DEIN BEGLEITER IM FASTENMONAT - Honeyletter
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Am ersten Tag des Ramadan begleitet uns der weibliche Vorname Huda. Huda bedeutet Rechtleitung. Das Fasten als eine der fünf Säulen des Islam ist für viele ein wichtiger Teil ihres Weges auf dem Weg zu mehr Taqwa, also Gottesfurcht. Damit in Verbindung steht die Rechtleitung auf dem Wege Gottes. Wir können dafür beten und Gott darum bitten, durch das Fasten und unsere guten Taten im Ramadan auf den rechten Weg geführt zu werden. Huda wird im Koran mehrfach erwähnt, zum ersten Mal jedoch im zweiten Vers der zweiten Sure des Koran: „Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen, die an das Verborgene glauben, das Gebet verrichten und von dem, womit wir sie versorgt haben, ausgeben…“
Der männliche Vorname Habib begleitet uns am zweiten Fastentag mit seiner schönen Bedeutung „der Geliebte/ der geliebt wird“. Durch ihn fällt es leichter, sich daran zu erinnern, dass jeder von uns geliebt wird - ob von Eltern, Geschwistern, Freunden oder dem Partner/ der Partnerin. Doch mehr als alle diese Menschen zusammen liebt uns Einer - unser Schöpfer. Er ist al-Wadud, der Liebende. Sich dieser unendlichen Liebe bewusst zu sein kann den vergänglichen Schmerz unserer Emotionen, ausgelöst durch Trauer, Liebeskummer, oder vermeintliche Misserfolge lindern. Wir alle sind für Gott Habib, das heißt Wesen, die geliebt werden. Und warum sollten wir uns sorgen, wenn wir uns der Liebe des Einen bewusst geworden sind? Zu versuchen, diese Liebe im Ramadan weiterzugeben, sei es durch freundliche Gesten, kleine oder große Akte der Nächstenliebe oder einfach das Lächeln am Morgen, sollte uns eine Herzensangelegenheit sein.
Hilal bedeutet Mondsichel. Die Mondsichel ist international als das Symbol des Islam und damit auch stellvertretend für alle Muslime bekannt. Zahlreiche Nationen haben die Sichel in der ein oder anderen Form auf ihrer Flagge abgebildet. Die Sichel ist zentral für die Berechnung des islamischen Jahres, denn dieses richtet sich nach dem Mondkalender. So wird auch der Beginn des Ramadan mittels der Sichtung der neu aufgehenden Mondsichel nach dem Neumond festgestellt. Dabei sollen mehrere Zeugen den Mond gesehen haben. Hilal ist eine schöne Interpretation für den Beginn eines Kreislaufs. Ein Form des Lichts welches uns einen Weg weisen kann. Wer hat nicht beim Anblick einer leuchtenden Sichel am Nachthimmel einen Moment der Andacht...
Rashid ist abgeleitet von einem der 99 Namen Allahs, al-Rashid, was so viel bedeutet wie „der Führende, der Lenkung gebende“. Während des Fastens, des Betens und auch im Alltag begleitet Allah uns und lenkt uns, meistens ohne, dass wir es merken. Erst später, wenn wir beispielsweise eine neue Freundschaft geschlossen haben, die vermeintlich aus reinem „Zufall“ entstanden ist, stellen wir fest, dass es alles vorherbe- stimmt gewesen sein muss. Gott kann uns Lenkung geben, wenn wir in einer Situation nicht weiter wissen und uns nicht für oder gegen eine Handlung entscheiden können, wenn wir ihn darum bitten. Seine Lenkung wird am Ende immer die beste für uns sein und uns nach ihm zu richten, bleibt eine der wichtigsten Aufgaben unseres Lebens als Gläubige. Solch eine Lenkung im Leben bringt uns ins tiefste innere unseres Seins. Es bringt uns an den Ursprung des Vertrauens und der bedingungslosen Liebe. Wir gehen den Weg, der uns im tiefsten Inneren ein richtiger ist. Mit diesem Weg erkennen wir das Leben und erinnern uns an die schönen Plätze die wir hinter uns ließen, vermeiden die Wege die uns in die Irre führten...
