Medienbildung und informatische Bildung - Basiscurriculum Klassenstufen 1 bis 10 2019

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Medienbildung und informatische Bildung - Basiscurriculum Klassenstufen 1 bis 10 2019
Basiscurriculum

    Medienbildung
         und
informatische Bildung

    Klassenstufen 1 bis 10

             2019
Inhalt

Vorwort

Kompetenzen der Medienbildung und informatischen Bildung

Zum Umgang mit dem Basiscurriculum

Progressionstabellen der Kompetenzbereiche

Glossar

August 2019                                  2
Vorwort
Die digitalen Medien haben einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben und sind aus unse-
rem privaten wie beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Sie ermöglichen nahezu immer und überall den Zugriff auf eine ständig wachsende und sich
verändernde Informationsmenge und eröffnen neue Kommunikationsmöglichkeiten in unter-
schiedlichen Kontexten.
Die Digitalisierung führt zu einem veränderten Umgang mit Medien und Kommunikation. In-
teraktive Austauschformen ermöglichen nicht nur neue Formen des Konsums, sondern vor
allem auch das Produzieren von medialen Inhalten. Der digitale Wandel lässt dadurch neue
Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und des Austausches entstehen, birgt aber
auch Gefahren für unsere Gesellschaft. Somit werden die Auseinandersetzung mit der Nut-
zung und Wirkung digitaler Medien und deren kritische Reflexion zu einem integralen Be-
standteil des Bildungsauftrags. Digitale Medien sollen nicht nur Hilfsmittel, sondern auch Ge-
genstand des Unterrichts sein.
Daraus ergeben sich vielfältige Chancen zur Weiterentwicklung des Unterrichts, mit dem
Ziel, dass Schülerinnen und Schüler in einer digital geprägten Welt souverän und eigenstän-
dig handeln können sowie für ihre berufliche Zukunft vorbereitet sind.
Das im März 2017 vorgelegte „Landeskonzept Medienbildung an saarländischen Schulen“
definiert die Voraussetzungen für eine umfassende, alle Fächer einbeziehende Medienbil-
dung in der Schule. Diese Medienbildung umfasst neben den digitalen Medien gleicherma-
ßen auch analoge Medien. Der kompetente Umgang mit letzteren stellt eine unverzichtbare
Kulturtechnik dar und ist eine Voraussetzung für erfolgreiche digitale Bildung.
Das vorliegende Basiscurriculum gibt den inhaltlichen und strukturellen Rahmen vor, inner-
halb dessen die beschriebenen Anforderungen mit dem Ziel einer umfassenden Medienbil-
dung, die im Sinne des sog. Dagstuhl-Dreiecks auch die informatische Bildung mit ein-
schließt, erfüllt werden sollen. Unter informatischer Bildung soll die Summe aller im schuli-
schen Bildungsprozess erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen von Schülerinnen und
Schülern im Umgang mit digitalen Werkzeugen verstanden werden, die insbesondere Me-
thoden, Verfahren und Prozesse der automatisierten Daten- bzw. Informationsverarbeitung
umfassen. Die Orte der Aneignung dieser Kenntnisse und Kompetenzen sind in schulischen
und unterrichtlichen Kontexten vielfältig. Informatische Bildung kann im Fach Informatik,
fachintegrativ (z. B. im NW-Unterricht) oder im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften erwor-
ben werden.
Das Basiscurriculum baut auf den bisherigen Konzepten zum Umgang mit Medien auf und
erweitert diese strukturiert im Kontext der Digitalisierung. Die bereits in den saarländischen
Fachlehrplänen vorhandenen Elemente der Medienbildung sollen durch das vorliegende Ba-
siscurriculum systematisiert und vervollständigt werden. Die Implementierung erfolgt im
Rahmen der Lehrplanüberarbeitung durch die jeweiligen Lehrplankommissionen. Auf diese
Weise wird sichergestellt, dass die in der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ vor-
gesehene Verpflichtung der Länder im Saarland strukturiert umgesetzt wird und somit „(...)
alle Schülerinnen und Schüler, die zum Schuljahr 2018/2019 in die Grundschule eingeschult
werden oder in die Sekundarstufe I eintreten, bis zum Ende der Pflichtschulzeit die in diesem
Rahmen formulierten Kompetenzen erwerben können“.
Unabhängig von der sukzessiven Implementierung in die Fachlehrpläne soll das Basiscurri-
culum Medienbildung und informatische Bildung bereits jetzt als Anlass für eine umfassende

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medienbezogene Unterrichts- und Schulentwicklung dienen und z. B. Orientierung und Hilfe-
stellung bei der Entwicklung schulinterner Curricula geben.
Die Konkretisierung der im Basiscurriculum dargestellten allgemeinen Kompetenzen im Be-
reich Medienbildung wird auch durch fachspezifische und unterrichtspraktische Fortbildun-
gen und Handreichungen erfolgen.

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Kompetenzen der Medienbildung
und der informatischen Bildung
Der im Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung verwendete Medienbegriff
schließt neben digitalen Medienarten auch analoge Medien mit ein. Das Basiscurriculum
setzt die Kompetenzerwartungen der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ um. Die
Kompetenzbereiche orientieren sich an dem bereits von Nordrhein-Westfalen vorgelegten
Medienkompetenzrahmen.
Es gliedert sich in folgende sechs Kompetenzbereiche:

1. Bedienen und Anwenden
   Dieser Kompetenzbereich beschreibt die technische Fähigkeit, Medien sinnvoll einzuset-
   zen und ist die Voraussetzung jeder aktiven und passiven Mediennutzung.

2. Informieren und Recherchieren
    Dieser Kompetenzbereich umfasst die sinnvolle und zielgerichtete Auswahl von Quellen
    sowie die kritische Bewertung und Nutzung von Informationen.

3. Kommunizieren und Kooperieren
   Dieser Kompetenzbereich umfasst die Fähigkeit, Regeln für eine sichere und zielgerichte-
   te Kommunikation zu beherrschen und Medien verantwortlich zur Zusammenarbeit zu
   nutzen.

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4. Produzieren und Präsentieren
   Dieser Kompetenzbereich bedeutet, mediale Gestaltungsmöglichkeiten zu kennen und
   kreativ bei der Planung, Realisierung und Präsentation eines Medienprodukts zu nutzen.

5. Analysieren und Reflektieren
   Dieser Kompetenzbereich umfasst das Wissen um die wirtschaftliche, politische, ökologi-
   sche und kulturelle Bedeutung von Medien sowie die kritische Auseinandersetzung mit
   Medien und dem eigenen Medienverhalten – auch im Sinne einer Bildung für Nachhaltige
   Entwicklung – um zu einer verantwortungsvollen, selbstbestimmten und selbstregulierten
   Mediennutzung zu gelangen.

6. Problemlösen und Modellieren
   Dieser Kompetenzbereich bezieht sich auf das Entwickeln von Problemlösungsstrategien
   mit Hilfe von Algorithmen. Außerdem geht es um die Reflexion der Einflüsse von Algo-
   rithmen und die Auswirkung der Automatisierung von Prozessen in der digitalen Welt.

