Grünbuch Energieeffizienz - Einleitung / Hintergrund Plenarveranstaltung am 04.10.2016 in Berlin - BMWi

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Grünbuch Energieeffizienz
Energieeffizienz
Einleitung / Hintergrund

Plenarveranstaltung am 04.10.2016 in Berlin
Überblick Energiewende

                 Energiewende

            Erneuer-
                           Energie-
              bare
                           effizienz
            Energien
Ziele der Energiewende
                                           Stand
                                                       2020     2025      2030     2035     2040         2050
                                           2015
                 % Minderung

                                                                                                                    Quelle: Bundesregierung 2010, BMU/BMWi 2014, BMWi 2015,
                                                                          -55
   Klima         Treibhausgas-             -27,2%      -40                                  -70       -80 bis -95
                 emissionen (vs. 1990)

                                                                                                                    AGEE-Stat 2014, AGEB 2015, BMWi 2016; * Stand 2014
                 % Anteil Brutto-                                                                            80
                                            31,6%                         50     55 to 60   65
   Erneuerbare   stromverbrauch                         35     40 to 45
   Energien      % Anteil Brutto-
                                            14,9%       18                                                   60
                 endenergieverbrauch                                                        45
                                                                          30
                  % Primär-                            -20
                  energieverbrauch          - 7,6%                                                           -50
                  (vs. 2008)
    Energie-      Endenergie-              1,3% p.a.           Durchschnittlich +2,1% p.a. (2008-2050)
    effizienz     produktivität (vs. 2008)
                  Gebäudesanierung         ~1% p.a.           Verdopplung Sanierungsrate: 1%       2% p.a.
                 % Primärenergiebedarf -14,8%.                                                           - 80
                 Gebäude (vs. 2008) *
                 % Energieverbrauch im
                                             1,3%       -10                                                  -40
                 Verkehr (vs. 2005)

Die Energiewende verfolgt eine transparente, langfristige Strategie mit spezifischen Zielen.
Bestandsaufnahme: Handlungsbedarf
Senkung Primärenergieverbrauch
                          •   bis 2015 Reduktion
                              des Primärenergie-
                              verbrauchs um 7,5 %
                              ggü. 2008
                          •   Expertenkommission
                              „Energie der Zukunft“:
                              Verdreifachung der
                              jährlichen Fortschritte
                              notwendig, um 2050-
                              Ziel zu erreichen
Sektorkopplung – Effizienz und
Erneuerbare zusammen denken
Digitalisierung – Chancen und Risiken für
Energieeffizienz

      Effizienz-
      Assistent

      Tarif-
      Automatik
Gesamtwirtschaftliche Vorteile von
Energieeffizienz
Zunahme der Beschäftigung in einzelnen Sektoren durch Effizienzmaßnahmen

                                                      •   Potenzial für
                                                          190.000
                                                          Vollzeitstellen bis
                                                          2020 durch
                                                          Energieeffizienz-
                                                          maßnahmen
                                                      •   zusätzliche
                                                          Investitionen in
                                                          Höhe von mehr
                                                          als 100 Mrd. € in
                                                          Deutschland
                                                          wahrscheinlich
Gesamtwirtschaftliche Vorteile von
Energieeffizienz
Vermiedene Importausgaben für Erdgas und Steinkohle gegenüber dem BAU-Szenario

             3                                                                                                       IEA: ohne bisher getätigte
                                                                 2,4
                                                                                                                     Energieeffizienz-
            2,5
                                                                                         2,2                         investitionen hätte
                                        2                                                                            Deutschland für fossile
             2                                                                                                 1,8
                                                     1,6
                                                           1,7                                                       Brennstoffe im Jahr 2014
                                                                                   1,5
                                                                                                                     30 Mrd. US-Dollar mehr
Mrd. Euro

            1,5                                                              1,3                         1,3
                            1,1
                                  1,2                                                                                ausgeben müssen.
                                                                                                     1
             1                                                                                 0,8
                                               0,7
                                                                       0,6
                                                                                                                     Referenz
            0,5       0,4
                                                                                                                     Effizienz plus
                                                                                                                     Energiekonzept
             0
                            2020                     2030                    2040                    2050            WWF
             Quelle: Agora Energiewende 2014
Vorteile von Energieeffizienz für
Verbraucher (Industrie und Gewerbe)

                                                                            Energieeffizienz-
                                                                            potenziale liegen
                                                                            in fast allen
                                                                            Energie-
                                                                            anwendungs-
                                                                            bereichen, z. B.
                                                                            bei branchen-
                                                                            übergreifenden
                                                                            Querschnitts-
                                                                            technologien in
                                                                            Unternehmen.

