Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Neuzelle - Juni, Juli, August 2020 | Nr. 34 - Evangelischen Kirche Neuzelle

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Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Neuzelle - Juni, Juli, August 2020 | Nr. 34 - Evangelischen Kirche Neuzelle
Evangelische Kirchengemeinde Neuzelle

Gemeindebrief
        Juni, Juli, August 2020 | Nr. 34
Bahro | Breslack | Diehlo | Göhlen | Henzendorf | Kobbeln |
     Lawitz | Möbiskruge | Neuzelle | Ossendorf | Ratzdorf |
                  Schwerzko | Streichwitz | Treppeln | Wellmitz|
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Ostern in Neuzelle

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Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Neuzelle - Juni, Juli, August 2020 | Nr. 34 - Evangelischen Kirche Neuzelle
Andacht

Ihr Lieben,

Vielleicht fragt Ihr jetzt, warum muss         über die schönsten Städte im Mittel-
uns der Pfarrer provozieren? Der hat          meerraum. Alles ein bisschen fragwür-
ja seinen Urlaub gehabt, die große            dig. Andererseits, Reisen ist nicht
Reise gemacht und nun setzt er so ein         mehr nur etwas für die „Reichen und
schönes Bild auf die Titelseite. Das          Schönen“ und Menschen aus der
stimmt, das Bild ist aber nicht von           westlichen Welt. Schließlich ist es ja
mir, Ihr seht einen Weg in Thailand,          auch für uns, die hinter dem
ich war ja in Myanmar. Das ist das            „Eisernen Vorhang“ lebten,            eine
Nachbarland. Aber die Reise habe ich          Sehnsucht, die in Erfüllung gegangen
gemacht und weiß, dass viele Men-             ist. Vielleicht ist es so, zu schnell wur-
schen sich auf den Sommer freuen.             de selbstverständlich, was gar nicht
Sie wollen Urlaub machen und verrei-          selbstverständlich ist und das es nicht
sen. Dass es nicht so selbstverständ-         selbstverständlich ist, wird uns nun
lich ist, dass wir das machen können,         auf eine unerwartete Weise deutlich.
wird uns in diesem Jahr sehr deutlich         In nicht einmal sechs Wochen begin-
vor Augen geführt. Irgendwie                  nen die Sommerferien und keiner
schwante es uns, dass das mit dem             weiß, was möglich sein wird und was
Reisen früher oder später ein Problem         nicht und jeder der plant, muss auch
werden könnte. Immer mehr Men-                planen, dass es sein kann, dass er seine
schen haben genug Geld, um sich auf           Planung über den Haufen werfen
den Weg zu machen. Sie tun das sehr           kann. Im Übrigen ihr Lieben, ist das
unterschiedlich. Setzen sich in riesige       Reisen nichts Neues. Erinnert ihr
Flugzeuge, die sie in Stunden fast in         euch an den „Kämmerer aus dem
jede Region der Welt bringen. Andere          Morgenland“ Das war ein wohlha-
beschränken sich auf die Autobahn             bender Reisender, das Morgenland
und schieben sich in Blechlawinen             lokalisiert man heute gerne in Äthiopi-
über den Brenner oder an die Ostsee.          en. Er machte so was wie eine Bil-
Wieder andere buchen eine Kabine im           dungsreise einerseits und war dabei
Kreuzfahrtschiff, das längst eine             auch auf der Suche nach dem Sinn
Kleinstadt auf dem Meer geworden              seines Lebens. Er traf Philippus und
ist, tausende Menschen schwallen              der erklärte ihm, was er da für ein tou-

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Andacht

ristisches Mitbringsel bei sich führte,    einkehren? Schule wieder normal statt-
Worte aus der Heiligen Schrift. Der        finden? Einiges hatten wir uns als Ge-
Kämmerer wurde Christ, für ihn hat         meinde vorgenommen, was, dass wis-
sich die Reise gelohnt. Manche Men-        sen wir heute schon nicht so stattfin-
schen kommen zur Ruhe, wenn sie am         den kann. Die Konfirmationen werden
Strand liegen und ihnen die Sonne auf      verschoben und unser großes Chorfest
den Bauch scheint, andere müssen in        „100 Jahre Ev. Kirchenchor Neuzelle“
Bewegung sein. Eine Möglichkeit des        kann auch nicht stattfinden. Sehr hoffe
Reisens, Urlaub zu machen, ist sich zu     ich, dass wir die Jubelkonfirmation, die
Fuß auf den Weg zu machen. Auf ei-         wir für die ganze Kirchengemeinde
nen Weg durch schöne Landschaften          Neuzelle in GÖHLEN feiern wollen,
und schließlich zu sich selbst. Das wird   miteinander erleben können. Vermut-
Pilgern genannt. Ein bisschen ist es in    lich werden wir noch die eine oder
der Kirche in Mode gekommen, jeden         andere Überraschung erleben. Aber es
Spaziergang Pilgern zu nennen. Das         müssen ja nicht immer schlechte sein.
was Kristina Vollmer - Miersch aus         Über allem bleibt, wir wollen verbun-
unserer Gemeinde in Neuzelle ge-           den bleiben, einzelnen Mensch in un-
macht hat, ist eher, was unter Pilgern     serer christlichen Gemeinde mit sei-
zu verstehen ist. In diesem Gemeinde-      nem Nächsten und unserer Kirche.
brief berichtet sie davon. Vielleicht      Sie ist das Boot des Herrn. In diesem
sind ihr Gedanken über ihre Reise eine     zu Reisen, ist auch eine Art Kreuz-
Anregung für den einen oder anderen,       fahrt. Wir sind miteinander unterwegs,
sich einmal eine Auszeit für einen sol-    egal welcher Virus uns gerade wieder
chen, nicht ganz alltäglichen Urlaub zu    einmal zusetzt. Wir haben eine wun-
nehmen. Ich wünsche allen, dass Ihr        derbare Heimat, an ihr wollen wir uns
Ferien machen könnt, vor allem Ferien      erfreuen und aneinander! Bleibt im
von den Sorgen, die bedrücken, die         Herrn und in der Gemeinschaft! Solch
Unsicherheiten machen. Ein bisschen        einen Sommer wünsche ich euch,
werden wir über die Ferien hinaus ge-      herzlich Martin Groß, Pfarrer
spannt auf die Zeit nach ihrem Ende
schauen. Wird wirklich wieder Alltäg-
lichkeit in unsere gewohnten Abläufe

