"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020

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"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020
„GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER“
 Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT

                                   Datum: 07.04.2020
"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020
Inhalt

Problemdarstellung ...................................................................................................... 1
  Die COVID-19-Pandemie .................................................................................................................. 1
  Die Situation in Ländern mit niedrigem Einkommen .......................................................... 2
  „Gefährdet“: Menschen mit Behinderungen ........................................................................... 3
Stärken von Licht für die Welt................................................................................... 5
  Wer wir sind ......................................................................................................................................... 5
  Unser Ansatz ........................................................................................................................................ 5
  Wo wir arbeiten .................................................................................................................................. 6
Reaktionsstrategie gegen COVID-19 ........................................................................ 8
  Adaptive Programmarbeit ............................................................................................................. 8
  Überblick über die Reaktionsstrategie ..................................................................................... 8
  Vermeidung der Ausbreitung von COVID-19 ......................................................................... 9
  Vorbereitung von Menschen mit Behinderungen auf die Bewältigung der
  wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen........................................................................ 12
  Behandlung von COVID-19-PatientInnen und Erhöhung der Kapazität des
  Gesundheitswesens .......................................................................................................................... 13
  Eintreten für eine inklusive Reaktion ........................................................................................ 14
  Schutz unserer Teams und Erhalt der Einsatzfähigkeit .................................................... 15
Reaktionspläne in den Schwerpunktländern ......................................................... 16
  Burkina Faso........................................................................................................................................ 16
  Äthiopien .............................................................................................................................................20
  Mosambik............................................................................................................................................. 23
  Südsudan ............................................................................................................................................. 27
  Uganda ................................................................................................................................................. 29
Ein Teil der Reaktion werden ................................................................................... 32
  Kontaktpersonen: ............................................................................................................................. 32

                                                                             i
"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020
Problemdarstellung

Die COVID-19-Pandemie

                                   „COVID-19 bedroht die gesamte Menschheit.“

                         Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen

Die Welt steht vor einer globalen Gesundheitskrise, wie sie noch nie da war. Die Zahl
der Infektionen und Todesfälle ist erschütternd. Täglich werden sie mehr. Selbst
wenn Regierungen ganze Länder in den Sperrzustand versetzen, kann es Wochen
dauern, bis die Sterblichkeitsraten zu sinken beginnen.

COVID-19 setzt auch die Existenzgrundlage von Millionen von Menschen aufs Spiel.
Es besteht die Gefahr, dass ganze Gesellschaften in soziale Unruhen geraten, wenn
die Volkswirtschaften leiden.

Von Asien über Europa und Amerika bis Afrika – niemand kann sich den Nachrichten
und den Auswirkungen von COVID-19 entziehen. Wir sitzen alle im gleichen Boot.

Besonders besorgniserregend sind die folgenden Punkte:
•   Sehr hohe Infektionsraten. Soziale Distanzierung ist zu beachten, und
    zwischenmenschliche Interaktionen müssen minimiert werden. Infizierte
    Menschen müssen so schnell wie möglich isoliert, und Tests in ausreichendem
    Maß durchgeführt werden. Das Virus breitet sich immer noch aus und macht
    nicht an den Landesgrenzen Halt.
•   Enorme Belastung für die Gesundheitssysteme. Viele Infizierte werden krank
    und brauchen medizinische Hilfe. Ärmeren Ländern fehlt es an Grundkapazitäten
    und noch mehr an expansiven Intensivstationen (z.B. Betten, Beatmungsgeräte
    und Personal).
•   Wirtschaftliche Notlage. Wenn die Länder im Sperrzustand sind, verlieren viele
    Menschen ihre Arbeit; die Kinder sitzen zu Hause, da die Schulen geschlossen
    sind; und die Familien müssen sich Sorgen machen, wie Essen auf den Tisch
    kommen soll.
•   Geschlechtsspezifische Dynamik. Durch die Pandemie sind Frauen und
    Mädchen, die 70 % des Gesundheitspersonals ausmachen, als Betreuerinnen an
    vorderster Front besonders gefährdet. 1 Auf Haushaltsebene wird ein höheres
    Maß geschlechtsspezifischer Gewalt erwartet.
•   Menschen mit Behinderungen sind besonders gefährdet. Ihr Risiko, sich
    anzustecken oder das Virus zu übertragen, ist höher. Noch immer sind viele
    Menschen von staatlichen Gesundheitsmaßnahmen ausgeschlossen und erhalten

1
 Hyperlink: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/311314/WHO-HIS-HWF-
Gender-WP1-2019.1-eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y

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"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020
keine zuverlässigen Informationen über die Verbreitung von COVID-19 und
    Schutzmaßnahmen für sich selber.

Die Situation in Ländern mit niedrigem Einkommen

    „Bekämpfung des Virus in den ärmsten Ländern der Welt und Eingehen auf
    die Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten Menschen, insbesondere von
      Frauen und Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen
                                              oder chronischen Krankheiten.“

                          Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen

Menschen in Ländern wie Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik, Südsudan und
Uganda sind dreimal häufiger Epidemien ausgesetzt, haben aber sechsmal weniger
Zugang zu medizinischer Versorgung als in den Ländern mit dem weltweit
geringsten Risiko (z.B. in Westeuropa).2

Was verschlimmert die Situation bei COVID-19?3
•   Hohe Bevölkerungsdichten steigern die Infektionsraten
•   In überfüllten Slums ist die Selbstisolierung schwieriger, da die Menschen
    hinausgehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen
•   Mangel an sauberem Wasser zum richtigen Händewaschen zum Schutz vor
    Verschmutzung
•   Mangel an Ausrüstung für Tests oder Behandlung von Kranken
•   Unzureichende Zahl von Fachkräften im Gesundheitswesen
•   Begrenzte Fähigkeit der Regierungen zur Regulierung und Durchsetzung von
    Maßnahmen zur Eindämmung der Krise
•   Mangel an sozialer Fürsorge oder allgemeiner Gesundheitsversorgung, wenn die
    Menschen keine Rücklagen haben, auf die sie zurückgreifen können

In Europa ist die Steigerung der Zahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte ein
Wettlauf gegen die Zeit. Für Länder mit niedrigem Einkommen ist die
Herausforderung jedoch noch größer. In Burkina Faso beispielsweise gibt es nur 10
Intensivbetten für eine Bevölkerung von 20 Millionen Menschen. In Uganda gibt es
nur 55 Betten auf Intensivstationen für fast 43 Millionen Menschen.4

2
  Hyperlink: https://reliefweb.int/report/world/care-analysis-vulnerable-countries-face-3-
times-risk-COVID-19-exposure-yet-are-6-times
3
  Hyperlink: https://www.devex.com/news/opinion-aid-in-the-time-of-COVID-19-3-things-
donors-can-do-now-96848
4
  Hyperlink: https://www.monitor.co.ug/News/National/ICU-bed-capacity-
Uganda/688334-5495822-dkw5rc/index.html

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"GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER" - Soforthilfe COVID-19 von LICHT FÜR DIE WELT - Datum: 07.04.2020
Am 19. März 2020 rief der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Afrika auf, sich „auf das Schlimmste vorzubereiten“
und das „so schnell wie möglich“ zu tun.5

Die Frage ist: Wie kann das bei so begrenzten Ressourcen geschehen?

