GEH DEINEN WEG! Leitfaden für Lehrkräfte - FIT für die Wirtschaft
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FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I xxxxxxxxx GEH DEINEN WEG! Leitfaden für Lehrkräfte
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Inhalt INHALT Modul Junge Konsument*innen ZIEL DES MODULS: Die Schüler*innen lernen, dass eine gute Finanzplanung ihnen helfen kann, ihre Ziele und Wünsche zu verwirklichen. Zur Verdeutlichung nutzen sie hypothetische Informationen, um ein Taschengeldbudget aufzustellen. Auch ihre Rolle als Verbraucher*innen wird betrachtet. Sie lernen ihre Rechte und Pflichten kennen, die sich nicht nur aus dem Kaufver- trag ergeben. Ferner werden die Gefahren übermäßigen Konsums besprochen: die möglicherweise drohende Ver- oder Überschuldung. Aufgaben Schwierigkeit Art Dynamik Dauer WERBUNG KANN NIEMAND WIDERSTEHEN. DU SCHON. Einzelarbeit 1 Finde das Loch in der Tasche. Dein Budget 25 min Gesprächsrunde 1+ Finanzen – Einschätzen und Planen Gesprächsrunde 30 min Einzelarbeit 2 Das ist ein echtes Schnäppchen. Echt? 20 min Gesprächsrunde 2+ Wer hat das hergestellt? Einzelarbeit 10 min Gesprächsrunde SCHÖN, MIT DIR GESCHÄFTE ZU MACHEN. VERTRAGSRECHTE UND -PFLICHTEN Gruppenarbeit 3 Vertrag ist Vertrag. Oder etwa nicht? Gesprächsrunde 20 min Hausaufgabe 4 Wer liest denn heute noch. Das Kleingedruckte 15 min Gesprächsrunde 5 Das war so nicht abgemacht. Reklamation Gesprächsrunde 20 min 5+ Der Kunde. Ein König mit Rechten und Pflichten Vortrag 30 min Gesprächsrunde 6 Klick, klick – Kaufvertrag? Onlineshoppen Gesprächsrunde 30 min DU HAST KEINE SCHULD. MACH PLUS STATT MINUS Hausaufgabe 7 Dein Phone ist smart. Bist du’s auch? Gesprächsrunde 70 min Einzelarbeit 8 Aller Anfang ist schwer. Außer bei Schulden 20 min Gruppenarbeit 8+ Leben mit Unwägbarkeiten Gruppenarbeit 20 min 8++ Was gehört zu wem? Einzelarbeit 10 min 9 Das bist du dem Staat schuldig. Aus brutto wird netto Einzelarbeit 40 min Gesprächsrunde 9+ Budget von Auszubildenden Gruppenarbeit 30 min Gesprächsrunde 9++ Familienbudget Gruppenarbeit 30 min Gesprächsrunde 9+++ Der Wert einer Lohnminute Gesprächsrunde 10 min
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Inhalt Modul Das ABC der Finanzwelt ZIEL DES MODULS: Ziel dieses Moduls ist es, den Schüler*innen die Grundlagen des Finanzsystems vorzustellen. Sie lernen den bargeld- losen Zahlungsverkehr kennen, werden für das Thema Kredite und Schulden sensibilisiert und befassen sich mit dem Sparen in verschiedenen Kapitalanlageformen. Zur Einleitung der Einheit können Sie auf die Geschichte und Funktionen von Geld eingehen. Das Modul bietet Ihnen auch einen hervorragenden Anlass für einen Besuch in einer nahe gelegenen Bankfiliale. Vor Ort können Sie die Abläufe und konkrete Serviceleistungen (Kontoauszugdrucker, Schalter, Überweisungen) einer Bank praxisnah vermitteln. Aufgaben Schwierigkeit Art Dynamik Dauer SOLL UND HABEN. DU ALS BANKKUND*IN 1 Das geht auf dein Konto. Die Bankgeschäfte Einzelarbeit 25 min Einzelarbeit 1+ Überweisung einer Urlaubsrechnung 25 min Partnerarbeit 1++ Kreditkarten Partnerarbeit 15 min 2 Kleine Schulden, große Schulden. Hausaufgabe 15 min Vom richtigen Umgang mit Krediten Partnerarbeit Gruppenarbeit 3 Spiel Bank: Wer ist kreditwürdig? 30 min Gesprächsrunde MACH DIR WAS AUS GELD. DER VERMÖGENSAUFBAU Hausaufgabe 4 Das kannst du dir sparen. Was Zinsen bringen 15 min Partnerarbeit 5 Schick dein Geld zur Arbeit. Du als Anleger*in Einzelarbeit 45 min Gesprächsrunde 6 Leben Erwachsene so gefährlich? Partnerarbeit 20 min Versicherungen, die du brauchst Partnerarbeit 7 Sei kein Loser. Börse für Anfänger*innen 30 min Gesprächsrunde Hausaufgabe 7+ Virtuelles Aktiendepot 45 min Einzelarbeit
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT FIT FÜR Leitfaden DIE WIRTSCHAFT für Lehrkräfte Leitfaden I xxxxxxxxx für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 1 Einzelarbeit Gesprächsrunde 25 1 FINDE DAS LOCH IN DER TASCHE. DEIN BUDGET ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen erstellen anhand der Informationen im Text eine Budgetplanung D Arbeitshefte, für Sven, die sie mit ihrer eigenen vergleichen, um diese dann zu bewerten. Dabei Taschenrechner führen sie sich ihre Ausgaben einmal selbst vor Augen und werden zum Nachdenken darüber angeregt, wo sie Geld einsparen könnten. ABLAUF: Nachdem alle gemeinsam den Einführungstext gelesen haben, sollen die Schüler*innen zunächst herausfil- • tern, welche Ausgaben Sven hat. • Bevor Sie das Ergebnis mit der Klasse besprechen, können Sie beispielsweise das Endergebnis oder Zwischen- ergebnisse nennen, um der Klasse Gelegenheit zu geben, auch bei einem Denkfehler noch selbst auf das korrekte Ergebnis zu kommen. • Nachdem Sie die Rechenschritte bei Sven besprochen haben, soll jede und jeder das eigene eigenes Budget durchrechnen. • Anschließend können Sie in der Klasse noch einmal darüber sprechen, ob die Schüler*innen das Ergebnis erwartet haben oder ob es sie überrascht hat. • Gehen Sie bei der Besprechung darauf ein, dass jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat und deshalb das Budget, also die Verteilung der Ausgaben, bei jedem verschieden sein können. So kann der eine leichter auf eine neue Hose verzichten als ein anderer, der dafür aber Geschenke selbst bastelt und deshalb hierfür weniger Geld einplant. Tipps: • Wenn die Klasse Schwierigkeiten mit dem Herausfiltern der Informationen hat, können Sie auch spontan beginnen, die Beträge gemeinsam mit der Klasse an der Tafel zu sammeln. Die Jugendlichen müssen diese dann nur noch bei sich im Heft einsetzen. • Vielleicht können Sie mit der Klasse auch noch weitere Beispiele dafür finden, wie die Schülerinnen und Schüler oder Sven Geld einsparen können. > Bonusmaterial: Arbeitsblatt 1 und 2 der Aufgabe 1+
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 1 MUSTERLÖSUNG: SVENS LÖSUNG Einkommen (pro Monat) 30 € 1. Taschengeld 60 € + 40 € 2. + Andere Einnahmen (zum Beispiel Nebenjobs, Geldgeschenke) 130 € 3. = Gesamteinkommen Verfügbares Einkommen 130 € 3. Gesamteinkommen (–20 €) 4. – Von Sven angestrebter Sparbetrag (Betrag, den er gern für die geplante Jacke zur Seite legen würde. Ob er das schafft, siehst du durch die folgende Berechnung der Ausgaben) 130 € 5. Verfügbares Einkommen zu Beginn des Monats (Betrag, den Sven zur Verfügung hat) Ausgaben (Wie viele Euro jeden Monat als Kosten einzuplanen sind) 4 x 15 € + 7,50 € 6. Essen, Süßigkeiten, Snacks 3,49 € 7. + Schulmaterial 15 € 8. + Kleidung 20 € 9. + Handy, SMS, Telefon 10 € 10. + Freizeit (zum Beispiel Kino) 2x3€ 11. + Bus- und Bahnfahrkarten 0€ 12. + Geschenke 3,50 € 13. + Sonstiges 125,49 € 14. = Gesamtausgaben Ergebnis (Das ist der sogenannte Saldo: Entweder ergibt sich ein Defizit, ein Überschuss oder Sven landet bei „plus minus null“ – dann hat er genauso viel ausgegeben und gespart, wie er eingenommen hat) 130 € – 125,49 € 5. Verfügbares Einkommen minus 14. Gesamtausgaben 4,51 € = Überschuss (So viel hat Sven übrig behalten, als er die Bank betritt, um sein Spargeld abzuliefern) – 15,49 € = oder Defizit (So viel Geld fehlt Sven in diesem Monat, um den gewünschten Betrag von 20 Euro zu sparen)
