2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Geschäftsbericht
                                  2011

 Bätterkinden         Bolligen         Bremgarten       Fraubrunnen        Grafenried

    Ittigen          Jegenstorf        Kirchlindach      Mattstetten      Moosseedorf

Münchenbuchsee    Ostermundigen          Stettlen     Urtenen-Schönbühl    Utzenstorf

   Vechigen      Wiler b. Utzenstorf   Zauggenried        Zielebach        Zollikofen
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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Inhaltsverzeichnis

Vorstand und Revisoren.......................................................................................... 4

Organigramm......................................................................................................... 5

Jahresbericht des Präsidenten................................................................................ 6

Jahresbericht des Geschäftsführers......................................................................... 8

Bericht Trainingsschule.......................................................................................... 11

Eine Geschichte aus dem Projekt EXTREM............................................................... 12

Erfolgsrechnung Betrieb........................................................................................14

Bilanz / Bestandesrechnung.................................................................................. 15

Ergebnisse und Erfolge.......................................................................................... 15

Mitarbeiter und Coaches....................................................................................... 17

Porträt..................................................................................................................18

Sponsoren und Gönner........................................................................................ 20

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Vorstand und Revisoren

Vereinsvorstand
Bandi Walter        ehem. Gemeindepräsident Münchenbuchsee, Präsident
Kaufmann Franz      ehem. Stv. Amtsvorsteher MBA, Vizepräsident
Tainasti Florence   Geschäftsführerin AMI Ittigen, Aktuarin
Funk Stefan         Gemeindepräsident Zollikofen, Gemeindevertreter
Graf Norbert        Betriebsökonom AKAD/VSH, Gemeinderat Jegenstorf
Reber Kurt          Reallehrer, Mitglieder- und Firmenwerbung
Roth Regula         Sekretärin THB, Finanzen Verein
Rüedi Urs           Geschäftsführer / Inhaber Maschinenfabrik

Moser Matthias      Geschäftsführer (mit beratender Stimme)

Revisoren
Bichsel Daniel      Finanzverwalter, Revisor Betrieb
Bieri Marcel        Unternehmer, Revisor Verein
Nydegger Beat       Dipl. Wirtschaftsprüfer, Revisor Verein

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Organigramm

                                                                       Verein ALP Grauholz
                                                                        Hauptversammlung

                                                                                                Revision Verein
                                                         Revision Betrieb
                                                                                                  Marcel Bieri
                                                          Daniel Bichsel
                                                                                                 Beat Nydegger

                                                                       Präsident Vorstand
                                                                           Walter Bandi

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                                                Finanzen Verein
      Firmenwerbung       Öffentlichkeit                                        Aktuarin               Vertreter Gemeinde   Mitgliederwerbung    Vizepräsident
                                               Mitgliederbeiträge
         Urs Rüedi          Kurt Reber                                      Florence Tainasti              Stefan Funk         Norbert Graf     Franz Kaufmann
                                                   Regula Roth

                                                                            Geschäftsführer
                                                                             Matthias Moser

                      Stv. Geschäftsführerin      Sekretariat                  Lernende                     Coaches         Leiter Networker
                            Lisa Ammann           Claudia Buri                Praktikanten                                      Erich Roth

    Stand 1.1.2012
2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Jahresbericht des Präsidenten

Einmal mehr dürfen wir feststellen, dass uns wohl fast keine Grenzen
gesetzt werden und wir unseren Zenit immer noch nicht erreicht haben.

Die neue Rekordmarke von 102 Erfolgen darf wirklich alle Beteiligten mit Stolz
erfüllen. Dies ist unter der professionellen, kompetenten Leitung unseres Ge-
schäftsführers dem grossen Engagement und den Motivationskünsten all unserer
Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Coaches zu verdanken. Selbstverständlich sind
wir auch auf unsere Partnergemeinden, Vertragspartner, Institutionen und gross-
zügigen Geldgeber wie aber auch auf offene, hilfsbereite Betriebe angewiesen.

Partnergemeinden
Im Berichtsjahr kamen zu den bisherigen 17 Partnergemeinden neu Grafenried,
Wiler bei Utzenstorf und Zielebach dazu.

Sitzungswesen
Der Vorstand traf sich an 7 Sitzungen. Daneben wurden diverse Bürositzungen
und Besprechungen durchgeführt.

