Gött nner Blettli - Ausgabe, Oktober 2020 - EINWOHNERGEMEINDE GUTTANNEN
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Gött nner Blettli Foto: Hanni Huber 37. Ausgabe, Oktober 2020 Informationsblatt aus Gemeinderat, Verwaltung, Kommissionen, Vereinen, Gewerbe und Bevölkerung. Geht an alle Haushaltungen.
Liebe Leserinnen und Leser! Gerne nehmen wir Eure Berichte im Blettli auf. Wir freuen uns über jeden Beitrag, Geschichten, Fotos, Zeichnungen und weiteres! Die Eingabe kann handschriftlich erfolgen am Schalter der Gemeindeverwaltung oder elektronisch per Mail an: z.herren@guttannen.ch Nächstes Erscheinungsdatum des Göttanner - Blettli: Mai 2021 Eingabeschluss für Beiträge: 30. April 2021
BEGRÜSSUNG Liebe Guttannerinnen und Guttanner Leider beschäftigt uns das Corona-Virus noch immer. Heute, am 7.Oktober 2020, hat unsere Kantonsregierung eine Maskenpflicht in öffentlichen Räumen verfügt. Dauer bis Ende Januar 2021. Die steigenden Fallzahlen sind der Grund für diese Massnahme. Freude wird da sicher niemand haben, aber es ist wie es ist. Trotzdem vielen Dank für das Einhalten der Massnahmen. Es gibt aber auch positivere Nachrichten: An der Gemeindeversammlung vom 24. August 2020 wurde der Kredit für den Kauf von Wohnhäusern auf der Wirzen und vom ehemaligen Hotel Adler bewilligt. Der Gemeinderat hat nun die Möglichkeit, aktiv Familien mit Kindern anzuwerben und ihnen das Wohnen in Guttannen schmackhaft zu machen. Nun kann Wohnraum angeboten werden. Preiswert, zum Wohnen auf Probe in Guttannen oder mit der Option von späterem Kauf einer Wohnliegenschaft. Vielleicht hilft uns die «Corona- Krise» in dieser Beziehung etwas. Familien können dem Dichtestress in den Zentren entgehen, indem sie nach Guttannen ziehen und ihre Kinder in einer kleinen Schule und in einer wunderbaren Natur aufwachsen lassen. Der Gemeinderat ist gewillt die Schule unter der Leitung der NMS längerfristig zu sichern. Wenn die Schülerzahlen stimmen wird das auch gelingen. Laut Vertragsentwürfen mit den KWO sollen die angesprochenen Liegenschaften am 01.01.2021 in den Besitz der Gemeinde Guttannen übergehen. Das Ziel des Gemeinderates besteht darin, die Häuser möglichst rasch an Guttanner-Familien weiterzuverkaufen. Beim Adler wird gegenwärtig eine Vermietung der oberen Stockwerke an die Hotel Bären AG geprüft. Die Zimmer müssen aber teilweise noch umgebaut werden. Im Erdgeschoss könnte für «Guttannen bewegt» eine Art Geschäfts- oder Verkaufsstelle gemacht werden. Verschiedene Varianten werden ausgearbeitet und miteinander verglichen. Weitere Aktivitäten an der Wohnungsfront werden im Moment von privaten Bauherren getätigt. So wird im Oberdorf ein Hausteil zu zeitgemässem Wohnraum umgebaut. In der Schwendi soll im 2021 das alte Wohnhaus abgerissen werden und ein Neubau mit gleichem Wohnvolumen wird erstellt. Zurzeit wird an der Erschliessung der Liegenschaft gebaut (Neue Zufahrtsstrasse und Werkleitungen). Für die Dorfentwicklung ist dieser Wohnraum sehr wichtig. Vielen Dank an die privaten Bauherrschaften! Nun wünsche ich uns allen genügend, aber nicht zu viel Schnee für den kommenden Winter. Viel Vergnügen beim Lesen des Göttanner-Blettli. Werner Schläppi-Maurer
INFOS AUS DEM GEMEINDERAT UND VERWALTUNG Wohnung zu vermieten: Die Gemeinde Guttannen vermietet im ehemaligen Schulhaus eine gemütliche Wohnung im zweiten Obergeschoss bestehend aus: Vorplatz, Küche, WC/Bad, 3 Zimmer (an Zentralheizung angeschlossen) und 3 unbeheizte Zimmer und Estrich im Dachgeschoss. Ein Kellerraum befindet sich im Untergeschoss. Bezugstermin: per 1. Dezember 2020 Mietzins inkl.: CHF 500.00 Weitere Auskünfte sowie Besichtigungstermine erhalten Sie bei der Gemeindeverwaltung, Tel. 033 973 13 33 oder info@guttannen.ch. Guttannen, 15. September 2020 BRAVO Der Gemeinderat gratuliert Sina und Aina Scherling herzlich, zu den grossartigen Leistungen am Berglauf SM U20 Frauen von Adelboden/Geils bis Sillerenbühl, 6.6 km/420 Höhenmeter. Schutzmasken Covid19 Der Kanton stellt jeder Gemeinde pro Einwohner 10 Schutzmasken zur Verfügung. Diese sind per sofort auf der Gemeindeverwaltung abholbereit.