„Gefährdet“: Menschen mit Behinderungen

     „Mein Sohn mit Zerebralparese benötigt antiepileptische Medikamente. Seit
    Beginn der COVID-19-Krise hat er immer wieder Anfälle. Früher verdiente ich
    das Geld für seine Medikamente mit meinem kleinen Lebensmittelladen, aber
       ich war gezwungen, ihn zu schließen. Jetzt kann ich nirgendwo mehr Geld
                                                                   bekommen.“

         Eine Betreuerin in Laikipia, Kenia, berichtet an Licht für die Welt, März 2020

Ungeachtet der guten Absichten der UNO6 und der Existenz der IASC-Richtlinien
zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die humanitäre Hilfe besteht
echte Sorge, dass nicht genügend praktische Maßnahmen zum Schutz und zur
Unterstützung von stärker gefährdeten Gruppen, einschließlich von Menschen mit
Behinderungen, ergriffen werden7 8.

Frauen mit Behinderungen sind besonders gefährdet. Sie haben geringere Chancen
auf Zugang zu Bildung und Informationen, sind anfälliger für geschlechtsspezifische
Gewalt und benötigen mehr Gesundheitsdienste.

Sie können an körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen leiden und
mehr Kontakt zu Gesundheitsfachkräften benötigen. Da sie bereits wirtschaftlich
benachteiligt sind, besteht die Gefahr, dass sie ihre Einkommensmöglichkeiten
vollständig verlieren.

Außerdem kann auch ihr soziales Unterstützungsnetz kleiner sein.

Dringende Maßnahmen9:
     •   Ermöglichung gleichen Zugangs: Alle Frauen und Männer, Mädchen und
         Jungen mit Behinderungen müssen gleichen Zugang zu medizinischer

5
  Hyperlink: https://www.aljazeera.com/news/2020/03/COVID-19-africa-told-prepare-
worst-response-200319085112877.html
6
  Hyperlink: https://www.un.org/en/un-coronavirus-communications-team/un-working-
ensure-vulnerable-groups-not-left-behind-COVID-19
7
  Hyperlink: https://news.un.org/en/story/2020/03/1059762
8
  Hyperlink: https://www.hrw.org/news/2020/03/26/protect-rights-people-disabilities-
during-COVID-19
9
  Auf der Grundlage der Empfehlungen des Europäischen Behindertenforums und des
Internationalen Behindertenbundes.
Hyperlink: http://www.edf-feph.org/newsroom/news/COVID-19-resource-page

                                            3
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Ausrüstung wie z.B. Handdesinfektionsmitteln, medizinischer Behandlung
       sowie sauberem Wasser und Nahrung haben. Notfallmaßnahmen müssen
       barrierefrei und inklusiv sein.
   •   Bereitstellung     maßgeschneiderter       Informationen:     Menschen   mit
       Behinderungen       müssen      Informationen    über    Empfehlungen    zur
       Infektionsvermeidung, öffentliche Einschränkungspläne und verfügbare
       Dienste in allen erforderlichen barrierefreien Formaten erhalten, auch in
       Gebärdensprache und leicht lesbaren Versionen.
   •   Sensibilisierung: Eine rasche Sensibilisierung und Schulung des an der
       Reaktion beteiligten Personals ist unerlässlich. Öffentliche Einschränkungen
       müssen Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt behandeln.
   •   Sicherstellung der Teilhabe: Behindertenverbände können und sollten eine
       Schlüsselrolle bei der Sensibilisierung für Menschen mit Behinderungen und
       ihre Familien spielen und sich für eine inklusive Reaktion auf die Krise
       einsetzen.
   •   Geschlechtergerechtigkeit: Alle Mechanismen der Reaktion, einschließlich
       des Zugangs zu Informationen und zu Gesundheitsdiensten, müssen Frauen
       und Mädchen mit Behinderungen einbeziehen und für sie barrierefrei
       zugänglich sein.
   •   Kontinuitätssicherung:          Während      der      Quarantäne      müssen
       Unterstützungsleistungen, persönliche Betreuung, physische Barrierefreiheit
       und die Bereitstellung barrierefreier Informationen gewährleistet sein.
       Behinderungsbedingte Institutionalisierung und Vernachlässigung sind nicht
       akzeptabel.

Wir können nicht warten. Wir müssen handeln, und zwar sofort!

Zusammen mit Menschen mit Behinderungen, DienstleisterInnen und SpenderInnen
ist Licht für die Welt bereit, den Kampf gegen COVID-19 aufzunehmen. Wir werden
unsere Stärken nutzen und in einem einheitlichen Ansatz in allen Ländern, in denen
wir tätig sind, darauf hinarbeiten, dass niemand zurückbleibt.

Hyperlink: http://www.internationaldisabilityalliance.org/content/COVID-19-and-disability-
movement

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Stärken von Licht für die Welt

Wer wir sind

Licht für die Welt ist eine globale Organisation für inklusive Entwicklung, die
Augengesundheitsdienste ermöglicht und Menschen mit Behinderungen in einigen
der ärmsten Regionen der Welt handlungsfähig macht. Wir brechen ungerechte
Barrieren ab, um das maximale Potenzial zu erschließen! Wir streben einen
Systemwandel an, weil wir wollen, dass unser Einfluss dauerhaft ist. Wir arbeiten mit
Partnern zusammen, denn gemeinsam sind wir stärker.

Unser Ansatz

Wir verstehen die Barrieren, mit denen die Ärmsten und Schwersterreichbaren
konfrontiert sind. Wir haben Projekte mit mehr als tausend Frauen mit
Behinderungen in Bangladesch, Kenia und Kambodscha durchgeführt, um ihre
Handlungsfähigkeit und ihre Rechte zu unterstützen. Unsere Erfahrungen mit
Kindern mit Behinderungen (13.000 allein im Jahr 2018) sind mit unserer Arbeit für
inklusive Bildung und inklusive Gesellschaftsentwicklung verknüpft.

Wir wissen, wie man Inklusion fördert, indem man die lokalen Behörden, die
Zivilgesellschaft und andere Beteiligte der Gesellschaft dazu ermutigt, eine aktive
Rolle zu spielen. Auf diese Weise verbessern wir die Lebensqualität der am stärksten
marginalisierten Menschen und ändern die Einstellungen in ihren Gemeinschaften
zum Besseren. Wir haben Hunderte von Organisationen als technische Berater dabei
unterstützt, ihre Programme und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen
barrierefreier und inklusiv zu gestalten. Wir haben ein kompetenzbasiertes Modell
zur Ausbildung und Begleitung von VermittlerInnen für die Inklusion von Menschen
mit Behinderungen in Uganda, Mosambik und dem Südsudan entwickelt und
vorgestellt.

Wir haben eine starke fachliche Expertise in den Bereichen Augengesundheit10
und vernachlässigte Tropenkrankheiten, inklusive Bildung 11 , inklusive
Gesellschaftsentwicklung, Vermittlung von wirtschaftlicher Handlungsfähigkeit und
humanitäre Maßnahmen aufgebaut. Unsere ExpertInnen sind anerkannte
SpezialistInnen und leisten Beiträge sowohl auf globaler als auch auf
Programmebene. Wir arbeiten daran, Veränderungen in den Gesundheitssystemen
für die kommenden Generationen zu schaffen.

Wir verfügen über ein starkes Netzwerk von langfristigen Partnerschaften mit
vielen lokalen Partnerorganisationen und Regierungen. Wir unterstützen die

10
     Hyperlink: https://www.light-for-the-world.org/downloads/Eye%20Health
11
     Hyperlink: https://www.light-for-the-world.org/inclusive-education-quick-guide

                                              5
Regierungen bei der Stärkung der Augengesundheit, der inklusiven Bildung und der
Sozialschutzsysteme.    In   Uganda    haben    wir   gemeinsam       mit   dem
Gesundheitsministerium das Programm „Nationale Intervention bei unkorrigierten
Sehschwächen“      entwickelt,  das    vor   kurzem       erfolgreich  an    das
                                                       12
Gesundheitsministerium von Uganda übergeben wurde . Wir arbeiten mit den
Gesundheitsministerien in Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik und Uganda
zusammen. In einigen Ländern arbeiten wir mit regionalen Gesundheitsbüros und
Regierungskrankenhäusern zusammen, wie im äthiopischen Tigray, wo wir eine
enge Partnerschaft mit dem regionalen Gesundheitsbüro von Tigray unterhalten.

