MALTESER HOSPIZDIENSTE ST. CHRISTOPHORUS - JAHRESHEFT 2019 / 2020 _AMBULANTER HOSPIZDIENST _KINDER- UND JUGENDHOSPIZDIENST _TRAUERBEGLEITUNG

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MALTESER HOSPIZDIENSTE ST. CHRISTOPHORUS - JAHRESHEFT 2019 / 2020 _AMBULANTER HOSPIZDIENST _KINDER- UND JUGENDHOSPIZDIENST _TRAUERBEGLEITUNG
Malteser Hospizdienste
St. Christophorus
Jahresheft 2019 / 2020
_Ambulanter Hospizdienst
_Kinder- und Jugendhospizdienst
_Trauerbegleitung
MALTESER HOSPIZDIENSTE ST. CHRISTOPHORUS - JAHRESHEFT 2019 / 2020 _AMBULANTER HOSPIZDIENST _KINDER- UND JUGENDHOSPIZDIENST _TRAUERBEGLEITUNG
2 | Ehrenamt                                                                                                                                                                  Editorial | 3

   Ehrenamt
   Machen Sie sich und anderen eine Freude!
                                                                                           Wir sind da.
   Sie haben Interesse an Menschen und regelmäßig einige Stunden Zeit für diejenigen,      Ein Schluck heißer Kaffee, eine köstliche
   für die Ihre Hilfe wichtig ist? Wir suchen und brauchen Menschen, die ihre Fähig-       Praline oder ein Waldspaziergang am
   keiten und Interessen ehrenamtlich für andere einsetzen wollen. Sie werden von uns      Sonntagnachmittag: Manchmal leben wir
   intensiv geschult und begleitet – und von den Erkrankten und ihren Angehörigen          ganz im Moment. Dann ist nichts anderes
   bekommen Sie die Gewissheit, etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben.                  wichtig. Wir leben mit allen Sinnen. Mir
                                                                                           geht das so, wenn ich Zeit mit meinen
                                                                                           Enkelkindern verbringe und ich erlebe
   Weitere Informationen auch zur ehrenamtlichen Mitarbeit im                              solche Momente immer wieder bei mei-
   Erwachsenen- und im Kinder- und Jugendhospizdienst erhalten Sie am:                     ner Arbeit. Dafür bin ich sehr dankbar.
     Mittwoch, 22. Januar, 18 bis 19.30 Uhr     Mittwoch, 8. Juli, 18 bis 19.30 Uhr
                                                                                           Hospizbegleitung ist Lebensbegleitung
     Donnerstag, 12. März, 18 bis 19.30 Uhr     Donnerstag, 27. August, 18 bis 19.30 Uhr
                                                                                           im Hier und Jetzt, mit allen Sinnen. „Wir
     Montag, 25. Mai, von 18 bis 19.30 Uhr      Dienstag, 24. November, 18 bis 19.30 Uhr   sind da“, sagen wir oft, wenn wir gefragt
                                                                                           werden, was ein ambulanter Hospiz-
   Weitere Informationen auch zur ehrenamtlichen Mitarbeit im                              dienst denn so tut und was eine Beglei-         Aktuell sind über einhundert ehrenamt-
   Malteser Besuchsdienst und Telefonbesuchsdienst erhalten Sie am:                        tung ist. Das bedeutet: Die Hospizbe-           liche Frauen und Männer in unserem
     Montag, 6. April, 18 bis 19.30 Uhr                                                    gleiterinnen und -begleiter sind präsent,       Dienst. Auf den folgenden Seiten stellen
                                                                                           aufmerksam, zugewandt dem Menschen,             sich einige von ihnen vor. Sie erzählen
     Montag, 13. Juli, 18 bis 19.30 Uhr
                                                                                           für den sie da sind. Was wünscht er oder        Ihnen, was sie zu diesem Ehrenamt be-
     Montag, 14. September, 16 bis 17.30 Uhr                                               sie sich? Was tut gut? Vielleicht: Stille       wegt. Und sie erzählen Ihnen von ihren
                                                                                           schenken, Nähe geben, miteinander spre-         Erfahrungen.
   Ort für diese Termine:                                                                  chen, etwas spielen oder unternehmen,
     Malteser Hospizdienste St. Christophorus, Amalienstraße 21, 44137 Dortmund            zuhören was dem Gegenüber wichtig               Dafür danke ich allen von Herzen und
                                                                                           war und ist, oder vieles andere mehr.           ermutige gerne auch Sie, liebe Leserin,
                                                                                                                                           lieber Leser, eigene Schritte zu wagen:
                                                                                           Bei den Malteser Hospizdiensten St.             Hilfe zu suchen oder Hilfe zu schenken.
   Die Informationsabende für den Erwachsenenhospizdienst in Schwerte sind am:             Christophorus – im ambulanten Hospiz-
     Donnerstag, 7. Mai, 18 bis 19.30 Uhr                                                  dienst für Erwachsene, im Kinder- und Ju-       Gottes Segen für Sie und viele erfüllende
                                                                                           gendhospizdienst, in der Trauerbegleitung       Momente wünsche ich Ihnen.
     Montag, 17. August, 18 bis 19.30 Uhr
                                                                                           – setzen sich seit 25 Jahren Menschen für
     Mittwoch, 28. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr                                               Menschen ein. Sie schenken Zeit, interes-       Herzlich
                                                                                           sieren sich und nehmen Anteil, engagieren
   Ort für diese Termine:                                                                  sich finanziell, tatkräftig, empathisch. Weil
     Malteser Hospizdienst Schwerte, Bahnhofstraße 8, 58239 Schwerte                       es den Kranken und ihren Angehörigen
                                                                                           gut tut. Weil Nähe zählt.                       Ihre Monika Jost
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4 | Inhaltsverzeichnis & Impressum                                                                                                                                                        Jahresfest | 5

    Inhaltsverzeichnis                                                                               Jubiläums-Jahresfest
               Jahresfest                                      Borussia verbindet                    „Wenn es überhaupt eine stimmige
        5      Danke für Ihr Engagement                17      Fußball und Hospizarbeit              Aussage über Gott gibt, dann die: Gott
                                                                                                     ist die Liebe. Im Mittelpunkt steht der
               25 Jahre im Überblick                           Telefonbesuchsdienst                  Mensch! Genau darum geht es in der
        6      1994 sind wir gestartet                 18      Schön, dass Sie anrufen               Hospizarbeit.“ Mit diesen Worten fasste
                                                                                                     Pater Werenfried Wessel in seiner Predigt
               Selbstfürsorge                                  Bonjour, mes amis                     die Arbeit der Ehrenamtlichen bei den
        8      „Wir müssen in Balance sein“            22      Ein Franzose in Schwerte              Malteser Hospizdiensten Dortmund und
                                                                                                     Schwerte treffend zusammen. Denn die
               Tag der Kinderhospizarbeit                      Junge Menschen                        ehrenamtlich Mitarbeitenden sind das
      12       Buchvorstellung                         28      Neues Projekt                         Zentrum unserer ambulanten Hospiz-
                                                                                                     dienste. Wir begrüßen auch in diesem
               Kindertrauergruppe                              Unsere Angebote 2020                  Jahr alle neu Dazugekommenen und eh-          Auch Mitarbeitende der ersten Stunde waren
      14       Eine Großmutter berichtet               30      Wir sind gern für Sie da              ren die, die seit vielen Jahren dabei sind.   beim Jahresfest da. Von links nach rechts: Monika
                                                                                                     Herzlichen Dank für Ihr Engagement.           Jost, Monika Schultheiß, Klaus Wawroschek, Elke
               Trauerbegleitung                                Kontakte                                                                            Rath-Kleff, Monika Nick, Gisela Arens, Maria
      15       „Mama, geh besser zu Frau Kohlhase“     36      So erreichen Sie uns                                                                Wienhöfer, Christiane Glasmeyer.

               Jede Begleitung hat ihr Thema                   Spenden
      16       „Dann können wir wieder quatschen“      38      Vielen Dank!                          Neue Mitarbeitende                            Geehrt wurden
                                                                                                     Im Kinder- und Jugendhospizdienst             25 Jahre Mitarbeit
                                                                                                     und im ambulanten Hospizdienst in             Maria Wienhöfer
    Das Cover                                                                                        Dortmund
    Das Coverfoto hat unser Fotograf während eines Ausflugs der Kindertrauergruppe                   Anita Berny, Christa Maria Booms,             10 Jahre Mitarbeit
    gemacht. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat, denn die Kinder haben alle einen                Sun-Ah Fund, Sandra Heil, Kerstin             Frank Braxein, Anna Müller
    nahestehenden Menschen verloren. Trotz der Trauer bleibt aber auch immer Raum für                Hoffmann, Monika Jerzak, Sabine
    Schönes, für Spaß, Spiel und Lachen. Eben um Seifenblasen zu machen.                             Plischke-Zimmermann, Aileen Räder,            5 Jahre Mitarbeit
                                                                                                     Frederic Roth, Mojgan Sabouni,                Bernhard Dany, Marlies Dreier,
    Impressum | V.i.S.d.P.                                                                           Anna-Luisa Schulke, Judith Schulte,           Andreas Rottmann, Claudia Zelbel
    Malteser Hilfsdienst e.V., Hospizdienste St. Christophorus, Amalienstraße 21,                    Ursula van Holt, Isolde Ziesak
    44137 Dortmund, Leitung: Monika Jost                                                                                                           Trauerbegleiterinnen und -begleiter
    Redaktion Monika Jost, Julia Knübel, Claudia Tekampe, Silke Willing                              Im ambulanten Hospizdienst Schwerte           Birgit Benkert, Stefanie Bischoff,
    Grafik & Satz Anneke Niehues                                                                     Sabine Brüss, Gabriele Elit, Philipp Graf,    Anika Dlugosch, Bettina Kreft,
    Fotos Simon Jost, außer: Daniela Arndt (S. 3, S. 28), Malteser (S. 6-7), Birgit Hucker (S. 8),   Doreen Hellmich, Carmen Reichmann,            Birgitta Lange, Christoph Mroczek,
    Gütersloher Verlagshaus (S. 12), Benjamin Eckert (S. 36-37)                                      Sandra Rudeck                                 Anna Müller, Silvia Rosin,
    Druck Druckerei Gebr. Pape, Inhaber Eberhard Pape, Jühengrund 24, 33142 Büren                                                                  Kerstin Schmidt, Iris Warmulla-Parys
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6 | Zeitstrahl                                                                                                                                                           Zeitstrahl | 7

