Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN

Die Seite wird erstellt Monika Rothe
 
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Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
Gött nner
                                                               Blettli

                                                         Foto: Hanni Huber

37. Ausgabe, Oktober 2020
Informationsblatt aus Gemeinderat, Verwaltung, Kommissionen,
Vereinen, Gewerbe und Bevölkerung. Geht an alle Haushaltungen.
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
Liebe Leserinnen und Leser!

Gerne nehmen wir Eure Berichte im Blettli auf. Wir freuen uns über jeden Beitrag,
Geschichten, Fotos, Zeichnungen und weiteres!

Die Eingabe kann handschriftlich erfolgen am Schalter der Gemeindeverwaltung oder
elektronisch per Mail an: z.herren@guttannen.ch

Nächstes Erscheinungsdatum des Göttanner - Blettli: Mai 2021

Eingabeschluss für Beiträge: 30. April 2021
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
BEGRÜSSUNG

Liebe Guttannerinnen und Guttanner

Leider beschäftigt uns das Corona-Virus noch immer. Heute, am 7.Oktober 2020, hat
unsere Kantonsregierung eine Maskenpflicht in öffentlichen Räumen verfügt. Dauer
bis Ende Januar 2021. Die steigenden Fallzahlen sind der Grund für diese
Massnahme. Freude wird da sicher niemand haben, aber es ist wie es ist. Trotzdem
vielen Dank für das Einhalten der Massnahmen.

Es gibt aber auch positivere Nachrichten:
An der Gemeindeversammlung vom 24. August 2020 wurde der Kredit für den Kauf
von Wohnhäusern auf der Wirzen und vom ehemaligen Hotel Adler bewilligt. Der
Gemeinderat hat nun die Möglichkeit, aktiv Familien mit Kindern anzuwerben und
ihnen das Wohnen in Guttannen schmackhaft zu machen. Nun kann Wohnraum
angeboten werden. Preiswert, zum Wohnen auf Probe in Guttannen oder mit der
Option von späterem Kauf einer Wohnliegenschaft. Vielleicht hilft uns die «Corona-
Krise» in dieser Beziehung etwas. Familien können dem Dichtestress in den Zentren
entgehen, indem sie nach Guttannen ziehen und ihre Kinder in einer kleinen Schule
und in einer wunderbaren Natur aufwachsen lassen. Der Gemeinderat ist gewillt die
Schule unter der Leitung der NMS längerfristig zu sichern. Wenn die Schülerzahlen
stimmen wird das auch gelingen. Laut Vertragsentwürfen mit den KWO sollen die
angesprochenen Liegenschaften am 01.01.2021 in den Besitz der Gemeinde
Guttannen übergehen. Das Ziel des Gemeinderates besteht darin, die Häuser
möglichst rasch an Guttanner-Familien weiterzuverkaufen.

Beim Adler wird gegenwärtig eine Vermietung der oberen Stockwerke an die Hotel
Bären AG geprüft. Die Zimmer müssen aber teilweise noch umgebaut werden. Im
Erdgeschoss könnte für «Guttannen bewegt» eine Art Geschäfts- oder Verkaufsstelle
gemacht werden. Verschiedene Varianten werden ausgearbeitet und miteinander
verglichen.

Weitere Aktivitäten an der Wohnungsfront werden im Moment von privaten Bauherren
getätigt. So wird im Oberdorf ein Hausteil zu zeitgemässem Wohnraum umgebaut. In
der Schwendi soll im 2021 das alte Wohnhaus abgerissen werden und ein Neubau mit
gleichem Wohnvolumen wird erstellt. Zurzeit wird an der Erschliessung der
Liegenschaft gebaut (Neue Zufahrtsstrasse und Werkleitungen). Für die
Dorfentwicklung ist dieser Wohnraum sehr wichtig. Vielen Dank an die privaten
Bauherrschaften!

Nun wünsche ich uns allen genügend, aber nicht zu viel Schnee für den kommenden
Winter. Viel Vergnügen beim Lesen des Göttanner-Blettli.

Werner Schläppi-Maurer
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
INFOS AUS DEM GEMEINDERAT
                                     UND VERWALTUNG

Wohnung zu vermieten:
Die Gemeinde Guttannen vermietet im ehemaligen Schulhaus eine gemütliche
Wohnung im zweiten Obergeschoss

bestehend aus:
Vorplatz, Küche, WC/Bad, 3 Zimmer (an Zentralheizung angeschlossen)
und 3 unbeheizte Zimmer und Estrich im Dachgeschoss.
Ein Kellerraum befindet sich im Untergeschoss.

Bezugstermin:         per 1. Dezember 2020
Mietzins inkl.:       CHF 500.00

Weitere Auskünfte sowie Besichtigungstermine erhalten Sie bei der
Gemeindeverwaltung, Tel. 033 973 13 33 oder info@guttannen.ch.

Guttannen, 15. September 2020

                     BRAVO
                              Der Gemeinderat gratuliert
                               Sina und Aina Scherling
                    herzlich, zu den grossartigen Leistungen am
                  Berglauf SM U20 Frauen von Adelboden/Geils bis
                        Sillerenbühl, 6.6 km/420 Höhenmeter.

Schutzmasken Covid19

Der Kanton stellt jeder Gemeinde pro Einwohner 10 Schutzmasken zur Verfügung.
Diese sind per sofort auf der Gemeindeverwaltung abholbereit.
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
Neue Mitarbeiterin auf der Verwaltung
Ich heisse Zora Herren und lebe seit August 2013 in Brienz. Ich habe zwei jugendliche
Kinder. Meine Tochter Julia absolviert
eine Lehre als Polydesignerin 3 D und
mein Sohn Florian besucht die 9.
Klasse. Durch meine Tätigkeit beim
Oberhasler/Jungfrauzeitung lernte ich
einige Guttannerinnen und Guttanner
und Projekte des Dorfes kennen. Auf
der Suche nach einer neuen
Herausforderung, bewarb ich mich auf
die ausgeschriebene Stelle und
ergänze nun das Team auf der
Verwaltung seit dem 1. September mit                           Foto: Caprice Gusset
einem 50 Prozent Pensum.
Ich bin gut gestartet und die neue Tätigkeit gefällt mir sehr. Es wird bestimmt noch eine
Weile dauern bis ich in alle Bereiche eingearbeitet bin, doch Übung macht die
Meisterin. Ich arbeite jeweils am Montag und Donnerstag den ganzen Tag und am
Mittwochmorgen.
Ich freue mich Sie am Telefon oder Schalter zu begrüssen!

