Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48

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Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Grundwasser                    Band 48
Niedersächsischer Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Grundwasserbericht
Niedersachsen

Sonderausgabe zur
Grundwasserstandsentwicklung
im Jahr 2020
Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Herausgeber:
Niedersächsischer Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
- Direktion -
Am Sportplatz 23
26506 Norden

Autor:
Dr. Gunter Wriedt, NLWKN Betriebsstelle Cloppenburg

Koordination Grundwasserbericht Niedersachsen:
Christel Karfusehr, NLWKN Betriebsstelle Cloppenburg

Unter Mitarbeit:
M. Tenschert, NLWKN Betriebsstelle Sulingen
R. te Gempt, NLWKN Betriebsstelle Meppen
H. Schültken, NLWKN Betriebsstelle Hannover/Hildesheim
D. de Vries, NLWKN Betriebsstelle Aurich
J. Golon, NLWKN Betriebsstelle Stade
T. Hartung, NLWKN Betriebsstelle Süd
G. Nickel, NLWKN Betriebsstelle Lüneburg
H. Ohlebusch, NLWKN Betriebsstelle Verden
Dr. H. Sievers, NLWKN Betriebsstelle Brake/Oldenburg
C. Karfusehr, NLWKN Betriebsstelle Cloppenburg

1. Auflage: September 2021, 500 Stück

Bezug:
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Betriebsstelle Cloppenburg, C31
Drüdingstrasse 25
49661 Cloppenburg

Online verfügbar unter www.nlwkn.niedersachsen.de - Service - Veröffentlichungen – Webshop
bzw. http://www.nlwkn.niedersachsen.de/service/veroeffentlichungen_webshop/
Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Einleitung
Die Trockenjahre 2018 und 2019 führten in       Dazu betreibt der NLWKN auch ein landeswei-
Niedersachsen zu einem deutlichen Rückgang      tes Messnetz zur Überwachung der Grundwas-
der Grundwasserstände. In vielen Messstellen    serstände in Niedersachsen. Aus diesem lie-
wurden neue Tiefststände im Vergleich zu den    gen dem NLWKN umfangreiche und langjäh-
vorangegangenen 30 Jahren erreicht. Ein-        rige Daten zur Entwicklung der Grundwasser-
drucksvoll wurde vor Augen geführt, welche      stände in Niedersachsen vor.
Auswirkungen Extremereignisse und Klima-
wandel auch in Niedersachsen entfalten kön-     Zu den Aufgaben des NLWKN als Teil des Ge-
nen. Die tiefen Grundwasserstände des Jahres    wässerkundlichen Landesdienstes (GLD) ge-
2019 wirken auch im aktuellen Berichtsjahr      hören die Beratung von Wassernutzern und
2020 weiter nach, eine signifikante Entspan-    Behörden zu Fragen der Wasserbewirtschaf-
nung der Situation trat nicht ein.              tung sowie die Information der Öffentlichkeit.

Klimawandel, ansteigender Nutzungsdruck und     2019 hat der NLWKN unter dem Eindruck der
die Ansprüche zum Erhalt einer funktionieren-   extremen Grundwasserstandsveränderungen
den Umwelt erzeugen ein komplexes Span-         im Trockenjahr 2018 begonnen, die Stands-
nungsfeld. Wasserwirtschaft und Umwelt-         veränderungen infolge des Dürrejahres 2018
schutz in Niedersachsen stehen vor großen       landesweit zu dokumentieren (NLWKN, 2019,
Herausforderungen. Gute Daten und verlässli-    2020). Der hier vorliegende Bericht zur Grund-
che Expertisen sind dabei eine Grundvoraus-     wasserstandsentwicklung 2020 ist der nun-
setzung, um Grundwasser als nachhaltig be-      mehr dritte Sonderbericht im Rahmen des
wirtschaftete Ressource auch für nachfolgende   Grundwasserberichts Niedersachsen.
Generationen zu erhalten.
                                                Im Vergleich zum Bericht des Vorjahres
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Was-     (NLWKN, 2020) wurden verschiedene metho-
serwirtschaft, Küsten- und Naturschutz          dische Veränderungen durchgeführt. Dadurch
(NLWKN) erhebt als Fachbehörde landesweit       können sich im Detail geringfügige Abweichun-
Daten und macht sie für zentrale Auswertun-     gen zu den Ergebnissen der vorangegangenen
gen verfügbar, um vergangene Entwicklungen      Berichte ergeben, die grundlegenden Aussa-
zu verstehen, laufende Prozesse zu beobach-     gen bleiben jedoch erhalten. Auch in Hinblick
ten und Prognosen für mögliche, zu erwar-       auf die allgemeinen Diskussionen und Ausfüh-
tende Szenarien zu erstellen.                   rungen wurden einzelne Passagen überarbei-
                                                tet und aktualisiert, um hier den aktuellen Er-
                                                kenntnisstand fortzuschreiben.

