messene Kleidung für den Besuch gebeten. Café Europa: 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs „Denn das Leben hört auf hinter Stacheldraht“ Sonntag, 18. Oktober 2020 11 Uhr Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa Wilderichstraße 31 Karten zum Preis von 8 Euro, ermäßigt 5 Euro Tel.: 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de Seit dem ausgehenden Mittelalter lebten in Bruchsal Menschen jüdi- schen Glaubens und prägten das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt mit. Das Erstarken des Nationalsozialismus setzte dem respektvollen Miteinander ein drastisches Ende. Auch in Bruchsal wurde die jüdische Bevölkerung nun zunehmend schikaniert und drangsaliert. In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge niederge- brannt und jüdische Geschäfte zerstört. Am 22. Oktober 1940 wurden Bruchsaler Jüdinnen und Juden am helllichten Tag durch die Stadt zum Güterbahnhof getrieben und in das Internierungslager Gurs deportiert. 2020 jährt sich dieser grauenvolle Tag zum 80. Mal. Das Café Europa will daran erinnern und der Opfer gedenken. 27
80. Jahrestag der Deportation nach Gurs Erinnern für die Zukunft Donnerstag, 22. Oktober 2020 17 Uhr Untergrombach, Joß-Fritz-Straße 30 a (Gedenk- stein vor dem Kindergarten Arche Noah) Öffentliche Veranstaltung Im Rahmen des „Ökumenischen Jugendpro- jektes Mahnmal“ wurde von Jugendlichen und jungen Erwachsenen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in Untergrom- bach im Mai 2012 ein Gedenkstein entworfen und angefertigt. Er erinnert an die 1940 in das Lager Gurs deportierten Untergrombacher Bürger jüdischen Glaubens. Am Gedenkstein findet im 80. Jahr der Deportation eine Feierstunde zur Erinnerung statt, zu der die beiden Kirchengemeinden in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat, dem Heimatverein und Schülern der Joß-Fritz-Schule herzlich einladen. Donnerstag, 22. Oktober 2020 19 Uhr Heidelsheim, Platz vor der Evangelischen Kirche (Gedenkstein gegenüber der Verwaltungsstelle) Öffentliche Veranstaltung Einen Stein mit der Inschrift „Im Gedenken an unsere verschleppten jüdischen Mitbürger“ schufen Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 2005 in Heidelsheim ebenfalls für das „Ökumenische Jugendprojekt Mahnmal“ in Neckarzimmern. Auch Heidelsheim gehörte zu den insgesamt 137 badischen Gemeinden, in der Men- schen jüdischen Glaubens am 22. Oktober 1940 von der Deportation betroffen waren. Der Gedenkstein in Heidelsheim erinnert insbe- sondere an Emanuel Maier, der im Alter von 66 Jahren in Perpignan den Tod fand. 28
Theaterprojekt zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs 1940 Donnerstag, 22. Oktober 2020 18 Uhr Bruchsal, Innenstadt Nähere Informationen ab Mai 2020 erhältlich unter kultur@bruchsal.de Bereits zum 70. Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs im Oktober 2010 wirkten die Badische Landesbühne, die Musik- und Kunstschule Bruchsal sowie die Amateurtheater Koralle und Exil Theater zusammen, um an das Leid der Opfer von 1940 zu erinnern. Auch zehn Jahre später wird mit Mitteln des Theaters an dieses düstere Kapitel der Bruchsaler Geschichte erinnert. Für die Badische Landesbühne und das BLB-Bürgertheater ist die Veranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs Teil des Theaterprojekts Stadtgeschichten, in dem Schlaglichter auf die historische Entwick- lung von Bruchsal geworfen werden und Geschichte sinnlich erfahrbar gemacht wird. Giora Feidman Sextett (Klezmer for Peace) In Erinnerung an den 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs 1940 Donnerstag, 22. Oktober 2020 20 Uhr (Saalöffnung 19 Uhr) Bruchsal, Bürgerzentrum, Rechbergsaal Am Alten Schloss 22 Karten zum Preis von 39 EUR, ermäßigt 19 EUR sind erhältlich bei der Touristinformation Bruchsal, bei den Bruchsaler Buchhandlungen Braun- barth, Majewski und Wolf sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen bundesweit (www.reservix.de). Weitere Informationen zum Konzert unter: www.jazzclub-bruchsal.de im Internet. Am 80. Jahrestag der Deportation badischer Juden nach Gurs findet auf Einladung des Jazzclubs und der Stadt Bruchsal ein außergewöhn- liches Konzert statt: Der berühmte Klezmer-Musiker Giora Feidman sorgt mit seinem Sextett für Gänsehaut-Momente. „Klezmer for Peace“ ist ein Projekt mit klarer Botschaft. Feidman schart Musiker aus der Türkei und Israel um sich und überwindet mit diesem muslimisch- jüdischen Ensemble die Grenzen von Nationalitäten und Religionen. In der Kommunikation der sechs Musiker untereinander entwickelt sich ein Verständnis für die instrumentalen Welten der Anderen, eine Ver- bindung der unterschiedlichen Kulturen – mit der Botschaft von Einheit und Frieden durch Musik. 29
Ausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation der badischen und pfälzischen Juden nach Gurs Wanderausstellung Freitag, 23. Oktober – Freitag, 18. Dezember 2020 Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, 1. OG Kaiserstraße 66 Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr Eintritt frei Eine Dokumentation der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee- Konferenz und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden- Württemberg, realisiert mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs Am frühen Morgen des 22. Oktober 1940, dem Tag des jüdischen Laubhüttenfestes, wurden in Städten und Dörfern Badens, der Pfalz und des Saarlands Tausende Juden aufgefordert, sich innerhalb kurzer Zeit reisefertig zu machen. Insgesamt wurden 6504 Juden aus ihrer Heimat „abgeschoben“ und in das französische Internierungslager Gurs verschleppt, wo bereits im ersten Winter Hunderte der Menschen an Infektionen, Kälte und Erschöpfung starben. Rund 4000 der Internier- ten starben Jahre später in Auschwitz, Majdanek oder Treblinka. Auch von den über 80 aus Bruchsal nach Gurs Deportierten überlebten lediglich 24 Menschen. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte dieses Verbrechens und erinnert an seine Opfer. 30
75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer Gottesdienst zum Reformationstag Samstag, 31. Oktober 2020 (Reformationstag) 19 Uhr Helmsheim, Evangelische Kirche, Karl-Friedrich-Straße Öffentliche Veranstaltung Im Bruchsaler Stadtteil Heidelsheim erinnert der Name der örtlichen Schule an den evangelischen Theologen und überzeugten NS-Gegner Dietrich Bonhoeffer. Von den Anfängen des sogenannten „Dritten Reiches“ an nahm Bonhoeffer öffentlich Stellung gegen nationalsozialis- tische Maßnahmen. Im April 1945 wurde er als Angehöriger des deut- schen Widerstands im KZ Flossenbürg ermordet. Die evangelischen Kirchengemeinden Heidelsheim und Helmsheim nehmen den Jahrestag zum Anlass, an diesen profilierten Vertreter der Bekennenden Kirche zu erinnern. In einer Predigt zum Reformationstag schrieb Bonhoeffer schon 1934: „Die Kirche des Erfolges ist wahrhaftig noch lange nicht die Kirche des Glaubens.“ Gastprediger und Bonhoeffer-Kenner Pfarrer Jürgen Lauer wird ausgehend von Bonhoeffers Aussage über die We- sensmerkmale einer Kirche des Glaubens damals und heute sprechen. 80. Jahrestag der Zerstörung von Coventry Gedenkgottesdienst mit der Versöhnungs-Litanei von Coventry Samstag, 14. November 2020 18 Uhr Kirche in Bruchsal oder Büchenau Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal Informationen über den genauen Veranstaltungsort ab Mai 2020 zu erfragen beim Ev. Pfarramt Staffort-Büchenau, Pfarrer Dr. Holger Müller, Gartenstr. 31, 76297 Stutensee Tel. 07249/8977, E-Mail: pfarrer@kg-staffort-buechenau.de An die Zerstörung von Bruchsal 1945 erinnern muss auch heißen, über den 80. Jahrestag der Bombardierung von Coventry am 14. November 1940 zu sprechen. Es war der folgenreichste aller deutschen Luft- angriffe auf England. Massiv wurden zivile Wohngebiete und Kultur- güter zerstört, fast 600 Menschen kamen ums Leben. Trotz großer Verwüstungen wurde bei der Weihnachtsmesse inmitten der Ruinen zur Versöhnung aufgerufen und – aus Nägeln des Brandschutts der Kathedrale – das Nagelkreuz von Coventry zusammengefügt. Gemein- sam mit den Worten „Vater, vergib“ gilt es als Zeichen von Versöhnung und Frieden. 31
Impressum Stadt Bruchsal Auflage: 5000 Stück Januar 2020 Bruchsal Layout & Druck: KAROLUS Media GmbH, Bruchsal Alle Angaben ohne Gewähr
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