GKB Währungs-Fokus. Einschätzungen und Hintergründe zur aktuellen Entwicklung an den Devisenmärkten - Graubündner Kantonalbank

Die Seite wird erstellt Hannah Kirsch
 
WEITER LESEN
GKB Währungs-Fokus. Einschätzungen und Hintergründe zur aktuellen Entwicklung an den Devisenmärkten - Graubündner Kantonalbank
GKB Währungs-Fokus.
       Einschätzungen und Hintergründe zur aktuellen
       Entwicklung an den Devisenmärkten.

                                             August 2020

                                     Gemeinsam wachsen.

Die Bündner Art der Geldanlage.
gkb.ch/devisen
GKB Währungs-Fokus. Einschätzungen und Hintergründe zur aktuellen Entwicklung an den Devisenmärkten - Graubündner Kantonalbank
Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar im vergangenen       USD /   CHF    1
Monat beträchtlich zugelegt. Die Euronachfrage dürfte wei-   EUR /   CHF    3
terhin von der Zinskonvergenz zum Dollarraum und der         GBP /   CHF    5
Unterbewertung gemäss Kaufkraftparität profitieren.          SEK /   CHF    7
                                                             AUD /   CHF    9
                                                             CAD /   CHF   11
                                                             JPY /   CHF   13
                                                             EUR /   USD   15

Run auf Edelmetalle – die Rekorde purzeln.                   Gold          17
                                                             Silber        18
                                                             Platin        18
                                                             Palladium     18
Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle
Nach einer kräftigen Erholung hat sich die Konsumenten-          In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

stimmung im Juli wieder spürbar eingetrübt. Dies dürfte in       BIP                       1.5         3.0     2.2        -5.3        3.5
                                                                 Staatshaushalt**         -8.0        -6.7    -7.0       -20.0      -10.0
erster Linie auf die pessimistischeren Aussichten der Haus-
                                                                 Leistungsbilanz**        -2.7        -2.4    -2.5        -5.0       -5.0
halte zurückzuführen sein und zweifellos mit dem Anstieg         Inflation***              1.7         2.4     1.8         0.8        1.5
der Neuinfektionen im Süden der USA zusammenhängen.              Arbeitslosenrate***       7.0         3.9     3.7        11.0        8.0
Deutliche Stimmungsrückgänge gab es denn auch in den             *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
stark betroffenen Gliedstaaten wie Michigan, Florida, Texas
und Kalifornien. Die erhöhte Unsicherheit über die kurzfris-
tigen Aussichten verheisst jedenfalls wenig Gutes für die
stark vom Konsum abhängige US-Wirtschaft. Gerade recht
dürften da die Pläne der Trump-Regierung kommen, den
US-Bürgern weitere 1200 Dollar als Hilfe in der Corona-
Krise zu schicken.

Fed hält sich weiter alle Optionen offen
Nach dem Übergreifen der Corona-Krise auf die USA hat
die US-Notenbank (Fed) im März in zwei grossen Schritten
den Leitzins auf beinahe Null abgesenkt. Diesen beliessen
die Währungshüter auch im Juli unverändert. Sie bekräftig-
ten aber einerseits, dass die Zinsen so lange niedrig bleiben,
bis die US-Wirtschaft die aktuelle Corona-Krise überwun-
den hat. Andererseits werde die Fed bis dahin alle Instru-
mente nutzen um die Wirtschaft zu stützen. Selbst die bis
dato erfolgten Reaktionen der Fed auf die Corona-Krise sind
beispiellos und stellen selbst ihr Eingreifen in der Finanz-
krise 2008/09 in den Schatten. Neben starken Zinssenkun-
gen wurden Wertpapierkäufe in bisher ungekanntem Aus-
mass getätigt und zahlreiche Kreditprogramme zur Stützung
der Wirtschaft aufgelegt. Experten des Internationalen Wäh-
rungsfonds (IWF) gehen davon aus, dass die Verschuldungs-
quote in Prozent des BIP Ende des Jahres über 130 Prozent
betragen wird. Ende 2019 waren es noch 106 Prozent.
Prognosen
USD / CHF                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                          Bloomberg*
1 Jahr                      0.91                        0.90                         0.94                        0.91                         0.94
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Die Wirtschaftsaussichten in den USA haben sich durch                                       2.5

das zögerliche Pandemie-Management der US-Regierung                                         2.3

deutlich verschlechtert.                                                                    2.0

                                                                                            1.8

 Darüber hinaus lasten die beispiellos lockere Geldpolitik                                  1.5

 der Notenbank, das Zwillingsdefizit und die starke Einen-                                  1.3

 gung der Zinsprämie (Grafik 6) auf dem USD.                                                1.0

                                                                                            0.8

 Wir rechnen weiter mit einer schwächeren US-Valuta und                                     0.5
                                                                                              07/85    07/90     07/95     07/00      07/05     07/10    07/15    07/20
 dementsprechend nicht mit einer raschen Gegenbewe-                                                            USD/CHF             KKP (Produzentenpreise)
 gung. Das Tempo der Abwertung dürfte allmählich aber
 nachlassen, zumal sich die Überbewertung des USD ge-
 genüber dem Schweizer Franken abgebaut hat.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
EU einigt sich auf Wiederaufbaufonds
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich im Juli      In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

auf einen historischen Pandemie-Wiederaufbaufonds geei-        BIP                       0.8         1.9     1.3        -8.2        4.6
                                                               Staatshaushalt**         -3.2        -0.5    -0.8        -8.8       -4.8
nigt. Dieser umfasst EUR 390 Mrd. an nicht rückzahlbaren
                                                               Leistungsbilanz**         1.2         3.1     2.7         2.8        2.7
Zuschüssen und EUR 360 Mrd. an Krediten. Damit hat die         Inflation***              1.4         1.8     1.2         0.4        0.8
EU ein wichtiges Zeichen der Solidarität und der Hand-         Arbeitslosenrate***      10.3         8.2     7.6         8.8       10.5
lungsfähigkeit gesetzt. Um Mittel zu beantragen, müssen die    *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
entsprechenden Länder gleichzeitig einen Reformplan un-
terbreiten.

