GESCHÄFTSFÜHRENDER VORSTAND - Internet-Adresse derzeit

 
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                    Dieses File ist eine Kompilation aus öffentlich zugänglichen Quellen im Internet und ist Teil
                    meiner Vorbereitungen einer journalistischen Gesamtdarstellung der Entwicklung der
                    WASG seit ihrer Gründung einschließlich Quellen-Dokumentation seit April 2004.
                    Das Format entspricht schon ungefähr dem, wie es für das Buch vorgesehen ist.

Internet-Adresse derzeit: http://parteitag.asg-wahlalternative.de/689.0.html

„GESCHÄFTSFÜHRENDER                        VORSTAND
Für den Geschäftsführenden Bundesvorstand der Partei "Arbeit & soziale Gerechtigkeit - Die Wahl-
alternative" stellen sich fünf KandidatInnen zur Wahl.“

                                                        Klaus Ernst
                                                        Schweinfurt,
                                                      geboren 1954 in München, Ausbildung zum E-
                                                      lektromechaniker, wird zum Jugendvertreter
                                                      und Betriebsrat gewählt. Er tritt 1972 in die IG
                                                      Metall, kurze Zeit später in die SPD ein. Wird
                                                      zum Vorsitzenden des Ortsjugendausschusses
                                                      der IG Metall und der DGB Jugend in München
                                                      gewählt. Studium der Volkswirtschaftslehre und
                                                      Sozialökonomie von 1979 bis 1984 in Hamburg,
                                                      Abschluss Diplom Volkswirt und Diplom
                                                      Sozialökonom. Während des Streiks 1984 zur
                                                      Durchsetzung der 35 Stundenwoche arbeitet er
                                                      in der IG Metall in Stuttgart und wird nach dem
Studium als Gewerkschaftssekretär in der Stuttgarter IG Metall eingestellt. Seit 1995 leitet er die
IG Metall Verwaltungsstelle in Schweinfurt als g ewählter 1.Bevollmächtigter. Er organisierte in
Schweinfurt schon gegen den Sozialabbau der Kohlregierung Veranstaltungen und Protestkundge-
bungen. Nachdem nach 1998 unter einer soziald emokratisch geführten Regierung nicht nur kein
Politikwechsel folgt, sondern der Kahlschlag des Sozialstaats munter und radikaler weitergetrieben
wird, tritt er in der IGM für eine klare Haltung g egen die Politik der Bundesregierung ein. Mehrmals
führt die IGM in Schweinfurt Protestkundgebungen durch, so gegen die Rentenreform von Riester,
gegen die Agenda 2010, für die Erhaltung des Tarifrechts, bei der mehrmals bis zu 6000 Arbeiter
und Angestellte die Arbeit niederlegen. Damit entstehen bundesweit beachtete Beispiele des b e-
trieblichen Widerstands. In einen Aufruf, den er zusammen mit anderen IG Me tall Funktionären
verfasst, schließt er die Gründung einer „wählbaren Alternative“ nicht aus, falls die SPD ihre neoli-
berale Politik fortsetzt. Er wird aus der SPD ausgeschlossen und gründet zusammen mit seinen Ko l-
legen die „Initiative für Arbeit und Sozia le Gerechtigkeit“, eine der Wurzeln unserer heutigen Partei.
Seit der Gründungsversammlung Mitglied im geschäftsführenden Vorstand unserer Partei. Schwer-
punkt seiner Tätigkeit ist der Aufbau unsere Partei. In einer Vielzahl von Veranstaltungen und in
den Medien hat er versucht, unsere die Bildung von regionalen Gruppen zu fördern. Zuständig auch
für Satzungsfragen. Dabei legt er besonderen Wert darauf, dass die Partei als Soziastaatspartei
wahrgenommen wird, die für all jene wählbar wird, die sich diesem Ge bot des Grundgesetzes wei-
ter verpflichtet fühlen.

             Franz Groll
             Calw,
             Mit Unterstützung des LV kandidiere ich für den geschäftsführenden BuVo. Steckbrief:
             61 Jahre alt, verheiratet, 4 Kinder und einen Pflegesohn; Maschinenschlosser und
             Ingenieur. Ich habe 26 Jahre bei der IBM gearbeitet, davon 3 Jahre als Abte ilungs-
             und 7 Jahre als Hauptabteilungsleiter. Mit 50 Jahren habe ich gekündigt, um in die
Entwicklungshilfe zu gehen.1994 bis 1999 Projektleiter in Haiti; danach arbeitslos, Volkswirt-
schaftsstudium, Veröffentlichung des Buches „Wie das Kapital die Wirtschaft ruiniert - Der Weg zu
einer ökologisch -sozialen Gesellschaft“. Politische Erfahrungen habe ich 5 Jahre als Betriebs-
rat und 13 Jahre als Gemeinderat gesammelt. Von 1963 bis 1988 war ich Mitglied der CDA und
der CDU. Ich bin ausgetreten, weil ich nicht länger als linkes Alibi die neoliberale Politik ermögli-
chen wollte. Seit 2001 bin ich Mitglied bei ATTAC und von 2002 bis 2004 war ich Mitglied bei den
Grünen. Dass letzteres eine Fehlentscheidung war, hat sich sofort nach der Wahl angedeutet, und
bei der Umsetzung der Agenda 2010 wurde es zur Gewissheit; im Februar 2004 bin ich ausgetre-
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ten. In diesen 2 Jahren habe ich jedoch sehr viele politische Erfahrungen gesammelt, sowohl als
Wahlkämpfer, wie auch als Delegierter bei 4 BDKs und 3 LDKs. Seit August bin ich Mitglied der
WASG, bin Mitglied des LaVo von BaWü, der Programm- und der Antragskommission. Ich kandidie-
re, weil wir eine Führungsmannschaft brauchen, die zur Überwindung der neoliberalen Politik ein
breites Bündnis integrieren kann, und nicht Meinungsunterschiede durch Ausgrenzungen beseitigen
will. Und sie muss unser Programm in seiner ganzen Tragweite darstellen, damit klar wird, dass wir
nicht nur den Sozialstaat verteidigen, sondern dass mit unserem Lösungsansatz für staatliche und
private Zukunftsinvestitionen die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme gelöst wer-
den. Zur Durchsetzung dieser Politik müssen wir weit ere Bündnispartner in den vielen verantwor-
tungsbewussten Vereinigungen und NGOs gewinnen, die e ine ähnliche Politik anstreben.

