Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth

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Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth
Geschäftsbericht 2016/2017
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Titelbild: Bau der Fernwärmeleitung
Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth
Inhalt
JAHRESBERICHTE

•   Jahresbericht des Verbandspräsidenten             4
•   Vorwort                                           6
•   Geschichte                                        8
•   Verband                                           9
•   Organisation                                     12
•   Kommunikation                                    16
•   Aktuelle Projekte                                17
•   Betrieb und Unterhalt                            24
•   Forschung und Entwicklung                        26
•   Ausblick                                         28

FINANZEN

•   Erfolgsrechnung 2016/2017 und Budget 2017/2018   30
•   Investitionsrechnung                             33
•   Bilanz per 30. Juni 2017                         34
•   Erklärungen zur Rechnung 2016/2017               37
•   Erklärungen zum Budget 2017/2018                 40
•   Bericht der Rechnungsprüfungskommission          42
•   Transportkostenrechnung                          43
•   Transportkostenausgleich                         44

ANTRÄGE

•	Antrag Genehmigung Bauabrechnung:
   Nachrüstung Brandschutzanlage im
   Kehricht-Hauptbunker                              48

DIE KVA LINTH IN ZAHLEN

•   Thermische Kehrichtbehandlung                    52
•   Stromproduktion                                  55
•   Fernwärmeabgabe                                  56
•   Metallrückgewinnung                              57
•   Chemikalienverbrauch                             59
•   Emissionen                                       60
•   Rückstände aus der Verbrennung                   61
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Blick auf das Areal der KVA Linth
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     28   Verbandsgemeinden (aus 3 Kantonen)

240 000   Einwohner

112 740   Tonnen Kehricht im Jahr

      2   Verbrennungsöfen

      1   ausbaubares Fernwärmenetz

      1   effizient arbeitende Feinschlacken-
          aufbereitungsanlage für das Metall-Recycling

     49   Mitarbeitende

      4   Lernende (Fachmänner Betriebsunterhalt EFZ,
          Fachrichtung Hausdienst)
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Jahresbericht des Verbandspräsidenten
                                     Die KVA Linth blickt auf ein             Die Betriebskommission ist zum Schluss ge-
                                   ereignis- und arbeitsreiches Jahr       kommen, dass die Anlage bestehen bleiben soll.
                                   zurück. Dabei standen die Themen        Dies mit einer Gesamtkapazität, die sich ungefähr
                                   «Erneuerung Ofenlinie 2», «Ausbau       im heutigen Rahmen von ca. 120‘000 t bewegt.
                                   Fernwärmenetz», «Schlackendepo-         Dieses Ziel kann auf verschiedenen Wegen erreicht
                                   nie» und «Nutzung überschüssiger        werden. Die Vorteile und Nachteile der Handlungs­
                                   Wärme» im Vordergrund.                  optionen werden im Rahmen einer Detailevalua­
                                                                           tion vertieft untersucht.
                                   Erneuerung der Ofenlinie 2
                                      Im letzten Jahr hat die Betriebs-       In einem nächsten Schritt werden die Überlegun-
                                   kommission die Vorbereitungen           gen der Betriebskommission mit dem Departement
                                   für die Erneuerung der Ofenlinie 2      für Umwelt, Wald und Energie des Kantons Glarus
Markus Schwizer                    in Angriff genommen. Die Ver-           besprochen. Das Ergebnis dieser Besprechung wird
                                   brennungsanlage ist seit 1984 in        in den Variantenentscheid der Betriebskommission
                  Betrieb und ist eine der ältesten der Schweiz. Ob-       einfliessen. Wir gehen davon aus, dass wir Ihnen
                  wohl sie bisher zuverlässig funktioniert hat, wird sie   an der nächsten Abgeordnetenversammlung einen
                  störungsanfälliger. In verschiedenen Besprechun-         Planungskredit vorlegen können.
                  gen und Workshops haben sich die Betriebskom-
                  mission, ein Kernteam sowie die Geschäftsleitung         Ausbau des Fernwärmenetzes
                  – unterstützt vom Büro tbf partner, Zürich – mit            Im vergangenen Berichtsjahr wurde auch der
                  diesem Thema befasst.                                    Ausbau des Fernwärmenetzes energisch vorange-
                                                                           trieben. Die ersten Bezüger werden Ihre Gebäude
                     Eine der wichtigsten Fragen betrifft die künftige     wie geplant im nächsten Winter mit KVA-Fernwär-
                  Grösse der Anlage. Mittels einer Abfallprognose          me heizen.
                  wurde abgeschätzt, wie sich die Abfallmenge in der
                  Schweiz entwickeln wird. Die Erfahrungen der letz-         Neben der Firma Eternit (Schweiz) AG haben sich
                  ten Jahrzehnte zeigen, dass sich die Siedlungsabfäl-     weitere Eigentümer entschieden, ihre Gebäude
                  le proportional zum Bevölkerungswachstum erhö-           künftig an das Fernwärmenetz der KVA anzuschlies-
                  hen, die Gewerbeabfälle richten sich am Wachstum         sen. Das ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen
                  der Wirtschaftsleistung aus. Aller Voraussicht nach      äusserst erfreulich: Fernwärme aus Kehrichtab­
                  wird sich das auch in Zukunft nicht ändern. Die          wärme ist CO2-neutral und gilt als eine der umwelt-
                  Abfallmenge wird also grundsätzlich zunehmen.            freundlichsten erneuerbaren Heizenergien.

                    Derzeit werden der Ausbau des Recyclings resp.           Derzeit laufen die Planungsarbeiten für die Stich-
                  zusätzliche Separatsammlungen diskutiert. Mittels        strasse Näfels/Mollis. In diese Strasse wird gemäss
                  unterschiedlicher Szenarien wurden die Auswirkun-        Beschluss der Abgeordnetenversammlung 2016
                  gen auf die anfallende Abfallmenge geprüft. Dabei        eine Fernwärmeleitung eingelegt. Es ist vorgese-
                  hat sich erwiesen, dass der ökologische Nutzen von       hen, mit geeigneten Wärmeabnehmern im Raum
                  zusätzlichen Separatsammlungen im Verhältnis             Näfels/Mollis Kontakt aufzunehmen und sie von
                  zum ökonomischen Aufwand aktuell nicht ausrei-           den Vorteilen der Kehrichtabwärme zu überzeu-
                  chend ist. Trotzdem wurde auch dieses Szenario in        gen. Falls das gelingt, werden die Abgeordneten
                  die Überlegungen einbezogen. Die Berechnungen            an einer der nächsten Versammlungen über die
                  zeigen, dass die anfallende Abfallmenge bis 2035         Realisierung der Verbindungsleitung Eternit bis
                  bei sämtlichen Szenarien um 4 bis 17 Prozent             Stichstrasse entscheiden.
                  zunehmen wird. Parallel zu diesen Überlegungen
                  wurden diverse Handlungsoptionen, vom mittel-            Schlackendeponie in Tuggen
                  bis langfristigen Ausstieg aus der Abfallverwertung        Die KVA Linth möchte in Tuggen eine Schlacken-
                  bis hin zum massiven Ausbau der Verbrennungska-          deponie realisieren. Bereits 2008 wurde mit
                  pazität, geprüft.                                        Phase 1 der geologischen Untersuchungen begon-
                                                                           nen. Nach Absprache mit dem Amt für Umwelt des
                                                                           Kantons Schwyz wurden daraufhin für die Analyse
                                                                           der Standortstabilität zusätzliche Abklärungen
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Jahresberichte                                                                                                5

