1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
1940      1945          2020

Gedenkveranstaltungen Bruchsal
       Januar bis November 2020
1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
Aufnahmen und grafische Darstellungen (Urheber | Seite):

Stadtarchiv Bruchsal (Titel oben und unten, 14, 23, 30, Rückentitel) • Jörg Friedmann
(Titel Mitte) • Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (2, 20) • Foto-
freunde Heidelsheim (6, 28 unten) • Mathias Misch (9) • Badische Landesbühne (11,
17, 24) • Jennifer Roll (25) • Henrik Fessler (26) • Martin Lauber, Heimatverein
Untergrombach (28 oben) • Sonstige (18)
1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
Erinnern · Verstehen · Versöhnen

Am 1. März 1945 erlebte Bruchsal den tiefsten Einschnitt seiner
neueren Geschichte. Bei einem schweren Bombenangriff, der über 80
Prozent der Innenstadt zerstörte, starben binnen 40 Minuten rund
1000 Menschen. Wie viele andere Städte in ganz Europa wurde auch
das alte Bruchsal innerhalb kürzester Zeit weitgehend ausgelöscht.
Sein Antlitz hat sich im Zuge des Wiederaufbaus völlig verändert.
75 Jahre nach der Kriegszerstörung müssen wir uns mehr denn je
die Frage stellen, welche Lehren wir aus diesen Ereignissen ziehen
und welche Zusammenhänge wir herstellen können, ja müssen. So
entstand das vorliegende Jahresprogramm mit dem erklärten und
übergreifenden Ansatz, diese Zusammenhänge durch ein Gesamtbild
der Gedenkveranstaltungen des Jahres 2020 zu verdeutlichen.
Die 75. Jahrestage der Zerstörung von Büchenau am 2. Februar und
von Bruchsal am 1. März 1945 sind in ihren Wurzeln nicht zu trennen
vom Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, ebenso wenig vom 80.
Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs und dem
deutschen Luftangriff auf Coventry. Die Verknüpfungen zwischen
diesen Ereignissen müssen wir uns deutlich bewusst machen.
Zugleich haben wir mit dem Internationalen Stadtfest und dem 55.
Jahrestag der Städtepartnerschaft mit Ste. Ménehould in Frankreich
ausdrücklich auch Veranstaltungen mit in das Programm genommen,
die für das Zusammenwachsen in einem heute und hoffentlich auch
künftig friedlichen Europa stehen.
Daher ist dieses Jahresprogramm der Bruchsaler Gedenkveranstal-
tungen 2020 überschrieben mit den programmatischen Begriffen
„Erinnern • Verstehen • Versöhnen“. Indem wir nicht nur beschränkt
auf Einzelereignisse, sondern in bewusst breit angelegter Perspekti-
ve an vergangenes (und gegenwärtiges) Unrecht und Leid erinnern,
verstehen wir die Zusammenhänge und tragen dazu bei, aufgerissene
Gräben im Sinne der Versöhnung zu schließen.
Sehr herzlich danke ich allen, die am Zustandekommen dieses
umfangreichen Jahresprogramms beteiligt waren – und zugleich all
denen, die sich durch Teilnahme und Besuch dieser Veranstaltungen
bewusst einlassen auf den Zusammenhang zwischen „Erinnern •
Verstehen • Versöhnen“.

                       Cornelia Petzold-Schick
                        Oberbürgermeisterin

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
Veranstaltungstermine 2020

27. Januar:
Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (S. 7)
2. Februar:
75. Jahrestag der Bombardierung von Büchenau und Staffort.
Ökumenischer Gottesdienst und weitere Gedenkveranstaltungen (S. 8)
11. Februar:
Verlegung von Stolpersteinen in Heidelsheim und Helmsheim (S. 7)
28. Februar – 17. März:
Zwischen Krieg und Versöhnung. Ausstellung (S. 9)
29. Februar:
Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10)
29. Februar – 31. März:
Bilder und Literatur zu Krieg, NS-Zeit und dem Luftangriff 1945 (S. 10)
1. März:
„Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“. Dokumentarfilm (S. 11)
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. Theaterstück (S. 11)
75. Jahrestag der Zerstörung von Bruchsal. Gedenkveranstaltung (S. 12)
Gedenkkonzert in der Lutherkirche (S. 12)
Barocke Pracht neu entfaltet. Sonderführung (S. 13)
Mathildes Reise. Animationsfilm, Installation (S. 13)
Abendliches Friedenskonzert mit Chor und Orchester (S. 15)
Nächtliche Projektion an die Schlossfassade (S. 15)
7. März:
Bruchsal: Ensemble der Wiederaufbau-Architektur. Stadtführung (S. 16)
19. März – 17. April:
Ludwig Marum. Wanderausstellung (S. 16)
22. März:
Respekt! Kein Platz für Rassismus! Lesung (S. 17)
Bruchsal unterm Hakenkreuz. Alternativer Stadtrundgang (S. 17)
26. März:
Vortrag mit Dr. Michael Blume (S. 18)
29. März:
Flucht aus Syrien. Szenischer Bericht (S. 18)
30. März:
Sancta Maria im Nationalsozialismus (S. 19)
31. März:
Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10)
5. April:
Gebaut – zerstört – wiedererstanden. Schlossführung (S. 20)
21. April – 22. Mai:
„Ich habe den Krieg verhindern wollen“. Wanderausstellung (S. 21)
28. April:
Ein verborgenes Leben. Filmvorführung für Schulen (S. 19)
5. Mai:
Otto Härdle – Ein (un)angepasstes Leben. Vortrag (S. 21)

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
8. Mai:
Rundgang zu den Heidelsheimer Friedenslinden (S. 22)
75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges. Gottesdienst und Enthüllung
einer Gedenktafel an St. Peter (S. 22)
10. Mai:
Befreiung, was sonst?! – Wer nicht feiert, hat verloren! Lesung (S. 24)
17. Mai:
Barocke Pracht – gestern und heute (S. 20)
13. Juni:
Internationales Stadtfest 2020. „Gesichter der Stadt“ (S. 25)
Ende Juni:
55. Jahrestag der Partnerschaft mit Ste. Ménehould (S. 25)
7. Juli:
Verlegung von Stolpersteinen (in Planung) in Bruchsal (S. 7)
6. September:
Europäischer Tag der jüdischen Kultur. Führungen (S. 27)
18. Oktober:
„Denn das Leben hört auf hinter Stacheldraht“ (S. 27)
22. Oktober:
80. Jahrestag der Deportation nach Gurs. Erinnern für die Zukunft (S. 28)
Theaterprojekt zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs (S. 29)
Giora Feidman Sextett: Klezmer for Peace (S. 29)
23. Oktober – 18. Dezember:
Wanderausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs (S. 30)
31. Oktober:
75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Gottesdienst (S. 31)
1. November:
Vergessenes Bruchsal. Stadtführung (S. 10)
14. November:
80. Jahrestag der Zerstörung von Coventry. Gedenkgottesdienst (S. 31)

