GLEICHWERTIGE LEBENSVERHÄLTNISSE FÖRDERN - ATTRAKTIVE REGIONEN GESTALTEN PROGRAMM

 
WEITER LESEN
STA DT
                                                   L A N D
                                                   P L U S

GLEICHWERTIGE LEBENSVERHÄLTNISSE
FÖRDERN - ATTRAKTIVE REGIONEN
GESTALTEN

PROGRAMM
STATUSKONFERENZ 2021 DER BMBF-

FÖRDERMASSNAHME „STADT-LAND-PLUS“

TERMIN
14. und 15. September 2021

ONLINE-KONFERENZ

INHALT
1. Veranstaltungstag: 14.09.2021   2. Veranstaltungstag: 15.09.2021

   Programm:         Seite 3          Programm:         Seite 4

   Stadt und Land:   Seite 5          Themenräume:      Seite 8-9

   Themenräume:      Seite 6-7

                                                                      1
STA DT
                                                                                   L A N D
                                                                                   P L U S

GLEICHWERTIGE LEBENSVERHÄLTNISSE
FÖRDERN - ATTRAKTIVE REGIONEN
GESTALTEN
Zielsetzung der Statuskonferenz 2021 der            spezifischen, komplexen Fragestellungen leicht
BMBF-Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus ist             ins Hintertreffen geraten. Geeignete Bewer-
eine thematische Einordnung und Diskussion          tungskriterien für das Maß der Gleichwertig-
der Stadt-Land-Thematik vor dem Hintergrund         keit sowie für gerechtes und verträgliches,
des Leitthemas „Gleichwertige Lebensverhält-        nachhaltiges Wachstum müssen und können
nisse fördern – attraktive Regionen gestalten.“     nur gemeinsam gefunden werden.
Das im Grundgesetz verankerte Postulat der
Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist         Silvia Hennig, neuland 21, und Prof. Dr. Gernot
zentraler Leitgedanke der Raumentwicklung           Wagner, New York University, werden zu Be-
und des Ausgleichs zwischen Stadt und Land.         ginn der Veranstaltung in die Thematik „Stadt
Er schließt die Debatten über Gerechtigkeit und     und Land: Wem gehört die Zukunft?“ einführen
Werte ein und muss zwingend von allen Projek-       und anschließend mit der regionalen Politik,
ten der Fördermaßnahme mitgedacht werden.           Wissenschaft und Gesellschaft diskutieren,
                                                    inwiefern Stadt und Land gleich sind.
Eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und
Land muss auf einen „Ausgleich räumlicher           Danach wird in vier Themenräumen anhand
und struktureller Ungleichgewichte“ (§2 Abs. 2      beispielhafter Ansätze aus den Verbundvor-
ROG) nicht nur zwischen sondern auch inner-         haben die Frage diskutiert, wie die Gleichwer-
halb von Regionen hinwirken – u.a. im Rahmen        tigkeit der Lebensverhältnisse als ein Maßstab
von Ausgleichsmechanismen. Dabei darf die           bei der Gestaltung attraktiver Regionen beach-
strategische Zielsetzung nicht abstrakt bleiben,    tet und gefördert werden kann.
sondern muss im Kontext konkreter Maßnah-
men zielführend diskutiert werden.                  Zudem steht der direkte Austausch der Ver-
                                                    bundprojekte im Vordergrund - trotz des digi-
Stadt-Land-Beziehungen sind kein Nullsum-           talen Formats. Das wird durch eine „visuelle
menspiel - sie lassen sich erfolgreich gestalten,   Reise durch die „Stadt-Land-Plus“-Landschaft
wenn alle Beteiligten plausibel einen Nutzen        mithilfe von Video-Pitches aller Verbundvor-
daraus ziehen. Das Credo muss immer lauten:         haben und einen anschließenden Austausch
Gemeinsam stärker, nachhaltiger, innovativer,       zu den einzelnen Vorhaben in Projekträumen
effektiver und sozialer. Dies kann gerade bei       ermöglicht.

