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Hausgottesdienst zum ersten Adventssonntag Gla1 Glauben daheim feiern
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 2 Liebe Gemeindemitglieder in unserer Pfarrei St. Franziskus im Hohen Westerwald! Heute beginnen wir mit dem ersten Adventssonntag ein neues Kirchenjahr. Mir scheint, als ob die Welt schon vor Wochen den Advent begonnen hat. Lebkuchen und Spekulatius gibt es schon seit September. Vor zwei Wochen wurden schon hier und da die ersten Lichterketten installiert. Wer abends unterwegs ist oder auch nur aus dem Fenster schaut, sieht jetzt überall die Beleuchtung an den Fenstern, in den Vorgärten und an den Bäumen und Häuserfassaden. Kaum ein Haus, bei dem nicht wenigstens ein Lichterbogen im Fenster steht. Früher war der Advent eine dunkle Zeit. Es gab nicht diese „Lichternis“ überall. Die Menschen sparten sich das Licht für Weihnachten und den Christbaum auf – für das Fest, an dem das „Licht der Welt“ geboren wird. Die Wochen des Advents waren ja eigentlich als Fastenzeit gedacht – und da war auch „Fasten mit den Augen“ angesagt. Nur am Adventskranz wurde es Sonntag für Sonntag ein wenig heller, wenn die nächste Kerze angezündet wurde. Die Bräuche und Traditionen im Advent haben sich verändert. Manches Neue ist dazu gekommen im Lauf der Zeit – und in diesem Advent der Corona-Krise ist alles noch einmal ganz anders. Vielleicht auch dunkler, stiller und besinnlicher. Der Adventskranz hat jedoch immer noch seine Bedeutung. In den allermeisten Häusern ist er zu finden – und auch in unseren Kirchen. Es ist Tradition, dass er zum ersten Adventssonntag gesegnet wird. Ich lade Sie zu einem kleinen Segensritus und zum nachfolgenden Hausgottesdienst herzlich ein.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 3 Ob Sie für sich lesen, beten und meditieren – oder den Gottesdienst im Kreis der Familie feiern: Sie sind in der Gemeinschaft der Kirche und unserer Pfarrgemeinde aufgehoben. – Ich wünsche Ihnen einen gesegneten ersten Advent. Bleiben Sie gesund und in Gottes Hand! Ihre Gemeindereferentin Eva-Maria Henn Dieses Heft kann kostenfrei heruntergeladen werden: www.sankt-franziskus-ww.de Hausgottesdienst zum ersten Advent Lied aus dem Gotteslob Nr. 218, 1 + 2 (singen oder beten) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt. Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich an Rat. Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt. Sein Königtum ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit; all unsre Not zum End er bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt. Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 4 Wir beginnen unseren Gottesdienst + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Segnung des Adventskranzes: Mit der Segnung des Adventskranzes und seiner Kerzen beginnen wir die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Der grüne Kranz ist ein Zeichen für Hoffnung und Ewiges Leben; das Licht seiner Kerzen wird in den kommenden Wochen immer heller und strahlt in unsere manchmal so dunkle Welt hinein. So beten wir: Unser Gott, auch in diesem Jahr schenkst du uns die Freude des Advents. + Segne diesen Kranz mit seinen Kerzen. Er begleitet uns durch die Wochen auf Weihnachten zu. Sei du bei uns in dieser Zeit mit deinem Schutz und Segen. Das erbitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Lied Nr. 223,1 Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt. Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit. Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr. Kyrie Rufen wir den Herrn um sein Erbarmen und um seine Zuwendung an: Herr Jesus Christus, wir bereiten wir uns auf deine Ankunft vor – Herr, erbarme dich!
