GESCHÄFTSMODELL-TRANSFORMATION IM STATIONÄREN EINZELHANDEL-Ausgewählte Erfolgsgeschichten und kreative Ansätze - Presseportal
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GESCHÄFTSMODELL- TRANSFORMATION IM STATIONÄREN EINZELHANDEL – Ausgewählte Erfolgsgeschichten und kreative Ansätze Studienreihe Future Cities 3
SUMMARY DAS ZIEL DIE LÖSUNGSANSÄTZE: Geschäftsmodellinnovation & 6 Stoßrichtungen zu In-Store-Erlebnissen Store-Konzepte der Zukunft sind geprägt von einem nahtlosen Kundenerlebnis (Customer 1 Journey), das sowohl online als auch offline stattfindet. Geschäftsmodelltransformationen im Bereich Try-before-you-buy Spielerische Auswahl und Lernprozesse Online-Marketing greifen diesen strukturellen 2 Wandel auf und nutzen Synergien mit dem stationären Geschäft. In-Store-Erlebnisse lassen sich vielfältig um- setzen und sollten dabei die Werte der Marke 3 sowie Produkteigenschaften widerspiegeln, Individualisierung und Co-Kreation Social Media Content um Kundenbindung und Markenauftritt zu stärken. Die im Folgenden gezeigten Beispiele lassen sich nicht auf jedes Geschäftsmodell über- tragen, vielmehr dienen sie als Inspiration bei 4 der Beantwortung der Fragen: Was können wir Multisensorik besser als andere? Wie bringen wir dies zum und Convenience Retail-as-a-service Ausdruck? 2 | FTI-Andersch
INHALT 1. Ausgangslage: Neuausrichtung des Einzelhandels 4 2. Held der Steine: Content Creator mit starker Fangemeinschaft 6 ÜBER FTI-ANDERSCH: FTI-Andersch ist die führende 3. Margarete: Restrukturierungsberatung im deutschsprachigen Raum. Den Restaurantbesuch nach Hause bringen 8 FTI-Andersch unterstützt Mandanten in der Entwicklung 4. Buchhandelskette: und Umsetzung tragfähiger Zukunfts-/Performance- sowie Vom Sorgenkind zum Innovator 10 Restrukturierungskonzepte. FTI-Andersch wird in Situatio- nen aktiv, in der Unternehmen sich mit operativen oder 5. Peso: Minutenschnell ausverkauft – regelmäßig 12 finanzwirtschaftlichen Herausforderungen beschäftigen müssen – oder noch weit davor, um frühzeitig Geschäfts- 6. Pulse Survey: Wie Modehändler aktuelle modell, Organisation und Prozesse zukunftsfähig auszu- Herausforderungen überwinden können 14 richten. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Erstellung von unabhängigen Entscheidungsgrundlagen für angestrebte 7. Einzelhandel als Ort des Erlebens: (Re-)Finanzierungen. Gestaltungsmöglichkeiten 15 Zu den Mandanten zählen mittelständische Unternehmen 8. Stationärer Einzelhandel als Ort des Erlebens – Gestaltungsmöglichkeiten 17 und Konzerne, die international agieren. FTI-Andersch ist Teil der globalen FTI Consulting Gruppe (NYSE: FCN) mit 1 Modehandel: Die Werte der Marke vermitteln 17 mehr als 5.500 MitarbeiterInnen. 2 Kosmetik und Home: Wohlfühlen im Store 19 3 Technik: Produkte erfahrbar machen 21 3 | FTI-Andersch
1 AUSGANGSLAGE NEUAUSRICHTUNG DES EINZELHANDELS 1 Einzelhandel im Ökosystem Innenstadt die Customer Journey findet in Zukunft nahtlos sowohl online In Teil 1 unserer Reihe „Future Cities“ kristallisierte sich be- als auch offline statt. In das vor-Ort-Geschäft sollen vor allem reits heraus, dass die Pandemie vielerorts in Abhängigkeit des digitale In-Store-Erlebnisse und ein umfassender Service lo- sozio-ökonomischen Umfelds und der Resilienz tiefe Spuren cken. Weitere Stoßrichtungen sind eine flexible Wertschöp- hinterlassen wird. Seit Jahren verzeichnen Innenstädte einen fungskette, um Trends aufgreifen zu können, Individualisie- strukturellen Wandel, der mit sinkenden Besucherfrequenzen rung und Co-Kreation, Nachhaltigkeit, Aufbau und Stärkung einhergeht. Dies trifft besonders den stationären Einzelhan- des Markenimages sowie eine leistungsstarke digitale Infra- del. Die beschleunigte Abwanderung der KonsumentInnen struktur als Basis. Die Umsetzung entscheidet über Wettbe- in das Internet lässt große Online-Marktplätze als Gewinner werbsfähigkeit und formt die Store-Konzepte der Zukunft. der Krise hervortreten und ist nur ungenügend durch die So- lidarität der KonsumentInnen kompensierbar. Sowohl kleine Filialen als auch große vertikalisierte Ketten reagieren mit La- denschließungen – zu Lasten der Attraktivität der Innenstadt. So gilt es mit akuten Maßnahmen der Verödung entgegenzu- EINFLUSS DER COVID-19-PANDEMIE AUF DEUTSCHE INNENSTÄDTE Teil 1 wirken und langfristig Innenstadt-Konzepte zu skizzieren, die Handel, Gastronomie, Kultur- und Immobilienwirtschaft unter Druck neue Bedürfnisse und Chancen aufgreifen. Studienreihe Future Cities 1 Lesen Sie Teil 1: Einfluss der COVID-19-Pande- mie auf deutsche Innenstädte 2 Zukünftige Store-Konzepte Die im Online-Shopping erlebte Bequemlichkeit, Transpa- renz, hohe Warenvielfalt und -verfügbarkeit rufen zu einer Neuorientierung des stationären Einzelhandels auf, um den STORE-KONZEPTE veränderten Bedürfnissen der KonsumentInnen gerecht zu DER ZUKUNFT – NEUE CHANCEN FÜR Teil 2 DEN STATIONÄREN EINZELHANDEL werden. Wie Teil 2 der Studienreihe aufzeigt, ist die Syner- Teil 2: Store Konzepte der Zukunft – Neue gie mit dem Onlinehandel in Form eines integrierten Omni- Studienreihe Future Cities 2 Chancen für den stationären Einzelhandel Channel-Vertriebs ein vielversprechender Lösungsweg. Denn 4 | FTI-Andersch