                 Quelle: Initiative Energieeffizienz, dena, Stand 06/2014
Vorteile von Energieeffizienz für
Verbraucher (private Haushalte)
                                                                           •   Haushaltsgeräte sind für rund
                                                                               50 Prozent der Stromkosten im
                                                                               Haushalt verantwortlich.
                                                                           •   Wer alte Geräte durch
                                                                               moderne, energieeffiziente
                                                                               Modelle ersetzt, senkt die
                                                                               Kosten für Strom und Wasser
                                                                               deutlich.
                                                                           •   Wird eine klassische
                                                                               Haushaltsausstattung mit
                                                                               Durchschnittsgeräten aus dem
                                                                               Jahr 2005 durch neue energie-
                                                                               effiziente Produkte ersetzt,
                                                                               kann das pro Jahr 270 Euro
                                                                               sparen.
                Quelle: Initiative Energieeffizienz, dena, Stand 06/2014
Energieeffizienz als zusätzlicher
Energieträger

         Primärenergieverbrauch in Deutschland 2015
                                                          0,5%
                                                   7,5%                  Erneuerbare
            12,6%
                                                            12,6%
                                         11,9%                           Mineralöl

                                                                         Erdgas
                     Erneuerbare
                                       12,7%                             Steinkohle
                     Konventionelle
                                                                 33,8%   Braunkohle

                                                                         Kernenergie
 87,4%                                           21%
                                                                         Andere
Konsultationsprozess zum Grünbuch
Energieeffizienz
•   Konsultationsprozess zur Diskussion des Grünbuchs und gemeinsamer Erarbeitung
    von Lösungsansätzen
•   Elemente des Konsultationsprozesses:
      •   Online-Konsultation bis 31.10.2016
          www.gruenbuch-energieeffizienz.de
          Auch Sie können noch an der Abstimmung teilnehmen!

      •   Energiewende Plattform Energieeffizienz

      •   Regionale Dialogveranstaltungen:
           Dortmund: 29.09.2016 Hamburg: 06.10.2016

           Stuttgart: 11.10.2016   Dresden: 12.10.2016

•   Ableitung von Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für eine mittel- bis
    langfristige Effizienzstrategie
Grünbuch Energieeffizienz
Instrumentarium der Energieeffizienzpolitik

Plenarveranstaltung am 04.10.2016 in Berlin
Efficiency First
Efficiency First

                    strategisches Planungs-
      Kosten-             instrument
   optimierung &
                                              gesetzliche Verankerung
   Dekarbonisie-
    rungseffekt

                       klare Zielvorgaben
                                                  Verstärkung der
    Umsetzung der                                    nationalen
    Energiewende                                  Energieeffizienz-
                                                    Instrumente
Der Dreiklang der Energiewende

        Haus mit Dämmung         Haus mit Dämmung       Haus mit Dämmung
                                 und Solarkollektoren   und Solarkollektoren
                                                        und Wärmepumpe

• In allen Sektoren muss der Energiebedarf deutlich und dauerhaft verringert werden.
• Direkte Nutzung erneuerbarer Energien.
• Erneuerbarer Strom wird z. B. auch für Wärme - oder Verkehr und Industrie effizient
  eingesetzt.
Efficiency First führt zu einer
Kostenoptimierung der Energiewende
Gesamtkosten für Stromerzeugung und -transport

                                                                                             Die Kosteneffizienz
                                                                                             der Energiewende
                                                                                             wird erhöht, weniger
                                                                                             Verbrauch bedeutet
                                                                                             auch weniger
                                                                                             Kosten für
                                                                                             Erzeugungskapazitä
                                                                                             ten, Infrastruktur
                                                                                             und (fossile)
                                                                                             Brennstoffe.