    25 Jahre
    Malteser Hospizdienste Dortmund

    Januar 1994                                                                             2006
    Der erste Vorbereitungskurs „Verlass                                                    Beginn des ambulanten Kinder- und
    mich nicht, wenn ich schwach werde“                                                     Jugendhospizdienstes.
    mit 22 Teilnehmenden beginnt.
                                                                                            2009
    April 1994                                                                              Ein Besuch per Telefon. Das ist ab jetzt
    Ab jetzt können wir schwerkranke                                                        ein Angebot des Telefonbesuchsdienstes.
    und sterbende Menschen und ihre
    Angehörigen begleiten.                                                                  2011
                                                                                            „Gib mir 'n bisschen Sicherheit“ – ein
    1995                                                                                    Angebot der Malteser Hospizdienste für     2016
    Beginn der Trauerbegleitung in Grup-                     Bis 1999 in der Hohlen Eiche   Schulen. Wir laden ein zu Gesprächen       Der Standort „Malteser Hospizdienst
    pen und in persönlichen Gesprächen.                          in Dortmund-Kirchhörde     über Sterben, Tod und Trauer.              Schwerte“ wird gegründet.

    1995                                             2001                                   2011                                                         2019
    Das Tageshospiz öffnet. Nun können               Die Trauerbegleitung für Kinder        Wir laden Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder          „Junge Menschen in
    schwerkranke und sterbende Menschen              beginnt mit einem Gruppenangebot.      Geschwister schwerkrank und sterbend sind, zu Aktionsta-     der Sterbe- und Trau-
    zu Gast bei den Hospizdiensten sein und                                                 gen ein. Junge Ehrenamtliche organisieren Kletterausflüge,   erbegleitung, Dort-
    werden von ehrenamtlichen Mitarbeite-                                                   Abenteuertage, trommeln, backen, spielen und hören zu.       mund – interessieren,
    rinnen und Mitarbeitern umsorgt.                 2004                                                                                                stärken, beteiligen“: In
                                                     Der Besuchsdienst bietet Men-                                                                       diesem neuen Projekt
                                                     schen, die sich einsam fühlen,                                                                      werden Menschen ab
                                                     die chronisch erkrankt sind,                                                                        14 Jahren eingeladen,
                                                     mit seinen ehrenamtlichen                                                                           sich zu engagieren.
                                                     Mitarbeiterinnen und Mitar-                                                                         Wir bereiten sie gut
                                                     beitern Besuche an.                                                                                 vor und begleiten
                                                                                                                                                         dabei.

                                              Schlüsselübergabe
                                              in der Rückertstraße
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8 | Interview                                                                                                                                                                  Interview | 9

                                                 Um helfen                                   ich vielleicht nur noch. Es geht darum,
                                                                                             dass wir im Hospizdienst mit dem
                                                                                                                                           vorkommen. Das ist besser, als wenn
                                                                                                                                           ich am Sterbebett sitze und es kommt
                                                 zu können,                                  Herzen dabei sind. Das ist wichtig. Und       auf einmal die eigene Geschichte hoch.

                                                 müssen wir
                                                                                             das können wir nur, wenn wir selbst in        Auch wenn das natürlich trotzdem noch
                                                                                             Balance sind.                                 passieren kann. Außerdem ist es mir

                                                 in Balance sein                             Was ist so erfüllend an der Hospizarbeit?
                                                                                                                                           wichtig, diese Themen in die Gesellschaft
                                                                                                                                           zu tragen. Auf ganz viele Bereiche in
                                                 Mit 50 Jahren hat Brigitte Wind-            Die Dankbarkeit der Menschen. Und die         unserem Leben bereiten wir uns vor, auf
                                                 gätter Sozialpädagogik studiert.            tiefen Berührungen. Ich werde bei der         das Sterben oft nicht. Darüber sollten wir
                                                                                             Arbeit selbst angesprochen und hinter-        nachdenken.
                                                 Über das Studium kam sie zu den
                                                                                             frage mich. Es ist etwas Wertvolles und
                                                 Malteser Hospizdiensten. 24 Jahre
                                                                                             Erfüllendes, nicht nur an der Oberfläche      Weil die Begleitung sonst keine Hilfe
                                                 lang hat sie Sterbende und Trau-            zu leben. Ich habe immer eine Sehnsucht,      mehr ist?
                                                 ernde begleitet und Ehrenamtliche           etwas tiefer zu empfinden und mich mit        Genau das ist es, ja. Der Mensch, dem
                                                 ausgebildet.                                mir selbst auseinanderzusetzen.               ich gegenübersitze, der erwartet von mir
                                                 INTERVIEW Julia Knübel                                                                    Sicherheit. Der ist ja in einer Krise, wenn
                                                                                             Warum ist das so?                             er zu uns kommt. Er braucht Menschen,
                                                                                             Weil ich mich berühren lasse von den          die Sicherheit ausstrahlen. Und das kann
                                                                                             Schicksalen. Wichtig ist dabei, dass ich      ich nur, wenn ich authentisch stark bin.
                                                                                             auf mich aufpasse, mich nicht verliere.       Wenn ich selbst in einer Krise stecke,
                                                                                             Die Malteser bieten Supervisionen an          dann geht das nicht.
                                                                                             und Gruppentreffen, damit die Beglei-
    Brigitte, warum sind Sterbebegleiter         aber auch die Gefahr, sich zu überfor-      tenden immer wieder auch über eigene          Ist die Hospizarbeit also auch so
    so wichtig?                                  dern. Deshalb habe ich in meinen Kursen     Probleme sprechen können. Damit sie die       erfüllend, weil ich selbst daran
    Weil die Sterbenden dann einen Men-          immer sehr darauf geachtet, dass Men-       Trennung schaffen: Das ist mein Schicksal     wachsen kann?
    schen haben, der nicht in der Familie        schen ihre eigenen Grenzen wahren und       und das ist das Schicksal meines Gegen-       Ja, auf jeden Fall. Natürlich wächst du an
    lebt. Der nicht die ganzen Probleme der      sich nicht übernehmen. Denn sie sollen      übers. Ich bin nicht diejenige, die stirbt    dieser Arbeit. Deine Sensibilität verän-
    Familie kennt. Ihm werden manchmal           uns im Hospizdienst ja erhalten bleiben,    und ich bin nicht diejenige, die trauert.     dert sich, deine Wahrnehmung, deine
    Sachen anvertraut, die die Sterbenden        Positives aus dieser Arbeit herausziehen    Ich bin hier. Ich kann mitfühlen, aber ich    Sichtweise auf andere Menschen und
    in der Familie gar nicht aussprechen wür-    können, aber nicht ausgelaugt werden.       fühle nicht so tief mit, dass ich das nicht   auch auf dich. Manches wird dir klar,
    den, weil sie sie schützen wollen. Sterbe-   Wenn ich leere Hände habe, kann ich         aushalten kann. Auch die, die begleiten,      manches noch nicht, da arbeitest du dann
    begleiter scheuen sich nicht vor schwieri-   nichts geben. Ich muss im Gleichgewicht     sollen begleitet werden. Das ist wichtig.     dran. Die Auseinandersetzung mit diesen
    gen Themen. Deswegen machen wir die          sein. Das gilt für mich, für meine Kolle-                                                 schwierigen Themen gibt dir Selbstver-
    lange Vorbereitung, damit wir von diesen     ginnen, für die Ehrenamtlichen.             Warum ist es wichtig, sich mit den The-       trauen: Ich werde das hinkriegen. Das
    Themen nicht überrollt werden.                                                           men Trauer und Tod zu beschäftigen?           macht vieles leichter auch für andere
                                                 Kannst du das Bild genauer erklären?        Wer im Hospizdienst arbeiten will, der        Themen.
    Du hast lange Zeit im Hospizdienst gear-     Was sind leere Hände?                       muss sich mit diesen Themen auseinan-
    beitet. Ist das eine erfüllende Arbeit?      Leere Hände bedeutet, dass ich von mir      dersetzen. Es ist gut im Voraus bespro-       Sind Tod und Trauer Tabuthemen?
    Ja. Das sagen alle, die in dieser Arbeit     nichts mehr geben kann, weil ich so viel    chen, beweint und betrauert zu haben,         Ich denke schon. Vielleicht immer weni-
    tätig sind. Die Freude an der Arbeit birgt   mit mir zu tun habe. Dann funktioniere      wie Trauer und Tod im eigenen Leben           ger, aber gern gesehen sind sie nicht. Die
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10 | Interview                                                                                                                                                                        Interview | 11

                                                             Brigitte Windgätter (Mitte) bei                                  „Ich bin hier. Ich kann mitfühlen, aber ich fühle nicht
                                                             ihrer feierlichen Verabschiedung
                                                                                                                                     so tief mit, dass ich das nicht aushalten kann.“
                                                             mit Inge Holtkötter-Schulz
                                                             (links) und Silke Willing (rechts).