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1. Bedienen und                        2. Informieren und                  3. Kommunizieren und
   Anwenden                               Recherchieren                       Kooperieren

1.1. Medienausstattung                 2.1. Informationsrecherche          3.1. Kommunikations- und
     (Hardware)                                                                 Kooperationsprozesse

Medienausstattung (Hardware)           Informationsrecherchen zielge-      Kommunikations- und Kooperati-
reflektiert anwenden und mit die-      richtet durchführen und dabei       onsprozesse mit digitalen Werk-
ser verantwortungsvoll umgehen         Suchstrategien anwenden             zeugen zielgerichtet gestalten
                                                                           sowie mediale Produkte und In-
                                                                           formationen teilen

1.2. Digitale Werkzeuge                2.2. Informationsauswertung         3.2. Kommunikations- und
                                                                                Kooperationsregeln

verschiedene digitale Werkzeuge        themenrelevante Informationen       Regeln für digitale Kommunikati-
kreativ, reflektiert und zielgerich-   und Daten aus Medienangeboten       on und Kooperation formulieren
tet einsetzen                          filtern, strukturieren, umwandeln   und einhalten
                                       und aufbereiten

1.3. Datenorganisation                 2.3. Informationsbewertung          3.3. Kommunikation und
                                                                                Kooperation
                                                                                in der Gesellschaft

Informationen und Daten sicher         Informationen, Daten und ihre       Kommunikations- und Kooperati-
speichern, wiederfinden und von        Quellen sowie dahinterliegende      onsprozesse im Sinne einer akti-
verschiedenen Orten abrufen;           Strategien und Absichten erken-     ven Teilhabe an der Gesellschaft
Informationen und Daten zu-            nen und kritisch bewerten           gestalten und reflektieren; ethi-
sammenfassen, organisieren und                                             sche Grundsätze sowie kulturell-
strukturiert aufbewahren                                                   gesellschaftliche Normen beach-
                                                                           ten

1.4. Datenschutz und                   2.4. Informationskritik             3.4. Cybergewalt und
     Informationssicherheit                                                     Cyberkriminalität

verantwortungsvoll mit persönli-       unangemessene und gefährden-        persönliche, gesellschaftliche und
chen und fremden Daten umge-           de Medieninhalte erkennen und       wirtschaftliche Risiken und Aus-
hen; Datenschutz, Privatsphäre         hinsichtlich rechtlicher Grundla-   wirkungen von Cybergewalt und -
und Informationssicherheit be-         gen sowie gesellschaftlicher Nor-   kriminalität erkennen sowie An-
achten                                 men und Werte einschätzen; Ju-      sprechpersonen und Reaktions-
                                       gend- und Verbraucherschutz         möglichkeiten kennen und nutzen
                                       kennen und Hilfs- und Unterstüt-
                                       zungsstrukturen nutzen

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4. Produzieren und                  5. Analysieren und                     6. Problemlösen und
   Präsentieren                        Reflektieren                           Modellieren

4.1. Medienproduktion und           5.1. Medienanalyse                     6.1. Prinzipien
     -präsentation                                                              der digitalen Welt

Medienprodukte adressatenge-        die Vielfalt der Medien, ihre Ent-     grundlegende Prinzipien und
recht planen, gestalten und prä-    wicklung und Bedeutungen analy-        Funktionsweisen der digitalen
sentieren; Möglichkeiten des        sieren und reflektieren                Welt identifizieren, kennen, ver-
Veröffentlichens und Teilens nut-                                          stehen und bewusst nutzen
zen

4.2. Gestaltungsmittel              5.2. Meinungsbildung                   6.2. Algorithmen erkennen

Gestaltungsmittel von Medien-       die interessengeleitete Setzung        algorithmische Muster und Struk-
produkten reflektiert anwenden      und Verbreitung von Themen in          turen in verschiedenen Kontexten
und hinsichtlich ihrer Qualität,    Medien erkennen sowie in Bezug         erkennen, nachvollziehen und
Wirkung und Aussageabsicht          auf die Meinungsbildung beurtei-       reflektieren
beurteilen                          len

4.3. Quellendokumentation           5.3. Identitätsbildung und             6.3. Modellieren und
                                         soziale Teilhabe                       Programmieren

Standards der Quellenangaben        Chancen und Herausforderungen          Probleme formalisiert beschrei-
beim Produzieren und Präsentie-     von Medien für die Realitätswahr-      ben, Problemlösestrategien ent-
ren von eigenen und fremden         nehmung erkennen und analysie-         wickeln und dazu eine strukturier-
Inhalten anwenden                   ren sowie für die eigene Identi-       te, algorithmische Sequenz pla-
                                    tätsbildung nutzen                     nen; diese auch durch Program-
                                                                           mieren umsetzen und die gefun-
                                                                           dene Lösungsstrategie beurteilen

4.4. Rechtliche Grundlagen          5.4. Selbstregulierende                6.4. Bedeutung von
                                         Mediennutzung;                         Algorithmen
                                         Gesundheit, Natur und
                                         Umwelt schützen

Grundlagen des Persönlichkeits-     Medien und ihre Wirkungen be-          Einflüsse von Algorithmen und
(u. a. des Bildrechts), Urheber-    schreiben, kritisch reflektieren und   Auswirkungen von Prozessen in
und Nutzungsrechts (u. a. Lizen-    deren Nutzung selbstverantwort-        der digitalen Welt beschreiben
zen) überprüfen, bewerten und       lich regulieren; andere bei ihrer      und reflektieren
beachten                            Mediennutzung unterstützen

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Zum Umgang mit dem Basiscurriculum
Das vorliegende Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung dient einerseits
dazu, einen mediendidaktischen Rahmen für die zukünftige Lehrplanarbeit der einzelnen
Fächer zu bieten. Andererseits soll es auch den schulinternen Abstimmungsprozess der
Fachschaften in Sachen Medienbildung und informatischer Bildung unterstützen.
Die sechs Kompetenzbereiche des Basiscurriculums sind jeweils in vier Teilkompetenzen
gegliedert und mit kurzen Erläuterungen versehen. Diese sind in Spalten den Klassenstufen-
bereichen (1–4, 5/6, 7/8, 9 bzw. 9/10) zugeordnet.
Die Kompetenzbereiche sind vernetzt und stehen nicht in einer linearen Reihenfolge. Es ist
nicht sinnvoll, die Bereiche und Teilkompetenzen einfach nacheinander abzuarbeiten. Viel-
mehr sollen sachlogische Überlegungen und methodisch-didaktische Entscheidungen der
Lehrkraft über die Reihenfolge der zu behandelnden Themen entscheiden.
Ebenso ist die Progression der Kompetenzerwartungen über die Klassenstufen nicht zwin-
gend bindend. Selbstverständlich können Kompetenzen höherer Klassenstufen bereits früher
vermittelt werden.

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1. Bedienen und Anwenden                                                                                       Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
1.1. Medienausstattung (Hardware)
Medienausstattung (Hardware) reflektiert anwenden und mit dieser verantwortungsvoll umgehen
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
 benennen grundlegende Hardwarebe-             bedienen Hardware in ihren Grundfunktio-       wählen zweckorientiert Hardware aus.            erweitern und festigen ihre bisherigen
    standteile und nutzen mit Hilfestellung      nen und gehen selbstständig mit dieser                                                           Kenntnisse.
    deren Basisfunktionen.                       um.

1.2. Digitale Werkzeuge
Verschiedene digitale Werkzeuge kreativ, reflektiert und zielgerichtet einsetzen
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   nutzen zielgerichtet unter Anleitung        nutzen nach Vorgabe passende digitale            beschreiben eine Vielzahl von digitalen         bewerten ihre Fähigkeiten bei der Nut-
    ausgewählte digitale Werkzeuge und           Werkzeuge als Lösungsstrategie für be-            Werkzeugen,                                      zung digitaler Werkzeuge und suchen
    Geräte (z. B. Mikrocontroller, Smartpho-     stimmte Aufgabenstellungen (z. B. QR-            beschreiben Anforderungen an digitale            nach Möglichkeiten, diese in erweiter-
    ne, Tablet, Beamer, interaktive Tafel).      Code-Generator zum Erstellen eines QR-            Werkzeuge,                                       tem Umfang zu nutzen,
                                                 Codes, Stop-Motion-App zur Erstellung                                                             bewerten den Nutzen verschiedener
                                                 eines Trickfilms).                               recherchieren eigenständig digitale Werk-
                                                                                                   zeuge und setzen diese kreativ und zielge-       digitaler Werkzeuge als Lernressourcen
                                                                                                   richtet ein.                                     und setzen sie reflektiert ein.

