Ritter-, Burgen- und Pferde-Projekt Januar / Februar 2011

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Evangelischer Kindergarten
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         Ritter-, Burgen- und Pferde-Projekt
                    Januar / Februar 2011

TeilnehmerInnen:
Milena, Celine, Maya, Jonathan, Maxima, Manuel, Maja, Lenja, Romy,
Georg, Leni, Moritz, Marlene, Anita Eissler, Ines Wagner, Martina Hipp

                               (Gruppenfoto)

                                                                                 1
17. Januar 2011
Fragen und Aussagen der Kinder an den ersten Projektbesprechungen:

Burgen:
Wer baut die Burgen?
Wer lebte alles auf den Burgen?
Stöffelburg?
Auf eine Burg gehen
Wie werden Schlösser gebaut?
Achalm gibt es auch
Von Burgen erzählen

Ritter und Burgfräulein:
Ritterbuch anschauen
Warum kämpften die Ritter?
Warum machten die Ritter die
Burg kaputt?
Wie kommen Ritter auf das Pferd?
Warum wurden die Gegner in den Kerker geworfen?
Gab es hier (in Gönningen) auch Ritter?
Was hatten die Burgfräulein an?

Pferde:
Memphis besuchen auf dem Reiterhof
Wie waren Pferde untergebracht?
Wie kamen die Ritter auf das Pferd?
Wie schnell können Ritter reiten?
Hatten die Ritter einen Sattel?
Woher haben die Pferde ihre Verkleidung bekommen?
Waren es Wildpferde?
Wie kommen die Pferde zu den Rittern?

Sonstiges:
In ein Museum gehen, wo man etwas über Ritter erfährt
Wie wird eine Rüstung gemacht?
Wie werden Schwerter gemacht?
Wo kommen die Waffen her?
Wappen
Speer zeichnen
Drachen

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1. Projekttag am Montag, 17. Januar 2011
- Wir treffen uns zum ersten Mal -

Die Kinder trafen sich zum Erstgespräch im Turnzimmer. Nach dem Beginn mit
unserem Projekt-Anfangslied „Hallo, hallo, guten Tag!“ wurden die Kinder begrüßt.
Anschließend haben wir ein Päckchen geöffnet, in dem ein Brief von einem
Ritterexperten, ein paar Steinchen zum Spielen und zusammengebunde Blechdosen
waren. Danach besprachen wir, was wir uns für das Projekt wünschen, welche Fragen
wir haben und was wir gerne gemeinsam unternehmen würden. Alle unsere Ideen
schrieben wir auf ein großes Plakat, das dann an die Projektwand gehängt wurde.
Am Schmetterlingsnachmittag haben wir die Ideensammlung noch erweitert und unser
nächstes Treffen zusammen geplant. Danach haben wir die Sonne bei einem
Winterspaziergang zu der „Rosmarinwaldhütte“ genossen.

Freispielzeit am Dienstag, 18. Januar 2011
Das Projektzimmer wurde ausgeräumt und wir haben damit begonnen es einzurichten.

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2. Projekttag am Mittwoch, 19. Januar 2011
- Wir richten das Projektzimmer ein und schauen Bücher an -

Das Projektzimmer wurde eingerichtet und die Kinder schauten sich die mitgebrachten
Bücher (von Kindern und aus der Bücherei) an. Dabei haben wir uns über Ritter,
Burgen und Pferde informiert und konnten schon manches herausfinden. Außerdem
sortierten wir unser Brainstorming-Plakat, um einen besseren Überblick über die
formulierten Fragen, Wünsche und Ideen zu bekommen.

Freispielzeit am Donnerstag, 20. Januar 2011
Immer wieder haben wir uns in unser Projektzimmer zurückgezogen und uns die
Bücher angeschaut. Außerdem haben wir im Turnzimmer tolle Burgen gebaut und
einen Ritterkampf veranstaltet.

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3. Projekttag am Freitag, 21. Januar 2011
- Wir verkleiden          uns,    bauen      Burgen      und    machen       einen
Burgfräuleintanz -

Maxima und Maya formulieren:
„Wir haben eine Ritterburg gebaut mit einem Geheimgang und dann sind wir noch ins
Projektzimmer gegangen und dann haben wir Ritter Rost angehört auf CD und Frau
Hipp hat es vorgelesen. Die Burg haben wir mit Klötzen und Kartons gebaut und mit
einer Schatzkarte und da steht drinne, dass wir einen Ring bekommen haben für
unseren Löwen und noch ein Krokodil für unseren Löwen. Den Geheimhang haben wir
mit Kartons vom Keller und mit Stühlen gebaut.
Oben haben wir auch noch gegessen im Projektzimmer, ausnahmsweise. Das wollen
wir gerne immer machen.“

Leni wollte beim Tannenhof fragen (sie geht zum Reiten am Wochenende hin), mit
welchen Pferden die Ritter reiten. Die Frage wurde aufgeschrieben und Leni kam am
Montag mit einem Zettel und folgender Antwort wieder in den Kindergarten:
„Ein Kind, das ist sechs Jahre alt und hat es gewusst, dass die Pferde der Ritter
Kaltblüter Ardenner heißen.“

Freispielzeit am Montag, 24. Januar 2011 und
am Dienstag, 25. Februar 2011
Aus der Stadtbücherei haben wir eine Bücherkiste bekommen und inzwischen viele tolle
Bücher von Kindern gesammelt. Auch ein paar Poster, Fotos und Plakate konnten wir
schon aufhängen. So ist das Projektzimmer jetzt echt gemütlich und wir sind gerne
oben. Auch im Turnzimmer wird viel gespielt, und inzwischen gibt es auch
Papierschwerter und ein paar Verkleidungen.