                       Quelle: Prognos AG und Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW). Übersicht der zu erwartenden
                       Gesamtkosten in den Bereichen Stromerzeugung und -transport bei Umsetzung der Energieeffizienz-Ziele des Energiekonzepts
                       (das Energiekonzeptszenario geht von einer Reduktion des Stromverbrauchs zwischen 2011 und 2050 um 20 Prozent aus) im
                       Vergleich zu einem „Business-as-usual“-Szenario (BAU).
Planung des Energiesystems
auf Basis der Nachfrage
                             Mit Efficiency
                             First wird die
                             Planung und
                             Organisation des
                             Energiesystems
                             vorrangig von der
                             Nachfrageseite
                             her gedacht.
Efficiency First als Planungsprinzip

           Energieeffizienz   Erneuerbare        Ausbau von
                               Energien        konventionellen
                                               Kraftwerken und
                                                    Netzen

• „Loading Order“ aus Kalifornien, ein Beispiel für Efficiency First in der Praxis
• Erst nach Investitionen in die Energieeffizienz, können erneuerbare Energien zugebaut
  werden. Konventionelle Erzeugungskapazitäten und Netzinfrastruktur erfolgen als
  letzter Schritt.
Status quo Energieeffizienzrecht

                   EE              EnEG
 EnVKG           WärmeG

         EnVKV             EDL-G
                                      EnEV

                  Heiz-
   PKW-          kostenV                     u.a. EEG,
   EnVKV                                       EnWG
Mögliches Energieeffizienzrecht
perspektivisch

       Allgemeiner Teil – Ziele, Definitionen, Leitprinzip
                    EE                    EnEG
 EnVKG           WärmeG

            EnVKV                EDL-G
                                                EnEV

                      Heiz-
    PKW-             kostenV                                 u.a. EEG,
    EnVKV                                                      EnWG
Energieeffizienzpolitik der
Bundesregierung
Instrumente der Effizienzpolitik:
Status Quo

  Information &     Finanzielle Förderung   Ordnungsrecht      Preissteuerung   Mengensteuerung    Forschung &
     Beratung                                                                                      Entwicklung

Bereitstellung      KfW-CO2-Gebäude-        gesetzliche        Energieabgabe    EU-Emissions-     breit angelegte
von Informationen   Sanierungsprogramm      Anforderungen      Stromsteuer,     handel            und gut
durch die           Marktanreizprogramm     an Gebäude-        Kfz-Steuer                         vernetzte
öffentliche Hand                            qualität und                                          Energie-
                    KfW-Förderprogramm      Energieverbrauch   LKW-Maut                           forschung
Beratungs-          industrielle Abwärme
angebote                                    für Neubauten
                    BAFA-Förderprogramm     und Sanierungen
umfassende          Hocheffiziente Quer-    (EnEV)
Kommunikations-
maßnahmen           schnittstechnologien
                                            EDL-Gesetz
                    Wettbewerbliche
                    Ausschreibungen
                                            Energie-
                    Stromeffizienz
                                            verbrauchs-
                    (STEP up!)
                                            kennzeichnung
                                            (EU)
                    u.V.m. …
                                            u.V.m. …
„Gegenwind“: Der Energieeffizienz
entgegenstehende Effekte und Trends
•   Gesunkene Preise für fossile Brennstoffe und niedrige Preise für
    CO2-Zertifikate verringern den Anreiz für sparsamen Umgang mit
    Energie.
•   Aktuell besteht kein Level Playing Field für verschiedene, mehr
    oder weniger effiziente bzw. klimabelastende Energieträger,
    deren Nutzung sehr uneinheitlich mit Steuern und Abgaben
    belegt wird.
•   Reboundeffekte: eingesparte Energiekosten ermöglichen
    zusätzliche wirtschaftliche Aktivitäten, die zusätzliche Energie
    verbrauchen und damit die erzielte Energieeinsparung ganz oder
    teilweise aufheben.
Reboundeffekt am Beispiel eines
Privathaushalts
                                                Licht aus LEDs
                                                kostet nichts!