KVA Linth mit Blick auf Mürtschen- und Fronalpstock

bezüglich Geologie, Porenwasserdruckverhältnisse      keit. Auch die Flugaschenwäsche für die drei KVA
und Bewegungen im Untergrund durchgeführt.            Thurgau, St. Gallen und Limeco, Dietikon funktio-
Diese Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen.         niert einwandfrei und ist heute Teil des normalen
Das Vorprojekt liegt demnächst vor und wird beim      Betriebsablaufs. Das alles ist nur möglich, weil
Kanton zur Stellungnahme eingereicht. Bei einer       unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Leis-
positiven Beurteilung wird das weitere Vorgehen       tungsbereitschaft zeigen, die Anlage vorschriftsge-
mit dem Gemeinderat Tuggen und den zuständigen        mäss «fahren» und sie gut unterhalten. Für diesen
kantonalen Instanzen besprochen.                      grossen Einsatz bedanke ich mich bei sämtlichen
                                                      Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Nutzung überschüssiger Wärme
   In den letzten Jahren haben wir wiederholt da-        Der Geschäftsleitung, die sich neben dem Tages­
rüber informiert, dass in der KVA sehr viel Wärme     geschäft auch mit den strategischen Themen
vorhanden ist, die wegen des Temperaturniveaus        befasst, danke ich für die umsichtige Leitung des
weder für die Strom- noch für die Fernwärmepro-       Betriebs. Ich danke den Rechnungsprüfern und
duktion genutzt werden kann. Diese Wärme wird         dem Rechnungsführer für ihre genaue Arbeit und
mit Luftkondensatoren gekühlt und an die Umwelt       die konstruktiven Diskussionen. Ein grosser Dank
abgegeben. Sie würde sich jedoch sehr gut für die     richtet sich an die Betriebskommission, die sich
Beheizung von Gewächshäusern eignen. Zusam-           im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit der
men mit der Gemeinde Glarus Nord hat die Be-          Zukunft der KVA Linth auseinandergesetzt und sich
triebskommission in der Nähe der KVA einen Stand-     aktiv in die strategische Diskussion eingebracht hat.
ort gefunden, der sich für die Realisierung von
Gewächshäusern eignet. Zunächst müssen aber für         Dem Gemeinderat Glarus Nord, insbesondere
die bisherigen Bewirtschafter andere Lösungen ge-     dem Gemeindepräsidenten Martin Laupper, danke
funden werden. Zudem muss die Nutzungsplanung         ich für das Wohlwollen, das dem Verband entge-
der Gemeinde Glarus Nord angepasst werden. Für        gengebracht wird. Für die spürbare Unterstützung
die Lösung mit den Bewirtschaftern sind wir dank      bedanke ich mich bei Regierungsrat Robert Marti,
der aktiven Unterstützung der Gemeinde Glarus         Vorsteher des Departementes für Bau und Umwelt
Nord bereits auf einem guten Weg. Der Entscheid       und bei Dr. Jakob Marti, Leiter der Hauptabteilung
über die Nutzungsplanung wird an der Bürgerver-       Umwelt, Wald und Energie des Kantons Glarus.
sammlung vom 29. September 2017 gefällt.

Dank
   Im vergangenen Jahr hatte auch der Betrieb
wieder einen grossen Einsatz zu leisten. Die Anlage   Markus Schwizer, Präsident
ist voll ausgelastet und zeigt eine hohe Verfügbar-
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Vorwort
                                                                        Feinschlackenaufbereitung im Testbetrieb
                                                                          Seit dem Jahr 2011 betreibt die KVA Linth eine
                                                                        moderne Nassschlackenaufbereitungsanlage,
                                                                        mit der Buntmetalle effizient zurückgewonnen
                                                                        werden. Das Projekt zur Separierung von kleinsten
                                                                        Metallteilen wie Gold, Kupfer und Silber zur Verbes-
                                                                        serung der Metallrückgewinnung hat uns ebenfalls
                                                                        weiter beschäftigt – ein Entwicklungsprojekt, das
                                                                        auch in den Medien grossen Anklang findet. Trotz
                                                                        der vielversprechenden Ergebnisse aus den Ver-
                                                                        suchsreihen im Labor zeigt der reale Betrieb, dass
                                                                        noch viele Herausforderungen zu meistern sind
Walter Furgler                                                          (Projektbeschrieb Seite 23).
                    Ein weiteres Mal blicken wir mit Freude auf ein
                 erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Wir haben un-      Stromeigenbedarf weiter gesenkt
                 sere ökonomischen Ziele erreicht und den Auftrag         Erfreulicherweise konnte der Eigenbedarf an
                 als Kehrichtverwerter, Strom- und Wärmelieferant       Strom erneut signifikant reduziert werden. Dieser
                 sowie als Metallrecycler ausnahmslos erfüllt. So       Erfolg basiert auf verschiedenen Massnahmen, die
                 gesehen liefern uns unsere Kunden nicht einfach        wir im ganzen Betrieb getroffen haben. Hier spüre
                 Abfall – nein, sie sind auch Energie- und Wertstoff-   ich den grossen Einsatz unserer Mitarbeitenden,
                 lieferanten.                                           die mit guten Vorschlägen zur Minimierung des
                                                                        Stromverbrauchs beitragen.
                   Das Abfallvolumen hat in unserem Verbandsge-
                 biet in den letzten Jahren leicht zugenommen. Im         Erfreulich ist weiter die hohe Verfügbarkeit der
                 vergangenen Geschäftsjahr war die Zunahme sogar        Anlage, was dem konsequenten und vorausschau-
                 überdurchschnittlich. So musste zur Auslastung der     enden Unterhalt geschuldet ist. Unseren Anspruch,
                 Anlage weniger Abfall am Markt beschafft werden.       die Anlagen gut zu warten, sauber zu halten und
                 Die Vollauslastung ist wichtig, damit die Entsor-      an den aktuellen Stand der Technik anzupassen,
                 gungspreise in den Verbandsgemeinden attraktiv         haben wir im vergangenen Geschäftsjahr wiederum
                 und unter dem Schweizer Durchschnitt bleiben.          erfüllt.

                 Das Fernwärmenetz – ein Schlüsselprojekt               Die Flugaschenwäsche: Dienstleistung mit
                    Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und dem          Zukunft
                 geplanten Anschluss der Eternit (Schweiz) AG im          Mit der KVA Limeco, Dietikon haben wir per
                 Herbst 2017 haben wir ein Generationenprojekt an-      Januar 2017 einen weiteren Kunden für die Flug­
                 gestossen. So ein Projekt auszuführen, ist komplex     aschenwäsche (FLUWA) gewonnen. In diesem
                 – wir sind aber auf Kurs und streben den weiteren      Bereich gelten wir in der Ostschweiz, aber auch
                 Ausbau konsequent an. Der Lieferung von Fernwär-       schweizweit als Kompetenzzentrum. Gemäss Ab-
                 me in grossen Mengen gehen immer umfangreiche          fallrichtlinie (VVEA) des Bundes wird die Aschen-
                 Investitionen voraus. Entsprechend war das ver-        wäsche ab 2021 zur Pflicht. Aus heutiger Sicht kann
                 gangene Geschäftsjahr vom Leitungsbau geprägt,         der Beschluss der Entscheidungsträger, die schon
                 wie auch das Titelbild des Geschäftsberichts verrät.   vor über 15 Jahren die Realisation der FLUWA be-
                 Wir freuen uns schon jetzt, wenn in den nächsten       schlossen haben, als sehr weise betrachtet werden.
                 Monaten der erste «Tropfen» Fernwärmewasser
                 fliesst und die Firma Eternit (Schweiz) AG und an-       Erfreut weisen wir im Weiteren darauf hin, dass
                 dere Abnehmer sich an CO2-neutraler Energie mit        unsere Anlagen in allen Bereichen nach wie vor
                 lokalem Charakter und Wertschöpfung erfreuen           hervorragende Werte bezüglich Umweltemissionen
                 können (Projektbeschrieb Seite 19).                    erreichen. Alle vorgeschriebenen Grenzwerte wur-
                                                                        den deutlich unterschritten. Dies belegen sowohl
                                                                        die externen als auch die permanenten eigenen
                                                                        Kontrollmessungen, die wir übrigens direkt an das
                                                                        Kantonale Amt für Umwelt rapportieren.
Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth
Jahresberichte                                                                                               7

Ersatz Ofenlinie 2                                        Die Gemeinde Glarus Nord sowie der Kanton
  Der Ersatz des über 30-jährigen Ofens 2 hat die       Glarus unterstützen uns im Allgemeinen und
Geschäftsleitung und die Betriebskommission in          speziell beim Fernwärmeprojekt. Dafür möchte
diesem Jahr das erste Mal so richtig beschäftigt. Bis   ich mich ebenfalls bedanken. Gleichzeitig freue
im Jahr 2025 sollen der Ofen und allenfalls weitere     ich mich, dass die Gemeinde Glarus Nord vom
Anlagenteile wie die Energieproduktion oder die         Strom, aber auch vom Aufbau eines ökologischen
Rauchgasreinigung ersetzt oder optimiert werden.        und nachhaltigen Energieprodukts profitiert – ein
Hier werden im Moment verschiedene Szenarien            Standortvorteil, den die Gemeinde nutzen kann.
geprüft.
                                                          Last but not least danke ich der Betriebskommis-
Dank                                                    sion für die hervorragende Zusammenarbeit und
  Ich bin meinen Mitarbeitenden dankbar, die wie-       für den guten Zusammenhalt, den wir im Verband
derum einen tollen Job gemacht haben und sich           pflegen.
täglich für das Unternehmen einsetzen. Aber auch
viele Fremdfirmen haben zum Erfolg beige­tragen.
Ihnen und ihren Mitarbeitenden danke ich für die
sehr gute Arbeit.

