Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth
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Inhalt JAHRESBERICHTE • Jahresbericht des Verbandspräsidenten 4 • Vorwort 6 • Geschichte 8 • Verband 9 • Organisation 12 • Kommunikation 16 • Aktuelle Projekte 17 • Betrieb und Unterhalt 24 • Forschung und Entwicklung 26 • Ausblick 28 FINANZEN • Erfolgsrechnung 2016/2017 und Budget 2017/2018 30 • Investitionsrechnung 33 • Bilanz per 30. Juni 2017 34 • Erklärungen zur Rechnung 2016/2017 37 • Erklärungen zum Budget 2017/2018 40 • Bericht der Rechnungsprüfungskommission 42 • Transportkostenrechnung 43 • Transportkostenausgleich 44 ANTRÄGE • Antrag Genehmigung Bauabrechnung: Nachrüstung Brandschutzanlage im Kehricht-Hauptbunker 48 DIE KVA LINTH IN ZAHLEN • Thermische Kehrichtbehandlung 52 • Stromproduktion 55 • Fernwärmeabgabe 56 • Metallrückgewinnung 57 • Chemikalienverbrauch 59 • Emissionen 60 • Rückstände aus der Verbrennung 61
3 JAHRESBERICHTE 28 Verbandsgemeinden (aus 3 Kantonen) 240 000 Einwohner 112 740 Tonnen Kehricht im Jahr 2 Verbrennungsöfen 1 ausbaubares Fernwärmenetz 1 effizient arbeitende Feinschlacken- aufbereitungsanlage für das Metall-Recycling 49 Mitarbeitende 4 Lernende (Fachmänner Betriebsunterhalt EFZ, Fachrichtung Hausdienst)
4 Jahresbericht des Verbandspräsidenten Die KVA Linth blickt auf ein Die Betriebskommission ist zum Schluss ge- ereignis- und arbeitsreiches Jahr kommen, dass die Anlage bestehen bleiben soll. zurück. Dabei standen die Themen Dies mit einer Gesamtkapazität, die sich ungefähr «Erneuerung Ofenlinie 2», «Ausbau im heutigen Rahmen von ca. 120‘000 t bewegt. Fernwärmenetz», «Schlackendepo- Dieses Ziel kann auf verschiedenen Wegen erreicht nie» und «Nutzung überschüssiger werden. Die Vorteile und Nachteile der Handlungs Wärme» im Vordergrund. optionen werden im Rahmen einer Detailevalua tion vertieft untersucht. Erneuerung der Ofenlinie 2 Im letzten Jahr hat die Betriebs- In einem nächsten Schritt werden die Überlegun- kommission die Vorbereitungen gen der Betriebskommission mit dem Departement für die Erneuerung der Ofenlinie 2 für Umwelt, Wald und Energie des Kantons Glarus Markus Schwizer in Angriff genommen. Die Ver- besprochen. Das Ergebnis dieser Besprechung wird brennungsanlage ist seit 1984 in in den Variantenentscheid der Betriebskommission Betrieb und ist eine der ältesten der Schweiz. Ob- einfliessen. Wir gehen davon aus, dass wir Ihnen wohl sie bisher zuverlässig funktioniert hat, wird sie an der nächsten Abgeordnetenversammlung einen störungsanfälliger. In verschiedenen Besprechun- Planungskredit vorlegen können. gen und Workshops haben sich die Betriebskom- mission, ein Kernteam sowie die Geschäftsleitung Ausbau des Fernwärmenetzes – unterstützt vom Büro tbf partner, Zürich – mit Im vergangenen Berichtsjahr wurde auch der diesem Thema befasst. Ausbau des Fernwärmenetzes energisch vorange- trieben. Die ersten Bezüger werden Ihre Gebäude Eine der wichtigsten Fragen betrifft die künftige wie geplant im nächsten Winter mit KVA-Fernwär- Grösse der Anlage. Mittels einer Abfallprognose me heizen. wurde abgeschätzt, wie sich die Abfallmenge in der Schweiz entwickeln wird. Die Erfahrungen der letz- Neben der Firma Eternit (Schweiz) AG haben sich ten Jahrzehnte zeigen, dass sich die Siedlungsabfäl- weitere Eigentümer entschieden, ihre Gebäude le proportional zum Bevölkerungswachstum erhö- künftig an das Fernwärmenetz der KVA anzuschlies- hen, die Gewerbeabfälle richten sich am Wachstum sen. Das ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen der Wirtschaftsleistung aus. Aller Voraussicht nach äusserst erfreulich: Fernwärme aus Kehrichtab wird sich das auch in Zukunft nicht ändern. Die wärme ist CO2-neutral und gilt als eine der umwelt- Abfallmenge wird also grundsätzlich zunehmen. freundlichsten erneuerbaren Heizenergien. Derzeit werden der Ausbau des Recyclings resp. Derzeit laufen die Planungsarbeiten für die Stich- zusätzliche Separatsammlungen diskutiert. Mittels strasse Näfels/Mollis. In diese Strasse wird gemäss unterschiedlicher Szenarien wurden die Auswirkun- Beschluss der Abgeordnetenversammlung 2016 gen auf die anfallende Abfallmenge geprüft. Dabei eine Fernwärmeleitung eingelegt. Es ist vorgese- hat sich erwiesen, dass der ökologische Nutzen von hen, mit geeigneten Wärmeabnehmern im Raum zusätzlichen Separatsammlungen im Verhältnis Näfels/Mollis Kontakt aufzunehmen und sie von zum ökonomischen Aufwand aktuell nicht ausrei- den Vorteilen der Kehrichtabwärme zu überzeu- chend ist. Trotzdem wurde auch dieses Szenario in gen. Falls das gelingt, werden die Abgeordneten die Überlegungen einbezogen. Die Berechnungen an einer der nächsten Versammlungen über die zeigen, dass die anfallende Abfallmenge bis 2035 Realisierung der Verbindungsleitung Eternit bis bei sämtlichen Szenarien um 4 bis 17 Prozent Stichstrasse entscheiden. zunehmen wird. Parallel zu diesen Überlegungen wurden diverse Handlungsoptionen, vom mittel- Schlackendeponie in Tuggen bis langfristigen Ausstieg aus der Abfallverwertung Die KVA Linth möchte in Tuggen eine Schlacken- bis hin zum massiven Ausbau der Verbrennungska- deponie realisieren. Bereits 2008 wurde mit pazität, geprüft. Phase 1 der geologischen Untersuchungen begon- nen. Nach Absprache mit dem Amt für Umwelt des Kantons Schwyz wurden daraufhin für die Analyse der Standortstabilität zusätzliche Abklärungen