Unsere Arbeit ist evidenzbasiert, und wir tauschen unser Fachwissen mit anderen
aus. Wir evaluieren unsere Arbeit gründlich. Wir führen Aktionsforschung durch und
entwickeln Instrumente, Richtlinien und Spiele, um die Verbreitung und den Ausbau
bewährter Praktiken zu unterstützen. Im Jahr 2019 haben wir mit UNICEF-
Unterstützung untersucht, welchen Barrieren Menschen mit Behinderungen nach
dem Zyklon Idai in Mosambik gegenüberstanden 13 . Wir tauschen regelmäßig
Publikationen und Erkenntnisse aus, die sich mit dem „Wie“ der Inklusion befassen.

Wir setzen uns für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein und
mobilisieren Unterstützung, wobei wir als Katalysator für Veränderungen auf der
Grundlage eines verwurzelten Netzwerks von Behindertenverbänden auf globaler,
nationaler und lokaler Ebene agieren, mit denen wir zusammenarbeiten. Als
inklusiver Arbeitgeber wollen wir die Diskussion über die Inklusion von Menschen
mit Behinderungen sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene führen.

Wo wir arbeiten

Licht für die Welt arbeitet in 20 Ländern in Afrika, Asien und in anderen Teilen der
Welt. Licht für die Welt verfügt über Länderbüros für die Programmdurchführung
in Burkina Faso, Kambodscha, Äthiopien, Kenia, Mosambik, Südsudan, Tansania und
Uganda. Die Kombination aus unserer anerkannten Fachkompetenz, unserer lokalen
Präsenz und unseres Partnernetzwerks macht uns bereit, einen Beitrag zur Reaktion
auf COVID-19 zu leisten.

12
 Hyperlink: https://www.light-for-the-world.org/niure-programme-nearing-completion
13
 Hyperlink: https://www.unicef.org/mozambique/en/reports/access-humanitarian-aid-
people-disabilities

                                         6
7
Reaktionsstrategie gegen COVID-19

Adaptive Programmarbeit

Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die derzeitige COVID-19-Krise in den
kommenden Monaten entwickeln wird. Selbst der Globale Humanitäre
Reaktionsplan (Global Humanitarian Response Plan) verwendet zwei Szenarien,
eines für drei bis vier Monate und ein weiteres, das mit einem Zeitraum bis
mindestens Ende 2020 rechnet14.

Angesichts dessen folgen wir einer adaptiven Programmlogik. Wir planen
Aktivitäten bis zu 3–6 Monate, danach überprüfen und aktualisieren wir unsere
Planung erneut. Klar ist, dass es selbst in einer Situation nach der Krise
wirtschaftliche Konsequenzen geben wird, die es erforderlich machen werden, dass
wir uns mehr auf die Wiederherstellung des Lebensunterhalts der Menschen
konzentrieren.

Überblick über die Reaktionsstrategie

Licht für die Welt wird die folgende Reaktionsstrategie anwenden:

                                                                         Vorläufiges
                                                                          Budget
 Strategie                                       Zielsetzung
                                                                            (3–6
                                                                           Monate)

                                   Unterstützung unserer
                                   Projektpartner bei der Umsetzung
                                                                         300.000 EUR
 PRÄVENTION                        von Präventivmaßnahmen.
                                   Barrierefreie Informationen helfen,
                                   Leben zu retten!
                                   Unterstützung von Menschen mit
                                   Behinderungen, die dringend           2.000.000
                                   Vorräte und Nahrungsmittel sowie
 VORBEREITUNG                                                            EUR
                                   Möglichkeiten zum
                                   Lebensunterhalt benötigen, um die
                                   Wirtschaftskrise zu bewältigen
                                   Entwicklung konkreter
                                   Unterstützungsmaßnahmen zur
                                                                         2.000.000
 BEHANDLUNG                        Stärkung der Gesundheitssysteme
                                                                         EUR
                                   in unseren Schwerpunkt- und
                                   Partnerländern – unter besonderer

14
     Hyperlink: https://www.unocha.org/covid19

                                             8
Berücksichtigung von Menschen
                              mit Behinderungen und jenen mit
                              chronischen Krankheiten.

                     Aufforderung und Unterstützung
                     von Regierungen zur
INTERESSENVERTRETUNG                                               100.000 EUR
                     Gewährleistung inklusiver und
                     barrierefreier Katastrophenhilfe.
                              Schutz unserer Teams und
SCHUTZ                        gleichzeitiger Erhalt der            100.000 EUR
                              Einsatzfähigkeit als Organisation.
                                                                   4.500.000
Summe
                                                                   EUR

Vermeidung der Ausbreitung von COVID-19

              Sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen wissen, wie sie
Ziel
              sich schützen können, und helfen, die Verbreitung von COVID-19
              zu verhindern. Barrierefreie Informationen können Leben retten!

                 ●   Auswahl der richtigen Informationen (z.B. Fakten vs.
                     Mythen, WHO-Beweise, praktisch).
                 ●   Entwicklung barrierefreier Formate (z.B. Brailleschrift und
                     Podcasts, Gebärdensprache, leicht lesbar und
                     kinderfreundlich), gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit
                     Menschen mit Behinderungen und ihren
                     Vertretungsorganisationen.
                 ●   Nutzung von Verbreitungskanälen, um Menschen mit
                     Behinderungen über Behindertenverbände, Radio,
                     Fernsehen, Kurznachrichtendienste sowie über
                     BetreuerInnen zu erreichen.
                 ●   Ausstattung der Anlaufstellen in den Gemeinschaften mit
                     den Mitteln, um Informationen für Menschen mit
Aktivitäten
                     Behinderungen zu erhalten und im Zuge der Entwicklung
                     der COVID-19-Krise über die Situation von Menschen mit
                     Behinderungen zu berichten.
                 ●   Unterstützung bei Maßnahmen zur Verbesserung der
                     barrierefreien Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
                     (z.B. Verteilung von Seife, Desinfektionsmitteln,
                     Wasserentnahmestellen/Wasserlieferung per LKW,
                     Verteilung von Hilfsgeräten zum Erreichen von
                     Wasserentnahmestellen, usw.) – proaktives Angebot
                     unseres technischen Fachwissens an WASH-Cluster/-
                     Sektoren in unseren Schwerpunkt- und Partnerländern.
                 ●   Unterstützung der Selbstversorgung (z.B. Bereitstellung von
                     Hilfsmitteln wie Paracetamol und Hygieneartikeln).