Datengrundlage und Datenaufbereitung
Die vorliegende Sonderausgabe behandelt die     Anstelle von Kalenderjahren werden für die
Situation des Grundwasserstands im hydrolo-     statistischen Auswertungen und Darstellungen
gischen Jahr 2020 (November 2019 bis Okto-      hydrologische Jahre betrachtet. Sie umfassen
ber 2020).                                      jeweils einen 12-Monatszeitraum vom Novem-
                                                ber des Vorjahres bis Oktober des Hauptjah-
Dazu wurden die Grundwasserstandsdaten          res. Als Referenzzeitraum zur Ableitung der
von insgesamt 1692 Grundwassermessstellen       langjährigen statistischen Kenngrößen wird in
des NLWKN in den Messprogrammen Grund-          Anlehnung an die in der Klimatologie ge-
wasserstand und Wasserrahmenrichtlinie          bräuchlichen Normalzeiträume ein 30-Jahres-
(NLWKN, 2014) sowie Messstellen Dritter im      zeitraum zugrunde gelegt. Analog zum aktuell
Messprogramm Wasserrahmenrichtlinie aus-        geltenden Normalzeitraum 1991-2020 liegt den
gewertet.                                       statistischen Auswertungen in diesem Bericht

                                                                                                  1
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ebenfalls die Periode 1991-2020 als Referenz-        Quantilswerte gemäß Tabelle 1. Quantile sind
    zeitraum zugrunde. In diese Periode fallen           Messwerte, die von einem vorgegebenen Pro-
    auch die Trockenjahre 2018 und 2019, so dass         zentanteil aller Messwerte unterschritten wer-
    sich die Referenzgrößen sowie die Grenzen für        den. Beispielsweise entspricht das 25%-Quan-
    die Standsklassen geringfügig verschieben.           til dem Wert, der von 25 Prozent der Mess-
                                                         werte unterschritten wird. Mittelwerte über
    Die Grundwasserstandsdaten liegen in der Re-         Messstellen (landesweit oder regional aggre-
    gel als monatliche Einzelmessung oder als Ta-        gierte Werte) werden in der Regel als Median
    geswerte über automatische Messeinrichtun-           (=50%-Quantil) der ausgewerteten Messstellen
    gen vor. Alle Daten wurden für die Auswertung        angegeben.
    durch die Bildung von Monatswerten verein-
    heitlicht. Voraussetzung für die Auswertung ei-      Für ausgewählte Grundwassermessstellen er-
    ner Messstelle war eine Messreihe mit maxi-          folgt eine detaillierte Darstellung der Jahres-
    mal 20 Prozent Fehlmonaten im 30-jährigen            ganglinien sowie der langjährigen Entwicklung.
    Referenzzeitraum                                     Die Lage und Namen der ausgewählten Mess-
                                                         stellen sind in Abbildung 1 dargestellt.
    Analog zu NLWKN 2019 (hydrologisches Jahr
    2018) und abweichend zu NLWKN 2020 (hyd-             Reine Grundwasserstände werden generell in
    rologisches Jahr 2019) wurden alle auswertba-        Meter über Normal-Null angegeben.
    ren Messstellen verwendet. Auf eine Aussortie-
    rung von Messstellen für Beregnungszwecke            Die klimatischen Daten zu Niederschlag, Maxi-
    wie in NLWKN 2020 wurde verzichtet, da auch          maltemperatur und relativer Luftfeuchte stam-
    die entnahmebedingten Grundwasserstands-             men aus dem Klimadatenzentrum des Deut-
    veränderungen letztendlich die Witterungsent-        schen Wetterdienstes (DWD, 2021 a). Die po-
    wicklung wiederspiegeln.                             tentielle Verdunstung wurde nach dem Verfah-
                                                         ren von Haude (Müller & Waldeck, 2011) aus
    Grundwasserganglinien und zeitliche Entwick-         der Maximaltemperatur und der relativen Luft-
    lungen werden für einen 35 Jahre umfassen-           feuchte berechnet. Die klimatische Wasserbi-
    den Betrachtungszeitraum dargestellt, in die-        lanz entspricht der Differenz aus Niederschlag
    sem Fall also den Zeitraum von 1986 bis 2020.        und potentieller Verdunstung. Niederschlag
                                                         und die klimatische Wasserbilanz wurden zu
    Abweichungen der Grundwasserstände zu den            Monatssummen aggregiert.
    langjährigen Bezugswerten werden entweder
    als absolute Abweichungen in Metern angege-
    ben oder in klassifizierter Form anhand der

    Tabelle 1: Klassifikationsschema von Grundwasserständen nach Quantilswerten.