Hanan ist ein beliebter Vorname und bedeutet Mitgefühl. Unsere Mitmenschen nicht zu vernachlässigen und uns um ihr Wohlergehen zu sorgen, ist eine islamische Tugend. Die Empathie, die wir für Menschen empfinden, die sich in einer Notlage befinden oder gerade durch eine schwere Lebensphase gehen, ist eine Emotion, die uns dazu bringt, für andere da zu sein, wenn sie uns brauchen. Mitgefühl kann aber auch positiv verstanden werden, so ist es ein schönes Gefühl, sich für und mit jemandem freuen zu können, wenn er oder sie gerade beruflichen oder privaten Erfolg feiert. In jedem Fall ist Mitgefühl eine der wichtigsten sozialen Eigenschaften, ohne die kaum ein nahes Miteinander möglich wäre. Mitgefühl tragen wir schon in der Wiege mit uns. Wenn man weint weil man einen anderen Menschen weinen sieht oder lacht weil jemand anderes einen mit seinem lachen ansteckt. Wir fühlen mit. Hanan ist in der arabischen Bedeutung eins der beliebtesten Ausdrücke für ein schönes Gefühl, dass man gerne empfängt.
Der männliche Vorname Hamid bedeutet gepriesen oder preisenswert und begleitet uns am heutigen Fastentag. Das Attribut „preisenswert“ kommt dabei bei Muslimen Allah zu, denn er allein ist es Wert, angebetet und gepriesen zu werden. Alles, was ein Mensch hat und alles, was sie sind, verstehen Gläubige als einen Zustand, den sie nur mit der Hilfe Allahs und aufgrund seines Wohlwollens erlangt haben. Muslime schließen ein Gebete mit dem dank an dieses Geschenk Gottes ab. Gläubige preisen Gott für das Geschenk des Lebens und alles, was darin zuteil wird. Gesundheit, Glück, Liebe Erfolg - Gott lobzupreisen bedeutet, ihm Dankbarkeit für seine Geschenke auszudrücken. Hamid ist ein beliebter Name im arabischsprachigen Raum. Dankbarkeit für das Wunder des Lebens, findet somit im Neugeborenen eine tragende Rolle.
Unser heutiges Fasten wird mit dem weiblichen Vornamen Rahma begleitet. Rahma bedeutet Gnade und ist von einem der schönen Namen Allahs abgeleitet, ar-Rahman. Er soll uns an die unendliche Gnade und Barmherzigkeit Gottes erinnern, daran, dass er alles vergeben kann, wenn man ihn nur darum bittet. Die Menschen sind schnell darin, ein schnelles und hartes Urteil über andere zu fällen, ohne deren Inneres zu kennen. Allah jedoch kennt unsere Absichten und weiß um unsere Herzen, er kennt jeden Fehler und jede schlechte Tat und entscheidet sich am Ende dennoch dazu, uns immer wieder zu Vergeben. Er ist gnädig, gewährt uns viel von dem Guten und verhindert das Schlechte, er sorgt für uns. Um diese wunderbare Eigenschaft Gottes nicht aus dem Auge zu verlieren, sagen wir die Formel Bismillahirrahmaniraheem, im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Wir sollten uns dieser Rahma, dem schönen Wirken einer Barmherzigkeit und Gnade erinnern und uns selbst fragen, wie Barmherzigkeit gelebt werden kann.
Ali ist der Vorname des heutigen Fastentags und bedeutet so viel wie „erhaben,hochstehend“.Er ist ein in allen muslimischen Religionsrichtungen beliebter Vorname und kann somit als einendes Element in der Ummah angesehen werden. Seine bis heute hohe Beliebtheit verdankt er dem Schwiegersohn des Propheten Mohammeds, Ali ibn abi Talib. Ali heiratete Mohammeds Tochter Fatima, die Ehe der beiden wird bis heute als beispielhaft für Harmonie und Liebe angesehen. Ali wird im Koran direkt erwähnt, in Verbindung mit dem Artikel „al“ wird einer der Namen Gottes angeführt: Ali steht also für die Erhabenheit Gottes über alles Weltliche und seine Unantastbarkeit - nichts kann ihm jemals schaden. Wenn wir Seiner Gedenken und ihn über alles andere stellen, so wird er an unserer Seite sein - und wer soll uns dann noch schwächen?