                                        9
Sehen Sie sich das Video “Myths and truth about COVID-19” („Mythen und
Wahrheiten über COVID-19“) in Gebärdensprache an (mit englischen
Untertiteln): www.facebook.com/wecanworkug/videos/278163639846221/

                                    10
11
Vorbereitung von Menschen mit Behinderungen auf die Bewältigung
der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen

              Unterstützung von Menschen mit Behinderungen mit dringend
              benötigten Hilfsgütern und Nahrungsmitteln sowie anderen
Ziel
              Maßnahmen zur Sicherung des Lebensunterhalts, um ihnen bei der
              Bewältigung der Wirtschaftskrise zu helfen, die COVID-19
              verursacht.
                 ●   Bedarfsgerechte soziale und psychische Unterstützung von
                     Familienmitgliedern (z.B. wenn ein Familienmitglied einer
                     Person mit Behinderung COVID-19 hat) durch regelmäßigen
                     Telefonkontakt, etc.
                 ●   Soziale und psychische Unterstützung von Frauen und
                     Kindern mit Behinderungen, die Opfer von häuslicher Gewalt
                     geworden sind, über eine bestimmte Telefonnummer.
                 ●   Sicherstellen, dass Kinder angepasstes Lernmaterial für das
                     Lernen zu Hause erhalten, möglicherweise durch Kontakt zu
                     Schulen für inklusive Bildung.
                 ●   Stärkung der Komponente der Vermittlung von
                     wirtschaftlicher Handlungsfähigkeit in inklusiven
                     Gesellschaftsentwicklungsprojekten (z.B. finanzielle
                     Unterstützung von Dorfsparkassen und
                     Darlehensverbänden).
                 ●   Unterstützung von Sozialschutz- und Sicherheitsoptionen
Aktivitäten          für Menschen mit Behinderungen, z.B. Erleichterung des
                     Zugangs zu Renten, Beihilfen usw. durch die Regierung oder
                     die Arbeitgeber – sowie Schutz und
                     Solidaritätsmechanismen auf Gemeindeebene.
                 ●   Förderung von Solidaritäts-/Sozialschutzmaßnahmen auf
                     Gemeindeebene, einschließlich der Vorbereitung von
                     gezielten „Lebensmittel- und
                     Lebensnotwendigkeitspaketen“ für die
                     LeistungsempfängerInnen.
                 ●   Ausstattung der Anlaufstellen in den Gemeinschaften mit
                     den Mitteln, um Informationen für Menschen mit
                     Behinderungen zu erhalten und im Zuge der Entwicklung
                     der COVID-19-Krise über die Situation von Menschen mit
                     Behinderungen zu berichten, wobei Verbindung zu den
                     Behindertenverbänden zur Sensibilisierung und zur
                     Fürsprache für eine inklusive Notfallreaktion aufgenommen
                     wird, wo dies möglich ist.

                                       12
Behandlung von COVID-19-PatientInnen und Erhöhung der Kapazität
des Gesundheitswesens

                  Entwicklung konkreter Unterstützungsmaßnahmen zur Stärkung
 Ziel             der Gesundheitssysteme in unseren Schwerpunkt- und
                  Partnerländern – unter besonderer Berücksichtigung von
                  Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten.
                     ●   Verbesserung der Hygiene, der sanitären Einrichtungen und
                         des Abfallmanagements in den Partnerkrankenhäusern.
                     ●   Einrichtung eines Notfallfonds für unsere
                         Partnerkrankenhäuser, um verschiedene Kosten zu decken,
                         wie z.B. für Mahlzeiten für die GesundheitshelferInnen, Zelt-
                         /zeitweilige Stationen, Transport oder Medikamente für
                         arme PatientInnen.
                     ●   Einrichtung von Lieferketten/Beschaffungssystemen für
                         antiepileptische Medikamente für Kinder und Erwachsene.
 Aktivitäten         ●   Sicherstellen, dass in unseren Partnerkrankenhäusern eine
                         augenärztliche Notfallversorgung aufrechterhalten werden
                         kann (Anmerkung: Neuere Berichte legen nahe, dass ein
                         Symptom von COVID-19 neben Fieber und
                         Atemwegsproblemen auch eine leichte
                         Bindehautentzündung15 sein kann) und das augenärztliche
                         Personal angemessen geschützt wird.
                     ●   Entwicklung einfacher Hilfsmittel zur Verbesserung der
                         Kommunikation in Krankenhäusern (z.B. Plakate mit
                         Piktogrammen, Karte mit den am häufigsten verwendeten
                         Zeichen in der lokalen Gebärdensprache).

15
     Hyperlink: https://www.aao.org/headline/alert-important-coronavirus-context

                                             13
●   Unterstützung der Erhöhung der Intensivstationskapazität
                     von Krankenhäusern der Tertiärstufe mit fachkundigen
                     Partnern (falls verfügbar).

Eintreten für eine inklusive Reaktion

Ziel          Aufforderung und Unterstützung von Regierungen zur
              Gewährleistung inklusiver und barrierefreier Katastrophenhilfe

                 ●   Aktive Partizipation als Licht für die Welt an humanitären
                     Clusterstrukturen, sobald die Interventionen in den am
                     stärksten betroffenen Ländern begonnen haben.
                 ●   Unterstützung der Behindertenverbände bei der Übernahme
                     von Schlüsselaufgaben für inklusive und barrierefreie
                     Maßnahmen in den jeweiligen Ländern, auch in humanitären
                     Clusterstrukturen.
                 ●   Plädieren für die Inklusion von Behinderungen bei der
                     Umsetzung des Globalen Humanitären Reaktionsplans der
Aktivitäten
                     UNO auf COVID-19 und bei den damit verbundenen
                     längerfristigen Gesundheitsmaßnahmen.
                 ●   Forschung über die Auswirkungen der Pandemie auf
                     Menschen mit Behinderungen, ihre Barrieren beim Zugang
                     zum Gesundheitswesen sowie bewährte Praktiken und
                     Lösungen.
                 ●   Aufforderung an Regierungen, SpenderInnen und andere
                     Interessenvertreter, in die Stärkung der Gesundheitssysteme
                     zu investieren.

                                       14
Schutz unserer Teams und Erhalt der Einsatzfähigkeit

Ziel          Schutz unserer Teams und gleichzeitiger Erhalt der Wirksamkeit als
              Organisation
                 ●   Bereitstellung von psychologischer und psychosozialer
                     Unterstützung (MHPSS) für KollegInnen im Umgang mit
                     Angst und Stress.
                 ●   Ergreifen von Sicherheitsmaßnahmen für Personal, das in
                     Ländern mit erhöhtem Risiko für soziale Unruhen arbeitet.
                 ●   Aufrüstung der IT-Infrastruktur und der Software für die
                     Online-Zusammenarbeit.
                 ●   Bereitstellung von Schutzausrüstung für die MitarbeiterInnen
Aktivitäten          von Licht für die Welt und Partner, um Kontamination zu
                     vermeiden.
                 ●   Ermöglichung von Reisen mit einer kleinen Anzahl von
                     Personen in Übereinstimmung mit den nationalen Richtlinien
                     im Einsatzland.
                 ●   Unterstützung von MitarbeiterInnen der Partner und in der
                     gemeindenahen Rehabilitation mit Lebensmittel- und
                     Verbrauchsmaterialkits, um schwierige Wochen/Monate zu
                     überbrücken.

                                        15
Reaktionspläne in den Schwerpunktländern

Burkina Faso

       „Kein Land der Welt ist gerüstet, sich um COVID-19 zu kümmern. Es ist eine
     Pandemie. Afrikanische Regierungen arbeiten hart daran, ihre BürgerInnen zu
                   schützen. Aber unsere Gesundheitssysteme brauchen dringend
                                                                 Unterstützung.“

                  Elie Bagbila, Nationaler Direktor von Licht für die Welt Burkina Faso

Aktuelle Situation, Stand 31. März
•     Schulen und Universitäten sind bis Mitte April geschlossen.
•     Die wichtigsten Städte stehen ab 27. März unter Quarantäne: Ouagadougou,
      Bobo-Dioulasso, Boromo, Dédougou, Houndé, Banfora, Manga, Zorgho, Sindou
      und Kongoussi.
•     Verbot von Sitzungen/Veranstaltungen, Beerdigungen, Zeremonien und
      Konferenzen, Schließung von Kinosälen und Ausgangssperre von 19:00 Uhr bis
      05:00 Uhr.
•     Krankenhäuser sind für BesucherInnen geschlossen. Die Clinique les Gênets dient
      als neues Zentrum für COVID-19-PatientInnen in Ouagadougou zusätzlich zum
      Universitätskrankenhaus Tengandogo.
•     Größere Märkte und Supermärkte sind geschlossen, nur kleine Supermärkte sind
      noch geöffnet.
•     Der Frachttransport funktioniert noch.
•     Nichtregierungsorganisationen und private Unternehmen haben mehrheitlich
      geschlossen (bis mindestens 4. April).
•     Die Zahl der Infektionen und Todesfälle nimmt zu16.
•     Der Globale Humanitäre Reaktionsplan wird in Burkina Faso vorgestellt.