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 5 An Weihnachten kommst du in unsere Welt – Christus, erbarme dich! Du bringst Hoffnung und Frieden mit – Herr, erbarme dich! Der gute Gott erbarme sich unser, er verzeihe uns unsere Fehler und Schwächen und schenke uns einmal das ewige Leben. Amen. Gebet Unser Gott, du hast in Jesus begonnen, die Welt zu verwandeln. Am Beginn der Adventszeit bitten wir dich: Lass uns die kommenden Wochen wach und aufmerksam gehen und auf unsere Mitmenschen schauen. Dann können wir als deine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dabei helfen, unsere Welt zum Guten zu verändern – an dem Platz, wo du uns hingestellt hast. Wir loben dich und danken dir jetzt und immer. Amen. Wir hören die Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth: (1 Kor 1, 3 – 9) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, so dass euch kein Gnadenjahr fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 6 Er wird euch auch festigen bis ans Ende, so daß ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. Treu ist Gott, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. Wort des lebendigen Gottes. – Dank sei Gott! Lied Nr. 749, 1 + 3 In das Warten dieser Welt fällt ein strahlend helles Licht. Weit entfernt von dem Gedränge klingt die Stimme, die da spricht: Sehet auf, der Retter kommt. Wachet auf und seid bereit, denn der Herr erlöst sein Volk wunderbar zu seiner Zeit. Denn der Herr erlöst sein Volk wunderbar zu seiner Zeit. Neues Leben zieht dort ein, wo die Herzen müde sind. Gottes Geist weht durch das Land wie ein frischer Morgenwind. Sehet auf, der Retter kommt. Wachet auf und seid bereit, denn der Herr erlöst sein Volk wunderbar zu seiner Zeit. Denn der Herr erlöst sein Volk wunderbar zu seiner Zeit. Wir hören aus dem Markus-Evangelium: (Mk 13, 33 – 37) In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seht euch vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe: dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 7 Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. – Lob sei dir, Christus! Impuls Liebe Gemeindemitglieder, wenn Kirchgänger oder Kirchgängerinnen ehrlich sind, dann geben so manche zu, dass sie schon einmal bei einer Predigt eingeschlafen sind. Ein Institut für Kirchenforschung nennt da die Zahl von 40 %. Könnte es sein, dass auch Sie während eines Gottesdienstes gähnend auf die Uhr geschaut haben und in der Gefahr standen, weg zu dämmern? Ich gebe ehrlich zu: mir ist das auch schon passiert – und das vergesse ich nie: vor vielen Jahren beim Abschlussgottesdienstes des Katholikentages im Olympiastadion in München. Ich war dort mit einer Gruppe Jugendlicher und bin – sicher vor Übermüdung durch die Strapazen der voran gegangenen Tage – eingeschlafen. Und ich habe es auch einmal erlebt, wie ein Pater, der im Chorgestühl die Messe mitfeierte, plötzlich durch lautes Schnarchen auf sich aufmerksam machte. – Peinlich, wenn man sonst über die Wachsamkeit der Christen und Christinnen predigt – aber auch menschlich. Eigentlich müssten wir Glaubende eine „Wachgesellschaft“ sein. Jesus sagt uns im heutigen Evangelium „Seid also wachsam!“ Der Herr setzt uns als Wachposten ein. Wir sollen aufpassen und Meldung machen, wenn er kommt. Der heute beginnende Advent erinnert uns von neuem an die Wiederkunft des Herrn, die er uns voraus gesagt hat.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 8 Vor seinem endgültigen Kommen am Ende der Zeiten kommt Jesus jedoch sehr oft inkognito. Man kann ihn nicht sofort erkennen. Man braucht die Augen des Glaubens, um ihn wahrzunehmen. Jesus ist da, wenn wir beten. Er ist mitten unter uns, wenn wir – zurzeit auch nur mit Wenigen - zum Gottesdienst versammelt sind. Er begegnet uns in unseren Mitmenschen – besonders in denen, die arm dran sind: wenn das Fernsehen unsere Aufmerksamkeit auf die Notgebiete der Erde lenkt; wenn in diesen Wochen die Aktion ADVENIAT uns auf die große Armut in Lateinamerika hinweist; wenn wir eingeladen sind, fair gehandelte Waren aus dem Eine-Welt-Laden zu kaufen, um die Existenz der Erzeuger und Erzeugerinnen zu sichern – dann immer begegnen wir Jesus, der