     Quantilsbereich                                  Bezeichnung
     >= 95%-Quantil                                   extrem hoch
     >= 85% bis < 95%-Quantil                         sehr hoch
     >= 75% bis < 85%-Quantil                         hoch
     >= 25% bis < 75%-Quantil                         normal
     >= 15% bis < 25%-Quantil                         niedrig
     >= 5% bis < 15%-Quantil                          sehr niedrig
     < 5%-Quantil                                     extrem niedrig

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Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Abbildung 1: Der Auswertung zugrunde gelegte naturräumliche Einteilung Niedersachsens und Lage der
Grundwassermessstellen (oben) und Lage der exemplarisch ausgewählter Grundwassermessstellen und
Klimastationen (unten).

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Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Meteorologische Situation 2020
    Bundesweit zeigte die meteorologische Situa-        (Wümme) und 134 mm in Wolfsburg unter dem
    tion in 2020 eine relativ uneinheitliche Entwick-   Niederschlagsniveau des Referenzzeitraums.
    lung mit weiterhin zu trockenen Verhältnissen:
    Die im Herbst 2019 einsetzenden Nieder-             Die klimatischen Wasserbilanzen lagen im
    schläge konnten die angespannte Bodenfeuch-         hydrologischen Jahr 2020 zwischen 221 mm in
    tesituation lediglich in den oberen Boden-          Großenkneten, 205 mm in Rotenburg und -103
    schichten mildern, während das nach zwei vo-        mm in Wolfsburg. Der langjährige Jahresmittel-
    rangegangenen Trockenjahren erhebliche Bo-          wert wurde dabei in Wolfsburg um 123 mm er-
    denwasserdefizit in tieferen Bodenschichten         neut unterschritten, in Rotenburg und Großen-
    erhalten blieb (DWD, 2019). Ein nasser Feb-         kneten jedoch um 50 beziehungsweise 104
    ruar brachte hier nochmal eine deutliche Ent-       mm überschritten.
    spannung (DWD, 2020 a). Das Frühjahr 2020
                                                        Die monatlichen Daten zur klimatischen Was-
    fiel deutlich zu trocken aus. Es brachte nur
                                                        serbilanz lassen erste Rückschlüsse auf die
    etwa die Hälfte der üblichen Regenmenge und
                                                        Grundwasserneubildung in den letzten Jahren
    war damit bundesweit das sechsttrockenste
                                                        zu. Positive Wasserbilanzen sind ein Maß für
    Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn 1881
                                                        den Wasserüberschuss, der für den Oberflä-
    (DWD, 2020 b). Obwohl der Sommer und
                                                        chenabfluss, die Auffüllung der Bodenwasser-
    Herbst nur leicht unterdurchschnittliche Nieder-
                                                        speicher und die Grundwasserneubildung zur
    schlagsmengen zu verzeichnen hatten, führte
                                                        Verfügung steht. Aus den Daten der Klimastati-
    dies nicht zu einer Auffüllung der Bodenwas-
                                                        onen lässt sich ableiten, dass der Sommer
    servorräte. Erst mit der relativ nassen Periode
                                                        2019 im September mit einer ausgeprägten
    ab Ende September 2020 entspannte sich die
                                                        Phase positiver klimatischer Wasserbilanzen
    Trockenheit im Oberboden nachhaltig, eine
                                                        endete, die bis zum März 2020 andauerte. Ins-
    Auffüllung der unteren Bodenschichten blieb
                                                        besondere April und Mai waren wiederum ext-
    jedoch weitgehend aus. (DWD, 2020 c, d)
                                                        rem trocken, während im Rest des Jahres ge-
    Diese Entwicklung lässt sich auch in Nieder-        ringere Wasserdefizite und teilweise auch Mo-
    sachsen nachvollziehen:                             nate mit Überschüssen zu verzeichnen waren.
                                                        Erst im Oktober wiesen die betrachteten Stati-
    Am Beispiel der Klimastationen Großenkneten,        onen wieder deutliche klimatische Wasserbi-
    Rotenburg (Wümme) und Wolfsburg zeigt Ab-           lanzüberschüsse zu Beginn der Neubildungs-
    bildung 2 die Entwicklung der Niederschläge         periode auf.
    und klimatischen Wasserbilanzen in Nieder-
    sachsen im Jahresverlauf für die hydrologi-         Aus den vorliegenden Stationsdaten lässt sich
    schen Jahre 2018 bis 2020 im Vergleich zur          ableiten, dass auch die Grundwasserneubil-
    mittleren Entwicklung im Referenzzeitraum           dung eine ausgeprägte Saisonalität aufwies
    1991-2020. Die Lage der Stationen ist in Abbil-     und auf das Winterhalbjahr beschränkt blieb,
    dung 1 dargestellt.                                 während im Sommerhalbjahr keine nennens-
                                                        werte Neubildung stattfand. Insgesamt war die
    Die Jahresniederschläge im hydrologischen           meteorologische Situation 2020 in Niedersach-
    Jahr 2020 lagen mit 689 mm in Großenkneten,         sen trotz der günstigeren Niederschlagsver-
    697 mm in Rotenburg (Wümme) und 523 mm              hältnisse weiterhin angespannt. Deutliche
    in Wolfsburg geringfügig bis deutlich über den      Wasserüberschüsse für eine Wiederauffüllung
    Werten des Vorjahres (684 mm in Großenkne-          der Grundwasserspeicher über ein durch-
    ten, 642 mm in Rotenburg (Wümme) und 477            schnittliches Maß hinaus lagen nicht vor.
    mm in Wolfsburg), blieben aber insgesamt un-
    terdurchschnittlich. Das Jahresniederschlags-
    defizit lag 2020 zwischen 29 mm in Rotenburg