Neue Mitarbeiterin auf der Verwaltung Ich heisse Zora Herren und lebe seit August 2013 in Brienz. Ich habe zwei jugendliche Kinder. Meine Tochter Julia absolviert eine Lehre als Polydesignerin 3 D und mein Sohn Florian besucht die 9. Klasse. Durch meine Tätigkeit beim Oberhasler/Jungfrauzeitung lernte ich einige Guttannerinnen und Guttanner und Projekte des Dorfes kennen. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, bewarb ich mich auf die ausgeschriebene Stelle und ergänze nun das Team auf der Verwaltung seit dem 1. September mit Foto: Caprice Gusset einem 50 Prozent Pensum. Ich bin gut gestartet und die neue Tätigkeit gefällt mir sehr. Es wird bestimmt noch eine Weile dauern bis ich in alle Bereiche eingearbeitet bin, doch Übung macht die Meisterin. Ich arbeite jeweils am Montag und Donnerstag den ganzen Tag und am Mittwochmorgen. Ich freue mich Sie am Telefon oder Schalter zu begrüssen! Unsere neuen Schalteröffnungszeiten Montag: 08:00 - 11:00 Uhr 14.00 - 17.00 Uhr Dienstag: ganzer Tag geschlossen Mittwoch: 08:00 - 11:00 Uhr Donnerstag: 08:00 - 11:00 Uhr 14.00 - 17.00 Uhr Freitag: 08:00 - 11:00 Uhr Bitte beachten Sie die Maskenpflicht und kommen Sie nur während den Schalteröffnungszeiten vorbei. Kontaktadressen: Gemeindeverwaltung: Magdalena Gasser m.gasser@guttannen.ch Rolf Jost r.jost@guttannen.ch Caprice Gusset c.gusset@guttannen.ch Zora Herren z.herren@guttannen.ch Telefon Gemeindeverwaltung: 033 973 13 33 Werkgruppe: Erwin Rufibach e.rufibach@guttannen.ch Beat Studer b.studer@guttannen.ch Beat Kehrli b.kehrli@guttannen.ch
AGENDA Freitag, 16. Oktober, 13:30 Uhr Montag, 21. Dezember, 19:30 Uhr Seniorennachmittag: Kuba – filmische Schulweihnachtsfeier, Schule Eindrücke, Hotel Bären Guttannen Samstag, 24. Oktober, 13:00 Uhr Samstag, 26. Dezember, 13:00 Uhr Göttanner Stärnenloif Altjahrsjass Skiclub Guttannen, Anmeldung ab 12:30 Uhr, Hotel Bären Mittwoch, 28. Oktober, 19:30 Uhr «Guttannen bewegt»: 26. bis 30. Dezember Informationsabend Themenweg, Hotel Altjahrswoche mit Ubersitz Bären Freitag, 1. Januar Freitag, 6. November Neujahrs-Apéro und Triichlen Wine & Dine, Hotel Bären Freitag, 1. Januar, 13:30 Uhr Samstag, 7. November, 15:00-18.30 Uhr, Seniorennachmittag: Engel der Welt, «Eifach so…», Guggenmusik, Studi’s Hotel Bären Verpflegung und Marktstand, Plätzli Guttannen Dienstag, 19. Januar, 20:00 Uhr Gedankenaustausch Sommer-Projekt Samstag, 14. November, 19:00 Uhr, 2022, im alten Schulhaus Bühne Guttannen ABGESAGT Freitag, 12. Februar, 13:30 Uhr Freitag, 20. November, 13:30 Uhr Seniorennachmittag: Täler im Seniorennachmittag: Lieder, die einst Oberhasli, Hotel Bären Mani Matter sang, Hotel Bären 18. Februar 2021 Freitag, 20. November, 19:00 Uhr Thementag «Spuren», Hotel Bären Jodlerinnen-Chor Engelhooren, Menu: Hamme, Bohnen, Salat und Züpfe, Hotel 6. März 2021, Bärenfrühling Bären Gina Durler – Frau Kägis Nachtmusik, Hotel Bären Sonntag, 29. November, im Anschluss an den 10:00 Uhr Gottesdienst Freitag, 12. März, 13:30 Uhr Kirchgemeindeversammlung Seniorennachmittag: Jung und Alt, im alten Schulhaus Hotel Bären Adventsfenster: ABGESAGT 20. März 2021, Bärenfrühling Ueli Schmezer und Band, Hotel Bären Samstag, 5. Dezember, 13:00 Uhr Gemeindeversammlung, Hotel Bären 21. März 2021, Bärenfrühling Beat Bieri, Film, Hotel Bären Sonntag, 6. Dezember Lottomatch Samariterverein, Hotel 27. März 2021, Bärenfrühling Bären, ABGESAGT Franz Hohler, Lesung, Hotel Bären Freitag, 11. Dezember, 13:30 Uhr 9. Mai 2021, Verschiebedatum: 16. Mai Seniorennachmittag: Kolumbien, Hotel Der längste Tartarenhut, Hotel Bären Bären Freitag, 11. Dezember, 20:00 Uhr Bitte beachten Sie, dass Russischer Abend, Konzert aufgrund der Männerchor und russischer Eintopf, momentanen Situation infolge des Corona- Hotel Bären Virus, die Daten ändern können.
GUTTANNEN BEWEGT Informationen zum Projekt Im Göttannerblettli vom Mai 2019 haben wir über das Projekt «Natur bewegt» informiert. Seither haben drei öffentliche Orientierungen stattgefunden (anlässlich des Feldseminars der Uni Bern, des Intensivseminars der HF Tourismus Graubünden sowie am Anlass rund um den Eisstupa). Zudem stellten wir den Märt Leuten unsere Ideen inkl. Produktion einer Angebotsbroschüre an deren Höck vor. Die Zielsetzung hat sich nicht geändert, wir lehnen uns nach wie vor an die Absichtserklärung der Klimaadaptionsstrategie Grimselgebiet an: «Es sollen Chancen, die sich aufgrund des Klimawandels ergeben genutzt, Risiken des Klimawandels erkannt und soweit möglich und sinnvoll minimiert werden. Die Bevölkerung, Sachwerte und natürliche Lebensgrundlagen sollen geschützt sowie die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft, Wirtschaft und Natur gesteigert werden.» Rückblick auf die vergangenen eineinhalb Jahre • Eine Gruppe Studenten vom Geographischen Institut Bern haben sich im Juli 2019 dem Thema Exkursionen auf unserem Gemeindegebiet gewidmet und uns wichtige Inputs für das weitere Vorgehen bei diesem Projekt geliefert. • Wir erhielten von Markus Trachsel eine Masterarbeit «Themenweg Guttannen». • Im September 2019 wurden unsere Ideen während einer Woche von Studenten der HF Tourismus Gaubünden unter die Lupe genommen. Sie haben uns die Bestätigung gegeben, dass das Potenzial von Guttannen gross ist, jedoch zu wenig nach aussen getragen wird. Auch hier haben wir richtungsweisende Anregungen erhalten. • Mit dem «Alpinen Museum» in Bern konnten wir einen wichtigen Partner gewinnen, der uns fachlich unterstützt und der bereit ist gemeinsame Projekte anzugehen. • Dank der zugesagten Gelder der Wirtschaftsförderung Kanton Bern durften wir den Auftrag zur Konzepterarbeitung einer Webseite sowie eines Themenweges erteilen. Die beauftragte Firma RobandRose ist unter anderem im Bereich Webdesigne, Grafik, Szenografie, Objekt- und Raumgestaltung tätig. • Im Verlauf des 2019 entstanden die provisorischen Webseiten http://www.guttannenbewegt.ch/, http://www.ig-ecocapsule.ch/ und https://eisstupa.jimdosite.com/. • Trotz des eher durchzogenen Winters 2019/20 konnten wir in Zusammenarbeit mit der Uni Freiburg einen kleinen Eisstupa entstehen lassen. Die Uni Freiburg nutzte das Projekt zu Forschungszwecken. Das Interesse der Leute war trotz des minimalen Eiskegels erstaunlich gross und für den kommenden Winter ist wieder ein Bau geplant. Unter Einbezug der Bevölkerung soll ein Stupa-Gerippe erstellt werden. Datum wird noch bekannt gegeben (Anschlagkästen). • Am 13. Februar 2020 konnte der von Kurt Aeschbacher moderierte Thementag «Wasser» im Bären Guttannen erfolgreich durchgeführt werden. • Dank dem Engagement des Projektleiters Urs Zuberbühler steht seit dem 1. August 2020 die erste Ecocapsule der Schweiz hier bei uns in Guttannen. Die Buchungszahlen sind über Erwarten gut und das Interesse von nah und fern sehr gross.