                                                                                                   eine lange Krankheit vorausgeht: Wenn           Aber die Arbeit im Hospizdienst war
                                                                                                   jemand stirbt, trifft einen das völlig un-      auch schön.
                                                                                                   vermittelt. Das ist so.
                                                                                                                                                   Jetzt sind es Themen, die vielleicht
                                                                                                   In diesem Jahr hat sich Brigitte von der        leichter sind?
                                                                                                   Arbeit bei den Maltesern verabschiedet.         Für mich beginnt eine neuer Lebens-
                                                                                                   1994 wurde der Hospizdienst in Dortmund         abschnitt – das Älterwerden. Ob das
    Umgebung möchte nach wie vor, dass             Herz. Sie tut ja schon etwas, indem sie zu      gegründet. Seit 1995 war sie dabei. In ihrem    leichter wird? Das liegt nicht allein in
    die Trauernden doch so werden, wie sie         uns gekommen ist. Ich würdige, dass sie         letzten Kurs hat sie Trauerbegleiterinnen und   meiner Hand. Noch bin ich guter Din-
    einmal waren. Das sind oft sogar die Kin-      diesen Schritt getan hat und bestärke sie       Trauerbegleiter ausgebildet.                    ge und zuversichtlich. Ich empfinde
    der: „Wann wird Mutter wieder, wie sie         in ihren eigenen Ideen und Ressourcen.                                                          das Thema Abschied gar nicht mehr so
    einmal war?“ Sie verstehen noch nicht,         Ich spreche von der Mutter, weil meistens       Es ist immer schwierig den rechten Zeit-        schwer. Ich habe schon viel geübt. Ich
    dass die Mutter nicht wieder so werden         Frauen zu uns kommen. Wir laden natür-          punkt für den Abschied zu finden. Ich           habe zum Beispiel drei Kinder aus dem
    kann, wie sie einmal war. Sie hat einen        lich auch trauernde Männer ein.                 habe deutlich gespürt, dass es jetzt stim-      Haus ziehen lassen. In der Trauerarbeit
    heftigen Verlust erlebt. Sie wird eine                                                         mig ist. Ich wollte das selbstbestimmt          gucken wir immer, was derjenige schon
    andere, hoffentlich wird sie eine andere.      Wie bist du selbst mit Todesfällen              abschließen. Das war ein ganz schöner           für Abschiede erlebt hat. Der erste ist ja,
    Sie entwickelt sich durch den Tod ihres        umgegangen?                                     letzter Kurs. Die Menschen waren offen          wenn wir auf die Welt kommen. Das ist
    Mannes weiter. Viele können das nicht          Ich habe ausgiebig getrauert und mir Zeit       und wissbegierig. 24 Jahre waren das            ein heftiger Abschied, den wir noch nicht
    aushalten, dass die Mutter traurig ist         gelassen. Ich habe aufgepasst, dass mich        nun, das ist eine lange Zeit.                   bewusst wahrnehmen, der aber da ist.
    und sich verändert. Oft sagen die Kinder       beruflich nicht zu viel belastet und dann                                                       Wir verabschieden uns von der Kindheit.
    dann: „Mutter mach‘ doch mal. Fahr in          war das auch gut.                               Was hast du jetzt vor?                          Das ganze Leben ist durchzogen vom
    den Urlaub. Geh ins Kino.“ Das ist lieb                                                        Ich wollte mal wieder ein bisschen ma-          Loslassen. Das versuche ich mir bewusst
    und nett und manchmal ja auch ganz             Kann man sich auf den Tod vorbereiten?          len. Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe.    zu machen.
    schön, aber diese trauernde Mutter hat         Ja, zum Beispiel mit Hospizarbeit. Und          Jetzt war erst einmal der Abschied von
    oft andere Bedürfnisse.                        trotzdem ist es ein Unterschied, ob ich         den Maltesern, mit dem ich mich emoti-          Dem Hospizdienst dankt Brigitte an dieser
                                                   einen fremden Menschen begleite oder            onal auseinandergesetzt habe. Ich kann          Stelle noch einmal für die gute Zeit und
    Bleiben wir bei dem Beispiel. Was rätst        ob in der Familie oder im Freundeskreis         jetzt Dinge in Ruhe tun, ohne andere            wünscht allen immer wieder genügend Kraft
    du dann der Mutter?                            jemand stirbt. Da ergreift mich das an          Verpflichtungen, das ist schon ganz gut.        und Kreativität für die Arbeit.
    Dass sie auf sich selbst hören soll, auf ihr   anderen Stellen. Auch wenn dem Tod              Jetzt habe ich vor, schöne Dinge zu tun.
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12 | Tag der Kinderhospizarbeit                                                                                                                                            Portrait | 13

    Die Farben des Regenbogens
    Ein Jahr lang suchte die Autorin und Regisseurin Heike Fink die Nähe von
    Menschen, die einen besonderen Umgang mit dem Tod pflegen. Ihre Erleb-
    nisse hat sie in einem Buch festgehalten. Voller Witz und Poesie, manch-                                Annika Dlugosch, 27
    mal traurig, manchmal sentimental, immer ehrlich und sehr berührend.                          seit 2016 ehrenamtliche Mitarbeiterin
    Zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar las der Poetry Slammer                       Ein Zusammentreffen mit dem Leben,
    Michael Schumacher aus dem Buch vor.                                                           eine Begegnung, ein Handreichen
                                                                                                 sowie ein gemeinsames Beschreiten
                                                                                                 eines letzten besonderen Lebenswe-
                                                                                                   ges. Das ist Hospizarbeit für mich.
    Auszug aus dem Buch: Ein 14-jähriger          Der Junge erzählt auch wie er sich seine
    Junge, lebensverkürzend erkrankt, beat-       Traumfrau vorstellt: „Aber zuerst muss
    met und im Rollstuhl, ​antwortet auf die      ich die Richtige finden. Sie sollte nett
    Frage, wie er sich den Tod vorstellt:         sein. Nett, hilfsbereit, schlau und offen.
    „Den Tod kann ich mir nicht genau             Ich mag braune Haare oder blonde Haa-
    vorstellen. Ich kann mir nur ein schönes      re. Aber wenn sie auch mit roten Haaren
    Bild davon machen. Also, man kann             hübsch aussieht… Es ist halt die Kombi.
    sagen, ich habe Respekt vor dem Tod,          Das Gesamtpaket muss stimmen. Es ist
    weil ich nicht weiß, wie‘s sein wird. Naja,   wie beim Regenbogen. Eine Farbe alleine
    bei mir ja etwas früher als normal. Dass      wirkt nur halb so schön. Erst alles zusam-
    meine Lebensdauer nicht so lang ist wie       men wirkt richtig.“
    bei anderen, damit musste ich schon
    klarkommen, als ich noch sehr klein war.      Auszug aus dem
    Klar, war es erst mal ein Schock. Dann        Buch „Mein
    aber regte sich mein Wille, einfach der       Jahr mit dem
    Kampfgeist. Ich hab‘s ja schon gesagt, ich    Tod – Wie ich den
    bin mehr so der Actiontyp. Außerdem           großen Unbe-
    hat der letzte Arzt, der mich untersucht      kannten besser
    hat, gesagt, ich bin der Fitteste. Das        kennenlernte“,
    stimmt! So wie ich mich fühle, ist meine      von Heike Fink,
    Zeit noch nicht gekommen. Ich werde           Gütersloher Ver-
    noch vielen Leuten auf den Sack gehen …       lagshaus 2018,
    oder fahren. Laufen ist ja so ‘ne Sache! So   Seite 98-99.
    schnell wird mich die Menschheit nicht                                                                                                Karin Fieberg, 70
    los. Ich bin zwar neugierig auf den Tod,                                                                                              seit 2007 ehrenamtliche Mitarbeiterin
    aber erstmal habe ich Lust aufs Leben.                                                                                                Hospizarbeit bedeutet für mich,
    Sehr viel Lust!“                                                                                                                      eine sinnvolle und befriedigende
                                                                                                                                          Aufgabe zu erfüllen.
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14 | Kindertrauergruppe                                                                                                                                              Trauerbegleitung | 15

   Einander zu verstehen                                                                    In meinem Herzen
   Sich um ihre Familie kümmern – das hat unsere Autorin ihrer Tochter                      Seit 20 Jahren arbeitet Ursula Kohlhase als Trauerbegleiterin, seit fünf
   kurz vor deren Tod versprochen. Und sie hat sich daran gehalten.                         Jahren ist sie in unserem Dienst. Sie erlebt immer wieder, warum es so
   Dazu gehörte auch, Zeit für die Trauer zu haben. Ihre Enkelin                            wichtig ist, in der Trauer für sich zu sorgen und sich Hilfe zu holen.
   besuchte fast drei Jahre die Kindertrauergruppe.                                         Zwei Geschichten.
    TEXT Karin Sundermeier                                                                  TEXT Ursula Kohlhase