Unsere neuen Schalteröffnungszeiten
Montag:       08:00 - 11:00 Uhr   14.00 - 17.00 Uhr
Dienstag:     ganzer Tag geschlossen
Mittwoch:     08:00 - 11:00 Uhr
Donnerstag:   08:00 - 11:00 Uhr   14.00 - 17.00 Uhr
Freitag:      08:00 - 11:00 Uhr

      Bitte beachten Sie die Maskenpflicht und kommen
      Sie nur während den Schalteröffnungszeiten vorbei.

Kontaktadressen:

Gemeindeverwaltung:
Magdalena Gasser m.gasser@guttannen.ch
Rolf Jost        r.jost@guttannen.ch
Caprice Gusset   c.gusset@guttannen.ch
Zora Herren      z.herren@guttannen.ch

Telefon Gemeindeverwaltung: 033 973 13 33

Werkgruppe:
Erwin Rufibach      e.rufibach@guttannen.ch
Beat Studer         b.studer@guttannen.ch
Beat Kehrli         b.kehrli@guttannen.ch
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
AGENDA
Freitag, 16. Oktober, 13:30 Uhr          Montag, 21. Dezember, 19:30 Uhr
Seniorennachmittag: Kuba – filmische     Schulweihnachtsfeier, Schule
Eindrücke, Hotel Bären                   Guttannen

Samstag, 24. Oktober, 13:00 Uhr          Samstag, 26. Dezember, 13:00 Uhr
Göttanner Stärnenloif                    Altjahrsjass Skiclub Guttannen,
                                         Anmeldung ab 12:30 Uhr, Hotel Bären
Mittwoch, 28. Oktober, 19:30 Uhr
«Guttannen bewegt»:                      26. bis 30. Dezember
Informationsabend Themenweg, Hotel       Altjahrswoche mit Ubersitz
Bären
                                         Freitag, 1. Januar
Freitag, 6. November                     Neujahrs-Apéro und Triichlen
Wine & Dine, Hotel Bären
                                         Freitag, 1. Januar, 13:30 Uhr
Samstag, 7. November, 15:00-18.30 Uhr,   Seniorennachmittag: Engel der Welt,
«Eifach so…», Guggenmusik, Studi’s       Hotel Bären
Verpflegung und Marktstand, Plätzli
Guttannen                                Dienstag, 19. Januar, 20:00 Uhr
                                         Gedankenaustausch Sommer-Projekt
Samstag, 14. November, 19:00 Uhr,        2022, im alten Schulhaus
Bühne Guttannen ABGESAGT
                                         Freitag, 12. Februar, 13:30 Uhr
Freitag, 20. November, 13:30 Uhr         Seniorennachmittag: Täler im
Seniorennachmittag: Lieder, die einst    Oberhasli, Hotel Bären
Mani Matter sang, Hotel Bären
                                         18. Februar 2021
Freitag, 20. November, 19:00 Uhr         Thementag «Spuren», Hotel Bären
Jodlerinnen-Chor Engelhooren, Menu:
Hamme, Bohnen, Salat und Züpfe, Hotel    6. März 2021, Bärenfrühling
Bären                                    Gina Durler – Frau Kägis Nachtmusik,
                                         Hotel Bären
Sonntag, 29. November, im Anschluss an
den 10:00 Uhr Gottesdienst               Freitag, 12. März, 13:30 Uhr
Kirchgemeindeversammlung                 Seniorennachmittag: Jung und Alt,
im alten Schulhaus                       Hotel Bären

Adventsfenster: ABGESAGT                 20. März 2021, Bärenfrühling
                                         Ueli Schmezer und Band, Hotel Bären
Samstag, 5. Dezember, 13:00 Uhr
Gemeindeversammlung, Hotel Bären         21. März 2021, Bärenfrühling
                                         Beat Bieri, Film, Hotel Bären
Sonntag, 6. Dezember
Lottomatch Samariterverein, Hotel        27. März 2021, Bärenfrühling
Bären, ABGESAGT                          Franz Hohler, Lesung, Hotel Bären

Freitag, 11. Dezember, 13:30 Uhr         9. Mai 2021, Verschiebedatum: 16. Mai
Seniorennachmittag: Kolumbien, Hotel     Der längste Tartarenhut, Hotel Bären
Bären

Freitag, 11. Dezember, 20:00 Uhr                     Bitte beachten Sie, dass
Russischer Abend, Konzert                                   aufgrund der
Männerchor und russischer Eintopf,                    momentanen Situation
                                                        infolge des Corona-
Hotel Bären                                          Virus, die Daten ändern
                                                              können.
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
GUTTANNEN BEWEGT