                 Effizienz-
                 steigerung

Ursprünglicher                                                     Tatsächlicher
Energie-                                                           Energie-
verbrauch                                                          verbrauch

                              Rebound-Effekte führen zur Minderung von Energieeinsparungen
                              im Zuge von Energieeffizienzmaßnahmen.
Niedrigpreiseffekte am Beispiel eines
Privathaushalts

                                                     Tatsächlicher
                                                     Energie-
                                                     verbrauch

               Niedrigpreiseffekt: Sinken die Brennstoffpreise dauerhaft
               auf das aktuelle Niveau, vergehen bis zur vollständigen
               Refinanzierung 28 Jahre.
Weiterentwicklung:
Instrumentenkategorien
•   Mengensteuerung, z.B.:
               • Verpflichtungssysteme
               • Weiße-Zertifikate-Modelle

•   Ordnungsrecht, z.B.:
               • Gebäudebestand
               • Effizienzstandards für Motoren
               • besserer Vollzug

•   Preissteuerung, z.B.:
               • Indexierung von Steuersätzen
               • CO2-Steuer
               • Bonus/Malus-Systeme
Markt für Energieeffizienzdienstleistungen

•   Vier Produktgruppen: Information, Beratung, Energiemanagement
    und Contracting
•   Markt für effizienzsteigernde Energiedienstleistungen in Deutschland
    sowohl in der Breite als auch der Tiefe der Angebote grundsätzlich
    etabliert
•   Um sämtliche Marktpotenziale zu nutzen, muss der Rahmen für den
    Markt für Energieeffizienzdienstleistungen jedoch weiterentwickelt
    werden.
Markt für Energieberatungen

•   BfEE-Studie zur Untersuchung des EDL-Marktes (2016) geht aktuell
    von 12.500 bis 13.500 aktiven Energieberatern aus
•   Energieberatungen sind das am häufigsten angebotene und
    nachgefragte EDL-Produkt
•   Mindestens 500 EVUs bieten proaktiv Energieberatungen an
•   Geschätztes Marktvolumen für Energieberatungen 2015: 1 bis 1,25
    Milliarden Euro
•   In der Studie gehen drei Viertel der befragten EDL-Anbieter von
    einem weiter wachsendem Markt in den kommenden drei Jahren aus

Quelle: BfEE-Studie zur Untersuchung des EDL-Marktes 2016 (vorläufige Ergebnisse).
Welche Haupthemmnisse sehen Sie für eine positive Entwicklung des Marktes für
                                                  Energieberatungen?
                          (Filter: Anbieter von Energieberatung, Mehrfachangaben möglich)

    fehlendes Problembewusstsein für Energieeffizienz bei den potenziellen
                                                                                           41%                           44%                   11%3%          1%
                                 Kunden

    mangelnde Transparenz beim Kunden hinsichtlich Umfang und Leistung
                                                                                       34%                             48%                    13%    3% 2%
                  verschiedener Energieberatungsformen

      zu schnelle Veränderungen bei Förderprogrammen und Gesetzen der
                                                                                            44%                         33%              16%         6% 1%
                                Energiepolitik

 unzureichende Qualitätssicherung für Energieberatungen im ungeförderten
                                                                                     28%                        40%                21%              8%    2,3%
                                 Bereich

substanzieller Mehrwert gegenüber Internet-Informationen nicht ausreichend
                                                                                      30%                       37%            22%              6% 6%
             deutlich (für Beratungen im Wohngebäude-Bereich)

                                        schwaches Marketing der Branche          24%                       37%               28%                    8% 3%

          Abwertung der Energieberatungen durch Querfinanzierung mit
      "Folgeprodukten" oder durch Instrumentalisierung für Verkauf anderer           26%                   35%               24%               9%    6%
                                  Leistungen

         geringe Nachfrage der öffentlichen Hand (für Beratungen im Nicht-
                                                                                     29%                    32%              17%         7%    16%
                             Wohngebäude-Bereich)

                    hoher Konkurrenzdruck, da es ein großes Angebot gibt      16%                25%        40%                                16%       3%