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 1+ Gesprächsrunde 30 1+ FINANZEN – EINSCHÄTZEN UND PLANEN ZIEL: MATERIAL: Die Schüler*innen sollen sich vertieft mit ihren Einnahmequellen Arbeitsblatt 1 und 2 sowie der dazugehörigen Finanzplanung befassen. ABLAUF: Teilen Sie die Arbeitsblätter aus oder projizieren Sie diese an die Wand. Erörtern Sie anschließend die einzelnen Grafiken. Besprechen Sie mit den Schüler*innen zunächst ganz allgemein die Grafiken aus dem Arbeitsblatt 1 und gehen Sie hier- bei auf Auffälligkeiten ein. Die Grafiken auf dem Arbeitsblatt 2 beziehen sich auf die Finanzplanung, die sich wiederum auf das monatlich verfügba- re Einkommen bezieht. Besprechen Sie an dieser Stelle mit den Jugendlichen, was Finanzplanung bedeutet und welchen Nutzen auch sie schon daraus ziehen können. Zeigen Sie hier wenn möglich die Vor- und Nachteile auf. Mit Blick auf die Finanzplanung haben Sie am Ende der Gesprächsrunde die Möglichkeit, noch einmal den Lerneffekt aus der Aufgabe 1 abzuprüfen beziehungsweise die Aufgabe 2 einzuleiten. Tipps: Erkundigen Sie sich vorher bei der Lehrkraft, ob die Schüler*innen schon mit Grafiken gearbeitet haben, und erklären Sie gegebenenfalls den Aufbau. Achten Sie darauf, dass Sie den Schüler*innen vor dem Besprechen der Inhalte ausreichend Zeit geben, die Grafiken in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Jugendlichen nicht in die Verlegenheit kommen sollen, ihre persönliche Finanzla- ge offen darzulegen. Musterlösung: Diskutieren Sie bei Arbeitsblatt 1 vor allem, warum die Befragten ein so hohes monatliches Einkommen haben, obwohl das übliche Taschengeld in der Altersklasse zwischen 14 und 17 Jahren deutlich niedriger liegt. Mögliche Begründungen hierfür können sein, dass bereits 32 Prozent der Befragten ein Einkommen aus einer Berufs- tätigkeit beziehen. Zudem bekommen einige Jugendliche Taschengeld nicht zum freien Gebrauch, sondern hier sind auch schon Ausgaben für Schulmaterial, Kleidung und Ähnliches einkalkuliert. Bei Arbeitsblatt 2 ist zu beachten, dass die Befragten nicht mehr zwischen 14 und 17 Jahren, sondern zwischen 14 und 24 Jahren alt sind. Durch ein höheres regelmäßiges Einkommen kann bedingt sein, dass die 18- bis 24-Jährigen sich mit 46 Prozent deutlich mehr mit ihrer Finanzplanung beschäftigen als die 14- bis 17-Jährigen, die nur zu 19 Prozent angeben, sich regelmäßig damit zu beschäftigen. Auffällig ist zudem, dass nur 36 Prozent der Befragten angeben, dass sie der Meinung sind, dass sich Sparen sehr lohnt, aber dennoch 53 Prozent regelmäßig sparen.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 1 1+ UMFRAGEERGEBNISSE 1.165 € 607 € 462 € Monatlich verfügbares Einkommen 119 € Anzahl der Befragten: 651 Alle 14–17 Jahre 18–20 Jahre 21–24 Jahre 14- bis 17-Jährigen stehen durchschnittlich rund 120 Euro/Monat zur Verfügung; mit dem Alter und je nach Lebenssituation steigt der Betrag an. Quelle des Einkommens und Lebensumstände Einkommen beziehen die meisten von ihren Eltern oder bereits aus einer Berufs- oder Nebentätigkeit. Drei Viertel leben noch bei ihren Eltern. Haupteinkommen Lebensumstände Eltern oder Verwandte 44% Einkommen 32% aus Berufstätigkeit Nebentätigkeit/Job 14% 76% Lebe bei meinen Eltern BAföG oder Stipendium 2% Einkommen des Partners 2% Sozialhilfe bzw. Hartz IV 2% Arbeitslosengeld 1% 9% Lebe allein Sonstiges 1% 6% Lebe mit Partner 5% Lebe in Wohngemeinschaft keine Angabe 1% 2% Lebe in Ehe ohne Kinder 2% Lebe in Ehe mit Kindern Quelle: Jugendstudie 2015 des Bankenverbands
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 2 1+ UMFRAGEERGEBNISSE Persönliche Finanzplanung Knapp vier von zehn Befragten kümmern sich regelmäßig um ihre Finanzangelegenheiten; junge Erwachsene öfter als Jugendliche. Jugendliche Junge Erwachsene Alle 14–17 Jahre 18–24 Jahre Regelmäßig 19 % 46 % 37% 33% 37 % Ab und zu Selten 44 % 38% 40% 37 % Nie 33 % 25 % Anzahl der 18% 19% 18 % Befragten: 15 % 651 8% 8% 8 % 12 % 6 % 2009 2012 2015 Sparverhalten: Lohnt sich das Sparen? Sparverhalten: Sparneigung und -betrag Knapp vier von zehn Befragten bezweifeln, Rund die Hälfte der jungen Leute spart regelmäßig. Je älter die Befragten, desto dass sich Sparen zurzeit wirklich lohnt; höhere Beträge werden gespart. Anzahl der Befragten: 651, Angaben in Prozent ein gutes Drittel findet aber, dass es sich sehr lohnt. 4 % Sehr 36 € 17 % Etwas 14–17 Jahre 36 % 53 % Über 500 Euro Kaum Regelmäßig 30 % 101–500 Euro 27 % Gar nicht Ab und zu 97 € 26–50 Euro Nie 18–20 Jahre 32 % 0–25 Euro 20 % 25 % Anzahl der 236 € 17 % 15 % Befragten: 651 21–24 Jahre Sparverhalten Monatlicher Sparbetrag Durchschnittlicher monatlicher Sparbetrag Quelle: Jugendstudie 2015 des Bankenverbands
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 2 Einzelarbeit Gesprächsrunde 20 2 DAS IST EIN ECHTES SCHNÄPPCHEN. ECHT? ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen vergleichen anhand eines von ihnen gewählten Produkts, welcher D Arbeitshefte Laden das beste Angebot machen kann. Sie sollen lernen, dass sie durch einen Vergleich verschiedener Anbieter besonders bei größeren Ausgaben Vorteile haben können. Sie sollen erkennen, dass sie bei vielen Entscheidungen stark von der Werbung beeinflusst werden können. ABLAUF: • Besprechen Sie mit der Lehrkraft, ob die Schüler*innen während des Unterrichts nach den einzelnen Produkten recherchieren können oder, falls nicht, ob sie mit einer Hausaufgabe einverstanden ist. • Bevor die die Jugendlichen ihre Recherche beginnen, lesen Sie mit ihnen den einleitenden Text. • In der nächsten Stunde können Sie dann gemeinsam die gesammelten Informationen und Ergebnisse besprechen. • Nutzen Sie die Gelegenheit, mit den Schüler*innen nicht nur einzelne Informationsquellen aufzulisten, sondern gegebenenfalls auch über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kaufmöglichkeiten – zum Beispiel unterschiedliche Gewährleistung oder Versandkosten beim Onlinekauf – zu sprechen. Mögliche