Service und Information

Bei zahlreichen in diesem Heft zusammengefassten Programm-
punkten ist ein Veranstalter bzw. eine Info-Adresse angegeben.
Dort können, bezogen auf die jeweilige Veranstaltung, nähere
Auskünfte angefragt werden. Grundsätzlich sind Informationen zu
sämtlichen Bruchsaler Gedenkveranstaltungen des Jahres 2020
sowie weitere Exemplare dieses Jahresprogramms erhältlich bei:

Stadt Bruchsal, Hauptamt
Abt. III (Kultur und Veranstaltungen)
Kaiserstraße 66
76646 Bruchsal
Tel. 07251/79-531, -380 und -183
Fax 07251/79-11-380
E-Mail: kultur@bruchsal.de

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Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Montag, 27. Januar 2020
18.30 Uhr
Bruchsal, Friedrichstraße 78 (Feuerwehrhaus),
ehemaliger Standort der Synagoge
Öffentliche Veranstaltung

Seit 1996 wird der 27. Januar in Deutschland als Tag des Gedenkens
an alle Opfer des Nationalsozialismus begangen. Die Vereinten Nationen
erklärten ihn 2005 zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Am
27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau
befreit, dem größten Vernichtungslager des NS-Regimes. Bundesweit
wird an diesem Gedenktag auch auf aktuelle Tendenzen von Antisemi-
tismus und Fremdenfeindlichkeit aufmerksam gemacht. Mit einer
Gedenkstunde vor dem ehemaligen Standort der Synagoge erinnern die
Stadt Bruchsal und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden
(ACG) Bruchsal gemeinsam an den 75. Jahrestag. Dem Gedenken
schließt sich unmittelbar eine Lesung der Badischen Landesbühne und die
Aufführung des Theaterstücks „Auschwitz meine Liebe“ in der Gerätehalle
des Feuerwehrhauses oder – witterungsbedingt – im Sitzungssaal des
Rathauses am Marktplatz (Kaiserstraße 66) an.

Verlegung von Stolpersteinen in Heidelsheim und
Helmsheim
Dienstag, 11. Februar 2020
9 Uhr
Heidelsheim, Merianstraße 58, anschließend ca. um 9.20 Uhr:
Helmsheim, Kurpfalzstraße 37
Öffentliche Veranstaltung

Seit 2015 wurden in Bruchsal bereits über 70 Stolpersteine des Künst-
lers Gunter Demnig als Beitrag zu dem mittlerweile größten dezentralen
Mahnmal der Welt verlegt. Erstmals sollen solche individuell beschrifte-
ten, in die Gehwege eingelassenen kleinen Messingplatten auch in den
beiden Stadtteilen Heidelsheim und Helmsheim an Opfer von Entrech-
tung und Gewalt erinnern: An das jüdische Ehepaar Emanuel und Ida
Maier (Merianstraße 58) sowie an den polnischen Zwangsarbeiter Jozef
Makuch und Hilda Eißler (Kurpfalzstraße 37).
Eine weitere Stolperstein-Verlegung findet voraussichtlich am oder um
den 7. Juli 2020 in Bruchsal statt. Informationen zum genauen Termin
und Ablauf können ab April 2020 erfragt werden bei kultur@bruchsal.de.

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
75. Jahrestag der Bombardierung von Büchenau
Ökumenischer Gedenkgottesdienst

Sonntag, 2. Februar 2020
18 Uhr
Büchenau, Pfarrkirche St. Bartholomäus, Gustav-Laforsch-Straße
Öffentliche Veranstaltung

In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 gingen große, ursprüng-
lich für einen Angriff auf Karlsruhe bestimmte Mengen an Luftminen
und Brandbomben über den Dörfern Büchenau und Staffort nieder. Der
Angriff richtete in beiden Gemeinden verheerende Schäden an, löste
Feuersbrünste aus und kostete insgesamt fast 40 Menschen das
Leben. Im Rahmen eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes in der
Büchenauer Pfarrkirche mit Ansprachen von kommunaler Seite wird der
Ereignisse gedacht. In der Nacht zwischen 23.25 und 23.45 Uhr ruft
das Läuten der Totenglocken in den Kirchen von Büchenau und Staffort
das Ereignis in Erinnerung.

Veranstaltungen in Staffort
Aus der Ökumene Staffort-Büchenau

Sonntag, 19. Januar – Sonntag, 9. Februar 2020
Ausstellung „Nie wieder Krieg! Bombardierung, Vertreibung,
Traumatisierung“
Eröffnung: Sonntag, 19. Januar, 15 Uhr
Öffnungszeiten: Sonntags 11-12 Uhr, jeweils zwei Stunden vor den Son-
derveranstaltungen innerhalb der Ausstellung, für Gruppen auf Anfrage.
Finissage: Sonntag, 9. Februar, 15 Uhr, mit Vortrag und Gespräch mit
Zeitzeugen
St. Wolfgang-Pfarrzentrum Staffort, Weingartener Straße 70, Eintritt frei

Freitag, 31. Januar 2020, 19.30 Uhr
Gedenk-Konzert für alle Opfer des Krieges
Evangelische Kirche Staffort, Lutherstraße 12, Eintritt frei

Samstag, 1. Februar 2020, 18 Uhr
Vortrag von Klaus Schäfer SAC: „Feldpostbriefe und Kriegsgräberstätten
mahnen eindringlich zum Frieden!“
Bürgersaal Staffort, Rathausvorplatz, Lutherstraße 10, Eintritt frei

Sonntag, 2. Februar 2020, 19.30 Uhr
Kommunale Gedenk-Veranstaltung für alle Opfer des Krieges
Friedhof Staffort, südöstlich von Gartenstraße 31 an der Weingartener
Straße, öffentliche Veranstaltung

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
Zwischen Krieg und Versöhnung:
Künstlerische Annäherungen in Bildern, Objekten und
Installationen
Ausstellung

Freitag, 28. Februar – Dienstag, 17. März 2020
Eröffnung: Samstag, 29. Februar 2020, 15 Uhr
Bruchsal, Rathaus am Marktplatz
Kaiserstraße 66
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr,
Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr
Eintritt frei

Tiefe Zäsuren und Gewalterfahrungen fordern über Generationen dazu
heraus, sich den traumatischen Ereignissen aus immer neuen Pers-
pektiven heraus anzunähern: Im intensiven künstlerischen Austausch
haben sich Teilnehmer/innen von Kunstkursen der Musik- und Kunst-
schule, der Fachklassen der MuKs, der Fotoklasse von Tom Naumann,
in Workshops unter Leitung von Sabine Naumann und Svenja Ritter
sowie Lehramtsanwärter des Pädagogischen Fachseminars in einem
Workshop an der MuKs unter der Leitung von Tom Naumann mit der
Erinnerung an die Zerstörung Bruchsals beschäftigt. Ebenso begaben
sich Schüler/innen der Klassenstufe 9 des Schönborn-Gymnasiums mit
ihrer Kunsterzieherin Birgit Schott auf die Suche nach neuen Zugängen.
Ein weiterer Beitrag stammt von dem Austausch der Schülerinnen und
Schüler des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal und des Jean-Baptiste
Drouet College in Ste. Ménehould, Frankreich. Die Arbeiten suchen
nach vielleicht bis heute tabuisierten Wahrheiten. Die nach wie vor ak-
tuelle, kritische und engagierte Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt
und Kriegszerstörung erhält eine künstlerisch offene Plattform.