   Dass sich jemand so einfühlsam um             Das Wichtigste waren mir immer die         Träume erschließen                           Kinder spüren, was ihre Eltern brauchen
   Kinder kümmert, das habe ich noch             Enkelkinder. Wenn es ihnen gut ging,       Seit etwa einem Jahr begleite ich eine       Die Trauer um ihren verstorbenen Vater
   nie erlebt. Die beiden Leiterinnen der        ging es mir auch gut. Und es ging mir      Trauernde, deren Mann plötzlich und un-      lässt eine Frau seit vielen Monaten zu
   Kindertrauergruppe, Maria Längert und         gut, wenn ich gesehen habe, wie fröhlich   erwartet verstarb. Sie hat mir von einem     mir zur Trauerbewältigung kommen.
   Karin Sinn, schaffen es, Vertrauen zu den     meine Enkeltochter nach den Treffen aus    Traum erzählt: Darin erscheint ihr Mann      Viele Schritte auf ihrem Weg sind schon
   Kindern aufzubauen. Wer den Raum              dem Raum kam. Wir trauern noch, aber       in ihrer gemeinsamen Wohnung. Sie sit-       gegangen. Dennoch bedeutet es für sie
   betritt, wird immer mit einem Lächeln         es tut nicht mehr so weh.                  zen zusammen, unterhalten sich und ihre      jedes Mal ein Stück Überwindung, sich
   begrüßt.                                                                                 Hände berühren einander. „Was machst         der Trauer in Gesprächen zu stellen.
                                                 Fast drei Jahre bin ich jeden Sonntag-     du hier? Du bist doch verstorben.“
   Die Kinder der Kindertrauergruppe sind        abend von Minden nach Dortmund                                                          Ihr Sohn, der in die Kita geht, fragt
   zwischen sechs und zehn Jahre alt. Sie        gefahren, habe mich um meinen Schwie-      Ich lade die Frau ein, ihren Traum auf       manchmal, ob sie ihn eine Stunde früher
   haben ihre Mama, ihren Papa oder ein          gersohn und die drei Enkel gekümmert       einem Blatt in Symbolen aufzumalen.          abholen kann. An einem Tag, als es ihr
   Geschwisterkind durch einen viel zu           und bin Freitagabend wieder nach Hause     Dann erzählt sie mir ihren Traum noch        besonders schwerfällt, sich zum Ge-
   frühen Tod verloren. Ein so unvorher-         gefahren. Wir haben das gut gemacht.       einmal. Jetzt bitte ich sie, sich hier im    spräch aufzuraffen, fragt sie ihren Sohn:
   sehbarer Verlust macht besonders Kinder       Diese Zeit ist nun vorbei. Ich ziehe       Raum umzuschauen. Kann sie das letzte        „Was möchtest Du lieber? Soll ich dich
   tieftraurig und unsicher.                     wieder dauerhaft nach Minden und ich       Bild ihres Traumes mit Gegenständen ge-      eine Stunde früher aus der Kita abholen
                                                 freue mich auf meine Freundinnen und       stalten, die sich hier im Raum befinden?     oder zu Frau Kohlhase gehen?“
   In der Trauergruppe sind alle Kinder          Freunde und meine Wohnung.
   willkommen – egal welche Hautfarbe                                                       Nach einer Weile entscheidet sie sich für    Ihr Sohn sieht seine Mutter an, wägt
   oder Religion sie haben. Einmal im            Ich bin sehr dankbar für alle Helferin-    zwei Klangschalen und stellt diese mit       einen Moment lang ab – und entscheidet:
   Monat treffen sie sich. Hier wird gespielt,   nen und Helfer, die dazu beitragen, dass   etwas Abstand nebeneinander. Ich frage       „Mama, geh besser zu Frau Kohlhase.“
   erzählt, gelacht, gebastelt, gemalt. Auch     aus unseren traurigen Kindern irgend-      sie: „Welche eine Veränderung würden
   für uns Angehörige ist diese Gruppe ein       wann wieder fröhliche Kinder werden        Sie nun an dieser Darstellung vorneh-
   großes Glück. Zweimal im Jahr werden          können. Die Trauerarbeit der Malteser      men?“ Sie fragt: „Muss ich etwas verän-
   wir alle gemeinsam eingeladen. Mit            Hospizdienste wird ausschließlich durch    dern?“ Ich lade sie ein, nur zu verändern,
   anderen zusammen zu sein, einander zu         Spenden finanziert. Ich würde mich sehr    was ihrem Gefühl entspricht. Einen
   verstehen – das ist so wertvoll.              freuen, wenn Sie für diese Arbeit spen-    Moment später stellt sie mit Entschieden-
                                                 den würden.                                heit beide Schalen ineinander: „Ich habe
                                                                                            meinen Mann in meinem Herzen, nicht
                                                                                            mehr neben mir.“
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16 | Begleitungen                                                                                                                               Begleitungen & Borussia verbindet | 17

    Fan sein                        Ein Lied für dich
                                    TEXT Aileen Räder
                                                                                  1:0 für das Leben
                                                                                  TEXT Birgit Benkert
                                                                                                                                  Borussia verbindet
    Fast jede Begleitung hat ihre                                                                                                 Unsere Autorin ist Fußballfan. Bei
    Themen: Oft ist das – logisch   Als ich Oliver* das erste Mal sah, lag sein   Einzige Bedingung: Ihre Begleitung dürfe        jedem Heimspiel findet man sie auf
    – der BVB und manchmal die      jüngster Sohn bei ihm im Bett. Oliver ist     kein Bayern-München-Fan sein. So hatte          der Süd. Und sie ist Fan von Trau-
    Musik. Und vielleicht werden    42 Jahre alt, Vater von drei Söhnen und       eine ältere Dame es formuliert. Klar, dass      erarbeit. Sie weiß, wie wichtig es ist,
    ja auch bei den BVB-Beglei-     schwer krank. Er liegt dauerhaft im Bett      ich sie kennenlernen wollte – als Dort-         der Trauer Raum zu geben. Nun hat
    tungen manchmal Fan­gesänge
                                    und kann nur noch seine Gesichtsmusku-        munder Mädel und BVB-Fan.                       Inge Werner einen Weg gefunden,
                                    latur bewegen. Oliver ist ein sehr geselli-                                                   beides zu vereinen.
    angestimmt. Das ist nicht       ger Mensch.                                   Die Dame war Mitte 80 und total fußball-
    überliefert.                                                                  begeistert. Durch Zeitung und Fernsehen         TEXT Inge Werner

                                    Wir reden viel, lachen oft und weinen         war sie immer bestens informiert und die
                                    manchmal. Aber das Lachen überwiegt           aktuellen Sportereignisse wurden unser          Ich engagiere mich bei den Malteser
                                    jedes Mal. Früher hat Oliver selbst Musik     Thema. Als sie noch gesund war, war sie         Hospizdiensten. Seit etwa fünf Jahren
                                    gemacht. Er zeigte mir seine Musik, eine      mit ihrem Sohn einmal im Stadion ge-            leite ich mit Maria Rakers-Winter das
                                    Musikrichtung, die ich selbst nie gehört      wesen, so erzählte sie. Die Atmosphäre,         Trauer-Café. Und ich arbeite mit in der
                                    hätte. Wir teilen nicht einfach nur die       die Mannschaft und Jürgen Klopp – das           Arbeitsgruppe „Uns verbindet Borussia“.
                                    Songs, Oliver teilt mit mir auch seine        wollte sie live erleben. Ein tolles Erlebnis,   Die Gruppe ist Teil der Fan- und Förder-
                                    Erinnerungen dazu. Mittlerweile hören         aber doch sehr laut. Und so verfolgte sie       abteilung des BVB.
                                    wir oft Musik und freuen uns jedes Mal,       die Spiele danach lieber am Fernseher.
                                    wenn wir etwas finden, das wir beiden                                                         Wir verteilen zum Beispiel Essen und
                                    mögen. Ein selbstkomponiertes Lied von        Trotz ihrer Erkrankung nahm sie mit             Trinken im Gasthaus und kümmern uns
                                    Oliver finde ich besonders gut. Er hat es     viel Energie und Freude am Leben teil.          um Patientinnen und Patienten in der
                                    mir geschickt.                                Unsere Begegnungen machten uns so               Kinderklinik.
                                                                                  viel Freude, dass die Stunden verflogen.
                                    Oliver kann viele Sachen nicht mehr           „Dann können wir wieder quatschen“,             Nun kann ich beide Arbeiten verbinden.
                                    selbstständig und das Sprechen fällt ihm      das war ihr Satz jedes Mal, wenn sie mich       Als eine noch junge Mitarbeiterin der
                                    zunehmend schwer. Aber oft reicht ein         mit einem Lächeln verabschiedete. Mitt-         Arbeitsgruppe starb, erzählte ich von
                                    Blick und ich verstehe ihn. Jedes Mal         lerweile ist sie verstorben.                    dem Trauer-Café und wir entwickelten
                                    verabschiedet er sich mit einem Lächeln                                                       die Idee einer Kooperation. Die Malteser
                                    und sagt: ,,Danke, dass du da warst, und      Seit 2015 bin ich bei den Maltesern. Und        boten einen Workshop an, in dem die
                                    komm gut nach Hause.“ Und jedes Mal           besonders gern erinnere ich mich an             Mitglieder von „Uns verbindet Borus-
                                    verlasse ich sein Apartment mit einem         die alte Dame mit dem schwarz-gelben            sia“, sich mit Sterben, Tod und Trauer
                                    unglaublichen Gefühl von Dankbarkeit          Herzen.                                         auseinandersetzen konnten. Und die
                                    und Glückseligkeit.                                                                           Arbeitsgruppe half kurz darauf mit beim
                                                                                                                                  Jubiläums-Jahresfest der Malteser. Ein
                                    * Um ihn und seine Familie zu schützen,                                                       gelungener Anfang.
                                    nennen wir hier nicht Olivers richtigen
                                    Namen.
MALTESER HOSPIZDIENSTE ST. CHRISTOPHORUS - JAHRESHEFT 2019 / 2020 _AMBULANTER HOSPIZDIENST _KINDER- UND JUGENDHOSPIZDIENST _TRAUERBEGLEITUNG
18 | Telefonbesuchsdienst                                                                                                                                      Telefonbesuchsdienst | 19

                            Schön, dass Sie mich anrufen
                            Was macht eigentlich der Telefonbesuchsdienst?
                            Und warum sind Telefongespräche manchmal
                            besser als persönliche Treffen? Susanne Reimann
                            ruft seit 2012 ehrenamtlich Menschen an und kann
                            diese Fragen beantworten. Natürlich am Telefon.
                            INTERVIEW Julia Knübel