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4. Projekttag am Mittwoch, 26. Januar 2011
- Wir bekommen Besuch von „Ritter Reinhold aus der Drachenburg“ -

Leni formuliert:
„Wir haben uns getroffen und das „Hallolied“ gesungen. Und dann ist der Ritter
gekommen und hat uns die Geschichte erzählt von der Prinzessin und die hat sich
verkleidet als Ritter und dann hat sie nachts gekämpft, heimlich, dass der Burgherr das
nicht sieht.
Dann sind wir rüber ins Projektzimmer und wir haben unsere Fragen auf dem Plakat
angeschaut. Dass wir es wissen, was wir im Projekt machen und wir die Frau morgen
im Museum besuchen und fragen können. Dann haben wir gegessen und ich habe
noch die Bilder gezeigt. Zu der Frage, auf welchen Pferde Ritter geritten sind. Das sind
Kaltblüter und Ardenner. „Die kräftigen Ardenner trugen früher die Ritter in die
Schlacht“. Danach haben manche Kinder Ritter Rost CD gehört, Bücher angeschaut
und Ritter und Burgfräulein gespielt.“

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5. Projekttag am Donnerstag, 27. Januar 2011
- Wir machen eine Exkursion ins Reutlinger Heimatmuseum -

Zuerst mussten wir mit dem Bus nach Reutlingen Stadtmitte fahren. Von dort aus sind
wir durch die Stadt zum Museum gelaufen. Auf dem Weg haben wir in einem
Schaufenster eine Ritterrüstung, mehrere kleine Ritter und Waffen gesehen. Georg ist
zur Verkäuferin gegangen und hat für uns herausgefunden, dass die Rüstung mehr als
2000 Euro kostet. Mensch, ist das teuer!!!
Danach sind wir ins Museum und haben eine Kinderführung von der
Museumspädagogin Claudia bekommen.
Schon zu Beginn durften wir Mädchen uns schicke Kleidchen und einen Haarkranz
anziehen, die Jungs haben ein Ritterhemd aus Stoff getragen.

Anhand von Büchern hat Claudia uns etwas über das Leben der Ritter und
Burgfräuleins erzählt. Außerdem hat sie uns gezeigt, wie die Menschen damals
gekleidet waren. Verheiratete Frauen haben z.B. ihre Haare verdeckt und die Kleider
mussten immer bis zu den Füßen gehen. Über die Entstehung und die Veränderung der
Ritterrüstung wissen wir jetzt auch Bescheid.
Nachdem uns Claudia etwas über Waffen erzählt hat, durften wir ins Museum gehen
und haben Schatzkisten, alte Münzen, Hufeisen,… und echte Hellebarden gesehen.
Das war toll!
Zum Schluss durften wir noch Ritterhelme und Gürtel gestalten, die wir mit nach Hause
nehmen konnten.

Als wir mit dem Bus wieder im Kindergarten ankamen waren wir hungrig, müde, aber
vor allem glücklich und begeistert von dem, was wir alles erlebt haben.

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6. Projekttag am Freitag, 28. Januar 2011
- Wir malen ein Museumsbild -

Wir starteten wieder mit dem „Guten Morgen Lied“.
Frau Hipp hatte wieder ihre Gitarre dabei und heute hat sie uns ein Ritterlied
mitgebracht, das sie uns vorsang. Das Lied handelt von einem Ritter „Herr Klipp von
Klapperbach“, der immer ganz laut in seiner Rüstung klappert.

Danach kam Ritter „Reinhold von der Drachenburg“ (Marionette aus Büchsen gestaltet)
und wollte wissen, was wir alles erlebt und herausgefunden haben. Das haben wir ihm
natürlich gerne erzählt! Auch unsere Fragen aus dem Museum haben wir noch mal
besprochen und gemerkt, dass Claudia uns schon viel erzählt und beantwortet hat.

Anschließend malten die Kinder mit Buntstiften und Fingermalfarben Bilder zum
Museumsbesuch, die im Projektzimmer und an der Projektwand im Eingangsbereich
ausgestellt werden.

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7. Projekttag am Montag, 31.Januar 2011
- Wir basteln Schwerter und Haarkränze -

Unser Projekttreff fand im Turnzimmer statt.
Wir haben noch Mal das neue Ritterlied gesungen und versucht uns dazu so steif wie
ein Ritter in seiner Rüstung zu bewegen.

Anschließend wurden die gemalten Bilder gezeigt und betrachtet und die Kinder
konnten sich aussuchen, ob sie Waffen basteln oder Verkleidungen für die Burgfräulein
gestalten wollen. Die Kinder teilten sich in zwei Gruppen auf. Als erstes überlegten wir
uns, was wir machen wollen. Die Waffenschmiede entschieden sich für Schwerter und
Hellebarden, die Schneiderinnen für Haarkränze mit Schleier und Perlenketten und für
Umhänge. Also suchten wir zusammen nach Materialien auf dem kalten Dachboden, in
den Bastelecken und im Keller. Dann konnten wir endlich anfangen. Aus Küchenrollen
sind tolle Schwerter entstanden, die mit Alufolie und Glanzpapier verziert wurden und
die aus Zeitung gewickelten Haarkränze wurden mit Hilfe von Stoffen und Perlen zu
edlem Haarschmuck. Die Zeit war sehr schnell vorbei.