                                                                Sonstiges            25%          10%     12%     9%    43%

                                allgemein sinkendes Wirtschaftswachstum 4%           17%                    46%                    24%               9%

             sehr wichtig         wichtig        weniger wichtig         unwichtig           weiß nicht                Befragung Energieberater 2016
Markt für Contracting

•   Aktuell größtes
    Marktvolumen aller EDL-
    Produktkategorien:
    geschätztes Marktvolumen
    2015 von 7,2 bis 8,4 Mrd.
    Euro
•   Künftige Marktentwicklung:
    insgesamt positive
    Erwartung der befragten
    EDL-Anbieter

Quelle: BfEE-Studie zur Untersuchung des EDL-Marktes 2016 (vorläufige Ergebnisse)
Energieeffizienzpolitik auf
europäischer Ebene
Deutschlands Energieeffizienzpolitik ist in
den EU-Rahmen eingebettet

                                  Ziele 2030
                                                                           EU-
                                                                           Politik
                       Energy Efficiency Directive (EED)

   Energy Performance of                           Ecodesign and Energy
   Buildings Directive (EPBD)                      Labelling Directive
                                                                          Nationale
                        Energiekonzept (2010)                             Politik
                Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz

                                                                                      Source: Ecofys 2015
                                (2014)
                Energieeffizienz-Strategie für Gebäude
                                (2015)
Beitrag von EU-Ökodesign und EU-Label zu
den europäischen Energieeffizienzzielen
                             Erzielte
                             Energieeinsparungen
                             durch EU-Ökodesign-
                             und EU-Label-
                             Verordnungen
                             ausgewählter Produkte
                             im Vergleich zu den
                             europäischen
                             Energieeffizienzzielen.

                             Quelle: dena-Kurzstudie im Rahmen des
                             Zuwendungsprojekts Stakeholderdialog
                             energieeffiziente Produkte (2014)
Zusammenspiel zwischen der europäischen
und der nationalen Ebene
Zusammenspiel zwischen der europäischen und der nationalen Ebene zur
Koordinierung der Energieeinsparanstrengungen („Governance“)
• Derzeit indikative europäische Einsparziele für die Jahre 2020 und 2030
• Umsetzung des 2020-Ziels: System freiwilliger Beiträge der Mitgliedstaaten
• Fortschreibung diese Ansatzes für das 2030-Ziel noch nicht entschieden
• Beiträge zur Zielerreichung des 2030-Ziels durch die weiteren
  Energieeffizienzrichtlinien (z. B. für Gebäude, Produkte und PKW) und der
  Energieeffizienzrichtlinie (EED) zu klären
• Fortführung des Status quo: indikative Ziele verbunden mit einem Mix aus
  europäischen und nationalen Instrumenten oder verbindliche
  Zielaufteilung/Effort sharing und verbindliche europäische Instrumente zur
  Zielerfüllung?
Leitfragen
Leitfragen

Leitfragen These 2:

                       Energiebedarf senken vs.
                         Kapazitäten für die
                          Bedarfsdeckung?

    Efficiency First
    systematisch in                                   Leitfragen These 3:
    allen Sektoren?

                                      Gemeinsamer
                                     Rechtsrahmen ?
                                                      Energieeffizienzgesetz
                                                       mit Efficiency First?
Leitfragen

Leitfragen These 4:
                                 Energieeffizienz steigern trotz
                                   niedriger Energiepreise?

        Instrumentarium der
                                                                     Leitfragen These 5:
       Energieeffizienzpolitik
              ergänzen?

                                          Wie
                                 Energiedienstleistungen
                                        anreizen?

                                                                   Welche Standardisierung
                                                                      sind erforderlich?
Leitfragen

Leitfragen These 6:
                           Verbindlichere Ausgestaltung des
                                EU-Effizienzziels 2030?