                                                        Walter Furgler, Geschäftsführer

Bau der Fernwärmeleitung
Geschäftsbericht 2016/2017 - KVA Linth
8

Geschichte
1967	Motion im Landrat des Kantons Glarus                   2001	19. Mai: Offizielle Einweihung der sanierten und
      (Ersatz der wilden Deponien durch eine Kehrichtver-          ausgebauten KVA (neue Ofenlinie 1, sanierte Ofen-
      brennungsanlage)                                             linie 2, Klärschlammverbrennung usw.) mit sensatio-
                                                                   nellen Messwerten punkto Umwelt­anforderungen:
1968	Gründung des Glarner Verbandes Kehrichtbeseiti-
                                                                   Die in diesem Moment modernste KVA Europas geht
      gung
                                                                   offiziell in Betrieb.
1969   Baulanderwerb vom Tagwen Niederurnen
                                                             2005	Präsentation des SAM-Pilotverfahrens zur Zink­
1971	Baubeginn für die Ofenlinie 1                                rückgewinnung aus Flugasche

1972	HP. Brügger übernimmt als erster Betriebsleiter der    2007   Totalrevision der Verbandsstatuten
      «KVA Glarnerland» die technische Verantwortung
                                                             2009	Rücktritt des Verbandspräsidenten Armin Landolt,
      für den Anlagenbetrieb.
                                                                   Übergabe des Amts an Markus Schwizer
1973	Inbetriebnahme der Ofenlinie 1
                                                             2010	Fertigstellung der Schutzmassnahmen gegen
1974	Gründung des heutigen Zweckverbands für                      Umweltgefahren
      Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet mit allen 29              Hochwasser nach Starkregen vom 5./6. August dank
      Glarner, 16 Schwyzer und 13 St. Galler Gemeinden              Schutzbauten ohne Auswirkungen auf die KVA
1982	Rico Bertini übernimmt in der intensiven Planungs-     2011	Inbetriebnahme der Schlackenhalle und Beginn
      und Bauphase der zusätzlichen Ofenlinie die                  der Rückgewinnung von Nichteisenmetallen
      Betriebsleitung.                                             («NE-Anlage»). Inbetriebnahme des Brennstoff­
                                                                   zwischenlagers mit Shredder und Ballenpresse
1984   Inbetriebnahme der Ofenlinie 2
                                                             2012	
                                                                  Ende des Kehrichtlieferungsvertrags mit dem
1986	Weitergehende Rauchgasreinigungs- und Schlacken-
                                                                  Gemeindeverband Surselva am 30.11.2012
      aufbereitungsanlage
                                                             2013	Am 1. April übergibt Rico Bertini nach über
1988	Planungsbeginn für die Erneuerung der Ofenlinie 1
                                                                   30 Jahren die Verantwortung dem neuen Geschäfts-
1992	Weiterer Landerwerb vom Tagwen Niederurnen für               führer Walter Furgler.
      den Ausbau der KVA
                                                             2014 Die KVA Linthgebiet heisst neu KVA Linth.
1994	Abstimmung im Zweckverband (Gemeinden) über            	Die KVA Linth vereinbart mit der KVA Thurgau, ab
      die neuen Statuten, den Ersatz der Ofenlinie 1 und          2016 deren Flugasche in Niederurnen mitzuwaschen.
      die Mitverbrennung von Klärschlamm
                                                             2015	Ende des Kehrichtlieferungsvertrags mit dem
1996	Kehrichtlieferungsvertrag mit der Region Inner-              Zweckverband Kehrichtentsorgung Region Inner-
      schwyz (ZKRI) für 13 Gemeinden mit dem Gegen-                schwyz (ZKRI) am 28.02.2015
      recht der Schlackendeponie im Gebiet Zingel                  Kauf der Gewerbeimmobilie «KEHOS» zur Sicherung
      (heute Eielen). Vertragsdauer: 20 Jahre                      der Landreserven
                                                                   Abstimmung im Zweckverband (Gemeinden) über
1997	Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Gemeindever-
                                                                   den Ausbau der Fernwärme (Fr. 6.8 Mio.)
      band Surselva (47 Gemeinden) mit dem Gegenrecht
      der Schlackendeponie in der Deponie Ilanz. Vertrags-   2016	Erneuerung der Visualisierung/Bedienung des
      dauer ursprünglich 12 Jahre, dann nochmals um                Prozessleitsystems
      3 Jahre verlängert.                                          Sicherheitsoptimierung der Anlieferstellen
                                                                   Erweiterung FLUWA zur zusätzlichen Aschenwäsche
1999	Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Oberengadiner
                                                                   als Dienstleistung für andere KVA
      Abfallverband mit 16 Gemeinden. Vertragsdauer:
      12 Jahre

2000	Erweiterung der Fernwärmeversorgung mit
      Nutzungspotenzial von 2 MW Energie. Effekt:
      jährliche Einsparung von zirka 250‘000 Litern Heizöl
Jahresberichte                                                                                             9

Verband
1 Verbandsgemeinden

  Das oberste Gremium des Zweckverbandes                 Abgeordneten mit einer Stimme. Pro jeweils 2000
sind die Verbandsgemeinden als Eigentümer der            Einwohner und bei einer angebrochenen Tausen-
Anlage. Jede der nach Fusionen 28 Gemeinden              der-Zahl werden den entsprechenden Gemeinden
(ursprünglich 58 bzw. 32) stellt mindestens einen        weitere Stimmen zuerkannt.

Die Verbandsgemeinden des Zweckverbands sind:
 Kanton Glarus       Kanton Schwyz          Kanton St. Gallen
 Glarus Nord         Alpthal                Amden
 Glarus              Altendorf              Benken
 Glarus Süd          Bezirk Einsiedeln      Eschenbach
                     Feusisberg             Gommiswald
                     Freienbach             Kaltbrunn
                     Galgenen               Schänis
                     Innerthal              Schmerikon
                     Lachen                 Uznach
                     Oberiberg              Weesen
                     Reichenburg
                     Schübelbach
                     Tuggen
                     Unteriberg
                     Vorderthal
                     Wangen
                     Wollerau

2 Abgeordnetenversammlung
Grundlage: Art. 9 und 28 der Statuten

                   Gemeinden            Abgeordnete     Stimmen
 Glarus                    3                 3               33
 Schwyz                   16                16               54
 St. Gallen                9                 9               24
 Total Verband            28                28              111
10

     3 Betriebskommission

     Grundlage: Art.14 der Statuten

     Verbandspräsident:
     Markus Schwizer                   Gemeindepräsident Kaltbrunn SG, 8722 Kaltbrunn

     Vertreter Kanton Glarus*:
     Martin Laupper, Vizepräsident     Gemeindepräsident Glarus Nord, 8752 Näfels
     Roland Schubiger                  Gemeinderat Glarus, 8750 Glarus
     Mathias Vögeli                    Gemeindepräsident Glarus Süd, 8782 Rüti

     Vertreter Kanton Schwyz*:
     Georg Stäheli                  Treuhänder, 8807 Freienbach
     Daniel Steiner                 Unternehmer, 8840 Einsiedeln
     Armando Zweifel, Vizepräsident Unternehmer, 8853 Lachen

     Vertreter Kanton St. Gallen*:
     Cornel Aerne                      Vizepräsident Gemeinde Eschenbach/Kantonsrat SG, 8735 St. Gallenkappel
     Erwin Camenisch                   ehem. Gemeindepräsident Uznach, 8730 Uznach
     Herbert Küng                      Gemeindepräsident Schänis, 8718 Schänis

     Vertreter der Standortgemeinde Glarus Nord:
     Hans Leuzinger               ehem. Gemeinderat Glarus Nord, 8753 Mollis

     Mitglieder mit beratender Stimme*:
     Martin Aebli                  Vertreter der Region Maloja, 7504 Pontresina
     Susanne Coronese              Aktuarin, 8867 Niederurnen
     Walter Furgler                Geschäftsführer KVA, 8887 Mels
     Stefan Rüdisüli               Finanzen, 8737 Gommiswald

     * in alphabetischer Reihenfolge

      Verbandskanton                   Sitzanspruch   Gliederung
      St. Gallen                           4          Präsident
                                                      3 Mitglieder
      Glarus                               4          Vizepräsident I
                                                      Standortgemeinde
                                                      2 Mitglieder
      Schwyz                               3          Vizepräsident II
                                                      2 Mitglieder
      Anliefer-Regionen
      Region Maloja                        1          Mitglied mit beratender Stimme
       Total Mitglieder                   12
       der Betriebskommission
Jahresberichte                                                                                   11

4 Rechnungsprüfungskommission

Grundlage: Art.14 der Statuten

 Verbandskanton                   Sitzanspruch   Gliederung
 St. Gallen                        1+1           1 ordentliches Mitglied
                                                 1 Ersatzmitglied
 Glarus                            1+1           1 ordentliches Mitglied
                                                 1 Ersatzmitglied
 Schwyz                            1+1           1 ordentliches Mitglied
                                                 1 Ersatzmitglied

Mitglieder Rechnungsprüfungskommission*:
Meinrad Bisig      Treuhänder, 8840 Einsiedeln
Peter Lenz         ehemaliges Mitglied Kader Bank Linth LLB AG, 8730 Uznach
Thomas Stüssi      Betriebsökonom FH, 8867 Niederurnen

Ersatzmitglieder*:
Jakob Albrecht     ehemaliger Bereichsleiter Finanzen Glarus Nord, 8753 Mollis
Alfred Duft        Geschäftsstellenleiter Bank Linth LLB AG, Filiale Kaltbrunn, 8722 Kaltbrunn
Ernst Guhl         Betriebsökonom HWV/FH, 8808 Pfäffikon