COVID widerspiegelt sich im Aussenhandel
Im zweiten Quartal wies der Schweizer Aussenhandel einen
historischen Rückgang bei den Exporten als auch bei den
Importen auf. Die Ausfuhren gegenüber dem 1. Quartal gin-
gen um 11.5% zurück, die Einfuhren reduzierten sich gar um
16%. Die Handelsstatistik für den Juni gibt jedoch Anlass
für verhaltenen Optimismus, zeigen doch die Lockerungs-
massnahmen Wirkung. Gerade gegenüber dem wichtigsten
Handelspartner, der Eurozone, dürften sich die Handelsak-
tivitäten in den nächsten Monaten weiter normalisieren.

Schweiz fundamental stark
Die Schweizer Volkswirtschaft besticht durch ihre Innovati-
onskraft und den flexiblen Arbeitsmarkt. In Bezug auf die
Wettbewerbsfähigkeit bewegt sich die Schweiz seit Jahren
weltweit unter den Top-Nationen. Im Vergleich mit den Eu-
rostaaten kann die Schweiz aber auch mit der tiefen Infla-
tion, der hohen Produktivität und der tiefen Staatsverschul-
dung (
Prognosen
EUR / CHF                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                            Bloomberg*
1 Jahr                      1.08                        1.08                         1.13                        1.08                           1.10
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Im Zuge der Normalisierung an den internationalen Fi-                                       2.3

nanzmärkten nahm die Nachfrage nach Schweizer Franken                                       2.1

                                                                                            1.9
zuletzt etwas ab. Die Lage bleibt aber fragil.
                                                                                            1.7

                                                                                            1.5
Für die SNB bleiben Deviseninterventionen das Mittel der
                                                                                            1.3
Stunde, um einer übermässigen Aufwertung des CHF zu
                                                                                            1.1
begegnen. Zwar hat die SNB auf der Zinsseite noch Hand-
                                                                                            0.9
lungsspielraum. Aufgrund der Nebenwirkungen dürfte
                                                                                            0.7
diese Option aber nur als Ultima Ratio zum Zuge kommen.                                       07/85     07/90     07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20
                                                                                                                 EUR/CHF            KKP (Produzentenpreise)

Der Schweizer Franken dürfte auch in den kommenden
Monaten in der Gunst der Anleger bleiben und EUR/CHF
deshalb auf gedrückten Niveaus verharren.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Wirtschaftliche Aktivitäten nehmen wieder zu
Nachdem die britische Wirtschaft zwischen Februar und           In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

April um über einen Viertel geschrumpft war, resultierte im     BIP                       1.1         1.3     1.5        -8.5        4.0
                                                                Staatshaushalt**         -6.1        -2.2    -2.6       -11.4       -5.9
Mai wieder ein Wachstum von 2%. Verglichen mit der Ent-
                                                                Leistungsbilanz**        -3.9        -4.3    -4.5        -3.5       -3.3
wicklung in anderen grossen Industrieländern verläuft die       Inflation***              2.8         3.3     2.6         1.0        1.4
Erholung jedoch enttäuschend. Das hängt damit zusammen,         Arbeitslosenrate***       3.5         2.5     3.2         6.3        7.3
dass die Lockerungsschritte aufgrund zahlreicher Neuinfek-      *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
tionen später und langsamer erfolgten. Die britische Regie-
rung hat im Umgang mit der Pandemie denn auch Fehler
und Versäumnisse eingestanden. Zuletzt hat die wirtschaft-
liche Dynamik jedoch zugenommen. So verzeichneten die
Detailhandelsumsätze im Juni ein rekordhohes Wachstum
von 14% und der Einkaufsmanagerindex für die Gesamt-
wirtschaft erreichte im Juli den höchsten Wert seit fünf Jah-
ren.

Neues Fiskalpaket zur Sicherung von Jobs
Der britische Finanzminister Rishi Sunak hat im Juli ein zu-
sätzliches Fiskalpaket über GBP 30 Mrd. vorgestellt, mit
welchem in erster Linie Arbeitsplätze gerettet werden sollen.
So wird die Mehrwertsteuer für die beschäftigungsintensive
Gastronomie- und Hotelbranche vorübergehend von 20%
auf 5% gesenkt. Firmen, deren Mitarbeiter sich in Kurzarbeit
befinden, erhalten staatliche Zuschüsse, wenn die Stellen bis
im Januar 2021 erhalten bleiben. Weitere Beiträge sind für
Ausbildungsplätze und die Jobsuche vorgesehen. Die
Summe aller bisherigen Massnahmen beläuft sich auf rund
GBP 170 Milliarden, was einem Anteil von über 7% des
Bruttoinlandproduktes (BIP) entspricht. Die Kombination
eines starken wirtschaftlichen Einbruchs und umfangreicher
fiskalpolitischer Massnahmen bringt den Staatshaushalt in
eine zunehmende Schieflage. Die Schuldenquote von 100%
des BIP ist jedoch noch nicht dramatisch.
Prognosen
GBP / CHF                   07.08.20                    ZKB                         CS                           UBS                           Bloomberg*
1 Jahr                      1.19                        1.19                        1.21                         1.27                          1.22
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Die Angst vor einem „double-dip“ durch Corona und dazu                                     3.7

noch einen möglichen harten Brexit obendrauf, belasten das                                 3.2

britische Pfund deutlich. Ergo bekundet GBP/CHF weiter                                     2.7
Mühe sich zu erholen.
                                                                                           2.2

Langfristig betrachtet ist das Britische Pfund weiterhin                                   1.7

günstig bewertet (Grafik 5). Für eine deutliche Einengung                                  1.2
der Bewertungslücke sind klare Fortschritte in den Verhand-
                                                                                           0.7
lungen über das zukünftige Verhältnis zur EU nötig.                                          07/85     07/90     07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20
                                                                                                                GBP/CHF            KKP (Produzentenpreise)