2
STA DT
                                                                                      L A N D
                                                                                      P L U S

PROGRAMM                                           DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021

        Begrüßung und Einführung                             Visuelle Reise durch die „Stadt-
13.00                                                15.00
                                                             Land-Plus“ Landschaft (Teil 1)
             r. Vera Grimm
            D
            Bundesministerium für Bildung und                    Video-Pitches
            Forschung (BMBF)
                                                                  ustausch mit einzelnen Verbund-
                                                                 A
            Katrin Fahrenkrug
                                                                 vorhaben in Projekträumen
             Institut Raum & Energie, Quer-
             schnittsvorhaben Stadt-Land-Plus
                                                     16.00   Pause

        Stadt und Land: Wem gehört die
13.20                                                16.15   Parallele Themenräume
        Zukunft?
             ilvia Hennig
            S                                                     hemenraum 1:
                                                                 T
            neuland21                                            Siedlungsentwicklung und Flä-
                                                                 chennutzung — Multicodierung
             rof. Dr. Gernot Wagner
            P                                                   als Chance für Gleichwertigkeit
             New York University, Autor des
             Buches „Stadt Land Klima“                           Moderation: Katrin Fahrenkrug,
                                                                 Institut Raum & Energie und
        Streitgespräch: Sind Stadt und Land                      Dr. Uwe Ferber, StadtLand GmbH
13.50   gleich? mit
                                                                 Inputs: Vertreter*innen der
            Silvia Hennig, Gernot Wagner                        Verbundvorhaben NaTourHuKi,
           Petra Bülow                                         KoOpRegioN und OLGA
             Bürgermeisterin Gemeinde
             Hollingstedt                                        Vertiefende Arbeitsgruppen
            Prof. Dr. Peter Dehne                               Themenraum 2:
             Hochschule Neubrandenburg                            Indikatoren — ist Gleichwertig-
                                                                  keit messbar?
            Dr. Stefan Fassbinder
             Oberbürgermeister Hansestadt
                                                                 Moderation: Dr. Stephan Bartke,
             Greifswald
                                                                 Umweltbundesamt und Lutke
            Dr. Rupert Kawka                                    Blecken, Institut Raum & Energie
             Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
             Raumforschung, Leiter Referat                       Inputs: Verbundvorhaben Stadt-
             Raumentwicklung                                     LandNavi und NEILA, Forschungs-
                                                                 vorhaben „Stadt & Land“ und
             r. Kirsten Witte
            D
                                                                 Begleitvorhaben „Stadt-Land-Plus“
            Bertelsmann Stiftung, Leiterin Pro-
            gramm LebensWerte Kommune
                                                                 Vertiefende Arbeitsgruppen

14.45   Pause                                        17.45   Ende des ersten Veranstaltungstags

                                                             Moderation:
                                                             Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie

3
STA DT
                                                                                  L A N D
                                                                                  P L U S

PROGRAMM                                   MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 2021

        Begrüßung und Zwischenfazit des                      Themenraum 4:
9.00
        ersten Tages                                          Transdisziplinäre Kommunikati-
                                                              on und Co-Design für gleichwer-
            Dr. Stephan Bartke
                                                              tige Lebensverhältnisse
             Umweltbundesamt, Querschnitts-
             vorhaben Stadt-Land-Plus
                                                             Moderation: Katrin Fahrenkrug,
                                                             Institut Raum & Energie und Dr.
        Visuelle Reise durch die „Stadt-                     Stephan Bartke, Umweltbundesamt
9.15    Land-Plus Landschaft“ (Teil 2)
                                                             Inputs: Verbundvorhaben SUSTIL,
            Video-Pitches
                                                             VorAB und VoCo
            Austausch mit einzelnen Verbund-
                                                             Vertiefende Arbeitsgruppen
            vorhaben in Projekträumen

10.15   Pause
                                                         Abschlusspanel: Botschaften aus
                                                 12.00   Stadt-Land-Plus für gleichwertige
10.30   Parallele Themenräume                            Lebensverhältnisse

             hemenraum 3:
            T                                                 ommentare aus den vier Themen-
                                                             K
            Resilienz in dynamischen Zei-                    räumen
            ten — Treiber für Gleichwertig-
            keit?
                                                         Ausblick auf weitere Aktivitäten
                                                 12.20   der Fördermaßnahme
            Moderation: Dr. Uwe Ferber, Stadt-
            Land GmbH und Julia Reiß, Institut
            Raum & Energie

            Inputs: Verbundvorhaben DAZWI-       12.30   Ende der Online-Statuskonferenz
            SCHEN, KOPOS und reGIOcycle

            Vertiefende Arbeitsgruppen

                                                         Moderation:
                                                         Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie

4
STA DT
                                                                                    L A N D
                                                                                    P L U S