Informationen zum Projekt

Im Göttannerblettli vom Mai 2019 haben wir über das Projekt «Natur bewegt»
informiert. Seither haben drei öffentliche Orientierungen stattgefunden (anlässlich des
Feldseminars der Uni Bern, des Intensivseminars der HF Tourismus Graubünden
sowie am Anlass rund um den Eisstupa). Zudem stellten wir den Märt Leuten unsere
Ideen inkl. Produktion einer Angebotsbroschüre an deren Höck vor.
Die Zielsetzung hat sich nicht geändert, wir lehnen uns nach wie vor an die
Absichtserklärung der Klimaadaptionsstrategie Grimselgebiet an: «Es sollen Chancen,
die sich aufgrund des Klimawandels ergeben genutzt, Risiken des Klimawandels
erkannt und soweit möglich und sinnvoll minimiert werden. Die Bevölkerung,
Sachwerte und natürliche Lebensgrundlagen sollen geschützt sowie die
Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft, Wirtschaft und Natur gesteigert werden.»
Rückblick auf die vergangenen eineinhalb Jahre
•   Eine Gruppe Studenten vom Geographischen Institut Bern haben sich im Juli 2019
    dem Thema Exkursionen auf unserem Gemeindegebiet gewidmet und uns wichtige
    Inputs für das weitere Vorgehen bei diesem Projekt geliefert.
•   Wir erhielten von Markus Trachsel eine Masterarbeit «Themenweg Guttannen».
•   Im September 2019 wurden unsere Ideen während einer Woche von Studenten
    der HF Tourismus Gaubünden unter die Lupe genommen. Sie haben uns die
    Bestätigung gegeben, dass das Potenzial von Guttannen gross ist, jedoch zu wenig
    nach aussen getragen wird. Auch hier haben wir richtungsweisende Anregungen
    erhalten.
•   Mit dem «Alpinen Museum» in Bern konnten wir einen wichtigen Partner gewinnen,
    der uns fachlich unterstützt und der bereit ist gemeinsame Projekte anzugehen.
•   Dank der zugesagten Gelder der Wirtschaftsförderung Kanton Bern durften wir den
    Auftrag zur Konzepterarbeitung einer Webseite sowie eines Themenweges
    erteilen. Die beauftragte Firma RobandRose ist unter anderem im Bereich
    Webdesigne, Grafik, Szenografie, Objekt- und Raumgestaltung tätig.
•   Im Verlauf des 2019 entstanden die provisorischen Webseiten
    http://www.guttannenbewegt.ch/, http://www.ig-ecocapsule.ch/ und
    https://eisstupa.jimdosite.com/.
•   Trotz des eher durchzogenen Winters 2019/20 konnten wir in Zusammenarbeit mit
    der Uni Freiburg einen kleinen Eisstupa entstehen lassen. Die Uni Freiburg nutzte
    das Projekt zu Forschungszwecken. Das Interesse der Leute war trotz des
    minimalen Eiskegels erstaunlich gross und für den kommenden Winter ist wieder
    ein Bau geplant. Unter Einbezug der Bevölkerung soll ein Stupa-Gerippe erstellt
    werden. Datum wird noch bekannt gegeben (Anschlagkästen).
•   Am 13. Februar 2020 konnte der von Kurt Aeschbacher moderierte Thementag
    «Wasser» im Bären Guttannen erfolgreich durchgeführt werden.
•   Dank dem Engagement des Projektleiters Urs Zuberbühler steht seit dem 1. August
    2020 die erste Ecocapsule der Schweiz hier bei uns in Guttannen. Die
    Buchungszahlen sind über Erwarten gut und das Interesse von nah und fern sehr
    gross.
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
•    Aus «Natur bewegt» wurde «Guttannen bewegt».
•    Im Dezember 2019 entstand der Verein «Guttannen bewegt». Das ganze Projekt
     kann somit finanziell losgelöst von der Gemeinde vorangetrieben werden.
•    Laufend wird vom Vereinsvorstand und der Arbeitsgruppe extern nach finanzieller
     Unterstützung u.a. für den Themenweg gesucht. Namhafte Beträge wurden uns
     bereits zugesichert.
•    Die Angebotsbroschüre wurde realisiert und erfreut sich grosser Beliebtheit –
     Danke an alle die mitgemacht haben!
•    Erneut wurden und werden diesen Sommer/Herbst noch diverse Institutionen und
     Gruppen in Guttannen begrüsst und Exkursionen durchgeführt.
•    Es konnte ein Dozent der Berner Fachhochschule / Architektur, Holz und Bau
     gewonnen werden, der mittels einem Masterprojekt der Studenten verschiedene
     Brückenvarianten (z.B. in Holz, Metall o.a.) für einen definitiven Aaresteg hinter
     dem Wachtbühl erarbeiten wird.

                                 VORANKÜNDIGUNG
    Am Mittwoch, 28. Oktober 2020 ist der offizielle Projektstart Themenweg
    vorgesehen. Zeitgleich findet ein Informationsabend statt, um über die Art und
    Weise des geplanten Themenweges zu orientieren sowie die neue Webseite
    vorzustellen. Mitarbeiter der Firma RobandRose werden vor Ort sein, über ihre
    bisherige und geplante Arbeit und insbesondere über die Rolle der Bevölkerung
    vor Ort berichten.
    Vorgesehen ist ein digitaler Pfad mit Audiostationen zu den verschiedensten
    Themen wie Föhn, Landwirtschaft, Hochwasser usw. Zu den einzelnen Themen
    möchten wir euch zu Wort kommen lassen und den Besuchern wie auch
    Einheimischen an den jeweiligen Posten authentische Erzählungen/Berichte
    hörbar machen.
    Der Themenweg soll ein Projekt der Dorfgemeinschaft werden. Darum hoffen wir
    auf eure tatkräftige (oder besser stimmkräftige) Unterstützung.
         Treffpunkt: 28. Oktober 2020, 19:30 Uhr im Hotel Bären Guttannen
                              Wir freuen uns auf zahlreiche Interessierte
                              Arbeitsgruppe Guttannen bewegt
                              Erika Schläppi, Daniel Bürki, Rosmarie Willener und
                              Rolf Weingartner
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
ECOCAPSULE

Erster Sommer des Guttanner «Wohn-Ei’s»

Beachtlich war das Interesse im Dorf, als am 23. Juli die KWO die Ecocapsule, das
erste energieautarke «Wohn-Ei» der Schweiz, mit einem Lastwagenkran vom
Schalthausplatz auf den alten Friedhof hievte. Bereits einen Tag später zogen die
ersten Gäste ein. In den ersten Tagen bis zur offiziellen Eröffnung der Kapsel am 1.
August bewohnten Journalistinnen und Journalisten verschiedener Schweizer
Zeitungen das «Ei» und sorgten mit ihren Berichterstattungen für eine grosse
Beachtung des Guttanner Projektes.

Als Projektsymbol von «Guttannen bewegt» und Beispiel für ein kleines von Energie
unabhängiges Gebäude brachte die Kapsel diesen Sommer eine Vielzahl Gäste
nach Guttannen. Alle nutzten die im Übernachtungspreis inbegriffenen Gutscheine
für den «Bären» oder den Dorfladen und sorgten damit auch für eine gewisse
Wertschöpfung im Dorf. Viele Gäste lobten die Gastfreundschaft im Dorf, den
schönen Blumenschmuck an den Häusern und die prächtigen Gärten. Der alte
Friedhof als Standort der Kapsel bietet einen idealen, lauschigen Ort zum
gemütlichen Verweilen, wie sich rasch zeigte. Die Ecocapsule war fast die ganze
erste Saison über ausgebucht und generierte bereits bis Anfang Oktober rund 100
Logiernächte.
Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
Wegen des windarmen Sommers erfolgte die Stromeinspeisung der Kapsel fast
ausschliesslich über die ins Dach integrierten Solarzellen, was dank der vielen
Sonnenstunden sehr gut funktionierte. Der Strom wurde erst Anfang Oktober knapp,
als in der Kapsel auch die Heizung aktiviert wurde und die Sonnenscheindauer
abnahm. Der Föhn wird dieses Problem lösen. Am frühen Nachmittag des 27.
Oktobers geht die Kapsel auf die Reise zu den IBI nach Interlaken, wo sie für drei
Monate für Öffentlichkeitsarbeit genutzt wird. Spätestens Mitte Juni 2021 wird die
Ecocapsule für ihre zweite Saison wieder auf dem alten Friedhof stationiert. Weitere
Informationen zur Guttanner Ecocapsule unter: www.ig-ecocapsule.ch