                                             Was bedeutet Telefonbesuchsdienst?            aber auch nicht mehr mobil und haben        Was ist der Vorteil, wenn Sie jemanden
                                             Wir rufen Menschen an, die einsam sind,       wenig soziale Kontakte. Jeder Mensch        anrufen und sie oder ihn nicht vor Ort
                                             etwa weil sie keine Familie mehr haben,       ist anders. Manche sind sehr redselig,      besuchen?
                                             weil sie schwer krank sind oder alt. Wir      manche sind wortkarg. Dann versuche         Gerade ältere Menschen haben oft das
                                             nehmen uns Zeit für die Menschen. Es ist      ich Fragen zu stellen: Wie geht es Ihnen?   Gefühl, dass Sie sich auf Besuch vor-
                                             kein Besuch in den eigenen vier Wänden,       Wie war Ihr Tag? Oder ich frage nach        bereiten müssen. Sie fühlen sich dann
                                             sondern eben einer am Telefon. Wenn die       früher oder wir sprechen über die Jah-      vielleicht dazu verpflichtet, Kaffee und
                                             Angerufenen das Bedürfnis haben, dass         reszeiten etwa über Weihnachten. Und        Kuchen zu servieren. Viele können das
                                             wir uns persönlich kennen lernen, dann        wenn wir uns dann ein bisschen kennen,      aber nicht mehr leisten. Auf einen Besuch
                                             geht das zum Beispiel bei den Jahreszei-      dann entwickelt sich meist von allein ein   per Telefon müssen sie sich nicht vorbe-
                                             tenfesten der Malteser.                       Gespräch.                                   reiten.

                                             Wenn Sie jemanden anrufen, worüber            Gibt es feste Uhrzeiten? Verabreden Sie     Und was ist der Vorteil für Sie? Warum
                                             sprechen Sie?                                 sich einmal in der Woche für eine Stunde?   haben Sie sich für dieses Ehrenamt ent-
                                             Die Angerufenen können einfach erzäh-         Das können wir planen, wie wir möch-        schieden?
                                             len, von ihrem Tagesablauf, von ihrer         ten. In den meisten Fällen telefonieren     Als ehrenamtliche Tätigkeit ist das sehr
                                             Krankheit. Wir hören in erster Linie          wir vormittags eine Stunde lang. Ich        schön. Man muss nirgendwo hinfahren,
                                             zu. Meist haben die Angerufenen das           sage immer: „Wenn es Sie belastet oder      sich nicht fertig machen, sondern greift
                                             Bedürfnis viel zu erzählen und dann sind      Sie heute nicht sprechen möchten, dann      einfach zum Telefon. Ich habe mich da-
                                             wir da. Wir wollen die Menschen ein           sagen Sie einfach Bescheid.“ Ich nehme      mals auf eine Anzeige von den Maltesern
                                             bisschen aus der Einsamkeit herausholen.      mich zurück, wenn ich merke, dass ich       in den Ruhrnachrichten gemeldet. Seit
                                             Manche Dinge werden mit uns auch be-          störe.                                      2012 bin ich dabei. Bevor ich mit der
                                             sprochen, die die Angerufenen mit ihrer                                                   Arbeit angefangen habe, gab es eine Ein-
                                             Familie nicht besprechen möchten, weil        Gibt es ein besonders schönes Erlebnis,     führung. Da haben wir zum Beispiel über
                                             sie sie zum Beispiel nicht belasten wollen.   das Ihnen im Gedächtnis geblieben ist?      Datenschutz gesprochen und darüber
                                                                                           Die Leute freuen sich und mit der Zeit      wie ich den Menschen am Telefon begeg-
                                             Wie laufen die Gespräche ab?                  sind wir ein bisschen verbunden. Die        nen kann. Es ist ein Ehrenamt, bei dem
                                             Einige Angerufene sind noch fit und           Menschen sagen dann: „Schön, dass Sie       ich mit wenig Aufwand viel Wirkung
                                             können noch rausgehen, haben noch ihre        mich wieder anrufen. Das tut mir gut.“      erzielen kann. Das gefällt mir.
                                             Hobbys. Manchmal sind die Menschen            Diese Dankbarkeit motiviert mich.
20 | Portrait                                                                                                                                                         Portrait | 21

                                                 Dorothea Bedorf, 66                                         Anita Berny, 27
                                                 seit 2016 ehrenamtliche Mitarbeiterin      seit 2018 ehrenamtliche Mitarbeiterin
                                                 Hospizarbeit ist für mich eine Lebens-     Für mich bedeutet diese Arbeit die
                                                 begleitung, in der ich sinngefüllte         reale Begegnung mit einem wert-
                                                 Zeit verschenke und dadurch selbst       vollen Gut: der Zeit. In guten und in
                                                 beschenkt werde. Ich erlebe, wie mein      schlechten Momenten entscheiden
                                                 Handeln wertvoll für die Familien ist    wir täglich darüber mit welchen Ge-
                                                 und bin dankbar Nächstenliebe mit        danken, Handlungen und Menschen
                                                 Gottes Hilfe weitergeben zu dürfen.                 wir die Zeit füllen wollen.

                                                                                                                                    Maria Rakers-Winter, 71
                            Jörg Jakob, 52                                                                                          seit 1998 ehrenamtliche Mitarbeiterin
          seit 2005 ehrenamtlicher Mitarbeiter                                                                                      Der kranke Mensch steht im Mittel-
        Hospizarbeit bedeutet für mich –                                                                                            punkt. Was möchte er, was tut ihm
             mein Dienst für Menschen.                                                                                              gut, was kann ich für ihn tun.
22 | Interview                                                                                                                                                                     Interview | 23

    Das Glück, das wir haben                                                                                                                  Bernd Unkelbach, 59, (links) hat Elektro-
                                                                                                                                              technik studiert und als Sachverständiger in
    Jean-Claude Rousseau war sein Leben lang                                                                                                  der Erwachsenenbildung beim TÜV NORD
    unabhängig. Begleitet zu werden war ihm                                                                                                   gearbeitet. Er lebt mit seiner Frau in Schwer-
    suspekt. Dann traf er Bernd Unkelbach                                                                                                     te. 2017 und 2018 hat er die Schulung zum
    und damit nicht nur einen Sterbe-, son­­dern                                                                                              Sterbebegleiter gemacht.
    auch Lebensbegleiter. Das ist manchmal                                                                                                    Jean-Claude Rousseau, 75, (rechts) ist
    schwierig, aber meistens sehr schön.                                                                                                      gelernter Koch, Fotograf und Informations-
                                                                                                                                              elektroniker. Er hat mit seiner Frau Vera eine
    INTERVIEW Julia Knübel
                                                                                                                                              Patchwork-Familie. Fünf Kinder und sieben
                                                                                                                                              Enkelkinder haben die beiden. Alle woh-
                                                                                                                                              nen im Ruhrgebiet. Vor zehn Jahren erhielt
    Wie sind Sie zueinandergekommen?                                                                                                          Jean-Claude die Diagnose Krebs. Vor zwei
    Bernd Unkelbach Wir kennen uns seit                                                                                                       Jahren brach die Krankheit erneut aus.
    zwei Jahren. Bei unserem Kennenlernen
    war die Stimmung ziemlich bedrückend.
    Das ist halt so. Man ist sehr aufgeregt.
    Jean-Claude wollte zuerst keine Beglei-
    tung. Das war schon irgendwie komisch.
    Wir sind trotzdem zusammengekommen
    – bei einem Kaffee und über die Themen,
    die uns gemeinsam berühren. Wir haben
    ganz viele gemeinsame Themen: Er malt,
    wir fotografieren, dann kochen wir gerne,
    sind beide technikaffin. Am Anfang              wohnt. Und was soll ich mit Begleitung?     zur Reha, Jean-Claude war fünf Wochen         Seit fast zwei Jahren treffen Sie sich nun
    wusste ich noch nicht, dass alle Bilder,        Ich kann laufen, ich kann allein essen      allein. Es waren immer Leute hier. Der        jeden Mittwoch. Bernd, warum haben
    die hier hängen, selbst gemalt sind. Als        und trinken. Aber manchmal sitzt man        eine hat gekocht, der eine hat gespült, ei-   Sie die Ausbildung zum Sterbebegleiter
    Jean-Claude das sagte, dachte ich: Boah,        da und weiß nichts mit sich anzufangen.     ner hat ihn geduscht, einer hat Tabletten     gemacht?
    das ist ja fantastisch. Ich habe ihn gefragt:   Da ist es vielleicht doch ganz gut, wenn    gebracht, aber mehr nicht. Der Palliativ­     Bernd Einfach als Dankeschön. Meine
    „Wie fängt man denn ein Bild überhaupt          mal einer kommt, mit dem man ein biss-      dienst aus Unna kam auf mich zu und           Frau und ich, wir haben uns selbst in
    an?“ Und Jean-Claude sagte: „Immer              chen Quatsch reden kann.                    fragte, ob ich Hilfe brauche. Ich habe        den Ruhestand versetzt. Das Glück,
    links oben.“ Dann war das Eis gebrochen.                                                    gesagt: „Es wäre nicht schlecht, wenn         dass wir das konnten, wollen wir an die
    In der darauffolgenden Woche bin ich für        Ist das schon eine Liebeserklärung?         jemand kommt. Es sollte am besten ein         Gesellschaft zurückgeben. Ich habe mich
    drei Stunden hingefahren. Seitdem sind          Jean-Claude So weit wollen wir es nicht     Mann sein.“ Innerhalb von ein paar Ta-        gefragt: Wo werden die meisten Leute
    wir ein Herz und eine Seele.                    treiben.                                    gen hatten wir die Begleitung. Das ging       gebraucht? Und das war hier, in der am-
                                                    Bernd Da würden unsere Frauen glaube        ganz schnell. Jean-Claude sagte: „Was         bulanten palliativen Begleitung. Ich gehe
    Jean-Claude, warum wollten Sie nicht            ich eifersüchtig werden.                    schickst du mir hier Leute hin? Nein, will    jeden Mittwoch mit einem erfüllten Blick
    begleitet werden?                                                                           ich nicht. Was soll ich denn damit?“          nach Hause. Ich freue mich, dass ich
    Jean-Claude Rousseau Weil ich das nicht         Vera, Sie hatten die Idee der Begleitung?   Jean-Claude Naja, überleg mal. Du hast        Menschen kennen gelernt habe, denen
    gewohnt bin. Ich bin das Gegenteil ge-          Vera Rousseau Ich war fünf Wochen           das von Anfang an allein gemacht.             ich helfen kann. Jean-Claude hat bisher
24 | Interview                                                                                                                                                              Interview | 25