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1940 1945 2020 Gedenkveranstaltungen Bruchsal Januar bis November 2020 - Schloss Bruchsal
Bilder und Literatur zu Krieg,
NS-Zeit und dem Luftangriff 1945
Samstag, 29. Februar – Dienstag, 31. März 2020
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 13-18 Uhr,
Mittwoch und Samstag 9.30-13 Uhr
Stadtbibliothek Bruchsal
Am Alten Schloss 4
Eintritt frei

In den Räumen der Bibliothek zeigt das Stadtarchiv Bruchsal histori-
sche Aufnahmen der zerstörten Stadt. Sie stammen größtenteils aus
dem Besitz des Bruchsaler Fotografen Carl Ohler, der in den Jahren
1946/47 das Ausmaß der Zerstörung fotografisch für die Nachwelt
dokumentiert hat. Ergänzt werden die Aufnahmen durch ausgewählte
Archivalien und Exponate zum 1. März 1945 aus den Beständen des
Stadtarchivs und des Städtischen Museums.
Im selben Zeitraum präsentiert die Stadtbibliothek eine Auswahl ihrer
Literatur zum Thema Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg in und um
Bruchsal. Die ausgestellten Titel sind entleihbar und werden ergänzt
durch eine Literaturliste, die zum Mitnehmen ausliegt.

Vergessenes Bruchsal
Öffentliche Führung mit Rainer Kaufmann

Samstag, 29. Februar 2020
17 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Stunden)
Treffpunkt: Bergfried, Am Alten Schloss
Teilnahmegebühr: 5 EUR pro Person
Anmeldung nicht erforderlich
Weitere Termine: Dienstag, 31. März, 10 Uhr (seniorengerechte
Führung) und Sonntag, 1. November 2020, 15 Uhr

Der Journalist und Kabarettist Rainer Kaufmann hat sich in meist
kritischen Publikationen um die vergessene Geschichte Bruchsals be-
müht. Die Führung durch die Bruchsaler Innenstadt und Obervorstadt
zeigt Plätze und Gebäude, auf denen und in denen viele unerfreuliche
historische Ereignisse stattfanden. Sie befasst sich auch damit, wie
einseitig die offizielle Geschichtsschreibung der Stadt Bruchsal, vor
allem nach dem 2. Weltkrieg, mit diesen historischen Ereignissen
umgegangen ist. Gezeigt werden nicht mehr vorhandene Baudenkmäler,
die dem Fortschritt weichen mussten. Eine alternative Stadtführung,
die nachdenklich stimmen wird.

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„Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“
Dokumentarfilm

Sonntag, 1. März 2020
9, 10, 11, 12 und 13 Uhr
Bruchsal, Cineplex (voraussichtlich Kinos 1 und 2)
Bahnhofstraße 56
Eintritt: 2 EUR. Karten erhältlich zu den Öffnungszeiten an der Kinokasse
oder online: www.cineplex.de/film/ein-grauenhafter-tag-liegt-hinter-
uns/368974/bruchsal/

Im Mittelpunkt der 2010 entstandenen, einstündigen Dokumentation
„Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“ des Bruchsaler Filmemachers
Dirk Weiler stehen authentische Erzählungen von Zeitzeugen der Ereig-
nisse des 1. März 1945. Experteninterviews u.a. mit Hubert Bläsi und
Kurt Lupp ordnen die Geschehnisse ein. Emotionale Momente wechseln
ab mit strikter Sachlichkeit, historische Darstellung mit menschlicher
Betroffenheit, Gesprächsszenen mit erhaltenem altem Bildmaterial.
Auch unerwartete Szenen fließen mit ein: So verlesen Gymnasiastin-
nen Aufsätze von damals gleichaltrigen Schülerinnen, die den erlebten
Angriff kurz danach beschrieben hatten.

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
Theaterstück von Janne Teller

Sonntag, 1. März 2020
11 Uhr und 19.30 Uhr (Spieldauer: 40 Minuten)
Bruchsal, Badische Landesbühne, theater treppab
Am Alten Schloss 6
Karten: 9 EUR, ermäßigt 5 EUR
Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de

Ein Perspektivenwechsel als Gedankenexperiment: Es ist Krieg – hier in
Europa, in Deutschland. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der
14-jährige Protagonist der Geschichte. In einem ägyptischen Flücht-
lingslager sind er und seine Familie in Sicherheit, aber in einem frem-
den Land ein neues Leben zu beginnen, ist alles andere als einfach: Die
Behandlung des Asylantrags zieht sich hin, das Ausharren im Lager ist
zermürbend. Die anschließenden Versuche, in der fremden Gesellschaft
Fuß zu fassen, scheinen vergeblich und allmählich stellt sich die bittere
Erkenntnis ein, dort immer Außenseiter und Mensch zweiter Klasse zu
bleiben.

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75. Jahrestag der Zerstörung von Bruchsal
am 1. März 1945
Gedenkveranstaltung

Sonntag, 1. März 2020
12 Uhr
Bruchsal, Bürgerzentrum, Ehrenbergsaal
Am Alten Schloss 24
Öffentliche Veranstaltung

An die Kriegszerstörung des 1. März 1945 erinnert die Stadt Bruchsal
zur Mittagsstunde des Jahrestages und richtet dabei den Blick in
besonderem Maße auf den Umgang mit dem Gedenken an das trauma-
tische Erleben in den seither vergangenen 75 Jahren. Die Mannheimer
Historikerin Prof. Dr. Angela Borgstedt spricht über Erinnerungskultur
im Kontext von Nationalsozialismus und Kriegszerstörung, Zeitzeugen
berichten über die Ereignisse und über die Anstrengungen des Wieder-
beginns in der zerstörten Stadt. Weitere Beiträge leisten Schülerinnen
und Schüler des Schönborn-Gymnasiums und des Justus-Knecht-
Gymnasiums. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung findet eine
Kranzniederlegung am Bergfried statt.

Gedenkkonzert in der Lutherkirche
Mit ökumenischen Fürbitten und Wortbeiträgen

Sonntag, 1. März 2020
14.15 Uhr
Bruchsal, Lutherkirche
Luisenstraße 6
Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG)
Bruchsal
Öffentliche Veranstaltung

Mit einem Gedenkkonzert, das sich direkt an die Veranstaltung der
Stadt Bruchsal im Bürgerzentrum anschließt und daran anknüpft, erin-
nert die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal in
der Lutherkirche an die Kriegszerstörung vom 1. März 1945. Fürbitten
und Worte der Erinnerung, gesprochen von Vertretern beider Konfessi-
onen, wechseln ab mit musikalischen Beiträgen von Organistin Barbara
Ludwig und dem Bezirksbläserchor unter Leitung von Prof. Matthias
Gromer.