Die Hauptversammlung fand am 28. April 2011 im Restaurant Kreuz in Zollikofen
statt. Nach dem statutarischen Teil berichteten vier Jugendliche über ihre Erfahrun-
gen mit der ALP Grauholz und was sie sich für ihre Zukunft wünschen, bevor es
zum traditionellen Apéro mit regem Gesprächsaustausch kam.

Wichtigste Tätigkeiten im Berichtsjahr
Der Standortwechsel aus der Gründergemeinde Zollikofen in den bernapark
nach Deisswil bei Stettlen wurde ohne Komplikationen vollzogen. Dank diesem
Umzug können viele Arbeitsabläufe optimiert, vereinfacht werden.

Unsere 31 Coaches treffen sich monatlich zu einem Erfahrungsaustausch. Um
einen besseren Schutz der Privatsphäre bieten zu können, verfügen einige von
ihnen über ein ALP-Mobiltelefon, mit welchem ALP-intern gratis telefoniert
werden kann.

Die neue Webseite www.alpgrauholz.ch wird rege besucht.

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Eine schriftliche Umfrage bei unseren Lehr- und Praktikumsbetrieben hat ergeben,
dass eine Betreuung während der Lehre nicht in jedem Fall gewünscht wird. Das
Angebot, sich bei Problemen an die ALP Grauholz wenden zu können, wird jedoch
begrüsst und wurde bereits von sechs Betrieben in Anspruch genommen.

Wechsel im Vorstand
Auf die Hauptversammlung 2012 haben der Begründer und langjährige Geschäfts-
führer Franz Kaufmann aus Zollikofen so wie Norbert Graf aus Jegenstorf ihren
Austritt aus dem Vorstand angekündigt.

Dank
Gerne danke ich allen recht herzlich, die zum guten und äusserst erfolgreichen
Gelingen beigetragen haben. Ich hoffe, dass sie sich weiterhin für unsere Institution
einsetzen und damit wirkungsvoll mithelfen, Jugendlichen eine Zukunftsperspektive
zu bieten, sie in einen geregelten Arbeitsprozess und damit in unsere Gesellschaft
zu integrieren.

Walter Bandi, Präsident

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Jahresbericht des Geschäftsführers

Die ALP Grauholz darf wiederum auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.
Mit dem Start von zwei neuen Projekten und der laufenden Anpassung des
Angebotes war 2011 spannend aber auch intensiv. Weiterhin grossen Wert
haben wir auf den Auf- und Ausbau der Beziehungen zu anderen Institutio-
nen gelegt. Im laufenden Jahr sollen diese gefestigt und die neuen Projekte
konsolidiert werden.

Erstmals über 100 Erfolge
Im Jahr 2011 hat die ALP Grauholz für 102 junge Menschen eine Möglichkeit für
den Einstieg ins Berufsleben gefunden. Dies entspricht einer Steigerung von rund
33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Anmeldungen ist im gleichen Zeit-
raum von 164 auf 181 (+10 %) angestiegen. Die Details zu diesen Zahlen sind in
der Statistik aufgeführt.

Unübersichtliche Angebotsvielfalt
Angebote für die berufliche Integration von Jugendlichen gibt es viele. Diese Vielfalt
ist nicht nur positiv. Sie kann auch zu Überbetreuung oder Verunsicherung führen.
Schlimmer noch, die jungen Menschen können zur Ansicht gelangen, dass noch
genügend weitere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sollte es bei der einen oder
anderen Anlaufstelle nicht klappen. Dass dies keinen Sinn macht und nur unnötige
Kosten verursacht, liegt auf der Hand.

Zusammenarbeit ist wichtig
Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ist enorm wichtig. Nur wenn
«man» sich gegenseitig kennt, ist es möglich, Überschneidungen im Angebot
oder Konkurrenzsituationen zu verhindern.

Oft ist es unumgänglich, dass sich mehrere Institutionen um einen jungen Men-
schen kümmern. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sozialdienste, die RAVs
oder ähnliche Stellen involviert sind. Hier sind eine intensive Zusammenarbeit und
die gegenseitige Absprache sehr oft die Schlüssel zum Erfolg. Dieses gemeinsame
Vorgehen war und ist mir deshalb ein zentrales Anliegen. Ich danke an dieser Stelle
allen Beteiligten herzlich für die Zusammenarbeit und die grosse Unterstützung.