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Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Abbildung 2: Niederschläge und klimatische Wasserbilanzen (Niederschlag - Verdunstung nach Haude)
für ausgewählte Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes in Niedersachsen für die hydrologischen
Jahre 2018-2020 (Datenbasis: Deutscher Wetterdienst, durch eigene Elemente ergänzt). Der hellblau
schattierte Bereich kennzeichnet die Spannweite der Daten im Referenzzeitraum 1991-2020.

Grundwasserstandsentwicklung 2020 in Niedersachsen
Der Grundwasserstand an einer Messstelle              Im Sommer 2019 hatten die Grundwasser-
ergibt sich im Wesentlichen aus dem Zusam-            stände in 56 Prozent der untersuchten Mess-
menspiel vom Abfluss aus dem Grundwasser-             stellen die tiefsten Werte der vorangegange-
leiter und dem Zufluss über das Sickerwasser          nen 31 Jahre erreicht und in 71 Prozent der
(Grundwasserneubildung). Entsprechend der             Messstellen die bereits extremen Tiefstände
jahreszeitlichen Verteilung von Niederschlag          des Trockenjahres 2018 weiter unterschritten
und Verdunstung ergibt sich typischerweise ein        (NLWKN 2020). Die im Spätsommer 2019 ein-
saisonaler Zyklus mit einem Grundwasseran-            setzenden Niederschläge führten teilweise be-
stieg im Winterhalbjahr und einer Absenkung           reits im September und Oktober 2019 zu deut-
im Sommerhalbjahr. Diese Dynamik wird durch           lichen, regional aber sehr unterschiedlichen
die jeweiligen Witterungsbedingungen sowie            Grundwasseranstiegen (NLWKN 2020). Die
die geologischen Gegebenheiten überprägt.             Ausgangssituation für das hydrologische Jahr

