Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich - Planungshilfen für den Unterricht Kindergartenstufe

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Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich - Planungshilfen für den Unterricht Kindergartenstufe
Gesundheitsförderung und Prävention
in der Volksschule des Kantons Zürich

Planungshilfen für den Unterricht
Kindergartenstufe
2   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Inhalt                                                                                               Impressum

    Basisinformationen und Hinweise zur Umsetzung.................. 3                                    Herausgeberin
                                                                                                         Bildungsdirektion Kanton Zürich
                                                                                                         Volksschulamt

    Planungshilfen.............................................................................. 5
                                                                                                         Mitautorinnen und Mitautoren
    Bewegung und Entspannung.......................................................... 5                 Pädagogische Hochschule Zürich:
                                                                                                         Emilie Achermann, Monika Albrecht,
    Ernährung....................................................................................... 8   Theres Bauer, Ilaria Ferrari,
                                                                                                         Lukas Geiser, Walter Kern-Scheffeldt,
    Suchtprävention............................................................................. 11      Ariane Koch, Barbara Meister,
                                                                                                         Urs Müller, Regula Nussbaumer
    Gewaltprävention............................................................................13

    Psychosoziale Gesundheit..............................................................15             Gestaltung
                                                                                                         raschle & partner
                                                                                                         www.raschlepartner.ch

                                                                                                         © Bildungsdirektion Kanton Zürich 2012
3   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Basisinformationen und Hinweise
    zur Umsetzung
    Gesundheitsförderung und                      Verwendung und                              Relevanz. Bei den aufgeführten Themen
    Prävention im Lehrplan für                    Ziel­publikum                               hat der Kindergarten in Zusammenarbeit
    die Kindergartenstufe                                                                     mit den Eltern eine gute Chance, das Ge-
                                                  Lehrpersonen:                               sundheitswissen und -verhalten der Kin-
    Im Lehrplan für die Kindergartenstufe des     Die vorliegenden Planungshilfen dienen      der positiv zu beeinflussen.
    Kantons Zürich sind Gesundheitsförde-         in erster Linie Lehrpersonen dazu, lehr-
    rung und Prävention im Bildungsbereich        planbasierte Gesundheitsförderung und       In den Planungshilfen wurden nicht alle
    Körper, Bewegung und Gesundheit ver-          Prävention im Unterricht zu planen und      Themen im weiten Feld schulischer Ge-
    ankert (S. 34 und 35). Die Bildungspro-       umzusetzen.                                 sundheitsförderung und Prävention be-
    zesse auf der Kindergartenstufe finden                                                    rücksichtigt. Die Beschränkung ist bedingt
    in Aktivitäten, Handlungen, Gestaltungen      Schulleitungen:                             durch die Basis des Lehrplans und die
    und im Spiel statt. Kompetenzen werden        Als Überblick über Inhalte und mögliche     Ausklammerung medizinischer Bereiche.
    aus verschiedenen Bildungsbereichen auf       Akteure schulischer Gesundheitsförde-       Zu folgenden, nicht integrierten Themen
    integrierte Weise erworben. Dies bedeutet,    rung und Prävention sind die Planungshil-   finden sich Informationen unter den jeweils
    dass Zielsetzungen im Bereich Gesund-         fen auch für Schulleitungen von Nutzen,     angegebenen Links:
    heitsförderung und Prävention verbindlich     um die Koordination von gesundheitsre-
    sind, ohne dass ihnen ein fester zeitlicher   levanten Themen und Aktivitäten in den      Schularzt, Zahnhygiene,
    Rahmen, etwa eine bestimmte wöchent-          Klassen und in der Schule beziehungswei-    Impfen, Läuse
    liche Unterrichtszeit, eingeräumt wird.       se im Kindergarten zu gewährleisten.           www.vsa.zh.ch Schule & Umfeld
                                                                                                Gesundheit & Prävention Schulärztlicher
    Schulische Gesundheits-                       Auch schulexterne Fachpersonen und          Dienst
    förderung und Prävention:                     Schulpflegen können anhand der Pla-
    Ziele und Grundlagen                          nungshilfen inhaltliche Orientierung und    Gesundheit der Lehrpersonen:
                                                  Anregungen für Planung und Kooperation      >>   PH Zürich
    Schulische Gesundheitsförderung und           gewinnen.                                            www.phzh.ch Beratung
    Prävention hat den Erwerb und Aufbau                                                      >>   Schulärztlicher Dienst:
    von Kompetenzen zum Ziel, welche die          Inhalt                                               www.vsa.zh.ch Schule & Umfeld
    Kinder befähigen, gesundheitsbewusst zu                                                           Gesundheit & Prävention Schulärzt-
    handeln. Schulischer Gesundheitsförde-        Die Planungshilfen fokussieren auf die           licher Dienst
    rung und Prävention soll ein ganzheitliches   Vermittlung und den Erwerb von Gesund-
    Verständnis von Gesundheit zugrunde           heitswissen und gesundheitsbezogenen        Sicherheit:
    liegen, das Wohlbefinden sowohl auf kör-      Sach-, Selbst-, Methoden- und Sozial-       >>   Beratungsstelle für Unfallverhütung:
    perlicher, psychischer und sozialer Ebene     kompetenzen. Sie berücksichtigen auf der           www.bfu.ch
    im Blick hat. Um die Gesundheit fördern       Kindergartenstufe folgende fünf Themen­
    zu können, muss Unterricht sowohl auf         bereiche:
    Kompetenzerwerb als auch auf Wohlbe-          >> Bewegung und Entspannung