STADT UND LAND:       DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021

WEM GEHÖRT DIE ZUKUNFT?
 ilvia Hennig
S                                                   rof. Dr. Gernot Wagner
                                                   P
Gründerin und Geschäftsführerin von neuland 21      New York University, Autor des Buches „Stadt
                                                    Land Klima“
Silvia Hennig macht sich mit neuland 21 stark
für die Zukunft des ländlichen Raums im digi-      Gernot Wagner, Niederösterreicher, lebt und
talen Zeitalter. Frau Hennig hat Geschichte und    forscht seit mehr als 20 Jahren in den USA.
Literatur an der Universität Potsdam und Pu-       Nach Stationen in Harvard, Stanford und
blic Policy an der Harvard University studiert.    Columbia lehrt der Klimaökonom heute an
Berufliche Stationen führten sie ins EU-Par-       der New York University und schreibt die Risky
lament, wo sie an Horizon 2020 mitarbeitete,       Climate Kolumne für Bloomberg. Mit seinem
zur OECD nach Paris und zum Ministerium            Buch „Stadt Land Klima“ legt er ein klares
für Arbeit und Soziales nach Berlin, wo sie am     Plädoyer für ein Leben in der Stadt vor und
Weißbuch 4.0 mitwirkte. Selbst auf dem Land        begründet, warum wir nur mit einem urbanen
großgeworden ist ihr wichtig, dass Innovation      Leben die Erde retten.
und Digitalisierung nicht an unseren Stadt-
grenzen haltmachen.

STREITGESPRÄCH:         DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021

SIND STADT UND LAND GLEICH?
Die einen werden sofort antworten: „Diese          Diese Fragen wollen wir nach den Statements
Frage ist absurd“. Andere werden ihre Antwort      von Silvia Hennig, neuland21 und Prof. Dr. Ger-
so formulieren: „Natürlich sind sie nicht gleich   not Wagner von der New York University, Autor
und die Lebenswelten grundverschieden“.            des Buches „Stadt Land Klima“, diskutieren mit
Wieder andere werden differenzieren, dass
die Übergänge fließend sind und in jedem Fall          Petra Bülow
gleiche Anforderungen zu stellen sind, etwa             Bürgermeisterin Gemeinde Hollingstedt
an die Daseinsvorsorge. – Aber: Welche Bilder
                                                       Prof. Dr. Peter Dehne
haben wir in den Köpfen, wenn wir Antworten
                                                        Hochschule Neubrandenburg
auf diese Frage geben, wenn wir von Stadt
und Land sprechen? Was sind Unterschei-                Dr. Stefan Fassbinder
dungsmerkmale, auf die wir uns verständigen             Oberbürgermeister Hansestadt Greifswald
können? Und: beruhen ungleiche oder auch
                                                       Dr. Rupert Kawka
nicht gleichwertige Lebensverhältnisse auf
                                                        Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor-
einer grundsätzlichen „Ungleichheit“ von Stadt
                                                        schung, Leiter Referat Raumentwicklung
und Land? Wo müssen wir dann ansetzen, um
gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen?          r. Kirsten Witte
                                                       D
                                                       Bertelsmann Stiftung, Leiterin Programm
                                                       LebensWerte Kommune

5
STA DT
                                                                                   L A N D
                                                                                   P L U S

THEMENRÄUME                                                     DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021

         THEMENRAUM 1:
         SIEDLUNGSENTWICKLUNG UND FLÄCHENNUTZUNG —
         MULTICODIERUNG ALS CHANCE FÜR GLEICHWERTIGKEIT“

Hintergrund und Zielsetzung                         Interessen hat Multicodierung das Potenzial,
Multicodierung wird im Prinzip als eine sinn-       Fläche in unterschiedlichen sektoralen Planun-
volle Überlagerung und Verknüpfung verschie-        gen zu verankern und auch die Wertschätzung
dener Funktionen definiert. Sie ist daher eine      durch die Bevölkerung zu erhöhen.
Strategie für eine effizientere, also flächenspa-
rende oder aber auf denselben Flächen mehr          Wir möchten mit Ihnen diskutieren, ob sich
Co-Benefits erzielende Flächennutzung. Dabei        daraus auch neue Chancen für die Förderung
ist wichtig, dass die Berücksichtigung unter-       und Gewährleistung gleichwertiger Lebensver-
schiedlicher Interessen an der Fläche – über        hältnisse ergeben.
die Funktionalität hinaus – ein wesentliches
Charakteristikum von Multicodierung ist. Da-        Moderation
durch entstehen ungewohnte Kooperationen.           Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie
Durch diese Integration der unterschiedlichen       Dr. Uwe Ferber, StadtLand GmbH