Auswirkungen auf die Umsetzung von Aktivitäten
•     Im Rahmen der Augengesundheitsprogramme sind weder Aufklärungsarbeit
      noch Operationen am Grauen Star möglich.
•     Ambulanzen für augenmedizinische PatientInnen sind nur für Notfälle geöffnet.
•     Dienstleistungen (funktionelle Rehabilitation – augenärztlicher Dienst – usw.) in
      den Büros für gemeindenahe Rehabilitation und Gemeinden wurden eingestellt,
      und Hausbesuche werden, mit Ausnahme schwerer Fälle, abgesagt.
•     Jede Reise aus den Gebieten der jeweiligen Distrikte zu (Kontroll-)Besuchen ist
      verboten.

16
     Hyperlink: https://data.humdata.org/event/COVID-19

                                            16
Geplante Aktivitäten im Rahmen der Reaktion

PRÄVENTION

Im Gesundheitssektor: In den letzten Wochen haben die nationalen Behörden von
Burkina Faso über verschiedene Kanäle (Broschüren, Videos, soziale Medien usw.)
Informationen zur Gesundheitsvorsorge über die Pandemie und die Maßnahmen der
Öffentlichkeit bereitgestellt. Leider sind die meisten dieser Mitteilungen nicht
inklusiv oder für Menschen mit Behinderungen nicht barrierefrei zugänglich.

Licht für die Welt in Burkina Faso plant, das              Generalsekretariat des
Gesundheitsministeriums dabei zu unterstützen, solche Mitteilungen inklusiv,
barrierefrei und, wenn möglich, kinderfreundlich zu gestalten. Wir werden unseren
Partner bei der Entwicklung der folgenden Punkte technisch unterstützen:

•   Angemessene Gebärdensprachdolmetschung und Untertitelung in informativen
    Videos für das nationale Fernsehen
•   Klartext- und leichtverständliche Mitteilungen für Radiospots
•   Audiobeschreibungen für Mitteilungen auf wichtigen Webseiten
•   Übertragung der wichtigsten Informationsbroschüren in Brailleschrift
•   Klartext- und leicht lesbares Format der Mitteilungen auf wichtigen Webseiten

Auf Gemeindeebene: In den letzten 15 Jahren hat Licht für die Welt die lokale
Caritas-Abteilung OCADES Burkina Faso, kontinuierlich bei der Identifizierung und
Rehabilitation von Mädchen, Jungen, Frauen und Männern mit Behinderungen
unterstützt. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie werden wir unseren
Partner, das nationale OCADES-Sekretariat, bei der Planung und Umsetzung von
Präventionsmaßnahmen in acht gemeindenahen Rehabilitationsprogrammen im
ganzen Land unterstützen. Insbesondere werden wir uns um Folgendes kümmern:

•   Verbesserung der Fähigkeit zur Online- und Telefonkommunikation:
    Beschaffung von Laptops und Tablets für das Management und die
    AußendienstmitarbeiterInnen (mit SIM-Karten, mobiler Internetverbindung und
    Erhöhung der Bandbreite, wo dies möglich ist)
•   Unterstützung der Partner, um gefährdete Familien und Kinder zu erreichen: Da
    die Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein wird, müssen wir sicherstellen, dass
    die MitarbeiterInnen vor Ort Menschen mit Behinderungen und ihre Familien
    erreichen können:
       o Online-/Telefon-Schulung für AußendienstmitarbeiterInnen über die
           Durchführung von Betreuung und Beratung per Telefon.
       o Wir werden OCADES unterstützen, Möglichkeiten zu finden, dass
           Menschen / Kinder mit Behinderungen die Rehabilitation fortsetzen
           können: wir werden Anleitung geben, wie dies per Telefon, WhatsApp
           usw. geschehen kann.
       o Checkliste und Leitfäden für Beratungs- und Konsultationssitzungen
           werden erstellt.

                                       17
o   Hilfe für OCADES, die Informationen über das Gesundheits-
           Überweisungssystem regelmäßig zu aktualisieren (da sich dies schnell
           ändern kann)
       o   bei Bedarf stellen wir KundInnen und AußendienstmitarbeiterInnen
           Telefone und Freiminuten zur Verfügung

VORBEREITUNG

Auf Gemeindeebene: In diesem Bereich plant Licht für die Welt in Burkina Faso,
seinen Partner OCADES mit den folgenden Aktivitäten zu unterstützen:

•   Unterstützung der für Wasser und Hygiene zuständigen Abteilung bei der
    Trinkwasserversorgung. Unsere gemeindenahen Rehabilitationsprogramme in
    den Regionen arbeiten in engem Kontakt mit lokalen Bildungs- und
    Gesundheitseinrichtungen. Sie werden den allgemeinen Bedarf in ländlichen
    Gebieten ermitteln, um den Zugang zu sauberem und barrierefrei zugänglichem
    Trinkwasser für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien während der
    Krise zu verbessern.
•   Einrichtung     eines    Notfallfonds     zur    Unterstützung      unserer
    LeistungsempfängerInnen mit Behinderungen und ihrer Familien für die
    Grundversorgung der Gefährdetsten

Zielgruppe Kinder und Schulen: Solange die Schulen geschlossen sind, plant Licht
für die Welt, das Generalsekretariat des Bildungsministeriums dabei zu
unterstützen, alternative Bildungswege anzubieten:

•   Bildungsprogramme über nationale und lokale Radio- und Fernsehstationen
    (Fernsehprogramme sollten Untertitel und Gebärdensprache enthalten)
•   Einrichten von Vertriebskanälen für Selbstlern- und Lesematerial, wobei darauf
    zu achten ist, dass kein erhöhtes Infektionsrisiko entsteht: Dies könnte über
    offene Bücherregale, Briefkästen und eine/n Lehrer/in, der/die in der Schule
    bleibt und Material an Kinder weitergibt, die individuell vorbeikommen,
    geschehen.
•   Beschaffung und Produktion von Lese- und Lernmaterial, auch in barrierefreien
    Formaten, wie z.B. Brailleschrift und Großdruck.
•   Ermutigung der Lehrkräfte, technische Geräte zu benutzen und selbstbestimmt
    Schulungen durchzuführen, während die Schulen geschlossen sind, z.B. durch
    die Beschaffung und Verbreitung von selbstbestimmtem Unterrichtsmaterial
    (Broschüren, USB-Sticks – EENET-Material – mit Videos, Lesematerial usw.), mit
    Betonung inklusiver Pädagogik.
•   Versorgung von Kindern mit Behinderungen mit barrierefreiem Lern- und
    Lesematerial, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen können, während die Schulen
    geschlossen und/oder nur eingeschränkt funktionsfähig sind.
•   Versorgung der BetreuerInnen von Kleinkindern mit Behinderungen mit
    inklusivem Spielmaterial.