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Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
2020 war daher deutlich heterogener als im        Grundwasseroberfläche, während die höchs-
    Vorjahr. Die Grundwasserstände der Geestbe-       ten Ausschläge der Grundwasseroberfläche an
    reiche in Ostniedersachsen und der Ems-           den Wasserscheiden auftreten. Die Dichte der
    Hunte-Weser-Geest lagen im November 2019          Vorfluter steuert damit ebenfalls die mögliche
    im sehr niedrigen bis extrem niedrigen Bereich,   Reaktion der Grundwasserstände (z.B. enges
    während sie in den großen Niederungsregio-        Gewässernetz in Marschen und Niederungen).
    nen eher im durchschnittlichen Bereich lagen
    (bezogen auf die durchschnittlichen Monats-       Abbildung 5 und Abbildung 6 zeigen typische
    mittelwerte, vergleiche Abbildung 3). Im März     Grundwasserstandsverläufe der hydrologi-
    und April hatte sich die Grundwasserstandssi-     schen Jahre 2018 bis 2020 für ausgewählte
    tuation deutlich entspannt, insbesondere im       Grundwassermessstellen. An zehn der zwölf
    Westen Niedersachsens wurden durchschnittli-      dargestellten Messstellen entwickelte sich der
    che bis sehr hohe Grundwasserstände er-           Grundwasserstand weitgehend analog zu der
    reicht. Insbesondere in den Geestgebieten         oben geschilderten Entwicklung.
    Ostniedersachsens verblieben Grundwasser-
                                                      Die Messstellen Kreyenburg und Föckinghau-
    messstellen mit sehr niedrigen Grundwasser-
                                                      sen zeigten 2020 zunächst einen ausgepräg-
    ständen. Im Sommerhalbjahr sanken die
                                                      ten Wiederanstieg auf ein sehr hohes Niveau.
    Grundwasserstände wieder ab. Dabei wurden
                                                      Ab April sanken die Grundwasserstände wie-
    im Oktober vor allem in den östlichen Geestge-
                                                      der deutlich ab und erreichten im Oktober wie-
    bieten (Stader Geest und Lüneburger Geest)
                                                      der sehr niedrige bis extrem niedrige Grund-
    flächendeckend wieder sehr niedrige bis ext-
                                                      wasserstände. Der Verlauf entsprach weitge-
    rem niedrige Grundwasserstände erreicht,
                                                      hend der Grundwasserstandsentwicklung in
    während die Grundwasserstände im westli-
                                                      den Trockenjahren 2018 und 2019, die Tiefst-
    chen Niedersachsen mit Grundwasserstands-
                                                      stände von 2019 wurden jedoch nicht erreicht.
    klassen von sehr hoch bis extrem niedrig we-
                                                      Diese Ganglinienverläufe sind charakteristisch
    sentlich differenzierter ausgebildet waren (Ab-
                                                      für Messstellen in Marsch- und Niederungsre-
    bildung 3).
                                                      gionen mit überwiegend geringen Grundwas-
    Hinter den einzelnen Grundwasserstandsklas-       serflurabständen und treten auch in Messstel-
    sen können sich sehr unterschiedliche Abwei-      len der Bergregionen verbreitet auf.
    chungsbeträge vom jeweiligen Monatsmittel
                                                      In den Messstellen Berkel, Bossel, Fuhrberg
    verbergen. Grundsätzlich zeigten die absoluten
                                                      Süd und Miele führte eine deutliche Neubil-
    Abweichungsbeträge den gleichen saisonalen
                                                      dungsphase bis zum Frühjahr 2020 zu einem
    Ablauf wie die Grundwasserstandsklassen. Die
                                                      Wiederanstieg der Grundwasserstände auf ein
    Abweichungsbeträge differenzierten sich regio-
                                                      durchschnittliches bis hohes Niveau. Die Aus-
    nal ähnlich wie die Grundwasserstandsklas-
                                                      gangsbedingungen für die Absinkphase im
    sen. Im östlichen Niedersachsen mit extrem
                                                      Sommer waren damit günstiger als im Vorjahr
    niedrigen Grundwasserständen zeigten sich
                                                      2019 und vergleichbar bis ungünstiger als im
    tendenziell auch mehr Messstellen mit hohen
                                                      Dürrejahr 2018.
    Abweichungsbeträgen als im westlichen Nie-
    dersachsen (Abbildung 4).                         Im Sommerhalbjahr sanken die Grundwasser-
                                                      stände vergleichbar zu den Vorjahren 2018
    Tendenziell reagieren die Messstellen in den
                                                      und 2019 stetig ab. Insgesamt lagen die
    Geestregionen mit deutlich höheren Absenkun-
                                                      Grundwasserstände im Sommerhalbjahr 2020
    gen auf die Trockenheit als in den Niederungs-
                                                      auf oder unter dem Niveau von 2018, die
    regionen und Marschen. Dieses unterschiedli-
                                                      Tiefstwerte von 2019 wurden in der Regel nicht
    che Verhalten ist im Wesentlichen auf zwei
                                                      mehr erreicht. Insgesamt lagen die Grundwas-
    Faktoren zurückzuführen: Zum einen wird der
                                                      serstände in diesen Messstellen über dem Ni-
    Anstieg von der Porosität der Sedimente be-
                                                      veau von 2019, aber auf oder unterhalb des
    einflusst, so dass sich hier Gegensätze zwi-
                                                      Niveaus von 2018. Diese Grundwasserstands-
    schen sandigen oder eher lehmigen Poren-
                                                      verläufe sind charakteristisch für Geestregio-
    grundwasserleitern sowie Kluftgrundwasserlei-
                                                      nen mit guten Neubildungsbedingungen.
    tern im Festgestein wiederspiegeln. Zum ande-
    ren wirken Vorfluter stabilisierend auf die