                                  12
Barocke Pracht neu entfaltet
Sonderführung im Schloss Bruchsal

Sonntag, 1. März 2020
15.30 Uhr (Dauer: 1,5 Stunden)
Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße
Führung mit Claudia Reisch und Dr. Petra Pechaček
Treffpunkt an der Schlosskasse
Teilnehmer/innen an der einmaligen unentgeltlichen Sonderführung
erhalten freien Eintritt. Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
Tickets (max. 2 Karten pro Abholer) sind ab Dienstag, 28. Januar an der
Schlosskasse im Barockschloss Bruchsal erhältlich.

Die Zerstörung Bruchsals durch einen Fliegerangriff in den letzten
Wochen des Zweiten Weltkrieges hat sich in das Gedächtnis der Stadt
eingebrannt. Auch das Bruchsaler Schloss wurde dabei fast vollständig
zerstört. Zwei Fachleute berichten über das Schicksal der einstigen
Residenz: Die Architektin von Vermögen und Bau Baden-Württemberg
und die Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten. Sie span-
nen den Bogen von den Kriegsjahren über die Wiedereröffnung 1975
bis zum Abschluss des erneuten Aufbaus mit der Wiederherstellung
der fürstbischöflichen Appartements im Jahr 2017.

Mathildes Reise
Animationsfilm, Installation

Sonntag, 1. März 2020
17 Uhr
Bruchsal, Deutsches Musikautomaten-Museum, Schloss Bruchsal
Treffpunkt an der Schlosskasse, Teilnehmerzahl auf 25 Personen
begrenzt.
Eintritt zur Sonderveranstaltung frei, Voranmeldung erforderlich und
erbeten ab Dienstag, 28. Januar an das Deutsche Musikautomaten-
Museum, Tel. 07251-74-2652, E-Mail dmm@landesmuseum.de

Am Jahrestag der Kriegszerstörung zeigt das Deutsche Musikauto-
maten-Museum (DMM) im Flur des Treppenhauses ein künstlerisches
Zeitdokument der besonderen Art. In ihrem Animationsfilm „Mathildes
Reise. Schloss Bruchsal. Orchester der Bilder 4“ verarbeitet die in
Bruchsal geborene Hamburger Künstlerin Carmen Oberst die Erinne-
rungen ihrer damals bei Siemens tätigen Mutter Mathilde, einer Augen-
zeugin des 1. März 1945, mit Filmsequenzen des wiedererstandenen
Schlosses Bruchsal und seinen Räumen – darunter auch das DMM. Die
Installation wird nach ihrer Erstaufführung in den folgenden Monaten
weiterhin zu sehen sein.

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14
Abendliches Friedenskonzert mit Chor und Orchester
Werke von Beethoven, Mendelssohn und Pärt

Sonntag, 1. März 2020
18 Uhr
Bruchsal, Hofkirche St. Damian und St. Hugo
Schlossraum 8
Veranstalter: Katholisches Bezirkskantorat Bruchsal und katholische
Kirchengemeinde St. Vinzenz Bruchsal
Eintritt auf Spendenbasis

Zusammen mit großen Teilen der Stadt und dem Schloss wurde
auch die Hofkirche St. Damian und St. Hugo am 1. März 1945 völlig
zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte in sichtbarer Abgrenzung gegen die
frühere barocke Gestaltung. Mit einem Chor- und Orchesterkonzert
erinnert die Katholische Bezirkskantorei Bruchsal unter Leitung von
Dominik Axtmann an den Jahrestag der Kriegszerstörung und schlägt
einen Bogen von Friedensmusiken zwischen Gregorianik und Gegen-
wart. Zur Aufführung kommen die Messe C-Dur op. 86 von Ludwig
van Beethoven (1770-1827), die Psalmvertonung „Verleih uns Frieden
gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) sowie das
lateinische Friedensgebet „Da pacem Domine“ als gregorianische
Antiphon und in der Vertonung von Arvo Pärt (2004).

Nächtliche Projektion an der Schlossfassade:
Zerstörung und Wiederaufbau von Bruchsal
Sonntag, 1. März 2020
19.30 bis 22 Uhr (jeweils in 30-minütiger Abfolge)
Bruchsal, Schloss, Ehrenhof
Veranstalter: Stadt Bruchsal und Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg
Öffentliche Veranstaltung

Bilder der am 1. März 1945 zerstörten Stadt und des Barockschlosses
Bruchsal, dazu Aufnahmen vom Wiederaufbau und dem allmählichen
Überwinden dieser Verwüstungen: Mit einer etwa 20-minütigen Projektion
an der Ehrenhofseite der Schlossfassade erinnern die Stadt Bruchsal
und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ge-
meinsam an die Ereignisse vor 75 Jahren: Eine leise und nachdenkliche
Mahnung. Nach Ende des abendlichen Friedenskonzerts in der Hofkirche
wird die Projektion im Ehrenhof des Schlosses erstmals um 19.30 Uhr
gezeigt und in 30-minütiger Abfolge noch fünf weitere Male wiederholt
(20 Uhr, 20.30 Uhr, 21 Uhr, 21.30 Uhr und 22 Uhr).

                                  15
Bruchsal: Ein städtebauliches Ensemble
der Wiederaufbau-Architektur
Stadtführung mit Prof. Dr. Hartmut Ayrle

Samstag, 7. März 2020
16 Uhr
Treffpunkt: Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz, Haupteingang
Teilnahme kostenfrei

Die Kriegszerstörung 1945 hat Bruchsal völlig verändert. Nachdem
80% der Innenstadt verbrannt waren, entstand sie innerhalb der kom-
menden anderthalb Jahrzehnte neu auf den alten Grundstückszuschnit-
ten, jedoch mit modernisierten Fassaden. Heute ist die Innenstadt von
Bruchsal ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur.
In ihrer Einheitlichkeit zeigen die Gebäude mit ihren symmetrischen
Grundstrukturen eine ebenso reizvolle wie unaufgeregte Formsprache
voller ansprechender Details. Es lohnt sich deshalb, mit einem zweiten
Blick genauer hinzuschauen. Die Führung von Hartmut Ayrle, Leiter des
Stadtplanungsamtes Bruchsal, bietet ungewohnte Perspektiven zu der
Formensprache lang gewöhnter Stadträume.

Ludwig Marum (1882-1934):
Ein Leben für Recht und Republik
Wanderausstellung

Donnerstag, 19. März – Freitag, 17. April 2020
Eröffnung: Mittwoch, 18. März 2020, 19 Uhr
Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, Kaiserstraße 66
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr,
Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr
Eintritt frei
Eine Wanderausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg, der
Gedenkstätte Deutscher Widerstand und des Forums Ludwig Marum e.V.

Der badische SPD-Politiker und Reichstagsabgeordnete Ludwig
Marum, der in Bruchsal das Gymnasium besuchte, setzte sich sein
Leben lang für Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit ein. Gegen
Antisemitismus und Nationalsozialismus bezog der Rechtsanwalt mit
jüdischen Wurzeln eindeutig Stellung, was ihn 1934 im Konzentrations-
lager Kislau sein Leben kostete. Die Wanderausstellung würdigt den
überzeugten Republikaner, eines der frühen Opfer des NS-Terrors, als
Identifikationsfigur und Vorbild für gesellschaftliches Engagement und
unerschrockenen Einsatz.