                                        18
BEHANDLUNG

In Burkina Faso wird Licht für die Welt über das Generalsekretariat unseres
langjährigen Partners, des Gesundheitsministeriums, zu der Reaktion beitragen.
Insbesondere werden wir dessen Arbeit gegen die Pandemie in unseren
Schwerpunktregionen unterstützen, und zwar im Besonderen:

•   In 5 Regionalkrankenhäusern: dem Regionalkrankenhaus von Kaya (Region
    Centre-Nord), dem Regionalkrankenhaus von Koudougou (Region Centre-
    Ouest), dem Regionalkrankenhaus von Banfora (Region Haut-Bassins), dem
    Regionalkrankenhaus    von    Ouahigouya   (Region   Nord)   und   dem
    Regionalkrankenhaus von Gaoua (Region Sud-Ouest)
•   In   den     2   größten   Krankenhäusern    des   Landes:  CHUYO    –
    Universitätskrankenhaus Yalgado Ouédraogo in der Hauptstadt des Landes,
    Ouagadougou, und CHUSS – Universitätskrankenhaus Sourou Sanou in Bobo-
    Dioulasso

In Zusammenarbeit mit jedem Gesundheitspartner werden die Bedürfnisse ermittelt
und Prioritäten gesetzt. Die wichtigsten umzusetzenden Aktivitäten sind:

•   Kauf von Medikamenten und Verbrauchsmaterialien:
       o allgemeine Medikamente und spezifische Medikamente für Kinder und
           Menschen mit Behinderungen
       o persönliche Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal und die
           PatientInnen (Handschuhe, Maske usw.)
       o Desinfektionsmittel (Hydroalkoholgel, Seife, Betadin usw.)
•   Kauf von zusätzlichem benötigtem Material:
       o Triagezelte für PatientInnen
       o feste und mobile Abfallbehälter
       o tragbare Waschbecken
•   Bau von Verbrennungsanlagen für medizinische Abfälle
•   Einzelschulung von medizinischem Personal in Anästhesie und Reanimation

Wann immer möglich, werden wir auch zur Anschaffung lebensrettender
medizinischer Geräte beitragen, wie zum Beispiel:

      o   Zusatzausrüstung für Intensivstationen
      o   mechanische Beatmungsgeräte

Für alle Partner wird die Beschaffung dieses Materials, soweit möglich, international
(zur Sicherung der Qualität des Materials) und in kürzester Zeit organisiert.

                                         19
Äthiopien

     „Unsere KollegInnen in Tigray in Äthiopien sorgen in dieser äußerst wichtigen
                   Zeit zusammen mit unseren Partnern, darunter dem regionalen
            Gesundheitsbüro, für eine direkte Sensibilisierung für COVID-19 in den
        ländlichen Gemeinschaften. Wir sind dankbar für die Bemühungen und die
      enge Zusammenarbeit mit den regionalen Gesundheitseinrichtungen und der
                                                                      Regierung.“

                Aynalem Tefera, Nationale Direktorin von Licht für die Welt Äthiopien

Aktuelle Situation, Stand 31. März
•     Verbot großer Versammlungen und Schließung aller Bildungseinrichtungen.
•     Alle Passagiere, die in das Land kommen, werden auf eigene Kosten 14 Tage lang
      in zwei ausgewiesenen Hotels unter Quarantäne gestellt; DiplomatInnen werden
      an ihrem Wohnort unter Quarantäne gestellt. Dazu gehören auch Passagiere mit
      Anschlussflügen. Alle Landgrenzübergänge sind geschlossen, außer für
      „lebenswichtige Güter“.
•     Die Regierung hat ETB 5 Mrd. (ca. 142 Mio. EUR) zur Stärkung von
      Präventionsmaßnahmen auf regionaler Ebene, einschließlich von Quarantäne-
      und Behandlungszentren, zugeteilt.
•     Alle Bundesbediensteten in Addis Abeba arbeiten von zu Hause aus, mit
      Ausnahme derer in Büros, die wesentliche Dienstleistungen (Elektrizität, Wasser,
      Gesundheit)     erbringen.     Ähnliche   Maßnahmen      werden      von    den
      Regionalregierungen ergriffen.
•     Die Zahl der Infektionen und Todesfälle nimmt zu17.
•     Der Globale Humanitäre Reaktionsplan wird in Äthiopien vorgestellt.

Auswirkungen auf die Umsetzung von Aktivitäten
•     Mit einer einzigen Ausnahme (GTM) haben alle Partner die meisten
      routinemäßigen Aktivitäten im Bereich der Augengesundheit aufgrund von
      COVID-19 eingestellt, d.h. keine Aufklärungsaktivitäten; keine Operationen außer
      in Notfällen; nur Notfallambulanzen und wesentliche Nachsorgemaßnahmen wie
      z.B. bei Glaukom, Behandlung von Augentraumata bei Kindern und
      Erwachsenen.
•     Die    Massenverabreichung       von     Medikamenten       für  vernachlässigte
      Tropenkrankheiten, die eine vorherige Schulung erfordern, wird verschoben.
•     Die Aufklärungsarbeit zur Bekämpfung der trachomatösen Trichiasis wurde
      ausgesetzt.
•     Gemeindebasierte Aktivitäten sind an den meisten Orten eingestellt.

17
     Hyperlink: https://data.humdata.org/event/COVID-19

                                            20
Geplante Aktivitäten im Rahmen der Reaktion

PRÄVENTION

●   Das Team der Trachom-Impact-Umfrage bezog Sensibilisierung für COVID-
    19 in die Durchführung seiner Umfrage in Tigray ein. Zum Beispiel: Die
    Teammitglieder erklären jedem Haushaltsmitglied, das sie besuchen, das Virus,
    was es ist, und welche Schutzmaßnahmen es gibt. Sie demonstrieren die fünf
    Schritte des richtigen Händewaschens mit sauberem Wasser und Seife. Sie
    erzählen den Gemeinden auch von sozialer Distanzierung. Das Team hat die
    Erlaubnis des regionalen Gesundheitsbüros von Tigray, dies bis zum 8. April
    fortzusetzen.
●   Nutzung der lokalen Medien zur Aufklärung der Menschen über COVID-19 in
    den Gemeinden in Tigray und West-Oromia im Einzugsbereich des laufenden
    WASH-Programms von Licht für die Welt.
●   Zusammenarbeit mit anderen WASH-Akteuren (WASH-Arbeitsgruppe), um
    inklusive und barrierefreie Kommunikation einzubeziehen.
●   Bereitstellung von Sanitärmaterialien für die am stärksten betroffenen und
    marginalisierten Menschen mit Behinderungen.
●   Zusammenarbeit mit den Medien (Radio, Fernsehen und soziale Medien) zur
    Unterstützung des Arbeits- und Sozialministeriums für barrierefreie
    Kommunikation in Abstimmung mit FENAPD und der Äthiopischen
    Gehörlosenvereinigung für Nachrichten in Gebärdensprache.