• Aus «Natur bewegt» wurde «Guttannen bewegt». • Im Dezember 2019 entstand der Verein «Guttannen bewegt». Das ganze Projekt kann somit finanziell losgelöst von der Gemeinde vorangetrieben werden. • Laufend wird vom Vereinsvorstand und der Arbeitsgruppe extern nach finanzieller Unterstützung u.a. für den Themenweg gesucht. Namhafte Beträge wurden uns bereits zugesichert. • Die Angebotsbroschüre wurde realisiert und erfreut sich grosser Beliebtheit – Danke an alle die mitgemacht haben! • Erneut wurden und werden diesen Sommer/Herbst noch diverse Institutionen und Gruppen in Guttannen begrüsst und Exkursionen durchgeführt. • Es konnte ein Dozent der Berner Fachhochschule / Architektur, Holz und Bau gewonnen werden, der mittels einem Masterprojekt der Studenten verschiedene Brückenvarianten (z.B. in Holz, Metall o.a.) für einen definitiven Aaresteg hinter dem Wachtbühl erarbeiten wird. VORANKÜNDIGUNG Am Mittwoch, 28. Oktober 2020 ist der offizielle Projektstart Themenweg vorgesehen. Zeitgleich findet ein Informationsabend statt, um über die Art und Weise des geplanten Themenweges zu orientieren sowie die neue Webseite vorzustellen. Mitarbeiter der Firma RobandRose werden vor Ort sein, über ihre bisherige und geplante Arbeit und insbesondere über die Rolle der Bevölkerung vor Ort berichten. Vorgesehen ist ein digitaler Pfad mit Audiostationen zu den verschiedensten Themen wie Föhn, Landwirtschaft, Hochwasser usw. Zu den einzelnen Themen möchten wir euch zu Wort kommen lassen und den Besuchern wie auch Einheimischen an den jeweiligen Posten authentische Erzählungen/Berichte hörbar machen. Der Themenweg soll ein Projekt der Dorfgemeinschaft werden. Darum hoffen wir auf eure tatkräftige (oder besser stimmkräftige) Unterstützung. Treffpunkt: 28. Oktober 2020, 19:30 Uhr im Hotel Bären Guttannen Wir freuen uns auf zahlreiche Interessierte Arbeitsgruppe Guttannen bewegt Erika Schläppi, Daniel Bürki, Rosmarie Willener und Rolf Weingartner
ECOCAPSULE Erster Sommer des Guttanner «Wohn-Ei’s» Beachtlich war das Interesse im Dorf, als am 23. Juli die KWO die Ecocapsule, das erste energieautarke «Wohn-Ei» der Schweiz, mit einem Lastwagenkran vom Schalthausplatz auf den alten Friedhof hievte. Bereits einen Tag später zogen die ersten Gäste ein. In den ersten Tagen bis zur offiziellen Eröffnung der Kapsel am 1. August bewohnten Journalistinnen und Journalisten verschiedener Schweizer Zeitungen das «Ei» und sorgten mit ihren Berichterstattungen für eine grosse Beachtung des Guttanner Projektes. Als Projektsymbol von «Guttannen bewegt» und Beispiel für ein kleines von Energie unabhängiges Gebäude brachte die Kapsel diesen Sommer eine Vielzahl Gäste nach Guttannen. Alle nutzten die im Übernachtungspreis inbegriffenen Gutscheine für den «Bären» oder den Dorfladen und sorgten damit auch für eine gewisse Wertschöpfung im Dorf. Viele Gäste lobten die Gastfreundschaft im Dorf, den schönen Blumenschmuck an den Häusern und die prächtigen Gärten. Der alte Friedhof als Standort der Kapsel bietet einen idealen, lauschigen Ort zum gemütlichen Verweilen, wie sich rasch zeigte. Die Ecocapsule war fast die ganze erste Saison über ausgebucht und generierte bereits bis Anfang Oktober rund 100 Logiernächte.