Die skizzierten Veränderungen im Store-Konzept und eine Wie sich solche Unterfangen gerade während der Pandemie umfassende Digitalisierung werden von Händlern oft mit ho- durch gezielte Vorstöße im Bereich Online-Marketing umset- hen Investitionen in Verbindung gebracht. Zugleich bleibt die zen lassen, zeigen wir anhand mehrerer Beispiele auf: Dar- Innovationen Befürchtung, nicht die kritische Masse zu erreichen, um Omni- unter der Held der Steine, einem Spielzeughändler, der als Channel-Services anbieten zu können. Content Creator in den sozialen Netzwerken neue Maßstäbe Flexible Store- setzt; das Restaurant Margarete, welches nicht nur in Zeiten Konzepte setzen von Corona auf Foodboxen und digitale Events setzt; die On- neue Maßstäbe line-Marke Peso mit ihrer starken Community sowie einer Auf Basis der Trends ergeben sich folgende stationären Buchhandelskette. Trotz erschwerter Bedingun- Fragen: gen im Zuge der Pandemie sehen wir auch im Bereich der In- Store-Erlebnisse weitere inspirierende Beispiele in verschie- Welche Chancen bestehen, um mit begrenztem Budget denen Branchen. Diese dienen dazu, den breiten Rahmen für dennoch eine optimale Kundenerfahrung zu bieten? Gestaltungsspielräume abzustecken. Wie kann ein wirkungsvoller Omni-Channel-Vertrieb aufgebaut werden? Mehr dazu auf den nachfolgenden Seiten. Wie sehen derzeit erfolgreiche kleine, flexible Store-Konzepte aus? Wie können bleibende In-Store-Erlebnisse geschaffen werden? 5 | FTI-Andersch
2 HELD DER STEINE: CONTENT CREATOR MIT STARKER FANGEMEINSCHAFT Das Marktumfeld Held der Steine 1. Substitute Der ‘Held der Steine’ ist ein Spielzeughändler und Content Creator spezialisiert auf Klemmbausteine • Partielle Substitution der Klemmbausteine durch digitale Spielwaren und Medien Ladenlokal: Stationärer Einzelhändler (ein Ladenge- insbesondere bei jüngeren Zielgruppen 5 1 schäft) in Frankfurt am Main 2. Markt-Eintrittshürden 4 2 Geschäftsmodell-Innovation: Diversifizierung des Kern- • Skalenvorteile und Markenrechte bestehender 3 geschäfts durch Online- und Social Media-Marketing Anbieter als Markteintrittshürde • Großabnehmer haben Verhandlungsspielräume Produktportfolio: Klemmbaustein-Sets der Hersteller und Zugang zu Sondermodellen 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch Ausini®, BlueBrixx®, Cada®, Idena® und LEGO® 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Hohe Abhängigkeit der Händler von Klemmbaustein-Herstellern Einnahmequellen • Hohe Verhandlungsmacht Stationärer Handel 4. Verhandlungsmacht der Kunden Werbeeinnahmen, Donations auf YouTube und Twitch • Kunden sind zunehmend wechselwillig aufgrund hoher Online-Preistransparenz und steigendem Wettbewerb, u.a. durch internationale Handelsplattformen wie AliExpress Produktplatzierungen, Referrals (Affiliate Links – Verlinkungen) 5. Wettbewerb ‚Held der Steine‘ Merchandise • Teilw. Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Unterstützungen für große Handelskette • Zusätzlicher Wettbewerb durch eigenen Online-Shop von Herstellern wie LEGO® 6 | FTI-Andersch
Geschäftsmodell Stationärer Handel Online-Handel Diversifizierung des stationären Ladens resultiert Mediale Reichweite, Markenunabhängigkeit und Die Tätigkeit als Content Creator etabliert den in höherer Stabilität des Geschäftsmodells ggü. ex- Authentizität führt zu höheren Besucherströmen ‚Held der Steine‘ als eigene Marke und zentrale ternen Schocks und objektiver Produktberatung Figur der Klemmbaustein-Community KRITERIEN ERFÜLLUNG (Indikative Einschätzung) Marge Umsatz- Außen- Kunden- Besucher- Unabhängigkeit Produkt- Flächenpro- Website Traffic Diversifikation der Markenbil- Digitale entwicklung wirkung bindung frequenzen von Herstellern beratung duktivität ggü. Plattformen Einnahmequellen dung/-wert Reichweite Altes Geschäftsmodell Neues Geschäftsmodell Der Lösungsansatz Den Händler selbst durch Social Media Marke- Zielgruppen-Ansprache Personalisierung Kundenkontakt Idol offline treffen ting auf digitalen Kanälen (Twitch, YouTube, In- Über soziale Medien werden Der ‚Held der Steine‘ als Per- Aufgrund des Episoden- Live-Erlebnis bei Ein- stagram) als Marke etablieren, um das stationäre Fans und Hobbyisten, aber sönlichkeitsmarke – und damit formats ständig erneuter kauf im Geschäft, den vor allem relevante Ziel- Erzeugung von menschlicher Kontakt über definierte ‚Helden‘ treffen und mit Einkaufserlebnis zu stärken. Seine Community gruppen regelmäßig erreicht Nähe/Sympathie Zeiträume ihm fachsimplen umfasst aktuell 0,68 Mio. Abonnenten/Follower. 7 | FTI-Andersch