* in alphabetischer Reihenfolge

Bau der Fernwärmeleitung
12

Organisation
     1 Personelles                                          Armin Landolt bleibt uns wegen seiner Loyalität,
                                                          Fairness und Menschlichkeit in bester Erinnerung.
     In Gedenken an Armin Landolt                         Der Trauerfamilie entbieten wir unsere tief emp-
                              Im Januar 2017 ist          fundene Anteilnahme.
                           unser geschätzter ehema-
                           liger Verbandspräsident        Personalmutationen
                           Armin Landolt verstorben.        Im vergangenen Geschäftsjahr gingen zwei
                                                          Kün­digungen ein. Nach 16 Dienstjahren zieht es
                               Armin Landolt wurde        Mit­arbeiter Erich Ginter zurück in sein Heimatland
                             1978 als Vertreter der       Österreich. Als Mitarbeiter im Unterhalt ABA&RGR
                             Ausserschwyzer Gemein-       bediente und überwachte er zusammen mit seinen
                             den in die Betriebskom-      Arbeitskollegen die gesamte Rauchgasreinigungs-,
     mission der KVA gewählt. An der Abgeordnetenver-     Abwasser- und Reststoffbehandlungsanlage. Eben-
     sammlung vom 28. November 1985 erfolgte seine        falls aus dem Unternehmen ausgeschieden ist sein
     Wahl zum Verbandspräsidenten. Bis 2009 führte er     Teamkollege Mark Fischli. Dank dem Wechsel von
     den Zweckverband mit Engagement und grosser          Markus Stäger und dem Neueintritt von Thomas
     Umsicht.                                             Heckendorn ist das Team wieder komplett und
                                                          bestens gerüstet für die Aufgaben im Unterhalt
       Zusammen mit dem damaligen Gesamtleiter            ABA&RGR sowie für die zusätzlichen Herausforde-
     Rico Bertini machte Armin Landolt die KVA Linth      rungen, die das neue Geschäftsfeld der Flugaschen-
     zu dem, was sie heute ist: ein technologisch hoch-   wäsche mit sich bringt.
     stehender, ökologisch wirkungsvoller und wirt-
     schaftlich erfolgreicher Betrieb.                      Im Frühjahr trat Mitarbeiter Radislav Ljubicic in
                                                          den wohlverdienten Ruhestand. Radislav Ljubicic
       Armin Landolt brachte von seinem Beruf,            arbeitete im mechanischen Unterhalt, wo er die
     seiner unternehmerischen Tätigkeit sowie seiner      routinemässigen Arbeiten erledigte und auch bei
     politischen Erfahrung optimale Voraussetzun-         den jährlichen Revisionsarbeiten tatkräftig zupack-
     gen für diese Aufgabe mit. Seine zielorientierte     te.
     Führung wirkte sich auch bei den verschiedenen
     Ergänzungs- und Erweiterungsbauten positiv aus.        Wir danken den Mitarbeitern für ihren Einsatz
     Während seiner Präsidialzeit wurden folgende         und wünschen ihnen alles Gute.
     wichtigen Vorhaben umgesetzt:
                                                          Neue Mitarbeiter
     1983 Ofenlinie 2                                       Der Ausbau des Fernwärmenetzes nimmt viel
     1986 	weitergehende Rauchgasreinigungs- und         Zeit in Anspruch. Deshalb hatte die Betriebs-
            Schlackenaufbereitungsanlage                  kommission entschieden, einen Leiter Energie
     1988 	Planungsbeginn für die Erneuerung der         einzustellen. Mit Marcel Stucki konnte diese Stelle
            Ofenlinie 1 (Projektabstimmung 1994)          besetzt werden.
     1994 	neue Zweckverbandsstatuten
     1996 Anschluss der Anlieferregion Innerschwyz           Neu in der KVA Linth sind ausserdem:
     1997 Anschluss der Anlieferregion Surselva           • Arnold Niklaus, Anlagenoperateur
     1999 Anschluss der Anlieferregion Oberengadin        •	Erb Cyrill, Lernender Fachmann Betriebsunter-
     2000 Erweiterung Fernwärmeversorgung                    halt EFZ
     2001 	Inbetriebnahme der neuen Ofenlinie 1 und      •	Heckendorn Thomas, Mitarbeiter Unterhalt
            der sanierten Ofenlinie 2 mit Klärschlamm-       ABA&RGR
            verbrennung (Investition über Fr. 180 Mio.)   • Yavas Sezer, Praktikant
     2003 	Schlackendeponie: Grundlagen, Konzept,
            Masterplan                                      Die Geschäftsleitung begrüsst die neuen Mit­
     2007 Totalrevision der Zweckverbandsstatuten         arbeiter in der KVA Linth und wünscht ihnen viel
     2008 	Projekt Hochwasserschutz, Schlackenhalle      Erfolg und Zufriedenheit.
            mit Nichteisenabscheideanlage und Ersatz-
            teillager sowie Brennstoff-Zwischenlager
Jahresberichte                                                                                                13

Jubilare
  Die KVA Linth dankt den folgenden Jubilaren für
ihre grosse Treue und die geleisteten Dienste. Sie
wünscht ihnen bestes Wohlergehen und weiterhin
viel Freude bei ihren beruflichen Herausforderungen.

20 Dienstjahre           15 Dienstjahre           15 Dienstjahre          15 Dienstjahre   10 Dienstjahre
Rhyner Mathias,         Bachofen Rolf,           Dürst Alfred,           Oswald Hans,     Fischli Karl,
 Mechanischer            Leiter Schichtbetrieb    Mitarbeiter             Waagmeister      Anlagenoperateur
 Unterhalt                                        Reinigung/Dienste

Prüfungserfolg
  Ein grosses Anliegen ist uns auch die Ausbil-
dung von Lernenden. So bietet die KVA Linth seit
Jahren Ausbildungsplätze an. Tjark Reumer hat
den Lehrabschluss als Fachmann Betriebsunter-
halt EFZ, Fachrichtung Hausdienst erfolgreich
bestanden. Herzliche Gratulation! Wir wünschen
ihm viel Erfolg auf seinem weiteren beruflichen
und privaten Lebensweg.                          Reumer Tjark

2 Mitarbeitende

 Name                     Eintritt         Funktion
 Pillai Eesan             01.04.1986       Dienste/Reinigung
 Müller Hans              01.10.1987       Dienste/Reinigung
 Haiber Hansjörg          01.08.1988       Anlagenoperateur
 Speich Edi               01.07.1995       Betriebsmechaniker
 Rhyner Mathias           01.10.1996       Betriebsmechaniker
 Fischli Ernst            01.04.1999       Haustechnik/Anlagenoperateur
 Gasser Walter            01.02.2000       Unterhalt ABA/RGR
 Castelli Franz           01.11.2000       Verantwortlicher Reinigung/Dienste
 Oswald Hans              01.10.2001       Waagmeister
 Bachofen Rolf            01.11.2001       Leiter Schichtbetrieb
 Dürst Alfred             01.12.2001       Dienste/Reinigung
 Leuzinger Rico           01.06.2004       Betriebselektriker
14

     Name                   Eintritt      Funktion
     Huber Roland           01.07.2004    Leiter Elektrischer Unterhalt
     Torresan Andreas       01.04.2005    Anlagenoperateur
     Ringmann Stefan        01.07.2005    Leiter ABA/RGR, Stv. Geschäftsführer
     Dürst Ursula           21.04.2006    Dienste/Reinigung
     Fischli Karl           01.08.2006    Anlagenoperateur
     Treier Martin          01.07.2007    Betriebsmechaniker
     Zingg Heinz            01.07.2009    Anlagenoperateur
     Nemeth Drago           01.03.2010    Betriebselektriker
     Erler Heiko            01.10.2010    Verantwortlicher NE-Halle
     Fiorenzi Massimo       01.04.2011    Anlagenoperateur
     Anhorn Günter          01.08.2011    Betriebsmechaniker
     Landolt Marcel         01.09.2011    Anlagenoperateur
     Fischli Daniel         01.05.2012    Betriebsmechaniker
     Nötzli Fredy           01.06.2012    Anlagenoperateur
     Brunner Peter          01.08.2012    Anlagenoperateur
     Furgler Walter         01.03.2013    Geschäftsführer
     Gallati Markus         01.06.2013    Betriebselektriker/Haustechnik
     Coronese Susanne       01.08.2013    Leiterin Administration/Verbandsaktuarin
     Solazzo Massimo        01.08.2013    Anlieferung
     Stäger Markus          01.08.2013    Unterhalt ABA/RGR
     Glatz Markus           01.03.2014    Anlagenoperateur
     Scheidecker Norman     01.03.2014    Anlagenoperateur
     Merz Markus            01.05.2014    Anlagenoperateur
     Eberhard Bruno         01.07.2014    Anlieferung
     Reumer Tjark           01.08.2014    Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
     Vogel Matthias         01.08.2014    Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
     Stauffacher Reto       01.09.2014    Projektleiter, Leiter Markt/Kunden
     Furrer Peter           01.10.2014    Mitarbeiter NE-Halle
     Muchitsch Karl         01.12.2014    Anlagenoperateur
     Leuzinger Röbi         01.01.2015    Anlagenoperateur
     Schwyter Hubert        01.05.2015    Leiter Mechanischer Unterhalt
     Cellucci Ludovico      01.12.2015    Anlagenoperateur
     Erb Cyrill             01.08.2016    Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
     Heckendorn Thomas      01.01.2017    Unterhalt ABA/ RGR
     Stucki Marcel Christian 01.02.2017   Leiter Energie
     Yavas Sezer            15.03.2017    Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
     Arnold Niklaus         01.05.2017    Anlagenoperateur
     Antunes Claudio        01.08.2017    Lernender Fachmann Betriebsunterhalt
Jahresberichte                                                                                                                                                                   15