sich hinter den Gesichtern der Armen verbirgt. Und wir alle haben ihn schon gesehen, ohne ihn zu erkennen. Da können wir uns ein Beispiel nehmen an heiligen Menschen wie Martin, Elisabeth, Barbara, Nikolaus und Adolph Kolping nehmen, deren Gedenktage wir in diesen Wochen feiern. Sie hatten einen Blick für das verborgene Gesicht Jesu. Aber auch wir können unseren Blick dafür schärfen. Im Advent sind wir eingeladen, unsere Wachsamkeit von neuem zu prüfen. Es gibt viele Möglichkeiten dazu – gerade in dieser besonderen Zeit, wo wir aufeinander angewiesen sind. Natürlich müssen wir uns zunächst einmal für unsere Mitmenschen interessieren, damit wir helfen, unterstützen können – in der Familie, in unserem Umfeld. Und jede Begegnung – wenn auch jetzt gerade mit Distanz und Vorsicht – tut uns dann auch selbst gut. Und ist auch eine Begegnung mit Gott.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 9 Eigentlich können wir es uns gar nicht erlauben, gleichgültig und verschlafen durchs Leben zu gehen – und unser Glück und Heil zu verpassen. Der Ruf Jesu “Seid wachsam!“ ist eine Einladung zu einem sinnerfüllten Leben. Lasst uns wache Menschen sein – Jeder und Jede von uns an dem Platz, an den Gott uns hingestellt hat. Lied Nr. 221, 1 + 2 Kündet allen in der Not: Fasset Mut und habt Vertrauen. Bald wird kommen unser Gott; herrlich werdet ihr ihn schauen. Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil. Gott naht sich mit neuer Huld, dass wir uns zu ihm bekehren er will lösen unsre Schuld, ewig soll der Friede währen. Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil. Fürbitten Guter Gott, mit unseren ganz persönlichen Anliegen und in den Sorgen und Nöten unserer Welt kommen wir zu dir und bitten: Für alle, die trotz der momentanen Beschränkungen in Freude das kommende Weihnachtsfest erwarten - Wir bitten dich, erhöre uns! Für alle, die diese Adventszeit und das Weihnachtsfest zurückgezogen oder allein erleben – Wir bitten dich, erhöre uns!
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 10 Für alle, deren Leben dunkel ist durch Krankheit, Hunger, Krieg oder tägliche Gewalt – Wir bitten dich, erhöre uns! Für alle, die an dich glauben und für die, die dich suchen und noch nicht finden konnten – Wir bitten dich, erhöre uns! Für die Menschen, deren Leben durch Schicksalsschläge beeinflusst wurde, die unter der momentanen Krise besonders leiden – Wir bitten dich, erhöre uns! Für unsere Verstorbenen, die uns zu dir vorausgegangen sind in der Hoffnung auf ein Leben in deinem Licht – Wir bitten dich, erhöre uns! Und all unsere Bitten – die ausgesprochenen und die, die wir still im Herzen haben, fassen wir zusammen in dem Gebet, dass Jesus uns zu beten empfohlen hat: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Wir wollen auch die Gottesmutter um ihre Hilfe anrufen:
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 11 Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebendeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Bitten wir zum Schluss um Gottes Segen und Begleitung: Advent heißt: ausschauen nach Gott. Öffnen wir unser Herz für seine Ankunft in unserer Mitte: Gott, segne unsere Welt und was sie erfüllt. Segne die Wohnungen und Häuser, die wir bewohnen. Segne unser Aufstehen am Morgen und unser Hinlegen am Abend. Segne unser tägliches Arbeiten und Mühen. Segne diese Wochen auf Weihnachten zu. So segne uns und all unsere Lieben, die zu uns gehören: + Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Schlusslied Nr. 746 1 – 3 Maria, sei gegrüßet, du lichter Morgenstern! Der Glanz, der dich umfließet, verkündet uns den Herrn. Von jeder Makel rein, sollst du zum Menschenheile des Höchsten Mutter sein. Gott will, du sollst empfangen aus seiner Hand den Sohn; Der wird durch ihn gelangen auf Davids Herrscherthron, des Höchsten Sohn zugleich, wird dieser Jesus heißen; unendlich ist sein Reich. Den Sohn, den du empfangen, ersehnt die ganze Welt Mit heiligem Verlangen; denn er ist jener Held, der unsre Bande bricht und aus des Todes Schatten uns rufet an das Licht.
Glauben daheim feiern – 1. Adventssonntag 12
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