6
Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
In den Messstellen Rechterfeld, Heber, Uth-        mittlere Entwicklung für die einzelnen Natur-
lede, Räderloh II sanken die Grundwasser-          räume. Die durchschnittliche landesweite Ent-
stände in 2019 ohne eine erkennbare Neubil-        wicklung ist der Titelgrafik zu entnehmen.
dungsphase kontinuierlich ab. In 2020 setzte
sich diese Abnahme mit Ausnahme der Mess-          Die Grundwasserneubildung im Winterhalbjahr
stelle Uthlede zunächst noch einige Monate         führte in den Regionen Lüneburger Geest,
fort, bis sich im Spätwinter eine schwach aus-     Hannoveraner Geest und Börden sowie im
geprägte Neubildungsphase abzeichnete, die         Weser- und Leinebergland im Median nicht zu
jedoch die Grundwasserstände nur soweit an-        einer signifikanten Veränderung gegenüber
heben konnte, dass der weitere Verlauf im          2019, die Grundwasserstände bewegten sich
Sommerhalbjahr ungefähr auf dem Niveau des         insgesamt ähnlich wie im Vorjahr auf einem
Vorjahres erfolgte. Die Messstelle Uthlede         extrem niedrigen Niveau.
zeigt hier eine etwas ausgeprägtere Neubil-
                                                   In den übrigen Gebieten erfolgte ein deutlicher
dungsphase, die Stände fallen jedoch bis Ok-
                                                   Anstieg der Grundwasserstände in der winterli-
tober auf das entsprechende Vorjahresniveau
                                                   chen Neubildungsperiode, zum Teil wurden
ab. Diese Grundwasserstandsverläufe sind
                                                   auch die Frühjahrsgrundwasserstände von
charakteristisch für Geestregionen mit schlech-
                                                   2018 deutlich überschritten. Die höchsten
ten Neubildungsbedingungen.
                                                   Grundwasserstände erreichten jedoch maximal
Die Messstellen Holthusen I und Schneflingen       ein durchschnittliches Niveau, mit Ausnahme
II befinden sich im Absenkungsbereich von          der Gebiete Inseln, Marschen und Ems-Leda-
Grundwasserentnahmen aus tieferen, ge-             Hunte-Niederung. In der sommerlichen Absink-
spannten Grundwasserleitern für landwirt-          phase lagen die Grundwasserstände weitge-
schaftliche Bewässerung. Die Grundwasser-          hend höher als im Vorjahr, die Endstände im
entnahme während der Anbauphase führt hier         Oktober 2020 lagen jedoch auf oder sogar un-
zu einer deutlichen Absenkung des Druckpo-         ter den Endständen von 2019:
tentials während der Bewässerungsperiode im
                                                   Während im Herbst 2019 ausgiebige Nieder-
Sommer. (Im gespannten Grundwasserleiter
                                                   schläge in vielen Messstellen zu einem deutli-
entspricht der gemessene Grundwasserstand
                                                   chen Anstieg der Grundwasserstände führten,
einem Druckpotential, die tatsächliche Grund-
                                                   blieb diese Entwicklung 2020 aus, die saiso-
wasseroberfläche wird dagegen durch die Un-
                                                   nale Absenkung wurde nicht vorzeitig ge-
tergrenze der darüber liegenden Geringleiter
                                                   bremst und hielt bis Oktober an. Dies führte
bestimmt.) In 2020 war die entnahmebedingte
                                                   dazu, dass die Vorjahresstände im Oktober in
Absenkung in diesen Messstellen deutlich ge-
                                                   vielen Gebieten 2020 unterschritten wurden.
ringer als in den vorangegangenen Trocken-
                                                   Die Jahrestiefstände 2020 (im Oktober) lagen
jahren 2018 und 2019. Zumindest im Umfeld
                                                   jedoch fast durchweg oberhalb der Tiefstände
der Messstelle Holthusen I wurde jedoch län-
                                                   des Vorjahres (August 2019).
ger Grundwasser entnommen als im Vorjahr
und im Oktober ein geringeres Druckpotential       Insgesamt bewegten sich die Grundwasser-
erreicht als in 2019. Vergleichbare Messstellen    stände landesweit auch 2020 auf einem unter-
sind insbesondere in den Beregnungsgebieten        durchschnittlich niedrigen bis extrem niedrigen
Ostniedersachsens in freien wie gespannten         Niveau. Die extremen Tiefstände von 2019
Grundwasserleitern verbreitet. Sofern derartige    wurden dabei im Durchschnitt zwar nicht weiter
Messstellen in tieferen, gespannten Grundwas-      unterschritten, aber auch die tiefen Grundwas-
serleitern verfiltert sind, kann das dort gemes-   serstände des Trockenjahres 2018 wurden im
sene Druckpotential von den Grundwasser-           Sommerhalbjahr 2020 noch nicht wieder über-
ständen in den darüber liegenden ungespann-        boten (Ausnahme: Ems-Leda-Hunte-Niede-
ten Grundwasserleitern abweichen.                  rung).
In Ergänzung zur exemplarischen Betrachtung
der Einzelmessstellen zeigt Abbildung 7 die

                                                                                                     7
Grundwasserbericht Niedersachsen Sonderausgabe zur Grundwasserstandsentwicklung im Jahr 2020 - Grundwasser Band 48
Abbildung 3: Grundwasserstandsklasse nach Monat im hydrologischen Jahr 2020. Bezugsgröße ist für
    jede Messstelle der Monatswasserstand im Vergleich zur Quantilsverteilung der Monatswasserstände im
    Zeitraum 1991-2020.

    Abbildung 4: Abweichung des monatlichen Grundwasserstandes vom langjährigen Mittel des monatli-
    chen Grundwasserstandes in Meter für das hydrologische Jahr 2020.