3 MARGARETE: DEN RESTAURANTBESUCH NACH HAUSE BRINGEN Das Marktumfeld Restaurant Margarete 1. Substitute „Das Ausgehen in die vier Wände bringen“ • Substitutionseffekte durch Verzehr zuhause Bistro, Bar und Restaurant (Home-Office, Lockdowns etc.) 5 1 • Gerade im urbanen Gebiet herrscht Restaurant- und Takeaway-Überangebot 4 2 Zwei Standorte in Frankfurt 3 Diversifizierung (Catering, Home Delivery) 2. Markt-Eintrittshürden und Abheben vom Wettbewerb (Premium-/ • Mittlere Markteinstiegshürden aufgrund 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch Bio-Produkte) etablierter Vertriebskanäle • Differenzierung über Angebotsfokus (Marken, Lebensmittelqualität), Ambiente 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Stark abhängig von Lebensmittelqualität Produktportfolio • Zunehmend regionaler Fokus Restaurantbetrieb 4. Verhandlungsmacht der Kunden Catering • Hohe Macht der Kunden aufgrund hoher Substituierbarkeit Veranstaltungsräume • Stetige Anpassung des Speisen-/Getränkeangebots an Konsumtrends Erlebnis-Foodboxen 5. Wettbewerb • Hoher Preisdruck gerade im Niedrigpreissegment wegen fehlender Differenzierung • Hohe Fixkosten durch Personalkosten und Miete erhöhen den Verkaufsdruck 8 | FTI-Andersch
Geschäftsmodell Stationärer Handel Online-Handel Ergänzung des stationären Geschäfts resultiert in Diversifizierung in Restaurantbetrieb, Catering Die Erweiterung der Vertriebskanäle ermöglicht höherer Stabilität des Geschäftsmodells ggü. ex- und Bewirtung eigener Veranstaltungsräumlich- Kunden Zeit-ungebundenes Einkaufen und erhöht ternen Schocks keiten verbreitert Publikum für sie die Convenience KRITERIEN ERFÜLLUNG (Indikative Einschätzung) Marge Umsatz- Kunden- Außen- Besucher- Unabhängigkeit Produkt- Flächenpro- Website Markenbildung/- Digitale Convenience entwicklung bindung wirkung frequenzen von Herstellern beratung duktivität Traffic wert Reichweite für Kunden Altes Geschäftsmodell Neues Geschäftsmodell Der Lösungsansatz Aufbau eines (Online-)Vertriebskanals für das Erlebnis „Restaurantbesuch Breites Kundenspektrum Adjustieren der Anlassbezogene Außer-Haus-Geschäft mithilfe anlassbezogener zuhause“ als Marke durch Convenience Produktpalette Angebote und (teilweise) genussfertig zubereiteter Pro- Kreation eines Erlebnisses, Einfachheit und Bequemlich- Umstellung auf transport- Auf Anlässe zugeschnitte- z.B. Mitschicken einer Blume, keit durch eigene Accounts bei fähige Erzeugnisse, welche ne Food-Boxen, bspw. für dukte und Food-/Event-Boxen einem passenden Getränk web-basierter Bestellmöglich- zuhause einfach aufbereitet Weihnachtsfeiern, Candle- und einer Spotify-Playlist keit für Events werden, für Boxen-Geschäft Light- oder Family-Dinner 9 | FTI-Andersch
4 DEUTSCHE BUCHHANDELSKETTE: VOM SORGENKIND ZUM INNOVATOR Das Marktumfeld Buchhandel 1. Substitute Stationärer Buchhandel mit > 5.000 Buchhandlungen • Steigender Druck durch digitale Formate wie deutschlandweit Podcasts, Hörbücher, eBooks • Dienste, die das Lesen von Büchern durch 5 1 Zusammenfassungen ersetzen Die Hälfte des Buchumsatzes wird im Handel vor Ort 4 2 gemacht, verliert jedoch an Volumen 2. Markt-Eintrittshürden 3 Diversifikation durch Erlebnisse und digitale Vertriebs- • Geringe Hürden aufgrund der strategien Buchpreisbindung • Angebotsüberschuss 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Geringe Verhandlungsmacht der Verlage und Zwischenhändler Herausforderungen • Entscheidungsfreiheit bei Sortiment, Ausstellung und Kommissionsbedingungen Digitale Veranstaltungen 4. Verhandlungsmacht der Kunden Neue Verhaltensmuster der Kunden • Hohe Verhandlungsmacht der Kunden durch Austauschbarkeit, Preistransparenz Laufende Kosten • Stetige Anpassung des Produktportfolios an neue Bedürfnisse und Trendthemen Digitale Produkte und Geschäftsmodelle 5. Wettbewerb • Starker Wettbewerb durch Online-Plattformen • Große Ketten erhöhen den Wettbewerbsdruck für kleine Filialisten (Warenverfügbarkeit) 10 | FTI-Andersch