Yusra ist ein weiblicher Vorname, der soviel wie „Leichtigkeit“, „Gesegnet sein“, „Erleichterung“, bedeutet. Er ist das Gegenteil von Erschwernis oder Bürde. Er erinnert uns daran, dass wir gesegnet sind, auch wenn wir durch schwere Zeiten gehen und das mit der Erschwernis auch die Erleichterung kommt. Oft fehlt uns die Leichtigkeit, unbeschwert und unvoreingenommen durchs Leben zu gehen, gerade wenn wir in der Vergangenheit oft verletzt worden sind oder andere schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir werden grundsätzlich misstrauisch und haben Angst vor Risiken, obwohl wir die Chancen, die sich uns bieten, doch nutzen sollten und das Leben genießen, so wie es kommt. Wir können uns heute also wieder darauf besinnen, nicht zu schwermütig zu sein, denn unser Schöpfer wünscht sich für uns Erleichterung und Glück.
Yaqeen ist ein männlicher Vorname und bedeutet Sicherheit, Gewissheit. Aber über was können wir uns überhaupt sicher sein? Durch die Globalisierung und die weltpolitische Lage allgemein erscheint uns das Leben in der Gesellschaft, welche ständig Veränderungen unterzogen wird, oft unübersichtlich und nicht vorhersehbar. Damit einher geht das Gefühl einer wachsenden Unsicherheit, fast Angst. Nun, Yaqeen ist das Gegenteil dieser negativen Gefühle, nämlich die absolute Gewissheit. Die Sicherheit, dass Gott uns keine Hindernisse in den Weg legt, die wir nicht bewältigen können und uns in unserem Bemühen nicht allein lässt. Dass wir alles schaffen können, was uns manchmal so unendlich schwer erscheint. Yaqeen kann man aber auch als Sicherheit im zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Bereich verstehen. Denken wir diesen Ramadan darüber nach, wem wir Sicherheit bieten wollen und warum. Wir alle möchten unsere geliebten Menschen schützen, aber wie machen wir das möglich? Wenn von niemandem Aggression und Bedrohung ausgehen, so wird es vielleicht möglich sein, durch ein friedliches Zusammenleben eine hohe Sicherheit zu gewähren.
Der Name Iqra, welcher als Aufforderung, die übersetzt so viel wie „Lies!“ bedeutet, als tatsächlich erstes Wort der zuerst offenbarten Sure al-Alaq im Koran steht, ist das Wort des heutigen Fastentages. Dieser Name steht für den Auftrag Gottes, uns stetig weiterzubilden, unserem Wissensdurst nachzugehen und so viel wie möglich über uns und unsere Umwelt zu erfahren. Gerade in einer Zeit, in der immer weniger gelesen und immer mehr geschaut wird, hilft es vielleicht, sich dieser Aufforderung bewusst zu werden, um mal wieder zum Buch zu greifen. Denn auch bei einer guten Lektüre kann man sich aus dem Alltag zurückziehen und schärft gleichzeitig den eigenen Verstand und das Vorstellungsvermögen. Im Ramadan ist natürlich besonders die Lektüre des Koran und der Hadithe zu empfehlen, welche uns näher an die Inhalte unseres Glaubens führen.
Adnan ist ein männlicher Vorname, der sich aus der arabischen Wurzel ain-d-n ableitet und die Bedeutung trägt: „einer, welcher lange an einem Platz verharrt“ oder auch „Paradies“. Adnan war der Name des Urvaters aller Araber und ein Vorfahre des Propheten Mohammed, Friede und Segen seien auf ihm. Adnan steht symbolisch für alles, was lange in unserem Leben bestehen bleibt, aber auch für den Verbleib im Jenseits. Der Name erinnert uns auch durch den arabischen Vorvater an unsere tiefen Wurzeln, seien sie arabisch, deutsch, persisch, nigerianisch oder einer anderen Herkunft der menschlichen Vielfalt. Unsere Vorfahren haben durch zahlreiche Entbehrungen und Wanderungen dafür gesorgt, dass wir heute einen Platz auf der Erde bewohnen können, der sicher und gut für uns ist.