Jahresberichte 5 KVA Linth mit Blick auf Mürtschen- und Fronalpstock bezüglich Geologie, Porenwasserdruckverhältnisse keit. Auch die Flugaschenwäsche für die drei KVA und Bewegungen im Untergrund durchgeführt. Thurgau, St. Gallen und Limeco, Dietikon funktio- Diese Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. niert einwandfrei und ist heute Teil des normalen Das Vorprojekt liegt demnächst vor und wird beim Betriebsablaufs. Das alles ist nur möglich, weil Kanton zur Stellungnahme eingereicht. Bei einer unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Leis- positiven Beurteilung wird das weitere Vorgehen tungsbereitschaft zeigen, die Anlage vorschriftsge- mit dem Gemeinderat Tuggen und den zuständigen mäss «fahren» und sie gut unterhalten. Für diesen kantonalen Instanzen besprochen. grossen Einsatz bedanke ich mich bei sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nutzung überschüssiger Wärme In den letzten Jahren haben wir wiederholt da- Der Geschäftsleitung, die sich neben dem Tages rüber informiert, dass in der KVA sehr viel Wärme geschäft auch mit den strategischen Themen vorhanden ist, die wegen des Temperaturniveaus befasst, danke ich für die umsichtige Leitung des weder für die Strom- noch für die Fernwärmepro- Betriebs. Ich danke den Rechnungsprüfern und duktion genutzt werden kann. Diese Wärme wird dem Rechnungsführer für ihre genaue Arbeit und mit Luftkondensatoren gekühlt und an die Umwelt die konstruktiven Diskussionen. Ein grosser Dank abgegeben. Sie würde sich jedoch sehr gut für die richtet sich an die Betriebskommission, die sich Beheizung von Gewächshäusern eignen. Zusam- im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit der men mit der Gemeinde Glarus Nord hat die Be- Zukunft der KVA Linth auseinandergesetzt und sich triebskommission in der Nähe der KVA einen Stand- aktiv in die strategische Diskussion eingebracht hat. ort gefunden, der sich für die Realisierung von Gewächshäusern eignet. Zunächst müssen aber für Dem Gemeinderat Glarus Nord, insbesondere die bisherigen Bewirtschafter andere Lösungen ge- dem Gemeindepräsidenten Martin Laupper, danke funden werden. Zudem muss die Nutzungsplanung ich für das Wohlwollen, das dem Verband entge- der Gemeinde Glarus Nord angepasst werden. Für gengebracht wird. Für die spürbare Unterstützung die Lösung mit den Bewirtschaftern sind wir dank bedanke ich mich bei Regierungsrat Robert Marti, der aktiven Unterstützung der Gemeinde Glarus Vorsteher des Departementes für Bau und Umwelt Nord bereits auf einem guten Weg. Der Entscheid und bei Dr. Jakob Marti, Leiter der Hauptabteilung über die Nutzungsplanung wird an der Bürgerver- Umwelt, Wald und Energie des Kantons Glarus. sammlung vom 29. September 2017 gefällt. Dank Im vergangenen Jahr hatte auch der Betrieb wieder einen grossen Einsatz zu leisten. Die Anlage Markus Schwizer, Präsident ist voll ausgelastet und zeigt eine hohe Verfügbar-
6 Vorwort Feinschlackenaufbereitung im Testbetrieb Seit dem Jahr 2011 betreibt die KVA Linth eine moderne Nassschlackenaufbereitungsanlage, mit der Buntmetalle effizient zurückgewonnen werden. Das Projekt zur Separierung von kleinsten Metallteilen wie Gold, Kupfer und Silber zur Verbes- serung der Metallrückgewinnung hat uns ebenfalls weiter beschäftigt – ein Entwicklungsprojekt, das auch in den Medien grossen Anklang findet. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse aus den Ver- suchsreihen im Labor zeigt der reale Betrieb, dass noch viele Herausforderungen zu meistern sind Walter Furgler (Projektbeschrieb Seite 23). Ein weiteres Mal blicken wir mit Freude auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Wir haben un- Stromeigenbedarf weiter gesenkt sere ökonomischen Ziele erreicht und den Auftrag Erfreulicherweise konnte der Eigenbedarf an als Kehrichtverwerter, Strom- und Wärmelieferant Strom erneut signifikant reduziert werden. Dieser sowie als Metallrecycler ausnahmslos erfüllt. So Erfolg basiert auf verschiedenen Massnahmen, die gesehen liefern uns unsere Kunden nicht einfach wir im ganzen Betrieb getroffen haben. Hier spüre Abfall – nein, sie sind auch Energie- und Wertstoff- ich den grossen Einsatz unserer Mitarbeitenden, lieferanten. die mit guten Vorschlägen zur Minimierung des Stromverbrauchs beitragen. Das Abfallvolumen hat in unserem Verbandsge- biet in den letzten Jahren leicht zugenommen. Im Erfreulich ist weiter die hohe Verfügbarkeit der vergangenen Geschäftsjahr war die Zunahme sogar Anlage, was dem konsequenten und vorausschau- überdurchschnittlich. So musste zur Auslastung der enden Unterhalt geschuldet ist. Unseren Anspruch, Anlage weniger Abfall am Markt beschafft werden. die Anlagen gut zu warten, sauber zu halten und Die Vollauslastung ist wichtig, damit die Entsor- an den aktuellen Stand der Technik anzupassen, gungspreise in den Verbandsgemeinden attraktiv haben wir im vergangenen Geschäftsjahr wiederum und unter dem Schweizer Durchschnitt bleiben. erfüllt. Das Fernwärmenetz – ein Schlüsselprojekt Die Flugaschenwäsche: Dienstleistung mit Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und dem Zukunft geplanten Anschluss der Eternit (Schweiz) AG im Mit der KVA Limeco, Dietikon haben wir per Herbst 2017 haben wir ein Generationenprojekt an- Januar 2017 einen weiteren Kunden für die Flug gestossen. So ein Projekt auszuführen, ist komplex aschenwäsche (FLUWA) gewonnen. In diesem – wir sind aber auf Kurs und streben den weiteren Bereich gelten wir in der Ostschweiz, aber auch Ausbau konsequent an. Der Lieferung von Fernwär- schweizweit als Kompetenzzentrum. Gemäss Ab- me in grossen Mengen gehen immer umfangreiche fallrichtlinie (VVEA) des Bundes wird die Aschen- Investitionen voraus. Entsprechend war das ver- wäsche ab 2021 zur Pflicht. Aus heutiger Sicht kann gangene Geschäftsjahr vom Leitungsbau geprägt, der Beschluss der Entscheidungsträger, die schon wie auch das Titelbild des Geschäftsberichts verrät. vor über 15 Jahren die Realisation der FLUWA be- Wir freuen uns schon jetzt, wenn in den nächsten schlossen haben, als sehr weise betrachtet werden. Monaten der erste «Tropfen» Fernwärmewasser fliesst und die Firma Eternit (Schweiz) AG und an- Erfreut weisen wir im Weiteren darauf hin, dass dere Abnehmer sich an CO2-neutraler Energie mit unsere Anlagen in allen Bereichen nach wie vor lokalem Charakter und Wertschöpfung erfreuen hervorragende Werte bezüglich Umweltemissionen können (Projektbeschrieb Seite 19). erreichen. Alle vorgeschriebenen Grenzwerte wur- den deutlich unterschritten. Dies belegen sowohl die externen als auch die permanenten eigenen Kontrollmessungen, die wir übrigens direkt an das Kantonale Amt für Umwelt rapportieren.