Wegen des windarmen Sommers erfolgte die Stromeinspeisung der Kapsel fast ausschliesslich über die ins Dach integrierten Solarzellen, was dank der vielen Sonnenstunden sehr gut funktionierte. Der Strom wurde erst Anfang Oktober knapp, als in der Kapsel auch die Heizung aktiviert wurde und die Sonnenscheindauer abnahm. Der Föhn wird dieses Problem lösen. Am frühen Nachmittag des 27. Oktobers geht die Kapsel auf die Reise zu den IBI nach Interlaken, wo sie für drei Monate für Öffentlichkeitsarbeit genutzt wird. Spätestens Mitte Juni 2021 wird die Ecocapsule für ihre zweite Saison wieder auf dem alten Friedhof stationiert. Weitere Informationen zur Guttanner Ecocapsule unter: www.ig-ecocapsule.ch Text und Fotos: Urs Zuberbühler
WASSERSCHEIDE Wiederentdeckung auf der Grimsel Der Grimselpass ist eine Wasserscheide von europäischer Bedeutung. Die Regentropfen fliessen, je nachdem auf welcher Seite der Passhöhe sie die Erdoberfläche erreichen, in zwei verschiedene Meere. Auf der einen Seite fliesst das Wasser über die Aare in den Rhein und damit in die Nordsee und auf der anderen Seite über die Rhone ins Mittelmeer. Vor vierzig Jahren wurde diesem Ort auf der Grimselpasshöhe eine Bedeutung zugewiesen mit einem Monument, in Form eines hohen Granitblocks, der mit zwei Wappen versehen ist. Im Jahr 2017 regte alt Gemeindepräsident Joseph Häfliger an, zu überprüfen, ob man gemeinsam mit der Gemeinde Obergoms die beiden Wappen wieder Instand stellen könnte. Gemeinderätin Rosemarie Willener und der Obergomser Gemeinderat Daniel Garbely trafen sich im Sommer 2019 auf dem Grimselpass zur Besichtigung. Die Wappen, bei denen man davon ausging, dass es sich um das Berner- und Walliserwappen handelt, waren nicht mehr erkennbar. Die Restauratorin Claudia Guntern wurde beigezogen, sie stellte fest, dass die Wappen damals als Mosaike gefertigt wurden. Sie erkannte den Berner Bär und bemerkte weiter, dass das Zweite weder das Walliser noch das Obergommser Wappen darstellt. Dies war der Anfang einer detektivischen Arbeit. Welche Wappen sind dargestellt? Wer hat das Denkmal gebaut und wer ist heute zuständig? Um auf diese Fragen Antworten zu finden, reiste unsere Gemeinderätin bis ins Staatsarchiv Bern.
Bei der Restauration kamen die beiden Wappentiere, der Berner Bär und der Hasliadler zum Vorschein. Auszüge aus der Geschichte Die Idee hatte der damalige Sekundarschullehrer von Meiringen, Dr. Gottfried Beck (geboren am 7.9.1900). Um ihn formierte sich nach und nach ein Initiativkomitee, mit den Herren: H. Stalder (Ingenieur KWO), Arnold Glatthard (Politiker, Bergführer, Leiter der Kletterschule Rosenlaui), Hans Lanz (pensionierter Lokomotivführer und Ornithologe), Erwin Heimann (Schriftsteller aus Heiligenschwendi). Aus den noch losen historischen Dokumenten lässt sich erahnen, dass vorallem das Auftreiben von finanziellen Mitteln für die Schaffung des Rastplatzes und ein Denkmal viel Ausdauer forderte. Eine möglicherweise erste Korrespondenz ist datiert auf den 18. August 1959, es ist die Antwort des Verkehrsvereins Meiringen Haslital, auf ein Schreiben von Dr. Beck, in dem sie ihm mitteilen, dass sie nur über beschränkte finanzielle Mittel verfügen und regen weiter an, dass man Geographische Institute auf internationaler Ebene von Frankreich, Holland und Deutschland, um die nötige Unterstützung ersuchen solle. Ob tatsächlich weitere Schritte in diese Richtung unternommen wurden, ist aus den vorhandenen Dokumenten nicht ersichtlich. In einem Schreiben des Initiativkomitees, an Regierungsrat Dr. Robert Bauder, in dem sie um einen finanziellen Beitrag aus der Stiftung SEVA, in der Höhe von 15'000 Franken ersuchen, erfährt man etwas über die ausschlaggebende Motivation für das grosse Engagement der Initianten, die Herren schreiben: «Es stimmt uns immer etwas traurig, dass alle unsere markanten Passübergänge, die dem Autoverkehr erschlossen sind, mehr und mehr zum Rummelplatz degradiert werden. Die Grimsel-Passhöhe bildet keine Ausnahme, sie wird im Gegenteil durch den Tourismus mit all seinen Nebenerscheinungen fast am meisten entstellt. Darum suchten wir, einige Leute aus dem Haslital, nach einer Möglichkeit, auf der Grimsel-Passhöhe einen Flecken der Ruhe und des Nachdenkens zu schaffen. Wer denkt schon daran, dass er auf einer Wasserscheide steht; dass die Wasser auf der einen Seite der Camargue und dem Mittelmeer, auf der anderen Seite Rotterdam und dem Rhein zustreben?» Im März 1974 wurde die Baubewilligung erteilt mit der Bedingung, dass die Inschrift auf dem Granitstein auch in italienischer Sprache abgefasst wird.
Der Kampf um die Finanzierung ging weiter, jegliche Gemeinden und Firmen in der Region wurden angegangen. Guttannen beteiligte sich mit einem Betrag von 3000 Franken, zu jener Zeit musste diese Summe durch die Gemeindeversammlung genehmigt werden. Ab 1978 findet man unter anderem auch Korrespondenzen von Dr. H. Hofer, dem Vizedirektor der Handelsabteilung des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements. Aus seinen Korrespondenzen erfährt man, dass der Sekundarlehrer Dr. Gottfried Beck für die Realisierung seiner Vision, 14'000 Franken Vorschuss aus seinem Privatvermögen gewährte. Die Beweggründe, warum Dr. H. Hofer seine Kontakte für ein Sponsoring anwirbt, beschreibt er so: «Wenn ich mir erlaubt habe, an Sie zu gelangen, so deshalb, weil ich vom Idealismus Dr. Becks beeindruckt bin, der sich bemüht hat, der Allgemeinheit in uneigennütziger Weise etwas Originelles und Zweckmässiges zu bieten und heute nicht mehr und nicht weniger wünscht, als das Begonnene zu vollenden.» Die Kraftwerke Oberhasli AG beteiligten sich finanziell, mit Material und beim Ausführen der Arbeiten. Die Maurerarbeiten wurden an Lohnarbeiter und Unternehmen vergeben. Die Wappen aus Mosaiksteinen fertigte Frau Emma Glarner, Ehefrau von Werner Glarner in Meiringen an. Aus den vorliegenden Schriften geht hervor, dass auch Schüler der Sekundarschule Meiringen, Lehrlinge aus Zürich, Konfirmanden aus diversen Ortschaften, sowie weitere freiwillige Helfer aktiv beim Bau mitgewirkt haben. Im September 1980 konnte das Denkmal eröffnet werden und nun, 40 Jahre später wurde es restauriert und mit einer Informationstafel ergänzt. Die geplante Einweihungsfeier ende September musste aufgrund von Schneefall verschoben werden. Text: Zora Herren, Fotos: Rosmarie Willener
Impressionen der Restaurierung Bei Wind und Wetter wurden in der Mauer die alten Fugen soweit nötig entfernt und durch neue ersetzt. Alles Handarbeit! Auch die Sitzbänke werden gereinigt und neu gefugt sowie der Platz von Abfällen befreit.