       EINFÜHRENDE BEITRÄGE DER VERBUNDVORHABEN

       NaTourHuKi: Konfliktlösungen für einen nachhaltigen Tourismus im Regional-
       park Rhein-Main
       Die Nachfrage regionaler Erholungs- und Tourismusangebote wird im Rhein-
       Main-Gebiet weiter zunehmen. Schon heute ist dieser sensible Naturraum durch
       Verkehrsinfrastruktur und Siedlungsentwicklung stark belastet. Eine nachhaltige
       Tourismusstrategie soll Flächennutzungskonflikte entschärfen.

       KoOpRegioN: Kommunale Kooperationsoptionen für die nachhaltige Flächennut-
       zung in der Region Nordschwarzwald
       Ziel ist es, gemeinsam auf regionaler Ebene eine Strategie zu entwickeln, die folgen-
       de drei Handlungsebenen praxisnah miteinander verbindet: Flächenmanagement,
       Nachhaltigkeit und interkommunale Kooperation. Hierzu sollen Handlungsoptionen
       erarbeitet werden, indem Akteurs- und Konfliktkonstellationen analysiert sowie
       Hemmnisse und Handlungsnotwendigkeiten herausgearbeitet werden.

       OLGA: Optimierung der Landnutzung an Gewässern und auf Agrarflächen in der
       Region Dresden
       Für die nachhaltige Entwicklung von Regionen ist es wichtig, wachsende ökono-
       mische und soziale Unterschiede zwischen Land und Stadt auszugleichen. OLGA
       initiiert Stadt-Land-Kooperationen in der Region Dresden und trägt zu einer Vernet-
       zung regionaler Akteure, zur Aufwertung von Ökosystemleistungen, zur Stärkung
       von regionalen Wirtschaftskreisläufen und zu einem gegenseitigen Verständnis in
       der Bevölkerung bei.

6
STA DT
                                                                                 L A N D
                                                                                 P L U S

                                                              DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021

        THEMENRAUM 2:
        INDIKATOREN — IST GLEICHWERTIGKEIT MESSBAR?“

Hintergrund und Zielsetzung                       samer Freiflächen oder die Belastung mit Lärm-
                                                  oder Luftschadstoffen zeigt ein anderes Bild.
Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnis-
se stellt seit fünf Jahrzehnten eines der wich-   Aus diesem Grund wollen wir diskutieren,
tigsten Ziele der Raumentwicklungspolitik dar.    welche Voraussetzungen geschaffen werden
Verschiedene Kriterien der Lebensbereiche         müssen, um Gleichwertigkeit insbesondere
Wohnen und Arbeiten, Mobilität sowie Freizeit     unter Einbezug der Umweltaspekte messbar
und Erholung sind für eine Bewertung der          zu machen, und welche Indikatoren auf den
Gleichwertigkeit von Bedeutung. Existierende      unterschiedlichen Skalenebenen dafür not-
Indikatorensysteme zielen aber in der Regel       wendig sind. Zudem ist relevant, wie notwen-
vornehmlich auf sozio-ökonomische Aspekte         dige Qualitäten beschrieben, Ziele festgelegt
ab. Die stadtregionale, interkommunale Ebene      und diese adäquat über Indikatoren messbar
und die aus Nachhaltigkeitssicht wichtigen Um-    gemacht werden können.
weltaspekte spielen hingegen kaum eine Rolle.
                                                  Moderation
Sind gleichwertige Lebensverhältnisse hier etwa   Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt
schon erreicht? Die Verteilung erholungswirk-     Lutke Blecken, Institut Raum & Energie

       EINFÜHRENDE BEITRÄGE

       StadtLandNavi: Kulturlandschaft ressourcenschonend managen
       StadtLandNavi erarbeitet ein auf Indikatoren beruhendes Monitoringsystem für die
       Region Leipzig-Westsachsen, das regionale Entwicklungen in Bezug auf Wohnungs-
       bau und Kulturlandschaft darstellt und bewertet.

       NEILA: Nachhaltige Entwicklung durch Interkommunales Landmanagement
       NEILA nutzt Indikatoren für ein interkommunales Flächenmonitoring in der :rak-Re-
       gion (Bundesstadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Ahrweiler).