Lösung: Produkt, das du demnächst kaufen willst: Ich möchte demnächst eine Slackline kaufen. Eine Slackline ist ein Gurt, der in niedriger Höhe zwischen zwei Bäumen oder Laternenmasten gespannt wird. Darauf kann man Balancieren üben (Freizeitprodukt, also Befriedigung eines Luxusbedürfnisses). Welche Produzenten bieten dieses Produkt an? Classic Line X13 von Gibbon Slacklines Elephant Freak Flash’ Line Set von Elephant Slacklines Slack-Liners 4-teiliges Slackline Set von Slack-Liners Mountain Equipment Chill-Slackline by Heinz Zak von Mountain Equipment Ultrasport Slackline Set von Ultrasport Auf welche Produkteigenschaften kommt es dir besonders an? Mir kommt es besonders auf ein niedriges Gewicht, einen Baumschutz, eine Ratsche sowie ein TÜV-Siegel und den einfachen Aufbau an. Welche Geschäfte verkaufen es? Wie viel kostet es dort? Liste die Geschäfte und den jeweiligen Preis auf: Amazon: Classic Line X13 – EUR 58,85 Elephant Freak Flash’ Line Set – EUR 97,45 Slack-Liners 4-teiliges Slackline Set – EUR 30,00 Mountain Equipment Chill-Slackline by Heinz Zak – EUR 74,85 Ultrasport Slackline Set – EUR 39,99 Globetrotter: Classic Line X13 – EUR 59,95 Mountain Equipment Chill-Slackline by Heinz Zak – EUR 74,85
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Elephant Slacklines: Elephant Freak Flash’ Line Set – EUR 124,90 Slack-Liners: Slack-Liners 4-teiliges Slackline Set – EUR 59,00 Steht der Preis fest, gibt’s Rabatte oder kannst du verhandeln? Grundsätzlich steht der Preis fest. Wie viel willst du höchstens bezahlen? Ich möchte maximal 70 Euro bezahlen. Ist die Qualität höher oder hält das Produkt länger, sodass ein höherer Preis gerechtfertigt wäre? Durch die Verwendung besserer Materialien halten vor allem Seil und Ratsche länger. Gibt es ein Produkt mit einer ähnlichen oder besseren Qualität zu einem günstigeren Preis? Nein. Gibt es das Produkt auch gebraucht zu kaufen? Wo? Was kostet es dort? Liste Läden oder Onlineportale und Preise auf: Die Angebote für gebrauchte Slacklines bei Amazon oder Ebay-Kleinanzeigen sind etwa ein Drittel günstiger. Hier ist es allerdings nicht immer möglich, jedes Modell zu bekommen. Hast du vor dem Kauf nachgeschaut, ob es Produkttests gibt (zum Beispiel bei der Stiftung Warentest)? Sind die Angaben verlässlich? Derzeit sind nur wenige unabhängige Tests verfügbar. Empfiehlt jemand das Produkt? Ist die Quelle vertrauenswürdig? Bisher konnte mir niemand ein Produkt empfehlen. Begründe deine Entscheidung: Ich persönlich würde mich derzeit für die Classic Line X13 von Gibbon Slacklines entscheiden, da sie leicht aufzubauen und TÜV-geprüft ist. Zudem hat das Seil eine geringe Dehnung und ist somit auch für Anfänger*innen gut geeignet. Tipps: Wenn Sie mit den Schüler*innen ein Ergebnis ähnlich der Musterlösung erarbeitet haben, fragen Sie sie, ob alle Aspekte ausreichend berücksichtigt wurden. Zum Beispiel: 1. Wie gehen Käufer*innen mit den Preisunterschieden um? Warum fällt die Entscheidung zugunsten der (mittelpreisigen) Classic Line von Gibbon aus? 2. Wo wird das Produkt gekauft werden, bei Amazon oder bei Globetrotter? Der eine Anbieter ist ein Online-Versandhandel. Das Produkt ist hier um 1,10 Euro billiger und es wird einem zugeschickt. Es fallen aber möglicherweise Versandgebühren an, die das Produkt teurer machen. Der andere Anbieter ist ein Filialist. Hier entsteht ein Einkaufserlebnis und man kann das Produkt sehen und anfassen und der Kauf stärkt vielleicht die Innenstadt. Diskutieren Sie diese Aspekte in der Klasse. > Bonusmaterial: Aufgabe 2+: Wer hat das hergestellt?
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 2+ Einzelarbeit Gesprächsrunde 10 2+ WER HAT DAS HERGESTELLT? ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen erkundigen sich, welche Produkte welchen Konzernen zu- D Arbeitsblatt 1 und 2 zuordnen sind. Dadurch soll ihnen klar werden, wie sehr Werbung auch auf sie wirkt. Denn: Viele Markenartikel haben eine zugehörige Werte- und Emotions- welt geschaffen, mit der die Schüler*innen vertraut sind. Mit dieser Übung wird deutlich, dass trotz Vielfalt in der Werbung viele Produkte von wenigen – vielen eher unbekannten – Konzernen produziert werden. ABLAUF: • Besprechen Sie mit der Lehrkraft, ob die Schüler*innen während des Unterrichts die Produzenten recherchieren können oder, falls nicht, ob stattdessen eine Hausaufgabe möglich ist. • Bevor die Lernenden ihre Recherche beginnen, lesen Sie mit ihnen den einleitenden Text. • Teilen Sie die Klasse in drei Gruppen ein und weisen sie jeder Gruppe eine Produktart zu. Anschließend können Sie den Gruppen je nach Gruppengröße etwa fünf Produktnamen Ihrer Wahl diktieren. • Die Schüler*innen recherchieren im Internet, zu welchem Konzern die Produkte gehören. • Besprechen Sie die Ergebnisse in der nächsten Stunde. War die Klasse überrascht, dass so viele verschiedene Produkte letztlich aus den Fabriken desselben Konzerns stammen? Wo haben die Konzerne ihren Sitz und wo produzieren sie? > Die Musterlösung mit Stand Februar 2016 befindet sich auf dem Arbeitsblatt 2
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 1 2+ WER HAT DAS HERGESTELLT? KONZERNE Ferrero Mars Nestlé Procter & Unilever (Großbritannien/ Sonstige (Italien) (USA) (Schweiz) Gamble (USA) Niederlande) SÜSSWAREN After Eight Airwaves Kinder Kitkat M&M’s Pringles Snickers tic tac Twix Wick Yogurette LEBENSMITTEL Alete BiFi Iglo Knorr Langnese LÄTTA Maggi Nutella Uncle Ben’s Vittel Wagner PFLEGE/HYGIENE Ariel Axe Bübchen Dove Head & Shoulders Labello Nivea Persil Rexona Schauma Tempo Zewa
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 2 2+ LÖSUNG: WER HAT DAS HERGESTELLT? KONZERNE Ferrero Mars Nestlé Procter & Unilever (Großbritannien/ Sonstige (Italien) (USA) (Schweiz) Gamble (USA) Niederlande) SÜSSWAREN After Eight x Airwaves x Kinder x Kitkat x M&M’s x Pringles x Snickers x tic tac x Twix x Wick x Yogurette x LEBENSMITTEL Alete x BiFi ab 2015 Iglo x bis 2014 Jack Link's Knorr x Langnese x LÄTTA x Maggi x Nutella Uncle Ben’s x Vittel Wagner x PFLEGE/HYGIENE Ariel x Axe Bübchen x Dove Head & Shoulders x Labello Beiersdorf Nivea Beiersdorf Persil Henkel Rexona x Schauma Henkel SCA Tempo Hygiene- Products SCA Zewa Hygiene- Products Stand: Februar 2016