3 Organigramm ZKL, KVA Linth

*      Mitglied Geschäftsleitung                            Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung                                    GPK
**     Kader (Bereichs-/Abteilungsleiter)
***    Extern                                               im Linthgebiet
****   Verantwortlich GL                                    Verbandsgemeinden Abgeordnetenversammlung
(T)    Teilzeitanstellung

                                                            Betriebskommission                                                          BK-Ausschuss
                                                            Verbandspräsident: Markus Schwizer
                                                            Vizepräsidenten: Martin Laupper, Armando Zweifel
                                                            Mitglieder: Cornel Aerne, Erwin Camenisch, Herbert Küng,
                                                            Hans Leuzinger, Roland Schubiger, Georg Stäheli,
                                                            Daniel Steiner, Mathias Vögeli
                                                            Ohne Stimmrecht: Martin Aebli, Walter Furgler
                                                            Aktuarin: Susanne Coronese
                                                            Finanzen: Stefan Rüdisüli

 Finanzen (STR Treuhand) ***                                Geschäftsführer                                                             Administration/Führungen
 Stefan Rüdisüli                                            Walter Furgler                                                              Susanne Coronese-Pfister (T)
 Sandra Knaurek                                             Stv. Stefan Ringmann                                                        Fridolin Elmer (T)

 IT/MA/MIS/PLS/PM/QB/                                                                                                                   Engineering/Technik ****
 SIBE /UB ****

 Markt /Kunden                      Produktion              ABA & RGR /NE-RE                Elektr. Unterhalt          Mech. Unterhalt                     Dienste
 Reto Stauffacher **                 Walter Furgler *        Stefan Ringmann *               Roland Huber **            Hubert Schwyter **                  Stefan Ringmann *
 Stv. Marcel Stucki **              Stv. Rolf Bachofen **   Stv. Walter Furgler *           Stv. Rico Leuzinger        Stv. Edi Speich                     Stv. Franz Castelli

Abfall/Logistik                     Betrieb (Schicht)       Unterhalt/FLUWA                 Elektr. Unterhalt          Mech. Unterhalt                     Reinigung / Dienste
Reto Stauffacher **                  Rolf Bachofen **        Walter Gasser                   Rico Leuzinger             Günter Anhorn                       Franz Castelli
                                                            Thomas Heckendorn               Drago Nemeth               Daniel Fischli                      Alfred Dürst
                                    Niklaus Arnold
                                                            Markus Stäger                                              This Ryhner                         Ursula Dürst (T)
                                    Peter Brunner
Energie/Fern-                                                                                                          Edi Speich                          Hans Müller (T)
                                    Ludovico Cellucci
wärme/Wertstoffe                                                                                                        Martin Treier                       Eesan Pillai
                                    Massimo Fiorenzi                                        Haustechnik
Marcel Stucki **                    Karl Fischli                                            Ernst Fischli
                                    Markus Glatz            Labor
                                                                                            Markus Gallati
                                    Hansjörg Haiber         Stefan Ringmann *               Tjark Reumer
                                    Marcel Landolt
 Waage
                                    Röbi Leuzinger                                                                                                  Legende
 Hans Oswald                        Markus Merz             NE-Rückgewinnung                                                                        IT      IT-Infrastruktur
                                    Karl Muchitsch          Heiko Erler                     Lehrlinge Fachmann                                      MA      Marketing/Kommunikation
                                    Fredy Nötzli            Peter Furrer                    Betriebsunterhalt                                       MIS     Management-Infosystem
 Anlieferung                        Norman Scheidecker
                                                                                            Claudio Antunes                                         PLS     Prozessleitsystem
 Bruno Eberhard                     Andreas Torresan                                                                                                PM      Projektmanagement
 Massimo Solazzo                    Heinz Zingg                                             Cyrill Erb
                                                                                            Matthias Vogel                                          QB      Qualitätsbeauftragter
                                                                                            Sezer Yavas                                             SIBE    Sicherheitsbeauftragter
                                                                                                                                                    UB      Umweltbeauftragter
16

Kommunikation
     1 Betriebsbesichtigungen                             2 KVA-Zeitung

       In diesem Geschäftsjahr besuchten insgesamt           Kommunikation und Information sind für uns
     53 Gruppen unsere Anlagen, davon waren 35 Schul-     wichtige Anliegen. Die KVA Linth möchte die Be-
     klassen. Mit mehr als 980 Besuchern bleibt die KVA   wohner innerhalb des Verbandsgebietes periodisch
     Linth ein wichtiger Lern- und Weiterbildungsort      über Neuigkeiten, Herausforderungen und Projekte
     zum Thema Umwelt und Recycling.                      informieren. Mit der im Sommer 2017 erschiene-
                                                          nen KVA-Zeitung wurde wiederum umfassend über
                                                          die wichtigsten Themen informiert. Die Resonanz
                                                          in der Bevölkerung war durchwegs positiv. Die
                                                          KVA-Zeitung kann unter www.kva-linth.ch herun-
                                                          tergeladen werden.

                                                                             Die neueste Ausgabe der KVA-Zeitung
Jahresberichte                                                                                                              17

Aktuelle Projekte
1 Nachrüstung der Brandschutzanlage                     dass im Kehrichtbunker zwei Wärmebildkameras,
im Kehricht-Hauptbunker                                 zwei Löschkanonen und zwei Wasservorhänge zum
                                                        Schutz der Krananlagen installiert werden sollten.
   Brände in den Kehrichtbunkern verschiedener
KVA führten in den letzten Jahren aufgrund ihrer        Technik
ungewöhnlich raschen Ausbreitung und Intensität           Zum Schutz des Hauptbunkers wird die rund
zu hohen Sachschäden an den technischen Instal­-        500 m2 grosse Bunkeroberfläche durch zwei Infra­
lationen. Die Folge waren teils mehrwöchige             rotkameras (Thermographie) permanent überwacht.
Betriebsunterbrüche. In der KVA Linth konnten           Bei einem Brand (Temperaturen > 80 °C) kommen
Brände im Hauptbunker und im Zwischenlager              zwei fernsteuerbare Löschkanonen zum Einsatz.
bislang stets mit den vorhandenen Detektions- und       Zusätzlich werden im Brandfall beide Brücken­
Löschsystemen unter Kontrolle gebracht werden.          krananlagen in ihren Parkpositionen durch
Dennoch war nach den gravierenden Brandfällen
in anderen KVA eine Neubeurteilung der vorhande-
nen Brandschutzeinrichtungen angebracht. Nach
umfassender Bestandesaufnahme und Risikoanaly-
se kam man zum Schluss, dass die Brandschutzein-
richtungen der KVA Linth an den letzten Stand der
Technik angepasst werden müssen.

  Im Oktober 2015 bewilligte die Abgeordneten-
versammlung den Projektantrag zur Nachrüstung
der bestehenden Brandschutzanlage im Hauptbun-
ker. Das Projekt in der Höhe von Fr. 610‘000 sah vor,   Löschkanone

Lageplan Löschkanone

          Standort Wasserwerfer (mit Aktionsradius)                  Sprühflutanlage
                                                                     Kranschutz
          Standort IR-Kamera

                               Kehricht-                             Kehricht-
                               stock                                 stock
                                                            Flanke
Parkposition

                                                                                                             Parkposition

                         Kehrichtbunkererweiterung                                         Kehrichtbunker
                  temporärer
Kran 2

                                                                                                             Kran 1

                  Haufen

                                                                             Anlieferung (Bunkertore)

               Förderband
               von Zwischenlager
                                                        ca. 50 Meter
18

              Infrarotkamera

              einzelne Wasservorhänge geschützt. Zur Bedie-
              nung der Anlage stehen in beiden Kranführer-
              ständen jeweils Touch-Monitore für die Wärme-
              bildkameras, Touch-Panels für die Steuerung der
              Wasseranlage und ein Joystick für den manuellen
              Betrieb der Löschkanonen zur Verfügung.