Freispielzeit am Dienstag, 01. Februar 2011
Weil wir am Schmetterlingsnachmittag mit unserer Ausrüstung nicht ganz fertig
geworden sind, durften wir diese am Dienstag weiter gestalten. Die jüngeren Kinder
haben ganz interessiert zugeschaut und wollten dann auch etwas basteln. Also durften
wir Großen den Jüngeren helfen. Inzwischen haben wir ganz viele verschiedene Waffen
und Gewänder im Kindergarten, die während dem Projekt hier bleiben. Danach können
wir unsere Sachen mit nach Hause nehmen.

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8. Projekttag am Mittwoch, 02. Februar 2011
- Wir erfinden ein Ritter- Theater -

Manuel und Jonathan formulieren:
„Also zuerst haben wir noch was über Ritter geredet und dann nämlich haben wir
beschlossen, ein Ritterkonzert zu machen und dann haben wir noch geübt. Und dann
haben wir noch gekämpft. Dann habe ich mich so arg über Ritter gefreut. Manuel hat
am gleichen Tag, am Mittwoch ein Ritterbuch mitgenommen.
Es wurde eine Rittergeschichte gespielt: es ging um Ritter und Prinzessinnen und eine
Einladung. Der Ritter hatte einen Brief bekommen und hat sich darüber ganz arg
gefreut. Der Ritter war zu einem Königsfest eingeladen.
In den letzten Tagen haben wir ein Klorollenschwert gebastelt und mit Silberpapier
eingewickelt und eine Hellebarte. Es gibt Rotkreuzritter und Schwarzkreuzritter.“

Celine und Lenja beschreiben die Geschichte, die in der Projektzeit gespielt wurde:
„Erst waren wir alle Zuschauer und dann haben die Anita und die Ines gesagt: „wer will
der Ritter von einer Burg sein?“. Dann hat Manuel gestreckt und dann hat Anita gesagt
„wer will die Frau sein?“ und dann hat die Maxima gestreckt.
Der Georg war Ritter und König und der Jonathan war Ritter und der Bote, Moritz war
die Wache vom Manuel, Celine war eine Prinzessin und Lenja ein Burgfräulein, Milena
war ein Ritter, Maxima die Frau vom Manuel, Leni war die Magd, die den schmutzigen
Umhang waschen sollte, Marlene war auch Burgfräulein, Maya war krank, Romy war
die Schneiderin.“

Freispielzeit am Donnerstag, 03. Februar 2011
Mit den Verkleidungen, der Waffenrüstung, den mitgebrachten Helmen, den
Steckenpferden und der Burg haben wir tolle Rollenspiele gemacht. Immer wieder sind
Ritter durch die Zimmer gerannt, Burgherrinnen haben getanzt und die CD „Ritter Rost“
ist fast pausenlos im Musikzimmer gelaufen.

Als besondere Aktion hat Frau Hipp ein Turnier in der Garderobe veranstaltet. Immer
zwei Kinder kämpften das Turnier. Ein Kind spielte den Herold, der den Kampf
ankündigte und beendete. Die anderen Kinder versperrten den Kampfplatz mit ihren
Schwertern und gaben ihn nach der Ansage des Herolds zum Kampf frei, indem sie ihre
Waffen hoben und zurück traten. Es war ein sehr interessantes, spannendes und
lustiges Spiel, an dem viele Kinder beteiligt waren.

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9. Projekttag am Freitag, 04. Februar 2011
- Wir proben unser Theater -

Heute überlegten wir, wie wir weitermachen wollen. Einige Kinder wollten das
Theaterstück nochmals spielen und üben, andere wollten wieder ein Turnier kämpfen.
Nachdem jedes Kind sagen durfte, was es gerne machen würde, haben wir nach einer
Lösung gesucht, mit der alle zufrieden sind. Wir beschlossen gemeinsam, erst das
Theater zu üben und danach ein Turnier zu eröffnen. Und so machten wir es dann
auch.
Danach haben wir zusammen im Projektzimmer unser Vesper verzehrt. Bis zum
Leseecktreff lasen wir Bücher, reparierten unsere Waffen und spielten.

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10. Projekttag am Montag, 07. Februar 2011
- Wir machen eine ritterliche Schatzsuche -

Leider hatte „Reinhold von der Drachenburg“ heute keine Zeit, uns zu besuchen, aber
er hat versprochen bald wieder zu kommen.

Deshalb hat er im ganzen Kindergarten Briefe versteckt, auf denen verschiedene
Fragen und Aufgaben standen. Die Antworten waren immer an einem anderen Platz
versteckt. So haben wir viele neue Informationen über Ritter, das Leben auf der Burg
und über Pferde bekommen. Zum Beispiel haben wir gelernt, dass neben Rittern und
Burgfräulein auch Mägde, Knechte, Schmiede und viele andere Menschen auf der Burg
lebten, dass die Menschen dachten, grünes Gemüse sei giftig und, dass die Rüstung
der Pferde Rossharnisch heißt.

Zum Schluss gab es ein kleines Kreuzworträtsel und die Lösung war „Garten“. Im
Gebüsch im Garten war eine silberfarbene Schatzkiste versteckt, in der ein Brief von
Ritter Reinhold war und Schleck für alle Kinder.

Freispielzeit am Dienstag, 08. Februar 2011
Im Freispiel haben wir Frau Hipp von der Schatzsuche erzählt. Ein paar Kinder haben
ein tolles Rittertheater gespielt und aufgeführt. Außerdem waren das Turn- und das
Projektzimmer wie immer belegt und es entstanden Rollenspiele, neue Burgen mit
Waffenkammern und Pferdeställen. Ein paar Kinder haben angefangen eigene
Steckenpferde zu basteln, da die fünf Kindipferde zu wenige für alle begeisterten Ritter,
Reiter und Burgfräulein waren.