Malika bedeutet Königin und ist die weibliche Version des Namens Malik. Al-Malik ist auch einer der 99 Namen Allahs, „der König“. Der Wortstamm Malik in seiner Bedeutung kommt in vielen semitischen Sprachen vor und spielt demnach auch eine Rolle im Judentum und im orthodoxen Christentum. Könige und Königinnen gab es viele im Laufe der Geschichte, viele davon waren ungerecht, manche waren für ihr beispielhaftes Verhalten und ihren guten Charakter weit über ihre Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Sie alle waren jedoch Menschen wie du und ich, Menschen mit Fehlern und Träumen und Wünschen. Während viele zu ihnen aufsahen, übten sie selbst im besten Fall Demut und baten ihre Mitmenschen um Ratschläge oder suchten Weisheit, indem sie sich ins Gebet zurückzogen. Denn der letzte König, al-Malik, ist immer der Schöpfer, und er herrscht stets gerecht.
Der Name des heutigen Fastentags ist Jamal. Jamal bedeutet Schönheit. Er erinnert uns an all die Dinge und auch Menschen, die unser Leben bereichern und schöner machen. Die den manchmal etwas grauen Alltag durchbrechen, können wir uns an den kleinen Sachen erfreuen. Sei es ein neues Notizbuch in einer leuchtenden Farbe, in welchem es Spaß macht, Aufgabenlisten und Mitschriften anzufertigen. Die Schönheit des Sonnenaufgangs im Winter auf dem Weg zur U-Bahn, der uns an die positive Seite des frühen Aufstehens erinnert. Oder aber das Lächeln unserer Freunde oder Familie, wenn wir nach Arbeit oder Uni zusammen im Wohnzimmer oder Café sitzen und entspannen. Schön kann so vieles sein, wenn wir nur den richtigen Blick dafür entwickeln. Nicht immer sind die großen Gesten die schönsten, in einen Mikrokosmos hineinzublicken kann oft ein ganz anderes ästhetisches Gefühl entwickeln. Lasst uns nach den kleinen Schönheiten im Leben suchen, die Gott für uns bereitgestellt hat!
Dalilah bedeutet im Arabischen so viel wie Anführerin. Der weibliche Vorname erinnert uns an all die Frauen in der Geschichte und Gegenwart, die großartiges vollbracht und Führungsrollen eingenommen haben. So engagierten sich bereits die Frauen des frühen Islam in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Khadija, die erste Muslima und Frau des Propheten, war erfolgreiche Kauffrau. Aisha setzte sich ihr Leben lang für die Verbreitung der Lehren des Islam ein. Die al-Qarawiyin-Universität in Fés, die älteste Universität der Welt, wurde von einer muslimischen Frau gegründet. Muslimas heute sind erfolgreiche Mathematikerinnen, Ärztinnen, Lehrerinnen oder Künstlerinnen und führend auf ihrem Feld. Sie alle können gerade den Frauen unter uns ein Beispiel dafür sein, sich nicht unterkriegen zu lassen und an unseren Zielen festzuhalten, bis wir sie erreichen.
Aziz ist der männliche Vorname des heutigen Tages und bedeutet so viel wie „mächtig, geehrt, geliebt“. Der Name erinnert uns damit heute zum Einen an alles, was uns lieb und teuer ist. Haben wir unseren Lieben heute schon gesagt, wie wichtig sie uns sind und haben wir es ihnen gezeigt? Wie drücken wir unsere Liebe und Respekt gegenüber Familie und Freunden aus? Al-Aziz ist auch einer der 99 Namen Allahs, bedeutet hier „der Ehrwürdige“. Al-aziz zeigt uns die Liebenswürdigkeit, die Ehrwürdigkeit Gottes in all seiner Schönheit und seinen guten Taten, es erinnert uns aber auch daran, unsere Lieben in diesem Leben zu ehren und ihnen Gutes zu tun.