Jahresberichte 7 Ersatz Ofenlinie 2 Die Gemeinde Glarus Nord sowie der Kanton Der Ersatz des über 30-jährigen Ofens 2 hat die Glarus unterstützen uns im Allgemeinen und Geschäftsleitung und die Betriebskommission in speziell beim Fernwärmeprojekt. Dafür möchte diesem Jahr das erste Mal so richtig beschäftigt. Bis ich mich ebenfalls bedanken. Gleichzeitig freue im Jahr 2025 sollen der Ofen und allenfalls weitere ich mich, dass die Gemeinde Glarus Nord vom Anlagenteile wie die Energieproduktion oder die Strom, aber auch vom Aufbau eines ökologischen Rauchgasreinigung ersetzt oder optimiert werden. und nachhaltigen Energieprodukts profitiert – ein Hier werden im Moment verschiedene Szenarien Standortvorteil, den die Gemeinde nutzen kann. geprüft. Last but not least danke ich der Betriebskommis- Dank sion für die hervorragende Zusammenarbeit und Ich bin meinen Mitarbeitenden dankbar, die wie- für den guten Zusammenhalt, den wir im Verband derum einen tollen Job gemacht haben und sich pflegen. täglich für das Unternehmen einsetzen. Aber auch viele Fremdfirmen haben zum Erfolg beigetragen. Ihnen und ihren Mitarbeitenden danke ich für die sehr gute Arbeit. Walter Furgler, Geschäftsführer Bau der Fernwärmeleitung
8 Geschichte 1967 Motion im Landrat des Kantons Glarus 2001 19. Mai: Offizielle Einweihung der sanierten und (Ersatz der wilden Deponien durch eine Kehrichtver- ausgebauten KVA (neue Ofenlinie 1, sanierte Ofen- brennungsanlage) linie 2, Klärschlammverbrennung usw.) mit sensatio- nellen Messwerten punkto Umweltanforderungen: 1968 Gründung des Glarner Verbandes Kehrichtbeseiti- Die in diesem Moment modernste KVA Europas geht gung offiziell in Betrieb. 1969 Baulanderwerb vom Tagwen Niederurnen 2005 Präsentation des SAM-Pilotverfahrens zur Zink 1971 Baubeginn für die Ofenlinie 1 rückgewinnung aus Flugasche 1972 HP. Brügger übernimmt als erster Betriebsleiter der 2007 Totalrevision der Verbandsstatuten «KVA Glarnerland» die technische Verantwortung 2009 Rücktritt des Verbandspräsidenten Armin Landolt, für den Anlagenbetrieb. Übergabe des Amts an Markus Schwizer 1973 Inbetriebnahme der Ofenlinie 1 2010 Fertigstellung der Schutzmassnahmen gegen 1974 Gründung des heutigen Zweckverbands für Umweltgefahren Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet mit allen 29 Hochwasser nach Starkregen vom 5./6. August dank Glarner, 16 Schwyzer und 13 St. Galler Gemeinden Schutzbauten ohne Auswirkungen auf die KVA 1982 Rico Bertini übernimmt in der intensiven Planungs- 2011 Inbetriebnahme der Schlackenhalle und Beginn und Bauphase der zusätzlichen Ofenlinie die der Rückgewinnung von Nichteisenmetallen Betriebsleitung. («NE-Anlage»). Inbetriebnahme des Brennstoff zwischenlagers mit Shredder und Ballenpresse 1984 Inbetriebnahme der Ofenlinie 2 2012 Ende des Kehrichtlieferungsvertrags mit dem 1986 Weitergehende Rauchgasreinigungs- und Schlacken- Gemeindeverband Surselva am 30.11.2012 aufbereitungsanlage 2013 Am 1. April übergibt Rico Bertini nach über 1988 Planungsbeginn für die Erneuerung der Ofenlinie 1 30 Jahren die Verantwortung dem neuen Geschäfts- 1992 Weiterer Landerwerb vom Tagwen Niederurnen für führer Walter Furgler. den Ausbau der KVA 2014 Die KVA Linthgebiet heisst neu KVA Linth. 1994 Abstimmung im Zweckverband (Gemeinden) über Die KVA Linth vereinbart mit der KVA Thurgau, ab die neuen Statuten, den Ersatz der Ofenlinie 1 und 2016 deren Flugasche in Niederurnen mitzuwaschen. die Mitverbrennung von Klärschlamm 2015 Ende des Kehrichtlieferungsvertrags mit dem 1996 Kehrichtlieferungsvertrag mit der Region Inner- Zweckverband Kehrichtentsorgung Region Inner- schwyz (ZKRI) für 13 Gemeinden mit dem Gegen- schwyz (ZKRI) am 28.02.2015 recht der Schlackendeponie im Gebiet Zingel Kauf der Gewerbeimmobilie «KEHOS» zur Sicherung (heute Eielen). Vertragsdauer: 20 Jahre der Landreserven Abstimmung im Zweckverband (Gemeinden) über 1997 Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Gemeindever- den Ausbau der Fernwärme (Fr. 6.8 Mio.) band Surselva (47 Gemeinden) mit dem Gegenrecht der Schlackendeponie in der Deponie Ilanz. Vertrags- 2016 Erneuerung der Visualisierung/Bedienung des dauer ursprünglich 12 Jahre, dann nochmals um Prozessleitsystems 3 Jahre verlängert. Sicherheitsoptimierung der Anlieferstellen Erweiterung FLUWA zur zusätzlichen Aschenwäsche 1999 Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Oberengadiner als Dienstleistung für andere KVA Abfallverband mit 16 Gemeinden. Vertragsdauer: 12 Jahre 2000 Erweiterung der Fernwärmeversorgung mit Nutzungspotenzial von 2 MW Energie. Effekt: jährliche Einsparung von zirka 250‘000 Litern Heizöl
Jahresberichte 9 Verband 1 Verbandsgemeinden Das oberste Gremium des Zweckverbandes Abgeordneten mit einer Stimme. Pro jeweils 2000 sind die Verbandsgemeinden als Eigentümer der Einwohner und bei einer angebrochenen Tausen- Anlage. Jede der nach Fusionen 28 Gemeinden der-Zahl werden den entsprechenden Gemeinden (ursprünglich 58 bzw. 32) stellt mindestens einen weitere Stimmen zuerkannt. Die Verbandsgemeinden des Zweckverbands sind: Kanton Glarus Kanton Schwyz Kanton St. Gallen Glarus Nord Alpthal Amden Glarus Altendorf Benken Glarus Süd Bezirk Einsiedeln Eschenbach Feusisberg Gommiswald Freienbach Kaltbrunn Galgenen Schänis Innerthal Schmerikon Lachen Uznach Oberiberg Weesen Reichenburg Schübelbach Tuggen Unteriberg Vorderthal Wangen Wollerau 2 Abgeordnetenversammlung Grundlage: Art. 9 und 28 der Statuten Gemeinden Abgeordnete Stimmen Glarus 3 3 33 Schwyz 16 16 54 St. Gallen 9 9 24 Total Verband 28 28 111
10 3 Betriebskommission Grundlage: Art.14 der Statuten Verbandspräsident: Markus Schwizer Gemeindepräsident Kaltbrunn SG, 8722 Kaltbrunn Vertreter Kanton Glarus*: Martin Laupper, Vizepräsident Gemeindepräsident Glarus Nord, 8752 Näfels Roland Schubiger Gemeinderat Glarus, 8750 Glarus Mathias Vögeli Gemeindepräsident Glarus Süd, 8782 Rüti Vertreter Kanton Schwyz*: Georg Stäheli Treuhänder, 8807 Freienbach Daniel Steiner Unternehmer, 8840 Einsiedeln Armando Zweifel, Vizepräsident Unternehmer, 8853 Lachen Vertreter Kanton St. Gallen*: Cornel Aerne Vizepräsident Gemeinde Eschenbach/Kantonsrat SG, 8735 St. Gallenkappel Erwin Camenisch ehem. Gemeindepräsident Uznach, 8730 Uznach Herbert Küng Gemeindepräsident Schänis, 8718 Schänis Vertreter der Standortgemeinde Glarus Nord: Hans Leuzinger ehem. Gemeinderat Glarus Nord, 8753 Mollis Mitglieder mit beratender Stimme*: Martin Aebli Vertreter der Region Maloja, 7504 Pontresina Susanne Coronese Aktuarin, 8867 Niederurnen Walter Furgler Geschäftsführer KVA, 8887 Mels Stefan Rüdisüli Finanzen, 8737 Gommiswald * in alphabetischer Reihenfolge Verbandskanton Sitzanspruch Gliederung St. Gallen 4 Präsident 3 Mitglieder Glarus 4 Vizepräsident I Standortgemeinde 2 Mitglieder Schwyz 3 Vizepräsident II 2 Mitglieder Anliefer-Regionen Region Maloja 1 Mitglied mit beratender Stimme Total Mitglieder 12 der Betriebskommission