Text und Fotos: Urs Zuberbühler
WASSERSCHEIDE

Wiederentdeckung auf der Grimsel

Der Grimselpass ist eine Wasserscheide von europäischer Bedeutung. Die
Regentropfen fliessen, je nachdem auf welcher Seite der Passhöhe sie die
Erdoberfläche erreichen, in zwei verschiedene Meere. Auf der einen Seite fliesst das
Wasser über die Aare in den Rhein und damit in die Nordsee und auf der anderen
Seite über die Rhone ins Mittelmeer. Vor vierzig Jahren wurde diesem Ort auf der
Grimselpasshöhe eine Bedeutung zugewiesen mit einem Monument, in Form eines
hohen Granitblocks, der mit zwei Wappen versehen ist.
Im Jahr 2017 regte alt Gemeindepräsident
Joseph Häfliger an, zu überprüfen, ob man
gemeinsam mit der Gemeinde Obergoms
die beiden Wappen wieder Instand stellen
könnte.
Gemeinderätin Rosemarie Willener und der
Obergomser Gemeinderat Daniel Garbely
trafen sich im Sommer 2019 auf dem
Grimselpass zur Besichtigung. Die Wappen,
bei denen man davon ausging, dass es sich
um das Berner- und Walliserwappen
handelt, waren nicht mehr erkennbar. Die
Restauratorin Claudia Guntern wurde
beigezogen, sie stellte fest, dass die
Wappen damals als Mosaike gefertigt
wurden. Sie erkannte den Berner Bär und
bemerkte weiter, dass das Zweite weder das
Walliser noch das Obergommser Wappen
darstellt.

Dies war der Anfang einer detektivischen Arbeit. Welche Wappen sind dargestellt?
Wer hat das Denkmal gebaut und wer ist heute zuständig? Um auf diese Fragen
Antworten zu finden, reiste unsere Gemeinderätin bis ins Staatsarchiv Bern.
Bei der Restauration kamen die
                                                     beiden Wappentiere, der Berner Bär
                                                     und der Hasliadler zum Vorschein.

Auszüge aus der Geschichte
Die Idee hatte der damalige Sekundarschullehrer von Meiringen, Dr. Gottfried Beck
(geboren am 7.9.1900). Um ihn formierte sich nach und nach ein Initiativkomitee, mit
den Herren: H. Stalder (Ingenieur KWO), Arnold Glatthard (Politiker, Bergführer, Leiter
der Kletterschule Rosenlaui), Hans Lanz (pensionierter Lokomotivführer und
Ornithologe), Erwin Heimann (Schriftsteller aus Heiligenschwendi). Aus den noch
losen historischen Dokumenten lässt sich erahnen, dass vorallem das Auftreiben von
finanziellen Mitteln für die Schaffung des Rastplatzes und ein Denkmal viel Ausdauer
forderte.
Eine möglicherweise erste Korrespondenz ist datiert auf den 18. August 1959, es ist
die Antwort des Verkehrsvereins Meiringen Haslital, auf ein Schreiben von Dr. Beck,
in dem sie ihm mitteilen, dass sie nur über beschränkte finanzielle Mittel verfügen und
regen weiter an, dass man Geographische Institute auf internationaler Ebene von
Frankreich, Holland und Deutschland, um die nötige Unterstützung ersuchen solle. Ob
tatsächlich weitere Schritte in diese Richtung unternommen wurden, ist aus den
vorhandenen Dokumenten nicht ersichtlich.
In einem Schreiben des Initiativkomitees, an Regierungsrat Dr. Robert Bauder, in dem
sie um einen finanziellen Beitrag aus der Stiftung SEVA, in der Höhe von 15'000
Franken ersuchen, erfährt man etwas über die ausschlaggebende Motivation für das
grosse Engagement der Initianten, die Herren schreiben: «Es stimmt uns immer etwas
traurig, dass alle unsere markanten Passübergänge, die dem Autoverkehr erschlossen
sind, mehr und mehr zum Rummelplatz degradiert werden. Die Grimsel-Passhöhe
bildet keine Ausnahme, sie wird im Gegenteil durch den Tourismus mit all seinen
Nebenerscheinungen fast am meisten entstellt. Darum suchten wir, einige Leute aus
dem Haslital, nach einer Möglichkeit, auf der Grimsel-Passhöhe einen Flecken der
Ruhe und des Nachdenkens zu schaffen. Wer denkt schon daran, dass er auf einer
Wasserscheide steht; dass die Wasser auf der einen Seite der Camargue und dem
Mittelmeer, auf der anderen Seite Rotterdam und dem Rhein zustreben?»
Im März 1974 wurde die Baubewilligung erteilt mit der Bedingung, dass die Inschrift
auf dem Granitstein auch in italienischer Sprache abgefasst wird.
Der Kampf um die Finanzierung ging weiter, jegliche Gemeinden und Firmen in der
Region wurden angegangen. Guttannen beteiligte sich mit einem Betrag von 3000
Franken, zu jener Zeit musste diese Summe durch die Gemeindeversammlung
genehmigt werden.
Ab 1978 findet man unter anderem auch Korrespondenzen von Dr. H. Hofer, dem
Vizedirektor der Handelsabteilung des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements. Aus
seinen Korrespondenzen erfährt man, dass der Sekundarlehrer Dr. Gottfried Beck für
die Realisierung seiner Vision, 14'000 Franken Vorschuss aus seinem Privatvermögen
gewährte. Die Beweggründe, warum Dr. H. Hofer seine Kontakte für ein Sponsoring
anwirbt, beschreibt er so: «Wenn ich mir erlaubt habe, an Sie zu gelangen, so deshalb,
weil ich vom Idealismus Dr. Becks beeindruckt bin, der sich bemüht hat, der
Allgemeinheit in uneigennütziger Weise etwas Originelles und Zweckmässiges zu
bieten und heute nicht mehr und nicht weniger wünscht, als das Begonnene zu
vollenden.»
Die Kraftwerke Oberhasli AG beteiligten sich finanziell, mit Material und beim
Ausführen der Arbeiten. Die Maurerarbeiten wurden an Lohnarbeiter und
Unternehmen vergeben. Die Wappen aus Mosaiksteinen fertigte Frau Emma Glarner,
Ehefrau von Werner Glarner in Meiringen an. Aus den vorliegenden Schriften geht
hervor, dass auch Schüler der Sekundarschule Meiringen, Lehrlinge aus Zürich,
Konfirmanden aus diversen Ortschaften, sowie weitere freiwillige Helfer aktiv beim Bau
mitgewirkt haben.
Im September 1980 konnte das Denkmal eröffnet werden und nun, 40 Jahre später
wurde es restauriert und mit einer Informationstafel ergänzt. Die geplante
Einweihungsfeier ende September musste aufgrund von Schneefall verschoben
werden.
Text: Zora Herren, Fotos: Rosmarie Willener
Impressionen der Restaurierung

                         Bei Wind und Wetter wurden in der Mauer die alten Fugen soweit
                         nötig entfernt und durch neue ersetzt. Alles Handarbeit!