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Café Europa: Wochen gegen Rassismus
Respekt! Kein Platz für Rassismus!
Sonntag, 22. März 2020
11 Uhr
Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa
Wilderichstraße 31
Karten zum Preis von 8 EUR, ermäßigt 5 EUR
Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de

Obwohl Rassismus laut Grundgesetz verboten ist, werden in
Deutschland täglich Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder
ihres Aussehens benachteiligt. Rechtspopulisten schüren
Fremdenhass, die „sozialen“ Medien strotzen vor Hate
Speech und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und auf dem
Weihnachtsmarkt werden „Mohrenköpfe“ verkauft. Rassismus ist
immer hässlich, oft sehr laut und noch öfter leise und subtil. Ich bin
doch kein Rassist, wenn ich meinen dunkelhäutigen Nachbarn frage,
woher er eigentlich kommt. Oder doch? Was ist Alltagsrassismus und
wie können wir ihm begegnen? Eine Lesung für Respekt und gegen
Rassismus!

Bruchsal unterm Hakenkreuz
Ein alternativer Stadtrundgang mit Dr. Rüdiger Czolk

Sonntag, 22. März 2020
13.30 Uhr
Treffpunkt: Vor dem Rathauseingang, Kaiserstraße 66
Teilnahme kostenfrei, um Spenden wird gebeten

In einer rund anderthalbstündigen Veranstaltung führt Dr. Rüdiger
Czolk von der Friedensinitiative Bruchsal die Teilnehmer an Plätze in
der Stadt, die Zeugnisse für den Nationalsozialismus und seine Gräuel
in Bruchsal sind. Neben dem Platz, wo die Synagoge niedergebrannt
wurde, geht es auch vorbei an einer ehemaligen Hinrichtungsstätte
oder zum früheren NDSAP-Parteilokal, wo politische Gegner malträ-
tiert wurden. Unter dem Motto „Wider das Vergessen“ möchte die
Friedensinitiative mit diesem Stadtrundgang nicht anklagen, sondern
erinnern, um Ähnliches zu verhindern. Die Führung findet statt im
Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.

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Vortrag von Dr. Michael Blume
Antisemitismusbeauftragter im Staatsministerium
des Landes Baden-Württemberg

Donnerstag, 26. März 2020
19 Uhr
Bruchsal, Pfarrsaal der Luthergemeinde
Luisenstraße 1C
Veranstalter: Förderverein Haus der Geschichte der Juden Badens e.V.
Eintritt frei

Auf Einladung des Fördervereins Haus der Geschichte der Juden
Badens e.V. wird der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume,
Antisemitismusbeauftragter im Staatsministerium des Landes Baden-
Württemberg, im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus
in Bruchsal sprechen. Dr. Blume, der u. a. fordert, den Bruchsaler
Ludwig Marum und dessen Ehefrau Johanna als landesgeschichtliche
Identifikationsfigur zu stärken und zu ehren, wird in seinem Vortrag
aufzeigen, wie sich Antisemitismus nicht nur gegen Juden richtet,
sondern häufig auch die gesamte demokratische Gesellschaft und ihre
Vertreter angreift.

Flucht aus Syrien
Ein szenischer Bericht über Aufbrüche und Ankünfte

Sonntag, 29. März 2020
19.30 Uhr
Bruchsal, Badische Landesbühne, Stadttheater, Hexagon
Am Alten Schloss 24
Freier Eintritt, Spenden sind willkommen

Im Rahmen der Wochen gegen Rassismus zeigt die Badische Landes-
bühne einen von jungen Syrerinnen konzipierten szenischen Abend. Als
in ihrer Heimat der Krieg begann, verließen Amani Aljbari, Tasneem
Kaddah und Samar Turki das Land und begaben sich auf eine Reise, die
sie als „Todesreise“ bezeichnen. Sie kamen in einem Land an, das sie
vor ganz neue Herausforderungen stellt. Häufig stoßen sie in ihrem All-
tag in Deutschland auf Missverständnisse und Diskriminierungen. Der
von ihnen entwickelte szenische Bericht soll aufklären und mit Klischees
aufräumen. Die Schülerinnen erzählen darin von ihren Aufbrüchen aus
Syrien und ihren Ankünften in Deutschland, geben Einblicke in die gesell-
schaftlichen und religiösen Strukturen ihres Heimatlandes und erzählen
von ihren Träumen und Wünschen. Um auch über die Bühnenkante
hinaus in einen Austausch treten zu können, findet im Anschluss an die
Vorstellung ein Nachgespräch mit den drei Darstellerinnen statt.

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Sancta Maria im Nationalsozialismus
Eine Ordensschule im Dritten Reich

Montag, 30. März
16 Uhr
Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Sancta Maria
Hochstraße 6, Bruchsal
Informationen: www.fsp-sanctamaria.de, E-Mail: info@fsp-sanctamaria.de
Öffentliche Veranstaltung

Die Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Sancta Maria in Bruchsal
entwickelte sich aus der 1888 genehmigten „privaten Haushaltungsschu-
le St. Marien in Bruchsal“. In der Zeit von 1933 bis 1946 veränderten
sich die Voraussetzungen zum Besuch der Schule mehrfach. Am 20. Juli
1939 wurde die Weiterführung der Schule durch die Nationalsozialisten
untersagt. Die Wiedergenehmigung erfolgte im Februar 1946. Die
wechselvolle Geschichte der Schule im Dritten Reich, die Zweckentfrem-
dung des Gebäudes sowie die Drangsalierung von Ordensschwestern und
deren Familien haben Schülerinnen und Schüler „des Sancta“ im Rahmen
der Bruchsaler Gedenktage erforscht und stellen diese der Öffentlichkeit
mit einem kurzen Rahmenprogramm vor.

Ein verborgenes Leben
Filmvorführung für Schulen

Dienstag, 28. April 2020
10.45 Uhr
Veranstalter: Kulturinitiative e.V. in Zusammenarbeit
mit dem Justus-Knecht-Gymnasium und dem Bildungswerk Bruchsal
Eintritt: 5 Euro, Anmeldung erforderlich
Informationen: Kulturinitiative e.V., www.die-Kulturinitiative.de
E-Mail: Hubert.kessler@die-kulturinitiative.de

Ein Zitat von George Elliot gibt dem 2019 entstandenen Film seinen
Titel und auch seine Bedeutung: „Das Wohl der Welt ist zum Teil ab-
hängig von ahistorischen Taten … von Menschen, die verborgene Leben
lebten und in unbekannten Gräbern liegen.“ Das war Franz Jägerstätter,
1943 hingerichtet, weil er sich weigerte, einen Eid auf Adolf Hitler als
Oberbefehlshaber der Wehrmacht zu leisten. Entgegen den Ratschlä-
gen seines Pfarrers und Bischofs, trotz Anfeindungen seines Dorfes
als Landesverräter und trotz Gefahr für sein Leben folgte er dem leisen
Einspruch seines Gewissens. Ein Film, der in der Vergangenheit spielt,
jedoch auch ein Film für die oftmals lärmende Gegenwart.