    finden bedacht sein. Dabei ist neben dem      >> Ernährung

    Fokus auf die individuellen Bedürfnisse       >> Suchtprävention

    die Gestaltung des Zusammenlebens aller       >> Gewaltprävention

    Beteiligten im Kindergarten von zentraler     >> Psychosoziale Gesundheit

    Bedeutung.
                                                  Die Auswahl und Gewichtung der Inhalte
                                                  sowie Schwerpunktsetzungen innerhalb
                                                  der Themen sind gesteuert durch die epi-
                                                  demiologische Verbreitung der Phäno-
                                                  mene und deren gesellschaftspolitische
4   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Aufbau                                       wahrnehmung, Einfühlungsvermögen,                National
                                                 Konfliktfähigkeit, Umgang mit Gefühlen,          >>   bildung und gesundheit, Netzwerk
    Die Planungshilfen pro Thema bestehen        Stressbewältigung oder Problemlösen («Life            Schweiz
    jeweils aus drei Teilen:                     Skills»). Deshalb sind Ziele und Inhalte sowie             www.bildungundgesundheit.ch
    1. Einleitung: Erläuterungen zur Bedeu-      Unterrichtsmaterialien teilweise mehrfach        >>   Schweizerisches Netzwerk Gesund-
       tung des Themas und stufenspezi-          aufgeführt. Es empfiehlt sich, die Wahl der           heitsfördernder Schulen
       fische Bemerkungen                        Inhalte nach Aktualität, Bedarf und Interes-               www.gesunde-schulen.ch
    2. Beispiele aus dem Lehrplan:               se in den Klassen zu priorisieren.               >>   Bundesamt für Gesundheit BAG,
       Ausgewählte Basiskompetenzen aus                                                                Dienstleistungen
       dem Lehrplan für die Volksschule des      Bei Bedarf können externe Fachpersonen                    www.bag.admin.ch
       Kantons Zürich                            beigezogen werden. Eine Auswahl an An-                      Dienstleistungen
    3. Planungshilfe:                            geboten ist weiter unten pro Themenbe-
       »» Angebote für Klassen und Schulen       reich zusammengestellt.                          >>   Feelok – Internetportal zur Förderung
           sowie Fach- und Beratungsstellen                                                            des Wohlbefindens und der Ge-
       »» Tabelle mit Angaben zu Zielen und      Weitere Dokumente                                     sundheit ( Projekte für die Schule).
           Inhalten, Umsetzung und Materialien                                                         Informationen und Materialien für
           (WAS-WIEVIEL-WER-WIE)                 >>   Planungshilfe für Schul­leitungen:               Lehrpersonen und Jugendliche
       »» Weitere Informationen und Materi-           Im Hin­blick auf klassenübergreifende               www.feelok.ch
           alien für Lehrpersonen                     und koor­dinative Aufgaben sowie über-
                                                      geordnete Schulentwicklungsprozesse         >>   Umfassende Datenbank zu allen
    Didaktik / Methodik                               in Richtung einer «gesundheitsför-               Themen der Gesundheitsförderung
                                                      dernden Schule» steht für Schullei-              und Prävention im deutschsprachigen
    Will Gesundheitsförderung und Präven-             tungen eine separate Planungshilfe zur           Raum
    tion erfolgreich sein, muss sie an den            Verfügung.                                         www.bzga.de
    Lebenswelten der Kinder (Kindergarten,
    Elternhaus und Umfeld) ansetzen sowie        Themenübergreifende Links                        Quellenangaben
    deren Entwicklungserfordernisse berück-
    sichtigen. Im Zentrum steht das alltags-,    Kantonal                                         In den Einleitungstexten zu den Planungs-
    handlungs- und ressourcenorientierte         >>   Kantonales Netzwerk Gesundheits­            hilfen wurden Grundlageninformationen
    Lernen. Besonders eignen sich Lehr- und           fördernder Schulen Zürich                   aus folgender Quelle verwendet:
    Lernformen, die soziales Lernen ermög-               www.gesunde-schulen-zuerich.ch
    lichen, kindzentriert und partizipatorisch   >>   PH Zürich                                   >>   Studie zur Gesundheit von Kindern
    angelegt sind. Bei der Auswahl der Unter-            www.phzh.ch Fachbereiche                      und Jugendlichen in Deutschland
    richtsmaterialien wurden diese Aspekte            Gesundheitsförderung und Prävention              (KiGGS) Langzeitstudie des Robert
    nach Möglichkeit berücksichtigt.             >>   Volksschulamt                                    Koch-Instituts. Verschiedene Publika-
                                                         www.vsa.zh.ch                                 tionen und Broschüren mit Resultaten,
    Prioritäten setzen                                  Schule & Umfeld Gesundheit &                   Befunden und Quellen zu allen in den
                                                      Prävention                                       Planungshilfen aufgeführten Themen
    Die in den Planungshilfen ausgewiesenen      >>   Schulpsychologische Dienste                      auf www.kiggs.de. Die grundsätz-
    Ziele und Inhalte, die Angaben zu Stun-              www.vsa.zh.ch/spd                             lichen Trends und Resultate sind in
    dendotationen, Akteuren und Unterrichts-     >>   Schulärztlicher Dienst                           weiten Teilen auf Schweizer Verhält-
    materialien haben keinen verbindlichen            Kanton Zürich                                    nisse übertragbar.
    Charakter und sind als Vorschläge zur                www.vsa.zh.ch/sad
    Umsetzung des Lehrplans konzipiert.          >>   Schulgesundheitsdienste
                                                      Stadt Zürich
    Fundamentale gesundheitsfördernde                    www.stadt-zuerich.ch/ssd/de/index/
    Kompetenzen werden in mehreren The-               gesundheit_und_praevention/schulge-
    menbereichen vermittelt, z. B. Selbst-            sundheitsdienst.html
5   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Bewegung und Entspannung
    1. Einleitung                               Entspannungselementen einen substan-         2. Basiskompetenzen
                                                ziellen Beitrag zu einer guten Entwicklung   aus dem Lehrplan
    Kinder wollen und sollen sich bewegen.      der Kinder leisten. Praxis und Forschung
    Doch viele werden in ihrem Bewegungs-       belegen positive Auswirkungen auf die        Körper, Bewegung und Gesundheit: Das
    drang durch die Wohnverhältnisse, feh-      Wahrnehmung, die Leistung, das Selbst-       Kind kann Anspannung und Entspan-
    lende Grünflächen und Spielplätze sowie     wertgefühl und das Sozialverhalten von       nung gezielt herbeiführen / Das Kind ver-
    andere Beschränkungen eingeengt. Die        Kindern im Vorschulalter. Ein weiterer       fügt über ein Bewegungsrepertoire, um
    Folge: Bereits auf der Kindergartenstufe    Zusammenhang zwischen motorischer            Innen- und Aussenräume (zum Beispiel
    finden sich fehlernährte und übergewich-    Entwicklung einerseits und Selbstständig-    Schulweg, Naturraum, Kindergartenareal,
    tige Kinder. Der Kindergarten kann diese    keit, Unabhängigkeit und Mut andererseits    Sporthalle) zu nutzen und sich zu orien-
    Defizite nicht voll ausgleichen. Er kann    wurde ebenfalls nachgewiesen.                tieren / Das Kind stellt sich Bewegungs-
    jedoch mit alltäglichen Bewegungs- und                                                   herausforderungen und gewinnt so an
                                                                                             Selbstvertrauen / Das Kind zeigt zum Bei-
                                                                                             spiel bei Laufspielen oder Wanderungen
                                                                                             eine altersgemässe Ausdauer.