23. September 2020 – Montagetag bei Regen und Wind. Einen Tag später fiel der erste Schnee. Die neuen Wappen werden montiert und die Wegweiser angebracht.
♥HERZLICHEN DANK♥ Eure GROSSARTIGE Unterstützung hat das Projekt zum Erfolg geführt. Bis bald, wir treffen uns auf dem Grimselpass. Gemeinden Guttannen und Obergoms Der sieben Tonnen schwere Granitblock erstrahlt in neuem Glanz und zu seinem Fusse leuchten die neuen Wappen von Obergoms und Guttannen. Die Beschriftung «Wasserscheide Nordsee – Mittelmeer» wurde restauriert. Und wussten Sie dass, … Kantonsgrenze Bern - Wallis Lange existierte keine klare Grenze durch das Gebirge zwischen den Kantonen Bern und Wallis, abgesehen von einzelnen Abschnitten, die wegen touristischer oder landwirtschaftlicher Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten aktenkundig wurden. Die gemeinsame Kantonsgrenze beträgt ca. 135 Kilometer und verläuft zwischen den Gemeinden Innertkirchen/Obergoms im Osten bis Gsteig/Savièse im Westen über die Wasserscheide im Hochgebirge. Im Jahr 2009 beschlossen die zuständigen kantonalen Ämter die Grenzen festzustellen mit einer Auswertung von digitalen Luftbildern des Bundes. (Zusammenfassung aus dem Regierungsratsbeschluss vom 5. März 2014)
JUGEND Guttannen wird «Jugendfreundliches Bergdorf» Am 27. August 2020 hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet (SAB) in Bern fünf Berggemeinden das Label «Jugendfreundliches Bergdorf» übergeben. Jugendliche aus bisherigen «Jugendfreundlichen Bergdörfern» hatten die Bewerbungs-Dossiers der Gemeinden Plaffeien, Evolène, Isenthal, Poschiavo und Guttannen im Vorfeld analysiert, und entschieden, dass das Engagement dieser Dörfer eindeutig eine Auszeichnung verdient. Mit Guttannen wurde erstmals eine Gemeinde aus dem Kanton Bern ausgezeichnet. Der für die Jugend zuständige Gemeinderat und zwei Guttanner Jugendliche durften das Label in Bern entgegennehmen. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Gemeinden, welche sich seit Jahren dafür engagieren, dass ihre Dörfer für Familien, Kinder und Jugendliche attraktiv bleiben. Damit die Bergdörfer als Lebensraum attraktiv bleiben, braucht es eine aktive, jugendfreundliche Weiterentwicklung der Dörfer durch die Gemeinde. Guttannen weist bezüglich dieses Engagements verschiedene Pluspunkte für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien auf. So wurden der Erhalt der Schule, die Bereitstellung eines Raumes zur Durchführung einer wöchentlichen Jugend-Disco («Rüüm»), die «Mitfahrzentrale», im Dorf verfügbare Lehrstellen, die Verfügbarkeit eines ausserschulischen Betreuungsangebotes sowie günstigen Wohnraumes und die Freizeitangebote in lokalen Vereinen von der jugendlichen Jury als positiv bewertet. Das Label wird nun jährlich von der SAB neu überprüft. Die Gemeinde Guttannen organisiert neu jedes Jahr einen Austausch zwischen den Jugendlichen und dem Gemeinderat und entsendet zwei Jugendliche ans nationale SAB-Jugendforum. Text: Urs Zuberbühler
INFORMATION SWISSCOM Präsentation Swisscom Breitbandausbau Das Breitbandnetz der Swisscom wird sukzessive ausgebaut, um auch künftigen Anforderungen standhalten zu können. Aus diesem Grund beabsichtigt die Swisscom auch in der Gemeinde Guttannen den Breitbandausbau umzusetzen. Der geplante Breitbandausbau wird voraussichtlich im März 2021 starten (unter Berücksichtigung der Wetterverhältnisse). Der komplette Breitbandausbau dauert in etwa 6 Monate. Voraussichtlich März, da es im Januar und Februar sehr viel Schnee hat und es unmöglich ist Tiefbauarbeiten auszuführen. Glasfaserkabel / Systemtechnik: Grundsätzlich werden die neuen Glasfaserkabel in den bestehenden Rohranlagen / Schachtbauten verbaut. Falls durch Engpassbereinigungen neue Rohranlagen erstellt werden müssen, werden diese vorab mit den Behörden / Eigentümern abgesprochen. Die Systemtechnik wird wann immer möglich in bestehende Schachbauten integriert, möglicherweise sind die bestehenden Schachbauten aber zu klein dimensioniert und müssen bei Bedarf erweitert werden. Das Ziel ist, den Breitbandausbau mit möglichst wenig neuen Rohranlagen / Schachtbauten umzusetzen. Damit wir die Breitbandtechnik in den Schächten verbauen können, müssen die in den Aufgrabungsplänen aufgeführten Schachtumbauten zwingend realisiert werden können. Werklöcher: Durch den Einsatz von Einzugsruten mit beweglichen Reinigungs- und Kameraköpfen, sind wir im Stande, auftretende Hindernisse auch ohne bauliche Massnahmen zu überwinden. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass nicht alle im Aufgrabungsplan aufgeführten Werklöcher auch wirklich geöffnet werden müssen. Die Erfolgsquote liegt bei über 50%. Da wir jedoch nicht schon im Voraus wissen, welche Werklöcher wir wirklich öffnen müssen oder bei welchen Hindernissen wir das Kabel auch ohne Öffnen einziehen können, werden alle potenziellen Werklöcher im Aufgrabungsplan aufgeführt und markiert. Durch beschädigte oder verschlammte Rohranlagen ist es zudem möglich, dass unvorhergesehene Werklöcher geöffnet werden müssen. In einem solchen Fall werden wir die Gemeinde / Kanton umgehend kontaktieren und das Vorgehen absprechen. Wir können Ihnen versichern, dass wir bestrebt sind, so wenig Werklöcher wie möglich zu generieren, da diese Werklöcher den Projektumfang sowie die -kosten massiv in die Höhe treiben! Weiteres Vorgehen: Wir werden nun die Machbarkeit vorantreiben und auch die «privaten» Grundeigentümer kontaktieren, bei welchen voraussichtlich bauliche Massnahmen erfolgen werden. Sobald wir alle nötigen Unterlagen zusammen haben, werden wir die Aufgrabungsgesuche vorbereiten und der Gemeinde und dem Kanton zustellen. Vor dem Baubeginn wird der verantwortliche Bauleiter nochmals mit der Gemeinde und dem Kanton das Vorgehen zur Realisierung absprechen.