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11. Projekttag am Mittwoch, 09. Februar 2011
- Wir sprechen über Musik und Feste auf der Burg -

Wie bei jedem Treffen sind wir wieder mit unserem Hallo-Lied in die gemeinsame
Projektzeit gestartet.
Heute haben wir noch mal über die Schatzsuche gesprochen und uns überlegt, was wir
inzwischen schon alles über das Leben auf den Burgen wissen und uns gefragt, wer
sonst noch auf den Burgen lebte und was es dort noch so gab.

Um das herauszufinden haben wir in ein paar Büchern nachgeschlagen. Dabei stellten
wir fest, dass die Ritter und Burgfräulein früher sehr viel Musik gemacht haben und es
sogar einen Instrumentenbauer auf manchen Burgen gab. Celine, Maja und Maxima
hatten vor der Aktion schon Flöten aus Pappröhren gebaut und darum wollten wir alle
ein Instrument haben. Anita und Ines haben ein Zupfinstrument und eine
Handdrehtrommel gezeigt, die sie vorher gebaut haben. Alle durften die Instrumente
anschauen und ausprobieren, was man damit so alles machen kann.
Danach durfte sich jeder Schmetterling überlegen, welches Instrument er/sie gerne
bauen möchte. Morgen gehen wir dann in die Instrumentenwerkstatt und machen unser
eigenes Instrument.

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12. Projekttag am Donnerstag, 10. Februar 2011
- Wir bauen ein Zupfinstrument -

Ritter Reinhold von der Drachenburg hat sein Versprechen gehalten und uns heute
besucht. Wir haben lange mit ihm darüber diskutiert, ob Gemüse jetzt giftig ist, oder
nicht, bis er gesagt hat, er probiert mal ein bisschen Salat, wenn er sich traut.
Dann hat er uns ein bisschen etwas über Minnesänger erzählt und berichtet wie ein
Fest auf einer Burg so abläuft. Wir haben ihm gesagt, dass wir heute ein Zupfinstrument
bauen werden und ihn zu unserem Abschlussfest eingeladen.
Dann musste der Ritter aber leider ganz schnell wieder gehen und wir sind vom
Projektzimmer ins Turnzimmer gegangen. Dort war schon alles vorbereitet , was man in
einer Instrumentenbauwerkstatt braucht.
Am Anfang mussten wir eine Schachtel zusammenbauen, die der Klangkörper des
Zupfinstrumentes sein sollte. Das war gar nicht so leicht!

Als die Schachtel fertig war durfte sie jedes Kind gestalten. Es gab buntes Papier,
Moosgummiblumen und -herzen und Glitzersteinchen. Jeder Klangkörper wurde ganz
anders, aber alle gaben sich sehr viel Mühe.

Nach dem Basteln haben wir ausgemacht, dass wir die Saiten am Freitag im Freispiel
anbringen, weil Anita und Ines das Instrument dann immer mit einem Kind fertig
machen können.

Freispielzeit und kurzes Treffen am Freitag, 11. Februar 2011
Wie versprochen haben wir heute alle unsere Instrumente fertiggestellt. Zuerst haben
wir mit der Prickelnadel Löcher in die Schachtel gemacht, immer gegenüber. Danach
haben wir einen Nylonfaden als Saite durch die Löcher gezogen und gespannt. Damit
die Saite nicht auf der Schachtel aufliegt, gab es Holzperlen oder Korken als Steg. Die
Perle kann man auch klappern lassen und den Korken verschieben. Dadurch entstehen
verschiedene Töne.

Damit wir die Instrumente von allen anschauen können haben wir uns getroffen und
jeder durfte alleine auf seinem Instrument etwas vorspielen. Danach haben wir das
Ritterlied gesungen und mit unseren Zupfinstrumenten begleitet.

Zum Schluss haben wir noch ein bisschen über unser Ritterfest gesprochen und Anita
und Ines haben erzählt, dass am Montag ein Ritterexperte zu uns in den Kindergarten
kommt. Der Ritterexperte hat eine echte Rüstung und wir können ihn alles fragen, was
wie noch über unser Thema wissen wollen.

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13. Projekttag am Montag, 14. Februar 2011
- Wir bekommen Besuch von einem Ritterexperten mit einer echten
Ritterrüstung, Schild und Schwert –

Frank Christoph Schnitzler, der Schirmherr des Achalmrittervereins Reutlingen
besuchte uns am Schmetterlingsnachmittag.

Romy und Milena formulieren:

„Ich fand den Ritter in der Ritterrüstung witzig und die Schuhe fand ich auch so witzig,
mit der Rolle da.

Der Ritter ist gekommen und hat von Ritters erzählt. Zuerst hat er uns erzählt, dass der
Graf von der Achalm und Reutlingen Freunde waren. Und dann sind andere Ritter
gekommen und haben den Reutlingern Reutlingen weggenommen. Und dann wars
wieder so, dass die Reutlinger wieder Reutlingen hatten und jetzt haben die Reutlinger
auch den Achalmberg und die Achalmburg.

Dann hat er uns beigebracht wie Ritter früher noch waren. Früher hatten sie nur einen
Wappenrock aus Stoff. Das kommt von Waffen. Unter dem Wappenrock hatte er nur
eine Unterhose und einen Gürtel, an den er die Hosenbeine hingehängt hat. Und die
Burgfräulein durften früher ihre Beine nicht zeigen und ihre Haare.