    3. Planungshilfe

     Angebote für Klassen und Schulen / Fach- und Beratungsstellen
        www.leichter-leben-zh.ch
     Im Rahmen des Aktionsprogramms «Leichter leben» der Zürcher Regierung wird eine Auswahl an Angeboten zum Thema
     Bewegung zur Verfügung gestellt.

    WAS                                             WIEVIEL           WER               WIE

    1. und 2. Kindergarten

    Bewegung im Kindergarten                        1 Stunde          Lehrperson        Programm «Tacco & Flip»
    >> In verschiedenen Bewegungs- und Spiel-       pro Tag                                www.taccoflip.bl.ch
       situationen Emotionen ausdrücken.                                                Einführungsordner für Lehrpersonen,
    >> Mit Bewegungsspielen fachliche Inhalte                                           Spielkartei
       vertiefen und festigen                                                              www.purzelbaum.ch

    >>   Nonverbale Ausdrucksformen fantasievoll                                        Begreifen braucht Bewegung. Teil II Mit
         einsetzen                                                                      Bewegung auf allen Stufen (besser) lernen.
                                                                                        Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädago-
                                                                                        gische Hochschule (2009)
                                                                                        Download unter:    www.fhnw.ch/ph/iwb/
                                                                                        download/gesundheit/unterrichtmaterial

                                                                                        Kinder in Bewegung. Högger, Dominique
                                                                                        (2009). Hölstein: Verlag LCH
6   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                                             WIEVIEL          WER               WIE

    Entspannung                                     ½ Stunde         Lehrperson        Körperwahrnehmungsspiele, Massage,
    >> Den eigenen Körper differenziert             pro Tag                            Entspannung und Erholung mit Musik:
       wahrnehmen
    >> Momente der Stille erleben und sich                                             Zahlreiche Beispiele zum Downloaden:
       erholen                                                                            www.mehr-bewegung-in-die-schule.de/
                                                                                       05000.htm

                                                                                       Entspannung und Ruhe finden im Unterricht.
                                                                                       Beispiele:
                                                                                          www.tk-online.de/tk/gesunde-lebenswelten/
                                                                                       besser-lernen-mit-bewegung/entspannen/21692