Wir raten interessierten Kunden zuerst die Verhandlungser-
gebnisse abzuwarten und erst bei einem positiven Ergebnis
prozyklisch in das Pfund Sterling zu investieren.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Schweden verfügt über grosse komparative Vorteile in for-
schungsintensiven Bereichen mit hoher Wertschöpfung.              In %                  2017         2018   2019      2020*      2021*
Heute gehört Schweden weltweit zu den innovativsten Län-          BIP                     2.8         2.0    1.3        -4.9        4.0
dern. Den Löwenanteil am BIP macht mit über 70% denn              Leistungsbilanz**       2.9         2.2    3.1         3.9        4.0
auch der Dienstleistungssektor aus. Die bedeutendsten In-         Inflation***            2.0         2.0    1.7         0.3        1.3
dustriezweige sind der Fahrzeugbau, die Holz- und Papier-         Arbeitslosenrate***     6.7         6.3    6.8         8.8        8.2

industrie, die Elektro- und Elektronikindustrie sowie der
                                                                  *Prognose             **in % BIP                 ***Jahresdurchschnitt
Maschinenbau. Die schwedische Volkswirtschaft ist stark
exportorientiert. Bedeutendster Handelspartner ist die Eu-
ropäische Union. Gegen 60% aller Exporte und über zwei
Drittel aller Importe werden mit den Mitgliedstaaten der
EU-28 abgewickelt!

Zyklische Krone profitiert vom Aufschwung
Die schwedische Riksbank hat ihre geldpolitischen Stimulie-
rungsmassnahmen Ende Juni weiter ausgeweitet. Das sechs-
köpfige Gremium hat sich dazu entschieden, das bestehende
Anleihekaufprogramm von 300 Mrd. SEK auf 500 Mrd.
SEK auszuweiten und bis zum Juni 2021 zu verlängern. Aus-
serdem sollen ab September erstmals Unternehmensanlei-
hen im Umfang von 10 Mrd. SEK gekauft werden. Es wur-
den auch zusätzliche Massnahmen zur Verbesserung der
Kreditvergabe beschlossen. Zeitgleich nahm die Riksbank
ihre Inflationsprognosen deutlich nach unten.

Die globale Wirtschaft scheint sich aktuell von der grössten
Pandemiefurcht zu lösen, obwohl die Krise noch längst
nicht ausgestanden ist. Europa erholt sich derweil schneller
als erwartet. Dies, begünstigt durch ein effektives Krisenma-
nagement. Von diesem Umstand vermag die Schwedische
Krone derzeit zu profitieren, da sie wirtschaftlich eng mit
Europa verknüpft ist und darüber hinaus noch grossen Fis-
kalspielraum hat. In der langen Frist fällt die Bilanz der sen-
sitiven Krone jedoch immer noch ernüchternd aus.
Prognosen
SEK / CHF                   07.08.20                    ZKB                         CS                           UBS                            Bloomberg*
1 Jahr                      10.47                       n/a                         11.30                        10.48                          10.73
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Mit dem Fortschreiten der globalen wirtschaftlichen Erho-                                 37.5
                                                                                          35.0
lung dürfte die SEK kurzfristig weiter freundlich notieren.                               32.5
                                                                                          30.0
                                                                                          27.5
Solange die EZB derart expansiv unterwegs ist, sind jedoch                                25.0
die Handlungsmöglichkeiten der Riksbank eingeschränkt.                                    22.5
                                                                                          20.0
Die Zinsunterstützung dürfte deshalb relativ bescheiden                                   17.5
bleiben. Zusätzlich ist die zyklische Schwedische Krone an-                               15.0
                                                                                          12.5
fällig auf Phasen steigender Risikoaversion an den Märkten.
                                                                                          10.0
                                                                                             07/85    07/90      07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20
                                                                                                               SEK/CHF             KKP (Produzentenpreise)
Das weitere Aufwärtspotential dürfte deshalb limitiert sein
und die Rückkehr zur neutralen Bewertung dürfte länger
dauern.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                    Neutral               Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Australiens Wirtschaft wird vom Dienstleistungssektor do-
miniert (Finanzen, Immobilien und Unternehmens-Dienst-         In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

leistungen). Fast ein Viertel des Bruttoinlandprodukts         BIP                       2.6         2.8     1.8        -4.5        4.1
                                                               Staatshaushalt**         -2.3         0.0     0.2        -4.5       -3.1
stammt aber nach wie vor aus dem Rohstoffsektor. Roh-
                                                               Leistungsbilanz**        -3.7        -2.1     0.8         0.2       -1.0
stoffe machen annähernd zwei Drittel aller australischen Ex-   Inflation***              2.4         1.9     1.6         1.0        1.5
porte aus. Dementsprechend stark wirken sich entspre-          Arbeitslosenrate***       5.4         5.3     5.2         7.5        7.0
chende Nachfrage und Preisschwankungen aus. Wichtigste         *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
Exportgüter sind Eisenerz, Kohle, Gold, Erdölprodukte
und Erdgas. Mit einem Anteil von über 30% vom gesamten
Exportvolumen ist China der mit Abstand bedeutendste Ab-
nehmer australischer Güter und Dienstleistungen. In Bezug
auf die Staatsverschuldung (rund 42% des BIP), gilt Austra-
lien als Musterschüler und wird dementsprechend mit einem
AAA geratet.

Ball liegt bei der Fiskalpolitik
Der erneute Lockdown in einzelnen Grossstädten und die
teilweisen Grenzschliessungen zwischen den Bundesstaaten
trüben die Stimmung in der Bevölkerung. Die wöchentlich
erhobene Konsumentenstimmung ist seit Mitte Juni wieder
deutlich negativer geworden und deutet auf einen schwa-
chen Ausblick für das Konsumwachstum hin.