              Thomas Händel
              Fürth,
                 geboren 1953 in Nürnberg, Ausbildung z um Elektromechaniker bei Grundig-Fürth,
                 Seit Ausbildungsbeginn 1970 Mitglied der IG Metall, wurde ich als Jugendvertreter
                 später als Betriebsrat g ewählt. 1972 Eintritt in die SPD. 1971 wurde ich als Jugend-
ausschussvorsitzender der IG Metall und 1972 in den Ortsvorstand gewählt. Seit 1974 arbeite ich
in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit. Nach einem Studium an der Akademie der Arbeit in
Frankfurt war ich dort Assistent. Seit 1979 Mitarbeiter beim Vorstand der IG Metall. Von Beginn an
war ich für die IGM Mitglied im Koordinierungausschuss der Friedensbewegung. Seit 1987 bin ich
Geschäftsführer der IG Metall in Fürth, Mitglied des Beirats der IG Metall und seit 1995 e.a. Richter
am Landesarbeitsgericht. Seit 1998 habe ich mich verstärkt für einen Politikwech sel in der SPD e n-
gagiert. Im Mai 2004 wurde ich wegen der Mitgründung der "Initiative Arbeit & soziale Gerechtig-
keit" aus der SPD ausgeschlossen. Seit Juni 2004 bin ich im geschäftsführenden Vorstand des Ve r-
eins, seit Gründung auch der Partei. Im Bundesvorstand bin ich u.a. zuständig für Organisation, F i-
nanzen und die Redaktion z. B. des Newsletters. Weitere Schwerpunkte sind die Bildungsarbeit und
die Arbeitszeitpolitik. Ich stehe zu den Kernsätzen aus unseren Gründungstagen. Wir treten für ein
Bündnis mit allen politischen Kräften und Personen ein, die sich für die Erhaltung und den Ausbau
des Sozialstaats und für ein sozial gerecht finanziertes Gemeinwesen einsetzen. Unsere Initiative
ist für alle offen, für Mitglieder etablierter Parteien genauso wie für Menschen, die sich von ihren
Parteien nicht mehr vertreten fühlen und ihren Austritt erklären wollen. Wir brauchen ein möglichst
breites Spektrum von Aktiven aus Gewerkschaften, Bewegungen und von Organisationen und Init i-
ativen aus verschiedensten Bereich en. Bei aller Vielfalt muss sich ein solches Bündnis auf grundle-
genden Positionen und Herangehensweisen verständigen. Deshalb steht - jetzt - die Formierung
einer Haltelinie gegen den Neoliberalismus, für Erhaltung und Ausbau des Sozialstaates oben auf
der Tagesordnung und nicht die Debatte systemüberwindender Perspektiven. Wir brauchen eine
starke gewerkschaftliche Verankerung und eine gute Verbindungen in linke Wissenschafts-, Bewe-
gungs- und Kulturszene. Entscheidend ist, ob wir bündnisfähige Positionen u nd eine Praxis entw i-
ckeln, die alte Spaltungen dauerhaft überwindet.

              Sabine Lösing
              Göttingen
              49 J., ein erw. Sohn, Dipl.-Sozialwirtin, Sozial-/Suchttherapeutin Seit 85 als
              Sozialarbeite rin in Jugendzentren sowie im Sucht/Drogen-Bereich tätig. Seit 92
Sozialarbeiterin/-therapeutin im Gesundheitswesen (Psychiatrie). Seit 78 pol. Arbeit im Bereich So-
zial-, Umwelt-, Bürgerrechtsbewegung. Mitglied bei attac, hier seit mehreren Jahren im lokalen
Ko-Kreis, Mitarbeit in bundesweiter attac-AG, bis zur Wahl in den WASG-BuVo Mitglied im attac-
Rat. Mitorganisatorin des Göttinger S ozialforums, Mitwirkung bei der Vorbereitung überregionaler
Demonstrationen und Kampagnen, ver.di-Mtgl. Ab März 04: Mitinitiatorin der „Wahlalternative
2006“. Ab Juni 04: gesch.BuVo, Im Landesverbandes Niedersachsen als Koordinatorin tätig,
gesch.LaVo, Aufbau der Gruppe Südniedersachsen, dort bis März 05 Mtgl. Des Vo rstandes.
Schwerpunkt meiner pol. Arbeit war immer im Bereich der „Sozialen Bewegungen“. Beruflich bin
ich seit 20 Jahren konfrontiert mit den Folgen gesellschaftl. Benachteilung sowie dem Sozialkahl-
schlag; für die Betroffenen wie für die Soziala rbeit. Nach der Demo am 1.11.03 in Berlin und der
starren Haltung der Allparteienkoalition wurde mir die Notwendigkeit einer parlament. Ergänzung
der Proteste auf der Strasse immer deutlicher. Neben dem Aufbau einer wählbaren Alternative ist
eine breite Bündnispolitik mit allen Kräften nötig, die sich gegen die herrschende P olitik ausspre-
chen. Die WASG muss Bestandteil der soz. B ewegungen sein und sich international gegen die diese
Politik verbünden. Eine möglichst breite Ve rankerung in der Bevölkerung und politischen Gruppen,
Initiativen und Bewegungen ist notwendig, um den wichtigsten Schritt, die Bundestagswahl 06, zu
meistern. Ohne die Unterstützung der a ußerparl. Bewegungen wird jedes parl. Wirken erfolglos
bleiben, da ein Schritt wirklicher Bewegung wichtiger ist als hundert Parteiprogramme. Durch die
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Existenz einer pol. Alternative und das Aufbrechen der neolib. Gehirnwäsche kann eine mobilisie-
rende Wirkung auf den außerparl. Widerstand entstehen. Als Bestandteil der soz. Bewegungen
muss die WASG auch das soziale Verständnis dieser Bewegungen aufgreifen und eine Partei n euen
Typs werden. Dies gilt in besonderem Maße auch dafür, Frauen in der Arbeit in unserer Partei zu
und für die politische Teilhabe zu fördern.

             Axel Troost
             Bremen
               50 Jahre, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, beruflich als promovierter Volkswirt seit
               25 Jahren Geschäftsführer der „Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik“ (Memo-
randumgruppe) und des PIW Progress-Institut für Wirtschaftsforschung Langjähriges Mitglied u.a.
bei IG Metall, ATTAC, Bund demokratischer WissenschaftlerInnen und Förderverein gewerkschaft-
liche Arbeitslosenarbeit e.V. Mit meiner Arbeit in der WASG will ich noch stärker versuchen, wirt-
schaftspolitische Alternativen zum herrschenden Kurs des Neoliberalismus so vers tändlich zu ve r-
mitteln, dass sie von breiten Schichten der Bevölkerung auch verstanden werden. Im geschäftsfü h-
renden Bundesvorstand möchte ich weiter für die Bereiche Parteiprogramm- und Fachprogramm-
entwicklung, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sowie L andtags- und Bundestagswahlen verant-
wortlich zeichnen. Darüber hinaus will ich mich dafür einsetzen, dass unsere Partei sich stärker mit
den Problemen des Mittelstandes und des Handwerkes beschäftigt. Als Person, die seit zweieinhalb
Jahrzehnten im Bereich der Bündnispolitik arbeitet, will ich im Vorstand und der Gesamtpartei wei-
ter die verschiedenen inhaltlichen und kulturellen Ausrichtungen unserer WASG zusammenhalten
bzw. weiter z usammen führen.
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Internet-Adresse derzeit: http://parteitag.asg-wahlalternative.de/690.0.html

„ERWEITERTER            VORSTAND
Für den Erweiterten Bundesvorstand der Partei "Arbeit & soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternati-
ve" stellen sich neunzehn KandidatInnen zur Wahl.“

             Joachim Bischoff
             Hamburg,
              Jahrgang 1944 Beruf : Verlagslektor und Journalist. gewerkschaftlich organisiert bei
              Ver.di politisch organisiert in der SPD bis 1966/67 Mitglied der PDS/Linke Liste
1990-2004 An der Initiative »Wahlalternative« von Beginn an beteiligt; aktiv im Landesverband
Hamburg und auf Bundesebene. Im Bundesvorstand zuletzt mit der Unterstützung für den Wahl-
kampf in Nordrhein-Westfalen beauftragt. Wir haben eine reelle Chance, das neoliberale Einheit s-
denken in der Berliner Republik aufzubrechen. Jahrelang haben die neoliberalen Vordenker den
Bürgern eingeredet, der S ozialstaat sei für die Abflachung des Wirtschaftswachstum und die Krise
der sozialen Sicherungssysteme ve rantwortlich. Die Gesetzesprojekte der Agenda 2010 laufen auf
einen Systemwechsel in Richtung eines entfesselten Kapitalismus hinaus. Die große Mehrheit der
BürgerInnen will die Zerstörung der sozialen Sicherheit nicht. Insofern tragen wir eine große Ve r-
antwortung. Wir wollen den politisch Entmündigten und Resignierten wieder eine Stimme geben.
Wir können den Prozess der Formierung einer breiten gesellschaftlichen Opposition gegen den Ne o-
liberalismus voranbringen. Dazu bedarf einer großen Offenheit gegenüber kritischen BürgerInnen
und vielen Organisationen; es erfordert aber auch eine Standfestigkeit gegenüber einseitigen Posi-
tionen. Wir müssen noch viele BürgerInnen erreichen und dies erford ert die Entwicklung einer neu-
en politischen Kultur. Zugleich werden wir – wie bisher – wenig Zeit haben. Der Bundestagswahl-
kampf hat mit dem Landtagswahlkampf in NRW faktisch begonnen. Ich möchte meine Erfahrungen
in die neue Etappe im Bu ndesvorstand einbringen.