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 3 Gruppenarbeit Gesprächsrunde 20 3 VERTRAG IST VERTRAG. ODER ETWA NICHT? ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen unterscheiden, in welchen Fällen es zum Abschluss eines D Arbeitshefte, Kaufvertrags gekommen ist. Ihnen soll bewusst werden, an welche Aussagen sie Arbeitsblatt 3 gebunden sein könnten und dass sie dabei aufpassen müssen. ABLAUF: Lesen Sie gemeinsam den Einleitungstext und besprechen Sie im Anschluss daran noch einmal Schritt für Schritt das Zustandekommen von Kaufverträgen. Nehmen Sie dabei darauf Bezug, dass die Lernenden aktuell noch nicht geschäftsfähig sind. Lösung: 1. Du stehst vor einem Kleiderständer und unterhältst dich mit deiner Freundin darüber, dass du eine bestimmte Hose gern kaufen willst. Eine Verkäuferin hört das, drückt dir die Hose in die Hand und verlangt von dir, dass du sie sofort bezahlst. > Hier ist kein Kaufvertrag zustande gekommen, da du keine Willenserklärung gegenüber der Verkäuferin geäußert hast und aus den Umständen erkennbar ist, dass du noch überlegst. 2. Du hast in einem Geschäft einen Fernseher gesehen und vereinbart, dass dir dieser nach Hause geliefert wird. Drei Tage nach der Bestellung siehst du in einem anderen Laden ein viel besseres Angebot. Der Transporter aus dem ers- ten Geschäft ist bereits zu dir unterwegs. > Hier ist ein Kaufvertrag zustande gekommen. Du hast kein Recht darauf, diesen rückgängig zu machen. Du woll- test bei der Bestellung genau diesen Fernseher zum im Geschäft angegebenen Preis. Nur weil du jetzt ein günstige- res Angebot gefunden hast, ändert sich nichts mehr an der Bindungswirkung deiner vorherigen Aussage gegenüber dem Geschäft. 3. Du legst einen Karton Milch in deinen Einkaufswagen. Ein paar Minuten später überlegst du es dir noch einmal anders und stellst die Milch zurück. Ein Verkäufer besteht darauf, dass du den Milchkarton behältst und bezahlst. > Solange du das Produkt nicht beschädigt hast, musst du es nicht kaufen. Die Frage, durch welche Handlung ein Kaufvertrag im Geschäft zustande kommt, ist in der Rechtswissenschaft viel diskutiert. Der jetzige Stand ist aber, dass du erst dann einen Kaufvertrag schließt, wenn die Ware über die Kasse gelaufen ist. 4. Du siehst auf einem Flohmarkt ein Comicheft, das du schon seit langem suchst. Der Händler will nur 2 Euro dafür haben. Du gibst ihm das Geld, er nimmt es, du steckst das Heft ein und gehst weiter. Kurz darauf läuft er dir hinterher und sagt, dass er dir den Comic viel zu billig verkauft hätte. Er wolle doch lieber 8 Euro dafür haben. > Hier ist ein gültiger Kaufvertrag zustande gekommen, soweit der Verkäufer nicht beim Verkauf des Comichefts dieses mit einem anderen verwechselt hat und diese Verwechslung auch belegen kann. Tipps: Hier eignet sich eine Gruppenarbeit besonders gut, da die Schüler*innen so zuerst einmal untereinander diskutieren und sich viel Wissen gegenseitig vermitteln können. Insbesondere bei dem zweiten Szenario mit dem Fernseherkauf bietet es sich an, auf die Stichworte Kulanz (siehe auch Aufgabe 5) und eventuell auf die sogenannte Bestpreisgarantie einzugehen. Geschäfte bieten ihren Kund*innen eine solche manchmal freiwillig an. Wenn man beispielsweise innerhalb von zwei Wochen nach Kauf das gleiche Produkt woanders billiger sieht, nimmt das Geschäft die Ware entweder zurück oder erstattet die Differenz.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 3 VORSCHLAG FÜR EIN TAFELBILD Zustandekommen eines Kaufvertrags Willenserklärung Antrag VERTRAG Willenserklärung Annahme
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 4 Hausaufgabe Gesprächsrunde 15 4 WER LIEST DENN HEUTE NOCH. DAS KLEINGEDRUCKTE ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen sollen für eventuelle Folgen von AGB sensibilisiert D Arbeitshefte, von den werden, damit sie nicht blind alles akzeptieren. Gleichzeitig sollen sie Schüler*innen recherchierte AGB sehen, dass sie keine Angst vor Verträgen mit einem endlosen Anhang und Datenschutzbestimmungen zu haben brauchen, sondern souverän damit umgehen können. verschiedener Firmen ABLAUF: Besprechen Sie mit der Lehrkraft, ob die Jugendlichen während des Unterrichts die AGB recherchieren können • oder, falls nicht, ob stattdessen eine Hausaufgabe möglich ist. • Bevor die Schüler*innen ihre Recherche beginnen, lesen Sie mit ihnen den einleitenden Text. • In der nächsten Stunde können Sie dann gemeinsam die gesammelten Informationen und Ergebnisse bespre- chen. • Bringen Sie auch selbst entsprechende Unterlagen mit, die Sie für gelungen oder auch für besonders schlecht halten. • Besprechen Sie mit den Schüler*innen, worauf unbedingt zu achten ist. Lösung: • Alle Daten, die man freiwillig angibt, werden von den Onlineshops gespeichert und zur Gestaltung individueller Ange- bote genutzt. Außerdem erhalten die Unternehmen über Cookies (eine kleine Archivdatei), die sie auf den Rechnern von Besucher*innen ihrer Website installieren, Informationen darüber, welche Seiten man in welcher Reihenfolge besucht hat und wie man sich durch die Unternehmenswebsite geklickt hat. • Außerdem werden Daten wie aktuelle Adressen und Telefonnummern gesammelt oder die Zugangsnummern der internetfähigen Geräte (IP-Adressen), mit denen man die Seite aufruft oder ein Unternehmen kontaktiert. Die Daten werden oft auch mit anderen (Partner-)Unternehmen ausgetauscht. • Die Daten werden in der Regel an Unternehmen weitergeleitet, die sich mit Zahlungsprozessen beschäftigen, um Miss- brauch und Betrug beim Bezahlen vorzubeugen. • Zwar beteuern die Unternehmen einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit den gesammelten Daten. Man kann sich aber im digitalen Zeitalter nie ganz sicher sein, ob die eigenen Daten nicht missbraucht werden könnten. Tipps: • Mit dem Thema Onlinehandel beschäftigt sich gesondert Aufgabe 6. • AGB dienen der Konkretisierung der mit dem Vertrag einhergehenden Pflichten. Wenn nichts anderes vereinbart wurde, richten sich Kaufverträge nach den Bestimmungen des BGB. Da manche dieser Regelungen nicht im Sinne der Verkäufer*innen sind, formulieren sie AGB als Vertragsbestandteil. Das ist erlaubt, solange diese inhaltlich die im BGB genannten Grenzen nicht überschreiten. • AGB dürfen nicht gegen das Prinzip von Treu und Glauben verstoßen oder Vertragspartner*innen in unzulässiger Weise benachteiligen. Die einzelnen Verbote finden sich in den §§ 307 ff. BGB. Tipp: Ziehen Sie die Paragrafen auf Overheadfolie und bauen Sie diese in Ihre Präsentation ein. • Das wichtigste Merkmal, das AGB von anderen Vertragsbedingungen unterscheidet, ist, dass sie bei quasi allen Verträ- gen der Handelsunternehmen angewandt werden, also nicht nur bei einem speziellen Vertrag. • AGB werden nur dann zu einem Teil des persönlichen Vertrags, wenn sie so präsentiert wurden, dass Kund*innen sie auch wahrnehmen konnten. Außerdem muss die Regelung eine sein, mit der Kund*innen rechnen konnten. Sie muss also typisch für diese Art von Vertrag sein.