1.3. Datenorganisation
Informationen und Daten sicher speichern, wiederfinden und von verschiedenen Orten abrufen; Informationen und Daten zusammenfassen, organisieren und
strukturiert aufbewahren
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   speichern von ihnen erstellte Dateien       legen auf Datenträgern Ordnerstrukturen          nutzen Server- oder ggfs. Cloud-Speicher,     erörtern die Risiken und Chancen von
    (z. B. Texte, Bilder, Fotos) auf einem       an, die sie dazu nutzen, Dateien zu spei-         um Daten zu speichern, wiederzufinden          Datenbanken, Server- und Cloud-
    Datenträger in einem von ihnen ange-         chern, und die dabei helfen, diese wieder-        und miteinander zu teilen,                     Speichern,
    legten Ordner und erstellen eine Sicher-     zufinden,                                        nutzen Möglichkeiten der Verschlagwortung     reflektieren ihre Nutzung von Datenban-
    heitskopie. Die gesicherten Dateien         nutzen die Lesezeichenfunktionen des              (z. B. Tags/Hashtags), um Recherche-           ken, Server- und ggfs. Cloudspeichern
    können sie wiederfinden und aufrufen.        Browsers, um Ergebnisse von Recherchen            ergebnisse zu strukturieren und zu teilen.     im Hinblick auf deren Chancen und Risi-
                                                 strukturiert abzulegen und erneut aufzuru-                                                       ken.
                                                 fen.

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1. Bedienen und Anwenden                                                                                   Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
1.4. Datenschutz und Informationssicherheit
Verantwortungsvoll mit persönlichen und fremden Daten umgehen; Datenschutz, Privatsphäre und Informationssicherheit beachten
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                           Klassenstufe 7 und 8                            Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben Situationen, Verhaltens-      beurteilen anhand konkreter Beispiele den       beschreiben grundlegende Anforderungen       erläutern die drei Aspekte der Informati-
    weisen, Meinungen und Einstellungen,       Umgang mit persönlichen und fremden              des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG)          onssicherheit (Vertraulichkeit, Verfüg-
    die den Bereich des persönlichen Le-       Daten unter Berücksichtigung der Anforde-        und der Datenschutzgrundverordnung            barkeit und Integrität),
    bens betreffen,                            rungen der Privatsphäre,                         (DS-GVO),                                    erörtern diese Anforderungen im Hinblick
   unterscheiden zwischen eigenen und        überprüfen ihre eigene Mediennutzung            erörtern auf dieser Grundlage ihren eige-     auf den persönlichen Umgang mit Daten
    fremden Daten,                             unter Berücksichtigung dieser Aspekte.           nen Umgang mit Daten und diskutieren ge-      unter Berücksichtigung der Vorgaben
   stellen die Notwendigkeit des Schutzes                                                      eignete Maßnahmen, um den Anforderun-         des Datenschutzes.
    der Privatsphäre dar.                                                                       gen des Datenschutzes gerecht zu werden.

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2. Informieren und Recherchieren                                                                                 Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
2.1. Informationsrecherche
Informationsrecherchen zielgerichtet durchführen und dabei Suchstrategien anwenden
Klassenstufe 1 bis 4                             Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   recherchieren unter Anleitung in alters-      recherchieren eigenständig in altersge-          recherchieren zielgerichtet in verschiede-    entwickeln Suchstrategien, um selbst-
    gemäßen Informationsquellen,                   mäßen Informationsquellen,                        nen Informationsquellen und bewerten In-       ständig und eigenverantwortlich Infor-
   nutzen Kindersuchmaschinen oder               nutzen einen gängigen Webbrowser und              formationen,                                   mationen in verschiedenen Quellen zu
    Kinderportale (eventuell mit angegebe-         passen grundlegende Browsereinstellun-           verwenden geeignete Suchmaschinen              recherchieren,
    ner Linkliste),                                gen und Konfigurationen für ihre Internet-        unter Verwendung geeigneter Schlüssel-        führen ihren Zugriff auf die Informati-
   beschreiben die Informationsvielfalt im        recherchen und den Einsatz einer Such-            wörter sowie Operatoren und setzen sie         onsquellen sowie die Auswahl und Ver-
    Internet.                                      maschine unter Anleitung an.                      zunehmend routiniert zur Informationsfin-      wertung sachgerecht, reflektiert und
                                                                                                     dung ein,                                      selbstbestimmt durch,
                                                                                                    bewerten Ergebnisse von Suchmaschinen         verwenden Webbrowser eigenständig,
                                                                                                     vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeits-       gezielt und selbstbestimmt und nehmen
                                                                                                     strategie und setzen sich mit alternativen     Konfigurationen nach eigenen Bedürf-
                                                                                                     Suchmaschinen kritisch auseinander             nissen vor (z. B. Add-ons installieren).
                                                                                                     („Grüne Suchmaschinen“),
                                                                                                    wenden Webbrowser an und benennen
                                                                                                     Merkmale und Unterschiede.

2.2. Informationsauswertung
Themenrelevante Informationen und Daten aus Medienangeboten filtern, strukturieren, umwandeln und aufbereiten
Klassenstufe 1 bis 4                             Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   entnehmen unter Anleitung aus alters-         entnehmen altersgerechten Medien                 entnehmen eigenständig recherchierten         recherchieren eigenständig themenrele-
    gerechten Medien gezielt Informationen         selbstständig Informationen zu vereinbar-         Quellen selbstständig Informationen/Daten,     vante Informationen und Daten zu
    zu konkreten, themenbezogenen Frage-           ten Themenbereichen und bereiten die              die ihnen ermöglichen, ein vereinbartes        selbstgewählten Themenkomplexen und
    stellungen und geben diese wieder bzw.         Resultate ihrer Recherchen in geeigneter          Thema differenziert darzustellen.              bereiten diese auf, um das Thema unter
    bereiten diese auf (z. B. Schulbibliothek,     Form auf.                                                                                        verschiedenen Perspektiven differenziert
    Enzyklopädien, altersgerechte Suchma-                                                                                                           darzustellen.
    schinen).

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2. Informieren und Recherchieren                                                                             Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
2.3. Informationsbewertung
Informationen, Daten und ihre Quellen sowie dahinterliegende Strategien und Absichten erkennen und kritisch bewerten
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                             Klassenstufe 7 und 8                              Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben Strategien und damit ver-     bewerten durch Analyse von Werbe-                 analysieren und vergleichen die Berichter-     analysieren und vergleichen, wie ver-
    bundene Absichten von Werbung.             medien die dahinterliegenden Strategien            stattung verschiedener Medien zum selben        schiedene gesellschaftliche Gruppie-
                                               und Absichten kritisch.                            Thema und arbeiten Unterschiede heraus,         rungen bzw. Interessenvertretungen ein
                                                                                                 untersuchen die Berichterstattung und           Thema (z. B. Klimawandel) darstellen
                                                                                                  deren Platzierung auf dahinterliegende          und in Medien platzieren (z. B. in sozia-
                                                                                                  Strategien/Absichten und bewerten diese         len Netzwerken, Optimierung für Such-
                                                                                                  kritisch.                                       maschinen), um Einfluss auf die öffentli-
                                                                                                                                                  che Meinungsbildung zu nehmen.