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Projekte
Dank der grossen Unterstützung der Robert und Rosa Pulfer Stiftung konnte das
Projekt EXTREM auch in diesem Jahr weitergeführt werden. So wurden 24 Jugend-
liche betreut, von denen zehn in eine Lehrstelle vermittelt werden konnten.

Im Frühjahr wurde zudem das Projekt PRAKTIKA gestartet. Damit soll erreicht wer-
den, dass stellenlose Jugendliche umgehend eine Beschäftigung im ersten Arbeits-
markt und damit eine sinnvolle Tagesstruktur erhalten. Dank der spontanen Bereit-
schaft vieler Betriebe konnten rasch fast 30 solche Plätze geschaffen werden. Auch
wenn der Praktikumsstart manchmal etwas harzig war, zeigte sich doch bald, dass
dieser Weg sehr sinnvoll und zweckmässig ist. Die 2011 absolvierten 23 Praktika waren
sicher mit ein Grund für die Steigerung der erfolgreichen Lehrstellenvermittlungen.

Als zweites neues Projekt im Berichtsjahr hat die ALP Grauholz im Herbst die Trai-
ningsschule ins Leben gerufen. Hier werden junge Menschen, die seit längerer Zeit
keine Schule mehr besucht haben, wieder auf den Schulalltag vorbereitet. Da das
Durchschnittsalter der zu vermittelnden Jugendlichen laufend steigt (mittlerweile
liegt es bei rund 19 Jahren), ist dieses Angebot umso wichtiger. Erfreulich ist, dass
die jungen Menschen diese Möglichkeit, gerade auch im Zusammenhang mit einem
Praktikumseinsatz, sehr schätzen. Dies zeigt die Tatsache, dass der Schulbesuch
recht zuverlässig erfolgt.

Finanzielle Situation
Die Rechnung 2011 schliesst mit einem kleinen Gewinn ab, was uns auch ermöglich-
te, auf einen Beitrag aus der Vereinsrechnung zu verzichten. Allerdings darf dabei
nicht ausser Acht gelassen werden, dass dieses Ergebnis nur dank der Unterstüt-
zung der Robert und Rosa Pulfer Stiftung möglich war. Es muss daher das Ziel sein,
die Betriebsrechnung im Kerngeschäft wieder ausgeglichen zu gestalten und für die
zusätzlichen Projekte eine sichere Finanzierung zu erhalten.

Im Budget für das Jahr 2012 wird dieser Tatsache bereits Rechnung getragen. Das
vom Vorstand genehmigte Budget weist deshalb für das Kerngeschäft ein ausge-
glichenes Budget aus, und die zusätzlichen Gelder der Pulfer Stiftung werden nur
noch für die Weiterführung der Projekte eingesetzt.

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2011 Geschäftsbericht - ALP Grauholz
Ausblick
War 2011 von vielen Veränderungen und Neuerungen geprägt, soll im laufenden Jahr
nun der Fokus auf die Festigung und Stabilisierung des Angebotes und der Projekte
gelegt werden. Die Ergebnisse der laufenden Projekte werden dabei genau aus-
gewertet. Dies dient als Grundlage zum Entscheid über deren Weiterführung und
allenfalls auch als Argument zur Anerkennung als kantonales Angebot und damit
zur Sicherstellung der weiteren Finanzierung.

Auch im laufenden Jahr wird die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten einen
wichtigen Schwerpunkt bilden.

Dank
Die grosse Stärke der ALP Grauholz liegt darin, dass sie immer wieder auf die
Unterstützung vieler Menschen und Institutionen zählen darf. Hier einzelne
Namen zu nennen, würde den Umfang des Jahresberichts sprengen.

Deshalb allen, mit denen ich zusammenarbeiten darf und die mich bei meiner
Arbeit unterstützen, herzlichen Dank!

Matthias Moser, Geschäftsführer

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Bericht über die Trainingsschule ALP

Am 25. Oktober 2011 starte die erste Klasse der neuen ALP Trainingsschule mit
sechs Schülern und zwei Schülerinnen den Unterricht. Aktuell unterrichten Cécile
Züttel, Kurt Gilgen und Patrick Heimann – sie alle sind Coaches bei der ALP mit Er-
fahrung in der Erwachsenenbildung – jeweils abwechselnd am Dienstagnachmittag
vier Lektionen Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildenden Unterricht. Die Schule
befindet sich in den Räumlichkeiten der Lehrwerkstätten Bern am Standort Felsenau.