Hingegen notierte der Dienstleistungs-Einkaufsmanagerin-
dex im Juli auf einem Rekordhoch. Der Bevölkerung scheint
der erneute Rückschlag somit stärker zuzusetzen als den Un-
ternehmen. Wer Recht behält, werden die Zahlen zu den
Detailhandelsumsätzen und der Bericht zum Arbeitsmarkt
in den nächsten Wochen zeigen. Auf jeden Fall verliert die
Erholung durch die erneuten Eindämmungsmassnahmen
deutlich an Dynamik. Vor diesem Hintergrund ist der fiskal-
politische Entscheid, das JobKeeper- und das JobSeeker-
Programm zu verlängern, zu begrüssen.
Prognosen
AUD / CHF                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                           Bloomberg*
1 Jahr                      0.66                        0.66                         0.70                        0.66                          0.68
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Nach dem massiven Kurseinbruch im März (Tiefst                                              2.1

AUD/CHF: 0.5340) konnte sich der „Aussie“ infolge der                                       1.9

                                                                                            1.7
Normalisierung an den Finanzmärkten deutlich erholen.
                                                                                            1.5

                                                                                            1.3
Mittlerweile notiert AUD/CHF aber bereits wieder rund
                                                                                            1.1
10% über dem langfristig fairen Wert. Der unsichere wirt-
                                                                                            0.9
schaftliche Ausblick, die starke Abhängigkeit von den Roh-
                                                                                            0.7
stoffnotierungen und die gesunkene Zinsdifferenz zum
                                                                                            0.5
Schweizer Franken (Grafik 6) rechtfertigen aus unserer Sicht                                  07/85    07/90     07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20
diese Prämie nicht.                                                                                             AUD/CHF            KKP (Produzentenpreise)

Aus Währungssicht drängt sich auf diesen Niveaus keine In-
vestition in den „Aussie“ auf!

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Kanada ist reich an Rohstoffen wie Öl, Bauholz und Mine-
ralien. Der Löwenanteil (70%) der Wirtschaftsleistung wird     In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Bedeutende Berei-     BIP                       1.6         2.0     1.6        -7.8        4.5
                                                               Staatshaushalt**         -1.5        -0.4    -1.2       -12.0       -4.0
che der verarbeitenden Industrie (28%) sind der Automobil-
                                                               Leistungsbilanz**        -2.8        -2.6    -1.9        -3.0       -2.5
und Flugzeugbau, die Metall- und Nahrungsmittelindustrie,      Inflation***              1.7         2.3     1.9         0.1        1.5
die chemische Industrie sowie die Holz- und Papierverarbei-    Arbeitslosenrate***       7.0         5.8     5.7        11.0        9.0
tung. Kanada verfügt hinter Saudi Arabien und Venezuela        *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
über die drittgrössten Erdölreserven der Welt - vor allem in
Form von Ölsand in der Provinz Alberta. In Bezug auf die
weltweite Erdgas- und Erdölförderung belegt Kanada den 5.
Platz. Dementsprechend stark hängen die kanadischen Er-
löse im Aussenhandel vom Auf und Ab der Ölnotierungen
ab. Die USA sind mit Abstand der wichtigste Wirtschafts-
partner Kanadas. Fast drei Viertel aller kanadischen Waren-
exporte gehen in die USA.

Keine Änderung der Geldpolitik
Die kanadische Zentralbank hat an ihrer Sitzung vom 15. Juli
wie erwartet den Leitzins bei 0.25% belassen. Zudem wird
das Anleihekaufprogramm mit Käufen von Staatsanleihen
im Umfang von mindestens 5 Mrd. CAD pro Woche beibe-
halten.

Im Vergleich mit anderen Rohstoffwährungen (wie bei-
spielsweise dem AUD) beteiligte sich der CAD nur in gerin-
gem Masse an der jüngsten Risikorally. Im letzten Monat
verharrte CAD/CHF dementsprechend in der Spanne
0.68/0.70. Den jüngsten Daten zufolge, zieht die kanadische
Wirtschaft weiter langsam an. Die Lockerungen der Corona-
Beschränkungen erfolgen bisher ohne einen grösseren Neu-
anstieg der Fallzahlen. Trotzdem wird die Notenbank ihren
expansiven Pfad in den nächsten Monaten beibehalten.
Prognosen
CAD / CHF                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                            Bloomberg*
1 Jahr                      0.69                        0.68                         0.72                        0.71                           0.71
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Da sich die Angebotsseite schneller als die Nachfrageseite                                  2.1

                                                                                            1.9
erholen dürfte, rechnet die Zentralbank vorerst mit einer
                                                                                            1.7
deflationären Entwicklung. Folglich wird sie solange ex-
                                                                                            1.5
pansiv bleiben, bis die Erholung deutlich an Schwung ge-
                                                                                            1.3
winnt.
                                                                                            1.1

                                                                                            0.9
Die globale Corona-Krise hat die Nachfrage nach Rohstof-
                                                                                            0.7
fen (insbesondere Öl) zumindest temporär einbrechen las-
                                                                                            0.5
sen. Wir gehen davon aus, dass Rohstoffwährungen vorerst                                      07/85     07/90     07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20
                                                                                                                CAD/CHF             KKP (Produzentenpreise)
sehr volatil bleiben.

Wir sehen derzeit nur begrenztes Aufwärtspotential im
CAD zumal Long-Positionen eine ausgesprochene Wette
auf einen wieder anziehenden Ölpreis sind.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Die Regierung unter Shinzo Abe will Japan mit aller Macht
aus den Fesseln der Deflation befreien und die global dritt-     In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*

grösste Volkswirtschaft auf den Wachstumspfad zurückfüh-         BIP                       0.5         0.3     0.7        -5.5        2.2
                                                                 Staatshaushalt**         -6.3        -2.4    -2.6        -8.0       -5.4
ren. Nebst einem umfangreichen Konjunkturstimulations-
                                                                 Leistungsbilanz**         2.6         3.5     3.5         3.1        3.9
paket und weitreichenden strukturellen Reformen unter-           Inflation***              0.1         0.9     0.8        -0.2        0.2
stützt die Bank of Japan Abes Unterfangen, indem sie viel        Arbeitslosenrate***       4.0         2.4     2.4         3.5        3.0
billiges Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpt. Die japani-     *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt
sche Notenbank hat sich ein Inflationsziel von 2% auferlegt,
welches sie mittelfristig erreichen möchte.