2.4. Informationskritik
Unangemessene und gefährdende Medieninhalte erkennen und hinsichtlich rechtlicher Grundlagen sowie gesellschaftlicher Normen und Werte einschätzen;
Jugend- und Verbraucherschutz kennen und Hilfs- und Unterstützungsstrukturen nutzen
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                             Klassenstufe 7 und 8                              Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler
   formulieren grundlegende Regeln ge-       nennen und berücksichtigen grundlegende           nennen staatliche Überwachungsstrukturen       beschreiben die für den Jugendmedien-
    sellschaftlichen Zusammenlebens,           Regeln zur Altersfreigabe von Medien im            im Bereich Jugendmedienschutz (Kommis-          schutz relevanten rechtlichen Grundla-
   erkennen die Notwendigkeit, diese auch     Rahmen des Jugendmedienschutzes,                   sion für Jugendmedienschutz KJM der             gen des StGB und JuSchG,
    im Bereich der Medien anzuwenden.         beschreiben Arten unangemessener und               Landesmedienanstalten),                        schätzen unangemessene und gefähr-
                                               gefährdender Medieninhalte (Pornografie,          erläutern mögliche Auswirkungen gefähr-         dende Medieninhalte hinsichtlich gesell-
                                               Gewaltdarstellung, Gewaltaufruf, Beleidi-          dender/unangemessener Inhalte auf Indivi-       schaftlicher Werte ein und benennen die
                                               gung, Verleumdung, üble Nachrede) und              duum und Gesellschaft,                          den Sachverhalt regelnden Normen.
                                               kennen schulinterne und ggf. externe Hilfs-       nutzen gegebenenfalls Hilfs- und Unterstüt-
                                               und Unterstützungsstrukturen (z. B. Medi-          zungsstrukturen, z. B. Medienscouts,
                                               enscouts, Schulsozialarbeiterinnen und             Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozial-
                                               Schulsozialarbeiter).                              arbeiter, Angebote der Landesmedienan-
                                                                                                  stalt Saarland (LMS).

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3. Kommunizieren und Kooperieren                                                                             Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
3.1. Kommunikations- und Kooperationsprozesse
Kommunikations- und Kooperationsprozesse mit digitalen Werkzeugen zielgerichtet gestalten sowie mediale Produkte und Informationen teilen
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
 nennen digitale Werkzeuge zur Kommu-        verwenden mit Hilfestellung digitale Werk-       verwenden eigenständig digitale Werkzeu-      nutzen eigenverantwortlich und reflek-
  nikation und Kooperation und verwenden       zeuge zur Kommunikation und Kooperati-            ge zur Kommunikation und Kooperation           tiert digitale Werkzeuge zur Kommunika-
  diese unter Anleitung.                       on zielgerichtet.                                 und teilen mediale Produkte und Informati-     tion und Kooperation und teilen mediale
                                                                                                 onen,                                          Produkte und Informationen,
                                                                                                wählen digitale Kommunikationsmöglich-        wählen digitale Kooperationsmöglichkei-
                                                                                                 keiten eigenständig und zielgerichtet aus.     ten eigenständig und zielgerichtet aus.

3.2. Kommunikations- und Kooperationsregeln
Regeln für digitale Kommunikation und Kooperation formulieren und einhalten
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   nennen Verhaltensregeln bei digitaler     beschreiben ihre persönlichen Erfahrun-          nutzen digitale Kommunikationsmöglichkei-     nutzen digitale Kooperationsmöglichkei-
    Interaktion und Kooperation und wenden     gen mit digitaler Kommunikation und Ko-           ten adressaten- und situationsgerecht          ten adressaten- und situationsgerecht
    sie mit Hilfestellung an.                  operation und entwickeln Regeln der ver-          (z. B. Regeln zur Verwendung von Emoti-        und wenden Verhaltensregeln bei der
                                               antwortungsbewussten Kommunikation                cons, Emojis und Animated Gifs –               Kooperation (z. B. in Lernplattformen)
                                               und wenden diese an.                              privat/geschäftlich) und wenden Verhal-        reflektiert an.
                                                                                                 tensregeln reflektiert an.

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3. Kommunizieren und Kooperieren                                                                              Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
3.3. Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft
Kommunikations- und Kooperationsprozesse im Sinne einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft gestalten und reflektieren;
ethische Grundsätze sowie kulturell-gesellschaftliche Normen beachten
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                             Klassenstufe 7 und 8                               Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                       Die Schülerinnen und Schüler
   reflektieren, welchen Stellenwert die     reflektieren, welche Chancen ihnen die            diskutieren Möglichkeiten der Nutzung von       reflektieren, welche Chancen sich der
    Nutzung medienvermittelter Kommuni-        Nutzung medienvermittelter Kommunikati-            medienvermittelten Kommunikations- und           Gesellschaft durch medienvermittelte
    kations- und Kooperationsprozesse in       ons- und Kooperationsprozesse in ihrer             Kooperationsprozessen im Hinblick auf die        Kommunikations- und Kooperationspro-
    ihrem Leben einnimmt,                      Lebensgestaltung (privat und schulisch)            Erweiterung ihrer aktiven Teilhabe an der        zesse eröffnen (im Sinne einer aktiven
   benennen gesellschaftliche Normen und      eröffnet,                                          Gesellschaft,                                    Teilhabe des Einzelnen),
    achten diese.                             erörtern ethische Grundsätze sowie kultu-         beschreiben diesbezüglich ethische              reflektieren, welche Bedeutung dabei
                                               rell-gesellschaftliche Normen.                     Grundsätze sowie kulturell-                      die Einhaltung ethischer Grundsätze
                                                                                                  gesellschaftliche Normen,                        sowie kulturell-gesellschaftlicher Nor-
                                                                                                 beurteilen die Möglichkeit der Nutzung           men hat.
                                                                                                  medienvermittelter Kommunikations- und
                                                                                                  Kooperationsformen zum Erkennen der
                                                                                                  soziokulturellen und natürlichen Vielfalt in
                                                                                                  der Einen Welt (z. B. „Chat der Welten“).

3.4. Cybergewalt und -kriminalität
Persönliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Risiken und Auswirkungen von Cybergewalt und -kriminalität erkennen sowie Ansprechpersonen und
Reaktionsmöglichkeiten kennen und nutzen
Klassenstufe 1 bis 4                         Klassenstufe 5 und 6                             Klassenstufe 7 und 8                               Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                 Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                       Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben Situationen, in denen Ge-     nennen unterschiedliche Formen von Cy-            diskutieren gesellschaftliche Auswirkungen      analysieren Merkmale und Arten von
    walt mit Hilfe des Internets ausgeübt      bergewalt und -kriminalität und diskutieren        von Cybergewalt und -kriminalität,               Cyberkriminalität und erörtern deren ge-
    wird (z. B. Cybermobbing) und nennen       mögliche Folgen,                                  beurteilen die rechtlichen Folgen, die sich      sellschaftliche und wirtschaftliche Risi-
    Möglichkeiten der Prävention und Reak-    nutzen ggf. schulische und außerschuli-            aus Cybergewalt und Cyberkriminalität er-        ken,
    tion.                                      sche Präventions- und Interventionskanäle          geben.                                          erläutern Abwehrmechanismen gegen
                                               (z. B. Medienscouts, Schulsozialarbeite-                                                            Cyberkriminalität (Cybersicherheit).
                                               rinnen und Schulsozialarbeiter, Nummer
                                               gegen Kummer, Handysektor, Juuuport).

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4. Produzieren und Präsentieren                                                                                    Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
4.1 Medienproduktion und -präsentation
Medienprodukte adressatengerecht planen, gestalten und präsentieren; Möglichkeiten des Veröffentlichens und Teilens nutzen
Klassenstufe 1 bis 4                             Klassenstufe 5 und 6                              Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   erstellen unter Anleitung Medienproduk-       erstellen zu vorgegebenen Themen mit               planen und erarbeiten weitgehend eigen-       planen und erstellen adressatengerecht
    te und präsentieren die Ergebnisse ihren       Hilfestellung Medienprodukte und präsen-            ständig Medienprodukte und präsentieren        eigenverantwortlich Medienprodukte
    Mitschülerinnen und Mitschülern.               tieren die Ergebnisse ihren Mitschülerin-           sie Mitschülerinnen und Mitschülern,           und präsentieren diese,
                                                   nen und Mitschülern.                               beschreiben Möglichkeiten und Grenzen         nutzen reflektiert Möglichkeiten des
                                                                                                       des Veröffentlichens und Teilens.              Veröffentlichens und Teilens.