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Rückblick

           Steh auf und geh! Weltgebetstag 2020
Dies war die Botschaft des diesjähri-         hen im Mittelpunkt. Steh auf, nimm
gen Weltgebetstages der Frauen, der           deine Matte und geh! Dieser Bibeltext
traditionell immer am ersten Freitag          aus dem Johannesevangelium haben
im März mit einem ökumenischen                die Frauen aus Simbabwe gewählt.
Gottesdienst gefeiert wird. Auch in           Die Aufforderung gilt allen. Gott öff-
Neuzelle trafen sich dafür am 06.             net damit Wege zur persönlichen und
März 2020 ca. 50 Frauen, Mädchen              gesellschaftlichen Veränderung.
und erstmalig auch einige Männer.
                                              Ein besonderer Höhepunkt war in die
In diesem Jahr waren wir zu Gast in           musikalische Begleitung des Gottes-
Simbabwe.                                     dienstes durch den Kinderchor unter
                                              der Leitung von Annika Baitis. Im
Anhand von Bildern und Texten
                                              Anschluss konnten dann kulinarische
machten wir zu Beginn eine kleine
                                              Köstlichkeiten aus Simbabwe probiert
virtuelle Reise durch das Land. Darge-
                                              werden. Bei gutem Essen und netten
stellt in kleinen Rollenspielen hörten
                                              Gesprächen ließen wir den Abend
wir von verschiedenen Schicksalen
                                              gemütlich ausklingen.
der Frauen aus Simbabwe, über ihre
Stellung in der Familie und der Gesell-       Anett Voigt
schaft. Hoffnung und Aufbruch ste-

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Gute Seelen
                                   Sonngard Seefeld
                                      Neuzelle
                Auf dem Altar in Neu-          so eine öffentliche Person. Was das
                zelle stehen frische           für ihr Leben bedeutet, hat sie sich
                Blumen und die ver-            wahrscheinlich 1972 nicht ausmalen
                zierte Taufkerze für           können. Es wäre ungerecht ihr Leben
                den Täufling. Erledigt         so sehr durch die Familie Seefeld be-
                hat das Sonngard See-          stimmt zu sehen. Jeder der sie kennt,
                feld aus Sachsen, Neu-         weiß, dass sie eine sehr selbstbewusste
werder. Geborene Cornelius. Sonn-              und tatenfreudige Frau ist. Menschen,
gard Cornelius. Der Name klingt, das           die mit ihr in Neuzelle durchs Leben
ist nicht irgendwer, oder? Wenn man            gegangene sind, haben das sehr gut in
nach Neuzelle zieht und dann Seefeld           Erinnerung. Sonngard Seefeld hat
heißt, klingt das auch nach was und            immer gerne mit Menschen zu tun
macht neugierig. Nach Neuzelle, das            gehabt. Dort, wo sie gearbeitet hat
war übrigens 1972. Damals war sie 22           oder sich ehrenamtlich engagierte.
Jahre alt. Frisch verheiratet. Verheira-       Das war in der Kindertagesstätte so,
tet mit Martin Seefeld, dem Sohn von           oder in der Drogerie. Und eine be-
Erich Seefeld. Der war seit 1946 in            sonders schöne Zeit muss die Arbeit
Neuzelle evangelischer Pfarrer. Insge-         in der Seniorentagesstätte gewesen
samt 30 Jahre lang. Irgendwann war             sein. Ich habe von der Frauensport-
der dann eine Institution (seine Ehe-          gruppe gehört, vom Chor, vom Bas-
frau auch). In so eine Institution hei-        telkreis. Der Bastelkreis ist Sonngard
ratete Sonngard Seefeld ein und sie            Seefeld geblieben. Die Besucher kom-
zog mit ins Pfarrhaus, das damals              men in die Kirche und schauen sich
noch im Kanzleigebäude war. 1978               den Basteltisch an, nehmen mit und
zog die Familie ins eigene Haus. Der           spenden und dann können wir ein
Pfarrersohn, ihr Ehemann Martin See-           Klavier kaufen, damit Olga auf Beer-
feld, war immer eine öffentliche Per-          digungen auf einem schönen Instru-
son, jemand der auf kommunaler                 ment schöne Musik spielen kann.
Ebene Verantwortung übernommen                 Zum Beispiel. Da freuen wir uns sehr
hatte und viele Jahre auch in der Lei-         und sagen DANKE!
tung der Kirchengemeinde. Zwangs-              Sonngard und Martin Seefeld haben drei
läufig wurde Sonngard Seefeld auch             Söhne und sechs Enkel.

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Gemeindeleben

                                        DANKESCHÖN!

                                            Gemeinde sagen. In den Räumen des
                                            katholischen Pfarramtes konnten wir
                                            feiern. Pater Simeon und Frater Aloy-
                                            sius haben am 3.März die Abendan-
                                            dacht musikalisch und mit dem Her-
                                            zen begleitet, wie eben auch die ande-
                                            ren Brüder. Ein Wermutstropfen:
                                            Olga Lotzmanov wird ihren 60 zigs-
                                            ten Geburtstag gewiss mit der Ge-
Am 28. Februar feierte unsere Kanto-
                                            meinde feiern, Pfarrer Groß seinen
rin und Organistin Olga Lotzmanov
                                            70zigsten wohl eher nicht. Aber bis
ihren 50zigsten Geburtstag. Eine Wo-
                                            dahin ist ja noch ein Stück Weg.
che später beging Pfarrer Groß seinen
60zigsten Geburtstag. So viele Ge-          Also allen vielen herzlichen Dank!
meindeglieder, Menschen aus dem
Ort, Freunde, haben daran gedacht,
Glückwünsche geschickt und Ge-
schenke zum besonderen Geburts-
tagsjubiläum gemacht. Wir haben ge-
feiert und schöne Musik gehört. Be-
sonders herzlich dankt Olga Lotzma-
nov dem Chor unserer Gemeinde für
die riesengroße Unterstützung für sie
an diesem Tag. Pfarrer Groß dankt
den vielen, die ihrer Verbundenheit
herzlich zum Ausdruck gebracht ha-
ben. Einen besonderen Dank möchte
er den Mönchen und der katholischen