Aller Anfang ist schwer
Von den Teilnehmenden wird nun neu erwartet, dass sie während vier Lektionen
still sitzen bleiben, sich laufend Notizen machen, einander zuhören, selbständig
Texte vortragen und Rechenaufgaben lösen. Auch die Schüler und Schülerinnen
stellen hohe Erwartungen an die Sachkompetenz der Lehrer und deren Gabe, auf
verschiedenen Niveaus gleichzeitig unterrichten zu können. Ganz zentral für die
Schüler/innen ist der praktische Nutzen des Gelernten in Bezug auf ihre Berufswahl
und die mögliche Lehrstelle.

Positive Bilanz
Der Unterricht ist für die eingeschriebenen Jugendlichen obligatorisch. Es wird eine
Präsenzliste geführt, und regelmässige Tests sichern die Fortschrittskontrolle. An der
Lehrerkonferenz vom 23. Januar 2012 wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen. Der
Unterricht findet Zustimmung bei allen Beteiligten. Sie sind der Ansicht, dass die
ALP Trainingsschule als Ergänzung zu einem Berufswahlpraktikum eine gute Vorbe-
reitung für Lehre und Berufsschule darstellt und in dieser Form als Projekt fortge-
setzt werden sollte.

Willkommene Abwechslung
Am letzten Unterrichtstag vor Weihnachten besuchten Kurt Gilgen und Cécile Züttel
mit den Schülern das Museum für Kommunikation. Für alle war dieser Museums-
besuch ein einmaliges Erlebnis. Die Schülerinnen und Schüler wünschen weitere
solche Besuche bei Institutionen und Betrieben, sie sind deshalb für das nächste
Semester bereits in Planung.

Eine spannende Herausforderung stellt sicher auch die Erarbeitung des Theater-
stückes «Wenn Zwei sich finden» dar. Dieses wird anlässlich der Hauptversammlung
der ALP Grauholz vor Publikum aufgeführt.

Patrick Heimann, Coach

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Projekt EXTREM,
                das Integrationsprojekt für Jugendliche,
                     die es besonders nötig haben

Die Geschichte von Alwaa* (Jahrgang 1991)
Alwaa ist in Afghanistan geboren und hat die 7. bis 9. Klasse auf Stufe Realschule
in der Schweiz besucht. Zudem hat sie an einer Privatschule ein 10. Schuljahr ab-
solviert. Ihre Eltern stammen aus Afghanistan, gehörten dort offenbar zur Elite und
mussten das Land aus politischen oder religiösen Gründen verlassen.

Vieles was Alwaa erzählt, ist nicht fassbar und entspricht möglicherweise nicht der
Wahrheit. Deshalb sind auch die Angaben zu ihren Eltern nicht gesichert. Die junge
Frau neigt dazu, sich ein Bild der Welt zu machen, das ihren Wünschen und nicht
unbedingt den Tatsachen entspricht. Da beide Elternteile nur arabisch sprechen, ist
es schwer, Klarheit zu erlangen.

Sicher ist jedoch, dass Alwaa die Anforderungen ihrer Eltern nicht erfüllen kann. Die
Mutter ist absolut der Ansicht, dass ihre Tochter ein Studium absolvieren sollte. Mit
einem knapp genügenden Realschulzeugnis ist dies in der Schweiz aber unmöglich.
Eine Lehre als Büroassistentin hat sie bereits abgebrochen.

Angebliche Gesundheitsprobleme
In mehreren Gesprächen konnte Alwaa davon überzeugt werden, dass auch ande-
re Berufe (z.B. Detailhandel) interessante Perspektiven bieten. Dieser Erfolg hatte
jedoch nur kurz Bestand. Eine Schnupperlehre in einem Schuhgeschäft hat sie nach
drei Stunden abgebrochen, weil sie Schuhschachteln tragen musste, was angeblich
zu Rückenproblemen führte.

Alwaa führt immer wieder gesundheitliche Probleme als Entschuldigung für ihre
fehlende Leistungsfähigkeit oder ihren mangelnden Leistungswillen an. Da die Ärzte
aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben, muss diese Beurteilung so akzep-
tiert werden.