                                                                                          www.taccoflip.bl.ch

                                                                                       Musik und Bewegung (Doppel-CD).
                                                                                       Bewegungsspiele für Kids. Greder, Fred
                                                                                       (2009). Magglingen: BASPO

                                                                                       Bewegen macht Sinn. D. Herren, B. Meulwly,
                                                                                       A. Nacke, P. Diezi (2006). Verlag Pestalozzia-
                                                                                       num, Pädagogische Hochschule Zürich

    Lernprojekte in Bewegung                        Nach Bedarf      Lehrperson        Beispiele: Zirkus, Spielfest, Wanderung,
    >> Eigene Vorhaben planen und realisieren                        Team              Vorführung (Rhythmische Spielgeschichte,
    >> Sich in einer Gruppe integrieren                              externe Fach-     Bewegungsgeschichte, Szenische Umset-
    >> Sich über einige Zeit in eine Tätigkeit                       personen          zung eines Bilderbuches)
       vertiefen und Ausdauer in der Bearbeitung
       von Aufgaben entwickeln                                                         Kinderleicht. Ess- und Bewegungsprojekte
                                                                                       Bern: Schulverlag plus AG

    Bewegung im Freien                              Integriert                         Projekt «Pedibus»
    >> Den Weg von zu Hause in den                  in den                                www.pedibus.ch
       Kindergarten selbständig bewältigen          Unterrichts­
    >> Sich mit der Umgebung vertraut               alltag                             Erkundungen in der Natur, im Zoo
       machen und sich frei darin bewegen
    >> In Bewegung Naturthemen                                                         Pausenplatzgestaltung durch die Kinder-
       (Wald, Wasser, …) begreifen.                                                    gartenkinder, die zu körperlichen Aktivitäten
                                                                                       einladen
7   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

     Weitere Informationen und Materialien für Lehrpersonen

       www.suissebalance.ch
     Nationales Programm, das die Themen Ernährung, Bewegung und Körpergewicht verbindet

       www.bag.admin.ch/themen/ernaehrung_bewegung
     Das BAG bietet Informationen zu Programmen, Projekten und Forschungsarbeiten im Bereich Ernährung und Bewegung

        www.children-on-the-move.ch
     Die Plattform für Akteure der Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit Projektdatenbank

       www.baspo.admin.ch
     Das BASPO ist nationales Kompetenzzentrum für Sport, Bewegung und Gesundheit.

        www.fhnw.ch/ph/iwb/download/gesundheit/unterrichtmaterial
     Begreifen braucht Bewegung. Teile I, II und III. Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule
     Hintergrundinformationen und Unterrichtsvorschläge
8   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Ernährung

    1. Einleitung                                 und Krebs. Eine ausgewogene Ernährung      Menschen von der Natur und kann am
                                                  und ausreichende Bewegung sind zentrale    Beispiel von alltäglichen Nahrungsmitteln
    Obwohl im Kindergarten klinisch relevante     Faktoren, um Übergewicht zu bekämpfen.     darüber Auskunft geben. Das Kind be-
    Essstörungen selten vorkommen, hat die                                                   herrscht einfache Geräte und Hilfsmittel
    Anzahl der übergewichtigen und fehler-        Im Kindergarten können hier, koordiniert   für den Alltagsgebrauch.
    nährten Kinder in den letzten 20 Jahren       mit dem Elternhaus, mit entsprechenden
    stark zugenommen. So ist in der Schweiz       «Znünipausen» wertvolle Signale für eine   Wahrnehmung, Gestaltung und Künste:
    heute jedes fünfte Kind zu schwer, wobei      gesunde Ernährung vermittelt werden. Auf   Das Kind kann sich selbst und seinen
    Kinder aus sozioökonomisch schwachen          der Kindergartenstufe ist im Kontext der   Körper mit seinen verschiedenen Sinnen
    Haushalten besonders betroffen sind.          Ernährung auch auf die Kariesprophylaxe    differenziert wahrnehmen.
    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)         zu achten.
    betrachtet Übergewicht und Fettleibigkeit                                                Körper, Bewegung und Gesundheit: Das
    (Adipositas) als neue Pandemie. Überge-       2. Basiskompetenzen                        Kind weiss, dass gesundes Essen und
    wicht in der Kindheit erhöht das Risiko,      aus dem Lehrplan                           Trinken seine Befindlichkeit positiv beein-
    auch im Erwachsenenalter übergewichtig                                                   flusst. / Das Kind sorgt altersentsprechend
    zu sein. Das begünstigt Krankheiten wie Di-   Natur, Technik und Mathematik: Das Kind    für sich selber.
    abetes Typ II, Herz-Kreislauferkrankungen     erkennt in Ansätzen die Abhängigkeit des

    3. Planungshilfe

     Angebote für Klassen und Schulen / Fach- und Beratungsstellen

        www.pepinfo.ch
     Die Fachstelle Prävention Essstörungen Praxisnah (PEP) engagiert sich mit vielfältigen praxisnahen Angeboten
     in der Prävention von Essstörungen und Adipositas. Präventionsangebote», auch für Schulen.

        www.leichter-leben-zh.ch
     Im Rahmen des Aktionsprogramms «Leichter leben» der Zürcher Regierung wird eine Auswahl
     an Angeboten zum Thema Ernährung zur Verfügung gestellt.
9   Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                              WIEVIEL           WER                  WIE