Zweite COVID-19-Welle ist da
Japan durchlebt zurzeit eine zweite Ansteckungswelle, wel-
che sich seit Ende Juli in über 1‘000 Neuansteckungen pro
Tag manifestiert. Zum Höhepunkt der ersten Welle lag die
tägliche Neuinfektionszahl bei bloss 540, ehe sie allmählich
abflachte. Das Epizentrum hat sich mittlerweile von Tokio
in andere Grossstädte wie Osaka verlagert, da viele Japaner
während der Feiertage von Ende Juli Inlandreisen unter-
nommen hatten.

Die japanische Regierung trug mit Reisesubventionen zur
Unterstützung des Inlandtourismus ihren Teil zur erneuten
Virusausbreitung bei. Bereits jetzt lässt sich an den Mobili-
tätsindikatoren feststellen, dass sich die Bevölkerung im Juli
vorsichtiger verhalten hat. Dies wird sich unter anderem im
Konsum niederschlagen.

Die Stimmungsindikatoren zeichneten auch im Juli, vor al-
lem im Industriesektor, ein eher tristes Bild. Die Produktion
dürfte gemäss dem Einkaufsmanagerindex noch einige Zeit
unter dem Vorjahresniveau bleiben.
Prognosen
JPY / CHF                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                            Bloomberg*
1 Jahr                      0.87                        0.88                         0.94                        0.87                           0.88
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Im Zuge der Normalisierung an den Finanzmärkten hat der                                     1.8

JPY im letzten Monat leicht an Terrain eingebüsst.                                          1.6

                                                                                            1.5

Der Yen wird aber auch künftig in Stresssituationen gesucht                                 1.3

bleiben (Bsp.: mögliche zweite Corona-Welle oder bei neuen                                  1.2
Handelsspannungen USA/China). Die Währung bleibt des-                                       1.0
halb ein wertvoller Portfolio-Diversifikator.                                               0.9

                                                                                            0.7
Die positive Zinsdifferenz des Yen gegenüber dem CHF                                          07/85    07/90     07/95     07/00       07/05      07/10      07/15   07/20

(Grafik 6) und die starke Unterbewertung der japanischen                                                        JPY/CHF            KKP (Produzentenpreise)

Valuta stützen den JPY. Wir rechnen mit einer Entwicklung
innerhalb der mehrjährigen Handelsspanne 0.85/0.95.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
In %                  2008-17        2018   2019*     2020*       2021*     In %                  2008-17        2018   2019*      2020*      2021*
BIP                       1.5         3.0     2.2       -5.3         3.5    BIP                       0.8         1.9     1.3        -8.2        4.6
Staatshaushalt**         -8.0        -6.7    -7.0      -20.0       -10.0    Staatshaushalt**         -3.2        -0.5    -0.8        -8.8       -4.8
Leistungsbilanz**        -2.7        -2.4    -2.5       -5.0        -5.0    Leistungsbilanz**         1.2         3.1     2.7         2.8        2.7
Inflation***              1.7         2.4     1.8        0.8         1.5    Inflation***              1.4         1.8     1.2         0.4        0.8
Arbeitslosenrate***       7.0         3.9     3.7       11.0         8.0    Arbeitslosenrate***      10.3         8.2     7.6         8.8       10.5
*Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt   *Prognose               **in % BIP                  ***Jahresdurchschnitt

EU einigt sich auf Wiederaufbaufonds
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich im Juli
auf einen historischen Pandemie-Wiederaufbaufonds geei-
nigt. Dieser umfasst EUR 390 Mrd. an nicht rückzahlbaren
Zuschüssen und EUR 360 Mrd. an Krediten. Damit hat die
EU ein wichtiges Zeichen der Solidarität und der Hand-
lungsfähigkeit gesetzt. Um Mittel zu beantragen, müssen die
entsprechenden Länder gleichzeitig einen Reformplan un-
terbreiten.

Arbeitslosigkeit in Europa steigt (noch) verhalten
Im Juni ist die Arbeitslosenrate in der EU auf 7.8% angestie-
gen. Kurzarbeit hat bisher einen deutlicheren Anstieg ver-
hindert. Einige der Angestellten in Kurzarbeit dürften ihre
Stelle letztendlich dennoch verlieren. Darauf deuten auch
die jüngsten Firmenumfragen hin. In den kommenden Mo-
naten ist folglich mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Fed hält sich weiter alle Optionen offen
Nach dem Übergreifen der Corona-Krise auf die USA hat
die US-Notenbank (Fed) im März in zwei grossen Schritten
den Leitzins auf beinahe Null abgesenkt. Diesen beliessen
die Währungshüter auch im Juli unverändert. Sie bekräftig-
ten aber einerseits, dass die Zinsen so lange niedrig bleiben,
bis die US-Wirtschaft die aktuelle Corona-Krise überwun-
den hat. Andererseits werde die Fed bis dahin alle Instru-
mente nutzen um die Wirtschaft zu stützen. Selbst die bis
dato erfolgten Reaktionen der Fed auf die Corona-Krise
sind beispiellos und stellen selbst ihr Eingreifen in der Fi-
nanzkrise 2008/09 in den Schatten. Neben starken Zinssen-
kungen wurden Wertpapierkäufe in bisher ungekanntem
Ausmass getätigt und zahlreiche Kreditprogramme zur Stüt-
zung der Wirtschaft aufgelegt. Experten des Internationalen
Währungsfonds (IWF) gehen davon aus, dass die Verschul-
dungsquote in Prozent des BIP Ende des Jahres über 130
Prozent betragen wird. Ende 2019 waren es noch 106 Pro-
zent.
Prognosen
EUR / USD                   07.08.20                    ZKB                          CS                          UBS                           Bloomberg*
1 Jahr                      1.18                        1.20                         1.20                        1.19                          1.16
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