                Damit die Wasserleistung von 1500 l/min je Was­
              serwerfer und der nötige Systemdruck von 12 bar
              gewährleistet werden können, musste die Lösch-
              zentrale des neuen Bunkers durch einen komplet-
              ten Pumpenstrang erweitert werden. Zusätzlich        Zentrale
              wurde die Zentrale so erweitert, dass die Brand-
              bekämpfung mit Wasser oder Schaum stattfinden        Ernstfall
              kann.                                                  Wie wichtig eine frühzeitige Erkennung von
                                                                   Bränden im Bunker ist, konnte die neue Anlage
                                                                   bereits im Dezember 2016 unter Beweis stellen.
                                                                   Angeliefertes Material von einem abgebrannten
                                                                   Wohnhaus entzündete sich mitten im Hauptbunker
                                                                   erneut. Die Wärmebildkamera erfasste sehr schnell
                                                                   die Brandquelle und richtete beide Kanonen auf
                                                                   den Brandherd aus. Der anwesende Kranführer
                                                                   musste lediglich das Wasser zuschalten und die
                                                                   Kanonen per Joystick feinjustieren – innerhalb von
                                                                   fünf Minuten war die Gefahr komplett gebannt.

Pumpstation

                Das komplette Medienkonzept – von der Pneu-
              matik für die Linsenreinigung der Infrarotkameras
              über die Verdrahtung sämtlicher Komponenten bis
              hin zur Einbindung der Zusatzfunktionen in die be-
              stehende SPS – wurde durch die Elektroabteilung
              der KVA Linth erstellt und umgesetzt.
                                                                   Bunkerbrand am 29. Dezember 2016
Jahresberichte                                                                                               19

2 Projekt Fernwärme

  Am 26. Oktober 2015 haben die Abgeordneten              In der Folge wurde das Projekt in drei Lose ge-
der Erweiterung des Fernwärme-Netzes bis zum           splittet, um das Projektrisiko auf mehrere Unter-
Knotenpunkt «Eternit» mit einem Kredit von Fr.         nehmen zu verteilen. Die Lose 1 und 2 (ab KVA bis
6.8 Mio. zugestimmt. Der Bau ist in vollem Gange.      in die Region Gartencenter Grünenfelder) konnten
                                                       nach einem ordentlichen Ausschreibungsverfahren
  Das Jahr 2016 war geprägt durch die Planung.         am 30.11.2016 für die Tiefbauarbeiten an die Firma
Als Bauherrenvertretung konnte die Firma Ramboll       Toneatti AG in Bilten und für den gesamten Rohrlei-
AG in Zürich gewonnen werden. Dieses Planungs-         tungsbau an die Firma Lehmann 2000 aus Zofingen
büro hat im Auftrag der KVA die gesamte General-       vergeben werden. Das Los 3 musste beim Tiefbau
planung ausgeschrieben und das Projekt fachlich        nochmals neu ausgeschrieben werden, da kein
begleitet. Sieger der Ausschreibung war ARGE           Anbieter die Anforderungen der Ausschreibung
Durena (Lenzburg) / Marty Ingenieure AG (Ziegel­       erfüllen konnte. Die Vergabe erfolgte letztlich am
brücke) / tbf Marti AG (Schwanden). Die Firma          24.02.2017 an die Firma E. Kamm AG aus Mühle-
Durena ist spezialisiert auf die Planung und Baulei-   horn.
tung von Fernwärmesystemen, die Ingenieurbüros
Marty Ingenieure und tbf Marti sind einheimische         Das Projekt läuft seit der Projektidee schon über
Unternehmen und kennen die lokalen Verhältnisse        drei Jahre. Nachfolgend eine Zusammenfassung
bestens. Die Auftragsvergabe erfolgte am 20. April     der Meilensteine.
2016.

U-Dehnungsbogen der Fernwärmeleitung
20

Spatenstich                             Fernwärmegraben                                  Vor- und Rücklaufrohr

              Meilensteine
              Februar 2014      Start Abklärungen und Potentialanalyse mit Rytec
              November 2014     Projekt-Kickoff
              17.08.2015        Projektantrag durch Betriebskommission
              08.10.2015        Vorvertrag über Fernwärme mit der Eternit (Schweiz) AG
              26.10.2015        Projektfreigabe durch Abgeordnetenversammlung
              27.10.2015        Projektstart
              20.04.2016        Vergabe Generalplaner (Durena AG / Marty Ingenieure AG / tbf marti ag)
              14.06.2016        Einigung über den Kauf des ARA-Kanals im Anschlussbereich Eternit
              24.06.2016        Baueingabe
              08.11.2016        Vergabe Umbau Auskopplung KVA
              30.11.2016        Vergabe Rohrleitungsarbeiten und Tiefbauarbeiten Lose 1 & 2
              15.12.2016        Baubeginn mit Sonderbewilligung, Abhumusieren Los 1
              21.12.2016        Baubewilligung
              16.01.2017        Spatenstich
              24.02.2017        Vergabe Tiefbauarbeiten Los 3
              06.03.2017        Schaden durch Erdbeben und Unwetter (Kostenübernahme durch die Versicherung)
              31.03.2017        Wärmeliefervertrag Schulhaus Linth-Escher und weitere Abnehmer
              20.06.2017        Vergabe Unterstationen Eternit (Schweiz) AG

              Ab Redaktionsschluss geplante Arbeiten
              August 2017       Einbau der grossen Unterstation Eternit (Schweiz) AG, 2.8 MW
              August 2017       Umschluss vom alten auf den neuen ARA-Kanal
              September 2017    Einzug Fernwärmerohre in den alten ARA-Kanal
              September 2017    Start Inbetriebnahme bis Hauptschacht Nr. 2 der Mehrzweckhalle
              September 2017    Bau Rohrbrücke bei Autobahn
              September 2017    Einbau der kleinen Unterstation Eternit (Schweiz) AG, 0.8 MW
              Oktober 2017      Start Inbetriebnahme bis Eternit
              01.01.2018        Eternit am Netz
              März 2018         Letzte Umgebungsarbeiten Los 3
Jahresberichte                                                                                                     21

Projektsynergien                                      Beteiligte Firmen
   Während der Vorabklärungen betreffend Linien­        Ein derart umfangreiches Projekt bedingt die
führung der Fernwärmeleitungen konnten ver-           Zusammenarbeit mit den lokalen Werken und vie-
schiedene Werkleitungsprojekte eruiert werden,        len Fachfirmen. Auch namhafte Unternehmen aus
die das Fernwärmeprojekt mehr oder minder             dem Verbandsgebiet profitieren vom Ausbau der
tangierten. Die entsprechenden Projekte befanden      Fernwärme. Nachfolgend eine Übersicht:
sich zu diesem Zeitpunkt zwar in unterschiedlichen
Phasen, nichtsdestotrotz versuchte man, den Ver-      Bauherrschaft
antwortlichen die Synergien aufzuzeigen und diese     Fernwärme                      Zweckverband für Kehricht­
in der Folge zu nutzen.                                                              beseitigung im Linthgebiet

   So trafen zusätzlich zu unserem Projekt im Be-     Beteiligte Werke
reich Espenstrasse/Bahnhof Niederurnen im Los 3       Abwasser                       Abwasserverband Glarnerland
folgende Projekte aufeinander:
                                                      Gas                            Energie Zürichsee Linth AG
•	Abwasserverband Glarnerland: Ersatz Verbands-
   kanal                                              Wasser/Meteorwasser            Gemeinde Glarus Nord
•	Gemeinde Glarus Nord: Ersatz Meteorwasser­         EW                             Technische Betriebe Glarus Nord
   ableitung Espenstrasse/Amerika
•	Gemeinde Glarus Nord: Neue Transportwasser­        Generalplaner
   leitung von Oberurnen an Hauptleitung              Bauherrenberatung              Ramboll AG
                                                      Projekt-/Bauleitung Rohrbau    Durena AG
   Beide Werke zogen in der Folge ihre Sanierungs-
massnahmen zum Teil um einige Jahre vor und           Projekt-/Bauleitung Tiefbau    Marty Ingenieure AG
trugen damit massgebend zur wirtschaftlichen und      Projektleitung Tiefbau Stv.    tbf marti ag
technischen Optimierung des Gesamtprojektes bei.
So kann die Gemeinde Glarus Nord beispielsweise       Beteiligte Unternehmen
bei der Meteorwasserableitung ein teures Düker-       Analyse Bodenproben            Bachema AG
bauwerk eingesparen. Ebenso können die Fern-
                                                      Ansaaten                       BFL GmbH
wärmerohre fast ohne bauliche Massnahmen in
den alten ARA-Verbandskanal eingezogen werden.        Fernwärmezentrale KVA          Caliqua AG
Zudem kann die ARA-Sanierung heute deutlich           Tiefbau                        E. Kamm AG
einfacher und kostengünstiger ausgeführt werden,      Rissprotokolle                 Güttinger Baumanagement AG
als wenn die oben erwähnten Projekte bereits reali-
                                                      Spülbohrung                    Huber Leitungsbau GmbH
siert gewesen wären. Sowohl der Abwasserverband
als auch die Gemeinde Glarus Nord können tech-        Geologe                        Jäckli Geologie
nisch und wirtschaftlich vom Projekt profitieren.     Sanitärmeister                 Karl Stüssi Sanitär AG
                                                      Rohrbauarbeiten                Lehmann 2000
  Zusätzlich wurde der offene Fernwärmegraben
auf mehr als 50% der gesamten Linienführung           Lecküberwachung                Merki + Häfeli AG
von 3.5 km auch durch andere Werke genutzt. So        Bodenkundliche Baubegleitung myx GmbH
konnten einerseits die anfallenden Tiefbaukosten      Analyse Bodenproben            Niutec AG
bezüglich Gas, Wasser und EW anteilig auf die
beteiligten Unternehmen übertragen werden.            Unterstationen Eternit         Remcal AG
Andererseits wurde die Bevölkerung weniger lang       Setzungsmessungen              Terradata AG
durch die Bauarbeiten belastet.                       Tiefbau                        Toneatti AG
                                                      Sanitärmeister                 Tschus AG
22