Kalima ist ein weiblicher Vorname, der im Koran direkt erwähnt wird. Kalima bedeutet auf Arabisch „Wort“. Mit diesem schönen Namen können wir uns also an das Wort in vielerlei Hinsicht erinnern. Auf der einen Seite ist da natürlich das Wort Gottes - der Koran. Ob in Zeiten der Trauer oder der Besinnung, wir schöpfen unsere Kraft und unsere Werte, unsere Liebe zu Menschen, Tieren und Umwelt aus den heiligen Worten unseres Schöpfers. Die schönen Worte des Korans helfen uns bei der Verbindung zu Gott, aber auch über den Alltag hinweg. Außerdem ist das Wort natürlich eine einzigartige Begabung des Menschen, keinem anderen Lebewesen wurde das Werkzeug der Sprache an die Hand gegeben. Mit ihrer Hilfe können wir uns verständigen, sie hilft uns, die größeren Zusammenhänge des Lebens zu greifen und ihre kunstvollen Formen wie die Dichtung und die Literatur geben uns Genuss. Zum Anderen erinnert es uns daran, wie leicht unsere menschlichen Worte zu Missverständnissen führen und einander verletzen können. Daher können wir die Fastenzeit vielleicht auch ein Stück weit damit verbringen, unsere Worte und die Art, wie wir mit anderen sprechen, zu reflektieren, um Streit und Verletzungen in Zukunft zu vermeiden.
Bashir bedeutet soviel wie „Bringer froher Botschaft“. Der Prophet Mohammed, Friede und Segen Gottes seien mit ihm, wurde auch Bashir genannt, da er als letzter Prophet Gottes frohe Botschaft überbrachte. Der Koran als eine Offenbarung, die eine zutiefst positive und hoffnungsvolle Nachricht beinhaltet, brachte den Muslimen schon immer große Zuversicht und einen starken Glauben. Der Ramadan, in welchem diese Nachricht zuerst offenbart wurde, dient der Rückbesinnung auf diese Botschaft. Die Fastenzeit kann man somit auch als Geschenk Gottes betrachten, sich wieder auf diese ursprüngliche Bedeutung zu besinnen und spirituell damit auseinanderzusetzen. Sie dient auch dazu, dankbar zu sein, für all die kleinen und großen frohen Botschaften, die wir im Leben schon erfahren haben, anstatt sich nur auf das Negative zu konzentrieren.
Asma ist der weibliche Vorname des heutigen Fastentages und ist der Plural von „Ism“, bedeutet also „Namen“. Im Koran bezieht sich der Begriff auf die Namen Allahs, also Gottes schöne Namen. Warum haben wir diesen Begriff für den Iftarlender Love ausgewählt? Dieser Kalender hat Vornamen zum Thema, die alle eine schöne, wichtige oder zum Nachdenken anregende Bedeutung haben. Sie können als Inspiration dienen, sie können uns erfreuen, wenn wir vielleicht den Namen einer geliebten Person auf dem Kalender wiederfinden oder sogar unseren eigenen. Unser Name ist etwas, dass uns unser ganzes Leben begleiten wird. Sein Klang erinnert unsere Mitmenschen am Ende an das, was wir sind und wie wir uns geben. Unsere Eltern wählen ihn mit Liebe und Bedacht aus.
Shams ist der männliche Vorname des heutigen Tages. Shams ist das arabische Wort für Sonne und findet im Koran mehrfach eine direkte Erwähnung und auch die 91. Sure, ash-Shams, ist nach der Sonne benannt. Shams erinnert uns an die Natur, wie Gott sie für uns geschaffen hat und steht stellvertretend für all die Naturphänomene, die wir Menschen durch unsere uns eigene Neugier erforschen, seitdem es uns gibt. Wir wollen den Dingen auf den Grund gehen, suchen in den Feldern der Astronomie, Physik und Biologie nach den Antworten auf die großen Fragen. Die physikalischen Gesetze, nach welchen unser Sonnensystem und das Universum funktioniert, agieren eigenständig und bedürfen bis heute vieler Erklärungen. In Zukunft werden sich noch viele neue Erkenntnisse ergeben, aber einige Geheimnisse dieser wunderbaren Welt wird Allah für immer bei sich behalten, denn der menschliche Verstand hat Grenzen, die nicht alles durchdringen können.