Geschäftsmodell Stationärer Handel Online-Handel Diversifizierung des Portfolios und Vertriebs resul- Mediale Reichweite und Fachkompetenz führt zu Aufbau einer Erlebniskultur eng gebunden an das tiert in höherer Stabilität des Geschäftsmodells höheren Besucherströmen und objektiver Pro- Kerngeschäft durch digitale Erlebnisse duktberatung KRITERIEN ERFÜLLUNG (Indikative Einschätzung) Marge Umsatz- Kunden- Außen- Besucher- Unabhängigkeit Produkt- Flächenpro- Website Traffic Diversifikation der Markenbil- Digitale entwicklung bindung wirkung frequenzen von Herstellern beratung duktivität ggü. Plattformen Einnahmequellen dung/-wert Reichweite Altes Geschäftsmodell Neues Geschäftsmodell Der Lösungsansatz Angebot digitaler Erlebnisse durch virtuelle Le- Soziale Interaktion Kundenzentrierung Personalisierung Solidarität schaffen sungen zur Kundenbindung, zum Aufbau einer Virtuelle Diskussionen Regeltermine (Lesekreise, etc.) Zielgruppengerechte In- Nachhaltige Kunden- Community und zur Stabilisierung des Kernge- schaffen soziale Interaktion online; Zeitfenster der Lesun- halte der Lesungen, Aufbau bindung durch positive und bieten eine Plattform gen an Bedürfnisse der Kunden einer Community, Indivi- Erlebnisse; Händler im schäftes in Zeiten von Corona, in „Normalzeiten“ für gegenseitiges Kennen- anpassen dualisierung, kuratiertes aktiven Bewusstsein der Live-Events und wechselnde Angebote lernen Shopping etc Kunden 11 | FTI-Andersch
5 PESO: MINUTENSCHNELL AUSVERKAUFT – REGELMÄSSIG Das Marktumfeld Peso 1. Substitute Hinter der Streetwear-Marke Peso, die ausschließlich • Grundsätzlich hohes Waren-Überangebot am 5 1 online vertreten ist, steht der 23-jährige Justin Fuchs Modemarkt • Hier: Geringer Druck durch exklusive Marke, 4 2 Er produziert auf YouTube und Instagram Content rund um Luxus und Lifestyle Design und Qualität limitierter Produkte 3 Seine selbst designten Kollektionen sind streng limitiert 2. Markt-Eintrittshürden 1 Ring = gering / und regelmäßig nach wenigen Minuten ausverkauft • Skalenvorteile und Dauer der Etablierung eines 4 Ringe = hoch Modelabels Dies ist getrieben durch eine ausgeprägte Loyalität der • Hier: Nötige Vertriebskanäle exklusiv und Reichweite schwer aufzubauen Community gegenüber der Marke und dem Gründer 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Geringe Verhandlungsmacht der Lohnproduzenten Unique Selling Points • Hier: Qualität und Verfügbarkeit von Produzenten abhängig Personenkult um Gründer und YouTuber Justin Fuchs 4. Verhandlungsmacht der Kunden Exklusive Mode zu fairen Preisen/ • Am Gesamtmarkt hohe Kundenmacht durch Überangebot und hohe Preistransparenz Liberalisierung von Luxus • Dynamik in der Community, welche nicht unmittelbar gesteuert werden kann Design, Qualität und limitierte Kollektionen 5. Wettbewerb • Online steigender Wettbewerb durch neue Marken mit gleicher Zielgruppe • Hoher Stellenwert der Marke macht unabhängiger vom Preisdruck 12 | FTI-Andersch
Geschäftsmodell Online-Handel Der Lösungsansatz Online-Pure-Player, der durch limitierte Kollektio- Die Tätigkeit als Content Creator etabliert den Den Gründer und Designer selbst durch nen und eine starke Marke unter Kunden/Fans re- Gründer als eigene Marke und zentrale Figur mit Social Media auf digitalen Kanälen gelmäßige Hypes auslöst loyaler Community (YouTube, Instagram) als Marke etablie- KRITERIEN ren. Justins Community umfasst aktuell auf Instagram 0,96 Mio. und auf YouTube ERFÜLLUNG (Indikative Einschätzung) Marge Umsatz- Kunden- Außen- Website Traffic Diversifikation der Markenbil- Digitale entwicklung bindung wirkung ggü. Plattformen Einnahmequellen dung/-wert Reichweite 0,62 Mio. Abonnenten. Diese Communi- ty ist bereits vor Etablierung der Stree- wear-Marke mit der Person Justin Fuchs gewachsen, der 2015 einen Modekanal auf YouTube startete. Heute sind auch Reaction- und Lifestyle-Videos auf sei- nem Kanal zu finden, die den Menschen hinter der Marke näher bringen. Altes Geschäftsmodell Neues Geschäftsmodell Zielgruppen-Ansprache Produktplatzierungen Regelmäßige Hypes generieren Personalisierung und Community Über YouTube und Instagram werden Fans Regelmäßige Produktplatzierungen von Lu- Limitierte Produkte und wiederholte Ankün- Spitznamen für den Gründer, gemeinsame und vor allem die relevante Zielgruppe xusmarken auf der Instagram Seite oder das digung neuer Kollektionen lösen regelmäßi- Insider-Witze und das Interesse für Mode modebewusster Jugendlicher Thematisieren von High Fashion in YouTube ge Hypes aus, die in wenigen Minuten zum stärken die Community rund um Marke und Videos wertet die eigene Kollektion auf Ausverkauf führen Gründer („der Dior-Don“) 13 | FTI-Andersch