             Christine Buchholz
             Berlin,
              1971 in Hamburg geboren, freiberufliche Redakteurin und Assistentin für Behinderte.
              „Seit den frühen 90er Jahren war ich aktiv in der Studentenbewegung und der
              Antinazi-Arbeit, Ende der 90er Betriebsrätin in einem Hamburger Pflegebetrieb. Seit
              den Anfängen bin ich aktiv in der globalisierungskritischen Bewegung, z.B. in der der
Vorbereitung der Europäischen Sozialforen von Florenz, Paris, London und Athen und in der Vorbe-
reitungsgruppe für das erste Sozialforum in Deutschland, das in Erfurt im Juli 2005 stattfinden
wird. Ich bin Mitglied bei ver.di, Linksruck und Attac und seit November 2004 im WASG Bundes-
vorstand und vom Landesvorstand vorgeschlagen. Ein e soziale Politik können wir nur durch die e n-
ge Zusammenarbeit mit den außerparlamentarischen B ewegungen in Deutschland, Europa und der
Welt durchsetzen. Die Standortargumentation und der Globalisierungsfatalismus der etablierten
Parteien, die leider auch in der Gewerkschaftsbewegung verbreitet ist und die Gegenwehr lähmt,
machen politische Antworten notwendig. Ich habe versucht bei meiner bisherigen Arbeit im Bu n-
desvorstand meine Positionen, Erfahrungen und Verbindungen zur globalisierungskritischen Bewe-
gung und anderen Bewegungen in die WASG einzubringen. Zudem habe ich mit anderen die Betei-
ligung der WASG an den Protesten gegen den Bush-Besuch in Mainz, am europäischen Aktionstag
am 19.3. in Brüssel und gegen die NPD am 8.Mai organisiert. Die Hauptaufgabe des neuen Bu n-
desvorstandes wird die Vorbereitung des Wahlkampfes sein. Den halte ich auch aus Sicht der s o-
zialen Bewegungen für zentral, um Millionen von Menschen zu zeigen, dass es eine politische Alte r-
native zum Neoliberalismus gibt. Für uns ist es wichtig, Kontakt zu möglichst vielen Bevölkerungs-
und Wählerschichten herz ustellen. Dazu gehören neben Gewerkschaften auch Stadtteil-Initiativen
gegen Sozialabbau, Migrantenorganisationen genauso wie Verbände von Studierenden und globali-
sierungskritische Netzwerke. Sie sind wichtige Verbündete im Kampf um den Erhalt und Ausbau
des Sozialstaates und wichtige Multiplikatoren im Wahlkampf. Darüber hinaus sollten wir das Sozi-
alforum im Juli in Erfurt nach Kräften unterstützen. Dort werden Tausende aus dem ganzen B un-
desgebiet z usammenkommen und über Alternativen zum Neoliberalismus und Perspektiven der
Gegenwehr diskutieren.“
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              Murat Çakir
              Kassel,
               45 Jahre, verheiratet, selbständiger Übersetzer, W ASG – Mitglied im Landesverband
               Hessen. Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich auf verschiedenen Ebenen
               politisch tätig. Unter anderem stand ich bis 2000 ehrenamtlich dem
               Bundesausländerbeirat, der Arbeitsgemeinschaft der Auslä nderbeiräte Hessen
               (AGAH) sowie der Föderation der ImmigrantInnenvereine aus der Türkei e.V. (GDF)
vor. Als Gründungsmitglied vertrat ich die NGOs aus Deutschland bei dem Europäischen Netzwerk
gegen Rassismus (ENAR) und war dessen Schatzmeister. Von 1995 bis 2000 Mitglied der Ve r-
sammlung der Landesanstalt für privaten Rundfunk Hessen (LPR). Ich bin weiterhin in verschiede-
nen Migrantenorganisationen und Kulturinitiativen ehrenamtlich tätig und gehöre der türkischen
Redaktion des Freien Radios Kassel an. In der WASG bin ich von Anfang an dabei und bin Mitglied
des Gründungsvorstandes. Ich bin der Auffassung, dass unsere Partei eine historische Chance hat,
sozial gerechte Altern ativen zur gegenwärtigen neoliberalen Politik durchsetzungsfähig zu machen.
Ich möchte weiter dazu beitragen eine starke soziale Kraft aufzubauen, damit wir gemeinsam u n-
sere Alternativen politisch zur Geltung bringen können. In der Partei stehe ich für demokratische
Strukturen, einen neuen Politikstil, für die Vielfalt – die in gemeinsamen Handeln unsere Stärke
sein kann und für den engen Schulterschluss mit den sozialen Bewegungen unserer Republik. Mei-
ne politischen Schwerpunkte sind: Zuwanderungs- und Integrationspolitik, Antirassismus- und An-
tidiskriminierungspolitik, Medien- und Kulturpolitik sowie Internationale Beziehungen und Friedens-
politik. Ich glaube fest daran: eine andere Politik ist nötig und machbar! Dafür will ich mich mit
meiner ganzen Kraft und meinem Engagement einsetzen und kandidiere für den Bundesvorstand
unserer Partei.

             Rolf Geffken
             Hamburg-Süd
             56 Jahre alt, verh., 2 Kinder, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht seit 28 Ja h-
             ren, Leiter des Instituts für Arbeit – ICOLAIR, das auf dem Gebiet der Globalisierung
             der Arbeit (zuletzt zu China) und für Betriebs- und Personalräte auf dem G ebiet des
             Arbeitsrechts tätig ist. Sprecher der WASG Hamburg -Süd. Zahlreiche
             Veröffentlichungen zum Arbeits- und Sozialrecht. Ich sehe in der WASG anderes und
             mehr als eine bloße „Neue Links -Partei“. Unsere Partei ist die einzige Kraft, die
             glaubhaft angetreten ist, den Sozialstaat des Grundgesetzes zu verteidigen. Zugleich
             sind wir die einzigen, die in der Lage sind, die Ausgegrenzten, Diskriminierten u n d
Enttäuschten wieder zur Politik zurückzuführen. Während frühere linke Projekte sich v.a. als Alte r-
native zur Sozialdemokratie ve rstanden, stehen wir in Opposition zur „Neoliberalen Einheitspartei
Deutschlands“ und erheben damit den Anspruch, keine Minderheit sondern die wachsende Mehrheit
der Menschen dieses Landes zu vertreten. Von diesem Anspruch her müssen wir in unserer Arbeit
sektiererische Beschränkung ebenso vermeiden wie die Illusion, dass die Lage der sozial und öko-
nomisch benachteiligten Menschen nur auf parlamentarischem Weg verbessert werden könnte. In
diesem Sinne werde ich mich auch im erweiterten BuVo für eine auf breiten Konsens angelegte a-
ber auch konsequent oppositionelle Politik unserer Partei einsetzen und meine beruflichen Erfa h-
rungen in der Interessenvertretung abhängig Beschäftigter und arbeitsuchender Menschen einbrin-
gen.