Koordiniertes Vorgehen
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Zusammenarbeit mit dem
zuständigen Sozialdienst sehr gut ist. Alwaa hätte den Kontakt zum Coach der ALP
Grauholz längst abgebrochen, wenn der Sozialarbeiter nicht dafür gesorgt hätte,
dass dieser wieder aufgenommen wurde.

*Alle Angaben zur Person sind anonymisiert. Rückschlüsse auf existierende Personen sind rein zufällig.

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Alwaa nimmt jeden vereinbarten Termin wahr. Die verlangten Unterlagen, die mög-
licherweise ein schlechtes Licht auf sie werfen könnten, vergisst sie jedoch immer
wieder, so beispielsweise die Absenzenkontrolle der Berufsschule: Im Zeugnis des
1. Semesters hat sie weit über 100 Stunden unentschuldigte Absenzen. Begründun-
gen dafür liefert Alwaa viele und immer wieder andere.

Lichtblick und Rückschläge
Nach intensiver Suche ist es gelungen, Alwaa eine Praktikumsstelle als Büroassis-
tentin zu beschaffen. In diesem Praktikum wurde sie herzlich aufgenommen und sie
fühlte sich vom ersten Moment an wohl. Möglicherweise zum ersten Mal in ihrem
Leben wurden Alwaa Vertrauen und Anerkennung entgegengebracht. Dank dieser
veränderten Situation setzte sich Alwaa nun vollumfänglich für die Lehrstellensuche
ein. Schlussendlich führte dies zum Erfolg und kurz vor Lehrbeginn konnte ein Lehr-
vertrag als Büroassistentin EBA unterzeichnet werden.

Gegen Ende des zweiten Lehrjahres hat sie sich ein Vergehen zu Schulden kommen
lassen, das die sofortige Auflösung des Lehrvertrages zur Folge hatte. Alwaa bedau-
erte dies sehr und hat sich mit Unterstützung der ALP Grauholz und den Sozial-
diensten intensiv um eine neue Lehrstelle bemüht. Bereits nach kurzer Zeit konnte
sie erneut einen Lehrvertrag für die Fortsetzung der Lehre unterzeichnen.

Mit Stolz hat sie sich im Herbst mit einen Notendurchschnitt von 5.2 wieder bei der
ALP Grauholz gemeldet und um Unterstützung bei der Suche nach einem Lehrbe-
trieb für eine Anschlusslehre als Kauffrau EFZ gebeten. Schnell wurde klar, dass sie
diese Unterstützung nicht mehr braucht und kleine Tipps zum Bewerbungsschreiben
vollständig genügten und kurze Zeit später war auch der Lehrvertrag für die An-
schlusslehre unter Dach und Fach.

Fazit
Die Möglichkeiten von EXTREM sind beschränkt. In enger Zusammenarbeit mit allen
involvierten Stellen ist jedoch Vieles möglich. «Nicht aufgeben» und immer weiter
fördern und fordern führt auch in Fällen, die auf den ersten Blick als ausweglos
erscheinen, sehr oft zum Erfolg.

Matthias Moser, Geschäftsführer

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Erfolgsrechnung Betrieb 2011

                        Rechnung 2011            Budget 2011

                     Aufwand         Ertrag   Aufwand     Ertrag

Leistungsvereinbarungen		           126’883.20 		 130’000.00
Gemeinden
Kantonsbeitrag (MBA)		              24’000.00 		         24’000.00
Leistungsvereinbarung SRK		           6’300.00		                 –
Beiträge für Projekte		             192’950.00 		       190’300.00
Leistungsauftrag BECO 		             18’000.00		         25’000.00
(Verfügungen RAV)
Leistungsvereinbarung MBA		                  – 		        5’000.00
(Case Management)
Leistungsentschädigung		             8’300.00 		         8’000.00
Diverse
Beitrag aus Vereinskasse		                  – 		         6’000.00
Zinsertrag		                           401.85 		           200.00

Lohnkosten                106’428.60 		 128’700.00
Weiterbildung                 1’777.60 		  5’000.00
Geschäftsführung            51’840.00 		  51’600.00
Entschädigungen             21’299.90 		 25’000.00
Büromiete, Nebenkosten,      2’448.45 		   2’000.00
Reinigung
Infrastruktur, Bürokosten    23’135.50 		 17’000.00
Öffentlichkeitsarbeit         2’526.10 		  3’000.00
Übrige Kosten                 4’502.75 		  3’000.00
Abschreibungen                4’579.75 		  3’000.00
Projektaufwand EXTREM        8’944.50 		          –
Projektaufwand PRAKTIKA     90’563.20 		 90’000.00
Projektaufwand                8’138.45 		 50’000.00
Trainingsschule
Reservebildung             50’000.00 		 50’000.00
für kommende Projekte