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 5 Gesprächsrunde 20 5 DAS WAR SO NICHT ABGEMACHT. REKLAMATION ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen tauschen sich über ihre Erfahrungen mit Reklamationen aus. D Arbeitshefte Ihnen soll bewusst werden, wann ein Mangel vorliegt und was ihnen dann zusteht. ABLAUF: esen Sie mit den Schüler*innen den Einleitungstext. Besprechen Sie danach, in welchen Fällen einem was zu- L steht und wie man als Verbraucher*in am besten an die jeweilige Situation herangeht. Anschließend können die Jugendlichen das soeben Gelernte mit bereits Erlebtem in der Diskussion abgleichen. > Bonusmaterial: Aufgabe 5+: Der Kunde. Ein König mit Rechten und Pflichten Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 5+ Vortrag Gesprächsrunde 30 5+ DER KUNDE. EIN KÖNIG MIT RECHTEN UND PFLICHTEN ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen vertiefen ihr Wissen zu Kaufverträgen und Reklamationen D Arbeitshefte, und lernen die Begriffe Gewährleistung und Garantie zu unterscheiden. Arbeitsblatt 1, 2 und 3 ABLAUF: rläutern Sie den Schüler*innen mithilfe der beiden folgenden Begriffserklärungen, welche Rechte die soge- E nannte Gewährleistung den Käufer*innen einräumt und was im Unterschied dazu eine Garantie ist. Nutzen Sie die Erklärungen entweder nur als Gedankenstütze für sich oder teilen Sie dazu das Arbeitsblatt 1 und 2 aus und lassen es vorlesen oder legen Sie es als Folie auf. Anschließend können Sie mit den Schüler*innen bis zu sechs Fallbeispiele durchgehen. Diese befinden auf Arbeitsblatt 2. Besprechen Sie, in welchen Fällen entweder Gewährleistung oder Garantie in Anspruch genommen werden kann. Das Arbeitsblatt 3 können Sie kopieren und austeilen oder vorlesen oder als Folie auflegen. Anschließend können die Schüler*innen das soeben Gelernte mit bereits Erlebtem in der Diskussion abgleichen.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 1 5+ GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE ERLÄUTERUNG DER BEGRIFFE GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE Was ist Gewährleistung? Unter Gewährleistung („Mängelrecht“) versteht man die Rechte des Käufers oder der Käuferin, falls das Produkt Mängel auf- weist, es also nicht so funktioniert, wie es funktionieren sollte. Die gesetzliche Gewährleistung nach § 437 BGB beträgt seit dem 1.1.2002 24 Monate. Um nachzuweisen, wann du das Produkt gekauft hast, solltest du deine Rechnungen und Belege immer aufbewahren. Um die Gewährleistung in Anspruch nehmen zu können, muss der Mangel bereits beim Kauf des Pro- dukts vorliegen. Geht die Ware innerhalb eines halben Jahres kaputt, geht man vereinfachend davon aus, dass das Produkt von Anfang an beschädigt war (auch wenn du es vielleicht nicht direkt gemerkt hast). In diesem Fall hast du als Kund*in mehrere Möglichkeiten: 1. Du kannst das Produkt reparieren lassen („Anspruch auf Nacherfüllung“) oder 2. du kannst das Produkt zurückgeben („Rücktrittsrecht“) oder 3. du kannst einen Preisnachlass einfordern („Minderung“). Das Geschäft, in dem du gekauft hast, wird dir vermutlich zunächst anbieten, das Produkt zu reparieren, und dir erst dann die Optionen nennen, das Produkt zurückzunehmen oder den Preisnachlass zu gewähren. Geht das Produkt erst nach einem halben Jahr kaputt, musst du beweisen, dass die Ware schon beim Kauf beschädigt war. Das gilt für neue und gebrauchte Produkte. Dies ist meist sehr schwierig. Das heißt in der Praxis, dass nach Ablauf der Sechsmonatsfrist nur noch in wenigen Fällen eine Gewährleistung in Anspruch genommen werden kann und du im Regelfall auf die Kulanz des Geschäfts angewiesen bist. Kulanz meint, dass man dir die Möglichkeit gibt, das Produkt umzutauschen, obwohl die Gewährleistung bereits abgelaufen ist. Was ist Garantie? Der Hersteller eines Produkts oder der Handel kann zusätzlich und freiwillig eine sogenannte Garantie geben. Es ist auch möglich, dass ein Hersteller eine Garantie ausspricht, ein Händler diese Garantie aber nicht an dich weitergibt. Damit garantiert man dir, dass das Produkt oder bestimmte Produktteile in einem festgelegten Zeitraum nicht kaputtgehen werden. Hierbei ist es im Gegensatz zur Gewährleistung vollkommen irrelevant, ob das Produkt schon beim Kauf fehlerhaft war. Wer die Garantiezusage gegeben hat (Hersteller oder Händler), an den wendest du dich, sollte es Mängel geben. Bei der Garantie muss ein*e Garantiegeber*in nachweisen, dass der beanstandete Mangel bei Übergabe der Ware noch nicht bestand. Eine Garantiezusage ersetzt jedoch keine gesetzliche Gewährleistung und kann den Umfang der Gewährleistung auch nicht verringern, sondern nur ergänzen.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 2 5+ GILT HIER GEWÄHRLEISTUNG ODER GARANTIE? Aufgabe: Entscheide für die einzelnen Situationen, ob Gewährleistung oder Garantie in Anspruch genommen werden können. 1. Marc hat sich vor einem Monat einen MP3-Player gekauft. Als er heute Morgen auf dem Weg zur Schule per Klick zu seinem Lieblingslied vorspringen wollte, funktionierte die Taste nicht mehr. Was kann er tun? 2. Ben hat sich noch vor Marc einen MP3-Player gekauft. Das ist mitt- lerweile fünf Monate her. Der ist ihm jedoch gestern, als er mit dem Fahrrad unterwegs war, aus der Tasche gefallen. Seitdem funktioniert das Display nicht mehr. Kann er den Player noch umtauschen? 3. Dein Freund erzählt dir von einer neuen tollen CD. Da fällt dir ein, dass er in einer Woche Geburtstag hat. Du bestellst die CD im Internet. Kurz vor seinem Geburtstag stellst du fest, dass er sich die CD schon gekauft hat. Kannst du die CD noch umtauschen? Musst du dafür etwas bezah- len? 4. Vor drei Jahren hast du einen Rucksack von deinen Eltern geschenkt bekommen. Jetzt funktioniert der Reißverschluss nicht mehr richtig. In welchem Fall müsste der Hersteller diesen noch reparieren lassen? 5. In deiner Fußballzeitschrift liest du, dass dein Lieblingsverein ganz günstig einen Fanfußball mit Unterschriften verkauft. Du bestellst ihn sofort per Internet. Ein paar Tage später hast du den Fußball und auch die Rechnung im Briefkasten. Auf der Rechnung steht ein viel höherer Betrag. Kannst du auf dem Preis bestehen, der in deiner Zeitschrift stand? 6. Deine Eltern haben sich eine Digitalkamera gekauft, die nach genau sechs Monaten kaputtgegangen ist. Schnell lassen sie diese noch in der Gewährleistung reparieren. Einen Monat später geht die reparierte Kamera wieder kaputt. Können sie diese jetzt noch mal reparieren lassen?