       Erhebung genutzter Indikatoren in der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“
       Viele Verbundvorhaben in der Fördermaßnahme arbeiten an der Entwicklung einer
       Indikatorenbasis für Monitoringsysteme. Durch das Begleitvorhaben erfolgte eine
       Erhebung der entwickelten und/oder genutzten Indikatoren.

       Forschungsvorhaben „Stadt und Land: Gleichwertige Lebvensverhältnisse“
       Das Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes operationalisiert Umweltbelan-
       ge zur Gewährleistung gleichwertiger Lebensverhältnisse durch ein Set an umwelt-
       bezogenen Indikatoren.

7
STA DT
                                                                                 L A N D
                                                                                 P L U S

                                                            MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 2021

        THEMENRAUM 3:
        RESILIENZ IN DYNAMISCHEN ZEITEN — TREIBER FÜR
        GLEICHWERTIGKEIT?

Hintergrund und Zielsetzung                      resilientes Bauen und Wirtschaften gilt es nicht
Resilienz, das heißt Anpassungs- und Reak-       zuletzt auch die Organisationsformen mit oft
tionsfähigkeit bei Veränderung maßgeblicher      hohem Beharrungsvermögen zu betrachten.
Rahmenbedingen und Herausforderungen, ist
bereits im Zusammenhang mit dem Klimawan-        Besonderes Interesse gilt der Frage, ob koope-
del bzw. der Klimaanpassung, spätestens aber     rative Arbeitsweisen im Stadt-Land-Kontext
mit Corona bei allen Entwicklungsaufgaben        die regionale Resilienz stärken und ob sie da-
in den Fokus gerückt. Dies gilt in besonderem    mit auch zur Erreichung und Sicherung gleich-
Maße, wenn Raumstrukturen betroffen sind,        wertiger Lebensverhältnisse beitragen können.
deren Anpassung naturgemäß meist über
längere Zeiträume erfolgt und aufwändig ist.
Dies zeigte sich zuletzt auch schmerzlich in     Moderation
den vom Hochwasser betroffenen Regionen.         Dr. Uwe Ferber, StadtLand GmbH
Neben daraus erwachsenen Anforderungen an        Julia Reiß, Institut Raum & Energie

      EINFÜHRENDE BEITRÄGE DER VERBUNDVORHABEN

      DAZWISCHEN: Strukturwandel im Rheinischen Revier zukunftsorientiert gestalten
      Die raumgreifenden Strukturveränderungen des Rheinischen Reviers aufgrund des
      Kohleausstiegs führen zu Herausforderungen und Chancen für die zukunftsfähige
      Freiraum-, Dorf- und Stadtentwicklung. Das Projekt versteht sich als Anpassungslabor
      an die Strukturveränderungen. Dabei wird die siedlungsräumliche Entwicklung in Ein-
      klang mit zukunftsfähigen Mobilitäts-, Verkehrs- und Freiraumstrukturen gebracht.

      KOPOS: Neue Kooperationen für eine nachhaltige Landnutzung und Nahrungs-
      versorgung in Stadt und Land
      Regionale Nahrungsversorgung war lange ein wichtiger Bestandteil der Beziehun-
      gen zwischen Stadt und Land. Durch die Globalisierung der Agrarsysteme werden
      Städte jedoch kaum noch aus dem Umland ernährt. Eine stärkere Wiederanbin-
      dung kann einen Beitrag zur regionalen Nachhaltigkeitstransformation leisten und
      umweltfreundlichere, resiliente Versorgungsstrukturen aufbauen.

      reGIOcycle: Nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen in der Region
      Augsburg
      reGIOcycle hat die Vermeidung, Substitution und nachhaltige Kreislaufwirtschaft
      von Kunststoffen zum Ziel. Im Fokus steht die Entwicklung und Erprobung eines
      praktikablen Konzepts zur nachhaltigen regionalen Kreislaufwirtschaft in der Region
      Augsburg, unter Mitwirkung verschiedener Stakeholder aus Kommunen, Landkrei-
      sen, Forschungseinrichtungen, Zivilgesellschaft und lokal agierender Unternehmen.