8
Abbildung 5: Grundwasserstandsentwicklung 2018 (blau), 2019 (orange) und 2020 (rot) an ausgewählten
Grundwassermessstellen, Teil 1. Die blauen und roten Linien kennzeichnen die Grenzen der Grundwas-
serstandsklassen. Der hellblau schattierte Bereich kennzeichnet die Spannweite der Daten im Referenz-
zeitraum 1991-2020. Zu beachten sind die unterschiedlichen Spannweiten (y-Achse) der Grundwasser-
stände. Legende der Punkte analog zu Abbildung 3.

                                                                                                        9
Abbildung 6: Grundwasserstandsentwicklung 2018 (blau), 2019 (orange) und 2020 (rot) an ausgewählten
     Grundwassermessstellen, Teil 2. Die blauen und roten Linien kennzeichnen die Grenzen der Grundwas-
     serstandsklassen. Der hellblau schattierte Bereich kennzeichnet die Spannweite der Daten im Referenz-
     zeitraum 1991-2020. Zu beachten sind die unterschiedlichen Spannweiten (y-Achse) der Grundwasser-
     stände. Legende der Punkte analog zu Abbildung 3.

10
Abbildung 7: Grundwasserstandsentwicklung 2020 in den betrachteten Naturräumen.

                                                                                  11
Die Entwicklung der Grundwasserstände ab 1986
     Die Entwicklung der Grundwasserstände seit            bedingungen 2020 erholten sich die Grund-
     1986 weist deutliche Feucht- und Trockenpha-          wasserstände in einigen Regionen geringfügig
     sen auf. Abbildung 8 zeigt die landesweit ge-         (siehe Abbildung 7), blieben aber weiterhin auf
     mittelte Entwicklung der jährlichen Grundwas-         einem tiefen Niveau.
     serhochstände, der mittleren Grundwasser-
     stände und der Grundwassertiefststände im             Die landesweite Entwicklung illustriert Abbil-
     Betrachtungszeitraum. Hoch-, Tief- und Mittel-        dung 9 am Beispiel der jährlichen Grundwas-
     stände durchlaufen eine vergleichbare Ent-            sertiefstände. Die vorgenannten Hoch- und
     wicklung. Zu Beginn des Betrachtungszeit-             Tiefstandsphasen werden ebenso deutlich, wie
     raums lagen die Grundwasserstände auf ei-             auch die unterschiedliche regionale Gewich-
     nem deutlich überdurchschnittlichen Niveau.           tung dieser Phasen. Die Trockenjahre 2018
     Eine erste Tiefstandsphase folgte 1991-1992.          und 2019 führen zu landesweit flächendeckend
     1993-1994 wurden extreme Hochstände er-               extrem niedrigen Jahrestiefständen. 2020 ent-
     reicht, gefolgt von einer weiteren Tiefstands-        spannte sich die Situation insbesondere im
     phase 1996-1997. Nach einer Erholung der              westlichen Niedersachsen, extrem niedrige
     Grundwasserstände ist ab 2009 ein (schwan-            Grundwasserstände sind aber weiterhin insbe-
     kender) Rückgang der Grundwasserstände zu             sondere in Ostniedersachsen und den Geest-
     verzeichnen, der bis 2018 anhielt. Dieser             gebieten Südwestniedersachsens zu verzeich-
     Rückgang ist besonders gleichmäßig in den             nen.
     Niedrigwasserständen ausgeprägt. Das Tro-
                                                           Abbildung 10 zeigt die langjährige Grundwas-
     ckenjahr 2018 begann mit überdurchschnittli-
                                                           serstandsentwicklung mit den Über- und Unter-
     chen Hochständen im Winter, die Niedrigwas-
                                                           schreitungen der mittleren Jahreshoch- und
     serstände fielen jedoch extrem ab. Die Grund-
                                                           Tiefstände am Beispiel der ausgewählten
     wasserstände sanken im Trockenjahr 2019
                                                           Grundwassermessstellen.
     weiter ab. Infolge der günstigeren Witterungs-

     Abbildung 8: Entwicklung der Grundwasserhochstände, -mittelstände und -tiefstände im landesweiten
     Mittel, dargestellt als Abweichungen zu den jeweiligen langjährigen Mittelwerten an den einzelnen
     Messstellen. Gestrichelte Linie: Linearer Trend über den Beobachtungszeitraum.

12
Abbildung 9: Entwicklung der Grundwassertiefstände ab 1986. Klassifizierte Darstellung der Grundwas-
sertiefstände. Bezugsgröße ist für jede Messstelle der jährliche Grundwassertiefstand im Vergleich zur
Quantilsverteilung der jährlichen Tiefstände im Zeitraum 1991-2020.

                                                                                                         13
Abbildung 10: Grundwasserstandsentwicklung ab 1986 in ausgewählten Grundwassermessstellen
     (Grundwasserstände in Meter über NN). Die durchgezogenen Linien kennzeichnen den mittleren Jahres-
     hochstand (blau) und den mittleren Jahrestiefstand (rot). Extremwerte im dargestellten Zeitraum sind
     durch Punkte gekennzeichnet.