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 3 5+ LÖSUNGEN ZU GEWÄHRLEISTUNG ODER GARANTIE 1. Da Marc den MP3-Player erst vor einem Monat gekauft hat, kann er sich einfach bei dem Handelsladen melden. Dieser wird ihn vermutlich bit- ten, den MP3-Player vorbeizubringen oder einzuschicken. Anschließend entscheidet das Geschäft, ob es das Gerät reparieren kann oder aus- tauschen muss. 2. Bis zu sechs Monate nach dem Kauf muss die Verkaufsseite nachwei- sen, dass sie für einen Mangel nicht verantwortlich ist. Wenn wie hier das Display durch einen Unfall gebrochen ist, wird allerdings ziemlich schnell klar sein, dass Ben den Schaden selbst verschuldet hat. Der oder die Verkäufer*in muss aus diesem Grund gar nichts tun. 3. In diesem Fall hast du kein Recht auf einen Umtausch. Rechtskundige nennen das einen „Motivirrtum“. Das heißt, dass du zum Zeitpunkt des Kaufs sicher warst, dass du dieses Produkt zu diesem Preis in diesem Geschäft kaufen möchtest. Dass deine persönlichen Umstände sich geändert haben, hat keinen Einfluss auf die Gültigkeit des Vertrags. Allerdings bieten viele Handelsunternehmen an, die Sachen trotzdem zurückzunehmen. Da sie hierzu nicht verpflichtet sind, kann es aller- dings sein, dass du einen Teil der Kosten für den Vorgang selbst tragen musst. 4. Ein Geschäft muss den Rucksack nur dann reparieren, wenn es eine so lange Garantie darauf gegeben hat. 5. Ja, wenn ein bestimmter Preis ausgeschrieben ist, können Verkäufer*innen ihn nicht einfach ändern. Solange sich deine Bestel- lung auf die Anzeige bezieht, musst du nur den dort angegebenen Preis zahlen. 6. In diesem Fall müssen deine Eltern, da die ersten sechs Monate der Frist bereits abgelaufen sind, nachweisen, dass es nicht ihre Schuld ist, dass die Kamera nun schon wieder kaputt ist.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 6 Gesprächsrunde 30 6 KLICK, KLICK – KAUFVERTRAG? ONLINESHOPPEN ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen sollen erkennen, dass für Kaufverträge, die über das Internet zu- D Arbeitshefte stande kommen, grundsätzlich die gleichen Regeln gelten wie für Offlinekäufe. Trotzdem sollen sie hinterher die Risiken beim Onlinekauf kennen, die dadurch entstehen, dass Einkaufen im Internet so einfach und schnell geht und das Alter von Käufer*innen für die Shops nicht erkennbar ist. ABLAUF: • Lesen Sie mit den Schüler*innen den Einleitungstext. • Besprechen Sie danach die verschiedenen Bezahlformen. Diskutieren Sie, warum es im Netz einfacher ist, Dinge zu bestellen, die man eigentlich nicht bezahlen kann. • Welche Online-Bezahlformen haben die Schüler*innen schon einmal benutzt? Sie sollen ihre Erfahrungen schildern. Anschließend können Sie gemeinsam mit der Klasse die Vorteile und möglichen Gefahren zusam- menfassen. Fertigen Sie dazu eine Pro- und Kontra-Sammlung in einem Tafelbild an oder eine Zeichnung auf dem Overheadprojektor. • Konnte in den beschriebenen Beispielen das Geld dank des Widerspruchsrechts zurückgeholt werden? Tipps: Schildern Sie Fälle aus eigenem Erleben oder von Bekannten, in denen Minderjährige einen Kaufvertrag getätigt und versehentlich oder absichtlich unerlaubt teure Dinge gekauft haben. Onlineshops konkretisieren folgende Punkte typischerweise noch einmal gesondert: • Fristen • Gefahrübergang • anwendbares Recht und Gerichtsstand • Widerrufsbedingungen • Eigentumsvorbehalte • Datenschutz • Zeitpunkt des Vertragsschlusses Fernabsatzgesetz: Für den Onlinehandel gelten strengere gesetzliche Regelungen, die Kund*innen weiter gefasste Rück- gabemöglichkeiten einräumen als bei einem Kauf im Laden. Diese sind im Fernabsatzgesetz geregelt. Interessenten wird beispielsweise das Recht eingeräumt, das bestellte Produkt bei Nichtgefallen ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen zurückzuschicken. Dies darf man unabhängig davon tun, ob das Produkt schon bezahlt wurde oder nicht. Entweder hatte man ohnehin noch nicht bezahlt oder das Geld wird zurückerstattet. Manche Unternehmen bieten ihren Kund*innen sogar ein verlängertes Rückgaberecht von vier Wochen an. Dies ist eine freiwillige Leistung, die man Kulanz nennt. > Bonusmaterial: Umfrageergebnisse 6
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 6 UMFRAGEERGEBNISSE VERHALTEN BEIM ONLINESHOPPING Drei Viertel der Befragten nutzen das Internet zum Einkaufen. Die Datenschutzerklärung liest jedoch nicht einmal ein Viertel der Befragten. Ja Paypal 22% 6 % 77 % Nein Überweisung 14% 15 % Keine Angabe Rechnung 14% 23 % Immer Lastschrift 10% Kreditkarte Meistens 7 % Sofort-Überweisung Selten 4 % 32 % Nie Nachnahme 2 % Keine Angabe Giropay 1 % PaysafeCard 0 % 24 % 21 % Bar 0 % 2 % Nutzung des Internets Bezahlverhalten im Internet, Lesen der Datenschutzerklärung zum Einkauf/Onlineshopping, Anzahl der Befragten: 498 vor dem Online-Einkauf, Anzahl der Befragten: 651 Anzahl der Befragten: 498 Quelle: Jugendstudie 2015 des Bankenverbands Fragen: • Wozu nutzt ihr das Internet? • Wie habt ihr die Produkte oder Dienstleistungen, die ihr in den letzten 12 Monaten im Internet gekauft habt, überwiegend bezahlt? • Lest ihr euch beim Einkaufen im Internet die Datenschutzerklärungen der jeweiligen Unternehmen durch?
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 7 Hausaufgabe Gesprächsrunde 70 7 DEIN PHONE IST SMART. BIST DU’S AUCH? ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen sollen, nachdem sie intensiv recherchiert haben, ein Handy und D Arbeitshefte einen passenden Vertrag auswählen. Indem sie sich bewusst machen, was sie möchten und was es ihnen wert ist, lernen sie, ihre Wünsche realistisch anzugehen. ABLAUF: Besprechen Sie mit der Lehrkraft, ob die Schüler*innen während des Unterrichts die Handyverträge • recherchieren können oder, falls nicht, ob stattdessen eine Hausaufgabe möglich ist. • Bevor die Schüler*innen mit der Recherche beginnen, lesen Sie mit ihnen den einleitenden Text. • In der nächsten Stunde oder nach kürzerer Recherche / Festlegung der Auswahlkriterien auch innerhalb der gleichen Unterrichtseinheit können Sie mit den Schüler*innen die gesammelten Informationen und Ergebnisse besprechen. • Fragen Sie, warum sich die Schüler*innen für genau dieses oder jenes Handy entschieden haben. Vom Preisun- terschied bis hin zur Markenfrage sollten alle Kriterien vertreten sein. Mögliche Lösungen: Je nach Nutzungswünschen werden die Schüler*innen unterschiedliche Handys und Verträge auswählen: • Für Vieltelefonierer*innen lohnen sich evtl. sogenannte Flatrates. • Wer zu Hause das WLAN-Netz nutzt, dem reicht unterwegs vielleicht ein geringes Datenvolumen fürs Internet aus. Dazu bieten sich Prepaid-Karten an. • Werden viele Kurznachrichten (SMS) geschrieben? Wird viel Musik heruntergeladen? Werden Streaming-Dienste genutzt oder viele Videos angesehen, dann könnte ein Vertrag sinnvoll sein, der genau diese Nutzungen vergünstigt anbietet. Tipps: Sollten die Schüler*innen ihre Hausaufgabe nicht oder nicht ausreichend gut gemacht haben oder sollte die Lehrkraft die Hausaufgabe zum Beispiel aus Zeitgründen ablehnen, können Sie selbst einige Informationen sam- meln, die Sie dann der Klasse zum Bearbeiten zur Verfügung stellen. Verkürzen Sie diese Aufgabe: Wenn Ihnen die Aufgabe mit dem großen Recherche-Anteil zu umfangreich ist, können Sie mit den Schüler*innen auch nur die Kriterien und Argumente sammeln, die berücksichtigt werden sollten, wenn man sich ein neues Smartphone anschafft. Der Zeitaufwand beträgt dann etwa 20 Minuten (siehe auch Aufgabe 2).