                                  Thies Gleiss
                                  Köln,
                                  50 Jahre, kommt aus Hamburg. Von Beruf Maschinenschlosser
                                  und Betriebsratsvorsitzender in e iner Werkzeugmaschinenfabrik,
                                  Mitglied der IG-Metall-Delegiertenversammlung. Bei der
                                  WASG seit Anbeginn und Mitglied im Landesvorstand NRW. Ich
                                  bewerbe mich für den Bundesvo rstand der WASG. 56 Jahre vor
                                  und zweifellos viel überzeugter und überzeugender als Franz
                                  Müntefering heute, kam Albert Einstein zu seinen
                                  Schlussfolgerungen, wie diese Gesellschaft funktioniert. Ich
                                  verneige mich im Einstein-Jahr vor so viel Einsicht und sage nur:
                                  In diesem Sinne möchte und werde ich im BuVo wirken. „Die
                                  ökonomische Anarchie der kapitalistischen Gesellschaft heute ist
                                  meiner Meinung nach die eigentliche Ursache des Übels. Wir
                                  sehen vor uns eine riesige Gemeinschaft von Erzeugern, deren
                                  Mitglieder unaufhörlich bestrebt sind, einander die Früchte ihrer
                                  kollektiven Arbeit zu entziehen, - nicht mit Gewalt, aber in
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getreuer Einhaltung der gesetzlich feststehenden Regeln. (...) Privates Kapital tendiert dazu, in
wenigen Händen konzentriert zu werden -teils aufgrund der Konkurrenz zwischen den Kapitalisten
und teils, weil die technologische Entwicklung und die wachsende Arbeitsteilung die Entstehung von
größeren Einheiten auf Kosten der kleineren vorantreiben. Das Ergebnis dieser Entwicklu ngen ist
eine Oligarchie von privatem Kapital, dessen enorme Kraft nicht einmal von einer demokratisch o r-
ganisierten politis chen Gesellschaft überprüft werden kann. Dies ist so, da die Mitglieder der G e-
setzgebenden Organe von politischen Parteien ausgewählt sind, die im Wesentlichen von Privatka-
pitalisten finanziert oder anderweitig beeinflusst werden und in der Praxis die Wähler von der L e-
gislative trennen. Die Folge ist, dass die ,,Volksvertreter" die Interessen der unterprivilegierten
Schicht der Bevölkerung nicht ausreichend schützen. Außerdem kontrollieren unter den vorhande-
nen Bedingungen die Privatkapitalisten zwangsläufig direkt oder indirekt die Hauptinformations-
quellen (Presse, Radio, Bildung). Es ist deshalb äußerst schwierig und, für den einzelnen Bürger in
den meisten Fällen fast unmöglich, objektive Schlüsse zu ziehen und in intelligenter Weise
Gebrauch von seinen p olitischen Rechten zu machen.“ Klare Worte tun gut, eine andere Politik e r-
ledigt dann den Rest.

             Henning Hagen
              verheiratet, drei Kinder. Nach Abitur und Lehre als Betriebsschlosser studie rte er
              später Journalistik. Von 1971 – 1989 war Henning Wirtschaftsredakteur im DDR-
              Rundfunk. Ab 1989 war er Redaktionsleiter des Deutschlandsenders/Kultur
              und Redaktionsleiter „Magazine“ beim MDR. Henning war dann, bevor er freier
              Journalist wurde, 8 Jahre als Chef bei der BB Oder Radio GmbH & Co. KG tätig.
              Henning gehört zu den Mitbegründern der WASG im Land Brandenburg. Vielen von
              uns ist er auch aus seiner Mitarbeit in der Programmkommission bekannt. Er geht
davon aus, dass erstmalig die Chance besteht, den neoliberalen Wahnsinn zu stoppen. 40 Jahre
DDR sind keine Fußnote in der deutschen Gemeinsamkeit. Diese Erfahrungen, die guten und die
weniger g uten, gilt es zu vermitteln. Wer kann das besser, als jemand, der den Osten kennt. Die-
ses Wissen und Engagement, wird sich, wie in der Programmkommission, auch im Bundesvorstand
niederschlagen. Wir vertrauen ihm, dass er willens und in der Lage ist, sich für alle Regionen er
Bundesrepublik gleichermaßen kompetent und engagiert einzusetzen. In dieser Überzeugung ha-
ben wir seine Nominierung mit Henning abgestimmt. Er ist einversta nden, zu kandidieren. Henning
Hagen kandidiert auf gemeinsamen Vorschlag des Landesverbandes Mecklenburg -Vorpommern,
Landesverbandes Brandenburg und Landesverbandes Sachsen-Anhalt als Mitglied des Bundesvor-
standes unserer Partei.

                          Brigitte Halbgebauer
                          Lage,
                          47 Jahre, Diplom Volkswirtin, erwerbslos, Mitglied in der WASG seit
                          2004. Mitglied in der IG Metall, ehrenamtliche Referentin, ehrenamtli-
                          che Sozialberatung zu allen Fragen der Erwerbslosigkeit, Mitglied in der
                          Delegiertenversammlung, Vertrauensfrau. Bis Januar 2005 Mitglied in
                          der SPD, stell. AfA-Landesvorsitzende, AfA Unterbezirksvorsit-
                          zende, Ortsvereinsvorsitzende, Mitglied im Rat der Stadt Lage.
                          Liebe Parte ifreundinnen und Parte ifreunde, da sich die Politik der SPD
                          immer mehr von den sozialdemokratischen Zielen entfernt hat und nur
                          noch der neoliberalen Logik folgt, habe ich dort meine Mitgliedschaft
                          gekündigt und mein Ratsmandat niedergelegt. Wie viele von euch, bin
                          ich zuerst in den Verein WASG und im Januar 2005 in die Partei
                          eingetreten. Für mich stellte sich nie die Frage einer doppelten
                          Mitgliedschaft . Dies alles aus meiner innersten Überzeugung heraus,
                          dass i ch nicht in verschiedenen politischen Parteien organisiert sein kann
und gleichzeitig glaubhaft versichern kann, eine reformpolitische Alternative zu den bestehenden
Parteien zu sein. Die WASG hat das politische Ziel für viele, die durch den neoliberalen Konsens der
bestehenden Parteien keine Möglichkeit zur Wahl haben, eine wählb are Alternative zu sein und auf
der Basis des Grundgesetzes für die Erneuerung des Sozialstaates und der Demokratie einzuste-
hen. Dafür wollen wir Strategien und Konzepte entwickeln und mit anderen Gruppenund sozialen
Bewegungen im Parlament aktiv werden.
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             Andreas Hauß
              Freiburg, 49 Jahre Berufe: Touristikkaufmann, Historiker, Industrievertrieb im
              Großkonzern, Sachbuchautor. Freund klarer Worte, 37 Jahre politisch aktiv, 30 Jahre
              DGB-Mitglied, Gründungsmitglied des Vereins, Ex-Landeskoordinator Südbaden. Als
              ich zu Beginn 2004 zu den anderen stieß und mit dem „Projekt“ WASG begann, war
              mir der Name egal, die künftigen Mitglieder unbekannt. Wichtig war und ist nur eins:
die historische Notwendigkeit einer solchen Partei im Bundestag, und die reale Chance, dies zu e r-
reichen in einem sich schließenden Zeitfenster. Eine „wählbare Partei“ sollte und soll es sein. Das
bedeutet mehr als nur Inhalte: Seriosität. Sektierer und Entristen haben bei uns nichts zu suchen.
Das muß dieser Parteitag klären, mit eindeutiger Konsequenz. Das Signal muß unübersehbar sein.
Das gilt auch für die Satzungsdebatte. Vorgeblich „basisdemokratischen“ Unsinn in Nabelschau zu
diskutieren reißt niemanden vom Hocker. Das andere Extrem ist Bewegungsaktionismus. Wir brau-
chen einen strategisch handelnden BV, der sich nicht von Wichtigtuern in Landesverbänden oder
durch Detailprobleme von der Zielorientie rung „Bundestag“ abbringen läßt. Das ist eine Frage der
personellen Besetzung. Wir sind keine Gewerkschaftspartei. Aber antigewerkschaftliche Sprüch e-
klopferei darf in dieser Situation eines Großangriffs auf die Organisationen der Lohnabhängigen im
WASG-BV NICHT vorkommen. Der neoliberale Großangriff wird flankiert durch Versuche, unsere
Rechte zu beschneiden, u.a. durch die sogenannte „EU-Verfassung. Unsere Rechtsordnung heißt
insbesondere: Grundgesetz. Mit Hartz IV, mit Kriegen uvam. wird u nsere Verfassung gebrochen
(und nicht etwa befolgt). Wer das nicht versteht, braucht Nachhilfe. Die Auslandseinsätze der Bu n-
deswehr widersprechen zwar dem deutschen Friedenswillen. Aber solange hier bei uns keine Bo m-
ben fallen, Bush als Einzeltäter dargestellt und Terrora ngst geschürt wird, duckt sich der deutsche
Michel. Die rotzgrüne Außenpolitik macht die Entwicklungen unabsehbar. Die Verantwortung einer
Friedenspartei, in diesen Fragen endlichen Tacheles zureden, ist hoch. Sollten mich Volksbegehrler,
Trotzkisten und Gewerkschaftsfeinde nun nicht wählen – verstehe ich das. Ich habe keine „Haus-
macht“ sondern nur diese meine Ansage. 2300 Zeichen = ohne Humor.