         Auch die Sitzbänke werden
         gereinigt und neu gefugt sowie der
         Platz von Abfällen befreit.
23. September 2020 – Montagetag
           bei Regen und Wind. Einen Tag
           später fiel der erste Schnee.

Die neuen Wappen werden montiert und die Wegweiser angebracht.
♥HERZLICHEN DANK♥
   Eure GROSSARTIGE
   Unterstützung hat das
   Projekt zum Erfolg geführt.
   Bis bald, wir treffen uns auf
   dem Grimselpass.
   Gemeinden Guttannen und
   Obergoms

   Der sieben Tonnen schwere
   Granitblock erstrahlt in
   neuem Glanz und zu
   seinem Fusse leuchten die
   neuen Wappen von
   Obergoms und Guttannen.

    Die Beschriftung
   «Wasserscheide Nordsee –
   Mittelmeer» wurde
   restauriert.

Und wussten Sie dass, …
Kantonsgrenze Bern - Wallis
Lange existierte keine klare Grenze durch das Gebirge zwischen den Kantonen Bern
und Wallis, abgesehen von einzelnen Abschnitten, die wegen touristischer oder
landwirtschaftlicher Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten
aktenkundig wurden. Die gemeinsame Kantonsgrenze beträgt ca. 135 Kilometer und
verläuft zwischen den Gemeinden Innertkirchen/Obergoms im Osten bis
Gsteig/Savièse im Westen über die Wasserscheide im Hochgebirge. Im Jahr 2009
beschlossen die zuständigen kantonalen Ämter die Grenzen festzustellen mit einer
Auswertung von digitalen Luftbildern des Bundes.
(Zusammenfassung aus dem Regierungsratsbeschluss vom 5. März 2014)
JUGEND

Guttannen wird «Jugendfreundliches Bergdorf»

Am 27. August 2020 hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet
(SAB) in Bern fünf Berggemeinden das Label «Jugendfreundliches Bergdorf»
übergeben. Jugendliche aus bisherigen «Jugendfreundlichen Bergdörfern» hatten die
Bewerbungs-Dossiers der Gemeinden Plaffeien, Evolène, Isenthal, Poschiavo und
Guttannen im Vorfeld analysiert, und entschieden, dass das Engagement dieser Dörfer
eindeutig eine Auszeichnung verdient. Mit Guttannen wurde erstmals eine Gemeinde
aus dem Kanton Bern ausgezeichnet. Der für die Jugend zuständige Gemeinderat und
zwei Guttanner Jugendliche durften das Label in Bern entgegennehmen.

Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Gemeinden, welche sich seit Jahren
dafür engagieren, dass ihre Dörfer für Familien, Kinder und Jugendliche attraktiv
bleiben. Damit die Bergdörfer als Lebensraum attraktiv bleiben, braucht es eine aktive,
jugendfreundliche Weiterentwicklung der Dörfer durch die Gemeinde. Guttannen weist
bezüglich dieses Engagements verschiedene Pluspunkte für Kinder und Jugendliche
sowie deren Familien auf. So wurden der Erhalt der Schule, die Bereitstellung eines
Raumes zur Durchführung einer wöchentlichen Jugend-Disco («Rüüm»), die
«Mitfahrzentrale», im Dorf verfügbare Lehrstellen, die Verfügbarkeit eines
ausserschulischen Betreuungsangebotes sowie günstigen Wohnraumes und die
Freizeitangebote in lokalen Vereinen von der jugendlichen Jury als positiv bewertet.
Das Label wird nun jährlich von der SAB neu überprüft. Die Gemeinde Guttannen
organisiert neu jedes Jahr einen Austausch zwischen den Jugendlichen und dem
Gemeinderat und entsendet zwei Jugendliche ans nationale SAB-Jugendforum.

Text: Urs Zuberbühler
INFORMATION SWISSCOM

Präsentation Swisscom Breitbandausbau

Das Breitbandnetz der Swisscom wird sukzessive ausgebaut, um auch künftigen
Anforderungen standhalten zu können. Aus diesem Grund beabsichtigt die Swisscom
auch in der Gemeinde Guttannen den Breitbandausbau umzusetzen.

Der geplante Breitbandausbau wird voraussichtlich im März 2021 starten (unter
Berücksichtigung der Wetterverhältnisse). Der komplette Breitbandausbau dauert in
etwa 6 Monate. Voraussichtlich März, da es im Januar und Februar sehr viel Schnee
hat und es unmöglich ist Tiefbauarbeiten auszuführen.

Glasfaserkabel / Systemtechnik:
Grundsätzlich werden die neuen Glasfaserkabel in den bestehenden Rohranlagen /
Schachtbauten verbaut. Falls durch Engpassbereinigungen neue Rohranlagen erstellt
werden müssen, werden diese vorab mit den Behörden / Eigentümern abgesprochen.
Die Systemtechnik wird wann immer möglich in bestehende Schachbauten integriert,
möglicherweise sind die bestehenden Schachbauten aber zu klein dimensioniert und
müssen bei Bedarf erweitert werden. Das Ziel ist, den Breitbandausbau mit möglichst
wenig neuen Rohranlagen / Schachtbauten umzusetzen. Damit wir die
Breitbandtechnik in den Schächten verbauen können, müssen die in den
Aufgrabungsplänen aufgeführten Schachtumbauten zwingend realisiert werden
können.

Werklöcher:
Durch den Einsatz von Einzugsruten mit beweglichen Reinigungs- und Kameraköpfen,
sind wir im Stande, auftretende Hindernisse auch ohne bauliche Massnahmen zu
überwinden. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass nicht alle im
Aufgrabungsplan aufgeführten Werklöcher auch wirklich geöffnet werden müssen. Die
Erfolgsquote liegt bei über 50%. Da wir jedoch nicht schon im Voraus wissen, welche
Werklöcher wir wirklich öffnen müssen oder bei welchen Hindernissen wir das Kabel
auch ohne Öffnen einziehen können, werden alle potenziellen Werklöcher im
Aufgrabungsplan aufgeführt und markiert.
Durch beschädigte oder verschlammte Rohranlagen ist es zudem möglich, dass
unvorhergesehene Werklöcher geöffnet werden müssen. In einem solchen Fall
werden wir die Gemeinde / Kanton umgehend kontaktieren und das Vorgehen
absprechen. Wir können Ihnen versichern, dass wir bestrebt sind, so wenig
Werklöcher wie möglich zu generieren, da diese Werklöcher den Projektumfang sowie
die -kosten massiv in die Höhe treiben!