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 8 Einzelarbeit Gruppenarbeit 20 8 ALLER ANFANG IST SCHWER. AUSSER BEI SCHULDEN ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen überlegen sich, wie es passieren kann, dass Menschen sich zu D Arbeitshefte stark verschulden. Ihnen soll bewusst werden, dass jeder in eine Überschuldung rutschen kann und wie wichtig es ist, mit Blick darauf stets seine finanzielle Situation im Auge zu behalten. ABLAUF: Lesen Sie mit den Schüler*innen den Einleitungstext. • • Anschließend können Sie je nach Leistungsstand der Klasse entscheiden, ob und wie Sie Gruppen bilden möchten. • Am Ende sollten Sie alle Ergebnisse an der Tafel oder auf einer Folie sammeln und mit den Schüler*innen besprechen. Lösung: Ursachen für zu hohe Schuldenbelastung: • Arbeitslosigkeit • Beziehungsabhängigkeiten (Bürgschaften, Druck von Verwandten) • Trennung, Scheidung, Tod eines Partners • Unkontrolliertes Konsumverhalten • Gesundheitliche Probleme durch Erkrankung, Unfall oder Sucht • Gescheiterte Selbstständigkeit oder Unternehmensgründung • Probleme mit der Finanzierung gekaufter Immobilien > Bonusmaterial: • Arbeitsblatt 8: Wofür machen Jugendliche Schulden? • Aufgabe 8+: Leben mit Unwägbarkeiten • Aufgabe 8++: Was gehört zu wem?
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 8 UMFRAGEERGEBNISSE WOFÜR MACHEN JUGENDLICHE SCHULDEN? Junge Leute machen häufiger Schulden als früher Überschuldung Jugendlicher nimmt erstmals wieder zu, Verschuldung: Anteil der 14- bis 22-Jährigen in Prozent, von jungen Erwachsenen ist sie konstant die überhaupt schon einmal Schulden hatten Anzahl der Befragten: 758 (2012) /651 (2015) Jugendliche Anzahl der Befragten: 758 (2012) /651 (2015) Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14–24 Jahren und junge Erwachsene im Alter von 14–24 Jahren 15 22 12 Anteil der 18- bis 78 22 24-Jährigen 9 6 Anteil der 14- bis 2012 Ja 17-Jährigen 3 Nein 0 2003 2006 2009 2012 2015 Quelle: Jugendstudie 2015 des Bankenverbands 69 31 2015 Quelle: Jugendstudie 2015 des Bankenverbands Für Smartphone und Co. verschulden sie sich immer mehr Top-Gründe für Jugendliche, Schulden zu machen, in Prozent und Nennung ab 1%. Anzahl der Befragten: 758 (2012) /651 (2015) Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14–24 Jahren 2012 2015 1 Technische Geräte 4 1 Technische Geräte 7 2 Auto kaufen 3 2 Auto kaufen 5 3 Lebensunterhalt 2 3 Lebensunterhalt 4 4 Ausbildung/Lehre/Schule 2 4 Kleidung/Schmuck 3 5 Kleider/Schmuck 2 5 Essen/Trinken 2 6 Reisen/Urlaub 1 6 Luxusgüter kaufen 2 7 Essen/Trinken 1 7 Ausbildung/Lehre/Schule 2 8 Telefon/-Handyrechnung 1 8 Immobilien 1 9 Immobilien 1 9 Reisen/Urlaub 1 Sonstiges 4 Sonstiges 4 Keine Angabe Keine Angabe Quelle: Jugendstudie 2015 1 1 des Bankenverbands
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 8+ Gruppenarbeit 20 8+ LEBEN MIT UNWÄGBARKEITEN ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen lernen, dass man unerwartete Ereignisse immer mit einplanen D Ereigniskarten muss. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig finanzielle Reserven zu schaffen. ABLAUF: Erklären Sie, dass im Leben jeder Person Dinge passieren können, mit denen man nicht rechnet. Es ist • wahrscheinlich, dass die Schüler*innen diese Ereignisse nicht so sehr im Blick haben und eher von einer konstanten Lebenssituation ausgehen. • Bilden Sie, beispielsweise mithilfe der Kennlernkarten oder mit der Durchzählmethode Kleingruppen von zwei bis vier Mitgliedern. Bei entsprechender Sitzordnung ist auch tischweises Gruppenbilden möglich. • Verteilen Sie nach dem Zufallsprinzip die Ereigniskarten unter den Gruppen. • Geben Sie den Schüler*innen ein paar Minuten Zeit, die Karten zu lesen und zu entscheiden, wie sie mit den Situationen umgehen. • Ein Mitglied aus jeder Gruppe liest ein Szenario vor und berichtet kurz, wie die Gruppe dem unerwarteten Kostentreiber begegnen wird. Anschließend wird kurz diskutiert. Tipps: Diese Übung eignet sich besonders gut nach der Besprechung der Schuldenfallen (Aufgabe 8) oder nach der Erstellung des Budgets (Aufgabe 9).