4.2 Gestaltungsmittel
Gestaltungsmittel von Medienprodukten reflektiert anwenden und hinsichtlich ihrer Qualität, Wirkung und Aussageabsicht beurteilen
Klassenstufe 1 bis 4                             Klassenstufe 5 und 6                              Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   nennen unterschiedliche Gestaltungs-          unterscheiden verschiedene Gestal-                 setzen sich kritisch mit unterschiedlichen    setzen verschiedene Gestaltungsmittel
    mittel (z. B. für Bild-, Video- und Audio-     tungsmittel (z. B. für Bild-, Video- und Au-        Gestaltungsmitteln auseinander und be-         für zunehmend komplexere Medienpro-
    material) und wenden grundlegende              dioproduktionen), wählen grundlegende               rücksichtigen deren Wirkung,                   dukte ein und überprüfen bei der Aus-
    Elemente in eigenen Medienprodukten            Gestaltungsmittel nach vorgegebenen Kri-           planen und realisieren eigene Medienpro-       wahl der Gestaltungsmittel diese nach
    mit Unterstützung an.                          terien aus und wenden diese für Medien-             dukte auf der Grundlage des sachgerech-        formalen und ästhetischen Kriterien auf
                                                   produkte an.                                        ten Einsatzes unterschiedlicher Gestal-        Qualität, Wirkung und Aussageabsicht,
                                                                                                       tungsmittel.                                  setzen Gestaltungsmittel im Bereich
                                                                                                                                                      Video- und Audiotechnik ein und wen-
                                                                                                                                                      den unterschiedliche Funktionen der
                                                                                                                                                      Schnitt- und Montagetechniken zielge-
                                                                                                                                                      richtet an.

4.3 Quellendokumentation
Standards der Quellenangaben beim Produzieren und Präsentieren von eigenen und fremden Inhalten anwenden
Klassenstufe 1 bis 4                             Klassenstufe 5 und 6                              Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   unterscheiden eigene und fremde Inhal-        dokumentieren die Quellen fremder Inhalte          beherrschen die Standards der Quellenan-      beachten die Lizenzregeln bei der Pro-
    te und geben Urheberinnen und Urheber          und können anhand der Notizen die Quel-             gaben und wenden diese beim Produzie-          duktion und Präsentation eigener und
    fremder Inhalte an,                            len verfolgen und wiederauffinden.                  ren und Präsentieren an,                       fremder Inhalte und nutzen diese bei der
   beachten angeleitet das Urheberrecht,                                                             nutzen offene Bildungsressourcen (OER)         Veröffentlichung eigener Werke.
    wenn Materialien veröffentlicht werden.                                                            und freie Lizenzen (CC) regelkonform
                                                                                                       (z. B. mit Hilfe der TULLU-Regel).

     August 2019                                                                                  16
4. Produzieren und Präsentieren                                                                               Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
4.4. Rechtliche Grundlagen
Grundlagen des Persönlichkeits- (u. a. des Bildrechts), Urheber- und Nutzungsrechts (u. a. Lizenzen) überprüfen, bewerten und beachten
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                            Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben den Wert geistigen Eigen-       berücksichtigen bei der Erstellung eigener       beurteilen anhand von Kriterien den urhe-    berücksichtigen Zusammenhänge zwi-
    tums und berücksichtigen das Recht am        Werke einfache urheberrechtliche und              berrechtlichen Schutz eines Werkes,           schen dem Urheberrecht und der Ver-
    eigenen Bild,                                persönlichkeitsrechtliche Aspekte.               berücksichtigen grundlegende Aspekte des      wertbarkeit eines Werkes (Lizenzrecht),
   berücksichtigen bei der Veröffentlichung                                                       Urheber- und Persönlichkeitsrechts insbe-    berücksichtigen grundlegende rechtliche
    eigener Werke unter Anleitung einfache                                                         sondere bei der Verwendung von Texten         Vorgaben zu Lizenzbestimmungen
    urheberrechtliche und persönlichkeits-                                                         und Bildern in ihren Dokumenten und Prä-      (Open-Source Software; Open Educati-
    rechtliche Aspekte.                                                                            sentationen (Recht am eigenen Bild; kon-      onal Ressources (OER); Creative-
                                                                                                   sequente Angabe von Quellen; Zitierre-        Commons-Lizenzen (CC); Open Data)
                                                                                                   geln; Cybermobbing; Verhalten in sozialen     und Zugriffsrechten (Nutzungsbedin-
                                                                                                   Netzwerken).                                  gungen),
                                                                                                                                                berücksichtigen wesentliche Inhalte des
                                                                                                                                                 Urheberrechts,
                                                                                                                                                berücksichtigen wesentliche Inhalte des
                                                                                                                                                 Jugendmedienschutzes und der allge-
                                                                                                                                                 meinen Persönlichkeitsrechte (Recht auf
                                                                                                                                                 informationelle Selbstbestimmtheit).

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5. Analysieren und Reflektieren                                                                             Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
5.1. Medienanalyse
Die Vielfalt der Medien, ihre Entwicklung und Bedeutungen analysieren und reflektieren
Klassenstufe 1 bis 4                        Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                                Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                        Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben die Vielfalt und Merkmale      diskutieren die Vielfalt der Medienland-       beschreiben die historische Entwicklung          diskutieren die Bedeutung einer offenen
    der Medienangebote und deren Bedeu-         schaft und deren Entwicklung,                   der Massenmedien und erläutern den Stel-          und vielfältigen Medienlandschaft in
    tung für ihren Alltag.                     nennen Merkmale und Besonderheiten              lenwert der Medien in der heutigen Gesell-        demokratischen, pluralistischen Gesell-
                                                verschiedener Medienarten und Medien-           schaft.                                           schaften und ihre Auswirkung auf diese.
                                                formate und vergleichen sie.

5.2. Meinungsbildung
Die interessengeleitete Setzung und Verbreitung von Themen in Medien erkennen sowie in Bezug auf die Meinungsbildung beurteilen
Klassenstufe 1 bis 4                        Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                                Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                        Die Schülerinnen und Schüler
 beschreiben ihr eigenes Medienverhal-        vergleichen einzelne Medienangebote            beschreiben Funktion und Wirkung sowie           analysieren und bewerten die Wirkung
    ten,                                        und unterscheiden diese nach deren              den Einfluss unterschiedlicher Medienan-          einzelner Darstellungsmittel in Medien,
                                                Wirkung und Zweck.                              gebote,
 nennen und unterscheiden Medienan-                                                                                                             reflektieren durch Medien vermittelte
    gebote und deren Funktion,                                                                 beschreiben Adressatenkreise,                     Inhalte und nehmen hierzu begründet
                                                                                               nennen Beispiele für Regulierung und              Stellung,
 beschreiben diesbezüglich Chancen und                                                         Steuerung der Digitalisierung durch die Po-
    Risiken für ihren Alltag.                                                                   litik und stellen an einem Regulierungsbei-      nutzen digitale Medien zur politischen
                                                                                                spiel unterschiedliche Politikpositionen dar.     Meinungsbildung und beurteilen die ei-
                                                                                                                                                  gene Meinung kritisch,
                                                                                                                                                 stellen Gefahren und Chancen der Digi-
                                                                                                                                                  talisierung für politische Entscheidungs-
                                                                                                                                                  prozesse dar und beurteilen diese.