             Robert Kraft
              Forchheim, 25 Jahre, Jurist, Spezialgebiet Arbeitsrecht. Ehemaliges Mitglied der SPD
              Nürnberg Tätigkeiten in der WASG:
              1) Ehemals Kreisvorstand Oberfranken West
              2) Landesvorstand Bayern
              3) Mitarbeit in der Programmkommission
              Ich bin der Ansicht dass wir mit der WASG nur dann Erfolg haben können – und das
              ist angesichts der fatalen politischen Entwicklung nötiger denn je – wenn wir jedem
(ausgenommen natürlich Faschisten, etc.), der sich nicht mit der Unterordnung des Menschen u n-
ter den totalen Markt abfinden will, die Möglichkeit geben b ei uns eine neue politische Heimat zu
finden mit der er oder sie sich identifizieren kann. De shalb kommt es für mich nicht in Betracht,
Mitglieder nach ihrer politischen Herkunft zu beurteilen. Nur in einem Klima gleichberechtigter ve r-
trauensvoller Toleranz unter dem Dach der WASG wird es uns gelingen dem derzeitigen politischen
Wahnwitz entgegenzutreten. Was die innere Struktur der WASG angeht, sollten m.E. diejenigen
Entscheidungen die bisher aus Grü nden der Effektivität von „oben“ hergetroffen wurden, stärkerer
Kontrolle durch die Mitglieder unterworfen werden. Ich befürworte deshalb die Einrichtung eines
erleichterten Mitgliederentscheides und ähnlicher Strukturen. Denn solide – auch interne – Demo-
kratie kann auf Dauer nur von unten herauf bestehen. In p rogrammatischer Hinsicht findet der Be-
reich internationale Politik mein g esteigertes Interesse. Denn nur wenn wir – aus der starken Posi-
tion einer guten Politik in Deutschland heraus – auch auf internationaler Ebene entschieden unsere
Ansichten durchsetzen können wir auf Dauer gegen die Interessenpolitik der internationalen Ko n-
zerne und Finanzriesen gewinnen. Dabei darf insbesondere auch die Änderung oder Abschaffung
internationaler Abkommen und Institutionen (IWF, WTO, etc.) nicht außen vor bleiben. Insgesamt
halte ich das Gründungsprogramm allerdings für gelungen und eine gute Grundlage für die weitere
Entwicklung. Ich hoffe ich konnte euch einen kurzen Einblick in meine Gedanken geben. Uns allen
wünsche ich noch viel Kraft und die nötige Motivation und Au sdauer um unsere WASG zum Erfolg
zu führen.
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             Claudia Mrosek
             Tübingen
              46 Jahre, ledig, Baden-Württembergerin mit stabilen nordrhein -westfälischen Wur-
              zeln. Studium der empirischen Kulturwissenschaft und Linguistik des Deutschen,
              Grundstudium Rechtswissenschaft, Journalistin, PR-Redakteurin und –Beraterin.
              Langjähriges Gewerkschaftsmitglied, Mitglied des Arbeitskreises Tübinger
              GewerkschafterInnen. Bisher parteilos, seit Juli 2004 Mitglied der WASG, derzeit
Sprecherin des baden-württembergischen Landesvorstands. Kandidatur für den erweiterten Bu n-
desvorstand, unterstützt vom baden-württembergischen Landesvorstand und vom Tübinger Kreis-
verband der WASG. Schwerpunkte meiner konkreten politischen Arbeit (Arbeitsgruppen, Texte, In-
fostände, Veranstaltungen):
- Rücknahme der Sozialreformen, die allesamt in besonderem Maße die Armen und Ärmsten tre f-
fen.
- Vor allem Rücknahme von Hartz IV. Arbeitslosigkeit ist kein individuelles, sondern ein strukture l-
les Problem. Mit Hartz IV wird nicht die Arbeitslosigkeit, sondern werden die Arbeitslosen bekämpft.
Hartz IV schafft keine neuen Arbeitsplätze.
- Verhinderung von Ein -Euro-Jobs mit ihren fatalen Auswirkungen auf den ersten Arbeitsmarkt (im
Arbeitsamtsbezirk Reutlingen-Tübingen wird aufgrund der Arbeit des Arbeitskreises Tübinger G e-
werkschafterInnen die gesetzlich festgeschriebene Voraussetzung der „Zusätzlichkeit“ besonders
streng geprüft. Viele Anträge sind abgelehnt worden!).
- Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Es kann nicht angehen, dass angesichts der wachsenden A r-
mut, insbesondere Kinderarmut, die wenigen Schwerreichen im Land immer reicher werden.
- Rücknahme der Unternehmenssteuerreformen. Deutschland ist die drittstärkste Industrienation
der Welt u nd Exportweltmeister. Der angebliche „Standortnachteil wegen zu hoher Lohnkosten“ ist
ein Märchen.
- Demokratisierung der Wirtschaft, Einfordern der sozialen Verantwortung der Unternehmer und
Manager. Es ist ein Unding, dass Unternehmen, die in Deutschland reich geworden sind, zur weit e-
ren Steigerung ihrer Rendite in großem Stil Leute entlassen. Die Wirtschaft darf nicht zum Selbst-
zweck existieren, sondern muss den Menschen nützen.
Wichtige Nebenbaustellen: Kritische Auseinandersetzung mit der Medienberichterstattung, die dem
neoliberalen Mainstream Vorschub leistet. Gleiche Bildungschancen für alle. Gleichstellung der G e-
schlechter.