GKB Beurteilung
Die ungebremste Corona-Pandemie in den USA verstärkt
                                                                                            1.5
erneut die Konjunktursorgen und belastet den US-Dollar.
                                                                                            1.4
Gleichzeitig wird der Euro durch die Einigung auf den EU-
Wiederaufbaufonds beflügelt. Unter dem Strich sprang                                        1.2

EUR/USD auf das höchste Niveau seit September 2018.                                         1.1

                                                                                            0.9
Der US-Dollar ist im Vergleich zur langfristigen Kaufkraft-                                 0.8
parität zum Euro weiter überbewertet (Grafik 4). Die Zins-
                                                                                            0.6
prämie gegenüber dem Euro hat sich deutlich verringert.                                       07/85    07/90     07/95     07/00       07/05     07/10       07/15   07/20

Darüber hinaus lastet das Zwillings-Defizit auf dem Dollar.                                                     EUR/USD            KKP (Produzentenpreise)

Mittelfristig rechnen wir unverändert mit einem schwäche-
ren Dollar und dementsprechend einem leicht höheren
EUR/USD.

GKB Handlungsempfehlung
    Untergewicht                   Neutral                Übergewicht
                                       
Empfohlenes Gewicht versus strategische Allokation.
Gewinn-Potential nach Handlungsempfehlung:
Übergewichten: > 5%; Neutral: ± 5%; Untergewichten: < -5%
Prognosen
1 Jahr (1 oz)               06.08.2020                  CS                           UBS                         Bloomberg*
Feinunze Gold               USD 2‘052                   USD 1‘900                    USD 1‘900                   USD 1‘831
Grün = Anhebung Kursziel ggü. Vormonat / Rot = Senkung Kursziel ggü. Vormonat / Schwarz = Unveränderte Prognose ggü. Vormonat
*Konsensschätzung: Median der Währungsprognosen aller externen Datenanbieter, welche Bloomberg qualifizierte Daten zur Verfügung stellen und die entsprechenden Veröffent-
lichungs-Kriterien erfüllen.

Die Jagd nach neuen Rekorden geht weiter
                                                                                                100
Die anhaltende Goldrallye findet keine Ende – nach Errei-
chen von neuen Rekordständen über USD 1‘911 pro Unze                                             80

in der vergangenen Woche, knackte der Goldpreise die                                             60
Marke von USD 2‘000 und legte innerhalb weniger Tage auf                                         40
USD 2‘052 zu (Stand vom 06.08.20). Ein eindeutiges Ereig-
                                                                                                 20
nis kann diesem raschen Anstieg nicht zugesprochen wer-
                                                                                                  0
den – es ist vielmehr die weiterhin anhaltenden Unsicher-
heiten, die tiefen Realzinsen und damit auch der schwache                                       -20
                                                                                                        YTD         1YR         3YR        5YR         10YR
US-Dollar sowie die weiterhin sehr expansive Geld- und                                       in USD     40.32       20.59       39.90      62.27       50.20
                                                                                             in CHF     29.91       13.01       32.46      50.59       29.67
Fiskalpolitik. Die deutliche Abkoppelung der Inflationser-                                   in EUR     36.07       14.58       39.43      52.07       64.36
wartungen und der Realzinsen verdeutlicht dies, ist die
Spanne doch so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das
schwindende Vertrauen in der Papierwährung (ähnlich wie
während der Finanzkrise) wiederspiegelt sich denn auch in
der Goldnachfrage, welche sehr stark von Gold-ETF Zu-
flüssen getrieben wird. Aktuell sind rund USD 220 Mia. in
Gold-ETF’s investiert.

Aktuell spricht nur sehr wenig für einen mittelfristigen
Trendbruch. Eine mögliche Impfung gegen das Corona-Vi-
rus und einer damit einhergehenden Abkehr der expansiven
Geldpolitik der Zentralbanken würde den Goldpreis jedoch
schmerzlich treffen und die aufgelaufenen Gewinne davon-
schmelzen lassen. Dieses Szenario halten wir aktuell jedoch
für unwahrscheinlich.

Die weiterhin freundlichen Rahmenbedingungen für das
Edelmetall Gold dürften auch in der zweiten Jahreshälfte
anhalten. Opportunitäten wie mögliche Kursrücksetzer
können für Zukäufe genutzt werden. Wir behalten unser
starkes Übergewicht in Gold im Rahmen unserer Vermö-
gensverwaltungsmandate bei und setzten weiter auf die Di-
versifikationseigenschaften von Realwerten wie Gold.
Silber
Noch deutlich positiver als Gold entwickelte sich in den ver-
                                                                             Kurs per 17.07.2020    2017     2018    2019
gangenen Wochen das Edelmetall Silber. Das zyklischere          Silber (1 oz, USD)          19.1   6.3%     -8.5%   23.0%
Edelmetall erreichte mit USD 27.8 pro Unze (Stand vom           Platin (1 oz, USD)         826.0   2.8%    -14.3%   3.8%
06.08.20) ein neues 7-Jahreshoch. Die Zuflüsse sind auffällig   Palladium (1 oz, USD)     1977.9   56.2%   18.6%    56.8%
hoch. Im Monat Juli wurden fast 1.5 Mal mehr Zuflüsse in
Silber-ETF verzeichnet, als im gleichen Zeitraum geschürft
werden konnte. Den dadurch stark angestiegenen Silberpreis
nutzten Anlegende in der Folge für Gewinnmitnahmen, wel-
che wiederum kurzzeitig zu einem Preisdruck führten. In
USD gewann das weisse Edelmetall im laufenden Jahr rund
55% an Wert (Stand 06.08.20). Mit diesem starken Anstieg
hat sich auch das Gold/Silber-Verhältnis eingeengt – mit 74
liegt dieses wieder näher am langfristigen Durchschnitt von
rund 64, wobei der Schnitt in den letzten 10 Jahren bei rund
74 lag und sich damit auf vergleichbarem Niveau befand. So-
lange der Run auf die Edelmetalle anhält und die Nachfrage
aus dem Industriesektor besteht, hat der Silberpreis weiter-
hin Luft nach oben.