    ein ganz tolles Leben gehabt. Wenn er                                                     in den letzten Jahren nicht mehr … Wie      wir haben geheiratet. Gut, ich hatte eine
    einen guten Tag hat, erzählt er, und das                                                  lange sind wir verheiratet?                 kleine Bude in Essen. Ich hatte nicht viel
    finde ich toll. Und bei jedem Erzählen                                                    Bernd Das war die falsche Frage.            zu verlieren. Dann habe ich meine Koffer
    denke ich: Was für ein fantastischer                                                      Jean-Claude Ach, papperlapapp. Bevor        gepackt und bin hierher gezogen.
    Mann, was er so erlebt hat. Er hat ein                                                    wir geheiratet haben, war ich jahrelang
    unheimlich breit gefächertes Wissen. Das                                                  solo.                                       Das Malen haben Sie sich selbst
    findet man sehr selten.                                                                   Vera Ja, so lange wie mit mir hast du es    beigebracht?
                                                                                              noch mit keiner ausgehalten.                Jean-Claude Ja. Ich hab mir ein Buch
    Sie begleiten, weil Sie etwas zurückgeben                                                 Jean-Claude Und keine hat es so lange       gekauft und ein bisschen geübt und ge-
    wollen. Es klingt, als würden Sie auch                                                    mit mir ausgehalten. Ich hatte immer ein    macht. Ob das Malen gelingt, hängt auch
    ganz viel bekommen.                                                                       bisschen die Befürchtung, bedrängt zu       davon ab, ob ich einen guten Tag oder
    Bernd Das ist ja auch so. Es ist ein Geben                                                werden. Dass da immer jemand neben          auch Tage habe, um ein Bild wirklich
    und ein Nehmen. So eine Begleitung                                                        mir steht und mir was Gutes will. Und       fertig zu kriegen. Ich habe gerade eins in
    funktioniert nur, wenn man auf Augen-                                                     das kann einem ja so auf die Nerven         Arbeit. Ich hab das Gefühl, ich muss das
    höhe ist. Erst dann weiß ich, dass ich ihn                                                gehen.                                      wegschmeißen.
    verstehe. Manchmal muss Jean-Claude                                                                                                   Vera Ich hab gesagt, er muss malen. Er
    auch nicht mehr reden. Manchmal sehe                                                      Jetzt haben Sie Glück, dass Sie jemanden    kann ja nicht den ganzen Tag hier auf der
    ich schon an den Augen, dass er heute ei-                                                 gefunden haben, der Sie nicht nervt.        Couch sitzen.
    nen schlechten Tag hat oder dass er etwas                                                 Jean-Claude Ja.                             Jean-Claude Jaja, sie treibt mich manch-
    anderes möchte. Das klappt nur, wenn                                                                                                  mal. Ist auch gar nicht so falsch.
    man sich gut versteht.                                                                    Sie sind in Frankreich geboren. Wie sind    Bernd Ich finde das beeindruckend, dass
                                                  unsere Gesellschaft ja zusammenbrechen.     Sie dann nach Schwerte gekommen?            du malst. Ich hab überhaupt gar keine
    Jean-Claude, empfinden Sie das auch so?       Wir sind überall auf die Ehrenamtlichen     Jean-Claude Ich war neun Jahre alt, lebte   Ambitionen zu malen.
    Jean-Claude Mittlerweile ist die Beglei-      angewiesen.                                 damals in Paris. Meine Eltern haben         Jean-Claude Dann schreib doch Gedichte.
    tung eine Bereicherung, ja. Wir leben                                                     sich getrennt. Meine Mutter ist mit mir     Bernd Ah, ne. Das sagst du so einfach.
    einfach so miteinander, sind gern fröhlich    Vielleicht macht im Garten sitzen ja auch   zurück nach Kassel zu meiner Großmut-       Sich das Malen selbst beizubringen, das
    miteinander. Wir erzählen uns man-            nicht so viel Spaß wie hier auf dem Sofa    ter. Meine Mutter war Deutsche, mein        ist für mich unvorstellbar.
    chen Blödsinn. Aber Bernd, was mir an         zu sitzen?                                  Vater war Franzose. Daher habe ich die      Vera Jean-Claude hat mal einen Zeichen-
    deiner Aussage vorhin nicht so gefiel, ist,   Bernd Ja. Ja, genau.                        französische Staatsangehörigkeit. Ich       kurs gemacht, drei Wochen lang.
    dass du meinst, der Gesellschaft etwas        Jean-Claude Der sitzt aber gerne in sei-    war in Köln, Frankfurt, München – mit       Jean-Claude Ja, ach ja. Der arme Dozent,
    zurückgeben zu müssen. Das hast du            nem Garten.                                 meiner Mutter, und später auch allein.      der hatte einen Herzinfarkt. Dann war
    dir erarbeitet. Da hat dir niemand etwas      Bernd Das mache ich auch, ja. Aber ich      Ich bin gern durch die Gegend gefah-        der Kurs zu Ende, weil er gestorben ist.
    geschenkt vorher.                             sitz auch ganz gerne hier.                  ren, habe mir andere Städte angeguckt.
    Bernd Ja, da hab ich mich vielleicht nicht                                                Irgendwann kam ich nach Dortmund.           Bernd, aus Ihnen spricht ganz viel
    so toll ausgedrückt. Aber dennoch denke       Jean-Claude, was macht es so schwer,        Da war meine erste Ehe. In Essen war        Bewunderung. Bewunderung für das,
    ich, dass es meine Pflicht ist, etwas zu-     Hilfe anzunehmen?                           meine zweite Ehe. Und irgendwann habe       was Jean-Claude geleistet hat, was er
    rückzugeben. So bin ich erzogen worden.       Vera Zu sagen, dass du Hilfe brauchst.      ich Vera getroffen in Schwerte und bin      macht, wie er es macht.
    Ich könnte mich auch in den Garten set-       Das kannst du nicht.                        immer hin und her gefahren. Essen –         Bernd Ja.
    zen und einen Caipirinha trinken. Wenn        Jean-Claude Ja, das stimmt. Es ist so       Schwerte, das kostet Geld. Ja, und dann     Jean-Claude Nun ist aber genug.
    alle das machen würden, dann würde            Gewohnheit. Ich war lange allein, nur       bin ich einfach mal hier geblieben und      Bernd Es ist ja auch außergewöhnlich,
26 | Interview                                                                                                                                                          Portrait | 27

    wie er sein Leben so gemeistert hat.        zerbrechen? Irgendwann falle ich um
    Das Spannende bei unserer Begleitung        und dann ist Ende.                                               Karin Sinn, 51
    ist, dass wir uns kennen gelernt haben                                                     seit 2016 ehrenamtliche Mitarbeiterin
    in einem Stadium, in dem Jean-Claude        Bernd, wollen Sie dabei sein, wenn              Der Tod ist ein großes Geheimnis –
    und ich noch erzählen können. Unsere        Jean-Claude stirbt?                          ich bin auf Spurensuche. Es erweitert
    Begleitung basiert auf Vertrauen. Dafür     Bernd Ja.                                   meinen Horizont, wenn ich Menschen
    bin ich sehr dankbar. Wobei es natürlich    Jean-Claude So? Du, das kann lange             begleiten darf, die sich der Endlich-
    auch Gefahren birgt über diesen langen      dauern.                                          keit stellen. Diesen Menschen gilt
    Zeitraum.                                   Bernd Das macht mir doch nichts.                            mein besonderer Dank.
                                                Jean-Claude Na ja, vielleicht dauert es
    Ist das schwierig? Zu wissen, dass die      auch nicht lange. Dann falle ich gleich
    Begleitung endlich ist?                     morgen schon um. Aber gut, dann ma-
    Bernd Ja, sicher. Das ist natürlich immer   chen wir das.
    ein Spagat. Wenn man merkt, dass man        Bernd Wir wollen auch nicht drängeln.
    loslassen muss, ist das im ersten Mo-       Vor ein paar Monaten hast du noch nicht
    ment natürlich schwierig. Aber ich weiß,    einmal daran gedacht, dass du deine
    dass ich jederzeit zu jemandem gehen        Malsachen noch mal rausholst. Da hast
    kann und bei den Maltesern ein offenes      du gedacht, die könnten alle weg. Und
    Ohr finde. Das Tolle ist ja: Weil wir uns   jetzt ist schon ein Drittel deines Bildes
    schon so lang kennen, habe ich ganz viel    fertig.
    begleitet – auch mal schwere Stunden.
    Jean-Claude hat heute einen sehr, sehr      Jean-Claude, motiviert Bernd Sie?
    guten Tag. Manchmal sitzt er hier mit       Jean-Claude Ich glaube, irgendwann
    Sauerstoffschlauch und kann kaum re-        hat er mal damit angefangen. Er hätte es
    den. Und das ist auch gut, wenn wir uns     nicht müssen, aber es war ganz gut. Er
    dann nur angucken. Manchmal schläft er      hat mir einen Schubs gegeben.
    auch. Dann habe ich ein Buch mit oder       Bernd Das ist das Glück, das wir ha-
    ich sitze draußen im Garten.                ben. Das passiert halt und das ist nicht
                                                erzwungen. Das ist Luxus.
    Ist der Tod Thema zwischen Ihnen?           Jean-Claude Luxus?
    Bernd Ab und zu mal. Jean-Claude kann       Bernd Ja. Ich glaube wir schaffen es auch
    über Tod und das darüber hinaus nicht       noch, mit dem Rolli rauszufahren. Dann
    so gut reden, weil er sich damit nicht      kannst du deinen Fotoapparat wieder                                                    Philipp Graf, 27
    abfinden kann. Das habe ich akzeptiert.     rausholen. Und dann nehmen wir ein                                                     seit 2019 ehrenamtlicher Mitarbeiter
    Er weiß, dass er mich jederzeit anrufen     Stativ mit.                                                                            Ich möchte Menschen Zeit schenken,
    kann. Meine Aufgabe ist es, da zu sein,     Jean-Claude Ich habe meins neulich                                                     die nicht mehr viel Zeit haben, und
    wenn er jemanden braucht.                   verkauft.                                                                              mit ihnen dem Tod als Grenze des Le-
    Jean-Claude Der Tod kommt irgend-           Bernd Dann bringe ich meins mit.                                                       bens entgegen gehen – nicht als Ende.
    wann. Also was soll ich mir meinen Kopf
28 | Junge Menschen                                                                                                                                                   Portrait | 29