              Björn Radke
              Bahrenhof
               55 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Söhne, selbstständiger Internetberater
               und Dozent. Ich bin seit Juli 2004 Mitglied des Gründungsvorstands des Vereins
               „Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit“. Seit April habe ich den Aufbau von
               Regionalgruppen im nördlichsten Bundesland S chleswig -Holstein mitinitiiert. Im No-
vember 2004 und im Januar 2005 wurde ich jeweils wieder in den Bundesvorstand gewählt. Ich bin
davon überzeugt,
- dass in diesem Land ein grundsätzlicher Richtungswechsel der Politik notwendig ist, damit die s o-
zialen und demokratischen Errungenschaften nicht zerstört, sondern verbessert und ausgeweitet
werden können,
- dass wir nur dann Erfolg haben werden, wenn wir den kritischen Dialog mit all den Menschen und
Gruppen führen, die uns noch distanziert gegenüberstehen, a ber ebenfalls den neoliberalen Zeit-
geist ablehnen. Da die SPD in Wahlkampfzeiten in der politischen Rhetorik wieder zu Teilen von i h-
rer neoliberalen Politik abrückt, dürfen wir nicht dem Versuch nachgeben, uns anzupassen.
- dass wir durch politische Kampagnen, Argumentation und Auseinandersetzung seitens des Bu n-
desvorstands und der Ländervorstände mehr politisches Profil zeigen müssen. Wenn es uns gelingt,
so aktive Menschen aus den sozialen Bewegungen und den Gewerkschaften, die kritischen Intelle k-
tuellen in Universitäten, Kirche, Kultur und Medien zusammenzubringen, dann leisten wir einen
Beitrag für eine mögliche Initialzündung, die in alle kritischen Kreise der Gesellschaft ausstrahlt
und Mut macht, sich dem neoliberalen Zeitgeist entgegenzustellen.
In den letzten Monaten habe ich als Verantwortlicher für den Internet- und Redaktionsbereich in
diesem Sinne meinen Beitrag geleistet und werde dies, sollte ich das Vertrauen des Parteitages
gewinnen, auch weiterhin tun.
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             Heidi Scharf
             Schwäbisch Hall
               geb. 1953, alleinerziehend. Ehemals beschäftigt in einem Stahlbetrieb, dort g e-
               werkschaftlich aktiv als Vertrauensfrau, Sprecherin der Angestellten und Mitglied der
Vertrauenskörperleitung. Ich a bsolvierte die Akademie der Arbeit und wurde 1980
Gewerkschaftssekretärin der IGM-Lüdenscheid, Heilbronn und Stuttgart. Seit 2002 bin ich in
Schwäbisch Hall als 1. Bevollmächtigte tätig. 10 Jahre lang war ich Mitglied der SPD. Im Zu-
sammenhang mit dem Nato-Doppelbeschluss bin ich ausgetreten und habe mich seitdem keiner
Partei angeschlossen. Meine Aktivitäten lagen ab Mitte der 70er Jahre in der Frauen- und in der An-
tifa-Arbeit. Ich bin Mitglied der VVN-BdA. Der Schwerpunkt in der Frauenarbeit ist Gleichstellungs-
politik und Frauenfriedensarbeit. Seit über 20 Jahren bin ich Mitglied der Internationalen Frauenliga
für Frieden und Freiheit. Bereits 1996 habe ich zusammen mit anderen Frauen in Ba -Wü ein Pers o-
nenbündnis „Frauen gegen Sozialabbau“ initiiert und zur Aktion gegen die massiven Angriffe aufge-
rufen. 5000 Menschen sind zur Demonstration nach Stuttgart gekommen. Mitte der 90er Jahre u n-
terstützte ich aktiv die Bewegung „Erfurter Erklärung“ mit dem Ziel die Kohl-Regierung zu verhin-
dern und einen Politikwechsel zu erreichen. Bündnisarbeit halte ich für absolut wichtig um gemein-
same politische Ziele durch zusetzen. Dabei setze ich auf konstruktive Zusammenarbeit und demo-
kratische Spielregeln. Damals wie heute will ich einen Politikwechsel. Deshalb engagiere ich mich
auch seit vielen Jahren im Zukunftsforum Gewerkschaften (Netzwerk linker Gewerkschafterinnen
und Gewerkschafter).Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit treffe ich täglich mit Menschen zu-
sammen, die Probleme mit der Agentur für Arbeit, mit der Kranken- oder Re ntenversicherung, mit
ihrem Arbeitgeber haben. Mein Hauptziele in der politischen Arbeit sind:
- Ein menschenwürdiges Leben ob mit oder ohne Arbeit
- die Umverteilung von unten nach oben umkehren
- unseren Kindern bessere Bildung und gleiche Chancen geben
- Gleichstellung der Geschlechter
- mehr Mitbestimmung der Menschen in unserer Gesellschaft und in den Betrieben
- mit unserer Partei eine parlamentarische Vertretung für ein menschenwürdiges Leben für Alle zu
erreichen.

              Egbert Scheunemann
              Hamburg
                47 Jahre alt, freier Sozialwissenschaftler. Ich arbeite seit Anbeginn mit in der WASG,
                etwa in der Hamburger Programmgruppe, deren Sprecher ich bin, oder als Mitglied
                der WASG-BRD-Programmkommission, in der ich formaler Schlussredakteur unseres
                Gründungsprogramms war. Man lese den „Hamburger Entwurf für ein
                Bundesprogramm der WASG“ ( http://www.e gbertscheunemann.de/HH-WASG-
Programmentwurf-KURZVERSION-7.0.pdf ), an dessen Ausformulierung ich nicht ganz unmaßgeb-
lich beteiligt war, oder einfach das WASG-Gründungsprogramm – dann weiß man in Größenordun-
gen von 95 Prozent, wo bei mir politisch der Hase läuft. Oder in knappen Worten: ich stehe für eine
Ökologisch-humane Wirtschaftsdemokratie! Für ein Ende des neoliberalen wirtschaftspolitischen
Irrsinns und eine massive Umverteilung von oben nach unten, um Einkommensgerechtigkeit, Nach-
frage und Beschäftigung zu schaffen! Für eine Beteiligung ALLER an der Finanzierung der sozialen
Sicherungssysteme, also für die komplette Aufhebung der Versicherungspflicht- und Beitragsbe-
messungsgrenze! Für eine weitest mögliche basisdemokratische Umgestaltung unserer gesamten
Gesellschaft, also auch der Ökonomie! Für s oziale Gerechtigkeit und Menschenrechte für alle! Für
Frieden und Abrüstung! Innerparteilich stehe ich für absolute Offenheit und Transparenz (Öffent-
lichkeit aller Sitzungen aller Parteigremien, Veröffentlichung aller Protokolle, Beschlüsse und deren
Begründungen etc.), also für praktizierte Basisdemokratie! Keine Ausgrenzung von wem auch i m-
mer (Faschisten natürlich ausgeschlossen)! Dass ein paar SozialistInnen (SAV, Linksruck etc.) die
WASG „unterwandern“ könnten – eine Partei, die zu 95 % aus ehemaligen Sozialdemokra-
ten, PDSlern und Grünen, aus Mitgliedern von Basisbewegungen wie ATTAC etc. und vor
allem aus ganz unverdächtigen Gewerkschaftern besteht – ist einfach lächerlich! Für inner-
parteilichen Pluralismus und eine möglichst breite soziale Basis der WASG! Weil das Gegenteil von
Vielfalt – Einfalt wäre…
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              Fritz Schmalzbauer
              München
              Geb. 1947, Buchdrucker, Dipl. Sozialökonom, Referent für Betriebsräteseminare,
              Verdi. Gründungsmitglied der WASG in München und im Bund, kommissarischer
Landessprecher in Bayern. Mitglied des Bundesvorstandes. Die Politik der „Altern ativlosen“ hat für
einen erheblichen Anteil der Bevölkerung eine Situation gesch affen, die ein menschenwürdiges L e-
ben zunehmend in Frage stellt. Arbeitsplatzverluste, Lohneinbußen und Arbeitszeitverlängerungen
einerseits und Abbau d emokratischer und sozialer Rechte andererseits gehen an die demokratische
Substanz der Bundesrepublik. S tatt zuzuschauen oder – frei nach Marx – die Welt nur zu interpre-
tieren, kommt es darauf an, sie zu verändern. Dabei hilft falscher Pathos einer Kapitalismuskritik
im Stil von Müntefering nichts, wenn seine Partei mit der Schröder-Agenda seit Jahren den He rr-
schenden zu Diensten ist. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen...“ In Gewerkschaften, Sozialve r-
bände, Kirchen und Initiativgruppen wächst zwar die Kritik an den Verhältnissen, findet aber keinen
politischen Resonanzboden. Die Nähe wichtiger Teile der Gewerkschaften zur SPD – im Wider-
spruch zur Einheitsgewerkschaft – lähmt zudem konsequente Aktionen. Deshalb halte ich es für
richtig, unseren Weg der Zusammenführung von Menschen unterschiedlicher Positionen – ob sozi-
alrevolutionär oder christlich motiviert – hin zu einer echten Wahlalternative fortzusetzen. Mir ist es
aber wichtig, nicht nur auf die „neue Partei“ zu bauen, sondern in den sozialen B ewegungen und
Verbänden mitzuwirken und den Druck zu verstärken, der eine parlamentarische Arbeit erst mö g-
lich macht. Je nach Entscheidung des Parteitages in Satzungsfragen und der Basis, die mich g e-
wählt hat, kandidiere ich wieder zum Bundesvorstand, um die schwierige, aber wichtige Arbeit fort-
zusetzen. 2006 muss es eine neue Kraft geben, die konsequent die Interessen derer vertritt, die in
ihren Anliegen parlamentarisch ausgegrenzt werden. Gelingt den NRW`lern ein erster Wurf in diese
Richtung, um so besser. Darum auch meine (unsere) Unterstützung für die Kandidatin in Ratingen.