Jahresberichte 11 4 Rechnungsprüfungskommission Grundlage: Art.14 der Statuten Verbandskanton Sitzanspruch Gliederung St. Gallen 1+1 1 ordentliches Mitglied 1 Ersatzmitglied Glarus 1+1 1 ordentliches Mitglied 1 Ersatzmitglied Schwyz 1+1 1 ordentliches Mitglied 1 Ersatzmitglied Mitglieder Rechnungsprüfungskommission*: Meinrad Bisig Treuhänder, 8840 Einsiedeln Peter Lenz ehemaliges Mitglied Kader Bank Linth LLB AG, 8730 Uznach Thomas Stüssi Betriebsökonom FH, 8867 Niederurnen Ersatzmitglieder*: Jakob Albrecht ehemaliger Bereichsleiter Finanzen Glarus Nord, 8753 Mollis Alfred Duft Geschäftsstellenleiter Bank Linth LLB AG, Filiale Kaltbrunn, 8722 Kaltbrunn Ernst Guhl Betriebsökonom HWV/FH, 8808 Pfäffikon * in alphabetischer Reihenfolge Bau der Fernwärmeleitung
12 Organisation 1 Personelles Armin Landolt bleibt uns wegen seiner Loyalität, Fairness und Menschlichkeit in bester Erinnerung. In Gedenken an Armin Landolt Der Trauerfamilie entbieten wir unsere tief emp- Im Januar 2017 ist fundene Anteilnahme. unser geschätzter ehema- liger Verbandspräsident Personalmutationen Armin Landolt verstorben. Im vergangenen Geschäftsjahr gingen zwei Kündigungen ein. Nach 16 Dienstjahren zieht es Armin Landolt wurde Mitarbeiter Erich Ginter zurück in sein Heimatland 1978 als Vertreter der Österreich. Als Mitarbeiter im Unterhalt ABA&RGR Ausserschwyzer Gemein- bediente und überwachte er zusammen mit seinen den in die Betriebskom- Arbeitskollegen die gesamte Rauchgasreinigungs-, mission der KVA gewählt. An der Abgeordnetenver- Abwasser- und Reststoffbehandlungsanlage. Eben- sammlung vom 28. November 1985 erfolgte seine falls aus dem Unternehmen ausgeschieden ist sein Wahl zum Verbandspräsidenten. Bis 2009 führte er Teamkollege Mark Fischli. Dank dem Wechsel von den Zweckverband mit Engagement und grosser Markus Stäger und dem Neueintritt von Thomas Umsicht. Heckendorn ist das Team wieder komplett und bestens gerüstet für die Aufgaben im Unterhalt Zusammen mit dem damaligen Gesamtleiter ABA&RGR sowie für die zusätzlichen Herausforde- Rico Bertini machte Armin Landolt die KVA Linth rungen, die das neue Geschäftsfeld der Flugaschen- zu dem, was sie heute ist: ein technologisch hoch- wäsche mit sich bringt. stehender, ökologisch wirkungsvoller und wirt- schaftlich erfolgreicher Betrieb. Im Frühjahr trat Mitarbeiter Radislav Ljubicic in den wohlverdienten Ruhestand. Radislav Ljubicic Armin Landolt brachte von seinem Beruf, arbeitete im mechanischen Unterhalt, wo er die seiner unternehmerischen Tätigkeit sowie seiner routinemässigen Arbeiten erledigte und auch bei politischen Erfahrung optimale Voraussetzun- den jährlichen Revisionsarbeiten tatkräftig zupack- gen für diese Aufgabe mit. Seine zielorientierte te. Führung wirkte sich auch bei den verschiedenen Ergänzungs- und Erweiterungsbauten positiv aus. Wir danken den Mitarbeitern für ihren Einsatz Während seiner Präsidialzeit wurden folgende und wünschen ihnen alles Gute. wichtigen Vorhaben umgesetzt: Neue Mitarbeiter 1983 Ofenlinie 2 Der Ausbau des Fernwärmenetzes nimmt viel 1986 weitergehende Rauchgasreinigungs- und Zeit in Anspruch. Deshalb hatte die Betriebs- Schlackenaufbereitungsanlage kommission entschieden, einen Leiter Energie 1988 Planungsbeginn für die Erneuerung der einzustellen. Mit Marcel Stucki konnte diese Stelle Ofenlinie 1 (Projektabstimmung 1994) besetzt werden. 1994 neue Zweckverbandsstatuten 1996 Anschluss der Anlieferregion Innerschwyz Neu in der KVA Linth sind ausserdem: 1997 Anschluss der Anlieferregion Surselva • Arnold Niklaus, Anlagenoperateur 1999 Anschluss der Anlieferregion Oberengadin • Erb Cyrill, Lernender Fachmann Betriebsunter- 2000 Erweiterung Fernwärmeversorgung halt EFZ 2001 Inbetriebnahme der neuen Ofenlinie 1 und • Heckendorn Thomas, Mitarbeiter Unterhalt der sanierten Ofenlinie 2 mit Klärschlamm- ABA&RGR verbrennung (Investition über Fr. 180 Mio.) • Yavas Sezer, Praktikant 2003 Schlackendeponie: Grundlagen, Konzept, Masterplan Die Geschäftsleitung begrüsst die neuen Mit 2007 Totalrevision der Zweckverbandsstatuten arbeiter in der KVA Linth und wünscht ihnen viel 2008 Projekt Hochwasserschutz, Schlackenhalle Erfolg und Zufriedenheit. mit Nichteisenabscheideanlage und Ersatz- teillager sowie Brennstoff-Zwischenlager
Jahresberichte 13 Jubilare Die KVA Linth dankt den folgenden Jubilaren für ihre grosse Treue und die geleisteten Dienste. Sie wünscht ihnen bestes Wohlergehen und weiterhin viel Freude bei ihren beruflichen Herausforderungen. 20 Dienstjahre 15 Dienstjahre 15 Dienstjahre 15 Dienstjahre 10 Dienstjahre Rhyner Mathias, Bachofen Rolf, Dürst Alfred, Oswald Hans, Fischli Karl, Mechanischer Leiter Schichtbetrieb Mitarbeiter Waagmeister Anlagenoperateur Unterhalt Reinigung/Dienste Prüfungserfolg Ein grosses Anliegen ist uns auch die Ausbil- dung von Lernenden. So bietet die KVA Linth seit Jahren Ausbildungsplätze an. Tjark Reumer hat den Lehrabschluss als Fachmann Betriebsunter- halt EFZ, Fachrichtung Hausdienst erfolgreich bestanden. Herzliche Gratulation! Wir wünschen ihm viel Erfolg auf seinem weiteren beruflichen und privaten Lebensweg. Reumer Tjark 2 Mitarbeitende Name Eintritt Funktion Pillai Eesan 01.04.1986 Dienste/Reinigung Müller Hans 01.10.1987 Dienste/Reinigung Haiber Hansjörg 01.08.1988 Anlagenoperateur Speich Edi 01.07.1995 Betriebsmechaniker Rhyner Mathias 01.10.1996 Betriebsmechaniker Fischli Ernst 01.04.1999 Haustechnik/Anlagenoperateur Gasser Walter 01.02.2000 Unterhalt ABA/RGR Castelli Franz 01.11.2000 Verantwortlicher Reinigung/Dienste Oswald Hans 01.10.2001 Waagmeister Bachofen Rolf 01.11.2001 Leiter Schichtbetrieb Dürst Alfred 01.12.2001 Dienste/Reinigung Leuzinger Rico 01.06.2004 Betriebselektriker