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 8++ Einzelarbeit 10 8++ WAS GEHÖRT ZU WEM? ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen sollen die Marken- und Firmennamen den Slogans und D Arbeitsblatt 8++ Logos zuordnen und diese Kenntnisse hinterfragen. Diese Aufgabe dient der Auflockerung, da sie einfach und unterhaltsam ist und alle sich einbringen können. Gleichzeitig denken sie über ihr Kaufverhalten nach und diskutieren, wie ihr Konsum durch Werbung und Markenkenntnis beeinflusst wird. ABLAUF: Teilen Sie das Arbeitsblatt 8++ aus. • • Die Schüler*innen schreiben die Namen der Unternehmen oder Marken, deren Werbeslogans und Logos auf dem Arbeitsblatt abgebildet sind, in die Kästchen. • Am Ende besprechen Sie die Lösungen und diskutieren darüber, ob sich nach Meinung der Schüler*innen ihr Kaufverhalten durch Werbung und Markenwissen verändert. Lösung: C M H D E N S A T U R N P R O S I E B E N N P C W E L A C O S T E A Y L O D D O M E D I A M A R K T B I L D S D A K W W F A A B A O E I K N O P P E R S A R T G P N M T N L Z E N E S T L E E F A I R T R A D E S K E L L O G S
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen ARBEITSBLATT 8++ WAS GEHÖRT ZU WEM? LOGORATEN 1 9 3 15 2 4 6 11 8 13 17 10 5 14 7 12 16 18 19 SENKRECHT WAAGERECHT 1. NO 5 2. Soo! muss Technik 3. Die wahrscheinlich längste Praline der Welt 4. We love to entertain you 5. 6. 7. 8. Ich bin doch nicht blöd 9. 10. … dir deine Meinung! 11. 12. Morgens halb 10 in Deutschland 13. Was wollt ihr denn? … 14. 15. Dress for the moment 16. 17. 18. 19.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Schwierigkeit Art Dynamik Dauer 9 Einzelarbeit Gesprächsrunde 40 9 DAS BIST DU DEM STAAT SCHULDIG. AUS BRUTTO WIRD NETTO ZIEL: MATERIAL: ie Schüler*innen erkennen, wie viel vom Bruttogehalt tatsächlich netto auf dem Konto D Arbeitshefte, landet und überdenken dann, wie viel von diesem Betrag für monatliche Festausgaben Arbeitsblatt 9, verplant ist. So bekommen sie eine realistische Einschätzung dafür, was das Leben Taschenrechner kostet. ABLAUF: Lesen Sie mit den Schüler*innen den einleitenden Text und besprechen Sie eventuelle Fragen ausführlich. • • Anschließend gehen Sie Schritt für Schritt der Anleitung neben der Grafik durch: 1. Im ersten Schritt sollen die Jugendlichen selbst abschätzen, was Steuern und Sozialausgaben ausmachen und den Betrag an der Säule markieren. Später werden sie möglicherweise überrascht sein, dass die Abzüge vom Bruttogehalt viel größer sind, als sie dachten. 2. Im zweiten Schritt teilen Sie Arbeitsblatt 9 aus. Hier können Sie mit den Schüler*innen die einzelnen Posten be- sprechen. Erklären Sie, wofür die einzelnen Steuern und Versicherungen gut sind. Weisen Sie darauf hin, dass die Steuersätze mit steigendem Gehalt ebenfalls steigen und dass die Sozialversicherung ungefähr zur Hälfte von den Mitarbeiter*innen und zur Hälfte von der Firma, in der sie arbeiten, bezahlt wird. Die Schüler*innen sollen die Beträge der einzelnen Positionen in das Diagramm eintragen. > An dieser Stelle können Sie bei leistungsstarken Klassen das Arbeitsblatt auch als Folie auf den Projektor aufle- gen und zunächst die letzte Spalte mit der Berechnung verdecken. Dann können Sie die Schüler*innen die Werte selbst berechnen lassen und das Ergebnis nach und nach aufdecken. 3. Im dritten Schritt sollen die Schüler*innen dann ausrechnen oder ablesen, wie viel ihnen nun netto zur Verfügung steht, und erkennen, dass bereits rund ein Drittel abgezogen wurde. 4. Im vierten Schritt sollen die Schüler*innen selbst einschätzen, was Miete, Lebensmittel, Transport usw. kosten und sich überlegen, für was sie ihr Geld ausgeben wollen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Jugendliche häufig überrascht sind über die Höhe der gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben. Häufig unterschätzen sie auch die Kosten für Wohnen und Es- sen. Für Kleidung und Freizeit werden dagegen eher unrealistisch hohe Kosten angenommen. Nutzen Sie diese Themen für eine spannende Diskussion in der Klasse. 5. Im letzten Schritt sollen die Schüler*innen nachrechnen, ob etwas übrig bleibt oder sie vielleicht zu viel Geld verplant haben. Dabei soll ihnen hier klar werden, dass es gar nicht so einfach ist, gut zu haushalten. > Hinweise zur Berechnung: In diesem Beispiel rechnen wir mit einem Steuersatz von 14 % und gehen von einer berufstätigen Einzelperson ohne Kinder aus. Mögliche Lösung: So ähnlich wie in der folgenden Abbildung könnten Schüler*innen ihr Nettoeinkommen auf die Lebenshaltungskosten verteilen. Die Beträge für Steuern und Sozialabgaben sind ja bereits in der Tabelle auf dem Arbeitsblatt 9 vorgegeben und wurden von diesem in das Säulendiagramm übertragen. Bei den Werten für die Lebenshaltungskosten gibt es im Prinzip kein Richtig oder Falsch. Allerdings kann die Einschätzung der Schüler*innen stark von der Realität abweichen. Besprechen Sie also die Ergebnisse so, dass allen klar wird, welchen Anteil Miete, Essen usw. in etwa einnehmen.
FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT Leitfaden für Lehrkräfte I Junge Konsument*innen Mögliche Lösung: So oder so ähnlich könnten Schüler*innen ihr Nettoeinkommen auf die Lebenshaltungskosten verteilen BRUTTOGEHALT Tipps: Das kostet dich dein Leben • Brutto-Netto-Rechner: Im Internet gibt es verschiedene Anbieter 100 % von Brutto-Netto-Rechnern. Wählen Sie ein oder zwei Varianten 1.800 Euro aus und lassen Sie die Schüler*innen damit arbeiten. Seien Sie auf Fragen vorbereitet und besprechen Sie ggf. auch diese Punkte: • Vermutlich ist nicht allen in der Klasse klar, was genau eine sozial- 667,50 € versicherungspflichtige Beschäftigung ist. Dies ist eine mögliche Steuern und Sozialabgaben Definition: > Eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Nor- 80 % malfall ein Anstellungsverhältnis, aufgrund dessen Arbeitgeber 1.440 Euro für Arbeitnehmer*innen Beiträge z. B. zur Krankenversicherung und zur Rentenversicherung sowie gegebenenfalls die Lohnsteuer abführen. Hierfür ist unter anderem wichtig, dass das monatliche Entgelt über 450 Euro liegt. • Es gibt sechs verschiedene Steuerklassen, in denen Menschen mit Einkommen eingestuft werden. Alleinstehende Arbeitnehmer*innen zahlen beispielsweise mehr als eine Familie mit Kindern. 60 % 32,50 € Restbetrag • Mit steigendem Gehalt steigt auch der Steuersatz, also der 1.080 Euro 40 € Sparen und Versicherung Prozentsatz, stufenweise an. Das nennt man Steuerprogression. 120 € Freizeit, Unterhaltung & • Was macht der Staat mit den Steuern? Erläutern Sie, was davon bezahlt wird und wie der Einzelne davon profitiert (z.B. Schulen, Urlaub Straßen und Infrastruktur, Sicherheit usw.) • Der sogenannte Grundfreibetrag liegt bei 9.408 Euro jährlich 100 € Bekleidung (Stand: 2020). Verdient man weniger als diesen Betrag, ist man von 60 € Bildung, Zeitungen, Bücher der Lohnsteuer und somit auch vom Solidaritätszuschlag und der 20 € Telefon & Internet Kirchensteuer befreit. 40 % 60 € Mobiliät • Die Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag werden auf Basis der 720 Euro Lohnsteuer berechnet. Das heißt, wenn man 100 Euro Lohnsteuer zahlen muss, so beträgt der Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent nur von diesen 100 Euro (also 5,50 Euro). Die Kirchen- 250 € Essen & Trinken steuer liegt zwischen 8 und 9 Prozent (also hier 8 und 9 Euro) und wird nur von Mitgliedern einer Kirche gezahlt, die eine Steuer erhebt. • Auszubildende sind sozialversicherungspflichtig. Die Sozialversi- cherung wurde ursprünglich jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmer*innen getragen, durch einige Gesetzesänderun- 20 % gen ist es heute rund die Hälfte. Liegt das monatliche Einkommen 360 Euro unter 325 Euro, übernehmen Arbeitgeber auch den Anteil der Arbeitnehmer*innen. Die gesamten Beiträge werden bei der Lohn- oder Gehaltsabrechnung vom Arbeitgeber einbehalten und an die 450 € Wohnung Krankenkassen überwiesen. Die leiten die Beiträge dann an die anderen Sozialversicherungen weiter. • Seit dem 1. Juli 2019 erhalten Eltern für das erste und zweite Kind je 204 Euro monatlich, für das dritte Kind 210 Euro und für jedes weitere Kind 235 Euro. Für Jugendliche gibt es Kindergeld bis zur 0 % Vollendung des 25. Lebensjahres, sofern ihre Einkünfte und Bezüge unter 9.408 Euro jährlich liegen und sie noch in der Schul- oder Berufsausbildung beziehungsweise im Studium sind. Das Kinder- geld ist gesetzlich für die Eltern bestimmt. > Bonusmaterial: • Aufgabe 9+: Budget von Auszubildenden • Aufgabe 9++: Familienbudget • Aufgabe 9+++: Der Wert einer Lohnminute
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