«SEEUFEREGG - CHALTE CHER» Informationen zum Bau des neuen Wanderwegabschnitt Die Kommission der Wanderwege innert dem Kirchet plante im Rahmen ihres Ausbaukonzeptes den Wanderwegabschnitt «Grimsel Hospiz - Chalte Cher» von der Strasse ins Gelände zu verlegen. Denn dieser führte im entsprechenden Abschnitt der Grimselpassstrasse entlang. Im Zusammenhang mit der Erschliessung des Wegabschnittes hatte die Kommission am 12. August 2019 eine Begehung mit den verschiedenen Amtsstellen. Unter anderem wurde von der Abteilung für Naturförderung (ANF) eine Erhebung der Vegetation verlangt. Diese und weitere Anforderungen konnten erfüllt und offene Fragen geklärt werden. Auch die Grundeigentümerin, die Kraftwerke Oberhasli AG; waren mit dem Eingriff: Bau des neuen Wanderwegabschnittes, einverstanden. Merci! Am 26. März 2020 traf auf der Gemeindeverwaltung Guttannen, das bewilligte Baugesuch, welches am 06. November 2019 beim Regierungsstatthalteramt eingereicht wurde, ein.- Damit konnten die nächsten Schritte wie Begehungen mit Unternehmern, usw. anlaufen. Die Startsitzung «Bau» fand am 28. Juli 2020 statt. Bereits am 03. August 2020 nahmen die zwei Firmen, Maurer + Raz AG / Gasser Felstechnik AG, die an sie übertragenen Arbeiten in Angriff. 16. September 2020 - die Arbeiten sind abgeschlossen. Dank dem grossartigen Einsatz aller Beteiligten sowie dem guten Wetter konnten die Arbeiten schneller als geplant ausgeführt werden. Nach dem ersten Winter wird es wahrscheinlich noch Ausbesserungsarbeiten am Weg geben. Wo, was und wie gemacht werden soll oder muss, wird nach der Schneeschmelze bestimmt. Der neue Wanderweg ist ab sofort geöffnet. Text und Fotos: Rosmarie Willener
BILDSTRECKE NEUER WANDERWEG Bis anhin führte der Wanderweg an dieser Stelle weiter über die Passstrasse…. Besichtigung der Unternehmer vor Ort, wo soll der Wanderweg nun durchgehen? Felswände und hohes Gewächse muss überwunden werden.
Bagger und Manneskraft sind gefragt bis die neue Strecke für Wanderer begehbar ist.
Nicht nur pickeln gehört zur Erstellung des Wanderweges, auch die Entsorgung von Abfall und Grüntour.
STREIT UM KIRCHENBÜCHER Den Schatz im Dorf behalten Im Januar nahm das kantonale Staatsarchiv in Bern einen neuen Anlauf. Wie zuletzt 2007 forderte es mit einem Brief säumige Gemeinden auf, ihre Kirchenbücher abzuliefern. In diesen historischen Dokumenten haben Berner Pfarrer von der Reformation bis ins 19. Jahrhundert handschriftlich Taufen, Heiraten und Todesfälle festgehalten. Es sind die Vorläufer der heutigen Zivilstandsregister. Für Familienforscher, die den Stammbaum ihrer Vorfahren rekonstruieren wollen, sind die Kirchenbücher eine wahre Fundgrube. Im Brief vom Januar verwies Staatsarchivarin Barbara Studer nachdrücklich auf eine Motion, die der bernische Grosse Rat 1979 mit grossem Mehr angenommen habe. Deren Inhalt: Zum Schutz vor Beschädigung seien die Kirchenbücher zentral im Staatsarchiv zu lagern. Seither sind die alten Akten nach und nach aus allen Berner Gemeinden in Bern eingetroffen. Vier Gemeinden aber weigern sich bis heute standhaft, ihre Kirchenbücher abzuliefern. Alle vier liegen im Berner Oberland: Guttannen, Frutigen, Lenk und Saanen. Auf den Brief des Staatsarchivs haben Guttannen und Frutigen knapp und ablehnend geantwortet. Lenk und Saanen haben noch gar nicht reagiert. Die Staatsarchivarin wundert sich über diese lokale «Eigenmächtigkeit». «Die Kirchenbücher sind bei uns sicher vor Feuer, Hochwasser und Diebstahl», erklärt Werner Schläppi, Gemeindepräsident von Guttannen auf Anfrage. Auch sein Amtskollege René Müller an der Lenk betont, die Bücher seien im Gemeindearchiv gut aufgehoben. Ein Lokalhistoriker würde überdies dazu schauen. Die beiden Gemeindepräsidenten betrachten die Sache mit den Kirchenbüchern aus einer längeren Perspektive: «Es hat schon mehrere Aufforderungen aus Bern gegeben, am Standpunkt unserer Gemeinde hat sich aber nichts geändert», sagt René Müller. Der Gemeinderat von Guttannen beruft sich in seiner abschlägigen Antwort ans Staatsarchiv auf seinen negativen Beschluss, den er 2007 in der gleichen Sache fasste. Gemeindepräsident Schläppi erinnert sich, dass der Kanton in den 1990er- Jahren Guttannen gar drohte, die Bücher von der Polizei abholen zu lassen. «Wir haben darauf nicht reagiert, und es ist dann auch nichts passiert», sagt er. So ernst kann es dem Kanton also offenbar nicht sein. Die Oberländer Gemeinden warten deshalb auch nach der jüngsten Aufforderung erst einmal ab. «Wir sehen keinen Grund, die Bücher herauszugeben», fasst René Müller an der Lenk zusammen. Für Staatsarchivarin Studer gibt es diesen Grund sehr wohl: «Die Bücher gehören rechtlich betrachtet weder den Einwohnergemeinden noch den Kirchgemeinden, sondern dem Kanton.» Die Pfarrer seien in der alten Stadtrepublik Bern staatliche Beamte gewesen, die die Kirchenbücher im staatlichen Auftrag nach staatlichen Richtlinien geführt hätten. Die Rechtsnachfolgerin der 1798 untergegangenen Republik Bern ist der heutige Kanton. Barbara Studer setzt ihre Rechtsbelehrung noch fort: Im eidgenössischen Zivilstandsgesetz von 1876 sei festgelegt worden, dass die alten Dokumente und Register in den Besitz der neu