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Gemeindeleben
Wandern und Pilgern
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                                                nischen Ebene auf italienischer Seite.
                                                Das sind ca. 400 km, immer nach Sü-
                                                den. Dieser Weg ist keiner der vielfäl-
                                                tigen wiederbelebten oder neu hinzu-
                                                gekommenen Pilgerwege. Ich hatte
                                                auch nicht vor, zu pilgern. Eigentlich.
                                                Wandern ist nichts als Geradeausge-
                                                hen im eigenen Tempo, sich auf die
                                                Gegebenheiten der Landschaft und
                                                sich selbst einlassen und aufeinander,
                                                falls man nicht, wie ich es war, allein
                                                unterwegs ist. Beim Pilgern kommt
                                                natürlich das sozusagen vorsätzliche
                                                Einlassen auf Gottes Gegenwart hin-
                                                zu.
                                                Auf einem Fernwanderweg trifft man
                                                Menschen, die oft schon Erfahrung
                                                mit Weitwanderungen haben, die den
                                                Jakobsweg durch halb Europa gegan-
                                                gen sind, manche jedes Jahr ein Stück,
                                                den Franzikusweg von Florenz nach
                                                Rom oder einen der Europäischen
  Ich laufe gern. Langsam, mit Joggen           Fernwanderwege.
  habe ich keinerlei Erfahrung. Wan-            Ich hatte, abgesehen von der allabend-
  dern also, möglichst weit und am aller-       lichen Berghütte zum Übernachten,
  liebsten in den Bergen. Im letzten Jahr       kein Ziel, das ich erreichen wollte. Ich
  habe ich mir einen Traum erfüllt und          wollte nicht nach Venedig, ich wollte
  bin auf dem Fernwanderweg Mün-                nur in den Bergen sein. Ziel erreicht
  chen-Venedig, der vom Münchner                also, von Anfang an. Nichts gegen
  Marienplatz auf den venezianischen            Ziele, auch beim Wandern! Ich habe
  Markusplatz führt, alles abgelaufen,          von einigen, die diese Strecke vor mir
  was Berge sind: die Alpen, von Bad

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Gemeindeleben

gegangen sind, gehört, dass sie beim           füllmöglichkeit unterwegs kamen
Erreichen des Markusplatzes in Vene-           noch ein bis zwei Kilo hinzu, was
dig eine große Euphorie ergriffen ha-          nach wenig klingt, aber von einem
be. Ähnliches hörte ich auch schon             Körper, der nicht mit einer plötzli-
von Jakobsweg-Gehern über Santiago             chen Gewichtszunahme von 8-9 Kilo
de Compostela, dem Zielpunkt dieses            gerechnet hat, erstmal dauerhaft ge-
Weges. Aber die meisten, mit denen             schleppt werden will. Und ich hatte
ich gesprochen habe, Pilger wie Wan-           unglaubliches Glück mit dem Wetter:
derer, sagten, sie hätten, vor allem bei       auf den Teilstücken der Strecke, die
ihrem ersten Mal, am Ziel vergeblich           nur ohne Regen, Schnee, Nebel oder
auf „den großen Knall“ gewartet. Und           Gewitter begehbar sind, hat es immer
trotzdem seien sie – offensichtlich,           gepasst. Es ist in den Bergen meiner
sonst hätte ich sie auf meinem Weg             Erfahrung nach überhaupt sehr leicht,
nicht treffen können - immer wieder            dankbar zu sein. Ich war chronisch
lange Strecken gelaufen, gewandert,            dankbar, ohne mich darum bemühen
gepilgert, weil sie das Unterwegssein          zu müssen: für das Licht am Morgen,
schätzen, und zwar umso mehr, je               für den Blick die Weite, für im Weg
weiter sie sich von der Großer-Knall-          stehende Kühe, Almwiesen, Murmel-
Erwartung entfernen.                           tiere,Wasser, Essen, Bier, die Erfin-
                                               dung von Ohropax in Schlaflagern,
Ich erwartete keinen Knall irgendeiner
                                               den wandernden Arzt, der mit einer
Art, ich war einfach glücklich, Zeit zu
                                               Augensalbe bewaffnet durchs Gebirge
haben und laufen zu können. Ich hatte
                                               lief und die einzige Verletzung, die ich
ein paar Tage mehr eingeplant und
                                               mir unterwegs zugezogen habe, eine
hätte deshalb ohne Probleme länger
                                               Art Sonnenbrand in den Augen, be-
brauchen oder mehr Ruhetage einle-
                                               handeln konnte … ich war einfach
gen können. Mein Gepäck war leicht,
                                               dankbar. Genauso helfen Berge dabei,
jeder auch nur ein wenig erfahrene
                                               achtsam zu sein. Was bleibt einem
Bergwanderer (und Pilger) wird bestä-
                                               anderes übrig. Die meisten Verlet-
tigen, dass es bei solchen Unterneh-
                                               zungsgeschichten, die ich unterwegs
mungen auf jedes einzelne Gramm
                                               gehört habe, begannen mit „ich bin
ankommt. Also: Kram zu Hause las-
                                               gelaufen und hab‘ rumgeguckt ...“.
sen! Mein Rucksack wog sieben Kilo
                                               Man lernt schnell, sich so langsam wie
ohne Wasser, das heißt, je nach Auf-
                                               nötig und mit großer Achtsamkeit zu

                                           9
Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Neuzelle - Juni, Juli, August 2020 | Nr. 34 - Evangelischen Kirche Neuzelle
Gemeindeleben

bewegen, auf Belastungssignale des          te Menschen geben, die dazu keine
Körpers zu achten und stehen zu blei-       400 km brauchen, sondern vielleicht
ben, wenn man „rumgucken“ will.             nur einen Kreuzgang, aber auch für
Und man hört auf, zu denken. Das            Ungeübte kommt das beim Weit-
heißt, man hört natürlich nicht auf,        Wandern irgendwann von allein. Und
sondern man springt nicht mehr auf          mit diesem Leiserwerden der Gedan-
jeden Gedanken auf, den das Hirn            ken wird man Dinge gewahr, die
produziert. Ein Kontemplationslehrer        sonst unter der Oberfläche verborgen
hat mir mal gesagt, es sei alle drei Se-    bleiben, der eigenen und der, die wir
kunden ein neuer - wer mich kennt,          von der Welt wahrnehmen. Deshalb
weiß, dass ich nachgezählt habe:            muss jeder Weit-Wanderer damit
Stimmt ungefähr! Beim Laufen ziehen         rechnen, am Ende doch gepilgert zu
die Gedanken mehr und mehr unge-            sein.
hindert von meinem „Festhalten“ und
                                            Kristina Vollmar-Miersch
„Verfolgen“ vorüber und werden ir-
gendwie leiser. Es soll natürlich geüb-