     Projektfortschritt                                         Im Raum Bilten sind ebenfalls Abklärungen
       Bis jetzt sind wir mit dem Projekt sehr zufrieden.     bezüglich des Ausbaus im Gange. Auch hier sind ab
     Wir gehen davon aus, dass der Anschluss der              Herbst 2017 Sondierungsgespräche geplant.
     Eternit fristgerecht erfolgt. Technisch und finanziell
     bewegen wir uns im Rahmen der Erwartungen. Der           Vermarktung
     Ausbau der Etappe beträgt bei Redaktionsschluss            Um nach erfolgtem Ausbau der Fernwärme auch
     nahezu 80%.                                              Abnehmer zu finden, wurde ein Flyer realisiert,
                                                              der die wichtigsten Informationen und die von der
     Weiterer Ausbau                                          Betriebskommission festgesetzten Tarife enthält.
       Mit dem Anschluss der Firma Eternit ist das            Der Flyer und weitere Informationen können auf
     Projekt natürlich nicht abgeschlossen. Im Gegen-         der Homepage der KVA Linth (www.kva-linth.ch) im
     teil: In den nächsten Jahren wird es darum gehen,        Register «Fernwärme» abgerufen werden.
     weitere Abnehmer ab der Hauptleitung zu gewin-
     nen. Bereits konnte der eine oder andere Vertrag            Des Weiteren hat die KVA Linth einen neuen
     abgeschlossen werden. Weitere Gespräche mit              Mitarbeiter eingestellt. Als Leiter Energie wird er
     Interessenten sind geplant.                              sich vermehrt um das Geschäftsfeld Fernwärme
                                                              kümmern. Sein Aufgabenbereich umfasst neben
       An der letzten Abgeordnetenversammlung wur-            Planung und Betrieb auch den Verkauf von An-
     de auch ein Kredit von Fr. 1.7 Mio. zum Einbau von       schlüssen.
     Fernwärmerohren in der Stichstrasse Näfels / Mollis
     gesprochen. Die gemeinsame Planung mit den an-           Dank
     deren Werken hat im August 2017 definitiv begon-            Bis zum heutigen Datum sind wir mit dem
     nen. Die Strasse soll in den nächsten zwei Jahren        Projekt auf Kurs. Unser Dank gilt an dieser Stelle
     realisiert werden. Im Herbst 2017 beginnt die Kon-       ganz ausdrücklich den beteiligten Werken, den
     taktaufnahme mit interessierten Abnehmern auf            Planern und den ausführenden Unternehmen. Der
     dieser Teilstrecke. Vorgespräche haben teilweise         Gemeinde Glarus Nord danken wir für die wohl-
     bereits stattgefunden. Insbesondere möchten wir          wollende Berichterstattung im Gemeindemagazin
     den Abgeordneten in einer der nächsten Versamm-          «Iibligg» Nr. 2/2017. Der Dank geht aber auch an
     lungen auch die Realisierung der Verbindungslei-         den Kanton Glarus, der unser Projekt finanziell mit
     tung Eternit zur Stichstrasse zur Genehmigung vor-       der Übernahme von rund 10% der Kosten unter-
     legen können. Beispielsweise wäre der Anschluss          stützt. Für den Kanton Glarus ist die Nutzung der
     der Lintharena Näfels sehr interessant. Auf diese        KVA-Abwärme die mit Abstand grösste Einzelmass-
     Weise wäre in Glarus Nord die Hauptversorgung bis        nahme im Bereich der Energieeffizienz. Der Kanton
     Näfels/Mollis verlegt und könnte von dort aus noch       unterstützt nicht nur die KVA, auch die Abnehmer
     weiter ausgebaut werden.                                 können Fördergelder beantragen.

     Baustelle Fernwärmeleitung
Jahresberichte                                                                                                              23

                                                                                                              Montage Platten­
                                                                                                              bandförderer der
                                                                                                              Feinschlackenanlage

3 Projekt Feinschlacke

  Rund 330 Tonnen Kehricht verwertet die KVA            Wie eine Goldwaschpfanne
Linth jeden Tag. Darunter befinden sich jeweils            Und so funktioniert es: In einem ersten Schritt
rund zehn Tonnen Metall: Eisen, Kupfer, aber auch       wird die noch warme Kehrichtschlacke gesiebt. Me-
Edelmetalle wie Silber und Gold. Damit möglichst        tallpartikel mit einem Durchmesser von weniger
viel davon in den Stoffkreislauf zurückgelangt,         als zwei Millimeter werden mittels Nasswaschsieb
arbeitet die KVA Linth zusammen mit Partnern an         abgetrennt. Während die grösseren Teile mit der
der Entwicklung einer effizienten Feinschlackenauf-     bisherigen Nassschlackenaufbereitungsanlage
bereitungsanlage – ein Pionierprojekt.                  verarbeitet werden, gelangt die abgetrennte feine
                                                        Schlacke in die neue Feinschlackenaufbereitungs-
  Seit dem Jahr 2011 betreibt die KVA Linth eine        anlage. Dort wird sie mit Wasser verdünnt, ehe sie
moderne Nassschlackenaufbereitungsanlage, mit           in eine Zentrifuge gelangt, in der die Restteilchen
der Buntmetalle effizient zurückgewonnen wer-           weggeschwemmt werden. Zurück bleiben die wert-
den. Diese Art von Recycling entlastet die Umwelt       vollen Metallteilchen.
nachhaltig. Die wertvollsten Metallstücke – darun-
ter Kupfer, Silber und Gold – sind aber oft so klein,     Das Prinzip ist dasselbe wie beim Goldwaschen.
dass sie mit der herkömmlichen Aufbereitungs-           Durch ständiges Schwenken der Pfanne setzt sich
anlage nicht herausgefiltert werden können. So          das schwerere Gold in den Fangstufen ab. Die leich-
landen viele Wertstoffe in der Kehrichtschlacke und     tere Schlacke wird herausgetragen – zurück bleiben
schliesslich auf der Deponie.                           die feinen Goldpartikel – aber auch andere Metalle
                                                        wie Silber, Kupfer oder Zink.
  Um dies in Zukunft zu vermeiden, forscht die KVA
Linth zusammen mit Partnern an einem Verfahren,            Nach erfolgreichen Vorversuchen im Labor der
mit dem auch kleinste Metallpartikel gerettet wer-      HSR wurde auf dem Gelände der KVA Linth eine
den können. In Zusammenarbeit mit dem Institut          Demonstrationsanlage aufgebaut. Die Anlage läuft
für Umwelt- und Verfahrenstechnik der HSR Hoch-         als Pionierprojekt seit Anfang 2016 im Testbetrieb.
schule für Technik Rapperswil und der LAB-Geodur        Wie oft bei einem Entwicklungsprojekt muss auch
entsteht eine Feinschlackenaufbereitungsanlage,         hier Lehrgeld bezahlt werden. Der optimale Betrieb
mit der das gesteckte Ziel effizient erreicht werden    ist noch nicht erreicht – der Technologieanbieter
soll.                                                   arbeitet aber daran und wir sind zuversichtlich,
                                                        dass wir in den nächsten Monaten verlässliche und
                                                        aussagekräftige Erkenntnisse erhalten.
24

Betrieb und Unterhalt
     1 Allgemein                                            3 Unterhaltsarbeiten