     August 2019                                                                           18
5. Analysieren und Reflektieren                                                                                   Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
5.3. Identitätsbildung und soziale Teilhabe
Chancen und Herausforderungen von Medien für die Realitätswahrnehmung erkennen und analysieren sowie für die eigene Identitätsbildung nutzen
Klassenstufe 1 bis 4                            Klassenstufe 5 und 6                              Klassenstufe 7 und 8                              Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler
   reflektieren, welche Medienformate sie         reflektieren ihren Medienkonsum, des-            analysieren und reflektieren die Potenziale      diskutieren Chancen und Herausforde-
    bevorzugen und begründen dies,                  sen Stellenwert in ihrer Alltagsgestaltung        der Digitalisierung im Sinne sozialer In-         rungen von Medien hinsichtlich ihrer
   analysieren unter Anleitung ein altersty-       und mögliche Wirkungen auf ihre Reali-            tegration und sozialer Teilhabe,                  Wirkung auf die Realitätswahrnehmung,
    pisches Medienprodukt (z. B.                    tätswahrnehmung und Identitätsbildung.           beschreiben Auswirkungen der Digitalisie-        nehmen die vielfältige Nutzung von
    TV-Comicserie, Computerspiel) im Hin-                                                             rung auf Arbeitsprozesse und politische           Medien wahr, um aufgrund ihrer mündi-
    blick auf stereotype Rollenzuschreibun-                                                           Entscheidungsprozesse,                            gen Entscheidungen Ziele der nachhal-
    gen und Realitätsgehalt.                                                                         beschreiben auf Digitalisierungsprozessen         tigen Entwicklung im privaten, schuli-
                                                                                                      aufbauende Wertschöpfungsketten und re-           schen und beruflichen Bereich zu ver-
                                                                                                      cherchieren veränderte Arbeitsprofile und         folgen und sich an ihrer Umsetzung auf
                                                                                                      neue Berufsbilder.                                gesellschaftlicher und politischer Ebene
                                                                                                                                                        zu beteiligen.

5.4. Selbstregulierende Mediennutzung; Gesundheit, Natur und Umwelt schützen
Medien und ihre Wirkungen beschreiben, kritisch reflektieren und deren Nutzung selbstverantwortlich regulieren; andere bei ihrer Mediennutzung unterstützen
Klassenstufe 1 bis 4                            Klassenstufe 5 und 6                              Klassenstufe 7 und 8                              Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler                      Die Schülerinnen und Schüler
   nennen unterschiedliche Medien und             beschreiben das Suchtpotenzial und die           beschreiben die Wirkung von Medien hin-        erörtern Möglichkeiten, kritische Ausprä-
    beschreiben deren spezifische Vor- und          Suchtgefahr des Mediengebrauchs und               sichtlich physischer und psychischer Ge-        gungen von Mediennutzung bei sich
    Nachteile,                                      nennen geeignete präventive Hand-                 sundheit sowie sozialen Wohlergehens,           selbst und im persönlichen Umfeld zu
   beschreiben mögliche nachteilige Wir-           lungsstrategien                                  beurteilen auf Grundlage der eigenen Me-        erkennen und recherchieren Lösungs-
    kungen, die sich aus einer zu intensiven       beschreiben Umweltauswirkungen bei                diennutzung Natur- und Umweltauswirkun-         strategien und Unterstützungssysteme.
    Mediennutzung ergeben können und                der Nutzung von Medien.                           gen digitaler Technologien,
    beschreiben Möglichkeiten, den eigenen                                                           beurteilen die Chancen und Risiken des
    Mediengebrauch zu regulieren.                                                                     Mediengebrauchs und reflektieren den ei-
                                                                                                      genen Mediengebrauch kritisch,
                                                                                                     erörtern Methoden, andere bei ihrer Medi-
                                                                                                      ennutzung durch eigene Erfahrungen und
                                                                                                      Fähigkeiten in diesem Bereich zu unter-
                                                                                                      stützen.

     August 2019                                                                                 19
6. Problemlösen und Modellieren                                                                                Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
6.1. Prinzipien der digitalen Welt
Grundlegende Prinzipien und Funktionsweisen der digitalen Welt identifizieren, kennen, verstehen und bewusst nutzen
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                               Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                       Die Schülerinnen und Schüler
   nennen Grundfunktionen von digitalen        unterscheiden zwischen Daten und Infor-          stellen Informationen als Daten mithilfe von    modellieren komplexe Informationen als
    Werkzeugen zur Eingabe, Verarbeitung,        mationen,                                         Datentypen und Datenstrukturen dar,              Datenmodell und implementieren es als
    Speicherung und Weitergabe von Daten        stellen Informationen (bspw. natürliche          stellen einfache Bilder als Raster dar.          Datenbank,
    und Informationen (EVA-Prinzip),             Zahlen) mithilfe des Binärsystems als Da-                                                         modellieren Sachzusammenhänge
   identifizieren einfache technische Prob-     ten dar.                                                                                           mithilfe von Automaten.
    leme und finden unter Anleitung Lö-
    sungsstrategien.

6.2. Algorithmen erkennen
Algorithmische Muster und Strukturen in verschiedenen Kontexten erkennen, nachvollziehen und reflektieren
Klassenstufe 1 bis 4                           Klassenstufe 5 und 6                            Klassenstufe 7 und 8                               Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                       Die Schülerinnen und Schüler
   benennen und befolgen Handlungsvor-         erklären anhand einfacher Beispiele die          erläutern den Nutzen algorithmischer Ver-       analysieren, beschreiben und bewerten
    schriften aus dem Alltag. (z. B. Ge-         Kriterien von Algorithmen (Ausführbarkeit,        fahren,                                          komplexere Algorithmen und bestimmen
    brauchsanweisungen, Rezepte, Aufbau-         Eindeutigkeit, Endlichkeit),                     identifizieren Kontexte sinnvoller Anwen-        deren Verwendungsmöglichkeiten,
    anleitungen, Ablaufdiagramme, alphabe-      nutzen gezielt algorithmische Grundbau-           dung.                                           analysieren praktische Grenzen der
    tisches Ordnen).                             steine (Befehlsfolge, Verzweigung, Schlei-                                                         Berechenbarkeit.
                                                 fe).

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6. Problemlösen und Modellieren                                                                               Basiscurriculum Medienbildung und informatische Bildung
6.3. Modellieren und Programmieren
Probleme formalisiert beschreiben, Problemlösestrategien entwickeln und dazu eine strukturierte, algorithmische Sequenz planen, diese auch durch Programmieren umsetzen
und die gefundene Lösungsstrategie beurteilen
Klassenstufe 1 bis 4                            Klassenstufe 5 und 6                           Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   beschreiben eine einfache Problemstel-       nutzen ein grafisches Programmierwerk-          nutzen ein (grafisches) Programmierwerk-        nutzen ein Programmierwerkzeug/eine
    lung und planen daraus eine Program-          zeug und erstellen Abfolgen von Pro-             zeug,                                            Programmiersprache,
    mierung,                                      grammierbefehlen, um ein definiertes Ziel       erarbeiten die formalisierte Beschreibung       erarbeiten die formalisierte Beschrei-
   nutzen mit Unterstützung Grundfunktio-        zu erreichen/ein definiertes Problem zu          eines Problems und entwickeln Problemlö-         bung eines komplexen Problems und
    nen eines grafischen Programmierwerk-         lösen,                                           sestrategien,                                    entwickeln Problemlösestrategien,
    zeuges und erstellen zielgerichtet erste     diskutieren gefundene Lösungsstrategien         planen eine algorithmische Sequenz und          planen modularisierte, strukturierte
    einfache Abfolgen von Programmierbe-          und optimieren die Befehlsabfolgen.              setzen diese mit der Programmiersprache          Algorithmen und setzen diese mit der
    fehlen,                                                                                        um,                                              Programmiersprache um,
   diskutieren die gefundenen Lösungs-                                                           analysieren die gefundenen Lösungsstra-         analysieren und beurteilen die gefunde-
    strategien.                                                                                    tegien und optimieren sie.                       nen Lösungsstrategien und optimieren
                                                                                                                                                    sie.