14 Name Eintritt Funktion Huber Roland 01.07.2004 Leiter Elektrischer Unterhalt Torresan Andreas 01.04.2005 Anlagenoperateur Ringmann Stefan 01.07.2005 Leiter ABA/RGR, Stv. Geschäftsführer Dürst Ursula 21.04.2006 Dienste/Reinigung Fischli Karl 01.08.2006 Anlagenoperateur Treier Martin 01.07.2007 Betriebsmechaniker Zingg Heinz 01.07.2009 Anlagenoperateur Nemeth Drago 01.03.2010 Betriebselektriker Erler Heiko 01.10.2010 Verantwortlicher NE-Halle Fiorenzi Massimo 01.04.2011 Anlagenoperateur Anhorn Günter 01.08.2011 Betriebsmechaniker Landolt Marcel 01.09.2011 Anlagenoperateur Fischli Daniel 01.05.2012 Betriebsmechaniker Nötzli Fredy 01.06.2012 Anlagenoperateur Brunner Peter 01.08.2012 Anlagenoperateur Furgler Walter 01.03.2013 Geschäftsführer Gallati Markus 01.06.2013 Betriebselektriker/Haustechnik Coronese Susanne 01.08.2013 Leiterin Administration/Verbandsaktuarin Solazzo Massimo 01.08.2013 Anlieferung Stäger Markus 01.08.2013 Unterhalt ABA/RGR Glatz Markus 01.03.2014 Anlagenoperateur Scheidecker Norman 01.03.2014 Anlagenoperateur Merz Markus 01.05.2014 Anlagenoperateur Eberhard Bruno 01.07.2014 Anlieferung Reumer Tjark 01.08.2014 Lernender Fachmann Betriebsunterhalt Vogel Matthias 01.08.2014 Lernender Fachmann Betriebsunterhalt Stauffacher Reto 01.09.2014 Projektleiter, Leiter Markt/Kunden Furrer Peter 01.10.2014 Mitarbeiter NE-Halle Muchitsch Karl 01.12.2014 Anlagenoperateur Leuzinger Röbi 01.01.2015 Anlagenoperateur Schwyter Hubert 01.05.2015 Leiter Mechanischer Unterhalt Cellucci Ludovico 01.12.2015 Anlagenoperateur Erb Cyrill 01.08.2016 Lernender Fachmann Betriebsunterhalt Heckendorn Thomas 01.01.2017 Unterhalt ABA/ RGR Stucki Marcel Christian 01.02.2017 Leiter Energie Yavas Sezer 15.03.2017 Lernender Fachmann Betriebsunterhalt Arnold Niklaus 01.05.2017 Anlagenoperateur Antunes Claudio 01.08.2017 Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
Jahresberichte 15 3 Organigramm ZKL, KVA Linth * Mitglied Geschäftsleitung Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung GPK ** Kader (Bereichs-/Abteilungsleiter) *** Extern im Linthgebiet **** Verantwortlich GL Verbandsgemeinden Abgeordnetenversammlung (T) Teilzeitanstellung Betriebskommission BK-Ausschuss Verbandspräsident: Markus Schwizer Vizepräsidenten: Martin Laupper, Armando Zweifel Mitglieder: Cornel Aerne, Erwin Camenisch, Herbert Küng, Hans Leuzinger, Roland Schubiger, Georg Stäheli, Daniel Steiner, Mathias Vögeli Ohne Stimmrecht: Martin Aebli, Walter Furgler Aktuarin: Susanne Coronese Finanzen: Stefan Rüdisüli Finanzen (STR Treuhand) *** Geschäftsführer Administration/Führungen Stefan Rüdisüli Walter Furgler Susanne Coronese-Pfister (T) Sandra Knaurek Stv. Stefan Ringmann Fridolin Elmer (T) IT/MA/MIS/PLS/PM/QB/ Engineering/Technik **** SIBE /UB **** Markt /Kunden Produktion ABA & RGR /NE-RE Elektr. Unterhalt Mech. Unterhalt Dienste Reto Stauffacher ** Walter Furgler * Stefan Ringmann * Roland Huber ** Hubert Schwyter ** Stefan Ringmann * Stv. Marcel Stucki ** Stv. Rolf Bachofen ** Stv. Walter Furgler * Stv. Rico Leuzinger Stv. Edi Speich Stv. Franz Castelli Abfall/Logistik Betrieb (Schicht) Unterhalt/FLUWA Elektr. Unterhalt Mech. Unterhalt Reinigung / Dienste Reto Stauffacher ** Rolf Bachofen ** Walter Gasser Rico Leuzinger Günter Anhorn Franz Castelli Thomas Heckendorn Drago Nemeth Daniel Fischli Alfred Dürst Niklaus Arnold Markus Stäger This Ryhner Ursula Dürst (T) Peter Brunner Energie/Fern- Edi Speich Hans Müller (T) Ludovico Cellucci wärme/Wertstoffe Martin Treier Eesan Pillai Massimo Fiorenzi Haustechnik Marcel Stucki ** Karl Fischli Ernst Fischli Markus Glatz Labor Markus Gallati Hansjörg Haiber Stefan Ringmann * Tjark Reumer Marcel Landolt Waage Röbi Leuzinger Legende Hans Oswald Markus Merz NE-Rückgewinnung IT IT-Infrastruktur Karl Muchitsch Heiko Erler Lehrlinge Fachmann MA Marketing/Kommunikation Fredy Nötzli Peter Furrer Betriebsunterhalt MIS Management-Infosystem Anlieferung Norman Scheidecker Claudio Antunes PLS Prozessleitsystem Bruno Eberhard Andreas Torresan PM Projektmanagement Massimo Solazzo Heinz Zingg Cyrill Erb Matthias Vogel QB Qualitätsbeauftragter Sezer Yavas SIBE Sicherheitsbeauftragter UB Umweltbeauftragter
16 Kommunikation 1 Betriebsbesichtigungen 2 KVA-Zeitung In diesem Geschäftsjahr besuchten insgesamt Kommunikation und Information sind für uns 53 Gruppen unsere Anlagen, davon waren 35 Schul- wichtige Anliegen. Die KVA Linth möchte die Be- klassen. Mit mehr als 980 Besuchern bleibt die KVA wohner innerhalb des Verbandsgebietes periodisch Linth ein wichtiger Lern- und Weiterbildungsort über Neuigkeiten, Herausforderungen und Projekte zum Thema Umwelt und Recycling. informieren. Mit der im Sommer 2017 erschiene- nen KVA-Zeitung wurde wiederum umfassend über die wichtigsten Themen informiert. Die Resonanz in der Bevölkerung war durchwegs positiv. Die KVA-Zeitung kann unter www.kva-linth.ch herun- tergeladen werden. Die neueste Ausgabe der KVA-Zeitung
Jahresberichte 17 Aktuelle Projekte 1 Nachrüstung der Brandschutzanlage dass im Kehrichtbunker zwei Wärmebildkameras, im Kehricht-Hauptbunker zwei Löschkanonen und zwei Wasservorhänge zum Schutz der Krananlagen installiert werden sollten. Brände in den Kehrichtbunkern verschiedener KVA führten in den letzten Jahren aufgrund ihrer Technik ungewöhnlich raschen Ausbreitung und Intensität Zum Schutz des Hauptbunkers wird die rund zu hohen Sachschäden an den technischen Instal- 500 m2 grosse Bunkeroberfläche durch zwei Infra lationen. Die Folge waren teils mehrwöchige rotkameras (Thermographie) permanent überwacht. Betriebsunterbrüche. In der KVA Linth konnten Bei einem Brand (Temperaturen > 80 °C) kommen Brände im Hauptbunker und im Zwischenlager zwei fernsteuerbare Löschkanonen zum Einsatz. bislang stets mit den vorhandenen Detektions- und Zusätzlich werden im Brandfall beide Brücken Löschsystemen unter Kontrolle gebracht werden. krananlagen in ihren Parkpositionen durch Dennoch war nach den gravierenden Brandfällen in anderen KVA eine Neubeurteilung der vorhande- nen Brandschutzeinrichtungen angebracht. Nach umfassender Bestandesaufnahme und Risikoanaly- se kam man zum Schluss, dass die Brandschutzein- richtungen der KVA Linth an den letzten Stand der Technik angepasst werden müssen. Im Oktober 2015 bewilligte die Abgeordneten- versammlung den Projektantrag zur Nachrüstung der bestehenden Brandschutzanlage im Hauptbun- ker. Das Projekt in der Höhe von Fr. 610‘000 sah vor, Löschkanone Lageplan Löschkanone Standort Wasserwerfer (mit Aktionsradius) Sprühflutanlage Kranschutz Standort IR-Kamera Kehricht- Kehricht- stock stock Flanke Parkposition Parkposition Kehrichtbunkererweiterung Kehrichtbunker temporärer Kran 2 Kran 1 Haufen Anlieferung (Bunkertore) Förderband von Zwischenlager ca. 50 Meter