Weiteres Vorgehen:
Wir werden nun die Machbarkeit vorantreiben und auch die «privaten»
Grundeigentümer kontaktieren, bei welchen voraussichtlich bauliche Massnahmen
erfolgen werden. Sobald wir alle nötigen Unterlagen zusammen haben, werden wir die
Aufgrabungsgesuche vorbereiten und der Gemeinde und dem Kanton zustellen.
Vor dem Baubeginn wird der verantwortliche Bauleiter nochmals mit der Gemeinde
und dem Kanton das Vorgehen zur Realisierung absprechen.
«SEEUFEREGG - CHALTE CHER»

Informationen zum Bau des neuen Wanderwegabschnitt
Die Kommission der Wanderwege innert dem Kirchet plante im Rahmen ihres
Ausbaukonzeptes den Wanderwegabschnitt «Grimsel Hospiz - Chalte Cher» von der
Strasse ins Gelände zu verlegen. Denn dieser führte im entsprechenden Abschnitt der
Grimselpassstrasse entlang.
Im Zusammenhang mit der Erschliessung des Wegabschnittes hatte die Kommission
am 12. August 2019 eine Begehung mit den verschiedenen Amtsstellen. Unter
anderem wurde von der Abteilung für Naturförderung (ANF) eine Erhebung der
Vegetation verlangt. Diese und weitere Anforderungen konnten erfüllt und offene
Fragen geklärt werden. Auch die Grundeigentümerin, die Kraftwerke Oberhasli AG;
waren mit dem Eingriff: Bau des neuen Wanderwegabschnittes, einverstanden. Merci!
Am 26. März 2020 traf auf der Gemeindeverwaltung Guttannen, das bewilligte
Baugesuch, welches am 06. November 2019 beim Regierungsstatthalteramt
eingereicht wurde, ein.- Damit konnten
die nächsten Schritte wie Begehungen
mit Unternehmern, usw. anlaufen. Die
Startsitzung «Bau» fand am 28. Juli
2020 statt.
Bereits am 03. August 2020 nahmen
die zwei Firmen, Maurer + Raz AG /
Gasser Felstechnik AG, die an sie
übertragenen Arbeiten in Angriff.
16. September 2020 - die Arbeiten sind
abgeschlossen. Dank dem
grossartigen Einsatz aller Beteiligten
sowie dem guten Wetter konnten die
Arbeiten schneller als geplant
ausgeführt werden.
Nach dem ersten Winter wird es
wahrscheinlich noch
Ausbesserungsarbeiten am Weg geben. Wo, was und wie gemacht werden soll oder
muss, wird nach der Schneeschmelze bestimmt.
Der neue Wanderweg ist ab sofort geöffnet.
Text und Fotos: Rosmarie Willener
BILDSTRECKE NEUER WANDERWEG

                           Bis anhin führte der Wanderweg
                           an dieser Stelle weiter über die
                           Passstrasse….

Besichtigung der Unternehmer vor
Ort, wo soll der Wanderweg nun
durchgehen?

                     Felswände und hohes Gewächse
                     muss überwunden werden.
Bagger und Manneskraft sind
gefragt bis die neue Strecke
für Wanderer begehbar ist.
Nicht nur pickeln gehört zur
Erstellung des Wanderweges, auch
die Entsorgung von Abfall und
Grüntour.
STREIT UM KIRCHENBÜCHER

Den Schatz im Dorf behalten
Im Januar nahm das kantonale Staatsarchiv in Bern einen neuen Anlauf. Wie zuletzt
2007 forderte es mit einem Brief säumige Gemeinden auf, ihre Kirchenbücher
abzuliefern. In diesen historischen Dokumenten haben Berner Pfarrer von der
Reformation bis ins 19. Jahrhundert handschriftlich Taufen, Heiraten und Todesfälle
festgehalten. Es sind die Vorläufer der heutigen Zivilstandsregister. Für
Familienforscher, die den Stammbaum ihrer Vorfahren rekonstruieren wollen, sind die
Kirchenbücher eine wahre Fundgrube.
Im Brief vom Januar verwies Staatsarchivarin Barbara Studer nachdrücklich auf eine
Motion, die der bernische Grosse Rat 1979 mit grossem Mehr angenommen habe.
Deren Inhalt: Zum Schutz vor Beschädigung seien die Kirchenbücher zentral im
Staatsarchiv zu lagern. Seither sind die alten Akten nach und nach aus allen Berner
Gemeinden in Bern eingetroffen.
Vier Gemeinden aber weigern sich bis heute standhaft, ihre Kirchenbücher abzuliefern.
Alle vier liegen im Berner Oberland: Guttannen, Frutigen, Lenk und Saanen. Auf den
Brief des Staatsarchivs haben Guttannen und Frutigen knapp und ablehnend
geantwortet. Lenk und Saanen haben noch gar nicht reagiert. Die Staatsarchivarin
wundert sich über diese lokale «Eigenmächtigkeit». «Die Kirchenbücher sind bei uns
sicher vor Feuer, Hochwasser und Diebstahl», erklärt Werner Schläppi,
Gemeindepräsident von Guttannen auf Anfrage. Auch sein Amtskollege René Müller
an der Lenk betont, die Bücher seien im Gemeindearchiv gut aufgehoben. Ein
Lokalhistoriker würde überdies dazu schauen.
Die beiden Gemeindepräsidenten betrachten die Sache mit den Kirchenbüchern aus
einer längeren Perspektive: «Es hat schon mehrere Aufforderungen aus Bern
gegeben, am Standpunkt unserer Gemeinde hat sich aber nichts geändert», sagt René
Müller. Der Gemeinderat von Guttannen beruft sich in seiner abschlägigen Antwort ans
Staatsarchiv auf seinen negativen Beschluss, den er 2007 in der gleichen Sache
fasste. Gemeindepräsident Schläppi erinnert sich, dass der Kanton in den 1990er-
Jahren Guttannen gar drohte, die Bücher von der Polizei abholen zu lassen. «Wir
haben darauf nicht reagiert, und es ist dann auch nichts passiert», sagt er. So ernst
kann es dem Kanton also offenbar nicht sein. Die Oberländer Gemeinden warten
deshalb auch nach der jüngsten Aufforderung erst einmal ab.
«Wir sehen keinen Grund, die Bücher herauszugeben», fasst René Müller an der Lenk
zusammen. Für Staatsarchivarin Studer gibt es diesen Grund sehr wohl: «Die Bücher
gehören rechtlich betrachtet weder den Einwohnergemeinden noch den
Kirchgemeinden, sondern dem Kanton.» Die Pfarrer seien in der alten Stadtrepublik
Bern staatliche Beamte gewesen, die die Kirchenbücher im staatlichen Auftrag nach
staatlichen Richtlinien geführt hätten. Die Rechtsnachfolgerin der 1798
untergegangenen Republik Bern ist der heutige Kanton. Barbara Studer setzt ihre
Rechtsbelehrung noch fort: Im eidgenössischen Zivilstandsgesetz von 1876 sei
festgelegt worden, dass die alten Dokumente und Register in den Besitz der neu
geschaffenen, staatlichen Zivilstandsämter übergehen müssen. Und diese Ämter
seien kantonale Dienststellen. «Wenn die vier Gemeinden sich weigern, die
Kirchenbücher herauszugeben, eignen sie sich widerrechtlich kantonales Archivgut
an», schliesst die Staatsarchivarin.
Aus der Gemeinde Saanen gibt es Widerspruch gegen diese Sicht. «Die
Kirchenbücher gehören nicht einfach dem Kanton Bern, sie wurden im Mittelalter
schon vor der Berner Herrschaft von der Landschaft Saanen geführt und liegen nun
auch im Archiv dieser einstigen Körperschaft», erklärt Rolf Marti. Der Leiter der
Verwaltungsdirektion in der Gemeinde Saanen legt auch die Grossratsmotion von
1979 anders aus. Vorher habe das Staatsarchiv all die Kirchenbücher gar nicht
aufnehmen wollen, mit der Motion sei es dann dazu verpflichtet worden.
Staatsarchivarin Studer räumt ein, dass das Archiv erst durch die Klimatisierung der
Aufbewahrungsräume ab Mitte der 1980er-Jahre im Stande gewesen sei, all die
Kirchenbücher aufzunehmen. 1990 habe dann der Grosse Rat eigens 375’000
Franken bewilligt, um die Bücher auf Mikrofilm aufzunehmen und so vor Schäden
durch täglichen Gebrauch zu schützen. Seit 2017 können die Kirchenbücher nun alle
online auf der Internetseite des Staatsarchivs konsultiert werden. Ausser jene von
Guttannen, Frutigen, Saanen und Lenk.