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Gebaut – zerstört – wiedererstanden
Die etwas andere Schlossbaugeschichte

Sonntag, 5. April 2020
15 Uhr
Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße
Führung mit Sabine Kufferath-Lampl
Treffpunkt an der Schlosskasse
Eintritt: Erwachsene 12 EUR, Ermäßigte 6 EUR
Anmeldung erforderlich
Tel. 06221/6588815, E-Mail: service@schloss-bruchsal.de

Das Bruchsaler Lapidarium verwahrt Steinfragmente und Reste
des Wandschmucks aus der Entstehungszeit des Schlosses. Hier
werden die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Wiederaufbau
von Schloss Bruchsal anschaulich. Beim Rundgang durch Schloss,
Ausstellung und Lapidarium wird auch auf die Gruft der Fürstbischöfe,
einst unter der Peterskirche, eingegangen, deren Grabdenkmäler im
Lapidarium zu sehen sind.

Barocke Pracht – gestern und heute
Zur Bau- und Renovierungsgeschichte von Schloss Bruchsal

Sonntag, 17. Mai 2020
15 Uhr
Bruchsal, Barockschloss, Schönbornstraße
Führung mit Claudia Reisch und Kiriakoula Damoulakis
Treffpunkt an der Schlosskasse
Eintritt: Erwachsene 14 EUR, Ermäßigte 7 EUR
Anmeldung erforderlich
Tel. 06221/6588815, E-Mail: service@schloss-bruchsal.de

Wie mit dem Schloss der Fürstbischöfe bei Sanierung und Rekonstruk-
tion verfahren wurde – das macht auch die Entwicklung der Denkmal-
pflege seit dem 19. Jahrhundert sichtbar. Der Rundgang mit einer
Kunsthistorikerin und mit der für das Schloss zuständigen Architektin
gibt einen praxisnahen Einblick in die Arbeit. Und er vermittelt Details
aus der Geschichte des Wiederaufbaus und der Wiederherstellung der
Beletage, die nirgendwo nachzulesen sind.

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„Ich habe den Krieg verhindern wollen“: Georg Elser
und das Attentat vom 8. November 1939
Wanderausstellung

Dienstag, 21. April – Freitag, 22. Mai 2020
Bruchsal, Rathaus am Marktplatz
Kaiserstraße 66
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr,
Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr
Eintritt frei
Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, realisiert mit
Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg

Am 8. November 1939 verübte der Schreiner Georg Elser im Münche-
ner Bürgerbräukeller ein gescheitertes Attentat auf Adolf Hitler und
wurde noch am selben Abend in Konstanz festgenommen. Nach langen
Verhören gestand er seine Absicht, durch das Attentat den Weg zu
einem europäischen Frieden zu ebnen. Am 9. April 1945 wurde Elser im
KZ Dachau erschossen, doch auch später noch oftmals diffamiert. Seine
Alleintäterschaft kann nicht mehr bezweifelt werden. Entsprechend gilt
Elser heute als einer der konsequentesten Gegner der NS-Diktatur.

Otto Härdle – Ein (un)angepasstes Leben in der Zeit
des Nationalsozialismus und der unmittelbaren
Nachkriegszeit (1933-1947)
Vortrag von Dr. Jürgen Treffeisen

Dienstag, 5. Mai 2020
19 Uhr
Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, Sitzungssaal
Kaiserstraße 66
Öffentliche Veranstaltung

Der Heidelsheimer Ehrenbürger und Rektor der Karlsruher Tullaschule,
Otto Härdle (1900-1978), ist vor allem als Verfasser zahlreicher hei-
matkundlicher Schriften zu Bruchsal, Heidelsheim und dem Kraichgau
bekannt. Anschaulich lässt sich sein Leben und das seiner Frau Berta
in der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehen. Das überzeugte
sozialdemokratische Ehepaar musste nach 1933 sein Leben komplett
überdenken. Als Familienvater war Otto Härdle auch für die Existenz
seiner Familien verantwortlich. Als Volksschullehrer musste er ent-
scheiden, wieviel äußere Anpassung er zuließ, ohne sich zu sehr zu ver-
biegen. Ob und wie ihm dies gelang, versucht der Vortrag darzulegen.

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Rundgang zu den Heidelsheimer Friedenslinden
Besinnlicher Spaziergang mit Marliese Schwedes

Freitag, 8. Mai 2020
17 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Stunden)
18.30 Uhr: Gedenkfeier bei den Friedenslinden mit Enthüllung der
Gedenktafel
Treffpunkt: Brunnen am Marktplatz Heidelsheim
Teilnahmegebühr: 5 EUR pro Person (für die Stadtführung)
Anmeldung nicht erforderlich

Am 75. Jahrestag der endgültigen Befreiung vom Nationalsozialismus
führt ein Rundgang durch die reiche Geschichte von Heidelsheim zu den
sogenannten Friedenslinden oberhalb des Freigeheges der Kleintier-
züchter. Von den ursprünglich insgesamt drei Bäumen, die jeweils zum
Ende verschiedener Kriege gepflanzt wurden, sind noch zwei erhalten.
Der besinnliche Spaziergang, der auch im Kontext des Jubiläumsjahres
„1250 Jahre Heidelsheim“ steht, endet mit der Enthüllung einer Ge-
denktafel bei der vom Ortschaftsrat neu gesetzten Linde zur Erinnerung
an 75 Jahre Frieden in Deutschland. Die öffentliche Gedenkfeier bei den
Friedenslinden mit Enthüllung der Gedenktafel beginnt um 18.30 Uhr
(Anfahrt über die Martinstraße, ca. 200 m nach der B35-Unterführung
links abzweigen zu den Vereinsheimen).

75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges
Gottesdienst und Enthüllung einer Gedenktafel an der Peterskirche

Freitag, 8. Mai 2020
18.30 Uhr (Enthüllung der Gedenktafel: 19.30 Uhr)
Bruchsal, Barockkirche St. Peter
Peter-und-Paul-Straße 49
Veranstalter: Seelsorgeeinheit St. Vinzenz Bruchsal
Öffentliche Veranstaltung

Als einziges Gotteshaus von Bruchsal blieb die Barockkirche St. Peter
beim Luftangriff am 1. März 1945 unzerstört. Das Bild ihrer über den
Trümmern der Stadt weithin sichtbaren Doppeltürme ist den Bruch-
salern jener Generation tiefgreifend in Erinnerung geblieben. Kurz vor
Kriegsende drohte dem Gotteshaus durch Sprengungen am Eisenbahn-
tunnel noch einmal direkte Gefahr, die aber durch das beherzte Ein-
greifen des Friedhofaufsehers Sebastian Grundel abgewendet werden
konnte. Eine Gedenktafel, die nach dem Gottesdienst am
8. Mai enthüllt wird, erinnert künftig nahe dem Portal der Peterskirche
an dieses Kapitel der Stadtgeschichte.