8
STA DT
                                                                                     L A N D
                                                                                     P L U S

                                                               MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 2021

         THEMENRAUM 4
         TRANSDISZIPLINÄRE KOMMUNIKATION UND CO-DESIGN
         FÜR GLEICHWERTIGE LEBENSVERHÄLTNISSE

Hintergrund und Zielsetzung                         Das Co-Design (auch partizipatives oder ko-
Gleichwertige Lebensverhältnisse können nur         operatives Design) ist der Versuch, alle Beteilig-
geschaffen und gesichert werden, wenn die           ten in den Prozess einzubeziehen um sicherzu-
Menschen in Stadt und Land eine gemeinsame          stellen, dass das Ergebnis ihren Anforderungen
Grundüberzeugung von der wechselseitigen            entspricht und nutzbar ist. Die kommunikative
Abhängigkeit und damit von der Notwendigkeit        Zusammenarbeit schafft Ergebnisse, die die
haben, alle Teilräume in ihrer Leistungsfähigkeit   Lebenswelten der Betroffenen besser berück-
zu sichern. Dies erfordert neben den notwendi-      sichtigen und so ihre praktischen, kulturellen
gen politischen Ausgleichsbemühungen Kom-           und emotionalen Überlegungen aufgreifen.
munikation und Co-Design von Entwicklungen.         So wird die Demokratisierung der Entwicklung
                                                    unterstützt.
Die Kommunikation hat drei Zielrichtungen:
Schaffung der gemeinsamen Grundüberzeugung
zur wechselseitigen Abhängigkeit von Stadt und
Land, in Richtung Politik Einforderung von Aus-     Moderation
gleichsleistungen, intern Motivation zum Eigenen-   Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie
gagement und Sicherung des Selbstwertgefühls.       Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt

       EINFÜHRENDE BEITRÄGE DER VERBUNDVORHABEN

       SUSTIL: Szenarien zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Stadt und Land-
       kreis Lüneburg
       SUSTIL entwickelt Szenarien und Handlungsoptionen mit Fokus auf die UN-Nach-
       haltigkeitsziele. Ökonomische Steuerungsmaßnahmen werden mit dem Ziel einer
       effizienten Beschränkung der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen erprobt
       und die Auswirkungen dieser Instrumente auf den Interessenausgleich zwischen
       Akteursgruppen und Räumen (Stadt und ländlicher Raum) betrachtet.

       VorAB: Avantgardistische Ansätze für eine nachhaltige Regionalentwicklung
       VorAB erforscht Blockaden sowie Handlungspraktiken und entwirft Strukturinnova-
       tionen für eine faire, resiliente Land- und Ressourcennutzung in der Region Lübeck.
       Gemeinsam mit avantgardistischen Akteuren werden transformative und regional-
       wirtschaftliche Praktiken für die Region und Vernetzungen über sie hinaus aufgebaut.

       VoCo: Nachhaltige Stadt-Land-Wertschöpfungsketten nachhaltig gestalten
       Im Projekt entwickelte Bildungsangebote verknüpfen Erlebnis- und Lernorte mit
       Projekten nachhaltiger Landnutzung. Die praxisnahe Aufbereitung der Erfahrun-
       gen und Ergebnisse bezüglich nachhaltiger Wertschöpfung werden als „Lessons
       learned“ in Broschüren und Leitfäden zur Verfügung gestellt.

9
STA DT
                                                    L A N D
                                                    P L U S

KONTAKT

          Bundesministerium für Bildung und Forschung
          Dr. Vera Grimm
          Dienstsitz Bonn
          Heinemannstraße 2 | 53175 Bonn
          Tel.: 0228 99570
          bmbf@bmbf.bund.de

          Projektträgerschaft Ressourcen, Kreislaufwirt-
          schaft und Geoforschung, Projektträger Jülich

          Dr. Kristina Groß
          Zimmerstraße 26-27 | 10969 Berlin
          Tel.: 030 20199-539
          k.gross@fz-juelich.de

          Umweltbundesamt
          Dr. Stephan Bartke
          Wörlitzer Platz 1 | 06844 Dessau-Roßlau
          Tel.: 0340 2103-2612
          stephan.bartke@uba.de

          Raum & Energie
          Institut für Planung,
          Kommunikation und
          Prozessmanagement GmbH
          Katrin Fahrenkrug, M. A.
          Lülanden 98 | 22880 Wedel
          Tel.: 04103 160-41
          fahrenkrug@raum-energie.de

          StadtLand GmbH
          Dr.-Ing. Uwe Ferber
          Pfaffendorfer Straße 26 | 04105 Leipzig
          Tel.: 0341 48070-26
          uwe.ferber@stadtland.eu

                                                           10
Sie können auch lesen