In Frutigen befinden sich die Kirchenbücher im Archiv der lokalen Kirchgemeinde.
Gemeindeschreiber Peter Grossen leitete deshalb die Aufforderung aus Bern an diese
weiter. Der Kirchgemeinderat erklärte darauf, die Bücher gehörten der Kirchgemeinde
und man habe beschlossen, diese nicht abzuliefern. Gemeindeschreiber Grossen
kommunizierte diesen Entscheid nach Bern. «Die Bücher werden in unserem Archiv
sorgfältig aufbewahrt», sagt Frutigens Kirchgemeindepräsidentin Margret Ruchti.
Freiwillig werde man das nicht tun. «Vor einigen Jahren gab der Kanton Kompetenzen
an die reformierte Kirche ab, warum sollen wir jetzt also nicht selbst über diese Bücher
verfügen?», fragt sie.
Für den Widerstand der Oberländer Gemeinden gibt es noch weitere Erklärungen.
Frutigen und Saanen haben mehrere tausend Franken in die Aufrüstung ihrer
Ortsarchive mit Ventilation oder Feuchtigkeitsmessern investiert. Aus den
Archivbeständen ragen die Kirchenbücher dort heraus als Kostbarkeit, die die
Gemeinden nicht hergeben wollen. Guttannen und Saanen haben die Kirchenbücher
überdies auf eigene Kosten auf Mikrofilm aufgenommen. Guttannen würde dem
Staatsarchiv gar eine Kopie zur Verfügung stellen. Kommt hinzu: Familienforscher, die
etwa aus Amerika anreisen, um ihre Wurzeln zu suchen, sprechen laut den Behörden
der vier Gemeinden meist direkt in den früheren Heimatgemeinden ihrer Vorfahren vor
- und nicht im Staatsarchiv in Bern. «Von Amerika ist es nicht viel weiter nach
Guttannen als nach Bern», sagt der dortige Gemeindepräsident Werner Schläppi.
Hinter der vierfachen Verweigerung verbirgt sich womöglich noch ein anderer Grund.
«Es gibt eine gewisse Oberländer Widerspenstigkeit», bestätigt Frutigens
Gemeindeschreiber Peter Grossen. Man folge nicht gleich der ersten Aufforderung aus
Bern, sondern frage erst mal zurück. Ohne eine Verfügung und Rechtsbelehrung aus
Bern werde sich in der Sache der Kirchenbücher wohl nichts bewegen, vermutet
Grossen. Die Kantonshauptstadt sei weit weg, und das führe im Oberland zu einer
gewissen Eigenständigkeit. «Man muss nicht alles in Bern zentralisieren», fügt der
Lenker Gemeindepräsident René Müller an.
«Wir sind uns als Berggemeinde gewohnt, dass wir uns selber helfen müssen», sagt
Guttannens Gemeindepräsident Werner Schläppi, «wenn wir etwas von Bern wollen,
reagiert es auch nicht sofort.» Guttanner seien kontaktfreudig und weltoffen, sagt
Schläppi, man sei aber nicht mit allem einverstanden, was aus Bern komme. Dass
man in Guttannen bei der eigenen Auffassung bleibe, drückt Schläppi in einer
hübschen Formel aus: «Wir sind meinungsstabil.»
Natürlich kennt auch Staatsarchivarin Barbara Studer die Berner Geschichte gut
genug, um zu wissen, dass an der Peripherie weitab von der Kantonshauptstadt seit
jeher ein rebellischer Geist weht.
Text: Stefan von Bergen, Bericht im Berner Oberländer
DIVERSE INFORMATIONEN

Der Bären geht in den Teil-Winterschlaf

Wir danken euch in diesem turbulenten
Jahr für eure Unterstützung und freuen
uns auf ein baldiges Wiedersehen.

In den kommenden Monaten reduzieren
wir wiederum den Betrieb und schliessen
das Restaurant ab November bzw. ab
der Passschliessung jeweils am Montag
und Dienstag sowie am Sonntag ab 15
Uhr.