Platin und Palladium
Wie Palladium ist auch Platin stark von der Nachfrage vom
Automobilsektor abhängig, wobei die Abhängigkeit von Pla-
tin deutlich höher ist, da die Verfügbarkeit des Edelmetalls
nicht sehr stark eingeschränkt ist. Daher führen Krisen wie
die Coronakrise zu stärkeren Ausschlägen in der Preisent-
wicklung. Nach einem längeren Seitwärtstrend notiert der
Platinpreis aktuell bei USD 978 pro Unze und damit nahe an
einem neuen Jahreshoch. Die Schwelle von USD 1'000 hat
sich in der Vergangenheit als hartnäckige Marke erwiesen,
wodurch ein Überschreiten dieser zu neuem Elan in der
Preisentwicklung führen sollte.

Im vergangenen Monat konnte Palladium eine nicht ganz so
starke Kursentwicklung vorweisen wie Platin. Das weisse
Edelmetall hat im Jahresvergleich, trotz Einbruch im März,
eine Entwicklung von +14.0% (Stand 06.08.20) hinter sich.
Gestützt wurde der Preis vom weiter anhaltenden Ungleich-
gewicht von Angebot und Nachfrage. Der Palladiumpreis
entwickelt sich in Richtung Allzeithoch vom März 2020 von
USD 2‘866 pro Unze, mit einem aktuellen Discount von
rund 23%. Mittelfristig profitiert Palladium davon, dass Ben-
zin-Motoren im Gegensatz zu Dieselaggregaten stärker
nachgefragt werden. Zukünftig könnte jedoch die Elektrifi-
zierung der Automobilbranche die Nachfrage nach Palla-
dium sinken lassen.
Handelsgewichteter Wechselkurs
Der handelsgewichtete Wechselkurs zeigt den Aussenwert der inländischen Währung gegenüber den Währungen der wichtigs-
ten Handelspartner. Er wird in der Regel als Index (TWI – Trade Weighted Index) ausgewiesen und errechnet sich als Durch-
schnitt der bilateralen Wechselkurse in einem Währungskorb. Der handelsgewichtete Wechselkurs dient als wichtiger Indikator
für die internationale preisliche und kostenmässige Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

Aktueller Kurs            Aug    Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb     Mär     Apr    Mai      Jun     Jul     YTD
31.07.2020                 '19    '19    '19    '19    '19     '20    '20     '20     '20    '20      '20    '20     2020
USD/CHF          0.9435   -0.1   0.8    -1.0   1.3    -3.1   -0.4     0.4    -0.0    -0.2   -0.5    -1.4    -0.4      -2.6
EUR/CHF          1.0786   -1.1   -0.2   1.3    0.1    -1.4   -1.7    -0.5    -0.2    -0.4    1.1    -0.4    1.3       -0.8
GBP/CHF          1.1890   -0.6   2.0    3.9    1.2    -0.8   -0.9    -2.8    -3.0    1.5    -2.4    -1.4    1.6       -7.3
NOK/CHF          10.188   -3.6   1.0    -2.1   1.0    1.6    -5.1    -2.3    -9.8    2.5     4.7    -0.6    3.7       -7.5
SEK/CHF          10.435   -2.2   0.5    1.0    1.9    -0.9   -3.3    -0.2    -2.2    1.2     3.2    -0.3    2.6        0.9
AUD/CHF          0.6605   -2.3   0.9    1.1    -0.6   0.7    -5.1    -3.3    -5.1    6.7     0.9     2.3    1.2       -3.0
NZD/CHF          0.6188   -4.5   0.2    1.2    1.4    1.8    -4.5    -3.8    -4.5    3.8    -0.1     2.5    1.5       -5.3
CAD/CHF          0.6972   -1.2   1.1    -0.3   0.2    -0.7   -2.3    -1.1    -5.7    2.2     0.0     0.1    0.2       -6.6
JPY/CHF          0.8808   2.2    -1.0   -1.1   -0.0   -2.4   -0.1     0.8    -0.1    0.7    -1.2    -1.5    0.3       -1.2
Handelsgewichteter Wechselkurs
Der handelsgewichtete Wechselkurs zeigt den Aussenwert der inländischen Währung gegenüber den Währungen der wichtigs-
ten Handelspartner. Er wird in der Regel als Index (TWI – Trade Weighted Index) ausgewiesen und errechnet sich als Durch-
schnitt der bilateralen Wechselkurse in einem Währungskorb. Der handelsgewichtete Wechselkurs dient als wichtiger Indikator
für die internationale preisliche und kostenmässige Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