    1. und 2. Kindergarten

    Freude am Essen                  3 Lektionen       Lehrperson           Papperla Pep. Körper und Gefühle im Dialog. Materialien
    (Genuss und Sinne)               je Schuljahr                           für den Unterricht mit Kindern von 4 – 8 Jahren. Rytz, Thea
    >> Begriffsbildung zum Thema                                            et al. (2010). Bern: Schulverlag plus AG. Kapitel «Körper»,
       Essen fördern                                   Kooperation          S. 31 – 41
    >> Geschmack, Aussehen                             und Abspra-
       und Geruch verschiedener                        che bezüglich
       Nahrungsmittel kennen und                       Ernährung mit
       erkennen, Essgeräusche zu                       Betreuungs-
       verschiedenen Nahrungs-                         personen Mit-
       mitteln erkennen                                tagstisch / Hort
    >> Über eigene Essvorlieben

       sprechen

    Ernährung und                    4 Lektionen       Klassenlehr-         Ernährungsscheibe in 10 Sprachen.
    Wohlbefinden                     je Schuljahr      person in Zu-        Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
    >> Notwendigkeit von Essen                         sammenarbeit         Unterrichtsvorschläge für Kindergarten und Unterstufe:
       und Trinken erkennen                            mit den Eltern          www.sge-ssn.ch/de/schule-und-bildung/ernaehrung-im-
    >> Wissen, worauf es bei                           (interkulturelle     unterricht/unterrichtsmaterial/ernaehrungsscheibe
       einer gesunden Ernährung                        Vermittler / innen
       ankommt ( «Ernährungs-                          integrieren)         Kidz-Box – 25 Spiele und Tipps für Freude bei Bewegung
       scheibe»)                                                            und Ernährung. Informationen für Lehrkräfte. Gesundheits-
    >> Körperfunktionen bewusst                                             förderung Schweiz (Hrsg.) (2008). Luzern: Gesundheitsför-
       werden, Verdauungsvor-                                               derung Schweiz
       gang beschreiben
                                                                               www.gesundheitsfoerderung.ch Gesundes Körpergewicht
                                                                            (Tipps / Tools) Kidz-Box: Download (Informationen für Lehr-
                                                                            kräfte: Informations-Broschüre). (S. 26 – 30)

                                                                            Das Körper-Entdeckungsbuch. Salbert, Ursula (2007).
                                                                            Münster: Ökotopia Verlag
                                                                            Vielfältige Spiele, Experimente, Geschichten und kindge-
                                                                            rechte Infos zur Entwicklung des Körper- und Gesundheits-
                                                                            bewusstseins. Kapitel Verdauung und Ausscheidung,
                                                                            S. 67 – 76

                                                                            Bilderbuch:
                                                                            Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den
                                                                            Kopf gemacht hat. Holzwarth, Werner und Wolf Erlbruch
                                                                            (1989). Wuppertal: Peter Hammer Verlag
10 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                                WIEVIEL         WER                  WIE

    Esskultur/Rituale                  3 Lektionen     Klassenlehr-         Projekt Tacco&Flip:
    >> Bedeutung des Frühstücks        je Schuljahr    person in Zu-           www.suissebalance.ch Unterlagen/Materialien
       und der Zwischenmahl-                           sammenarbeit          Elternabend zum Thema Ernährung und Bewegung
       zeiten (Znüni, Zvieri) kennen                   mit den Eltern
    >> Zusammensetzung eines                           (interkulturelle
       ausgewogenen Frühstücks,                        Vermittler / innen   Kinderleicht: Ess- und Bewegungsprojekte. Suisse
       Znünis und Zvieris kennen                       integrieren)         Balance (Hrsg.) (2007). Bern: Schulverlag plus AG
    >> Znüni gemeinsam gestalten

       und gemeinsam geniessen

     Weitere Informationen und Materialien für Lehrpersonen

       www.suissebalance.ch
     Nationales Programm, das die Themen Ernährung, Bewegung und Körpergewicht verbindet

       www.bag.admin.ch/themen/ernaehrung_bewegung
     Das BAG bietet Informationen zu Programmen, Projekten und Forschungsarbeiten im Bereich Ernährung und Bewegung

       www.sge-ssn.ch
     Lehrmittel und Arbeitsblätter «Gesund und fit: mit der Ernährungsscheibe»
11 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Suchtprävention