   Stärkung der
Gemeinschaftsebene?
                                                   Leitfragen These 7:

                      Instrumente auf
                        EU-Ebene für
                          deutsche
                       Effizienzziele?
                                                 Welche deutschen
                                            Instrumente sind besonders
                                                geeignet für die EU?
Grünbuch Energieeffizienz
Sektorkopplung

Plenarveranstaltung am 04.10.2016 in Berlin
Kompass der Energiewende

„Efficiency first“ als Grundsatz
                Deutliche und dauerhafte Senkung des
                Energieverbrauchs in allen Sektoren.

Direkte Nutzung erneuerbarer Energien
              Zunächst direkte Nutzung von erneuerbaren Energien
              für den verbleibenden Energiebedarf (Solarthermie, etc.)

Effiziente Sektorkopplung
                Verbleibender Bedarf wird effizient durch EE-Strom
                gedeckt und ersetzt fossile Energieträger.
Was ist Sektorkopplung?

•   Dritte Dekarbonisierungsoption neben Energieeffizienzsteigerungen
    und der direkten Nutzung erneuerbarer Energien.
•   Beitrag zur Energiewende, wenn effizienter Einsatz von EE-Strom
    fossile Energieträger ersetzt.
Thesen

•   Die Dekarbonisierung aller Sektoren erfordert den effizienten Einsatz
    von Strom aus erneuerbaren Energien.

•   Bei der Sektorkopplung werden Technologien verwendet, die mit wenig
    erneuerbarem Strom möglichst viele Brennstoffe ersetzen.“

•   Sektorkopplung macht das Stromsystem flexibler und erleichtert
    Integration von Wind- und PV-Strom.

•   Jeder Sektor leistet einen angemessenen Beitrag zu den Kosten der
    Dekarbonisierung.
These: Die Dekarbonisierung aller Sektoren erfordert den effizienten
       Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien (= SK).

•   Ziele der Energiewende erfordern Reduktion des Verbrauchs von fossilen
    Energieträgern.

    Energieeffizienz                     technische, ökologische,
    Direkter Einsatz von EE      !       wirtschaftliche, gesellschaftliche
                                         Potentiale sind begrenzt
    EE-Strom
These: Bei der Sektorkopplung werden Technologien verwendet,
         die mit wenig EE-Strom möglichst viele Brennstoffe ersetzen.

  •         Auch Strom aus erneuerbaren Energien verursacht Flächen- und
            Ressourcenverbrauch, sowie Kosten für Erzeugung, Verteilung (Netze)
            und Speicherung.

             Wärme und Kälte      4818 PJ          2261 PJ Bruttostrom-
Nachfrage

                                                                                        Angebot
                                                           erzeugung
             Antrieb              3352 PJ   !
             IKT und Licht         478 PJ           ≈ 26 % EE-Anteil davon
                                                         BMWi Energiedaten; alle Daten 2014

                   Sektorkopplung trägt nur dann zur Energiewende bei, wenn
                   sie effizient und auf Basis von EE-Strom erfolgt.
                   Auch bei Sektorkopplung: Efficiency Frist!
Wärmepumpe erschließt erneuerbare Energien
Elektromobilität erschließt Effizienzpotential
Effekte der Sektorkopplung

•   Sektorkopplung
    reduziert insgesamt den
    Endenergieverbrauch
    (zusätzlich zu Effizienz-
    maßnahmen)

•   Sektorkopplung erhöht
    den Anteil von EE am
    Endenergieverbrauch
    (zusätzlich zur direkten
    Nutzung von EE)
These: Sektorkopplung macht das Stromsystem flexibler und
       erleichtert Integration von Wind- und PV-Strom.

•   Mit der Sektorkopplung kommen neue Verbraucher ans Netz, die flexibel
    betrieben werden können. Zum Beispiel:
    • Kombinationen von Wärmepumpen und Wärmespeicher können Energie zu
      sehr niedrigen Kosten speichern.
    • Intelligente Ladestrukturen für Elektromobilität erschließen neue Potentiale für
      eine flexible Stromnachfrage.

•   Sektorkopplung ist kein Instrument zur Abnahme von „Überschussstrom“.