6.4. Bedeutung von Algorithmen
Einflüsse von Algorithmen und Auswirkungen der Automatisierung von Prozessen in der digitalen Welt beschreiben und reflektieren
Klassenstufe 1 bis 4                            Klassenstufe 5 und 6                           Klassenstufe 7 und 8                             Klassenstufe 9 bzw. 9 und 10
Die Schülerinnen und Schüler                    Die Schülerinnen und Schüler                   Die Schülerinnen und Schüler                     Die Schülerinnen und Schüler
   nennen Beispiele digitaler, automatisier-    nennen von ihnen genutzte digitale, auto-       nennen digitale, automatisierte Prozesse,     nennen digitale, automatisierte Prozes-
    ter Prozesse aus ihrem Alltag (Wasch-         matisierte Prozesse (z. B. Suchmaschine,         die direkte Auswirkungen auf gesellschaft-     se, die direkte, globale Auswirkungen
    maschine, programmierbare Kaffeema-           Hausautomatisierung),                            liche oder wirtschaftliche Prozesse inner-     auf die Gesellschaft haben können
    schine) und stellen jeweils Vor- und         untersuchen die Prozesse im Hinblick auf         halb eines Landes haben können (z. B.          (z. B. digitale Börsenmakler, militärische
    Nachteile des automatisierten Prozes-         deren Einfluss auf persönliche Entschei-         Wahlbeeinflussung durch Bots, Verarbei-        Abwehrsysteme, Kontrollsysteme für kri-
    ses gegenüber.                                dungen und Handlungsweisen.                      tung von Nutzerdaten, angepasste Wer-          tische industrielle Anwendungen: Atom-
                                                                                                   bung).                                         kraftwerke, chemische Industrie),
                                                                                                                                                 recherchieren Beispiele kritischer Situa-
                                                                                                                                                  tionen dieser Systeme,
                                                                                                                                                 erörtern die Notwendigkeit solcher Sys-
                                                                                                                                                  teme vor dem Hintergrund wirtschaftli-
                                                                                                                                                  cher und politischer Entwicklungen.

     August 2019                                                                              21
Glossar

                                 Programm, das den Funktionsumfang des Hauptpro-
Add-on
                                 gramms, in dem es installiert wird, erweitert

                                 Folge von Anweisungen, die nacheinander abgearbei-
algorithmische Sequenz
                                 tet werden

                                 Vorgehensbeschreibung zur Lösung eines Problems
Algorithmus
                                 als Abfolge elementarer Verarbeitungsschritte

analoge Medien                   Träger von Medieninhalten, die nicht digital codiert sind

                                 Grafikformat gif (Graphics Interchange Format), wel-
                                 ches mehrere Einzelbilder in einer einzigen Datei spei-
                                 chern kann. Mit einem geeigneten Darstellungspro-
Animated Gif
                                 gramm können diese nacheinander abgespielt werden
                                 und so eine kurze Filmsequenz darstellen. In diesem
                                 Fall spricht man von einem Animated Gif.

                                 Übernahme von Funktionen eines Prozesses durch
Automatisierung
                                 Maschinen

                                 mathematisches Zahlensystem, das auf den Ziffern 1
                                 und 0 aufbaut. Durch die Zuordnung der Wahrheitswer-
                                 te „wahr“ und „falsch“ zu den Ziffern 1 und 0 und unter
Binärsystem
                                 Verwendung arithmetischer Vorschriften können logi-
Dualsystem
                                 sche Aussagen mathematisch beschrieben werden.
                                 Diese Struktur bildet die Grundlage der digitalen Da-
                                 tenverarbeitung.

                                 engl.: „robot“. Software zur Erledigung sich wiederho-
                                 lender Aufgaben. Häufig werden solche Programme in
                                 Computernetzwerken zum Angriff auf geschützte Be-
Bot
                                 reiche eingesetzt oder durch Nachahmung menschli-
                                 cher Kommentare in sozialen Netzwerken zur Manipu-
                                 lation von Meinungsbildern.

                                 Programm, das speziell zur Darstellung von Inhalten
                                 und Strukturen geeignet ist. Dateibrowser ermöglichen
Browser
                                 am PC die Darstellung und Organisation von Verzeich-
Webbrowser
                                 nissen und Dateien. Webbrowser dienen der Darstel-
                                 lung von Inhalten (Webseiten) im World Wide Web.

                                 Zentrales Gesetz des deutschen Datenschutzrechts.
                                 Es regelt zusammen mit den Datenschutzgesetzen der
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)   Länder und der Datenschutzgrundverordnung
                                 (DS-GVO) der Europäischen Union die Verarbeitung
                                 personenbezogener Daten.

August 2019                          22
Lizenzform, mit der der Urheber festlegt, welche Nut-
                                      zungsrechte er für sein Werk einräumt. Einzelne Modu-
                                      le können nach Wunsch zusammengestellt werden
                                      (z. B. Namensnennung des Urhebers, Erlaubnis kom-
Creative Commons-Lizenz (CC-Lizenz)   merzieller Nutzung, Erlaubnis der Bearbeitung).
                                      Creative Commons (CC) ist eine Organisation, die im
                                      Internet entsprechende Standard-Lizenzverträge anbie-
                                      tet.

                                      Gewaltausübung mit Hilfe elektronischer Kommunikati-
Cybergewalt
                                      onsmittel

                                      Straftaten, die mit Hilfe digitaler Informationstechnik
Cyberkriminalität
                                      verübt werden

                                      gezieltes und wiederholtes Beleidigen, Belästigen oder
Cybermobbing                          Bedrohen anderer mit Hilfe elektronischer Kommunika-
                                      tionsmittel

                                      Schutz elektronischer Systeme, Netzwerke und Daten
Cybersicherheit                       durch informationstechnische Maßnahmen vor Angrif-
                                      fen. Ziel ist das Verhindern von Cyberkriminalität.

                                      Modell, das drei Perspektiven digitaler Bildung definiert:
                                      (a) technologische Perspektive: Wie funktioniert das?,
Dagstuhl-Dreieck                      (b) gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: Wie wirkt
                                      das?, (c) anwendungsbezogene Perspektive: Wie nut-
                                      ze ich das?

                                      Informationen, die durch Erhebung (z. B. Messung,
Daten
                                      Beobachtung) gewonnen wurden

                                      System zur elektronischen Datenverwaltung. Mit einer
Datenbank                             Datenbankanwendung kann man den Datenbestand
                                      durchsuchen und so Informationen gewinnen.

                                      Schutz vor dem Missbrauch persönlicher Daten. Er
                                      gewährleistet, dass das Recht auf informationelle
Datenschutz                           Selbstbestimmung, das Persönlichkeitsrecht und der
                                      Schutz der Privatsphäre bei der Datenverarbeitung
                                      beachtet werden.

                                      Verordnung der Europäischen Union im Bereich des
                                      Datenschutzrechts. Sie regelt die Verarbeitung perso-
Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO)
                                      nenbezogener Daten durch private Unternehmen und
                                      öffentliche Stellen.

                                      organisierter Umgang mit Datenmengen, u. a. das Er-
Datenverarbeitung
                                      heben, Speichern, Bearbeiten oder Übermitteln von
Informationsverarbeitung
                                      Daten

August 2019                               23
elektronische Medien, die mit digitalen Codes arbeiten
                                 (im Gegensatz zu analogen Medien). Sie funktionieren
digitale Medien                  auf der Grundlage von Informations- und Kommunikati-
                                 onstechnik (z. B. Internet). Der Begriff wird auch als
                                 Synonym für „Neue Medien“ verwendet.