Ute Sorembe
Trier, vorgeschlagen vom Landesvorstand Rheinland-Pfalz
(nach Redaktionsschluss, ohne Bild und Text) [lesen]

Trier,
                      vorgeschlagen vom Landesvorstand Rheinland-Pfalz
                      (nach Redaktionsschluss, ohne Bild und Text)

Rainer Spilker
44 Jahre jung – verheiratet. Sozialversicherungsfachangestellter – AOK Westfalen-Lippe. Seit
09/1995 freigestellter PR-Vorsitzender AOK Herford, Minden-Lübbecke Mitglied im Gesamtpersonal-
rat der AOK Westfalen-Lippe seit 1994. Gewerkschaftsmitglied seit 10/1981 (ÖTV)Stv. Bezirks-
vorsitzender des Ver.di-Bezirks Herford-Minden-Lippe. Mitglied im Landesvorstand von
Ver.di NRW. Von 1991 bis zum 05.09.2004 Mitglied der SPD - Kreisvorstandssprecher des WASG
KV Minden-Lübbecke Mitglied im WASG-Landesvorstand NRW / Mitglied der Wahlkampfleitung. Im
Landesvorstand NRW bin ich zuständig für Gesundheits- und Sozialpolitik. Als Mitglied der NRW-
Wahlkampfleitung kümmere ich mich um die „Interne Kommunikation“. Meine Haltung zu sozialen
Fragen hat ihren Ursprung in meiner Herkunft aus einer klassischen Arbeiterfamilie. Ich habe me i-
ne Ausbildung bei der AOK b egonnen, um etwas für die Menschen tun zu können. Diese Haltung
prägt mich bis heute. Die WASG vertritt eine Politik, die nichtwirtschaftliche Interessen, sondern
die Menschen in den Mittelpunkt rückt! Wir müssen eine Debatte über die „Soziale Ordnung“ in
Deutschland anzetteln und die Verteilungsfrage in den Vordergrund stellen! Wichtige Weichenste l-
lungen stehen im Hinblick auf die Bundestagswahl an. Dies beinhaltet die Frage nach dem Verhält-
nis zu der PDS bzw. die Frage nach einem progressiven Politikbündnis. Wenn wir Erfolg haben wol-
len, müssen wir alle Kräfte einen. Unter dem Dach der WASG müssen wir eine linke pluralistische
Bewegung mit Leben erfüllen. Hierbei darf es keine Ausgrenzungen geben. Die unte rschiedlichen
Historien und Weltanschauungen unserer Mitglieder sind unsere Stä rke, nicht unsere Schwäche.
Wir benötigen viele kreative Kräfte, um unser ehrliches „Reformprogramm“ zukunftsorientiert wei-
ter zu entwickeln. Ich will meine integrativen Fähigkeiten in diesen wichtigen Prozess einbringen.
Innere Geschlossenheit herstellen – die interne Kommunikation verbessern –Probleme politisch lö-
sen – die Politikfähigkeit der WASG herzustellen; dass sind meine Ziele im Bundesvorstand. De s-
halb kandidiere ich. Dafür bitte ich um das Vertrauen der Delegierten unseres ersten Bundesparte i-
tages.
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             Sascha Stanicic
             nominiert von: Kreisverband Berlin-Neukölln
             Alter: 34
             Politische Biographie: 1986 – 1995 Mitglied der SPD, seit 1988 Mitglied der IG
             Medien/ver.di, 1992 Vorsitzender der Jungsozialisten in Aachen, 1992 – 1994
             Bundessprecher der Jugend gegen Rassismus in Europa (JRE), 1994 Gründungsmit-
glied der SAV (Sozialistische Alternative), heute Mitglied der SAV-Bundesleitung, aktiv im Netzwerk
für eine demokratische und kämpferische ver.di
Beruf: Redakteur von www.sozialismus.info und Mitarbeiter in der SAV-Bundesleitung
Liebe Kolleginnen und Kolle gen,
für die Millionen Lohnabhängigen, Erwerbslosen, Jugendlichen und RentnerInnen, die täglich unter
der Politik der großen Sozialabbau-Koalition und der Profitlogik des kapitalistischen Wirtschaftssys-
tems zu leiden haben, gibt es heute keine starke politische Vertretung. Das wollen wir gemeinsam
mit dem Aufbau der WASG ändern. Dazu will ich im Bundesvorstand unserer Partei einen Beitrag
leisten.
Für eine Schwerpunktsetzung unserer Aktivitäten auf die außerparlamentarische Arbeit
durch unabhängige Kampagnen, Unterstützung betrieblicher Kämpfe und sozialer Bewe-
gungen
Unsere Forderungen werden wir nur durchsetzen können, wenn eine breite gesellschaftliche Bewe-
gung von ArbeitnehmerInnen, Erwerbslosen und Jugendlichen entsteht, die dafür kämpft. Die A r-
beit in den Parlamenten kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, diese aber nicht ersetzen. Die
WASG muss konsequent an der Seite derjenigen stehen, die Widerstand gegen die herrschenden
Verhältnisse leisten. Im letzten Jahr hätte das zum Beispiel bedeutet, eine bundesweite Solidari-
tätska mpagne für die streikenden Opel-ArbeiterInnen zu organisieren. Ich setze mich dafür ein,
dass die WASG jegliche Form von Verschlechterungen der Lebenssituation für die Masse der Bevö l-
kerung ablehnt und sich gegen jede Form von Sozialabbau, Privatisierungen und Arbeitsplatzve r-
nichtung einsetzt. Das schließt Koalitionen und Tolerierungen mit Parteien des neoliberalen Ein-
heitsbreis auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) aus.
Für demokratische Strukturen in der Partei und gegen jegliche Ausgrenzungen von Min-
derheitenmeinungen
Die Diskussion über die Ausgrenzung von SozialistInnen, insbesondere SAV-Mitgliedern, hat der
WASG in den letzten Monaten geschadet. Sie sollte sofort beendet werden. Eine breite und demo-
kratische Partei muss unterschiedliche Meinungen in ihren Reihen akzeptieren und fruchtbar nut-
zen. Gemeinsame Basis ist der Einsatz gegen Sozialkürzungen, Privatisierungen und Arbeitsplatz-
vernichtung und für die Reformforderungen, die die WASG aufstellt. Als Mitglied des Bundesvo r-
stands werde ich der Basis gegenüber jederzeit Rechenschaft ablegen und mein Abstimmungsve r-
halten öffentlich machen. Geheimniskrämerei gegenüber der Mitglie dschaft lehne ich ab.
Sozialistische Ideen in den Bundesvorstand!
Als Marxist bin ich der Meinung, dass die von unserer Partei aufgestellten Forderu ngen im Rahmen
des kapitalistischen Systems nicht dauerhaft umzusetzen sind. Einen ökologisch nachhaltigen, sozi-
alen und friedlichen Kapitalismus halte ich für eine Illusion. Dies gilt angesichts der Ungleichge-
wichte und Krisentendenzen in der Weltwirtschaft mehr denn je. Deshalb bin ich für eine offene
Debatte innerhalb der WASG über die Frage einer möglichen Systemalternative. Die Eigentums -
und Machtfrage sollte gestellt werden. Die Wirtschaft kann nicht d emokratisch organisiert werden,
wenn die großen Banken und Konzerne in Privateigentum sind. Deshalb trete ich für eine Überfü h-
rung derselben in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der Be-
schäftigten ein. Zu solchen Fragen darf es keine Denk- und Redeverbote geben. Angesichts der
breiten Zustimmung zu Münteferings Kapitalismus-Kritik und den vielen Umfragen, die eine breite
Ablehnung des Kapitalismus und Offenheit für sozialistische Ideen in der Bevölkerung dokumentie-
ren, brauchen wir keine Sorge haben, uns dadurch zu isolieren. Entscheidend wird sein, dass die
abhängig Beschäftigten und Erwerbslosen die WASG als konsequente und ehrliche Kämpferin für
ihre Interessen erleben. Ich will in der WASG sozialistische Ideen vertreten u nd denke, diese soll-
ten auch im Bundesvo rstand vertreten sein, schließlich sind sie es in der Mitgliedschaft auch.
Im Falle meiner Wahl in den Bundesvorstand werde ich meine öffentliche Funktion als SAV-
Bundessprecher niederlegen.
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             Andreas Wagner
             Chemnitz
              46 Jahre; Mitglied Bundesvorstand; in Gelsenkirchen geboren, lebt Andreas Wagner
              seit 1992 in Chemnitz (Sachsen). Der gelernte Schriftsetzer war bereits als Schüler
              politisch engagiert und mit dem ersten Tag seiner Lehre wurde er in der damaligen IG
              Druck und Papier aktiv. Er war Jugendvertreter, DGB-Kreisjugendvertreter,
Vertrauensmann, Betriebsrat und Ortsvereinsvorstand. Seit 1988 ist er als selbständiger Handels-
vertreter im Versicherungsaußendienst tätig. Trotz der Selbständigkeit bleibt er sozialpolitisch und
gewerkschaftlich engagiert und arbeitet seit nunmehr 20 Jahren mit karitativen Einrichtungen,
Stadt- und Sozialmissionen im Bereich der Selbsthilfegruppen zusammen. Bis heute ist er in der
Friedensbewegung s owie bei Anti-AKW- und Anti-Nazi-Demos aktiv. Der gebürtige Westfale lebt
seit 13 Jahren in den neuen Bundesländern. Ihm sind so die Sorgen und Nöte der Menschen im O s-
ten und Westen sehr gut bekannt. Auch wenn Andreas Wagner der einzige Vertreter der 5 neuen
Bundesländer im Bundesvorstand ist, sieht er nicht eine ostspezifische, sondern nur eine bundes-
einheitliche Lösung für richtig an. Und für ihn ist klar: Die Bundesländer auf dem Gebiet der ehe-
maligen DDR sind zum Experimentierfeld für die Zerschlagung der gewerkschaftlich erkämpften T a-
rifverträge und sozialen Errungenschaften geworden. Der vorhandene Niedriglohnsektor Ost soll
auf die gesamte BRD ausgeweitet werden und dies muss verhindert und unterbunden werden. Es
gilt, einen gesamtdeutschen Lohnsektor zu schaffen, der allen Menschen zu einem vernünftigen
Einkommen und damit auch zu Wohlstand und me nschenwürdiger Lebensweise verhilft. Dabei
möchte er seine 1984 in Gelsenkirchen gewonnenen E rfahrungen als Streikleiter für d ie Einführung
der 35-Std.-Woche einbringen. Der damalige Kampf darf nicht umsonst gewesen sein! So war er
auch im vergangenen Jahr Mitinitiator der Chemnitzer Montagsdemos gegen Hartz IV und den S o-
zialabbau. Andreas Wagner: „Ich war immer parteipolitisch ungebunden und habe mich sofort im
Frühjahr 2004 bei der Initiative ASG eingetragen. Mit dem Verein und mit der Partei WASG verbin-
de ich die Hoffnung, jetzt endlich eine Partei gefunden zu haben in der ich eine politische Heimat
sehe, und deshalb habe ich mich aktiv eingesetzt, die WASG in Chemnitz mit aufzubauen..“