18 Infrarotkamera einzelne Wasservorhänge geschützt. Zur Bedie- nung der Anlage stehen in beiden Kranführer- ständen jeweils Touch-Monitore für die Wärme- bildkameras, Touch-Panels für die Steuerung der Wasseranlage und ein Joystick für den manuellen Betrieb der Löschkanonen zur Verfügung. Damit die Wasserleistung von 1500 l/min je Was serwerfer und der nötige Systemdruck von 12 bar gewährleistet werden können, musste die Lösch- zentrale des neuen Bunkers durch einen komplet- ten Pumpenstrang erweitert werden. Zusätzlich Zentrale wurde die Zentrale so erweitert, dass die Brand- bekämpfung mit Wasser oder Schaum stattfinden Ernstfall kann. Wie wichtig eine frühzeitige Erkennung von Bränden im Bunker ist, konnte die neue Anlage bereits im Dezember 2016 unter Beweis stellen. Angeliefertes Material von einem abgebrannten Wohnhaus entzündete sich mitten im Hauptbunker erneut. Die Wärmebildkamera erfasste sehr schnell die Brandquelle und richtete beide Kanonen auf den Brandherd aus. Der anwesende Kranführer musste lediglich das Wasser zuschalten und die Kanonen per Joystick feinjustieren – innerhalb von fünf Minuten war die Gefahr komplett gebannt. Pumpstation Das komplette Medienkonzept – von der Pneu- matik für die Linsenreinigung der Infrarotkameras über die Verdrahtung sämtlicher Komponenten bis hin zur Einbindung der Zusatzfunktionen in die be- stehende SPS – wurde durch die Elektroabteilung der KVA Linth erstellt und umgesetzt. Bunkerbrand am 29. Dezember 2016
Jahresberichte 19 2 Projekt Fernwärme Am 26. Oktober 2015 haben die Abgeordneten In der Folge wurde das Projekt in drei Lose ge- der Erweiterung des Fernwärme-Netzes bis zum splittet, um das Projektrisiko auf mehrere Unter- Knotenpunkt «Eternit» mit einem Kredit von Fr. nehmen zu verteilen. Die Lose 1 und 2 (ab KVA bis 6.8 Mio. zugestimmt. Der Bau ist in vollem Gange. in die Region Gartencenter Grünenfelder) konnten nach einem ordentlichen Ausschreibungsverfahren Das Jahr 2016 war geprägt durch die Planung. am 30.11.2016 für die Tiefbauarbeiten an die Firma Als Bauherrenvertretung konnte die Firma Ramboll Toneatti AG in Bilten und für den gesamten Rohrlei- AG in Zürich gewonnen werden. Dieses Planungs- tungsbau an die Firma Lehmann 2000 aus Zofingen büro hat im Auftrag der KVA die gesamte General- vergeben werden. Das Los 3 musste beim Tiefbau planung ausgeschrieben und das Projekt fachlich nochmals neu ausgeschrieben werden, da kein begleitet. Sieger der Ausschreibung war ARGE Anbieter die Anforderungen der Ausschreibung Durena (Lenzburg) / Marty Ingenieure AG (Ziegel erfüllen konnte. Die Vergabe erfolgte letztlich am brücke) / tbf Marti AG (Schwanden). Die Firma 24.02.2017 an die Firma E. Kamm AG aus Mühle- Durena ist spezialisiert auf die Planung und Baulei- horn. tung von Fernwärmesystemen, die Ingenieurbüros Marty Ingenieure und tbf Marti sind einheimische Das Projekt läuft seit der Projektidee schon über Unternehmen und kennen die lokalen Verhältnisse drei Jahre. Nachfolgend eine Zusammenfassung bestens. Die Auftragsvergabe erfolgte am 20. April der Meilensteine. 2016. U-Dehnungsbogen der Fernwärmeleitung
20 Spatenstich Fernwärmegraben Vor- und Rücklaufrohr Meilensteine Februar 2014 Start Abklärungen und Potentialanalyse mit Rytec November 2014 Projekt-Kickoff 17.08.2015 Projektantrag durch Betriebskommission 08.10.2015 Vorvertrag über Fernwärme mit der Eternit (Schweiz) AG 26.10.2015 Projektfreigabe durch Abgeordnetenversammlung 27.10.2015 Projektstart 20.04.2016 Vergabe Generalplaner (Durena AG / Marty Ingenieure AG / tbf marti ag) 14.06.2016 Einigung über den Kauf des ARA-Kanals im Anschlussbereich Eternit 24.06.2016 Baueingabe 08.11.2016 Vergabe Umbau Auskopplung KVA 30.11.2016 Vergabe Rohrleitungsarbeiten und Tiefbauarbeiten Lose 1 & 2 15.12.2016 Baubeginn mit Sonderbewilligung, Abhumusieren Los 1 21.12.2016 Baubewilligung 16.01.2017 Spatenstich 24.02.2017 Vergabe Tiefbauarbeiten Los 3 06.03.2017 Schaden durch Erdbeben und Unwetter (Kostenübernahme durch die Versicherung) 31.03.2017 Wärmeliefervertrag Schulhaus Linth-Escher und weitere Abnehmer 20.06.2017 Vergabe Unterstationen Eternit (Schweiz) AG Ab Redaktionsschluss geplante Arbeiten August 2017 Einbau der grossen Unterstation Eternit (Schweiz) AG, 2.8 MW August 2017 Umschluss vom alten auf den neuen ARA-Kanal September 2017 Einzug Fernwärmerohre in den alten ARA-Kanal September 2017 Start Inbetriebnahme bis Hauptschacht Nr. 2 der Mehrzweckhalle September 2017 Bau Rohrbrücke bei Autobahn September 2017 Einbau der kleinen Unterstation Eternit (Schweiz) AG, 0.8 MW Oktober 2017 Start Inbetriebnahme bis Eternit 01.01.2018 Eternit am Netz März 2018 Letzte Umgebungsarbeiten Los 3
Jahresberichte 21 Projektsynergien Beteiligte Firmen Während der Vorabklärungen betreffend Linien Ein derart umfangreiches Projekt bedingt die führung der Fernwärmeleitungen konnten ver- Zusammenarbeit mit den lokalen Werken und vie- schiedene Werkleitungsprojekte eruiert werden, len Fachfirmen. Auch namhafte Unternehmen aus die das Fernwärmeprojekt mehr oder minder dem Verbandsgebiet profitieren vom Ausbau der tangierten. Die entsprechenden Projekte befanden Fernwärme. Nachfolgend eine Übersicht: sich zu diesem Zeitpunkt zwar in unterschiedlichen Phasen, nichtsdestotrotz versuchte man, den Ver- Bauherrschaft antwortlichen die Synergien aufzuzeigen und diese Fernwärme Zweckverband für Kehricht in der Folge zu nutzen. beseitigung im Linthgebiet So trafen zusätzlich zu unserem Projekt im Be- Beteiligte Werke reich Espenstrasse/Bahnhof Niederurnen im Los 3 Abwasser Abwasserverband Glarnerland folgende Projekte aufeinander: Gas Energie Zürichsee Linth AG • Abwasserverband Glarnerland: Ersatz Verbands- kanal Wasser/Meteorwasser Gemeinde Glarus Nord • Gemeinde Glarus Nord: Ersatz Meteorwasser EW Technische Betriebe Glarus Nord ableitung Espenstrasse/Amerika • Gemeinde Glarus Nord: Neue Transportwasser Generalplaner leitung von Oberurnen an Hauptleitung Bauherrenberatung Ramboll AG Projekt-/Bauleitung Rohrbau Durena AG Beide Werke zogen in der Folge ihre Sanierungs- massnahmen zum Teil um einige Jahre vor und Projekt-/Bauleitung Tiefbau Marty Ingenieure AG trugen damit massgebend zur wirtschaftlichen und Projektleitung Tiefbau Stv. tbf marti ag technischen Optimierung des Gesamtprojektes bei. So kann die Gemeinde Glarus Nord beispielsweise Beteiligte Unternehmen bei der Meteorwasserableitung ein teures Düker- Analyse Bodenproben Bachema AG bauwerk eingesparen. Ebenso können die Fern- Ansaaten BFL GmbH wärmerohre fast ohne bauliche Massnahmen in den alten ARA-Verbandskanal eingezogen werden. Fernwärmezentrale KVA Caliqua AG Zudem kann die ARA-Sanierung heute deutlich Tiefbau E. Kamm AG