geschaffenen, staatlichen Zivilstandsämter übergehen müssen. Und diese Ämter seien kantonale Dienststellen. «Wenn die vier Gemeinden sich weigern, die Kirchenbücher herauszugeben, eignen sie sich widerrechtlich kantonales Archivgut an», schliesst die Staatsarchivarin. Aus der Gemeinde Saanen gibt es Widerspruch gegen diese Sicht. «Die Kirchenbücher gehören nicht einfach dem Kanton Bern, sie wurden im Mittelalter schon vor der Berner Herrschaft von der Landschaft Saanen geführt und liegen nun auch im Archiv dieser einstigen Körperschaft», erklärt Rolf Marti. Der Leiter der Verwaltungsdirektion in der Gemeinde Saanen legt auch die Grossratsmotion von 1979 anders aus. Vorher habe das Staatsarchiv all die Kirchenbücher gar nicht aufnehmen wollen, mit der Motion sei es dann dazu verpflichtet worden. Staatsarchivarin Studer räumt ein, dass das Archiv erst durch die Klimatisierung der Aufbewahrungsräume ab Mitte der 1980er-Jahre im Stande gewesen sei, all die Kirchenbücher aufzunehmen. 1990 habe dann der Grosse Rat eigens 375’000 Franken bewilligt, um die Bücher auf Mikrofilm aufzunehmen und so vor Schäden durch täglichen Gebrauch zu schützen. Seit 2017 können die Kirchenbücher nun alle online auf der Internetseite des Staatsarchivs konsultiert werden. Ausser jene von Guttannen, Frutigen, Saanen und Lenk. In Frutigen befinden sich die Kirchenbücher im Archiv der lokalen Kirchgemeinde. Gemeindeschreiber Peter Grossen leitete deshalb die Aufforderung aus Bern an diese weiter. Der Kirchgemeinderat erklärte darauf, die Bücher gehörten der Kirchgemeinde und man habe beschlossen, diese nicht abzuliefern. Gemeindeschreiber Grossen kommunizierte diesen Entscheid nach Bern. «Die Bücher werden in unserem Archiv sorgfältig aufbewahrt», sagt Frutigens Kirchgemeindepräsidentin Margret Ruchti. Freiwillig werde man das nicht tun. «Vor einigen Jahren gab der Kanton Kompetenzen
an die reformierte Kirche ab, warum sollen wir jetzt also nicht selbst über diese Bücher verfügen?», fragt sie. Für den Widerstand der Oberländer Gemeinden gibt es noch weitere Erklärungen. Frutigen und Saanen haben mehrere tausend Franken in die Aufrüstung ihrer Ortsarchive mit Ventilation oder Feuchtigkeitsmessern investiert. Aus den Archivbeständen ragen die Kirchenbücher dort heraus als Kostbarkeit, die die Gemeinden nicht hergeben wollen. Guttannen und Saanen haben die Kirchenbücher überdies auf eigene Kosten auf Mikrofilm aufgenommen. Guttannen würde dem Staatsarchiv gar eine Kopie zur Verfügung stellen. Kommt hinzu: Familienforscher, die etwa aus Amerika anreisen, um ihre Wurzeln zu suchen, sprechen laut den Behörden der vier Gemeinden meist direkt in den früheren Heimatgemeinden ihrer Vorfahren vor - und nicht im Staatsarchiv in Bern. «Von Amerika ist es nicht viel weiter nach Guttannen als nach Bern», sagt der dortige Gemeindepräsident Werner Schläppi. Hinter der vierfachen Verweigerung verbirgt sich womöglich noch ein anderer Grund. «Es gibt eine gewisse Oberländer Widerspenstigkeit», bestätigt Frutigens Gemeindeschreiber Peter Grossen. Man folge nicht gleich der ersten Aufforderung aus Bern, sondern frage erst mal zurück. Ohne eine Verfügung und Rechtsbelehrung aus Bern werde sich in der Sache der Kirchenbücher wohl nichts bewegen, vermutet Grossen. Die Kantonshauptstadt sei weit weg, und das führe im Oberland zu einer gewissen Eigenständigkeit. «Man muss nicht alles in Bern zentralisieren», fügt der Lenker Gemeindepräsident René Müller an. «Wir sind uns als Berggemeinde gewohnt, dass wir uns selber helfen müssen», sagt Guttannens Gemeindepräsident Werner Schläppi, «wenn wir etwas von Bern wollen, reagiert es auch nicht sofort.» Guttanner seien kontaktfreudig und weltoffen, sagt Schläppi, man sei aber nicht mit allem einverstanden, was aus Bern komme. Dass man in Guttannen bei der eigenen Auffassung bleibe, drückt Schläppi in einer hübschen Formel aus: «Wir sind meinungsstabil.» Natürlich kennt auch Staatsarchivarin Barbara Studer die Berner Geschichte gut genug, um zu wissen, dass an der Peripherie weitab von der Kantonshauptstadt seit jeher ein rebellischer Geist weht. Text: Stefan von Bergen, Bericht im Berner Oberländer