              Ulrike Zerhau
                geboren 1954 in Bielefeld, Dipl. Soziologin und Berufschullehrerin, seit ca. 20 Jahren
               Gewerkschaftssekretärin , jetzt Bildungssekretärin bei ver.di. Meine politische Grund-
               haltung entwickelte ich als Schülerin unter dem Eindruck und eigener Betroffenheit
               sozialdemokratischen Bildungsreformen in einer Zeit breitester Diskussion über die
               besten Wege für mehr Chancengleichheit, mehr Einfluss von ArbeitnehmerInnen bei
wirtschaftlichen Entscheidungen, mehr Teilhabe an produzierten Gewinnen und mehr politischer
Beteiligung benachteiligter Bevölkerungskreise. Der Eintritt in die SPD war 1974 für mich ein ko n-
sequenter Schritt. Nach fast 30 Jahren Mitgliedschaft trat ich im Januar letzten Jahres wieder aus.
Auch ein konsequenter Schritt. In der nunmehr neoliberal argumentierenden und handelnden SPD
gibt es für mich keine politische Perspektive. Wir befinden uns in einer Situation, in der wir uns auf
weitere Angriffe auf ArbeitnehmerInnen- und Bürgerrechte sowie die Absicht weiterer hemmungs-
loser Umverteilung von unten nach oben einstellen. Der alte gesellschaftliche Konsens über das Ziel
„gleiche Arbeits- und Lebensbedingungen für alle“ ist aufgekü ndigt. Mit der WASG sehe ich die
Chance zu einer Kehrtwende in der politischen Debatte. Eine andere Wirtschafts- und Gesell-
schaftspolitik ist notwendig und, vor a llem, sie ist machbar! Unsere WASG hat alternative sozial-
und wirtschaftspolitische Konzepte in das Zentrum des Programms gestellt. Diese müssen wir nun
engagiert und selbstbewusst vertreten. Unsere programmatischen Alternativen müssen wir alltags-
tauglich und lebensnah übersetzen. Insbesondere ist mit von Hartz-Gesetzen und a nderen „Refor-
men“ betroffenen Menschen in der Diskussion über Perspektiven z usammenzuarbeiten. Jahrelanges
Trommelfeuer neoliberaler Parolen ist nicht ohne Wirkung geblieben und weit in die Köpfe der Me n-
schen eingedrungen, auch in unsere eigenen. Mit den n eoliberalen Denkmustern aufzuräumen, hal-
te ich für eine Kernaufgabe unserer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Daran möchte ich gerne
mitarbeiten.
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