TOTAL               376’184.80 376’835.05 408’300.00 408’300.00
Ergebnis                    +650.25                +0.00

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Bilanz / Bestandesrechnung 2011

                                       Aktiven      Passiven

Bürokasse                                 804.90
Postkonto                               41’765.81
Depositenkonto                         20’610.60
Debitor VST                                469.95
Debitoren                                7’150.00
Anlagevermögen                          5’586.00

Kreditoren		                                         9’356.74

Organisationskapital		                               16’380.27
Reserve für kommende Projekte		                     50’000.00
                                                                 17’030.52
+/- Ergebnis Erfolgsrechnung		                         650.25

TOTAL                                  76’387.26    76’387.26

                       Ergebnisse und Erfolge

                                   Anzahl Bewerber/innen

                           2008         2009          2010         2011
Anmeldungen                 123          156           164          181
Übertrag aus Vorjahr         45           38           44           47
Laufende Abklärungen        -38          -44           -47         -64
Abgeschlossen               130          150           161         164
Weitergeleitet              -14          -28           -47         -44
Abgemeldet (eig. Lösung)    -26          -25           -37          -18
Kontakt abgebrochen         -13          -20            0            0

Erfolge                     77           77            77          102

                                  15
Vermittlungen 2011 in folgenden Ausbildungen bzw. Berufsbereichen

Lehrstellen (EFZ)                             Verschiedene Praktika
2x   Automobilfachmann                        1x   Fachfrau Betreuung Kinder
6x   Detailhandelsfachfrau/mann               2x   Büroassistent/in
1x   Zimmermann                               1x   Assistentin Gesundheit + Soziales
3x   Metallbauer                              2x   Fachfrau Betreuung
2x   Schreiner                                1x   Au Pair
1x   Hotelfachfrau                            1x   Fachfrau Gesundheit
1x   Zierpflanzengärtnerin                    1x   Hauswirtschaftspraktikerin
1x   Zeichner Fachrichtung Architektur
2x   Coiffeuse                                Berufseinstiegspraktikum BEP
2x   Gleisbauer                               1x   Schreiner
2x   Elektroinstallateur                      1x   Logistiker
1x   Elektroniker                             1x   Detailhandelsassistent/in
2x   Logistiker                               1x   Büroassistentin
2x   Veranstaltungsfachmann                   1x   Restaurationsangestellter
3x   Informatiker                             1x   Küchenangestellte
2x   Fachfrau Gesundheit
2x   Sanitärinstallateur                      Projekt EXTREM
4x   Kauffrau/Kaufmann,                       1 x Detailhandelsassistent
1x   Restaurationsfachfrau                    1 x Hauswartgehilfe
1x   Kunststofftechnologe                     1 x Küchenangestellter
1x   Augenoptikerin
1x   Fachmann Kundendialog                    AIT-Praktika
1x   Montage-Elektriker                       3x   Mitarbeiter/in Produktion
1x   Lastwagenführer                          6x   Detailhandelsassistent/in
1x   Pharma-Assistentin                       1x   Spengler
                                              1x   Schreinerpraktiker
Grundausbildung mit Attest (EBA)              1x   Mitarbeiter Betriebsunterhalt
2x   Schreinerpraktiker/in Insos              2x   Büroassistent/in
7x   Detailhandelsassistent/in                1x   Hauswirtschaftspraktikerin
2x   Büroassistentin                          2x   Küchenangestellte/r
2x   Logistiker                               1x   Logistiker
1x   Restaurationsangestellte                 1x   Restaurationsangestellter
1x   Hauswirtschaftspraktiker Insos           1x   Pflegeassistentin
1x   Gärtnerpraktiker                         1x   Mitarbeiter Sohlerei
2x   Assistentin Gesundheit + Soziales        1x   Automobilassistent