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Café Europa: Tag der Befreiung
Befreiung, was sonst?! –
Wer nicht feiert, hat verloren!
Sonntag, 10. Mai 2020
11 Uhr
Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa
Wilderichstraße 31
Karten zum Preis von 8 EUR ermäßigt 5 EUR
Tel. 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de

Sechs Jahre Krieg und mehr als 60 Millionen Tote: Als am 8. Mai
1945 die Kapitulation der Wehrmacht in Kraft trat, endete die natio-
nalsozialistische Terrorherrschaft endgültig. Heute ist der 8. Mai als
Gedenktag für das Selbstverständnis der Bundesrepublik nicht mehr
wegzudenken, aber das war nicht immer so. Lange galt der
8. Mai vor allem als Datum der Niederlage. Erst 1985 legte Richard
von Weizsäcker das Fundament für ein grundsätzlich neues Verständ-
nis dieses Tags. 2020 jährt sich der Tag der Befreiung, der den Sieg
von Menschlichkeit und Demokratie in Europa markiert, zum 75. Mal.
Doch wie steht es heute eigentlich damit?

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Internationales Stadtfest 2020
„Gesichter der Stadt“
Samstag, 13. Juni 2020
12 bis 22 Uhr
Bruchsal, Otto-Oppenheimer-Platz und Kübelmarkt
Veranstalter: Stadt Bruchsal, Amt für Familie und Soziales
Öffentliche Veranstaltung

Über 20 international engagierte Gruppen gestalten das bunte Fest,
bei dem an den Ständen die unterschiedlichsten Speisen, Getränke,
landestypischen Waren und Informationen angeboten werden. Die Mit-
wirkenden aus Äthiopien, Pakistan, der Türkei, Indonesien, Kroatien und
weiteren Ländern, sowie international arbeitende Gruppen freuen sich
auf Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern aus Bruchsal und der Re-
gion. Auf der Bühne unter dem Pavillon wird ein abwechslungsreiches
Bühnenprogramm mit Musik und Tänze aus aller Welt präsentiert.
Gleich neben dem Stadtfest, in der oberen Kaiserstraße, veranstaltet
die Initiative „Menschen in Not“ in Kooperation mit dem Engagement-
büro die inzwischen 7. Tauschbörse. Der Gedanke des nachhaltigen
Wirtschaftens durch die Weitergabe gebrauchter Dinge des täglichen
Lebens entspricht dem Miteinander-Handeln für eine gerechte Welt.

55. Jahrestag der Partnerschaft mit Ste. Ménehould
Ende Juni 2020
Öffentliche Veranstaltung

Die insgesamt fünf Städtepartnerschaften
von Bruchsal stehen als Sinnbild für die Über-
windung tiefer Gräben, für das Zusammen-
wachsen von Europa und damit für den
Erhalt des Friedens. Der Europaplatz mit
seinen ausdrucksstarken Skulpturen
geschaffen von Künstlern aus den verschie-
denen Partnerstädten in Frankreich,
Wales, Italien und Slowenien ist sichtbarer
Ausdruck dieser neu gewachsenen und
gestärkten Freundschaft. 2020 feiert die
älteste Bruchsaler Partnerschaft mit der
französischen Stadt Ste. Ménehould ihr
55-jähriges Jubiläum. Dieses Jubiläum gibt
Anlass zu einem gemeinsamen Fest an einem
Wochenende Ende Juni und zur Erneuerung
der Städtepartnerschaft.

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Europäischer Tag der jüdischen Kultur
Führungen auf dem jüdischen Verbandsfriedhof Obergrombach

Sonntag, 6. September 2020
13.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Anfahrt von der Bundesstraße 3 zwischen Untergrombach und Bruchsal
über die Zufahrtsstraße zur General-Dr.-Speidel-Kaserne.
Hinweisschilder vorhanden.
Veranstalter: Stadt Bruchsal und Heimatverein Untergrombach
Informationen: kultur@bruchsal.de, Tel. 07251-79380
Öffentliche Veranstaltung

Der eindrucksvolle jüdische Friedhof auf dem Eichelberg zwischen
Bruchsal und Obergrombach erlebte den schlimmsten Einschnitt
während der NS-Diktatur, als viele Gräber geschändet und ihrer
Steine beraubt wurden. Nicht zuletzt durch die Bemühungen der Stadt
Bruchsal ist wieder ein würdiger Zustand hergestellt. Thematisiert wird
bei den Führungen zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur auch die
Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940, die dem jüdischen Leben
im Raum Bruchsal vor 80 Jahren ein Ende bereitete. Männer müssen
auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung tragen, allgemein wird um ange-
messene Kleidung für den Besuch gebeten.

Café Europa: 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs
„Denn das Leben hört auf hinter Stacheldraht“
Sonntag, 18. Oktober 2020
11 Uhr
Bruchsal, Badische Landesbühne, Profa
Wilderichstraße 31
Karten zum Preis von 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Tel.: 07251-72723, E-Mail: ticket@dieblb.de

Seit dem ausgehenden Mittelalter lebten in Bruchsal Menschen jüdi-
schen Glaubens und prägten das wirtschaftliche und kulturelle Leben
der Stadt mit. Das Erstarken des Nationalsozialismus setzte dem
respektvollen Miteinander ein drastisches Ende. Auch in Bruchsal
wurde die jüdische Bevölkerung nun zunehmend schikaniert und
drangsaliert. In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge niederge-
brannt und jüdische Geschäfte zerstört. Am 22. Oktober 1940 wurden
Bruchsaler Jüdinnen und Juden am helllichten Tag durch die Stadt zum
Güterbahnhof getrieben und in das Internierungslager Gurs deportiert.
2020 jährt sich dieser grauenvolle Tag zum 80. Mal. Das Café Europa
will daran erinnern und der Opfer gedenken.

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80. Jahrestag der Deportation nach Gurs

Erinnern für die Zukunft
Donnerstag, 22. Oktober 2020
17 Uhr
Untergrombach, Joß-Fritz-Straße 30 a (Gedenk-
stein vor dem Kindergarten Arche Noah)
Öffentliche Veranstaltung

Im Rahmen des „Ökumenischen Jugendpro-
jektes Mahnmal“ wurde von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen der evangelischen und
katholischen Kirchengemeinde in Untergrom-
bach im Mai 2012 ein Gedenkstein entworfen
und angefertigt. Er erinnert an die 1940 in das
Lager Gurs deportierten Untergrombacher
Bürger jüdischen Glaubens. Am Gedenkstein
findet im 80. Jahr der Deportation eine Feierstunde zur Erinnerung
statt, zu der die beiden Kirchengemeinden in Zusammenarbeit mit dem
Ortschaftsrat, dem Heimatverein und Schülern der Joß-Fritz-Schule
herzlich einladen.

Donnerstag, 22. Oktober 2020
19 Uhr
Heidelsheim, Platz vor der Evangelischen Kirche
(Gedenkstein gegenüber der Verwaltungsstelle)
Öffentliche Veranstaltung

Einen Stein mit der Inschrift „Im Gedenken an unsere verschleppten
jüdischen Mitbürger“ schufen Mitglieder des Verbandes Christlicher
Pfadfinderinnen und Pfadfinder 2005 in Heidelsheim ebenfalls für
das „Ökumenische Jugendprojekt Mahnmal“ in Neckarzimmern. Auch
Heidelsheim gehörte zu den
insgesamt 137 badischen
Gemeinden, in der Men-
schen jüdischen Glaubens
am 22. Oktober 1940 von
der Deportation betroffen
waren. Der Gedenkstein in
Heidelsheim erinnert insbe-
sondere an Emanuel Maier,
der im Alter von 66 Jahren
in Perpignan den Tod fand.