6 PULSE SURVEY: WIE MODEHÄNDLER AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN ÜBERWINDEN KÖNNEN Welche Herausforderungen drängen im stationären Einzelhandel besonders? Welche strategischen Initiativen helfen bei der Überwindung dieser Hürden? Wir haben deutsche Modehändler, Modehersteller und Finanzierer befragt. n=81 n=71 Was sind die größten Herausforderungen der nächsten Welche strategischen Initiativen müssen kurzfristig 2 1 3 36 Monate? 2 1 3 angegangen werden? Der stationäre Handel muss sich zum Erlebnisort entwickeln, um Online-Kom- Der E-Commerce-Boom erfordert ausgeprägtere Online-Kompeten- Ort des für Konsumenten weiterhin als Vertriebskanal neben E-Commerce petenzdeutlich zen, auch weil die Kundenerfahrung (Customer Journey) in Zukunft Erlebnisses relevant zu bleiben erhöhen häufig schon online beginnt Weniger Absatz mit anlassbezogener und klassischer Mode zeich- Absatzmengen sinken; ein verringertes Sortiment nicht nur vor dem Sortiment Casualisierung net sich auch weiterhin ab. Dies macht eine Umstellung des Sorti- Hintergrund nachhaltiger, fairer Lieferketten – Produkte sollen be- verringern ments erforderlich sonders wirken und nicht wie Massenware Renditesteigerungen sind auch mittelfristig nicht zu erwarten: Kunden sind im gehobenen Mittelpreissegment bereit, höhere Prei- Niedrige Qualität und Marktseitiger Preisdruck und erforderliche Investitionen (Digitali- se für bessere Qualität und nachhaltige Produktion zu zahlen. Dies Renditen Preis anheben sierung, Ökologie) belasten Margen muss entsprechend kommuniziert werden Es besteht derzeit ein hoher Warendruck, mittelfristig anhaltende Eine Ausdünnung des Filialnetzes kann vor dem Hintergrund sin- Dauer- Konditionierung der KundInnen zum „Dauer-Sale“ intensiviert den Filialnetz kender Besucherfrequenzen notwendig sein. Parallel dazu sollten Tiefpreise Wettbewerb zusätzlich ausdünnen die Filialen eingruppiert werden (Flagship vs. POS etc.) Weiter sinken- Auch nach der COVID-19-Pandemie werden weiter sinkende Be- Online-Vertrieb Der Omni-Channel-Vertrieb, wie er Store-Konzepte der Zukunft de Besucher- sucherfrequenzen erwartet, da der strukturelle Wandel nachhaltig auf Drittplatt- prägt, umfasst auch das Einbinden von Drittplattformen im Ver- frequenz beschleunigt wurde formen treib, um Reichweite zu erhöhen Insgesamt sinkende Absatzmenge durch gestiegenes Umweltbe- Zum Aufbau einer starken Marke braucht es Initiativen, die das Ökologisches- wusstsein und volle Schränke, weniger Fast Fashion; Ziel: minimier- Stark in Marke- Branding in Form von Erlebnissen, Events und Online- sowie Off- Bewusstsein ter ökologischer Fußabdruck ting investieren lineauftritt den KundInnen nahe bringen Quelle: FTI-Andersch 14 | FTI-Andersch
7 EINZELHANDEL ALS ORT DES ERLEBENS GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN Chancen im stationären Handel wahrnehmen Der stationäre Einzelhandel hat die Möglichkeit durch In- Store-Erlebnisse einen Mehrwert gegenüber dem Online- Inspiration aus verschiedenen Branchen Handel zu bieten – weniger in Konkurrenz, sondern als Ergän- Die Segmente Mode, Kosmetik, Home und Elektro haben produktbedingt zung. Die Möglichkeit, das Produkt zu erfahren, sollte dem unterschiedliche Stellhebel, um eine Kaufentscheidung im Laden oder Kunden vor Ort in einer Form geboten werden, die eine blei- online herbei zu führen. Wie einzelne In-Store-Erlebnisse geschaffen wer- bende Verbindung mit der Marke fördert. Dabei erlaubt der den können, zeigt auf den folgenden Seiten eine Auswahl an Einzelini- Einsatz digitaler In-Store-Technologien durch das Sammeln tiativen. Bei der Auswahl der Fallbeispiele stand weniger der Erfolg der sowie Auswerten von Kundendaten stärker auf die sich wan- Unternehmen im Vordergrund, sondern der jeweils dargestellte kreative delnden Kundenbedürfnisse einzugehen. Ansatz im Bereich POS (Point of Sale)-Vertrieb oder -Marketing, den wir an dieser Stelle ausschließlich fokussieren. Mode Kosmetik Home Elektro Josu Ozkaritz – stock.adobe.com Mehr dazu auf den nachfolgenden Seiten. Die Hasewelle im L&T Sporthaus, Osnabrück, bietet die Möglichkeit zum Indoor Surfen 15 | FTI-Andersch