Roya ist der weibliche Vorname des heutigen Fastentags und bedeutet Traum oder Vision. Er wird im Koran mehrfach direkt erwähnt. Nahezu alle Menschen machen in ihrem Leben die Erfahrung des Traums. Dabei kann es sich um eine Aufarbeitung der Geschehnisse der letzten Tage handeln, oft träumen wir aber auch von Dingen, die uns tief im Herzen beschäftigen, ob positiv oder negativ. Träume können auch beängstigen, wenn sie seltsame Bilder aufmachen oder sogar horrorfilmartige Inhalte haben. Manchmal träumen wir auch, was wir uns wirklich wünschen. Manche von uns tagträumen auch, wir sehen plötzlich eine innere, fantastische Vision, in die wir uns lieber vertiefen als in die Realität, die oft hart und schmerzhaft werden kann. Wichtig ist es dabei, sich nicht vollkommen aus der Wirklichkeit zurückzuziehen und in einer Art Halbwelt steckenzubleiben. Dennoch können wir die Bilder als von Gott gesandt einordnen und oft sind unsere Träume auch Hinweise auf etwas, dass wir in Zukunft mehr beachten oder uns damit auseinandersetzen sollen. Im Ramadan können wir uns weiterhin darauf besinnen, was aus den Träumen und Visionen, die wir einmal für unser Leben oder die Welt hatten, geworden sind und warum wir aufgehört haben, darum zu kämpfen. Oder, wenn wir dabei sind, unsere Träume zu verfolgen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind und uns nicht verlieren. In jeder Hinsicht sind Träume ein wichtiger Teil unseres Lebens, der uns Hoffnung auf die Zukunft gibt oder uns hilft, mit unserer Angst umzugehen.
Karim hat die Bedeutung großzügig, gastfreundlich oder edel und wird im Koran mehrfach direkt erwähnt. Al-Karim ist auch einer der 99 Namen Gottes und bedeutet so viel wie „Der Ehrenvolle, der Großzügige“. Ramadan ist eine Zeit, in der Muslime sich besonders oft mit Familie und Freunden treffen und die Familien oft viele Gäste zum Iftar einladen. Diese Gastfreundlichkeit ist eine der vielen besonders schönen Eigenarten der Fastenzeit, die auch nach Ramadan noch Freude bereiten kann. Besonders auch an Menschen aus unserem Umfeld zu denken, die keine Familie haben, mit der das Fasten jeden Abend gemeinsam brechen können, und auch diese mal einzuladen, ist eine schöne Geste. Ein edler Charakter, für den der Name Karim steht , kann natürlich vielschichtig definiert werden. Edel sein, bedeutet, auch mal über den Dingen zu stehen, nicht auf Provokationen einzugehen und in der Lage zu sein, anderen zu vergeben. Edel ist es auch, großzügig zu sein und gerne zu geben, ohne sich dabei vollkommen selbst aufzuopfern. Gerade im Ramadan streben wir alle nach der Vervollkommnung unseres Charakters und nach mehr edlen Eigenschaften, die uns helfen, unseren inneren und äußeren Frieden zu finden und Vertiefung in den Glauben zu erreichen.
Nadiyah (auch Nadia) ist der weibliche Name des heutigen Fastentags und bedeutet „Ankündigung“ oder „Rufer(in)“. Er wird im Koran indirekt erwähnt. Hier kommen gleich mehrere Assoziationen auf. Zum einen kommt der Gedanke an den Gebetsruf, der auf viele Menschen eine besonders beruhigende Wirkung hat. Viele Touristen, die in einem muslimischen Land zum ersten Mal den Gebetsruf hören, verharren einen Augenblick in Stille, weil sie den Ruf als schön empfinden und er etwas in ihnen anspricht. Zum anderen kann man Menschen zu etwas aufrufen oder aufgerufen werden. Man kann kritisiert oder aufgefordert werden, etwas zu ändern. Dabei ist es vielleicht gerade im Ramadan wichtig, zu reflektieren, wann und ob gewisse Kritik angemessen ist und wie man sich selbst verbessern kann. Wir können uns aussuchen, auf welche Art und Weise und in welchem Ton wir anderen Menschen etwas mitteilen, sollten uns vorher sorgfältig überlegen, was vielleicht verletzen könnte.