    1. Einleitung                                  Diese sind Voraussetzungen für das Heran-     Identität, Soziales, Werte: Das Kind kann
                                                   reifen eigenständiger und verantwortungs-     eigene Bedürfnisse kurzfristig zugunsten
    Suchtverhalten tritt im Kindergartenalter      voller Persönlichkeiten. Bezüglich solcher    eines gemeinsamen Anliegens zurück-
    kaum auf, jedoch sind selbstschädigende        Lebenskompetenzen verfügen gestärkte          stellen. / Das Kind ist fähig, die Regeln des
    Gewohnheiten, etwa übermässiger Kon-           Kinder eher über die Fähigkeiten, in einer    Zusammenlebens und solche, die im Spiel
    sum von Süssigkeiten oder Ersatzhand-          späteren Lebensphase einem Suchtver-          gesetzt werden, einzuhalten und kann
    lungen wie Fingernägelkauen mögliche           halten oder einem risikohaften Suchtmit-      Meinungsverschiedenheiten und Konflikte
    Vorläufer. Kinder von süchtigen Eltern oder    telkonsum vorzubeugen. Ergänzend dazu         auf konstruktive Art lösen.
    eines süchtigen Elternteils haben später       werden die Grundlagen gelegt, mit Sucht-
    ein höheres Risiko, ebenfalls suchtkrank       und Genussmitteln adäquat umzugehen.          Wahrnehmung, Gestaltung und Künste:
    zu werden. Der Konsum von Substanzen                                                         Das Kind kann sich selbst, seinen Körper,
    mit Suchtpotential ist in unserer Gesell-                                                    seine Mitmenschen und seine Umwelt mit
    schaft weit verbreitet. Viele Kinder erleben   2. Basiskompetenzen                           seinen verschiedenen Sinnen differenziert
    den Konsum von Alkohol, Zigaretten, Me-        aus dem Lehrplan                              wahrnehmen.
    dikamenten und Drogen als etwas Alltäg-
    liches in ihrer Familie.                       Kommunikation, Sprache und Medien:            Körper, Bewegung und Gesundheit: Das
                                                   Das Kind kann Erlebnisse, Anliegen, Ge-       Kind respektiert seinen eigenen Körper
    Ziel der frühen Suchtprävention ist die För-   fühle und Ansichten so mitteilen, dass sei-   und die Körper anderer und ist in der Lage,
    derung von Lebenskompetenzen («Life-           ne Erfahrungen für andere nachvollziehbar     Grenzen zu setzen und zu akzeptieren.
    Skills») wie Selbstwahrnehmnung. Einfüh-       werden, dies in verbaler, nonverbaler und
    lungsvermögen und Umgang mit Gefühlen.         symbolisierter Form.

    3. Planungshilfe

      Angebote für Klassen und Schulen / Fach- und Beratungsstellen

         www.suchtpraevention-zh.ch/ueber-uns
      Breites Angebot der regionalen Suchtpräventionsstellen und kantonsweit tätigen suchtmittelspezifischen Fachstellen
      (Rauchen, Medikamente und Alkohol).

        http://suchtpraevention.phzh.ch
      Fachstelle Suchtprävention Volksschule, Pädagogische Hochschule Zürich

        www.vsa.zh.ch/spd
      Schulpsychologische Dienste
12 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                                            WIEVIEL           WER               WIE

    1. und 2. Kindergarten

    Selbstwahrnehmung Gefühls­                     Integriert        Klassenlehr-      Flomi ..... oder das verlorene Ohr, Hrsg. Fach-
    bewusstsein / Körperbewusstsein                in den            person und        team Suchtprävention des Kantons Aargau
    >> Eigene Gefühle wahrnehmen                   Unterrichts­      Suchtpräven-      (2000), zu beziehen Suchtprävention Aargau,
    >> Mit verschiedenen Gefühlen (Angst, Wut,     alltag            tionsstelle des   Tel. 062 832 40 90
       Freude) dem Alter angemessen umgehen                          Bezirks           Kapitel: Identität, Lebensfreude, Angst,
    >> Die Einzigartigkeit des eigenen Körpers                                         Aggression
       entdecken                                                     Einbezug
                                                                     Schulsozialar-    PapperlaPEP. Körper und Gefühle im Dialog,
                                                                     beiter/in         Materialien für den Unterricht. Rytz, Thea et
                                                                                       al., (2010). Bern: Schulverlag plus AG
                                                                                       Gefühle S. 21 – 29 / 65 – 91. Körper S. 31 – 41

    Soziale Kontakte, Probleme lösen                                                   De chly Drache. (Umgang mit Langeweile)
    >> Freundschaften aufbauen                                                         Ein interaktives Figurentheater, Präventions-
    >> Sich in schwierigen Situationen zurecht                                         angebot für Klassen und Lehrpersonen in
       finden                                                                          Kindergarten und Unterstufe inkl. Elterna-
    >> Eigene Kompetenzen wahrnehmen                                                   bend. Auskunft gibt die Regionale Suchtprä-
    >> Selbstwertgefühl stärken                                                        ventionsstelle des Bezirks.

                                                                                       Oh Lila! («sich Hilfe holen») Bildertheater für
                                                                                       Kinder von 6 – 8 Jahren mit Begleitmateri-
                                                                                       alien. Sucht Info Schweiz (ehem. SFA) (2007)
                                                                                       Lausanne
                                                                                           www.suchtschweiz.ch Info-Materialien
                                                                                       Pädagogisches Material Jüngere Kinder:
                                                                                       Oh Lila! (Bilder und Begleitheft)

    Kinder aus Suchtfamilien                                                           Boby, der kleine Hund. Bilderbuch für 5 bis
    >> Erfahren, dass die eigenen Probleme                                             8- jährige Kinder zum Thema Alkoholabhän-
       von anderen geteilt werden                                                      gigkeit. Sucht Info Schweiz (2007). Lausanne
    >> Problematik einer Alkoholabhängigkeit                                              www.suchtschweiz.ch Info-Materialien
       kennen                                                                          Pädagogisches Material Jüngere Kinder:
                                                                                       Boby, der kleine Hund
13 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Gewaltprävention