Betriebsferien machen wir von 14. bis
und mit 25. Dezember 2020 sowie vom
2. Januar 2021 bis und mit 2. Februar
2021.

                              Auch im Winter ein heisser Tipp: Der Bären-Burger

TU DEINEM RÜCKEN ETWAS GUTES!
                    Ab dem 29. Oktober bis und mit 3. Dezember 2020
                                 ist erneut Rückenturnen angesagt.

      Wann/wo: Jeden Donnerstag von 20.00 bis ca. 21.00 Uhr
                        in der Turnhalle Guttannen
      Jedermann / -frau ist herzlich willkommen mitzumachen!

                   Unbedingt Badetuch mitnehmen!

Auskunft geben gerne die Leiterin Erika Schläppi-Maurer / 033 973 12 92
oder die TV-Präsidentin Barbara Blatter-Schläppi / 079 758 54 41
Eifach so....
      SAMSTAG , 7. November 2020
   15.00 - 18.30 Uhr Plätzli Guttannen
 17.00 Uhr Auftritt der Guggenmusik
         Borgguugger Büron
            Marktstand
     Fotogeschenke: Tassen / Schneidebretter /
    Edelstahl Thermosflaschen / Mouspads usw.
                         Kleiderverkauf
          «Grimselstein», Studi’s Truffes
        Mini-Chäsbrätel / Glühwein / Punsch (gratis)*
*Kässeli für eine FREIWILLIGE Spende für das Projekt «just4you» in Rumänien zur
        Unterstützung und Begleitung von sozial benachteiligten Familien!

              studer laserbeschriftung & stickerei
                mitteldorf 283 3864 guttannen
            www.slbs.ch studer@slbs.ch 078 763 96 41
BÜHNE GUTTANNEN

                      Liebe Guttannerinnen und Guttanner

Wir haben uns entschieden, den diesjährigen Anlass «Bühne Guttannen» aufgrund
                   der aktuellen Lage Covid-19 abzusagen.

Bereits heute freuen wir uns auf den Anlass im November 2021 und hoffen, nächstes
         Jahr wieder zahlreiche Gäste in der Turnhalle begrüssen zu dürfen.

          Wir wünschen euch einen geruhsamen Herbst – bleibt gesund!

                           Team Bühne Guttannen
ADVENTSFENSTER 2020

Leider mussten und müssen verschiedene Anlässe aufgrund von COVID-19
abgesagt werden.

Somit habe ich mich schweren Herzens entschlossen, von einer Organisation der
Adventsfenster aus den bekannten Gründen abzusehen.

Selbstverständlich darf das Dorf trotzdem weihnachtlich geschmückt werden, halt in
diesem Jahr ohne die beliebten «Hausbesuche».
Besten Dank für euer Verständnis.
Magdalena Gasser
SOMMER - PROJEKT 2022

GUTTANNEN – Ein Dorf lädt ein

Eine Handvoll Personen, zum Teil aus der ehemaligen Gartenschaugruppe, knüpfen
an die letzte Gartenschau aus dem Jahr 2012 an, mit den gleichen Zielen wie
damals: Menschen aus Nah und Fern nach Guttannen einladen und sie teilnehmen
lassen an der Lebendigkeit, Vielfalt und Schönheit unserer Dörfer Guttannen und
Boden.

Thema: Vielfalt - Arten- und Gartenvielfalt
Handwerk, Lesung, Landwirtschaft, Kunstobjekte, Marktstände, offenes Haus/offener
Stall, Plattform für Fremde/Freunde… - Es soll wiederum ein Gemeinschaftswerk
werden, alle sind zum Mitmachen herzlich eingeladen!

Wir treffen uns zu einem ersten unverbindlichen Gedankenaustausch am

Dienstag, 19. Januar 2021 um 20:00 Uhr im alten Schulhaus

Das Datum wird später mit Anschlägen nochmals bekanntgegeben.

Wir freuen uns sehr auf möglichst viele Interessierte! Es laden ein:
Häfliger Sepp, Rufibach Erina, Rufibach Ruth, Willener Barbara, Willener Rosmarie

Erinnert ihr euch noch …?
BIRNELVERKAUF - WINTERHILFE
Jetzt können Sie wieder vom Birnelverkauf der Winterhilfe Schweiz profitieren. Die
Sozialbehörde Oberhasli organisiert für die Region den Birnelverkauf. Birnel ist ein
reines Naturprodukt ohne Konservierungsstoffe – Speisen und Getränke können
damit auf natürliche Weise gesüsst werden. Das gesunde und schmackhafte
Birnensaftkonzentrat stammt ausschliesslich von
Früchten einheimischer Feldobstbäume.

Reines natürliches Birnel oder zertifiziertes Birnel mit der
BIO-Knospe kann bei uns in folgenden Einheiten bestellt
werden:

- 250g Dispenser Fr. 4.50 / mit BIO-Knospe Fr. 5.00
- 500g Glas Fr. 7.00 / mit BIO-Knospe Fr. 8.00
- 1kg Glas Fr. 11.00 / mit BIO-Knospe Fr. 13.00
- 5kg Kessel Fr. 46.00 / mit BIO-Knospe Fr. 57.00
- 12.5kg Kessel Fr. 105.00 / mit BIO-Knospe Fr. 131.00

Bestellungen nimmt die Gemeindeverwaltung Meiringen, Tel: 033 972 45 57,
sozialbehoerde@meiringen.ch, gerne bis am 13. November 2020 entgegen.

Abholung der Bestellung von Montag, 7. Dezember bis Freitag, 11. Dezember 2020
direkt bei Ihrer Wohnsitzgemeinde.

Sozialbehörde Oberhasli
BILDERGESCHICHTE

                            Im Hüsacher Wald

Wenn mitte Juli die blauen und weissen Nesselblättrigen
Glockenblumen blühen … freut das auch viele Insekten,
Bienen und Schmetterlinge.

                                                      Auch Biene Maya ist auf der Suche nach
                                                      Nektar. Aber alles ist schon besetzt.

                                                    Der Laubholz-Zangenbock schaut sie böse an…
Der Brennnesselzünsler sowie der braune Waldvogel halten die Stellung .

Bald sieht sie eine Spalte in der Glockenblume und ihre Chance. «Der Schnäller isch dr’ Gschinder!»
und schlüpft schnell hinein.

       Ohje, und streift dummerweise eine             Doch - Glück im Unglück!
       Blütenpolle ab…

                                                              überpudert mit Blütenstaub fliegt
                                                              Biene Maya über die Blumenpracht
                                                              wieder nach Hause.

                                                                           Text und Fotos: Hanni Huber
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