Glück, Lachen, Freude - eine schöne Bedeutung für den Vornamen Saadi. Können wir uns einen Menschen mit diesem Namen vorstellen, der ganz nach der Bedeutung dieses Namens lebt? Dessen Wesen es ist, einfach glücklich zu sein, sich über das Leben zu freuen und häufig zu lachen? Manche von uns kennen vielleicht jemanden, auf den diese Beschreibung fast zutrifft und welcher unser Leben bereichert. Dann wieder können wir uns fragen, warum wir selbst nicht diese Menschen sind, die ein Strahlen in jeden Raum bringen, die alle mit ihrer positiven Energie anstecken. Denn das Leben mit einer guten und hoffnungsvollen Einstellung anzugehen, ist am Ende doch einer der Wünsche Allahs. Oft lassen wir uns von den negativen Nachrichten aus Politik und Wirtschaft oder aus dem privaten Bereich allzu sehr beeinflussen, lassen es zu, dass unsere Energie dauerhaft auf einem negativen Level bleibt, obwohl wir doch auch gerne wieder öfter lachen und uns freuen würden.
Am heutigen Tag begleitet uns der weibliche Vorname Safiya, welcher „rein, wahrhaftig“ bedeutet. Wahrhaftigkeit ist eine Tugend, die sicher niemand von uns vollkommen erreichen kann. Wir alle lügen, aus welchen Gründen auch immer, andere oder uns selbst an. Die einen tun dies sicher häufiger als die anderen und hier ist es unsere eigene Pflicht, uns selbst zu reflektieren und zu hinterfragen, ob und wann wir nicht ganz wahrheitsgemäß leben. Wir können die Fastenzeit dazu nutzen, unsere Zunge zu kontrollieren und mehr Wahrhaftigkeit anzustreben. Denn wenn wir das, was wir sagen, nicht so meinen, anderen bewusst etwas vorspielen, leben wir nicht gemäß den Charaktereigenschaften, die wir an anderen so schätzen. Wir alle wollen gerne vetrauen, wollen Menschen um uns haben, denen wir alles, was sie sagen, glauben können, also warum sollten wir das Vertrauen anderer missbrauchen? Jeder von uns kennt das Gefühl, jemandem nicht die Wahrheit sagen zu können, weil man sich vor den negativen Konsequenzen fürchtet. Aber am Ende ist es, auch wenn es schwer fällt, immer besser gleich die Wahrheit zu sagen und sich den Konsequenzen zu stellen. Denn nur so können wir vielleicht Selbstverbesserung erlangen.
Alam ist der männliche Vorname des heutigen Tages und trägt die Bedeutung „Welt“ oder „Universum“. Unser Kosmos ist unendlich groß und gleichzeitig winzig klein. Wir sehen durchs Mikroskop, können ganze Universen in Bakterien sehen, bis auf atomare und molekulare Ebene die Beschaffenheit unserer Welt entschlüsseln. Im Makrokosmos sehen wir unser Sonnensystem, dessen Größe schon fast unsere Vorstellungskraft übersteigt, weiterhin die vielen Galaxien allein in unserem Universum und es wird spekuliert, dass wir wirklich in einem Multiversum leben, was bedeuten würde, nicht einmal dieses, uns schon so groß erscheinende Universum ist das Ende der Dinge. Wir sind also wirklich nicht mehr als ein Staubkorn in der Dunkelheit, doch das sollte uns nicht verzweifeln lassen. In den Offenbarungen des Koran sind viele Verse den astronomischen Erscheinungen im Makrokosmos gewidmet, die die Wegbereiter für die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse in diesem Bereich geworden sind. Schon die frühen Muslime interessierten sich so für Physik, Mathematik und Astronomie und sahen mit ihren Teleskopen nächtelang den Sternen- himmel an. Wir glauben heute, schon so gut wie alles über uns und die Welt zu wissen und haben den Genuss der einfachen Natur oft verlernt. Ramadannächte werden von den meisten von uns durchwacht, warum also nicht mal rausgehen, vielleicht auf einen erhöhten Ort, und in einer klaren Nacht das Sternenlicht betrachten?