                                  28
Theaterprojekt zum 80. Jahrestag der Deportation
nach Gurs 1940
Donnerstag, 22. Oktober 2020
18 Uhr
Bruchsal, Innenstadt
Nähere Informationen ab Mai 2020 erhältlich unter kultur@bruchsal.de

Bereits zum 70. Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach
Gurs im Oktober 2010 wirkten die Badische Landesbühne, die Musik-
und Kunstschule Bruchsal sowie die Amateurtheater Koralle und Exil
Theater zusammen, um an das Leid der Opfer von 1940 zu erinnern.
Auch zehn Jahre später wird mit Mitteln des Theaters an dieses
düstere Kapitel der Bruchsaler Geschichte erinnert. Für die Badische
Landesbühne und das BLB-Bürgertheater ist die Veranstaltung zum
80. Jahrestag der Deportation nach Gurs Teil des Theaterprojekts
Stadtgeschichten, in dem Schlaglichter auf die historische Entwick-
lung von Bruchsal geworfen werden und Geschichte sinnlich erfahrbar
gemacht wird.

Giora Feidman Sextett (Klezmer for Peace)
In Erinnerung an den 80. Jahrestag der Deportation nach Gurs 1940

Donnerstag, 22. Oktober 2020
20 Uhr (Saalöffnung 19 Uhr)
Bruchsal, Bürgerzentrum, Rechbergsaal
Am Alten Schloss 22
Karten zum Preis von 39 EUR, ermäßigt 19 EUR sind erhältlich bei der
Touristinformation Bruchsal, bei den Bruchsaler Buchhandlungen Braun-
barth, Majewski und Wolf sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen
bundesweit (www.reservix.de). Weitere Informationen zum Konzert
unter: www.jazzclub-bruchsal.de im Internet.

Am 80. Jahrestag der Deportation badischer Juden nach Gurs findet
auf Einladung des Jazzclubs und der Stadt Bruchsal ein außergewöhn-
liches Konzert statt: Der berühmte Klezmer-Musiker Giora Feidman
sorgt mit seinem Sextett für Gänsehaut-Momente. „Klezmer for Peace“
ist ein Projekt mit klarer Botschaft. Feidman schart Musiker aus der
Türkei und Israel um sich und überwindet mit diesem muslimisch-
jüdischen Ensemble die Grenzen von Nationalitäten und Religionen. In
der Kommunikation der sechs Musiker untereinander entwickelt sich
ein Verständnis für die instrumentalen Welten der Anderen, eine Ver-
bindung der unterschiedlichen Kulturen – mit der Botschaft von Einheit
und Frieden durch Musik.

                                 29
Ausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation der
badischen und pfälzischen Juden nach Gurs
Wanderausstellung

Freitag, 23. Oktober – Freitag, 18. Dezember 2020
Bruchsal, Rathaus am Marktplatz, 1. OG
Kaiserstraße 66
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8-16 Uhr, Donnerstag 8-17 Uhr,
Freitag 8-12 Uhr
Eintritt frei
Eine Dokumentation der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-
Konferenz und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-
Württemberg, realisiert mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft zur
Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs

Am frühen Morgen des 22. Oktober 1940, dem Tag des jüdischen
Laubhüttenfestes, wurden in Städten und Dörfern Badens, der Pfalz
und des Saarlands Tausende Juden aufgefordert, sich innerhalb kurzer
Zeit reisefertig zu machen. Insgesamt wurden 6504 Juden aus ihrer
Heimat „abgeschoben“ und in das französische Internierungslager Gurs
verschleppt, wo bereits im ersten Winter Hunderte der Menschen an
Infektionen, Kälte und Erschöpfung starben. Rund 4000 der Internier-
ten starben Jahre später in Auschwitz, Majdanek oder Treblinka. Auch
von den über 80 aus Bruchsal nach Gurs Deportierten überlebten
lediglich 24 Menschen. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte
dieses Verbrechens und erinnert an seine Opfer.

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75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Gottesdienst zum Reformationstag

Samstag, 31. Oktober 2020 (Reformationstag)
19 Uhr
Helmsheim, Evangelische Kirche, Karl-Friedrich-Straße
Öffentliche Veranstaltung

Im Bruchsaler Stadtteil Heidelsheim erinnert der Name der örtlichen
Schule an den evangelischen Theologen und überzeugten NS-Gegner
Dietrich Bonhoeffer. Von den Anfängen des sogenannten „Dritten
Reiches“ an nahm Bonhoeffer öffentlich Stellung gegen nationalsozialis-
tische Maßnahmen. Im April 1945 wurde er als Angehöriger des deut-
schen Widerstands im KZ Flossenbürg ermordet. Die evangelischen
Kirchengemeinden Heidelsheim und Helmsheim nehmen den Jahrestag
zum Anlass, an diesen profilierten Vertreter der Bekennenden Kirche
zu erinnern. In einer Predigt zum Reformationstag schrieb Bonhoeffer
schon 1934: „Die Kirche des Erfolges ist wahrhaftig noch lange nicht
die Kirche des Glaubens.“ Gastprediger und Bonhoeffer-Kenner Pfarrer
Jürgen Lauer wird ausgehend von Bonhoeffers Aussage über die We-
sensmerkmale einer Kirche des Glaubens damals und heute sprechen.

80. Jahrestag der Zerstörung von Coventry
Gedenkgottesdienst mit der Versöhnungs-Litanei von Coventry

Samstag, 14. November 2020
18 Uhr
Kirche in Bruchsal oder Büchenau
Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft
christlicher Gemeinden (ACG) Bruchsal
Informationen über den genauen Veranstaltungsort
ab Mai 2020 zu erfragen beim Ev. Pfarramt Staffort-Büchenau,
Pfarrer Dr. Holger Müller, Gartenstr. 31, 76297 Stutensee
Tel. 07249/8977, E-Mail: pfarrer@kg-staffort-buechenau.de

An die Zerstörung von Bruchsal 1945 erinnern muss auch heißen, über
den 80. Jahrestag der Bombardierung von Coventry am 14. November
1940 zu sprechen. Es war der folgenreichste aller deutschen Luft-
angriffe auf England. Massiv wurden zivile Wohngebiete und Kultur-
güter zerstört, fast 600 Menschen kamen ums Leben. Trotz großer
Verwüstungen wurde bei der Weihnachtsmesse inmitten der Ruinen
zur Versöhnung aufgerufen und – aus Nägeln des Brandschutts der
Kathedrale – das Nagelkreuz von Coventry zusammengefügt. Gemein-
sam mit den Worten „Vater, vergib“ gilt es als Zeichen von Versöhnung
und Frieden.

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Impressum

                                            Stadt Bruchsal
                                      Auflage: 5000 Stück
                                             Januar 2020
Bruchsal   Layout & Druck: KAROLUS Media GmbH, Bruchsal
                                Alle Angaben ohne Gewähr
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