Vorlehren                                     Feste Arbeitsstellen
1x   Fachfrau Betreuung Kinder                1x   Gärtner
1x   Bäckerei-Konditorei-Confiseur            1x   Pflegerin
2x   Hauswirtschaftspraktikerin               4x   Detailhandelsfachfrau
2x   Schreinerpraktiker                       1x   Logistiker
1x   Polydesignerin 3D
1x   Restaurationsangestellter                Schulen
2x   Detailhandelsassistent/in                1 x 10. Schuljahr BFF
                                              1 x Kauffrau
                                              1 x Vorkurs Schule für Gestaltung

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Mitarbeiter und Coaches

Team Kontaktstelle
Moser Matthias          Geschäftsführer, Coach
Ammann Lisa             Stv. Geschäftsführerin, Coach
Buri Claudia            Assistentin, Coach
Hebeisen Fabienne       Lernende
Al-Tamimi Nour          Praktikant

Coaches
Bohrer Christine        Personalfachfrau
Bürki André             Informatiker, Projektleiter
Bühlmann Elvira         Dipl. Soziokulturelle Animatorin FHZ
Eggel Samuel            Sozialarbeiter i. A.
Friedli Ueli            Gymnasiallehrer
Gfeller Jeannine        Dipl. Führungsfachfrau
Gilgen Kurt             Dipl. Verbands-NPO Manager
Heer Gabriela           Berufs- und Laufbahnberaterin
Heimann Patrick         Personalfachmann
Herrmann Johanna        Sozialpädagogin, Lehrerin
Imhof Urs               Sozialarbeiter
Kämpf Patrik            Sozialarbeiter
Kauter Jürg             Lehrer
Kobler Norbert          Ref. Pfarrer, Psychologischer Berater
König Hans              Landwirt, Ing. Agronom HTL
Moser Thomas            Dipl. Marketingleiter
Oberlin Marion          Dipl. Direktionsassistentin
Ruch Martin             Sozialarbeiter, Supervisor
Ryter Claudia           Bachelor in Betriebsökonomie
Schaller Rebekka        Dipl. Erwachsenenbildnerin HF
Schneeberger Willy      Elektromechaniker, Berufsbildner, Experte
Schneider Werner        Personalfachmann
Schwarzenbach Barbara   Ernährungsberaterin HF
Stucki Anita            Erwachsenenbildnerin
Zürcher Simone          Lehrerin, Musiklehrerin
Züttel Cécile           Kauffrau, Erwachsenenbildnerin

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Porträt

Die ALP Grauholz ist…
…ein gemeinnütziger Verein, dessen Ziel es ist, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Gemäss der Leitidee «Der Einstieg in die Berufswelt und damit die Gestaltung der eigenen
Zukunft soll allen offen stehen, die sich ehrlich darum bemühen» unterstützt die Aktion
Lehrstellen und Praktikumsplätze, ALP Grauholz, junge Menschen, die diesen Schritt aus
unterschiedlichen Gründen nicht selbst schaffen.

Die ALP Grauholz unterstützt…
…schulentlassene Jugendliche bis 25 Jahre bei ihrer Suche nach einer geeigneten Lehrstelle
oder einem Praktikumsplatz.

Für Jugendliche aus den Gemeinden
Bätterkinden, Bolligen, Bremgarten, Fraubrunnen, Grafenried, Ittigen, Jegenstorf, Kirchlindach,
Mattstetten, Moossee¬dorf, Münchenbuchsee, Ostermundigen, Stettlen, Urtenen-Schönbühl,
Utzenstorf, Vechigen, Wiler b.U., Zauggenried, Zielebach und Zollikofen
ist die Unterstützung kostenlos.

Die Dienstleistungen der ALP Grauholz werden von den Partnergemeinden, vom Mittelschul-
und Berufsbildungsamt des Kantons Bern MBA, vom Berner Wirtschaftsamt beco und durch
Sponsoring von Personen und Firmen abgegolten.

Die ALP Grauholz vermittelt…
•   Lehrstellen EFZ
•   Attestausbildungen EBA
•   Anlehren
•   Vorlehren
•   Arbeits- und Integrationstrainings EXTREM
•   Berufspraktika
•   Berufseinstiegspraktika
•   diverse Praktika

Die ALP Grauholz betreut…
…rund 200 Jungendliche pro Jahr. Gut die Hälfte davon fasst in der Regel erfolgreich in
der Arbeitswelt Tritt. Wird keine Lehr- oder Praktikumsstelle gefunden, kann wenigstens
der weitere Weg aufgezeigt und damit eine Weiterleitung an die dafür zuständigen Stellen
vorgenommen werden.