•   Umfang der Flexibilität durch Sektorkopplung bestimmen:
                          • Nutzerpräferenzen
                          • Produktionsanforderungen
                          • Wettbewerb der Flexibilitätsoptionen
These: Jeder Sektor leistet einen angemessenen Beitrag zu den
       Kosten der Dekarbonisierung.

•   Sektorkopplung bietet die Chance, die volkswirtschaftlichen Kosten der
    Energiewende insgesamt zu senken.

•   Die Preise fossiler und erneuerbarer Energien müssen deren Kosten
    widerspiegeln und energiewendetaugliche Entscheidungen begünstigen.

•   Verteilungsgerechtigkeit erfordert, dass die jeweiligen Sektoren einen
    fairen Beitrag zu den Kosten der Dekarbonisierung liefern.

•   Die Sektoren, die Sektorkopplung für ihre Dekarbonisierung nutzen,
    müssen einen Beitrag zur Umstellung der Stromerzeugung von fossilen
    auf erneuerbare Quellen leisten.
Herausforderungen bei der Sektorkopplung
•   Strom gewinnt im Energiemix immer mehr an Bedeutung.
•   Politik muss den richtigen Rahmen entwickeln.
•   Anforderungen:
                            … Lock-in-Effekte
                              vermeiden …            … gesamt- und
                                                        betriebs-
                                                     wirtschaftliche
                                                    Kosteneffizienz …

     … Kostenbeitrag zur
      Dekarbonisierung              !
     durch jeden Sektor …
                                                  … technologie-
                                                neutraler Ansatz …
                              … vorrangig
                               effiziente
                            Technologien …
Leitfragen
•   Grünbuch startet Diskussion.
                                        Wie können
                                     Pfadabhängigkeit
                                         en mit einer
                Wie können              ineffizienten            Welche
              Investitionen in         Nutzung von         Alternativen gibt es
                 effiziente          Strom vermieden               zur
              Infrastrukturen             werden?           Sektorkopplung?
                angestoßen
                  werden?

          Wo und wie kann
                                          ?
         Sektorkopplung zur
                                  Wie können die        Wie kann effizient
          Dekarbonisierung
                                   Wettbewerbs-         Flexibilität für den
             beitragen?
                                 bedingungen von           Strommarkt
                                   EE-Strom ggü.           bereitgestellt
                                 fossilen Energien           werden?
                                     verbessert
                                      werden?
Backup
Technologien, die
Strom für die
Bereitstellung von
Wärme, Kälte und
Antrieb nutzen.
Grünbuch Energieeffizienz
Digitalisierung

Plenarveranstaltung am 04.10.2016 in Berlin
Digitalisierung im Energiesystem

                       …die Kostenstruktur
                               der
                       Energieerzeugung
         …neue                                … Ausgleich von
                         verändert sich
    Mehrwertdienste                          Energienachfrage
     und Effizienz-                           und Erzeugung
    dienstleistungen
Beitrag der Digitalisierung zur
Energiewende
                                Wirtschaftlichkeit

              Transparenz                                  Steuerung und
                               Sektorkopplung

                                                                             IKT
    IKT

                                                           Regelung
          Integration          Systemoptimierung

      Umweltverträglichkeit                          Versorgungssicherheit

Die grundlegende Transformation des Energiemarktes durch den Einsatz digitaler
Technologien hat begonnen. Die zweite Phase der Energiewende führt zu einer viel
stärker Kunden-/Verbraucher-getriebenen Entwicklung.
Beitrag zum Ausgleich von Energienachfrage mit dezentraler
und volatiler Energieerzeugung durch Digitalisierung

Zusammenspiel unter Nutzung von Kommunikation zwischen allen Systemkomponenten

                                                               Smart
            Smart                                                                   Smart Grids
                                                            Distribution/
          Generation
                                                            Transmission

            Smart                                               Smart
         Consumption                                           Storage