                                 Piktogramm/Ideogramm, mit dem man in Chats oder
Emoji
                                 SMS Gefühle ausdrückt oder Begriffe ersetzt

                                 einzelnes Zeichen oder Kombination aus Buchstaben,
                                 Zahlen und Sonderzeichen, die in der schriftlichen
Emoticon
                                 Kommunikation (z. B. E-Mail) Gefühle ausdrücken.
                                 Beispiel: :-)

                                 Grundstruktur der Datenverarbeitung. Es beschreibt die
EVA-Prinzip                      Arbeitsschritte Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe
                                 von Daten.

                                 erlaubt die Nutzung, Verbreitung bzw. Veränderung
                                 urheberrechtlich geschützter Werke. Bei Programmen
freie Lizenz
                                 spricht man von freier Software, bei Text-, Bild- oder
                                 Tonwerken von freien Inhalten (Open Content).

                                 Festlegung eines Programms, Algorithmus oder Sys-
                                 temverhaltens durch grafische Elemente und deren
grafisches Programmierwerkzeug   Anordnung (im Unterschied zu textuellen Programmier-
grafische Programmiersprache     sprachen). Dadurch sind sie leicht zu erlernen. Es gibt
                                 speziell für Schülerinnen und Schüler entwickelte
                                 Werkzeuge.

                                 die physischen (elektronischen und mechanischen)
Hardware                         Bestandteile eines datenverarbeitenden Systems (im
                                 Gegensatz zu Software, d. h. Programmen und Daten)

                                 Schutz von Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität
Informationssicherheit           von Daten. Ziel ist das Verhindern von Datenverlust,
                                 -manipulation und -missbrauch.

                                 Anzeige- und Eingabegerät, das mit einem Rechner
                                 verbunden ist und großflächig die von diesem generier-
interaktive Tafel
                                 te Grafik anzeigt. Es ermöglicht die Interaktion mit dem
interaktives Whiteboard (IWB)
                                 Rechner über die Tafeloberfläche (z. B. die Steuerung
                                 mit den Fingern oder mit Hilfe spezieller Stifte).

                                 Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schädlichen
                                 Einflüssen durch Medien. Er umfasst das Verhindern
                                 von Gefährdungen, die Aufklärung und Vorbeugung
Jugendmedienschutz
                                 sowie die gesetzlichen Regelungen, insbesondere in
                                 Jugendschutzgesetz, Jugendmedienschutz-
                                 Staatsvertrag, Strafgesetzbuch (StGB).

August 2019                          24
Bundesgesetz zum Schutz von Kindern und Jugendli-
                                    chen. Es regelt z. B. den Verkauf und das Zugänglich-
                                    machen von Filmen und Computerspielen, die Zustän-
Jugendschutzgesetz (JuSchG)         digkeiten der Jugendschutz-Organisationen FSK (Frei-
                                    willige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) und USK (Un-
                                    terhaltungssoftware Selbstkontrolle) sowie die Tätigkeit
                                    der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

                                    digitale Lernumgebung, die Lerninhalte bereitstellt und
Lernplattform                       Lernvorgänge organisiert sowie die Kommunikation
                                    zwischen Lernenden und Lehrenden ermöglicht

                                    Abkürzung für Hyperlink: meist farbig markierter Quer-
                                    verweis in einem elektronischen Dokument. Er ermög-
Link                                licht den Sprung zu einem anderen elektronischen Do-
                                    kument oder an eine andere Stelle innerhalb eines Do-
                                    kuments.

                                    Genehmigung, ein Recht eines anderen (wirtschaftlich)
Lizenz
                                    zu nutzen

Lizenzrecht                         gesetzliche Bestimmungen zum Umgang mit Lizenzen

                                    Prozess der konstruktiven und kritischen Auseinander-
Medienbildung
                                    setzung mit der Medienwelt

                                    Teildisziplin der Pädagogik. Sie beschäftigt sich mit der
Mediendidaktik                      Verwendung analoger und digitaler Medien in Lehr-
                                    Lernprozessen.

                                    Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen
Medienkompetenz
                                    und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen

                                    Bildungsinitiative zur Medienerziehung von Kindern und
                                    Jugendlichen. Zu Medienscouts ausgebildete Schüle-
Medienscout                         rinnen und Schüler vermitteln ihren Mitschülerinnen
                                    und Mitschülern den verantwortungsbewussten Um-
                                    gang mit Medien.

                                    Chip, auf dem neben dem Prozessor weitere Kompo-
                                    nenten integriert sind, oft mit Steuerungs- und Kommu-
Mikrocontroller                     nikationsaufgaben. Vorteil ist, dass nur wenige externe
                                    Bauteile benötigt werden. Mikrocontroller befinden sich
                                    z. B. in Geldchipkarten und in Unterhaltungselektronik.

                                    Daten, die von jedem zu jedem Zweck kostenlos ge-
Open Data
                                    nutzt und verbreitet werden dürfen

                                    Lern- und Lehrmaterialien mit einer freien Lizenz. Sie
Open Educational Ressources (OER)
                                    dürfen von jedem kostenlos vervielfältigt, genutzt, ver-
Offene Bildungsressourcen
                                    ändert und verbreitet werden.

August 2019                             25
Software unter freier Lizenz und mit frei verfügbarem
Open-Source Software   Quellcode. Sie darf von jedem genutzt, kopiert, verän-
                       dert und verbreitet werden.

                       Grundrecht des Einzelnen auf Achtung und freie Entfal-
                       tung der Persönlichkeit und zum Schutz gegen Eingriffe
Persönlichkeitsrecht
                       in die Privatsphäre. Dazu gehören u. a. das Recht am
                       eigenen Bild, das Urheberrecht und das Namensrecht.

                       abgeschirmter Bereich des persönlichen Lebens, der
Privatsphäre
                       grundgesetzlich geschützt ist

                       formale Sprache, mit der Rechenvorschriften formuliert
                       werden, die dann von einem Computer ausgeführt
Programmiersprache
                       werden. Die Anweisungen werden nach bestimmten
                       Regeln kombiniert (Syntax).

                       engl.: „quick response“. Zweidimensionaler, aus
                       schwarzen und weißen Punkten und Strichen zu einem
                       Quadrat zusammengesetzter Code. Dahinter verber-
QR-Code
                       gen sich Informationen, etwa Internetadressen oder
                       Zahlencodes, die mit elektronischen Geräten ausgele-
                       sen werden können.

Server                 Dienst im World Wide Web, der die Speicherung von
Cloudspeicher          Daten auf externen Computersystemen ermöglicht

                       Onlinedienst, in dem Personengruppen (Communities)
Soziales Netzwerk      für berufliche oder private Zwecke Interessen und Kon-
                       takte pflegen und Informationen austauschen

                       Filmtechnik, bei der eine Bewegung von Objekten
                       dadurch hergestellt wird, dass zahlreiche einzelne Bil-
                       der (Frames) angefertigt werden. Die Position des zu
Stop Motion
                       bewegenden Objektes wird nach jedem Foto geringfü-
                       gig verändert. Durch das Aneinanderreihen der Bilder
                       entsteht der Eindruck einer Bewegung (Trickfilm).

                       tragbarer, flacher Computer, der mit einem Touch-
Tablet                 screen ausgestattet ist und per Stift oder Finger bedient
                       wird

                       engl. „hash“: Schriftzeichen „Doppelkreuz (#)“ und
Tag
                       „Tag“: Markierung. Ein Hashtag ist ein Schlagwort, das
Hashtag
                       mit Hilfe des Zeichens # als Suchbegriff markiert wird.

                       Teilen, Verteilen oder gemeinsames Nutzung von Da-
Teilen/Sharing         ten oder Informationen in einem Rechennetz, vor allem
                       im Internet

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