                 Herzliche Einladung zu den
    Jubiläumskonfirmationen, 6. September 2020

Für manchen mag die Erinnerung an          der Gruppe Da gibt es auch die Ge-
die Zeit der Konfirmation eine schö-       danken über die vielen Jahre gelebten
ne, für andere ein schwierige sein. Auf    Lebens. Sie sind gefüllt mit Ereignis-
jeden Fall war es eine Begegnung mit       sen, schönen und manchmal auch
Kirche, mit Glauben, mit Menschen.         belastenden. Ereignisse erfüllt mit
Nun 50 Jahre später gehen die Gedan-       Nähe und auch mit Abstand zur Kir-
ken zurück an all das, was damals war:     che, zur Gemeinde, zum Glauben,
den Konfirmator, das Auswendigler-         zu Gott. Es gibt Vieles zu erinnern,
nen, die beantworteten oder offen          es gibt viel zu erzählen von Glück und
gebliebenen Fragen, die Anderen aus        Enttäuschungen, von dem, was gelun-

                                       10
Gemeindeleben

gen ist und auch dem, was auf der           Wellmitz, Möbiskruge und Neuzelle
Strecke geblieben ist.                      konfirmiert worden sind, auch die, die
                                            an Orten konfirmiert wurden, in de-
Herzlich laden wir Sie ein, das Jubilä-
                                            nen sie schon lange nicht mehr leben
um Ihrer Konfirmation in einem Got-
                                            und die hier feiern wollen.
tesdienst zu feiern. Wir laden alle ein,
die zum entsprechenden Konfirma-            Im Anschluss an den Gottesdienst
tionsjahrgang gehören, auch wenn sie        treffen wir uns zum KAFFEETRIN-
nicht in Neuzelle oder Möbiskruge           KEN und beschließen den Tag mit
konfirmiert wurden, heute aber hier         einem festlichen Cello –Konzert in
leben und mit uns ihr Fest feiern wol-      der Göhlener Kirche. Um planen zu
len und hoffen sehr, dass wir das Fest      können, bitten wir Sie sich auf dem
nach der verrückten Ziet in der ersten      Postweg im Gemeindepfarramt Neu-
Hälfte des Jahrs feiern können.             zelle anzumelden, wir versuchen jeden
                                            Jubilar anzuschreiben, können aber
Der Gottesdienst zur Goldenen Kon-
                                            nicht garantieren jede Adresse zu erin-
firmation (50 Jahre - 1970) findet am
                                            nern. Helfen Sie uns und einander,
06. September 2020 um 14.00 Uhr in
                                            laden Sie ein, wenn Sie jemanden ken-
der Kirche von GÖHLEN statt. Wir
                                            nen, der längst weit weg gezogen,
laden auch alle ein, die die Diamante-
                                            nicht mehr in unserer Gegend lebt,
ne Konfirmation (60 Jahre - 1960),
                                            aber doch einst auch hier Konfirmand
Eiserne Konfirmation (65 Jahre -
                                            war.
1955), Gnadenkonfirmation (70 Jahre
- 1950) mit uns feiern wollen. Alle         Ich grüße Sie herzlich Ihr
Jubelkonfirmanden sind eingeladen,
                                            Pfarrer Martin Gross
die in den ehemaligen Pfarrsprengeln

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Jugendseite

                             Jan Kuberski
              Jugendreferent in den Regionen
         Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder)
Stets unterwegs zu neuen Ufern. Das      nicht mehr losgelassen und war kon-
war über viele Jahre hinweg mein         tinuierlich ein Teil meiner Beschäfti-
Lebensplan. Nun habe ich am Oder-        gung.
strand festgemacht. Hier bin ich zwi-
                                         Studien der Philosophie, Germanis-
schen Neuzelle und Lebus der neue
                                         tik, Skandinavistik, Pädagogik und
Jugendmitarbeiter. Bereits Anfang
                                         des Kulturmanagements führten
2019 bin ich mit meinem Partner
                                         mich zu zahlreichen Auslandsaufent-
nach Frankfurt (Oder) gezogen. Aus
                                         halten. Die soziokulturelle Jugendar-
der schlesischen Oberlausitz zog es
                                         beit in Verbindung mit den Darstel-
uns aus beruflichen und familiären
                                         lenden Künsten und mit
Gründen in das Oderland.
                                         Kulturevents begleitete meinen wei-
Ursprünglich komme ich aus Guben.
                                         teren Weg. So auch an Bord vieler
Die dortige Kirchengemeinde hat
                                         Kreuzfahrtschiffe, auf denen ich
mein Verständnis von Gemeinschaft
                                         über Jahre für das Kinder- und Ju-
und von Jugendarbeit maßgeblich
                                         gendprogramm verantwortlich zeich-
geprägt. Früh war ich in den Kultur-
                                         nete. Inhaltlich und regional bin ich
produktionen engagiert. In diesen
                                         nun wieder bei meinen Wurzeln an-
gemeinsamen Projekten habe ich
                                         gekommen, in der christlichen Ju-
eine ganz praktische ökumenische
                                         gendarbeit an der deutsch -
Zusammenarbeit erfahren. Erfahrun-
                                         polnischen Grenze. Gemeinsam mit
gen auf die ich auch in meiner Arbeit
                                         meinem Lebensgefährten, der freier
als Jugendreferent aufbauen möchte.
                                         Kantor und Musiklehrer ist, sind wir
Insbesondere das Thema ‚Theater‘
                                         vor allem auch in der Kirchenge-
hat mich seit dieser Zeit in Guben

                                        12
Jugendseite

meinde Frankfurt (Oder)/Lebus sehr      sam können die Projekte noch viel
gut angekommen. Zahlreiche Ausflü-      mehr Spaß machen.
ge, oft in Verbindung mit Gottes-
                                        Ich freue mich auf eine facettenreiche
diensten, führten uns zu wunderschö-
                                        Jugendarbeit in den Gemeinden, auf
nen Orten im Kirchenkreis.
                                        viele
                                        Begegnungen und einen steten Aus-
Jan Kuberski                            tausch über Wünsche, Bedürfnisse
jan.kuberski@ekkos.de                   und Herausforderungen.
Halbe Stadt 24
15230 Frankfurt (Oder)
+49 (0) 173 57 30 287                   Alsbald können wir uns hoffentlich
Germany                                 auch persönlich kennenlernen.