einfacher und kostengünstiger ausgeführt werden, Rissprotokolle Güttinger Baumanagement AG als wenn die oben erwähnten Projekte bereits reali- Spülbohrung Huber Leitungsbau GmbH siert gewesen wären. Sowohl der Abwasserverband als auch die Gemeinde Glarus Nord können tech- Geologe Jäckli Geologie nisch und wirtschaftlich vom Projekt profitieren. Sanitärmeister Karl Stüssi Sanitär AG Rohrbauarbeiten Lehmann 2000 Zusätzlich wurde der offene Fernwärmegraben auf mehr als 50% der gesamten Linienführung Lecküberwachung Merki + Häfeli AG von 3.5 km auch durch andere Werke genutzt. So Bodenkundliche Baubegleitung myx GmbH konnten einerseits die anfallenden Tiefbaukosten Analyse Bodenproben Niutec AG bezüglich Gas, Wasser und EW anteilig auf die beteiligten Unternehmen übertragen werden. Unterstationen Eternit Remcal AG Andererseits wurde die Bevölkerung weniger lang Setzungsmessungen Terradata AG durch die Bauarbeiten belastet. Tiefbau Toneatti AG Sanitärmeister Tschus AG
22 Projektfortschritt Im Raum Bilten sind ebenfalls Abklärungen Bis jetzt sind wir mit dem Projekt sehr zufrieden. bezüglich des Ausbaus im Gange. Auch hier sind ab Wir gehen davon aus, dass der Anschluss der Herbst 2017 Sondierungsgespräche geplant. Eternit fristgerecht erfolgt. Technisch und finanziell bewegen wir uns im Rahmen der Erwartungen. Der Vermarktung Ausbau der Etappe beträgt bei Redaktionsschluss Um nach erfolgtem Ausbau der Fernwärme auch nahezu 80%. Abnehmer zu finden, wurde ein Flyer realisiert, der die wichtigsten Informationen und die von der Weiterer Ausbau Betriebskommission festgesetzten Tarife enthält. Mit dem Anschluss der Firma Eternit ist das Der Flyer und weitere Informationen können auf Projekt natürlich nicht abgeschlossen. Im Gegen- der Homepage der KVA Linth (www.kva-linth.ch) im teil: In den nächsten Jahren wird es darum gehen, Register «Fernwärme» abgerufen werden. weitere Abnehmer ab der Hauptleitung zu gewin- nen. Bereits konnte der eine oder andere Vertrag Des Weiteren hat die KVA Linth einen neuen abgeschlossen werden. Weitere Gespräche mit Mitarbeiter eingestellt. Als Leiter Energie wird er Interessenten sind geplant. sich vermehrt um das Geschäftsfeld Fernwärme kümmern. Sein Aufgabenbereich umfasst neben An der letzten Abgeordnetenversammlung wur- Planung und Betrieb auch den Verkauf von An- de auch ein Kredit von Fr. 1.7 Mio. zum Einbau von schlüssen. Fernwärmerohren in der Stichstrasse Näfels / Mollis gesprochen. Die gemeinsame Planung mit den an- Dank deren Werken hat im August 2017 definitiv begon- Bis zum heutigen Datum sind wir mit dem nen. Die Strasse soll in den nächsten zwei Jahren Projekt auf Kurs. Unser Dank gilt an dieser Stelle realisiert werden. Im Herbst 2017 beginnt die Kon- ganz ausdrücklich den beteiligten Werken, den taktaufnahme mit interessierten Abnehmern auf Planern und den ausführenden Unternehmen. Der dieser Teilstrecke. Vorgespräche haben teilweise Gemeinde Glarus Nord danken wir für die wohl- bereits stattgefunden. Insbesondere möchten wir wollende Berichterstattung im Gemeindemagazin den Abgeordneten in einer der nächsten Versamm- «Iibligg» Nr. 2/2017. Der Dank geht aber auch an lungen auch die Realisierung der Verbindungslei- den Kanton Glarus, der unser Projekt finanziell mit tung Eternit zur Stichstrasse zur Genehmigung vor- der Übernahme von rund 10% der Kosten unter- legen können. Beispielsweise wäre der Anschluss stützt. Für den Kanton Glarus ist die Nutzung der der Lintharena Näfels sehr interessant. Auf diese KVA-Abwärme die mit Abstand grösste Einzelmass- Weise wäre in Glarus Nord die Hauptversorgung bis nahme im Bereich der Energieeffizienz. Der Kanton Näfels/Mollis verlegt und könnte von dort aus noch unterstützt nicht nur die KVA, auch die Abnehmer weiter ausgebaut werden. können Fördergelder beantragen. Baustelle Fernwärmeleitung
Jahresberichte 23 Montage Platten bandförderer der Feinschlackenanlage 3 Projekt Feinschlacke Rund 330 Tonnen Kehricht verwertet die KVA Wie eine Goldwaschpfanne Linth jeden Tag. Darunter befinden sich jeweils Und so funktioniert es: In einem ersten Schritt rund zehn Tonnen Metall: Eisen, Kupfer, aber auch wird die noch warme Kehrichtschlacke gesiebt. Me- Edelmetalle wie Silber und Gold. Damit möglichst tallpartikel mit einem Durchmesser von weniger viel davon in den Stoffkreislauf zurückgelangt, als zwei Millimeter werden mittels Nasswaschsieb arbeitet die KVA Linth zusammen mit Partnern an abgetrennt. Während die grösseren Teile mit der der Entwicklung einer effizienten Feinschlackenauf- bisherigen Nassschlackenaufbereitungsanlage bereitungsanlage – ein Pionierprojekt. verarbeitet werden, gelangt die abgetrennte feine Schlacke in die neue Feinschlackenaufbereitungs- Seit dem Jahr 2011 betreibt die KVA Linth eine anlage. Dort wird sie mit Wasser verdünnt, ehe sie moderne Nassschlackenaufbereitungsanlage, mit in eine Zentrifuge gelangt, in der die Restteilchen der Buntmetalle effizient zurückgewonnen wer- weggeschwemmt werden. Zurück bleiben die wert- den. Diese Art von Recycling entlastet die Umwelt vollen Metallteilchen. nachhaltig. Die wertvollsten Metallstücke – darun- ter Kupfer, Silber und Gold – sind aber oft so klein, Das Prinzip ist dasselbe wie beim Goldwaschen. dass sie mit der herkömmlichen Aufbereitungs- Durch ständiges Schwenken der Pfanne setzt sich anlage nicht herausgefiltert werden können. So das schwerere Gold in den Fangstufen ab. Die leich- landen viele Wertstoffe in der Kehrichtschlacke und tere Schlacke wird herausgetragen – zurück bleiben schliesslich auf der Deponie. die feinen Goldpartikel – aber auch andere Metalle wie Silber, Kupfer oder Zink. Um dies in Zukunft zu vermeiden, forscht die KVA Linth zusammen mit Partnern an einem Verfahren, Nach erfolgreichen Vorversuchen im Labor der mit dem auch kleinste Metallpartikel gerettet wer- HSR wurde auf dem Gelände der KVA Linth eine den können. In Zusammenarbeit mit dem Institut Demonstrationsanlage aufgebaut. Die Anlage läuft für Umwelt- und Verfahrenstechnik der HSR Hoch- als Pionierprojekt seit Anfang 2016 im Testbetrieb. schule für Technik Rapperswil und der LAB-Geodur Wie oft bei einem Entwicklungsprojekt muss auch entsteht eine Feinschlackenaufbereitungsanlage, hier Lehrgeld bezahlt werden. Der optimale Betrieb mit der das gesteckte Ziel effizient erreicht werden ist noch nicht erreicht – der Technologieanbieter soll. arbeitet aber daran und wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten verlässliche und aussagekräftige Erkenntnisse erhalten.