Wir haben sechs Stoßrichtungen definiert, welche die Multisensorik und Convenience Transformation des stationären Einzelhandels zum Ort Zum Erlebnis gehört das Erfahren der Produkte und des Erlebens fördern des Lifestyles der Marke bei hohem Komfort. Dies kann online nur visuell/auditiv geschehen. Stores müssen dies durch Bespielen des Geruch-/Tast-/Ge- Try-before-you-buy schmacksinns erweitern. Durch intensives Testen der Produkte vor Ort kann ein Erlebnis geschaffen werden, welches nicht nur Be- Social Media Content standskundInnen anlockt. Dabei können die Simulati- Instagram-Museen zeigen, dass eine ausgefallene Ku- on der Nutzungsumgebung und unterhaltsame Stress- lisse geeignet ist, um Besucherströme anzulocken. tests für Aufmerksamkeit sorgen. Dies kann durch Installationen im Store einfach gebo- ten werden und lohnt sich besonders, wenn Kunden Spielerische Auswahl und Lernprozesse den Store in ihren Posts taggen (Mund-zu-Mund-Wer- Ein Erlebnis sorgt dafür, dass KundInnen sich gerne beeffekt). über Produkte informieren und durch das Spiel mit der Marke interagieren. So kann der Auswahlprozess Retail-as-a-service des Produktes sowie das Zurechtfinden im Store un- Abwechslung in der Ladenausstattung/Gestaltung terstützt werden. schafft Anreize, den Store regelmäßig aufzusuchen. Dies lässt sich als Geschäftsmodell outsourcen, indem Co-Kreation die gestalterische Leistung/Designs und Ladengestal- Das Individualisieren des eigenen Produktes sorgt für tungskonzepte als Service angeboten und/oder Flä- eine persönliche Bindung des Kunden sowohl mit der chen untervermietet werden. Marke als auch mit dem Store, gerade wenn es um anlassbezogene Individualisierung geht (Hochzeiten, runde Geburtstage etc.). 16 | FTI-Andersch
8 STATIONÄRER HANDEL ALS ORT DES ERLEBENS LÖSUNGSAUSSCHNITTE 1 MODEHANDEL: DIE WERTE DER Das Marktumfeld Modehandel MARKE VERMITTELN 1. Substitute • Hoher Druck durch Substitute innerhalb der Modehandel Bekleidungsindustrie (Parka vs. Trechcoat etc.) Viele KonsumentInnen verstehen ihre Kleidung als Ausdruck • Aufbau einer starken Marke, um sich abzugrenzen 5 1 ihrer Identität. Marken können diese maßgeblich mit prägen. 2. Markt-Eintrittshürden 4 2 Nur in engem Kontakt mit der Zielgruppe lassen sich wan- delnde Bedürfnisse und Trends kurzfristig aufgreifen und auf • Gewisse Markteinstiegshürden zur Etablierung 3 spielerische Weise im Store an die KundInnen vermitteln. einer Marke • Reichweite und Kundentreue für langfristigen Erfolg entscheidend 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Geringe Verhandlungsmacht von Lohnfertigern v.a. ggü. vertikalisierten Ketten • Kleine Marken profitieren nicht in gleichem Maße von Mengeneffekten 4. Verhandlungsmacht der Kunden • Hohe Verhandlungsmacht der Kunden durch Überangebot am Bekleidungsmarkt Boggy – stock.adobe.com • Stark gesunkene Kundentreue v.a. in Richtung der Händler (anders ggü. Top-Marken) 5. Wettbewerb • Wettbewerb durch Online-Plattformen und Hersteller mit zunehmendem Direktvertrieb • Hohe Preistransparenz (v.a. online) fördert branchenweiten Preisdruck 17 | FTI-Andersch
Nike (New York) Lululemon (Chicago) Über fünf Stockwerke hinweg kann man die Produkte der Trainingsräume in den Stores erlauben das Entdecken der Sportmarke ausgiebig testen, bspw. auf dem Indoor-Basket- Sportprodukte bei gemeinsamen Veranstaltungen. Neben ballfeld oder zahlreichen Laufbändern. Die Vernetzung mit dem Produkterlebnis spielt vielmehr die geschaffene Ge- der App erlaubt das Tracken der Leistungen und sorgt für meinschaft eine Rolle, die Kunden primär in den Store lockt. Ehrgeiz beim Einkaufserlebnis. Ein Community-Bereich gibt Die regelmäßigen Veranstaltungen incentivieren zum Ge- Raum zum Austausch. spräch über neue Kollektionen und Lieblingsstücke. Burberry (Shenzhen) Tommy Hilfiger (London) Im Store der Luxusmarke wird die Social-Media-Aktivität der Die Tommy X You-Theke der Bekleidungsmarke bietet Gele- KundInnen durch eine virtuelle Währung eingebunden, wel- genheit, Produkte zu individualisieren. So verbinden Kunden che Belohnungen freischaltet. Ein virtueller Tiercharakter das Produkt mit ihrer eigenen Person und den Store mit einer begleitet das Erlebnis und lässt sich durch das Lernen über positiven Erinnerung. Daneben sorgen Smart Mirror für Spaß Produkte weiterentwickeln. So kann der physische Laden bei dem Kreieren von Outfits. Die Bestellmöglichkeit nach spielerisch durch virtuelle Features entdeckt werden. Hause spart im Anschluss das Tragen der Taschen. Canada Goose (Hong Kong) Macy‘s Im Cold Room des Outdoorbekleidungsherstellers lassen Das Konzept TheMarket @Macys der Kaufhauskette setzt auf sich dessen Winterjacken einem Extremtest unterziehen. ein regelmäßig wechselndes Angebot an sorgfältig kuratier- Kunden können die Intensität des Windes in einem auf -33°C ten Produkten. Dies ist erfolgreich als Retail-as-a-Service in heruntergekühlten Raum selbst steuern, stets von Mitarbei- das Geschäftsmodell integriert. Ein bis drei Monate können tern überwacht. So wird der Produkttest zu einem aufregen- sich Marken Verkaufsfläche für ihre Produkte mieten, inklusi- den Ereignis mit direktem Bezug zum Produkt. ve der Ausstellung und Dekoration. Wachiwit – stock.adobe.com | yu_photo – stock.adobe.com | Pascal Huot – stock.adobe.com Heorshe – stock.adobe.com | albo – stock.adobe.com | Tada Images – stock.adobe.com 18 | FTI-Andersch