Für meine Arbeit in und mit den Jun-
gen Gemeinden sehe ich vier themati-
sche Schwerpunkte:
Theaterprojekte
Nutzung digitaler Möglichkeiten
Ökologische Projekte
Junge Formen von Gottesdiensten
Darüber hinaus freue ich auf all die
Ideen und all das Engagement der
Jugendlichen vor Ort. Bei meiner Ar-
beit möchte ich die Chancen nutzen,
die sich mit meinem Dienstgebiet
entlang der Oder bieten – Gemein-

                                       13
Gottesdienst

                        Konfirmation 2020

Die Konfirmation ist in jedem Jahr ein Höhepunkt im Leben unserer Gemein-
de. In diesem Jahr sollten 7 junge Menschen aus unserer Gemeinde Pfingsten in
Neuzelle konfirmiert werden. Die Verordnungen im Zusammenhang mit der
Corona – Krise lassen einen festlichen Gottesdienst nicht zu. Wir sind von der
Landeskirche angehalten zu verschieben. Auch der Vorstellungsgottesdienst
kann nicht stattfinden, solange wir in verschiedener Hinsicht eingeschränkt
Gottesdienst feiern müssen. So wurde die Absprache getroffen, am Reformati-
onstag in einem festlichen Gottesdienst die Konfirmanden dieses Jahrgangs zu
konfirmieren. Wir gehen sehr davon aus, dass es dann keine Beschränkungen
mehr geben wird.

                                     14
                                     14
Gottesdienst

Juni 2020
07.06.        Trinitatis
Breslack      09.00 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov
Neuzelle      10.30 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov

14.06.     1. Sonntag nach Trinitatis
Möbiskruge 09.00 Gottesdienst                  Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov
                  mit Taufe                                         Ch. Fichtner
Neuzelle   10.30 Gottesdienst                  Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov
                                                                    Ch. Fichtner

21.06.        2. Sonntag nach Trinitatis
Göhlen        09.00 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov
Neuzelle      10.30 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         O. Lotzmanov

28.06.        3. Sonntag nach Trinitatis
Ratzdorf      09.00 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         C. Hilschenz
Neuzelle      10.30 Gottesdienst               Pfr. M. Groß         C. Hilschenzv

            Monatsspruch: Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.
                                   1 Kön 8,39 (L)

                                        15
                                        15
Gottesdienst

Juli 2020
05.07.    4. Sonntag nach Trinitatis
Möbiskruge09.00 Gottesdienst                  Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov
Neuzelle  10.30 Gottesdienst                  Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov

12.07.      5. Sonntag nach Trinitatis
Wellmitz    09.00 Gottesdienst                Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov
Neuzelle    10.30 Gottesdienst                Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov

19.07.      6. Sonntag nach Trinitatis
Göhlen      09.00 Gottesdienst                Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov
Neuzelle    10.30 Gottesdienst                Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov

26.07.      7. Sonntag nach Trinitatis
Breslack    09.00 Gottesdienst                Chr. Ritter         O. Lotzmanov
Neuzelle    10.30 Gottesdienst                Chr. Ritter         O. Lotzmanov

   Monatsspruch: Der Engel des HERRN rührt Elia an und sprach: Steh auf und iss!
                      Denn du hast einen weiten Weg vor dir.
                                  1. Kön 19,7 (L)

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Gottesdienst

August 2020
02.08.     8. Sonntag nach Trinitatis
Henzendorf 09.00 Gottesdienst               Chr. Ritter           O. Lotzmanov
Neuzelle   10.30 Gottesdienst               Chr. Ritter           O. Lotzmanov

09.08.      9. Sonntag nach Trinitatis
Ratzdorf    09.00 Gottesdienst              Pfr. M. Groß          C. Hilschenz
Neuzelle    10.30 Gottesdienst              Pfr. M. Groß          C. Hilschenz

16.08.     10. Sonntag nach Trinitatis
Möbiskruge 09.00 Gottesdienst               Pfr. M. Groß          O. Lotzmanov
Neuzelle   10.30 Gottesdienst               Pfr. M. Groß          O. Lotzmanov

23.08.      11. Sonntag nach Trinitatis
Neuzelle    10.30 Familiengottesdienst   Pfr. M. Groß        O. Lotzmanov
                   zum Schuljahresanfang Beate Papst und Team

30.08.      12. Sonntag nach Trinitatis
Wellmitz    09.00 Gottesdienst              Pfr. M. Groß          O. Lotzmanov
Neuzelle    10.00 Gottesdienst              Pfr. M. Groß          O. Lotzmanov

 Monatsspruch: Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind
                       deine Werke; das erkennt meine Seele.
                                     Ps 139,14 (L)

September 2019
06.09.      13. Sonntag nach Trinitatis
Göhlen      14.00 Jubelkonfirmation         Pfr. M. Groß          O. Lotzmanov

                                         1717
Musik
           Triobolo Kammerkonzert
            22. August 2020 16 Uhr
      Ev. Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz

Das international besetzte Klaviertrio mit Ruben Dario Reina, Violine
(Kolumbien),       Regine Daniels-Stoll, Violoncello (Deutschland) und Paulo
Brasil, Klavier (Brasilien) hatte sein Debut-Konzert im September 2019 .
An ihr Konzert in Frankfurt (Oder) schloss sich ein Kammermusik-Kurs in
der Musikakademie Rheinsberg an, wo die drei Musiker als Dozenten eingela-
den waren.
Für die Konzerte 2020 widmet sich das Trio zwei der wichtigsten Komponis-
ten für diese Besetzung: Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag dieses
Jahr gefeiert wird, und Johannes Brahms. Auf dem Programm stehen
Beethoven`s Klaviertrio op. 1 Nr 2 und das Klaviertrio H-Dur von J. Brahms.