Wenn man eine Ritterrüstung anmacht, dauert das ziemlich ganz lange. Das dauert so
lange, weil die Ritterrüstung ist ziemlich schwer. Darum konnte der Ritter die Rüstung
von hinten nicht zumachen. Deshalb brauchte er Knappen.

Früher haben die Ritter die Menschen nicht erstochen, sondern so feste geschlagen,
dass sie tot werden. Früher waren die Schwerter nicht so scharf, sondern stumpf, weil
man dann viel fester schlagen konnte. Wenn die Schwerter scharf waren, waren sie
echt dünn und dann ist eine Zacke rausgebrochen und dann ist es ganz zerbrochen.
Ritter wo viel Geld hatten konnten sich ein großes Schwert kaufen. Und die, die ein
großes Schwert hatten hatten viel Geld, die, die ein kleines Schwert hatten, hatten nur
wenig Geld. Aber es mussten ja nicht alle Ritter das gleiche Schwert haben.

Beim Kämpfen wird die Rüstung dreckig.
Und das mit dem Putzen war so, dass die Knappen sie 7 Mal putzen mussten bis sie
wieder sauber ist und so silbrig glänzt. Und damit sie nicht rostet.
Im Sommer ist es so heiß in einer Rüstung wie in einem Auto. Da haben die Ritter ganz
arg geschwitzt.“

Freispielzeit am Dienstag, 15. Februar 2011
Im Freispiel haben wir unser Projektzimmer und die Bücher nochmal genutzt um
Antworten zu Fragen zu finden, die noch nicht ganz beantwortet waren. Zu manchen
Themen wollten wir auch einfach noch mehr erfahren.

Und natürlich spielten wir wieder Ritter und Burgfräulein, verkleideten uns, bauten
Burgen und machten Turniere.

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14. Projekttag am Mittwoch, 16. Februar 2011
- Wir planen unser Ritterfest und bereiten uns darauf vor -

Zuerst hatten wir eine Besprechung. Wir holten unser Plakat mit allen Wünschen und
Ideen und schauten nach, welche Fragen wir beantwortet haben, was wir wissen und
welche Unternehmungen wir gemacht haben. Bei allen „erledigten“ Sachen machte
Anita ein Häkchen, bei allen noch offenen ein x. Aber es gab nur ganz wenige x, weil
wir schon das meiste herausgefunden, beantwortet und gemacht haben.

Gemeinsam überlegten wir, was wir gerne bei unserem Fest hätten und wie das mit der
Vorführung am besten klappen könnte.

Damit alles gut klappt haben wir noch die Generalprobe von unserem Ritter-Theater
gemacht, die letzten Rollen verteilt und überlegt, was wir noch für die Kulisse und als
Verkleidungen brauchen.

Freispielzeit am Donnerstag, 17. Februar 2011
Für uns war es heute ganz wichtig, dass alle kaputten Waffen noch mal repariert
werden, damit sie bei dem Fest morgen schön sind. Anita und Ines haben uns dabei
geholfen. Um die Schwerter stabiler zu machen, haben wir Zeitungen in die Pappröhren
gestopft und wir brauchten sehr viel Tesa und Klebeband.
Ein paar Kinder waren auch noch auf der Bühne und haben sich Umhänge und Gürtel
als Verkleidung für das Theater gesucht.

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15. Projekttag am Freitag, 18. Februar 2011
- Wir feiern ein Ritterfest -

Am Anfang hatten Anita und Ines im Turnzimmer eine Überraschung vorbereitet.
An der Decke hingen Tücher und der Tisch war schon gedeckt. Es war wie eine Tafel,
das heißt, es waren Tische aneinander gestanden, auf denen eine weiße Tischdecke
lag. In der Mitte lagen rote Tücher, Blumen und Kerzen. Das Essen stand auf dem
Buffet und jeder durfte sich selber bedienen.

Zuerst haben wir gebetet und gesungen. Dann saßen wir zusammen an der Tafel,
haben uns die Brotfladen, die Würstchen, die Trauben-Käse-Spieße, die
Paprikaschnitze und den Apfelkuchen schmecken lassen. Zu trinken gab es, wie bei
den Rittern früher Wein und Bier (Trauben- und Apfelschorle ☺ ) Dabei unterhielten wir
uns und genossen die gemeinsame Zeit.

Nach dem Essen kam Reinhold vorbei, um unsere Vorstellung zu sehen.
Die großen räumten den Tisch ab und die Kinder zogen sich ihre Gewänder an und
bauten die beiden Burgen für das Theater. Dann legten wir Bodenfließen für die
Zuschauer bereit.
Nach ein paar letzten Besprechungen holten wir alle Kinder und Erzieherinnen aus dem
Kindergarten. Sie kamen als Zuschauer zu unserer Vorstellung.

Alles hat sehr gut geklappt, jedes einzelne Kind spielte seine Rolle wunderbar und
unsere Zuschauer staunten nicht schlecht!

Als sich alle Schauspieler verbeugten bekamen sie einen Riesenapplaus und sollten
sogar noch eine Zugabe geben. Also sangen wir noch unser Ritterlied.
Nach der Vorstellung waren wir alle ganz schön geschafft, aber es ging noch weiter.
Wir haben unsere Sachen zusammengepackt, denn das Projekt ist jetzt vorbei. Deshalb
dürfen alle ihre mitgebrachten Sachen und ihre gebastelten und gebauten Schätze
endlich mit nach Hause nehmen.