VORBEREITUNG

●   Einrichtung eines Notfallfonds mit den Arbeits- und Gesundheitsministerien.
●   Unterstützung von Dorfsparkassen und Darlehensvereinigungen und
    Aktivitäten zur Sicherung des Lebensunterhalts, um nach der unmittelbaren
    Krise den Lebensunterhalt zu sichern.
●   Bereitstellung von Paketen mit angepassten Lernmaterialien für das Lernen
    zu Hause, z.B. Spiele und Übungen für Kinder, die im Haushalt verbleiben können
    (also Druckerzeugnisse etc.).
●   Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, um sicherzustellen, dass
    Kinder mit Behinderungen Zugang zu Radio- und Fernsehbildungsprogrammen
    als alternative und inklusive Bildungsmodalitäten erhalten, während sie aufgrund
    der COVID-19-Krise lange zu Hause bleiben.
●   Sicherstellen, dass die Haushalte an Dauermedikamenten wie Antiepilepsie-
    Medikamenten genug für einige Monate haben…
●   Verteilung von Lebensmitteln und anderen Bedarfsartikeln durch Verbindung
    mit den umsetzenden Organisationen, um sicherzustellen, dass ihre
    Verteilungsdienste barrierefrei sind
●   Bereitstellung       von sozialer und psychischer Unterstützung für
    Familienmitglieder bei Bedarf (z.B. wenn ein Familienmitglied einer Person mit
    Behinderung COVID-19 hat) durch regelmäßigen Telefonkontakt, etc.
●   Sobald die Schulen wieder geöffnet sind, müssen wir dafür sorgen, dass sie gute
    Hygienemaßnahmen haben können.

                                         21
●   Zusammenarbeit mit dem Licht für die Welt-Partner ECDD im Bereich Audio-
    Messaging. ECDD hat ein Informationssystem über Audio für regelmäßige
    Telefonbenutzer eingerichtet. Dies basiert auf dem von Enable India
    entwickelten System, das eine 4-stellige Nummer (6869) verwendet, welche die
    Menschen anrufen können. Die Menschen können auch miteinander interagieren.
    Ideal für Analphabeten, Sehbehinderte und Menschen ohne Internetzugang.
    Könnte für die Bereitstellung von Informationen, seelische Unterstützung,
    Hilfeleistung durch Sozialkontakte, Vermittlung an nahe gelegene Dienste
    verwendet werden.

BEHANDLUNG

●   Unterstützung von Krankenhäusern mit WASH-Verbrauchsmaterialien (Seife,
    Desinfektionsmittel), Schutzausrüstung (Masken usw.) und Wassertanks.
●   Empfehlung an die Krankenhäuser, barrierefreie COVID-19-Informationen zu
    verteilen und in Verbindung zu den Partnern des Programms „Every Life
    Matters“ zu treten, um die Gesundheitszentren bei der Bereitstellung von
    Informationen in Gebärdensprache an den zugänglichen Gesundheitsposten zu
    unterstützen. KrankenpflegerInnen wurden in Gebärdensprache und SRHR-
    Botschaften geschult (z.B. vorbereitete Video-Mitteilungen in Gebärdensprache,
    die ausgebildete KrankenpflegerInnen lernen und den PatientInnen vermitteln
    können).

INTERESSENVERTRETUNG

●   Fürsprache bei der Regierung, dem Gesundheitsministerium und den Medien,
    um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleiche Rechte und
    gleichen Zugang zu Leistungen erhalten, wenn sie von COVID-19 betroffen sind.
●   Durchsetzen, dass die Mitteilungen kostenlos oder zumindest kostengünstig
    zur Verfügung gestellt werden.
●   Unterstützung der FENAPD bei ihrer Lobbyarbeit, z.B. dass Quarantäneplätze
    barrierefrei sind und das Gesundheitspersonal in der Lage ist, Menschen mit
    Behinderungen, die von COVID-19 betroffen sind, gleichberechtigt mit
    Gesundheitsdiensten zu versorgen.
●   Sicherstellen, dass wir eine mit anderen Nichtregierungsorganisationen
    gemeinsame Botschaft an die Regierung haben.

                                        22
Mosambik

     „COVID-19 kann an Orten wie den Umsiedlungszentren in Mosambik, wo die
         Menschen dichtgedrängt leben und oft keinen Zugang zu Unterkünften,
     Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Hilfe haben, katastrophal
             sein. Menschen mit Behinderungen sind am stärksten gefährdet und
      brauchen dringend Hilfe. In Buzi, Dondo und Nhamatanda Sofala waren die
         Menschen nach dem Zyklon Idai im Jahr 2019 gerade erst im Begriff, ihr
                                             Leben neu zu beginnen. Jetzt das.“

              Delfina Hary Domingos, Projektleiterin von Licht für die Welt, Mosambik

Aktuelle Situation, Stand 31. März
•     Grenzen zu den Nachbarländern mit einer steigenden Zahl bestätigter Fälle sind
      noch offen, was Angst vor einer Ausbreitung der Infektion schürt.
•     Zwischen dem 23. und 27. März sind über 23.000 im Ausland arbeitende
      MosambikanerInnen nach Südafrika zurückgekehrt – Angst vor einer raschen
      Ausbreitung von COVID-19 aufgrund dieses massiven Zustroms.
•     Sehr begrenzte Testkapazitäten sind ein großes Problem.
•     Alle Schulen und Universitäten sind geschlossen;
•     Treffen/Veranstaltungen mit mehr als 50 TeilnehmerInnen sind verboten (außer
      im Interesse der Regierung);
•     obligatorische Durchführung von Präventionsmaßnahmen durch alle
      öffentlichen und privaten Einrichtungen;
•     ein Sonderbudget von 29 Mio. USD wird von der Zentralregierung und von
      SpenderInnen im Gesundheitsbereich zur Verfügung gestellt, um die Prävention
      und Reaktion zu intensivieren, wobei die internationalen Finanzierungspartner
      um Beiträge/Unterstützung gebeten werden. Dieses Budget wird voraussichtlich
      auf 50 Mio. USD steigen.
•     Der Präsident der Republik hat die Empfehlung des Staatsrates erhalten, den
      Notstand auszurufen, was bedeutet, dass in den kommenden Tagen
      wahrscheinlich eine Notstandserklärung und damit eine Abriegelung erfolgen
      könnte.
•     Die Zahl der Infektionen und Todesfälle nimmt zu18.

Auswirkungen auf die Umsetzung von Aktivitäten
•     Alle Feldaktivitäten, die physische Kontakte mit LeistungsempfängerInnen
      erfordern, werden ausgesetzt.
•     Alle Bildungsaktivitäten wurden eingestellt, da alle Schulen von der Regierung
      geschlossen wurden.

18
     Hyperlink: https://data.humdata.org/event/COVID-19

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•   Da nicht genügend Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zur
    Verfügung steht, werden nur Notfall-Augenoperationen und keine regelmäßigen
    Grauer-Star-Operationen durchgeführt.

Geplante Aktivitäten im Rahmen der Reaktion

PRÄVENTION

Licht für die Welt wird die folgenden Aktivitäten mit ADPPDM in Manica sowie mit
5 DICD-Partnern abstimmen: Khupedzhana (Buzi und Nhamatanda), OREBACOM
(Beira), ADEMO (Beira), AMAVIDA (Gorongosa), über das DICD-Programm in
Dondo:

●   Anpassung von Informations-, Ausbildungs- und Schulungsmaterialien durch
    das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit FAMOD Sofala &
    National, um sie barrierefrei zu machen, und Verteilung von Plakaten, z.B. mit
    einfacher Sprache, Infografiken und wenn möglich Brailleschrift betreffend
    COVID-19, basierend auf Informations-, Ausbildungs- und Schulungsmaterialien
    über Hygiene, Kontamination und was bei Verdacht auf Kontamination zu tun
    ist, wie vom Gesundheitsministerium entwickelt;
●   Entwicklung und Ausstrahlung von zwei Spots in den Gemeinde-Radios (Beira,
    Búzi, Nhamatanda, Dondo und Gorongosa) sowie Radio Académica und Radio
    Cidade (Indico) in Beira, die in 3 Sprachen (Portugiesisch und lokal: Ndau, Sena)
    Informationen über das COVID-19 verbreiten, insbesondere in den ländlichen
    Gebieten, wobei die offiziellen Empfehlungen der WHO verwendet werden, um
    den weit verbreiteten Fehlinformationen über Ausbruch, Kontamination und
    Behandlung von COVID-19 entgegenzuwirken;
●   Anpassung und Ausstrahlung von zwei barrierefreien Videos/Infografiken in
    sozialen Medien zur Verbreitung von Informationen über die Vorbeugung
    (Hygienemaßnahmen) gegen Ansteckung und das Vorgehen bei Kontamination
    oder Krankheitsverdacht;
●   Bereitstellung von Hygienematerial (je nach Verfügbarkeit: Seife, Alkohol,
    Handschuhe, Masken usw.) für Menschen mit Behinderungen und ihre
    Familienmitglieder zur Prävention von COVID-19 in Beira, Dondo, Buzi,
    Nhamatanda und Gorongosa.