2 KOSMETIK UND HOME: Das Marktumfeld Kosmetik WOHLFÜHLEN IM STORE 1. Substitute • Gefahr von Substituten aus dem Bereich 5 1 Kosmetik und Home Naturkosmetik oder DIY-Produkte Der Wellbeing-Gedanke spielt bei Kosmetik- und Home-Arti- • Stärkung der Marktposition im Bereich 4 2 „bridge-to-premium“ und Anwendung möglich keln eine zentrale Rolle. Im Store sollte ein Vorgeschmack auf 3 dieses Wohlbefinden und Lebensgefühl durch das Bespielen aller Sinne gegeben werden. Stationär verfügt der Handel 2. Markt-Eintrittshürden über belastbare Vorteile: Farben, Gerüche und Haptik/ Qua- • Gewisse Markteinstiegshürden aufgrund nötiger 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch litäten lassen sich online schwer vermitteln. Skaleneffekte • Investitionen, um Zertifizierungen und Zulassungen zu erfüllen 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Moderate Verhandlungsmacht der Hersteller und Zulieferer • Austauschbarkeit und Überangebot benötigter Ressourcen 4. Verhandlungsmacht der Kunden • I.d.R. hohe Verhandlungsmacht der Kunden zzzdim – stock.adobe.com • Stark gesunkene Kundentreue v.a. in Richtung der Händler 5. Wettbewerb • Wettbewerb durch Online-Plattformen und Hersteller mit zunehmendem Direktvertrieb • Hohe Preistransparenz (v.a. online) fördert branchenweiten Preisdruck 19 | FTI-Andersch
Lush L‘Occitane en Provence (New York) Auffallend ist die farbenfrohe Produktpräsentation, oft ohne Das Lebensgefühl Südfrankreichs wird durch duftende ge- Verpackung, und die Animation durch Mitarbeiter und vor- trocknete Blumen und aufwendige Inneneinrichtung in den handene Waschbecken die gebotene Kosmetik zu Testen. Store geholt. Services wie eine Handmassage dienen der Die knalligen Farben und verschiedenen Texturen der offen Entspannung. Abwechslung der fotogenen Hintergründe und präsentierten Produkte in Kombination mit einem markanten Kunstinstallationen sorgen für wiederkehrende Kunden, die Duft runden das Einkaufserlebnis ab. gerne mit den gebotenen Hintergründen für Fotos posieren. Sephora (Barcelona) Ikea KundInnen wird der Eintritt in den Laden im Untergeschoss Eine VR-Anwendung der Möbelkette erlaubt es Kunden einen über eine Rutsche ermöglicht. Dies sorgt für Besucher, die Raum interaktiv auszustatten. Auffällig ist der Fokus auf De- aus purer Freude am ungewöhnlichen Eingang in den Laden tails, wie etwa der wechselnde Lichteinfall, die Oberflächen- kommen und für zahlreiche Social Media Posts, die zusätzlich beschaffenheit oder die Akustik der Umgebungsgeräusche. auf den Store aufmerksam machen. An zahlreichen digitalen So werden die Sinne der Kunden bei der Individualisierung Touchpoints können sich KundInnen informieren. der Räume angesprochen. MUJI Casper Das Ausstellen löst sich hier von der offensichtlichen Ver- Aus einem Produkttest und der Verkaufsfläche zur Ausstel- kaufsfläche im Laden und ist stattdessen Teil der Innenein- lung macht die Matratzen- und Bettwäschemarke ein neues richtung in Hotels. So können Gäste die Produkte während Geschäftsmodell. Es werden Schlafkapseln vermietet, wobei des Aufenthalts testen und ein nahtloses Markenerlebnis der Kunde die Ausstattung von Casper zwangsläufig testet als Teil des Showrooms erfahren. Bei Gefallen findet im An- und sich im Anschluss entscheiden kann. So können gerade schluss der Kauf online statt. neue Kunden gewonnen werden. puhimec – stock.adobe.com | tanaonte – stock.adobe.com | Ityuan – stock.adobe.com Rixie – stock.adobe.com | Sharafmaksumov – stock.adobe.com | Sundry Photography – stock.adobe.com 20 | FTI-Andersch