Dann trafen wir uns nochmal im Turnzimmer zu einer Abschlussrunde. Wir stellten fest,
dass es ein sehr schönes Projekt war! Weil wir so viel dazugelernt haben, haben wir es
geschafft in diesen 5 Wochen richtige Ritterexperten zu werden. Als Zeichen dafür hat
jeder Ritterexperte und jede Ritterexpertin eine Urkunde bekommen.

Ganz zum Schluss sangen wir das Lied: „Freunde sind wichtig!“ Es hat gut gepasst,
weil wir Schmetterlinge und die Erzieherinnen eine tolle Projektgruppe waren. Wir
hatten viel Spaß zusammen, haben ganz viel Neues und Spannendes gelernt und
ausprobiert und neue Freunde gefunden.

Danke für die wunderschöne Projektzeit!!!
Eure Anita Eißler, Ines Wagner, Martina Hipp

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Anhang

   •   Brief vom Ritterexperten (1. Projekttag),
   •   Schatzsuche
   •   Geschichte der Theatervorführung

Liebe Projektgruppe des Kindergartens Rosmarinstraße,
sicher wundert ihr euch, warum ihr heute von mir ein Paket bekommt.
Neulich habe ich mitbekommen, dass ihr euch im Kindergarten dazu entschieden habt,
ein
Projekt rund um Ritter und ihre Pferde, Burgen und Burgfräulein zu machen.
Weil ich mich viel mit dem Leben der Ritter beschäftigt habe, bin ich im Laufe der Zeit
ein
richtiger Ritterexperte geworden. Deshalb freut es mich sehr, dass ihr euch für dieses
Thema interessiert.
Um euch einen kleinen Einblick in das Ritterleben zu geben, habe ich euch zwei Dinge
mitgeschickt. Bestimmt habt ihr schon viele Ideen, was das sein könnte und was man
damit
machen kann. Ich will es euch verraten:
Klappert mal ganz fest mit den Dosen. Wie könnte sich das anhören? Richtig, so
ähnlich wie
eine Ritterrüstung. Vielleicht könnt ihr die Dosen im Projekt auch anders gebrauchen?!
Und nun zu den kleinen Steinen:
Wusstet ihr eigentlich, dass die Kinder der Ritter damit tolle Spiele erfunden haben? Ich
hoffe, es macht euch genauso viel Spaß mit den Steinen zu spielen. Natürlich können
die
Steine auch zum Abstimmen benützt werden.
Es würde mich sehr interessieren, was ihr alles herausfindet und erlebt, und was euch
besonders begeistert, oder was ihr noch wissen wollt. Habt ihr Lust mir zu schreiben
und
von euren Projekttreffen zu erzählen?
Noch ein Tipp zum Schluss:
Um ein Ritterexperte zu werden, sammelt ihr am Besten zuerst alle eure Fragen und
Ideen.
Dann könnt ihr diese Schritt für Schritt beantworten und kennt euch richtig gut aus!
Ich wünsche euch viel Spaß, tolle Erlebnisse und gute Ideen!
Mit ritterlichen Grüßen
euer Ritterexperte Frank

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Schatzsuche am 07.02.2011
Liebe Kinder vom Kindergarten Rosmarinstraße,
jetzt sind doch schon viele Tage seit meinem letzten Besuch vergangen. Ich habe zur Zeit soooo
viel zu tun, dass ich euch einfach nicht besuchen kann.
Aber ich habe gedacht, es würde euch Spaß machen noch mehr über Ritter, Burgen und Pferde
herauszufinden und habe deshalb in eurem Kindergarten einige Fragen versteckt. Seid dabei
vorsichtig und passt gut auf, dass nichts kaputt geht und schaut, dass alle Kinder mitkommen.
Alles klar ? Dann kann es ja los gehen.
Eine kleine Belohnung wartet am Ende.
Viele liebe Grüße euer
Reinhold von der Drachenburg

Eure erste Frage lautet:
Was haben die Ritter gegessen?
Überlegt doch mal, was könnte das gewesen sein?
Wo findet man am besten eine Antwort rund um Essen? - Genau in der Küche! Sucht dort nach der
Antwort.
Ah, ihr habt also den Brief gefunden. Ich will euch verraten, was die Ritter gegessen haben:
Spaghetti, Pommes oder Pizza haben die Ritter nicht gekannt. Auch Bananen, Schokolade oder
Orangensaft gab es zu dieser Zeit nirgends zu kaufen.
Viele der Ritter gingen auf die Jagd und aßen deshalb Wildschweine, Kaninchen, Tauben,
Rehbraten und ähnliche Sachen. Auch Brot, Sülze und Schmalzkuchen waren bei den Rittern sehr
beliebt. Gemüse gab es nur ganz selten. Wusstet ihr, dass die Ritter dachten, dass grünes Gemüse,
wie z.B. Gurken, giftig wäre?
Das Obst (Äpfel, Birnen, Kirschen oder Feigen) bekamen die Ritter von den Bauern.
Getrunken haben die Ritter meist Wein oder Bier, das mit Wasser gemischt wurde. Stellt euch vor,
dass tranken die schon zum Frühstück!
Die Bauern durften nicht jagen gehen und mussten deshalb Brot, Bohnen, Erbsen oder Linsen
essen. Sie sammelten Beeren und Nüsse, und an ganz besonderen Tagen gab es vielleicht ein
Hühnchen zum Essen.
Ihr fragt euch bestimmt, warum die Bauern keine Burg hatten. Sucht den nächsten Brief in der
Bauecke und ihr werdet es erfahren.