DIVERSE INFORMATIONEN Der Bären geht in den Teil-Winterschlaf Wir danken euch in diesem turbulenten Jahr für eure Unterstützung und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen. In den kommenden Monaten reduzieren wir wiederum den Betrieb und schliessen das Restaurant ab November bzw. ab der Passschliessung jeweils am Montag und Dienstag sowie am Sonntag ab 15 Uhr. Betriebsferien machen wir von 14. bis und mit 25. Dezember 2020 sowie vom 2. Januar 2021 bis und mit 2. Februar 2021. Auch im Winter ein heisser Tipp: Der Bären-Burger TU DEINEM RÜCKEN ETWAS GUTES! Ab dem 29. Oktober bis und mit 3. Dezember 2020 ist erneut Rückenturnen angesagt. Wann/wo: Jeden Donnerstag von 20.00 bis ca. 21.00 Uhr in der Turnhalle Guttannen Jedermann / -frau ist herzlich willkommen mitzumachen! Unbedingt Badetuch mitnehmen! Auskunft geben gerne die Leiterin Erika Schläppi-Maurer / 033 973 12 92 oder die TV-Präsidentin Barbara Blatter-Schläppi / 079 758 54 41
Eifach so.... SAMSTAG , 7. November 2020 15.00 - 18.30 Uhr Plätzli Guttannen 17.00 Uhr Auftritt der Guggenmusik Borgguugger Büron Marktstand Fotogeschenke: Tassen / Schneidebretter / Edelstahl Thermosflaschen / Mouspads usw. Kleiderverkauf «Grimselstein», Studi’s Truffes Mini-Chäsbrätel / Glühwein / Punsch (gratis)* *Kässeli für eine FREIWILLIGE Spende für das Projekt «just4you» in Rumänien zur Unterstützung und Begleitung von sozial benachteiligten Familien! studer laserbeschriftung & stickerei mitteldorf 283 3864 guttannen www.slbs.ch studer@slbs.ch 078 763 96 41
BÜHNE GUTTANNEN Liebe Guttannerinnen und Guttanner Wir haben uns entschieden, den diesjährigen Anlass «Bühne Guttannen» aufgrund der aktuellen Lage Covid-19 abzusagen. Bereits heute freuen wir uns auf den Anlass im November 2021 und hoffen, nächstes Jahr wieder zahlreiche Gäste in der Turnhalle begrüssen zu dürfen. Wir wünschen euch einen geruhsamen Herbst – bleibt gesund! Team Bühne Guttannen
ADVENTSFENSTER 2020 Leider mussten und müssen verschiedene Anlässe aufgrund von COVID-19 abgesagt werden. Somit habe ich mich schweren Herzens entschlossen, von einer Organisation der Adventsfenster aus den bekannten Gründen abzusehen. Selbstverständlich darf das Dorf trotzdem weihnachtlich geschmückt werden, halt in diesem Jahr ohne die beliebten «Hausbesuche». Besten Dank für euer Verständnis. Magdalena Gasser
SOMMER - PROJEKT 2022 GUTTANNEN – Ein Dorf lädt ein Eine Handvoll Personen, zum Teil aus der ehemaligen Gartenschaugruppe, knüpfen an die letzte Gartenschau aus dem Jahr 2012 an, mit den gleichen Zielen wie damals: Menschen aus Nah und Fern nach Guttannen einladen und sie teilnehmen lassen an der Lebendigkeit, Vielfalt und Schönheit unserer Dörfer Guttannen und Boden. Thema: Vielfalt - Arten- und Gartenvielfalt Handwerk, Lesung, Landwirtschaft, Kunstobjekte, Marktstände, offenes Haus/offener Stall, Plattform für Fremde/Freunde… - Es soll wiederum ein Gemeinschaftswerk werden, alle sind zum Mitmachen herzlich eingeladen! Wir treffen uns zu einem ersten unverbindlichen Gedankenaustausch am Dienstag, 19. Januar 2021 um 20:00 Uhr im alten Schulhaus Das Datum wird später mit Anschlägen nochmals bekanntgegeben. Wir freuen uns sehr auf möglichst viele Interessierte! Es laden ein: Häfliger Sepp, Rufibach Erina, Rufibach Ruth, Willener Barbara, Willener Rosmarie Erinnert ihr euch noch …?
BIRNELVERKAUF - WINTERHILFE Jetzt können Sie wieder vom Birnelverkauf der Winterhilfe Schweiz profitieren. Die Sozialbehörde Oberhasli organisiert für die Region den Birnelverkauf. Birnel ist ein reines Naturprodukt ohne Konservierungsstoffe – Speisen und Getränke können damit auf natürliche Weise gesüsst werden. Das gesunde und schmackhafte Birnensaftkonzentrat stammt ausschliesslich von Früchten einheimischer Feldobstbäume. Reines natürliches Birnel oder zertifiziertes Birnel mit der BIO-Knospe kann bei uns in folgenden Einheiten bestellt werden: - 250g Dispenser Fr. 4.50 / mit BIO-Knospe Fr. 5.00 - 500g Glas Fr. 7.00 / mit BIO-Knospe Fr. 8.00 - 1kg Glas Fr. 11.00 / mit BIO-Knospe Fr. 13.00 - 5kg Kessel Fr. 46.00 / mit BIO-Knospe Fr. 57.00 - 12.5kg Kessel Fr. 105.00 / mit BIO-Knospe Fr. 131.00 Bestellungen nimmt die Gemeindeverwaltung Meiringen, Tel: 033 972 45 57, sozialbehoerde@meiringen.ch, gerne bis am 13. November 2020 entgegen. Abholung der Bestellung von Montag, 7. Dezember bis Freitag, 11. Dezember 2020 direkt bei Ihrer Wohnsitzgemeinde. Sozialbehörde Oberhasli
BILDERGESCHICHTE Im Hüsacher Wald Wenn mitte Juli die blauen und weissen Nesselblättrigen Glockenblumen blühen … freut das auch viele Insekten, Bienen und Schmetterlinge. Auch Biene Maya ist auf der Suche nach Nektar. Aber alles ist schon besetzt. Der Laubholz-Zangenbock schaut sie böse an…
Der Brennnesselzünsler sowie der braune Waldvogel halten die Stellung . Bald sieht sie eine Spalte in der Glockenblume und ihre Chance. «Der Schnäller isch dr’ Gschinder!» und schlüpft schnell hinein. Ohje, und streift dummerweise eine Doch - Glück im Unglück! Blütenpolle ab… überpudert mit Blütenstaub fliegt Biene Maya über die Blumenpracht wieder nach Hause. Text und Fotos: Hanni Huber
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