3 TECHNIK: PRODUKTE Das Marktumfeld Elektro ERFAHRBAR MACHEN 1. Substitute • Mittlerer Druck von Substituten durch 5 1 Technik Differenzierungsmöglichkeiten Technologie ist vor allem Produktdaten-getrieben. Hier gilt es • Technische Produktdaten, Qualität und Preis 4 2 (Preis-Leistung) entscheidend vor allem, dem Kunden den Effekt optimierter Technologien 3 in einem spannenden Erlebnis vor Ort nahezubringen. Kom- plementäre Produkte oder Upgrades lassen sich auf diesem 2. Markt-Eintrittshürden Weg ebenfalls bewerben. • Hohe Markteinstiegshürden aufgrund starker 1 Ring = gering / 4 Ringe = hoch Marktkonzentration • Fachkräfte und bestimmte Ressourcen begrenzt 3. Verhandlungsmacht der Zulieferer • Für Hersteller geringe Verhandlungsmacht der Zulieferer, die ggü. dem Handel jedoch hoch ist für große Technologie-Konzerne mit tw. eigenem Handel (z.B. Apple Stores) Robert Kneschke – stock.adobe.com 4. Verhandlungsmacht der Kunden • Bedingte Verhandlungsmacht der Kunden bei Marken-Präferenz • Stetige Beobachtung des wandelnden Konsumentenverhaltens und Technologietrends 5. Wettbewerb • Branchenweit hohe Preistransparenz • Wettbewerb geprägt von wenigen großen Marken (Oligopol) 21 | FTI-Andersch
Samsung (New York) Sonos (New York) Durch ungewohnte Dimensionen zu beeindrucken ist das In Miniaturhäusern sind die Lautsprecher der Marke aus- Motto des Flagship Stores in New York, wo sich 96 55-Zoll gestellt und sollen so die Entspannung des Musikhörens zu Bildschirme über drei Stockwerke erstrecken. Ein Anblick, Hause in den Store hineintragen. KundInnen können durch der Besucherströme anzieht. Mitarbeiter nutzen dies, um mit unterschiedlich gestaltete Innenräume Neues entdecken und den BesucherInnen ins Gespräch zu kommen und regen zur dabei die eigene Musik spielen lassen. Ziel ist der Spaß und gemeinsamen Diskussion über neue Produkte an. die Entscheidung vor Ort, nicht zwingend der sofortige Kauf. b8ta Apple (London) Mit dem Retail-as-a-Service-Konzept bietet b8ta von Laut- „Location, location, location“: Wichtig ist die Positionierung sprecherboxen über Saugroboter bis zu elektrischen Zahn- der Läden an attraktiven Orten. Dies macht bspw. der Londo- bürsten ein vielfältiges Sortiment. Besonders ist hier das ner Store im Covent Garden deutlich. Auffallend technikbe- Kuratieren der Produkte ähnlich einer Galerie. Einziger Unter- geisterte Mitarbeiter sorgen an der „Genius Bar“ für Support schied: Das Anfassen und Testen ist ausdrücklich erwünscht. und eine Community, die sich zu regelmäßigen Veranstaltun- gen trifft. Viel Wert liegt auch auf dem offenen hellen Store- Design. Dyson (Hamburg) Passend zu den Produkten im Bereich Haarstyling hat Dyson Telekom (Frankfurt) ein Beauty Labor eingerichtet, wo sich KundInnen von den Der Store wartet mit einem persönlichen Concierge sowie ei- Mitarbeitern frisieren und verwöhnen lassen können. Wichti- nem Loungebereich mit Verkostung auf, wo die neuesten Ma- ger als der Kauf ist die Erfahrung mit dem Produkt. Der Store genta Gaming oder TV-Inhalte getestet werden können. Auch ist in einem ansprechenden Design gehalten und prägt das das Thema Nachhaltigkeit spielt im Store eine große Rolle, so positive Erlebnis mit. ist die Stromversorgung zu 100% nachhaltig. Die Kids Corner beschäftigt Kinder und gibt Eltern den nötigen Freiraum. Anton Ivanov Photo – stock.adobe.com | Frank Gärtner – stock.adobe.com | JHVEPhoto – stock.adobe.com Araki Illustrations – stock.adobe.com | K Kehl – stock.adobe.com | Tobias Arhelger – stock.adobe.com 22 | FTI-Andersch
ANSPRECHPARTNER Dorothée Fritsch Mike Zöller Direktorin Partner Mobil: +49 160 90658014 Mobil: +49 175 5850391 fritsch@andersch-ag.de zoeller@andersch-ag.de Wie geht es weiter? Wie hat sich das Einkaufs- und Ernährungsverhalten während der COVID- 19-Pandemie verändert? Fest steht: Neue Gewohnheiten verändern Konsu- mentenmärkte – teilweise dauerhaft. So arbeiten ArbeitnehmerInnen bei- EINFLUSS DER COVID-19-PANDEMIE AUF DEUTSCHE spielsweise künftig häufiger im Home Office statt im Büro. Dies führt, neben INNENSTÄDTE Handel, Gastronomie, Kultur- und Immobilienwirtschaft unter Druck STORE-KONZEPTE DER ZUKUNFT – NEUE CHANCEN FÜR GESCHÄFTSMODELL- DEN STATIONÄREN weniger Außer-Haus-Essen, unter anderem zu einer gestiegenen Relevanz TRANSFORMATION EINZELHANDEL IM STATIONÄREN EINKAUFS- UND EINZELHANDEL – Ausgewählte Erfolgsgeschichten ERNÄHRUNGSVERHALTEN Studienreihe Future Cities 1 POST COVID-19: ausgewogener Ernährung. Neue Produkte und Geschäftsmodelle konnten und kreative Ansätze WAS VERÄNDERT SICH, Studienreihe Future Cities 2 WAS BLEIBT? Neue Gewohnheiten nach der COVID-19-Pandemie verändern von diesen Trends bereits profitieren. Was bedeutet dies für die Gastrono- Konsumentenmärkte Studienreihe Future Cities 3 mie in deutschen Innenstädten? Welche Rolle spielen dabei digitale Kanäle? Studienreihe Future Cities 4 Erfahren Sie mehr in Teil 4 unserer „Future Cities“-Reihe. 23 | FTI-Andersch
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