Paolo Brasil war Preisträger mehrerer internationaler Klavierwettbewerbe.
Seit 1993 spielte er nicht nur in Brasilien Konzerte, sondern auch in Russland,
Deutschland, Österreich, Frankreich, USA, Mexiko, Portugal, Italien und Spa-
nien sowie fürs internationale Radio und Fernsehen. Er lebt seit 2018 in Ferrol
(Spanien).

Ruben Dario Reina nahm nach seiner Zeit in Santiago de Compostela eine
Stelle als 1. Geiger im Orquesta de Radio Television Espanola en Madrid an.
Er spielte als Solist mit Orchestern in Bolivien, Kolumbien, Brasilien und Spa-
nien.
In Madrid leitet er sein eigenes Kammerorchester und hat eine Violinklasse.

Regine Daniels-Stoll konzertiert seit 14 Jahren mit der russischen Pianistin
Anna Polomoshnyk und war erst kürzlich zu ihrem Jubiläumskonzert „20 Jah-
re Bracello“ mit dem Bratscher Eberhard Stoll zu hören. Solo- und Kammer-
musik- Auftritte führten sie nach Brasilien, Deutschland und Polen. Sie ist Mit-
glied im Genius Streichquartett. Seit 25 Jahren unterrichtet sie Cello und arbei-
tet mit Kammermusik-Gruppen.

                                      18
Musik

Regine Daniels-Stoll und der Geiger Ruben Dario Reina lernten sich 1997 in
der Real Filharmonia de Galicia in Spanien kennen. Neben ihrer Tätigkeit im
Orchester waren sie schon damals Kammermusikpartner. Der Pianist Paolo
Brasil, gebürtiger Brasilianer, lebt seit August 2018 in Spanien. Mit ihm studierte
Ruben Dario Reina gemeinsam am Moskauer Konservatorium.

Vom 6. bis 8. September 2019 werden die 3 Musiker einen vom LvdM veran-
stalteten Kammermusik-Kurs in der Musikakademie Rheinsberg geben.

                               Ruben Dario Reina

  Diese Konzertankündigung ist unter Vorbehalt!!!

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Kinderinfo

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Kinderinfo

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Kinderinfo

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Kinderinfo

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Ökumene

                                                 Kolumne
                                  Frater Aloysius MariaOCist

      Von Päckchen, Post und verschiedenen Namen

Die Post ist auch in einer klösterli-      Buchstaben bilden meist den lateini-
chen Gemeinschaft nicht mehr weg-          schen Namen der Gemeinschaft, da
zudenken. Und da geht es nicht nur         bis heute alles, was die Erlaubnis
um handgeschriebene Briefe oder ein        durch die Kirche erhält, lateinisch
Päckchen zu Weihnachten. Das kön-          verfasst werden muss, auch wenn sich
nen mitunter bei einer großen Ge-          um eine kleine neue Gemeinschaft in
meinschaft, wie bei uns zu Hause,          Timbuktu handelt. So ist eben die
schon mal ganze Ladungen sein. Nun         Weltkirche organisiert. OCist heißt
ists nicht allein die Anzahl, sondern      also Ordo Cisterciensisi. Zu deutsch:
zudem die Namen, die für manchen           der Orden von Cîteaux. Cîteaux ist,
Postboten oder manche Postbotin,           wie Sie mittlerweile wissen, das Ur-
manchen Versandhandel zum Prob-            sprungskloster unseres Ordens, von
lem werden. „Guten Tag Herr OCist“         dem sich der Name Cistercienser
oder „Sind Sie „Frau Aloysius?““ –         (bzw. mit Z geschrieben) ableitet.
denn sogar christliche Verlage sind        Woher allerdings dieser Name
mit einem „fr.“ für Frater überfordert     stammt, das weiß man bis heute nicht
– und plötzlich wird man zur Frau.         genau. Es gibt gängige Erklärungsver-
Das Ordenskürzel „OCist“ ist dann          suche: 1. eine Ortsangabe: cis tertium
endgültig zu viel – vielleicht eine Art    lapidem milarum – gegenüber des
Adelstitel?! Nein. Jede Ordensgemein-      dritten Meilensteins (der Straße von
schaft hat ein Kürzel, das sie an den      Langres nach Chalons sur Saône), also
jeweiligen Namen anhängt. Diese

                                      24
Ökumene

die Gegend, wo sich bis heute die           Franziskaner. OCSO – Ordo Cister-
Abtei Cîteaux befindet.                     ciensis strictioris observantiae – Cis-
2. eine Beschreibung der Ortsverhält-       tercienser der strengeren Observanz
nisse: cistel, ein altfranzösisches Wort    = Trappisten. OP – Ordo Praedicato-
für Röhricht, Dickicht. Beide Versu-        rum – Predigerbrüder = Domini-
che klingen einleuchtend und pas-           kaner.
send. Heute gibt es zwar diesen 3.          Ein bisschen kurioser, aber Ihnen
Meilenstein nicht mehr, und auch das        vielleicht noch bekannt: die Dernba-
Röhricht hat sich gelichtet – doch der      cher Schwestern, die bis vor einigen
Name Cîteaux bzw. Cistercienser ist         Jahren hier in Neuzelle waren: ADJC
geblieben – und wir schreiben das           – Ancillae Domini Jesu Christi –
Kürzel OCist hinter den Namen. Bei-         (Arme) Dienstmägde Jesu Christi.
spiele für andere bekanntere Kürzel         Nicht mit dem ADAC zu verwech-
wären OSB – Ordo S. Benedicti, Be-          seln – das ist der Allgemeine Deut-
nediktiner. OSF – Ordo S. Francisci –       sche Automobil Club.