Zusätzlich sehen wir durch unsere Verbindung mit Comusanas eine stärkere
Zusammenarbeit mit acht Gesundheitseinrichtungen (Gesundheitszentren Vunduzi
& Gorongosa & Nhambondo im Gorongosa-Distrikt; Estaquinha & Buzi Rural
Hospital & Gesundheitszentrum Guara im Distrikt Buzi und Gesundheitszentren
Nhaconjo & Mascarenha in Beira) bei der Entwicklung und Verbreitung der Poster,
Radiospots und barrierefreien Videos vor. Wir werden unsere Aktivitäten mit ihren
kombinieren.

VORBEREITUNG

Die Menschen erholen sich noch immer von den Zyklonen Idai und Kenneth, die das
Land im März und April 2019 schwer getroffen haben. Viele Frauen und Männer,

                                         24
Mädchen und Jungen mit Behinderungen haben Angst, aufgrund des fehlenden
Zugangs zu Nahrung zu verhungern;

●   Finanzielle Unterstützung von mindestens 10 dörflichen Kredit- und
    Spargruppen in Buzi, Gorongosa und Beira und Stärkung der
    Solidaritätsfondsmaßnahme innerhalb dieser Gruppen; diese Kredit- und
    Spargruppen sind bereits aktiv. Dies wird Familien mit Menschen mit
    Behinderungen helfen, diese schwierige Zeit zu überbrücken und sie in die Lage
    versetzen, das Essen auf den Tisch zu bringen und die notwendigen Ausgaben
    zu tätigen.
●   Soziale und psychologische Unterstützung für Familienmitglieder und/oder
    LeistungsempfängerInnen und/oder die DICD-AußendienstmitarbeiterInnen
    selber bei Bedarf (z.B. wenn ein Familienmitglied einer Person mit Behinderung
    COVID-19 hat; z.B. regelmäßiger Kontakt per Telefon, WhatsApp, wenn möglich
    usw.) durch die genannten DICD-Programme
●   Lebensmittelverteilung an Menschen mit Behinderungen und ihre
    Familienmitglieder sowie DICD-AußendienstmitarbeiterInnen aus DICD-
    Programmen in Beira, Dondo, Gorongosa, Nhamatanda und Buzi
●   Erkundung der Möglichkeiten neuer Geschäftsentwicklungen rund um
    Hygieneprodukte (z.B. Seifenproduktion)

BEHANDLUNG

Herstellung einer Verbindung zwischen den DICD-Partnern von Licht für die Welt
und den folgenden Gesundheitszentren: Gesundheitszentrum Macurungu
(OREBACOM-Programm zur gemeindenahen Rehabilitation), Gesundheitszentrum
Dondo       (DONDO-Programm          zur      gemeindenahen     Rehabilitation),
Gesundheitszentrum Nhamatanda (Kuphedzana) und zusätzlich mit Comusanas
und weiteren acht Gesundheitszentren (den Gesundheitszentren Vunduzi &
Gorongosa & Nhambondo im Distrikt Gorongosa; Estaquinha & Buzi Rural Hospital
& Gesundheitszentrum Guara im Distrikt Buzi und Gesundheitszentren Nhaconjo &
Mascarenha in Beira). Die Verbindung wird zu den folgenden Zwecken sehr hilfreich
sein:

●   Verbesserung des Zugangs von möglicherweise mit COVID-19 infizierten
    Menschen mit Behinderungen;
●   Verteilung von speziellem Informationsmaterial an 11 Gesundheitszentren
    über    die  Notwendigkeit,   Menschen     mit    Behinderungen     in  den
    Gesundheitszentren oder bei den Anbietern von Dienstleistungen für die
    Behandlung von und die Tests auf COVID-19 in Beira, Dondo, Búzi, Nhamatanda
    und Gorongosa vorrangig zu behandeln;

                                        25
●    Schulung19 von 22 Gesundheitsfachkräften über die Rechte und die Würde
     von Menschen mit Behinderungen zur Vermeidung behinderungsbedingter
     Diskriminierung in Gesundheitszentren in Beira, Dondo, Búzi, Nhamatanda und
     Gorongosa.

INTERESSENVERTRETUNG

Das         Hauptanliegen       der      Behindertenverbände        und       der
Nichtregierungsorganisationen des Behindertensektors ist die Inklusion von
Menschen mit Behinderungen in die Prävention, Behandlung, Vorbereitung und
Reaktion von COVID-19. Die Mitteilungen des Gesundheitsministeriums sind für die
Gesundheitsförderung und die Krankheitsvorbeugung von größter Bedeutung, aber
bisher ist eine große Menge an Informationen für Menschen mit Behinderungen nicht
barrierefrei zugänglich. Aus diesem Grund hat der FAMOD, der nationale Verband
der Menschen mit Behinderungen in Mosambik, am 26. März 2020 bereits der
Regierung die Anliegen in allen Bereichen mitgeteilt, die Prävention, Behandlung,
Vorbereitung und Reaktion in Bezug auf Barrierefreiheit betreffen.

Wir    werden     mit     dem   FAMOD     auf     nationaler Ebene,   den
Nichtregierungsorganisationen im Behindertensektor und anderen relevanten
Akteuren zusammenarbeiten, um Folgendes zu erreichen:

●    Barrierefreier    Zugang    zu    den     Informations-,    Ausbildungs- und
     Schulungsmaterialien des Gesundheitsministeriums zu COVID-19 unter
     Nutzung der Materialien, die wir bereits angepasst haben;
●    Lobbyarbeit für die Zuweisung von GebärdensprachdolmetscherInnen in
     Gesundheitszentren, um die Gesundheitsfachkräfte bei der Behandlung von
     Menschen       mit    Hörbehinderung        zu    unterstützen,    wobei  die
     GebärdensprachdolmetscherInnen         den     gleichen    Schutz    wie  das
     Gesundheitspersonal erhalten müssen;
●    Gemeinsame Ausarbeitung von Positionspapieren zur Inklusion von
     Menschen mit Behinderungen bei der Reaktion auf COVID-19;
●    Aktive Teilnahme als Licht für die Welt an humanitären Clusterstrukturen,
     wie dem Gesundheits- und Schutzcluster, dem WASH-Cluster und der
     Arbeitsgruppe für Menschen mit Behinderungen, die aufgrund der Reaktion auf
     den Zyklon Idai in der Region Sofala gebildet wurden und nun in ganz Mosambik
     an der Reaktion auf COVID-19 arbeiten.

19
  Abhängig von den Empfehlungen der WHO zur Durchführung von Schulungen,
die sich an den Empfehlungen bezüglich der sozialen Distanzierung orientieren.
Einzelheiten folgen noch.

                                        26
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