Nour ist ein weiblicher Name und bedeutet Licht / Leuchten. Nach der im Ramadan wichtigsten Nacht, der 27. Nacht, der Nacht der Bestimmung Laylat al Qader, ist die Bedeutung des Licht ein Zeichen aus der Dunkelheit. Alles was dein Leben erhellt ist aus einer Quelle entsprungen in der Frieden und Liebe herrscht. Einen Menschen mit einer schönen Aura, der einem vertrauenswürdig erscheint bezeichnet man auch als voller Nour - also voller Licht. Muslime glauben fest daran, dass in der Nacht der Bestimmung Bittgebete besondere Erfüllung erhalten und der Mensch eine besondere Nähe zu seinem Schöpfer verspüren kann. Denn im Gegensatz zum Ritualgebet, steigen in der Nacht der Bestimmung die Engel herab und nehmen das Schicksal des einzelnen Menschen auf, es kann verändert werden, so ist es fest im Glauben verhaftet.
Hasania ist die weibliche Form des Namens Hassan und bedeutet so viel wie „gut“ oder „der/ die Gute“. Wir alle wollen gute Menschen sein, es liegt tief in uns verwurzelt, nach Verbesserung zu streben. Aber was ist gut? Welche Werte wollen wir für uns selbst leben und an unsere Lieben weitergeben? Diese Fragen stellen sich immer wieder neu, verschiedene Völker haben in verschiedenen Zeiten „gut“ anders definiert. Bestimmte Grundwerte kommen dabei allerdings immer wieder vor, wie etwa, ehrlich zu sein, sich loyal zu verhalten und hilfsbereit zu sein. Gut zu handeln fällt uns manchmal im Kampf mit unserem Ego schwer. Das Ego will immer nur das Beste für sich selbst, wenn wir uns ihm unterwerfen, werden wir gierig, hinterhältig, neidisch.
Abbas ist der männliche Name des heutigen Fastentages und trägt die Bedeutung Löwe. Der Löwe ist ein besonders im arabischen Sprachraum sehr wichtiges Tier, was dadurch deutlich wird, dass es im Arabischen über 300 Wörter für ihn gibt. Was assoziieren wir mit diesem Tier? Stärke, Mut, innere Ruhe, aber auch manchmal ein ungestümes Temperament. Die zuerst genannten Eigenschaften sind auf den Menschen übertragen vorbildhaft, wir würden gerne die Anmut des Löwen in uns selbst wiedererkennen. Eine Mutter, die ihre Kinder gegen alles und jeden verteidigt und beschützt, aber auch fordert, nennen wir Löwenmutter. Viele von uns stellen sich immer wieder großen Herausforderungen in Beruf, Schule oder Familie und beweisen damit die Stärke eines Löwen. Andere handeln in gefährlichen Situationen ohne zu zögern und besonnen, retten Menschenleben - sie haben den Mut eines Löwen. Wieder einige von uns haben das Gefühl, Mut und Stärke irgendwo auf dem Weg verloren zu haben, aber wir können diese besonders spirituelle Zeit des Ramadan nutzen, uns wieder auf diese großen Eigenschaften zurückzubesinnen und nach ihnen zu streben.
Bujaib ( Shuayb) ist ein sehr alter und im Norafrikanischen Raum noch beliebter männlicher Vorname. Der Schwiegervater Moses ( Jitro im hebräischen) trug diesen Namen welcher „Derjenige, der den rechten Weg zeigt“ bedeutete. Er wird elf Mal im Koran namentlich erwähnt. Shuayb war der weise Mann, welcher kluge Ratschläge vergab und Gottes Wort nie hinterfragte, doch ermahnte er Moses, seine Tochter, sowie dem Volk sich dem Einen zu opfern, nicht bedeutet sich allen zu opfern. Er personalisert somit den feinen Grad zwischen Gottesdienst, Glaube und übertriebenem Opfer welches von Gott dem Menschen nicht zugemutet würde. Die Erzählungen und Botschaften des Bujaib zeugen vom Menschen der klug und mutig durchs Leben schreitet.
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