   Optimierung des Gesamtsystems unter Nutzung interdisziplinärerer Technologien:
   Datenerfassung, -verarbeitung und -vernetzung                                    Smart Energy
                                                                                    Systems
         MARKTPLATZ                                           NETZBETRIEB
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten,
für Anbieter und für Verbraucher
Stromverbraucher in allen Sektoren können von neuen Märkten, Mehrwertdiensten und
Effizienzgewinnen profitieren

          Effizienz-
          Assistent

          Tarif-
          Automatik
„Pilotprogramm Einsparzähler“
 •   Förderung innovativer und IT-basierter Pilotprojekte von Unternehmen,
     die Einsparzähler entwickeln und ihre Anwendung bei Endverbrauchern
     demonstrieren
     •    Fokus 2016 – 2018: Entwicklung und Anwendung von für die Energiewende
          erforderlichen (IT-basierten) Innovationen zum Energiesparen
 • Ziel: Unterstützung von Verbrauchern aus den Bereichen Industrie, GHD
   und Haushalte bei der Ermittlung und Nutzung von Optionen zur
   Verminderung des Energieverbrauchs
 • Zentrale Anforderungen (Art. 4 Förder-RL):
     1.   Ermittlung der Baseline
     2.   Sicherstellung einer belastbaren Messmethodik und Systemgrenze
     3.   Geräteerkennung
     4.   Individualisierte Nutzer-Informationen & Mehrwertdienste
     5.   Erfolgskontrolle (Messung)
     6.   IT-Sicherheit und Datenschutz
Digitale Sicherheit
• Eine zunehmende Verbreitung digitaler Steuerungs- und Regeltechnik im
  Energiesystem macht hohe Sicherheitsvorkehrungen nötig
• Anlagen können aufgrund von Fehlfunktionen, Fehlbedienungen oder Angriffen von
  außen ausfallen und angrenzende Systeme beeinträchtigen
• Kontinuierliche Weiterentwicklung rechtlicher, technischer und ökonomischer
  Rahmenbedingungen bei gleichzeitiger Wahrung von Datenschutz und
  Systemsicherheit
• Beispiel: „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“:
   • intelligente Messsysteme an der Schnittstelle des Stromnetzes zu Erzeugung und
      Verbrauch als sichere Kommunikationsplattform
   • Schutzprofile und technische Richtlinien für intelligente Messsysteme zur
      Gewährleistung eines einheitlichen und hohen Sicherheitsniveaus
   • Verbindliche Gewährleistung von Datenschutz, Datensicherheit und
      Interoperabilität
   • Siegel des BSI nur für solche Systeme, die nachweislich sehr hohe Datenschutz-
      und Datensicherheitsanforderungen erbringen
Leitfragen
Leitfragen

Leitfragen These 12:
                            Wie können die neuen
                              Möglichkeiten zur
                            Verbrauchserfassung,
                            Nutzerinformation und
                             die Mehrwertdienste
  Wie kann die Erfassung    für Effizienz durch die
        individueller           Digitalisierung         Leitfragen These 13:
   Energieeinsparungen       erschlossen werden?
    genutzt werden, die
     technologieoffene
  Lösungen zulassen und                 Welche
     tatsächlich erzielte           Vermarktungs-
   Einsparerfolge stärker           modelle für das
      berücksichtigen?              Energieangebot
                                                        Welche Chancen und
                                  entstehen durch die
                                                         Risiken resultieren
                                    Digitalisierung?
                                                           daraus für das
                                                          Energiesparen?
Leitfragen

Leitfragen These 14:                         Wie sollten rechtliche,
                                                 technische und
                                                  ökonomische
                                              Rahmenbedingungen
                                            weiterentwickelt werden,
                                           damit die „Innovationskraft
                                               der Digitalisierung“
      Ist zukünftig eine stärkere                systemdienlich,
       Koordinierung digitaler              energiewendekompatibel
   Subsysteme erforderlich? Falls          und sicher vollzogen wird?
    ja, welche Schnittstellen und
      Protokolle sollten genutzt    Wie können dabei
    werden, und wer sollte diese    hohe Standards für
            wann festlegen?          Datenschutz und
                                     Systemsicherheit
                                       gewährleistet
                                         werden?
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