Habt ihr einen Vorschlag, warum die Bauern nicht auf der Burg lebten?
Es war sehr, sehr teuer eine Burg zu bauen. Die Bauern hatten wenig Geld. Aber bei einem Krieg
wurden sie von einem Ritter in ihrer Nähe beschützt und durften in seine Burg flüchten. Dafür
mussten sie ihn aber mit einem Teil ihrer Ernte oder mit Tieren bezahlen. Manchmal mussten auch
die Bauern einige Tage auf der Burg für den Ritter arbeiten.
Wie hat denn eine Ritterburg ausgesehen?
Die Antwort findet ihr im Turnzimmer!
Schaut mal wie groß so eine Burg war! (Bild von einem Burgaufbau)
Den größten Turm nannte man Bergfried. Wenn Feinde die Burg fast erobert hatten war er die
letzte Möglichkeit, um sich in Sicherheit zu bringen.
Der Palas war der Wohnteil, in dem sich hauptsächlich die Männer aufgehalten haben, dort
befanden sich z.B. der Rittersaal.
Das Wohn- und Esszimmer wurde als Kemenate bezeichnet und wurde als einziger Raum beheizt,
der Rest blieb kalt. Deshalb waren hier auch meistens die Frauen zu finden.
Wisst ihr wer alles auf der Burg gelebt hat?
Sucht bei einem Sofa.

Dann gab es noch Wachen, einen Gärtner und einen Pfarrer (Kaplan).
Schaut mal beim Puppenhaus...
Neben dem Ritter,(Burgherr) lebten
natürlich seine Frau, die Burgherrin, und seine kleinen Kinder dort. Dann gab es viele Mägde, das waren Frauen,
die geputzt, gekocht, gewaschen und die anderen Aufgaben im Haushalt erledigt haben. Die Knechte waren

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Männer, die z.B. die Tiere im Stall versorgt haben. In der Schmiede arbeitete der Schmied. Er stellte Waffen her
oder machte den Pferden neue Hufeisen auf die Hufen.
Die Kinder der Ritter konnten nicht so viel wie ihr spielen.
Die Mädchen mussten schon sehr früh kochen, backen, schreiben und lesen, musizieren, nähen
und ähnliche Dinge lernen.
Die Jungen wurden im Alter von 7 Jahren als Pagen auf eine andere Burg geschickt.
Was Pagen sind könnt ihr in der Musikecke herausfinden.

Pagen sind Schüler, die bei einem anderen Ritter lernten im Stall mitzuarbeiten, zu musizieren,
Schach zu spielen und Dinge im Haushalt zu erledigen.
Mit 14 Jahren wurden sie zum Knappen. Wisst ihr was das ist? Als Knappe begann die richtige
Ausbildung zum Ritter. Er lernte wie man reitet, schwimmt, kämpft, klettert und jagt.
Als der Knappe 21 Jahre alt war, wurde er zum Ritter geschlagen, d.h. er musste versprechen nie
gegen den König oder den Ritter, der ihm alles beigebracht hatte zu kämpfen. Außerdem musste
er versprechen mutig, treu und gegenüber Damen höflich zu sein.

Weiter geht’s in der Garderobe!
Bei einem Turnier mussten nicht nur die Ritter ihre Rüstung anlegen, sondern auch die Pferde
brauchten einen Schutz. Der wurde Rossharnisch genannt und sah so aus: (Bild aus Buch)
Nächste Station ist am Maltisch!

Jetzt habt ihr unglaublich viel über Ritter und alles was dazu gehört gelernt. Natürlich gibt es da
noch viel, viel mehr zu erfahren, aber ich denke es genügt für heute.
Um den Ort, wo eine kleine Belohnung auf euch wartet herauszufinden, müsst ihr das Rätsel
lösen. (Vielleicht kann eine Erzieherin für euch schreiben.)
1. Was haben die Ritter nur selten gegessen?
a) Obst
b) Gemüse
2. Wen beschützte der Ritter?
3. Wie hieß der höchste und dickste Turm einer Burg?
4. Wer versorgte hauptsächlich die Tiere im Stall?
5. Nach dem Page wurde der Junge ein … und lernte schwimmen, reiten und kämpfen.
6. Wie wurde der Schutz der Pferde genannt?

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Ihr habt eure Belohnung wirklich verdient! Lasst es euch schmecken und vergesst nicht, was ihr
alles über Ritter gelernt habt. Bestimmt braucht ihr das Wissen beim Projekt.
Ich wünsche euch schöne Projekttage und hoffe, dass ich bald Zeit habe, um euch mal wieder zu
besuchen.
Euer „Ritter“
Reinhold von der Drachenburg