    1. Einleitung                              Alter möglich ist. Diese Kompetenzen          Identität, Soziales und Werte: Das Kind
                                               helfen beim Aufbau von Beziehungen und        ist fähig, sowohl seine eigenen Emoti-
    Kinder können schon im Kindergarten-       beim sozialen Zusammenleben in der Kin-       onen verbal und nonverbal auszudrücken
    alter Zeugen und/oder Opfer von Gewalt     dergartengruppe.                              als auch die Emotionen anderer Kinder
    in der Familie werden. Das kann zu eige-                                                 wahrzunehmen und zu deuten. / Das Kind
    nem gestörten Verhalten führen, das sich   2. Basiskompetenzen                           ist fähig, in der Kindergartengruppe Be-
    beispielsweise in häufigen Wutanfällen,    aus dem Lehrplan                              ziehungen aufzubauen, zu erhalten und
    ständigem Ungehorsam oder absicht-                                                       durch sein Verhalten positiv mitzuge-
    lichem Verärgern und Plagen von andern     Kommunikation, Sprache und Medien:            stalten. / Das Kind ist fähig, die Regeln des
    ausdrückt. Kindliches Raufen und Sich-     Das Kind kann Erlebnisse, Anliegen, Ge-       Zusammenlebens und solche, die im Spiel
    Balgen hingegen sind bei Kindern normal.   fühle und Ansichten so mitteilen, dass sei-   gesetzt werden, einzuhalten und kann
    Schon im Kindergarten sollen Kinder ler-   ne Erfahrungen für andere nachvollziehbar     Meinungsverschiedenheiten und Konflikte
    nen, sich selbst und andere so differen-   werden, dies in verbaler, nonverbaler und     auf konstruktive Art lösen.
    ziert wahrzunehmen, wie das in diesem      symbolisierter Form.

    3. Planungshilfe

     Angebote für Klassen und Schulen / Fach- und Beratungsstellen

       www.stopp-gewalt.zh.ch
     Website «Stopp Gewalt an Schulen» der Bildungsdirektion des Kanton Zürich

       www.phzh.ch Beratung Konflikt / Gewalt / Mobbing
     Beratungen und Angebote der PH Zürich zum Thema Konflikte und Gewalt

        www.h-p-z.de/faustlos/kindergarten.asp
     Präventionsprogramm Faustlos Kindergartenversion – ein Curriculum zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
     und zur Gewaltprävention (gebunden an spezielle Fortbildung)

       www.vsa.zh.ch/spd
     Schulpsychologische Dienste
14 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                                            WIEVIEL           WER               WIE

    1. und 2. Kindergarten

    Selbstwahrnehmung,                             Nach Bedarf       Klassenlehr-      Verhaltenstraining im Kindergarten. Ein Pro-
    Einfühlungs­vermögen                           und Problem­      person            gramm zur Förderung sozial-emotionaler
    >> Gefühle bei sich und anderen wahrneh-       stellung                            Kompetenz. Koglin, U. & Petermann F. (2006).
       men und benennen                                              Allenfalls:       Göttingen: Hogrefe
    >> Gefühle angemessen ausdrücken               Integriert        Einbezug
    >> Eigene Gefühle von denjenigen anderer       in den            Schulsozialar-    Mobbing ist kein Kinderspiel – Medienpaket
       unterscheiden                               Unterrichts­      beiter/in         mit Filmbeispielen. Valkanover S. et al. (2004).
    >> Sich ins Gegenüber einfühlen                alltag                              Bern: Schulverlag plus AG

    Kommunikation, Selbstbehauptung                                                    Gefühle spielen immer mit. Mit Emotionen
    >> Eigene Bedürfnisse und Anliegen erken-                                          klarkommen: Ein Übungsbuch. Akin, T. (2000).
       nen und ausdrücken                                                              Mühlheim: Verlag an der Ruhr
    >> Einfache Gesprächsregeln kennen und

       einhalten                                                                       Toleranzbox:
    >> Standfestigkeit und Selbstsicherheit im                                            www.phzh.ch/de/Ueber_uns/Verlag_Pesta-
       Umgang mit Gleichaltrigen entwickeln                                            lozzianum/Onlinekatalog/?action=detail&IDI=257
    >> Nein-Sagen können

                                                                                       Bilderbücher:
    Mit Gefühlen umgehen                                                               Du hast angefangen! Nein du! McKee, D. (1998).
    >> Wahrnehmung von schwierigen Gefühlen                                            Aarau: Sauerländer. Übersetzungen in 13
       wie Angst, Wut, Ärger und Scham diffe-                                          Sprachen unter        sims.educanet2.ch
       renzieren                                                                       Bist du feige, Willi Wiberg? Bergström, G. (1981).
    >> Sich entspannen                                                                 Hamburg: Verlag Friedrich Oetinger
    >> Wirksame Strategien im Umgang mit