Die ALP Grauholz handelt…
…unbürokratisch und effizient. Auf der Kontaktstelle in Deisswil bei Stettlen teilen sich drei
Mitarbeitende und eine Lernende die anfallenden Arbeiten. Die Kontaktstelle ist Anlauf- und
Beratungsstelle in einem. Hier laufen die Fäden zusammen. Hier werden die Anmeldungen der
Jugendlichen entgegengenommen, die Aufnahmegespräche geführt, die Arbeiten der Coaches
koordiniert, Betriebe beraten, administrative Arbeiten erledigt etc.

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Die ALP Grauholz arbeitet…
…mit persönlichen Coaches, das heisst mit gestandenen Berufsleuten, die ihre Erfahrungen
weitergeben. Sie begleiten die Jugendlichen, motivieren sie, analysieren ihre Situation, vermit-
teln, klären ab, organisieren und sind zugleich Ansprechpartner für die Betriebe.

Die ALP Grauholz fördert…
…Schlüsselkompetenzen, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, selbstverantwortliches Handeln,
Durchhaltewillen sowie den angemessenen Umgang mit Mitmenschen.

Die Abläufe werden individuell auf die Jugendlichen abgestimmt und so effizient wie möglich
abgewickelt. Alle Handlungen im Rahmen des Coachings sind so ausgestaltet, dass sie die
realen Abläufe in der Arbeitswelt widerspiegeln und so bereits zum erforderlichen Lernprozess
gehören. Dadurch werden die Erfolgschancen der Ratsuchenden erheblich verbessert.

Die ALP Grauholz schafft...
…Tagesstrukturen in der Arbeitswelt. Dank der engen Zusammenarbeit mit der lokalen Wirt-
schaft, können in verschiedenen Berufsfeldern rasch und einfach Praktikumsplätze angeboten
werden. Diese Praktika im ersten Arbeitsmarkt ermöglichen den Jugendlichen, sich an das
Berufsleben zu gewöhnen, die geforderten Sozialkompetenzen einzuüben und einen Einblick
in verschiedene Berufe zu gewinnen. Zudem erhalten die Jugendlichen eine sinnvolle Tages-
struktur und erfahren oft erstmals Anerkennung für ihren Einsatz.

Die ALP Grauholz hat…
…zum Grundsatz, dass allen Jugendlichen der Einstieg in die Arbeitswelt und damit die
Gestaltung einer eigenen unabhängigen Zukunft ermöglicht werden soll und muss. Die enge
und möglichst unbürokratische Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und die individuelle Betreu-
ung durch erfahrene Berufsleute sind dabei zwar keine Erfolgsgarantie aber ein erfolgreicher
Ansatz.

Die ALP Grauholz setzt sich…
…als eigenständige, innovative und wirtschaftsnahe Organisation weiter für
die berufliche Integration ein. Sie will in Zusammenarbeit mit Behörden und anderen
Organisationen stets rasch und flexibel auf Veränderungen im Arbeits- oder Lehrstellen-
markt reagieren können.

Die ALP Grauholz sucht…
…laufend Lehr- und Praktikumsbetriebe sowie Coaches. Es braucht immer wieder sozial
eingestellte Persönlichkeiten, die sich für die Gesellschaft engagieren. Wer bei der ALP Grau-
holz mitmacht, tut dies aus der Überzeugung und in der Gewissheit, dass ein soziales Problem
besteht, das nicht zuletzt auch aus wirtschaftlichen Gründen gelöst werden muss.

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Sponsoren und Gönner 2011

                         Sponsoren
              Ev.-Ref. Kirchgemeinde Zollikofen
               Frauenverein Münchenbuchsee
                    Frauenverein Zollikofen
            Robert und Rosa Pulfer Stiftung, Ittigen
             Rotary Club, Bern-Münchenbuchsee

                          Gönner
              Gemeindeverwaltung Kirchlindach
                  Graf Norbert, Jegenstorf
                 Grünig Ernst, Mooseedorf
            Muntwyler Energietechnik AG, Zollikofen
                   Rohr Marlis, Hindelbank

             bernapark | Bernstrasse 1 | 3066 Stettlen
Telefon 031 911 60 20 | info@alpgrauholz.ch | www.alpgrauholz.ch
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