                        Wappen der Zisterzienser Neuzelle

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Glaubensinfo

                Das Heilige Abendmahl Teil 15

Das ist jetzt der 15. Teil der Kolumne     gültig beantworten zu können. Es
“Das Heilige Abendmahl“ geworden.          wird immer ein Suchen bleiben, so wir
Ein bisschen habe ich mich nachden-        als Christen auf unserem Glaubens-
kend treiben lassen, bin schließlich auf   weg immer Suchende bleiben werden.
Bedenkenswertes eingegangenen, das         Unbenommen davon, von dieser Er-
sich weniger aus dem Blick in die Bi-      kenntnis, bleibt, dass es eine Ärgernis
bel ergab, habe Gebräuche betrachtet,      ist, wenn die christlichen Gemein-
die überliefert worden sind. Auch Kir-     schaft nicht nur miteinander verzagt
chenrechtliches bedachte ich und bin       sind, sondern mitunter einander sogar
schließlich im Tagesgeschäft gelandet.     die Gemeinschaft verweigern. Ein
Was ist den Menschen heute wichtig,        schreckliches Bild liefert solche Chris-
wenn sie das Abendmahl feiern? Was         tengemeinschaft. Umso ärger ist das,
                                           wenn sich nicht einmal die evangeli-
hat das Abendmahl mit der Konfir-
                                           schen Christengemeinschaften einig
mation zu tun? Überhaupt, soll das
                                           sind. Der letzte große Versuch oder
erste Abendmahl etwas mit der Kon-
                                           man kann auch sagen die letzte ge-
firmation zu tun haben und wie ist
                                           meinsame Übereinkunft reformatori-
darum mit die Teilnahme an der
                                           scher Kirchen solche Einigung herzu-
Abendmahlsfeier von Kinder zu be-
                                           stellen wurde 1973 wurde auf dem
werten? Ist die Taufe Voraussetzung        Leuenberg bei Basel fertiggestellt und
für die Abendmahlsteilnahme oder ist       den Kirchen übergeben. Auszüge über
eine Einladung an alle ausgesprochen,      diese Übereinkunft kann man im Ge-
die sie hören? Muss es im Kelch im-        sangbuch Nr. 811 nachlesen. Unum-
mer Wein sein, oder geht auch die          stritten ist die Leuenberger Konkordie
Verwendung des Mostes der Wein-            nicht, denn sie glättet die Differenzen
traube?                                    zwischen den Konfessionen nicht.
Vermutlich habe ich nicht alle Fragen      Der verbleibende Unterschied, wird
aufgeworfen, die es gibt und erst recht    behauptet, sei aber nicht entscheidend
wäre es vermessen zu meinen, sie end-      und könne eine Trennung beim

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Glaubensinfo

Abendmahl zwischen evangelischen              Weg nicht besonders hilfreich. Sie ist
Christen nicht rechtfertigen. Heute ist       so eine Art kleinster gemeinsamer
die Konkordie Grundlage der                   Nenner, wenn es um die gelebte Ge-
"Gemeinschaft Evangelischer Kirchen           meinschaft geht. Für die Evangeli-
in Europa" mit geschätzten 50 Millio-         schen ist dieser Verzicht das kleinere
nen Mitgliedern. 105 lutherische, me-         Übel, das größere Übel besteht in der
thodistische, reformierte und unierte         verweigerten Gemeinschaft am Tisch
Kirchen aus über dreißig Ländern Eu-          des Herrn. Da es in der Leuenberger
ropas gehören dazu. Eine Antwort,             Konkordie aber nicht nur um das
was nun das Geheimnis des Heiligen            rechte Abendmahlsverständnis geht,
Abendmahls, der Eucharistie aus-              sondern auch andere Glaubenser-
macht, muss, so verstehe ich das, im-         kenntnisse und Bekenntnisse zu ei-
mer noch jeder Christ mit sich ausma-         nander, ist sie ein wichtiges Bekennt-
chen. Befriedigend ist das nicht, aber        nis. Ein Beispiel ist die Anerkenntnis
vielleicht ehrlich. Andererseits ist gera-    der Ordination in der jeweiligen evan-
de dieser Weg, der eine praktische Ge-        gelischen Gemeinschaften. Ich, als
meinschaft ermöglicht, einer, den die         Pfarrer in einer unierten Kirche, kann
katholische Kirche ablehnt. Sie lehnt         auch Pfarrer in einer lutherischen wer-
diesen Verzicht auf ein klares Bekennt-       den oder einer reformierten. Aber ei-
nis ab. So gesehen, ist die Leuenberger       gentlich will ich Pfarrer in Neuzelle
Konkordie auf dem ökumenischen                bleiben.

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Gemeindeleben
                  Ein Kreuz mit dem Kreuz
           Ein Kreuz mit dem Kreuz ist es, werden sich die Frau-
           en gedacht haben, als sie das Kreuz wieder aufhängen
           wollten, das wegen der Bildpräsentation anlässlich des
           Weltgebetstages abgehängt worden war. Und genau so
           ist es, manchmal ist es ein Kreuz mit dem Kreuz, das
           jeder von uns tragen muss und manchmal werden wir
           an Christus erinnert, der das für uns trug. Und manch-
           mal ist es eben auch ein Kreuz mit dem Kreuz Christi.
           Wir erinnern uns an das Wort des Apostel Paulus an de
           Korinther:“ Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die
           verloren gehen, eine Torheit; uns aber, die wir gerettet
           werden, ist es Gottes Kraft.“ Na und es hat ja dann
           auch geklappt. Jetzt hängt es wieder an der Wand im
           Gemeinderaum im Gemeindehaus in der Frankfurter
           Straße.

                    Kirchenputz in Neuzelle

          Im Verborgenen und manchmal nicht im Verborgenen
          geschieht es, dass unsere Gotteshäuser gepflegt, gereinigt
          werden. Der Dank an die Frauen, die sich zum Früh-
          jahrskirchenputz in Neuzelle versammelt haben, steht
          stellvertretend für den Dank, der allen gebührt, die in
          Henzendorf, Göhlen, Möbiskruge, Ratzdorf, Wellmitz
          und Breslack darum kümmern, das wir schöne Orte ha-
          ben, an denen wir miteinander Gottesdienste feiern kön-
          nen.