24 Betrieb und Unterhalt 1 Allgemein 3 Unterhaltsarbeiten Selbstverständlich wurden auch im vergangenen Der Unterhaltsaufwand ist jedes Jahr ähnlich – Geschäftsjahr wieder an allen Anlagenteilen um- doch gibt es auch immer spezielle Revisionen oder fangreiche Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Dies ungeplante Ereignisse. ist notwendig, um die Anlage in Schuss zu halten. Ein erheblicher Anteil der Mitarbeiter kümmert sich Nachfolgend eine Zusammenfassung grösserer tagtäglich um die Anlage, denn jeder Betriebsun- Unterhaltsarbeiten: terbruch ist sehr unangenehm, verursacht Mehr- aufwand und höhere Kosten. Elektrotechnik • Ersatz der ganzen KVA-Beleuchtung durch Die Unterhaltsarbeiten werden dokumentiert energieeffiziente Lampen und jährlich in einem Revisions-Unterhaltsbericht • Start der Erneuerung der gesamten Haustechnik zu Handen der Betriebskommission erfasst. In (Hard- und Software) den nächsten Monaten wollen wir uns auch mit • Zusätzliche Messstellen bei der Rostkühlung der einer Unterhaltssoftware befassen, die uns in der OFL1 Revisions- und Serviceplanung unterstützt, das Ersatz- und Verschleissteilmanagement optimiert, Im Anlieferbereich die Dokumentation der einzelnen Komponenten • Ersatz der Hubseiltrommel Krananlage und Anlagenteile auf elektronischer Basis erleich- • Komplette Revision und Instandsetzung des tert usw. Schubbodens in der Anlieferhalle • Sanierung der Müllschere (Hydraulik/Ersatz der Schnittmesser) 2 Verfügbarkeit Beide Verbrennungslinien wiesen mit über 96.1 bzw. 92.7 Prozent erneut eine hohe Verfügbarkeit auf: • Ofenlinie 1: 8‘421 Betriebsstunden • Ofenlinie 2: 8‘180 Betriebsstunden Bei der Linie 1 kann dieser Wert als überdurch- schnittlich bezeichnet werden, und die Anlage kann problemlos von einer jährlichen Revision zur nächsten gefahren werden. Bei der Linie 2 ist die Verfügbarkeit doch einiges geringer. Hier zeigt sich das hohe Alter der Linie, die auch in den nächsten Jahren eines erhöhten Unterhalts bedarf. Reparatur Krananlage Reparatur Schubboden
Jahresberichte 25 B-Revision TG2 (Getriebe) Turboantrieb Turbospeisewasserpumpe Verbrennung/Energieproduktion • Installation einer Salzsäure-Pumpenstation • Nachrüstung der Primär- und Sekundärlüfter mit inklusive Transferleitung zu den Stapeltanks für Frequenzumformern sauren Wäscherabstoss (Ziel: «Nachschärfen von • B-Revison der Turbogruppe 2 Quenchwasser») • Service von Turboantrieb der Turbo Speise • Modernisierung der FLUWA inklusive Komplett wasser-Pumpe austausch des Extraktionsbehälters und • Austausch von 3 Schlackentransport-Bändern Installation eines neuen Rührwerks im dritten Extraktionsbehälter Im Bereich RGR • Erneuerung der Verrohrung und Messtechnik, • Ersatz der Staubmessungen nach dem E-Filter Anpassung der Prozesslogik im PLS • Emissionskontrollmessung gemäss Luftreinhalte- • Ausstattung des ehemaligen Sedimentations verordnung (LRV) durch TÜV Süd behälters der ABA mit einem zusätzlichen Rühr- werk (Erhöhung der Verweilzeit, vollständigere Im Bereich FLUWA Ausfällung von Schwermetallen und Gips) • Rückbau des ehemaligen Kerzenfilters der • Anpassung des Konditionierungsbehälters, SAM-Anlage Verwendung als Pumpvorlage für den neuen • Erhöhung der Lagerkapazität für Salzsäure (32%) Kerzenfilter durch Umrüsten des ehemaligen Schwefelsäure- • Installation des neuen Kerzenfilters mit einer lagers angestrebten Filtrationsleistung von 10 m3/h • Anpassung der Chemieabladestellen Schlackenaufbereitung • Schadensbehebung beim Getriebe des Platten- bands • Kleinere Reparaturarbeiten Wie immer ist die Zusammenstellung nur eine kleine Auswahl. Auf Wunsch kann der komplette, rund 100 Seiten fassende Unterhaltsbericht bei der KVA Linth eingesehen werden. Wechsel der Förderbänder
26 Forschung und Entwicklung Auch im vergangenen Geschäftsjahr hat sich Resultate die Geschäftsleitung mit dem einen oder anderen Technisch ist es möglich, am Standort einer KVA Forschungsprojekt befasst. eine Power-to-Gas-Anlage zu betreiben. Aller- dings gibt es bei der CO2-Wäsche aus dem Rauch- gasstrom einer KVA keine belastbaren Referenzen. 1 Power to Gas Bei der Elektrolyse und Methanisierung liegen bereits Referenzanlagen vor. Ausgangslage Mit der neuen Abfallverordnung (VVEA) hat der Selbst wenn man verschiedenste Parameter wie Bund den KVA klare Zielvorgaben bezüglich der Strom- und Gaspreise, Teilnahme am Sekundär- Mindestenergiemenge, die an externe Abnehmer regelmarkt, Investitionskosten, Abschreibedauer abgegeben werden muss, gesetzt. Angerechnet usw. optimal auslegt, ist die Wirtschaftlichkeit einer werden nur Strom oder Wärme, die Wärmeabgabe derartigen Anlage aktuell nicht gegeben. Hinzu wird dabei höher gewichtet. In Zusammenarbeit kommt, dass durch den Ausbau der Fernwärme und mit dem Gasversorger Energie Zürichsee Linth AG die daraus resultierende verminderte Strompro- (EZL) wollte die KVA Linth herausfinden, ob mit duktion nicht immer genügend erneuerbarer Strom der Produktion von Methan mittels einer 5 MW zur Verfügung steht. Beim Strombezug müssen Power-to-Gas-Anlage ein weiteres Energieprodukt somit auch Netzkosten kalkuliert werden. auf den Markt gebracht werden kann. Eine weitere Frage war, ob eine derartige Anlage auch zur Stei- Laut Studie sind zudem die politischen Interessen gerung der Energieabgabe beitragen würde. am Standort einer ländlichen KVA je nach Aus- gangslage unterschiedlich. So möchte der Gaslie- Grundsätzlich sind bei der KVA Linth die Voraus- ferant sein Produkt ökologisieren und möglichst setzungen für eine Power-to-Gas-Anlage gut: Für viel Biogas abnehmen – die KVA hingegen hat den die Elektrolyse ist ein bestimmter Anteil an erneu- Auftrag, den Abfall unter möglichst hoher Wärme- erbarem Strom vorhanden, und das für die Metha- und Stromabgabe zu verwerten. Berücksichtigt nisierung notwendige CO2 kann aus dem Rauchgas man die Tatsache, dass der Wirkungsgrad des Ab- gewaschen werden. Die Firma HZI Etogas GmbH fallinputs mit seinem Energieinhalt bis zur Abgabe hatte unter Mithilfe der Hochschule Rapperswil von Gas nur ca. 10 – 15% beträgt, wird deutlich, (HSR) in einer Studie u.a. folgende Fragen zu klären: dass für eine KVA die prioritäre Abgabe von Wärme Kann ein Geschäftsmodell entwickelt werden, das und Strom immer sinnvoller ist. Weil dies aber nicht es möglich macht, die richtige Energieform zum zwingend für alle Standorte gilt, ist eine Einzelbe- richtigen Zeitpunkt an den Markt zu bringen und trachtung notwendig. die Vorteile zu nutzen, welche z.B. die Speicherbar- keit von Gas oder die Teilnahme am Sekundärregel- Weiteres Vorgehen markt bei der Stromproduktion mit sich bringen? Die KVA Linth steht als Standort und Partner für Gibt es weitere Synergiepotentiale, beispielsweise den Betrieb einer Power-to-Gas-Anlage (auch als beim Austausch von Wärme? Geklärt werden sollte Leuchtturmprojekt) weiter zur Verfügung. Da die auch die Komplexität des Betriebs einer Power-to- Anlage aber keinen signifikanten Beitrag zur Lö- Gas-Anlage, insbesondere bei der CO2-Wäsche aus sung anstehender Herausforderungen an die KVA dem Rauchgas. Linth leisten kann, kommt eine Investition in diese Technologie aus heutiger Sicht nicht in Frage. EZL hingegen prüft die Umsetzung weiterhin.
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