   Hier entsteht etwas Neues
   Erst ab 18 mitmachen? Das war                                                                             Vera Götting, 28
   einigen Jugendlichen zu spät.                                                             seit 2017 ehrenamtliche Mitarbeiterin
   Dank eines neuen Projekts können                                                         Der Telefonbesuchsdienst bedeutet
   wir sie nun bereits ab 14 einbeziehen.                                                    für mich eine zuverlässige Verbin-
   Wir freuen uns darauf, mit den                                                         dung zu Menschen, die sich diese aus
   Jugendlichen die Fragen nach                                                             verschiedenen Gründen wünschen.
   Leben und Tod zu teilen.
   TEXT Annika Dönhoff & Silke Willing

   Wir möchten auch etwas für schwerkran-
   ke Kinder tun – mit diesem Anliegen
   kommen Schülerinnen und Schüler im-
   mer wieder zu uns. Sie sind gerührt vom    Unterstützung unsere Idee. Wir wollen
   Schicksal kranker und Abschied neh-        Jugendliche ab 14 Jahren als Gesprächs-
   mender Kinder und bringen selbst schon     partnerinnen und -partner für Gleichalt-
   viele Erfahrungen mit: Manchmal ist ein    rige ausbilden zu den Themen Sterben,
   Haustier verstorben, eine gute Freundin    Tod und Trauer.
   ist weggezogen, Freundschaften oder
   Familien sind zerbrochen oder es ist ein   Ende 2018 riefen die Malteser mit dem
   nahestehender Mensch verstorben.           Deutschen Hospiz- und Palliativverband
                                              das Projekt „Junge Menschen in der
   Bisher konnten wir nur sagen, dass         Hospiz- und Trauerarbeit“ ins Leben.
   eine Mitarbeit erst ab 18 Jahren möglich   Möglich war das durch eine Förderung                                                   Maria Wienhöfer, 82
   ist. Wir wollen aber das Interesse der     des Bundesfamilienministeriums. Wir                                                    seit 1994 ehrenamtliche Mitarbeiterin
   Jugendlichen an der Hospizarbeit ernst-    sind einer von bundesweit zwölf Projekt-                                               Die Begleitung von Menschen, die
   nehmen und an der großen Frage nach        diensten.                                                                              bald sterben werden, konfrontiert
   der Endlichkeit des Lebens. Denn davon                                                                                            mich auch mit meiner Endlichkeit.
   profitieren nicht nur die Jugendlichen,    Sieben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen                                                  Ich habe von diesen Menschen viel
   sondern auch die, die begleitet werden.    und Mitarbeiter entwickeln das Konzept.                                                gelernt. Auch das Vertrauen berührt
   Zwischen jungen Betroffenen und Beglei-    Ziel ist es schon dabei, die Jugendlichen                                              mich sehr, das sie mir entgegen-
   terinnen und Begleitern besteht oft ein    mit einzubeziehen. Verantwortlich ist                                                  bringen obwohl ich ja zunächst
   großer Altersunterschied. Der Austausch    Annika Dönhoff, Koordinatorin im Kin-                                                  fremd bin. Die monatlichen Treffen
   ist daher manchmal schwierig.              der- und Jugendhospizdienst. Ihre Arbeit                                               der Gruppe der Ehrenamtlichen
                                              wird durch die ProFiliis-Stiftung und den                                              bereichert oft meine Sicht auf meine
   Das können wir nun ändern. Drei Jahre      Hospiz-Freundeskreis St. Christophorus                                                 Begleitungen. Auch die Fortbildun-
   lang entwickeln wir mit fachlicher         für ein Jahr finanziell unterstützt.                                                   gen finde ich sehr hilfreich.
30 | Angebote 2020                                                                                                                                                 Angebote 2020 | 31

   Angebote 2020
   Auch 2020 sind wir gerne für Sie da. Ob Trauercafé, Einzelbegleitung oder
   die Begleitung von Angehörigen Erkrankter: Alle Angebote sind selbstver-
   ständlich kostenfrei und finden in der Amalienstraße 21 statt. Anmeldung
   unter 0231-8632902 oder hospizdienste.dortmund@malteser.org

   Angehörige begleiten                         Trauercafé                                 Trauergruppe für junge                       Trauergruppe
   Leitung Elfriede Pfeiffer-Kuchler            Leitung Maria Rakers-Winter, Inge Werner
                                                                                           Erwachsene                                   Leitung Ursula Kohlhase

                                                                                           Leitung Dorothee Peter
   Wenn ein Familienmitglied schwer krank       Abschiednehmen ist ein schmerzlicher                                                    Die Trauergruppe trifft sich jeden
   ist, sind die Angehörigen oft mehrfach       Prozess, der das Leben grundlegend                                                      4. Donnerstag im Monat von 19 bis 21
   gefordert: für die Familie sorgen, für die   verändern kann. Unser Trauercafé bietet    Wenn jemand einen geliebten Menschen         Uhr, ausgenommen im Juli und August.
   Erkrankten da sein, im Beruf alles geben.    einen geschützten Raum, in dem Trau-       verliert, ist nichts mehr wie es war. Es      23. Januar          25. Juni
   Vielleicht ist es aber auch belastend, für   ernde gemeinsam Trauer leben, Verständ-    beginnt eine besonders schwierige und
                                                                                                                                         27. Februar         24. September
   die Erkrankten nichts tun zu können.         nis für ihre besondere Lebenssituation     herausfordernde Zeit. Vielleicht hilft es
   Sei es, weil er oder sie an einem anderen    erfahren und nach neuen Wegen suchen       Ihnen, sich mit anderen zu treffen, die       26. März            22. Oktober
   Ort wohnt, oder weil schon lange kein        können.                                    in einer ähnlichen Situation sind. Die        23. April           26. November
   Kontakt mehr besteht.                                                                   Trauergruppe richtet sich gezielt an junge
                                                                                                                                         28. Mai
                                                Das Trauercafé ist jeden 2. Donnerstag     Erwachsene. Im geschützten Rahmen
   Mit unseren Angehörigentreffen laden         im Monat von 15 bis 17 Uhr geöffnet,       können Sie sich an Ihre Verstorbenen er-
   wir Sie ein, sich mit anderen auszutau-      ausgenommen im Juli und August.            innern und mit kreativen Methoden Ihre
   schen – über das, was Sie bewegt, was         9. Januar             18. Juni            Trauer ausdrücken. Denn jede Trauer ist
   Ihnen guttut, was Sie entlasten kann.                                                   individuell und einzigartig. Trost und
                                                 13. Februar           10. September
   Schon das Gespräch miteinander hilft                                                    Halt gibt dabei die gemeinsame Erfah-
   manchmal weiter.                              12. März              8. Oktober          rung aller, einen geliebten Menschen
                                                 9. April              12. November        verloren zu haben.
   Die Treffen sind jeden 2. Mittwoch im
                                                 14. Mai               10. Dezember
   Monat von 15.30 bis 17.30 Uhr,                                                          Die Trauergruppe trifft sich jeden 3.
   ausgenommen im August.                                                                  Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr,
     8. Januar             8. Juli                                                         ausgenommen im Juli und August.