        Selbstverständlich wurden auch im vergangenen         Der Unterhaltsaufwand ist jedes Jahr ähnlich –
     Geschäftsjahr wieder an allen Anlagenteilen um-        doch gibt es auch immer spezielle Revisionen oder
     fangreiche Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Dies       ungeplante Ereignisse.
     ist notwendig, um die Anlage in Schuss zu halten.
     Ein erheblicher Anteil der Mitarbeiter kümmert sich     Nachfolgend eine Zusammenfassung grösserer
     tagtäglich um die Anlage, denn jeder Betriebsun-       Unterhaltsarbeiten:
     terbruch ist sehr unangenehm, verursacht Mehr-
     aufwand und höhere Kosten.                             Elektrotechnik
                                                            •	Ersatz der ganzen KVA-Beleuchtung durch
       Die Unterhaltsarbeiten werden dokumentiert              energieeffiziente Lampen
     und jährlich in einem Revisions-Unterhaltsbericht      •	Start der Erneuerung der gesamten Haustechnik
     zu Handen der Betriebskommission erfasst. In              (Hard- und Software)
     den nächsten Monaten wollen wir uns auch mit           •	Zusätzliche Messstellen bei der Rostkühlung der
     einer Unterhaltssoftware befassen, die uns in der         OFL1
     Revisions- und Serviceplanung unterstützt, das
     Ersatz- und Verschleissteilmanagement optimiert,       Im Anlieferbereich
     die Dokumentation der einzelnen Komponenten            •	Ersatz der Hubseiltrommel Krananlage
     und Anlagenteile auf elektronischer Basis erleich-     •	Komplette Revision und Instandsetzung des
     tert usw.                                                 Schubbodens in der Anlieferhalle
                                                            •	Sanierung der Müllschere (Hydraulik/Ersatz der
                                                               Schnittmesser)
     2 Verfügbarkeit

       Beide Verbrennungslinien wiesen mit über 96.1
     bzw. 92.7 Prozent erneut eine hohe Verfügbarkeit
     auf:
     • Ofenlinie 1: 8‘421 Betriebsstunden
     • Ofenlinie 2: 8‘180 Betriebsstunden

       Bei der Linie 1 kann dieser Wert als überdurch-
     schnittlich bezeichnet werden, und die Anlage
     kann problemlos von einer jährlichen Revision zur
     nächsten gefahren werden. Bei der Linie 2 ist die
     Verfügbarkeit doch einiges geringer. Hier zeigt sich
     das hohe Alter der Linie, die auch in den nächsten
     Jahren eines erhöhten Unterhalts bedarf.               Reparatur Krananlage

                                                            Reparatur Schubboden
Jahresberichte                                                                                             25

B-Revision TG2 (Getriebe)                            Turboantrieb Turbospeisewasserpumpe

Verbrennung/Energieproduktion                        •	Installation einer Salzsäure-Pumpenstation
•	Nachrüstung der Primär- und Sekundärlüfter mit       inklusive Transferleitung zu den Stapeltanks für
   Frequenzumformern                                    sauren Wäscherabstoss (Ziel: «Nachschärfen von
•	B-Revison der Turbogruppe 2                          Quenchwasser»)
•	Service von Turboantrieb der Turbo Speise­        •	Modernisierung der FLUWA inklusive Komplett­
   wasser-Pumpe                                         austausch des Extraktionsbehälters und
•	Austausch von 3 Schlackentransport-Bändern           Installation eines neuen Rührwerks im dritten
                                                        Extraktionsbehälter
Im Bereich RGR                                       •	Erneuerung der Verrohrung und Messtechnik,
•	Ersatz der Staubmessungen nach dem E-Filter          Anpassung der Prozesslogik im PLS
•	Emissionskontrollmessung gemäss Luftreinhalte-    •	Ausstattung des ehemaligen Sedimentations­
   verordnung (LRV) durch TÜV Süd                       behälters der ABA mit einem zusätzlichen Rühr-
                                                        werk (Erhöhung der Verweilzeit, vollständigere
Im Bereich FLUWA                                        Ausfällung von Schwermetallen und Gips)
•	Rückbau des ehemaligen Kerzenfilters der          •	Anpassung des Konditionierungsbehälters,
   SAM-Anlage                                           Verwendung als Pumpvorlage für den neuen
•	Erhöhung der Lagerkapazität für Salzsäure (32%)      Kerzenfilter
   durch Umrüsten des ehemaligen Schwefelsäure-      •	Installation des neuen Kerzenfilters mit einer
   lagers                                               angestrebten Filtrationsleistung von 10 m3/h
•	Anpassung der Chemieabladestellen
                                                     Schlackenaufbereitung
                                                     •	Schadensbehebung beim Getriebe des Platten-
                                                        bands
                                                     •	Kleinere Reparaturarbeiten

                                                       Wie immer ist die Zusammenstellung nur eine
                                                     kleine Auswahl. Auf Wunsch kann der komplette,
                                                     rund 100 Seiten fassende Unterhaltsbericht bei der
                                                     KVA Linth eingesehen werden.

Wechsel der Förderbänder
26

Forschung und Entwicklung
       Auch im vergangenen Geschäftsjahr hat sich            Resultate
     die Geschäftsleitung mit dem einen oder anderen           Technisch ist es möglich, am Standort einer KVA
     Forschungsprojekt befasst.                              eine Power-to-Gas-Anlage zu betreiben. Aller-
                                                             dings gibt es bei der CO2-Wäsche aus dem Rauch-
                                                             gasstrom einer KVA keine belastbaren Referenzen.
     1 Power to Gas                                          Bei der Elektrolyse und Methanisierung liegen
                                                             bereits Referenzanlagen vor.
     Ausgangslage
       Mit der neuen Abfallverordnung (VVEA) hat der           Selbst wenn man verschiedenste Parameter wie
     Bund den KVA klare Zielvorgaben bezüglich der           Strom- und Gaspreise, Teilnahme am Sekundär-
     Mindestenergiemenge, die an externe Abnehmer            regelmarkt, Investitionskosten, Abschreibedauer
     abgegeben werden muss, gesetzt. Angerechnet             usw. optimal auslegt, ist die Wirtschaftlichkeit einer
     werden nur Strom oder Wärme, die Wärmeabgabe            derartigen Anlage aktuell nicht gegeben. Hinzu
     wird dabei höher gewichtet. In Zusammenarbeit           kommt, dass durch den Ausbau der Fernwärme und
     mit dem Gasversorger Energie Zürichsee Linth AG         die daraus resultierende verminderte Strompro-
     (EZL) wollte die KVA Linth herausfinden, ob mit         duktion nicht immer genügend erneuerbarer Strom
     der Produktion von Methan mittels einer 5 MW            zur Verfügung steht. Beim Strombezug müssen
     Power-to-Gas-Anlage ein weiteres Energieprodukt         somit auch Netzkosten kalkuliert werden.
     auf den Markt gebracht werden kann. Eine weitere
     Frage war, ob eine derartige Anlage auch zur Stei-        Laut Studie sind zudem die politischen Interessen
     gerung der Energieabgabe beitragen würde.               am Standort einer ländlichen KVA je nach Aus-
                                                             gangslage unterschiedlich. So möchte der Gaslie-
        Grundsätzlich sind bei der KVA Linth die Voraus-     ferant sein Produkt ökologisieren und möglichst
     setzungen für eine Power-to-Gas-Anlage gut: Für         viel Biogas abnehmen – die KVA hingegen hat den
     die Elektrolyse ist ein bestimmter Anteil an erneu-     Auftrag, den Abfall unter möglichst hoher Wärme-
     erbarem Strom vorhanden, und das für die Metha-         und Stromabgabe zu verwerten. Berücksichtigt
     nisierung notwendige CO2 kann aus dem Rauchgas          man die Tatsache, dass der Wirkungsgrad des Ab-
     gewaschen werden. Die Firma HZI Etogas GmbH             fallinputs mit seinem Energieinhalt bis zur Abgabe
     hatte unter Mithilfe der Hochschule Rapperswil          von Gas nur ca. 10 – 15% beträgt, wird deutlich,
     (HSR) in einer Studie u.a. folgende Fragen zu klären:   dass für eine KVA die prioritäre Abgabe von Wärme
     Kann ein Geschäftsmodell entwickelt werden, das         und Strom immer sinnvoller ist. Weil dies aber nicht
     es möglich macht, die richtige Energieform zum          zwingend für alle Standorte gilt, ist eine Einzelbe-
     richtigen Zeitpunkt an den Markt zu bringen und         trachtung notwendig.
     die Vorteile zu nutzen, welche z.B. die Speicherbar-
     keit von Gas oder die Teilnahme am Sekundärregel-       Weiteres Vorgehen
     markt bei der Stromproduktion mit sich bringen?           Die KVA Linth steht als Standort und Partner für
     Gibt es weitere Synergiepotentiale, beispielsweise      den Betrieb einer Power-to-Gas-Anlage (auch als
     beim Austausch von Wärme? Geklärt werden sollte         Leuchtturmprojekt) weiter zur Verfügung. Da die
     auch die Komplexität des Betriebs einer Power-­to-      Anlage aber keinen signifikanten Beitrag zur Lö-
     Gas-Anlage, insbesondere bei der CO2-Wäsche aus         sung anstehender Herausforderungen an die KVA
     dem Rauchgas.                                           Linth leisten kann, kommt eine Investition in diese
                                                             Technologie aus heutiger Sicht nicht in Frage. EZL
                                                             hingegen prüft die Umsetzung weiterhin.
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