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Die Geschichte von Bruno dem Schrecklichen (Grundlage für das Theaterstück)
Bruno der Schreckliche lief aufgeregt in seiner Burg hin und her. Er hatte einen Brief
bekommen, in dem er vom König zu einem Fest ins Schloss eingeladen wurde. Seine
Frau Brunhilde kam ins Zimmer und fragte: „Sag mal Bruno, warum bist du denn so
aufgeregt?“ „Ich bin vom König zu einem Fest ins Schloss eingeladen worden, aber ich
hab doch kein schönes Gewand dafür! Was soll ich denn jetzt nur tun?“, antwortete er.
„Ich habe eine Idee“, meinte Brunhilde „geh zur Schneiderin und lass dir ein schönes
Rittergewand nähen!“ Begeistert nahm Bruno den Vorschlag an, sattelte sein Pferd und ritt
zur Schneiderin. „Ich möchte ein schönes Rittergewand kaufen“, sagte Bruno. „Welche
Farbe soll es denn haben?“, wollte die Schneiderin wissen. „Grün soll es sein“ „Du kannst
dein Gewand in einer Woche abholen!“ „Waaaas? Erst in einer Woche?“, Bruno war
entsetzt. „Ich brauch doch das Rittergewand schon heute Abend!“ Wütend machte er sich
auf den Heimweg. Mit dem Gewand wurde es wohl nichts.
„Das Gewand wäre erst in einer Woche fertig gewesen!“, ärgerte sich Bruno, noch bevor
ihn Brunhilde begrüßen konnte. „Und es gab kein Gewand, das schneller genäht werden
konnte?“, hakte Brunhilde nach. „Keine Ahnung“, entgegnete Bruno. „Vielleicht sollte ich
sie noch einmal fragen?!“ So sattelte er wieder sein Pferd und machte sich nochmals auf
den Weg zur Schneiderin. „Gibt es denn auch ein Gewand, das bis heute Abend fertig sein
kann?“, wollte er sofort wissen. „Mmmmm, vielleicht ein sehr einfaches aus einem edlen
weißen Stoff?“, schlug die Schneiderin vor. „Besser als meine alten Lumpen oder die
rostige Rüstung ist das auf alle Fälle“, überlegte er. Und stimmte ihr zu. Bruno wartete
während die Schneiderin sich schnell an die Arbeit machte. Bald darauf war das Gewand
fertig. Bruno bezahlte es und stieg auf sein Pferd.
In schnellem Galopp ritt er Richtung Burg und es kam wie es kommen musste, der
Umhang wurde durch den Wind von seinen Schultern geweht. Erst als er zu Hause
angekommen war stellte er erschrocken fest, dass der Umhang fehlte. Schnell ritt er ein
Stück zurück. Und da lag sein Umhang – ausgerechnet in einer großen Pfütze.
„So ein Mist!“, schimpfte Bruno. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Traurig ritt er nach
Hause. Leise öffnete er die Tür. Hoffentlich hörte Brunhilde ihn nicht. Doch diese hörte ihn
und rief sofort: „Hallo Bruno, hast du ein Gewand für das Fest bekommen?“ „Ja, aber der
doofe Wind hat mir den Umhang von den Schultern geweht...“, gestand er ihr das
Missgeschick. „Ich glaub's ja nicht! Kannst du denn nicht aufpassen?“, schimpfte
Brunhilde. „Es tut mir ja leid!“, entgegnete Bruno kleinlaut. „Kann man es denn nicht
waschen?“ „Wir müssen es versuchen. Vielleicht trocknet es bis heute Abend.“, antwortete
Brunhilde und rief ihre Magd. „Wasche mir bitte das Gewand und hänge es anschließend
in den Burggarten in die Sonne!“, befahl sie ihr.
Während Bruno wartend am Fenster stand, sah er von weitem drei Ritter kommen. Bald
darauf standen sie vor seiner Burg. „Was wollt ihr?“, fragten die Wachen. „Wir wollen
gegen Bruno kämpfen!“ antworteten sie. Bruno sollte alleine gegen drei starke Ritter
kämpfen? „Wachen, ihr müsst mir helfen!“, befahl er den Wächtern direkt neben dem Tor.
Sie verließen die Burg und sofort begann ein harter Kampf. Bruno und seine Wachen
kämpften sehr geschickt und schafften es schließlich, die Angreifer immer weiter von der
Burg wegzutreiben. Als die unbekannten Ritter bemerkten, dass Bruno zu stark für sie war,
flüchteten sie voller Angst in ihre Burg.
Jubelnd ritten Bruno und seine Wachen zurück zur Burg, wo sie von Brunhilde voller
Begeisterung empfangen wurden. „Bruno, habt ihr sie wirklich besiegt? Ich wusste gar
nicht, dass du noch so gut kämpfen kannst! Und...“, fügte sie hinzu „dein Gewand ist in der
Sonne schneller getrocknet als ich dachte. Mach dich jetzt fein. Wir müssen gleich los. Der
König erwartet uns.“
Im Nu war Bruno fertig und ritt mit Brunhilde zum Schloss. Dabei wurden sie von einer
Dienerin begleitet, die darauf achtete, dass die Gewänder nicht noch einmal schmutzig
wurden.
Der König und die Königin hatten gehört, dass Bruno und seine Wachen die drei Ritter
besiegt hatten. Der König begrüßte ihn: „Ich gratuliere dir zu deinem Sieg, Bruno. Ich habe
gehört, dass du gegen drei unbekannte Ritter gewonnen hast!“ „Ja, aber das war ich nicht
alleine. Die Wachen haben mir dabei sehr geholfen.“, antwortete Bruno. So befahl der
König seinem Boten: „Geh und hole die Wachen. Sie sind auch zum Fest eingeladen. Und
auch die Magd soll kommen, weil sie das Gewand so schnell gewaschen und getrocknet
hat.“ Sofort eilte der Bote fort und kam mit den Wachen, der Magd und auch der
Schneiderin, da sie so schnell ein Gewand genäht hatte, zurück.
Alle gingen ins Schloss, wo schon viele schöne Prinzessinnen, edle Burgfräulein und
starke Ritter warteten. Sie feierten mit Musik und Tanz bis spät in die Nacht. Bruno war sehr glücklich, denn nun
hatte der Tag doch noch ein schönes Ende gefunden.

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