Aktueller Kurs            Aug    Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb     Mär     Apr    Mai      Jun     Jul     YTD
31.07.2020                 '19    '19    '19    '19    '19     '20    '20     '20     '20    '20      '20    '20     2020
EUR/USD          1.1432   -1.1   1.0    -2.3   1.2    -1.8    1.3     0.9     0.1    0.2    -1.5    -1.0    -1.8      -1.8
EUR/CHF          1.0786   -1.1   0.2    -1.2   -0.1   1.4     1.7     0.5     0.2    0.4    -1.1     0.4    -1.3       0.8
EUR/GBP          0.9072   -0.6   2.2    2.6    1.1    0.6     0.8    -2.2    -2.8    1.9    -3.5    -1.0    0.2       -6.6
EUR/NOK          10.587   2.6    1.2    -3.3   0.9    2.9    -3.4    -1.8    -9.7    2.9     3.5    -0.2    2.3       -6.8
EUR/SEK          10.336   1.1    0.8    -0.3   1.8    0.4    -1.6     0.3    -2.0    1.6     2.1     0.1    1.2        1.7
EUR/AUD          1.6331   1.2    1.1    -0.2   -0.7   2.1    -3.5    -2.8    -5.0    7.2    -0.2     2.7    -0.1      -2.2
EUR/NZD          1.7429   3.5    0.4    -0.1   1.3    3.2    -2.8    -3.3    -4.3    4.2    -1.2     3.0    0.1       -4.5
EUR/CAD          1.5470   0.1    1.4    -1.6   0.1    0.6    -0.7    -0.6    -5.6    2.7    -1.0     0.5    -1.1      -5.9
EUR/JPY          122.46   -3.3   -0.8   -2.3   -0.1   -1.0    1.6     1.4     0.0    1.1    -2.3    -1.1    -1.1      -0.4
Übersicht Konti.

Konto                           Eignung                                          Kontoführung                    Abschluss       Rückzugsmöglichkeiten
Kontokorrent EUR                Schneller und unkomplizierter Zah-               CHF 15.- pro Quartal            Quartalsweise   Unbeschränkt
                                lungsverkehr in Euro.

Privatkonto EUR                 Privater Zahlungsverkehr und Bargeld- CHF 48.- pro Jahr1                         Jährlich        Unbeschränkt
                                bezug in Euro.

Sparkonto EUR                   Flexibles Sparen in Euro.                        Kostenlos                       Jährlich        Gegenwert CHF 25‘000.-
                                                                                                                                 pro Monat2

Fremdwährungskonto              Wechselkursverluste vermeiden.                   CHF 6.- pro Quartal             Quartalsweise   Unbeschränkt
(exkl. EUR)

Metallkonto                     Virtuelle Aufbewahrung3 und Handel               0.300%4                         Keiner5         Unbeschränkt6
                                von Gold, Silber, Platin, Palladium.

1) Kontogebühr   kann je nach Vermögen/ Kredit/ Nutzung bis zu 100% reduziert werden.
2) Für höhere Beträge als CHF 25‘000.- 35 Tage Kündigungsfrist.
3) Mindesteinlagen: Gold, Platin und Palladium: 100 Gr, Silber: 5 Kg.
4) Silber 0.500%, Mindestgebühr pro Metallkonto und Gattung CHF 75.- pro Jahr.
5) Jährlicher Kontoauszug.
6) Bei einem physischen Bezug werden je nach Metall und Form Barrenaufschläge und/oder Mehrwertsteuern verrechnet.

Die aktuellen Zinssätze finden Sie unter
https://www.gkb.ch/de/ueber-uns/kontakt-services/konditionen/zinsen-konditionen/zinsen-konten

Für weitere Fragen ist Ihr Berater gerne für Sie da.

Devisentermingeschäft.
Mit einem Devisentermingeschäft kauft oder verkauft der Kunde einen Währungsbetrag an einem zukünftigen Fälligkeitstermin
zu einem heute verbindlich vereinbarten Umrechnungskurs. Devisentermingeschäfte werden ausserbörslich gehandelt und sind
eine unbedingte Verpflichtung der Vertragsparteien zur Zahlung oder Lieferung bei Fälligkeit des entsprechenden Kontraktes.
Termingeschäfte eignen sich hervorragend, um Kursrisiken auf zukünftigen Zahlungsströmen abzusichern. Bei entsprechender
Risikofähigkeit bieten sie aber auch die Möglichkeit, um gehebelt an der Entwicklung eines Wechselkurspaares zu partizipieren.

Devisentermingeschäfte werden im Devisenhandel ab CHF 50‘000.- Gegenwert abgeschlossen, wobei eine Laufzeit von 1 Wo-
che bis 12 Monaten üblich ist.

Devisentermingeschäfte sind margenpflichtige Geschäfte, erfordern spezielle formale Voraussetzungen und sind aufgrund ihrer
besonderen Merkmale und Risiken aufklärungspflichtig. Ihr Kundenberater ist für Sie da und hilft Ihnen kompetent weiter.
Diese Publikation wurde von der Graubündner Kantonalbank aufgrund von öffentlich zugänglichen Informationen, intern erarbeiteten Daten sowie
anderen unseres Erachtens verlässlichen Daten erstellt. Für deren Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann dennoch keine
Gewähr übernommen werden. Dem Anleger muss bewusst sein, dass die abgegebenen Informationen und Empfehlungen der Graubündner Kantonal-
bank sich in Anbetracht einer Veränderung des wirtschaftlichen Umfeldes jederzeit verändern können. Ein positiver Verlauf eines Wertpapiers in der
Vergangenheit ist kein Garant für eine ebenso positive Entwicklung in der Zukunft.
Diese Publikation darf nicht ohne Zustimmung der Graubündner Kantonalbank vervielfältigt oder an andere Personen verteilt werden, insbesondere
nicht direkt oder indirekt an Bürger oder Einwohner von Kanada, den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder anderen Ländern, in denen der
Vertrieb durch das Gesetz eingeschränkt ist. Wer diese Publikation erhält, sollte sich dieser Einschränkung bewusst sein und sich daran halten. Die Publi-
kation ist ausschliesslich für Informations- und Marketingzwecke verfasst worden und beinhaltet keine Empfehlung, kein Ansuchen oder Angebot,
irgendeine Währung, ein Wertpapier oder ein anderes Finanzprodukt zu kaufen oder zu verkaufen. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese
Publikation nicht eine ganzheitliche und anlegergerechte Beratung ersetzen kann. Allfällige Prospekte / wesentliche Anlegerinformationen erhalten Sie
kostenlos von Ihrem Kundenberater. Wir bitten Sie deshalb, bei einem zu treffenden Entscheid Kontakt mit Ihrem Kundenberater aufzunehmen.
Sie können auch lesen