     12. Februar           9. September
                                                Einzelbegleitung                            21. Januar              16. Juni

     11. März              14. Oktober                                                      18. Februar             15. September
                                                Vielleicht ist ein Einzelgespräch im Mo-
     8. April              11. November         ment besser für Sie? Wenn Sie das möch-     17. März                20. Oktober
                                                ten, melden Sie sich gern. Dann können      21. April               17. November
     13. Mai               9. Dezember
                                                wir einen Termin vereinbaren.
     10. Juni                                                                               19. Mai                 15. Dezember
32 | Angebote 2020                                                                                                                                                       Angebote 2020 | 33

   Kindertrauergruppe                                                                          Treffen für                                 Informationsgespräche zur
   Leitung Maria Längert, Karin Sinn, Anika Dlugosch
                                                                                               junge Angehörige                            Patientenverfügung
   Kinder trauern anders als Erwachsene. Mitten in ihrem Tun sind sie plötzlich tieftraurig,   Wenn deine Geschwister, Eltern oder         Sie möchten eine Patientenverfügung
   fast untröstlich – und im nächsten Moment erfreuen sie sich an einer Kleinigkeit. Sie       Großeltern schwer erkrankt sind, dann       verfassen und wissen nicht wie? Sie
   haben ein feines Gespür, was sie der Person, die mit ihnen zusammen ist, zumuten kön-       trifft das häufig die ganze Familie. Denn   haben schon eine Patientenverfügung
   nen und wollen ihre Traurigkeit manchmal nicht zeigen. Vielen Kindern tut es gut, ihre      die Krankheit bestimmt in vielen Fa-        und wissen nicht, ob sie noch aktuell ist?
   Trauer mit Gleichaltrigen zu erleben und dafür einen geschützten Raum zu haben.             milien den Alltag aller. Wir laden dich     In einem Gespräch informieren wir Sie
                                                                                               deshalb auch 2020 zu gemeinsamen Tref-      gerne und beantworten Ihre Fragen.
   Vor der Teilnahme Ihres Kindes bitten wir Sie um ein Vorgespräch, damit wir uns zum         fen ein. Mit anderen zusammen zu sein,       Freitag, 31. Januar, 10.30 bis 12 Uhr
   Wohl Ihres Kindes eng mit Ihnen abstimmen können. Neben diesen Terminen bieten              etwas zu unternehmen, eine schöne Zeit
                                                                                                                                            Montag, 23. März, 16 bis 17.30 Uhr
   wir auch kostenfreie Einzelbegleitungen und Familienbegleitungen an. Bei Interesse          zu erleben, eine Auszeit von der Krank-
   nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.                                                       heit zu haben, kann so guttun. Manchmal      Mittwoch, 6. Mai, 10.30 bis 12 Uhr
                                                                                               hilft ja schon das Wissen, dass es den       Dienstag, 18. August, 16 bis 17.30 Uhr
   Die Treffen sind für 6- bis 10-Jährige am     11- bis 14-Jährige treffen sich am            anderen in der Runde ähnlich geht und
                                                                                                                                            Freitag, 2. Oktober, 15.30 bis 17 Uhr
   letzten Dienstag des Monats,                  letzten Mittwoch des Monats,                  man nicht groß erklären muss, warum
   von 15.30 bis 17.30 Uhr,                      von 16.30 bis 18 Uhr,                         man traurig ist.                             Montag, 30. November, 10.30 bis 12 Uhr
   ausgenommen sind die Schulferien.             ausgenommen sind die Schulferien.                                                          Und nach Vereinbarung.
     28. Januar           25. August              29. Januar            24. Juni               Die Dauer und der Ort der Treffen rich-
                                                                                               ten sich nach unserem jeweiligen Pro-
     25. Februar          29. September           26. Februar           26. August
                                                                                               gramm. Bisher waren wir beispielsweise
     31. März             27. Oktober             25. März              30. September          im Hochseilgarten und zum Bogenschie-
     28. April            24. November            29. April             28. Oktober            ßen im Rombergpark. Wir haben die
                                                                                               Feuerwehr besucht und in einem
     26. Mai                                      27. Mai               25. November
                                                                                               Workshop getrommelt.

                                                                                               Die Termine für die nächsten Treffen
                                                                                               findest du auf unserer Homepage:
                                                                                               www.malteser-hospizdienste-dortmund.de
                                                                                               Du kannst uns auch telefonisch
   In der Trauer nicht allein                                                                  erreichen unter 0231 - 86 32 902.
                                                                                               Oder schreib uns eine E-Mail:
   „Den eigenen Tod, den stirbt man nur,                                                       hospizdienste.dortmund@malteser.org
   doch mit dem Tod der anderen muss man leben.“
   Mascha Kaléko
34 | Angebote 2020                                                                                                                                                     Portrait | 35

   Letzte Hilfe-Kurs                            Information
   Sterben ist ganz normal, denn Sterben
                                                bei Ihnen vor Ort                                      Bernd Unkelbach, 59
   ist Teil unseres Lebens. In dem Basiskurs                                                  seit 2017 ehrenamtlicher Mitarbeiter
   „Letzte Hilfe“ möchten wir Ihnen Orien-     Was ist eigentlich Hospizarbeit? Was ist        Hospizarbeit bedeutet für mich,
   tierung bieten und einfache Handgriffe      ein ambulanter Hospizdienst für Kinder,          Menschen in dieser Phase ihres
   mit auf den Weg geben. Wir möchten          Jugendliche und Erwachsene? Wie hilft           Lebens Energie zu geben, um in
   Ängste und Unsicherheiten nehmen und        er? Kostet das etwas?                       ihrem gewohnten Umfeld mit guten
   Sie ermutigen sich Sterbenden zuzuwen-                                                 Gedanken zu leben und ihre Situation
   den. Denn Zuwendung ist das, was wir        Wir möchten Sie informieren und                                  anzunehmen.
   alle am Ende des Lebens am meisten          laden Sie ein zum Gespräch:
   brauchen. Wir sprechen über mögliche         Montag, 23. März, 19 Uhr
   Beschwerden während des Sterbeprozes-        Franziskus-Zentrum
   ses, wie man diese lindern kann und über     Gleiwitzstraße 281, 44328 Dortmund
   das Abschiednehmen.
                                                Mittwoch, 04. November, 10 Uhr
   Weitere Infos: www.letztehilfe.info          kfd St. Remigius Dortmund Mengede
   Termine in Dortmund                          Siegenstr. 12, 44359 Dortmund

     Dienstag, 18. Februar, 16 bis 20 Uhr
                                               Gerne kommen wir auch in Ihre
     Montag, 24. August, 9.30 bis 13.30 Uhr
                                               Gemeinde, Gruppe oder Organisation
   Termine in Schwerte                         und informieren Sie über die Angebote
     Dienstag 6. Oktober, 16 bis 20 Uhr        der Malteser Hospizdienste . Nehmen Sie
                                               einfach mit uns Kontakt auf.
     Bahnhofstraße 8, 58239 Schwerte

                                                                                                                                     Maren Becker, 79
                                                                                                                                     seit 2005 ehrenamtliche Mitarbeiterin
                                                                                                                                     Ich erlebe den ehrenamtlichen Einsatz
                                                                                                                                     in der Sterbe- und Trauerbegleitung
                                                                                                                                     als wichtig und sinnvoll. Wenn es mir
                                                                                                                                     gelingt, den begleiteten Menschen in
                                                                                                                                     irgendeiner Weise hilfreich zur Seite
                                                                                                                                     zu stehen, fühle ich mich bestätigt
                                                                                                                                     und selbst auch bereichert durch diese
                                                                                                                                     besondere Art der Begegnung. Ich bin
                                                                                                                                     stolz und dankbar dabei zu sein.
36 | Kontakte                                                                                                                                                                                Kontakte | 37

                                                      So erreichen Sie uns
                                              Malteser Hospizdienste St. Christophorus
                                                            Amalienstraße 21, 44137 Dortmund
                                                            Tel. 0231-8632902, Fax 0231-8632905

                                                          hospizdienste.dortmund@malteser.org
                                                     kinderhospizdienst.dortmund@malteser.org
                                                      www.malteser-hospizdienste-dortmund.de
                                                          www.kinderhospizdienst-dortmund.de

  MONIKA JOST                                                                                          CLAUDIA TEKAMPE                  KARIN BUDDE                      ANNIKA DÖNHOFF
  __Gesamtleitung                                          Malteser Hospizdienst Schwerte              __Leiterin und Koordinatorin     __Koordinatorin im               __Koordinatorin im
  __Koordinatorin im                                            Bahnhofstraße 8, 58239 Schwerte          im ambulanten Kinder- und        ambulanten Kinder-               ambulanten Kinder-
    ambulanten Hospizdienst                               Tel. 02304-9106086, Fax 02304-9106087          Jugendhospizdienst               und Jugendhospizdienst           und Jugendhospizdienst
  __Trauerbegleiterin Kinder,                                                                          __Sozialarbeiterin B.A.,         __Krankenschwester,              __Sozialarbeiterin B.A.,
    Jugendliche und Erwachsene                              hospizdienst.schwerte@malteser.de            Kinderkrankenschwester,          Pädiatrische Palliative Care     Gesundheits- und Kinder-
  __Dipl. Sozialarbeiterin,                              www.malteser-hospizdienst-schwerte.de           Pädiatrische Palliative Care   karin.budde@malteser.org           krankenpflegerin,
    Palliative Care                                                                                    claudia.tekampe@malteser.org                                        Pädiatrische Palliative Care
  monika.jost@malteser.org                                                                                                                                               annika.doenhoff@malteser.org

  SILKE WILLING                  INGE HOLTKÖTTER-SCHULZ                 VERA GÖTTING                   GABRIELE HEMICKER                 ELKE RATH-KLEFF                 VERONIKA MAY
  __Koordinatorin im             __Koordinatorin im                     __Leiterin und Koordinatorin   __Koordinatorin im                __Leiterin und Koordinatorin    __Koordinatorin im
    ambulanten Hospizdienst        ambulanten Hospizdienst                im Telefonbesuchsdienst        ambulanten Hospizdienst           im Besuchsdienst                ambulanten Hospizdienst
  __Krankenschwester,            __Verwaltung                           __Kultur- und Sozialanthro-    __Altenpflegerin,                 __Dipl. Sozialarbeiterin          Schwerte
    Palliative Care              __Krankenschwester,                      pologin und Religionswis-      Palliative Care                 elke.rath-kleff@malteser.org    __Kinderkrankenschwester,
  silke.willing@malteser.org       Palliative Care                        senschaft B.A.               gabriele.hemicker@malteser.org                                      Pädiatrische Palliative Care
                                 inge.holtkoetter-schulz@malteser.org   vera.goetting@malteser.org                                                                       veronika.may@malteser.org
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