       Stress und heftigen oder unangenehmen
       Gefühlen wie Angst und Ärger entwickeln

    Förderung sozialer
    Problemlösungsfähigkeiten
    >> Konfliktsituationen wahrnehmen

    >> Ursachen von Konflikten erkennen

    >> Bei sozialen Problemen Handlungs­

       alternativen suchen
    >> Problemlösungen üben
15 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    Psychosoziale Gesundheit
    1. Einleitung                                 Zentral sind die Themenbereiche               2. Basiskompetenzen
                                                  >> Sich selbst wahrnehmen (Körper und         aus dem Lehrplan
    Die Mehrheit der Kinder verfügt über eine        Gefühle)
    stabile psychische Gesundheit, und die        >> Angemessen kommunizieren und               Identität, Soziales und Werte: Das Kind
    meisten Probleme im Kindesalter lösen            Einfühlungsvermögen                        ist fähig, sowohl seine eigenen Emoti-
    sich ohne fremde Hilfe. Dennoch hat eine      >> Stress bewältigen und Probleme lösen       onen verbal und nonverbal auszudrücken
    zunehmende Minderheit dieser Alters-                                                        als auch die Emotionen anderer Kinder
    gruppe psychosoziale Schwierigkeiten.         Diese Bereiche überschneiden sich mit         wahrzunehmen und zu deuten. / Das Kind
    Eine wachsende Zahl von Kindern leiden,       den Themen Gewaltprävention (Gefühle,         ist fähig, in der Kindergartengruppe Be-
    oft schon ab dem dritten Altersjahr, an       Einfühlungsvermögen, Kommunikation),          ziehungen aufzubauen, zu erhalten und
    emotionalen Problemen und Hyperakti-          Suchtprävention (Körper- und Gefühls-         durch sein Verhalten positiv mitzuge-
    vitätsstörungen. Dabei sind sozioökono-       wahrnehmung), Ernährung und Bewegung          stalten.
    misch benachteiligte Kinder und Kinder        (Körperwahrnehmung).
    mit Migrationshintergrund häufiger be-                                                      Wahrnehmung, Gestaltung und Künste:
    troffen.                                      Schon im Kindergartenalltag werden die-       Das Kind kann sich selbst, seinen Körper,
                                                  se Kompetenzen auf natürliche Weise oder      seine Mitmenschen und seine Umwelt mit
    Ein Kindergarten, der ganzheitlich emotio-    unter Anleitung geübt und angewandt.          seinen verschiedenen Sinnen differenziert
    nale, soziale und kognitive Aspekte berück-   Nachfolgend sind stufenspezifisch ergän-      wahrnehmen. / Das Kind geht in Alltags-,
    sichtigt, fördert die psychosoziale Gesund-   zend Vorschläge, Hilfen und Programme         Bewegungs- und Spielsituationen acht-
    heit. Eine gute psychosoziale Gesundheit      aufgelistet, die es erlauben, die erwähnten   sam mit sich und anderen um, kann sich
    setzt zudem eine bewusste Wahrnehmung         Lebenskompetenzen («Life-Skills») im Spe-     bei Bedarf klar abgrenzen, aber auch
    des eigenen Körpers und der eigenen Ge-       ziellen zu thematisieren und umzusetzen.      Nähe zulassen.
    fühle voraus. Dies wirkt sich unter anderem   Die gezielte Bearbeitung kann erfolgreich
    in der Kommunikation mit anderen oder bei     durch Unterrichtsmaterialien unterstützt
    Stresssituationen aus.                        werden.
16 Gesundheitsförderung und Prävention in der Volksschule des Kantons Zürich | Planungshilfen für den Unterricht | Kindergartenstufe

    WAS                                                               WIE

    1. und 2. Kindergarten

    Selbstwahrnehmung (Körper und Gefühle)                            PapperlaPEP. Körper und Gefühle im Dialog, Materialien für den
    Kommunikation und Einfühlungsvermögen                             Unterricht. Rytz, Thea et al., (2010). Bern: Schulverlag plus AG
    Problemlösen                                                      Eine Reise zu den starken Kindern. Zum kreativen Umgang mit
                                                                      Mädchen- und Knabenrollen. Häseli, H. (2007). Zürich: Verlag
                                                                      Pestalozzianum
                                                                         www.schulverlag.ch/platform/apps/shop/detail.asp?MenuID=117
                                                                      6&Menu=1&ID=1289&Item=4.2.1&artNr=84157
                                                                      Forumpuppentheater «Filipo hat ein Geheimnis» zur Präven­tion
                                                                      sexueller Übergriffe
                                                                         www.kinderschutz-winterthur.ch/praevention_kindergarten­_
                                                                      unterstufe.php

    Spontane Fragen aus der Klasse in den Bereichen Liebe, Sexualität, Geburt

    Die Verantwortung für die Sexualerziehung liegt bei den Eltern bzw. den Erziehungsverantwortlichen der Kinder. Die Volksschule kann
    unterstützen und ergänzen. Eltern sollen vorab informiert werden, wenn im geplanten Unterricht Themen angesprochen werden, die
    bei Eltern als Eingriff in ihre Erziehungsverantwortung wahrgenommen werden könnten.
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