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Wussten Sie schon?
             Übers Sorgen (oder Hamstern)
„Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und
keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel!
25 Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seiner Länge eine
Elle zusetzen könnte?“ Lukas 12
Hin und wieder erwische ich mich beim Lästern, manchmal bin ich auch ein
bisschen boshaft. Aber nur ein bisschen. Als ich Mitte März im Marktkauf an
der Schlange stand, war vor mir eine Frau mit ihrem Einkauf. Den habe ich fo-
tografiert. Also da lag noch etliches vor der Kasse! Ich habe gedacht, das ist
echt heftig, so ein Einkauf! Was wird in dem Kopf vorgehen? Vermutlich wird
die Frau mit ihrem Einkauf kein eigenes Geschäft aufmachen. Sie wird auf
Nummer sicher gegangen sein wollen. „Was ich hab, hab ich!“, kann mir keiner
wegnehmen und wenn es nichts mehr gibt! Liebe Seele, du hast einen großen
Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber
Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir for-
dern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? 21 So geht es dem,
der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott. Ich wünsche sehr, dass
die Seele der Frau nicht „gefordert“ wird, die war, schätze ich, noch keine vier-
zig. Was ich auch wünsche, mir und allen, dass wir ein bisschen Maß halten
beim Sorgen. Es ist nicht so, dass wir alle auf einem Seil tanzen sollen, ohne
dass ein doppelter Boden uns absicherte. Aber dieser doppelte Boden wird
nicht sicherer, wenn wir uns immer neue Dinge einfallen lassen, auf dass jedes
Risiko im Leben ausgeschlossen wird. Das klappt nicht und mit Glauben hat
das wirklich nichts zu tun. Ich möchte keine Einladung zur Leichtfertigkeit ma-
chen (zu der ich vielleicht hin und wieder neige), ich möchte an die Freiheit ei-
nes Christenmenschen erinnern, die sich z.B. in einer gewissen Gelassenheit vor
den Lebensmittelregalen ausdrückt. Der Einkauf fällt dann entsprechend aus,
für andere bleibt noch etwas zu kaufen
übrig und zum Schluss reicht die Kraft
vielleicht sogar noch ein freundliches
Wort zur Mitarbeiterin des Marktes, die
Mühe damit hat, hinterher zu kommen,
die geplünderten Regale wieder zu fül-
len.

                                      29
Freude und Trauer, Termine

Unter Gottes Wort wurde kirchlich bestattet

                 Gilda Fuhrmann (89) in Wellmitz
                 Gerhard Müller (93) in Möbiskruge

  „Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln
 wie ein Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht
                             müde werden.“ Jesaja 40, 31

     DIE SITUATION IST SO; DASS WIR UNS NACH WIE VOR
     NICHT GEWOHNT VERSAMMELN DÜRFEN: DESWE-
     GEN STEHEN HIER KEINE TERMINE: DIE GIBT ES
     WOHL ERST AB SEPTEMBER WIEDER: LEIDER !
     Leider können wir in diesem Gemeindebrief nicht, wie in jedem
     Jahr, zum Regionalen Seniorentag im September nach Ziltendorf
     einladen, da noch nicht feststeht, ob das erlaubt sein wird.

Offene Kirche:
Die Ratzdorfer Radfahrerkirche ist ab Ostern sonnabends und sonntags von 10.00
bis 18.00 Uhr und ab 1. Mai bis 31. Oktober täglich geöffnet. Unter 033652|7238
können bei Frau E.-M. Schulze gesonderte Besichtigungen vereinbart werden.
Die Möbiskruger Kirche ist von Mai bis Oktober geöffnet. Führungen können unter
033652|7866 vereinbart werden.
Die Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ in Neuzelle ist von Montag bis Freitag in der
Zeit von 11.00 bis 15.00 Uhr, sowie sonnabends von 11.00 bis 16.00 und sonntags
12.00 bis 16.00 Uhr für Besichtigungen offen. Kirchenführungen über Besucherinfor-
mation (Tel.: 033652|6102; E-Mail: tourismus@neuzelle.de

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Rückblick
     Gemeindeleben

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Wir sind für Sie da:
Evangelisches Pfarramt Neuzelle:
Pfr. Martin Groß, Stiftsplatz 3, 15898 Neuzelle,
Tel.: 033652|319, Handy: 0163 | 3971036, Fax: 033652|89931,
E-Mail: pfarramt@ev-kirchengemeinde-neuzelle.de
www.ev-kirchengemeinde-neuzelle.de

Gemeindekirchenratsvorsitzender:
Pfarrer Martin Groß

Christenlehre u. Kindergottesdienst:
Gemeindepädagogin Beate Pabst, Tel.: 03364|285514
E-Mail: beate.pabst@ekkos.de oder Pfarramt
Saalnutzung Evangelisches Gemeindehaus Neuzelle:
Tel.: 033652|319

Nutzung Evangelisches Gemeindehaus Möbiskruge:
Dietmar Brummack, Tel.: 033652|7866

Evangelisches Pfarrbüro Wellmitz:
Eva-Marie Schulze, Tel.: 033652|7238

Superintendentur und kirchliches Verwaltungsamt:
Superintendent Frank Schürer-Behrmann, Tel.: 0335|5563131
Steingasse 1a, 15230 Frankfurt/O., Tel.: 0335|5563110 (KVA)

Hospiz Regine-Hildebrandt Haus in Frankfurt/O.:
Kantstr. 35, 15230 Frankfurt/O. Tel.: 0335|284920
Spendenkonto:
IBAN: DE93 1705 5050 3900 3467 97, BIC: WELADED 1 LOS

Evangelische Erziehungs- und Familienberatungsstelle (Diakonie)
Haus Elisabeth, Wilkestraße 14, 03172 Guben
Tel. 03561|403219, Fax. 03561|403225

Telefonseelsorge: 0800-1110111 oder 0800-1110222
Kontoverbindung:
IBAN:              DE27520604104403900690
BIC:               GENODEF1EK1
Bank:              Evangelische Bank eG
Empfänger          Ev. Kirchengem. Neuzelle
Impressum: V.i.S.d.P.: Martin Groß, Redaktionsteam: Martin Groß,
Gabriele Schelzke: Tel. 0177 | 8893379, Email: gabriele.schelzke@gmx.de,
Katja Richter: Tel. 033652 | 6004, Email: katja.richter.neuzelle@gmx.de ;
Layout: Gabriele Schelzke
Der Gemeindebrief erscheint alle drei Monate im Auftrag des Gemeindekirchenrates der
Evangelischen Kirchengemeinde Neuzelle.
Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen
Redaktionsschluss: 10. Mai 2020 Änderungen vorbehalten
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 8. August 2020, Änderungen vorbehalten

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