14
Vergleich der Situation der Grundwassertiefstände 2020 zu vorheri-
gen Grundwassertiefständen
In den Jahren 2018 und 2019 wurden in vielen          Stand im Winterhalbjahr. Es handelt sich dabei
Messstellen bisherige Tiefststände bezogen            um Messstellen, bei denen der Rückgang des
auf den Zeitraum ab 1988 unterboten. In der           Grundwasserstands des hydrologischen Jah-
vorliegenden Auswertung auf Basis von 1692            res 2019 erst im hydrologischen Jahr 2020 ab-
Messstellen erreichten 994 (= 58 %) Messstel-         geschlossen war. Diese Grundwasserstände
len ihren tiefsten Grundwasserstand in den            sind demnach noch als Folge der Trockenheit
Trockenjahren 2018 und 2019. 312 Messstel-            im Vorjahr 2019 zu betrachten. 173 (10 %)
len (= 18 %) erreichten ihren tiefsten Grund-         Messstellen erreichten ihren tiefsten Stand im
wasserstand in 2020 (Abbildung 11). Davon er-         Sommerhalbjahr und unterboten damit die bis-
reichten 139 (= 8 %) Messstellen ihren tiefsten       herigen Tiefststände aus 2019.

Abbildung 11: Auswirkungen des Trockenjahres 2018 - Unterschreitung bisheriger Grundwassertiefst-
stände ab 1986 in den ausgewerteten Messstellen.

2020 lagen die Jahrestiefstände im Median             (0,35 m) auf. Geringfügige Überschreitungen
0,22 m unterhalb der mittleren Jahrestiefst-          gab es im Sandmünsterland (0,05 m), den
stände im Referenzzeitraum 1991 – 2020 (Ta-           Marschen (0,04 m) und der Ems-Leda-Hunte-
belle 2). Die größten Unterschreitungen (Medi-        Niederung (0,01 m).
anwert) fanden sich in der Lüneburger Geest
(0,48 m), dem Weser- und Leinebergland (0,45          Neben den mittleren Abweichungen ist vor al-
m) und der Hannoveraner Geest (0,39 m). Die           lem die Spannweite von Bedeutung, denn 50
geringsten Unterschreitungen waren in den             Prozent der Messstellen weisen damit gegen-
Marschregionen (0,02 m), dem Sandmünster-             über den genannten Beträgen größere Unter-
land (0,06 m) und der Ems-Leda-Hunte-Niede-           schreitungsbeträge auf. Das 25%-Quantil der
rung (0,1 m) sowie dem Harz (0,11 m) zu ver-          Unterschreitung des mittleren Jahrestiefstands
zeichnen.                                             liegt landesweit bei 0,45 m 0,53 m, mit regio-
                                                      nalen Unterschreitungswerten von 0,09 m bis
Die Jahreshöchststände überschritten den              0,98 m.
mittleren Jahreshochstand im Landesmedian
um 0,1 m. Die höchsten Unterschreitungen tra-         Das 25%-Quantil der Unterschreitung des mitt-
ten in der Lüneburger Geest (0,37 m), der             leren Jahreshochstands liegt landesweit bei
Hannoveraner Geest (0,37 m) und den Börden

                                                                                                       15
0,37 m, mit regionalen Unterschreitungswerten   Der mittlere Jahreshochstand des Referenz-
     von 0,01 m bis 0,91 m.                          zeitraumes (1991-2020) 2020 lediglich an 546
                                                     Messstellen (32 %) überschritten, beziehungs-
     Insgesamt wurde der mittlere Jahrestiefstand    weise an 68 Prozent der Messstellen unter-
     des Referenzzeitraumes (1991-2020) 2020 an      schritten (Tabelle 3). An 1329 Messstellen (=
     1491 Messstellen (88 %) unterschritten (Ta-     79 %) überschritten die Wintermaxima den
     belle 3). 2018 wiesen die Marschen, das Sand-   Vergleichswert des Vorjahres.
     münsterland und die Ems-Leda-Hunte-Niede-
     rung mit 61 , 75 beziehungsweise 76 Prozent     Nachdem sich die Grundwasserstandssituation
     der Messstellen die geringste Unterschrei-      2019 im Vergleich zum Trockenjahr 2018 wei-
     tungshäufigkeit auf (Tabelle 3).                ter verschärft hatte, zeichnet sich hier bereits
                                                     eine leichte Entspannung der Situation in 2020
     An 1358 Messstellen (= 80 %) blieben die        ab, auch wenn die Grundwasserstände sich
     Sommertiefstände oberhalb der Vergleichs-       insgesamt weiterhin auf einem niedrigen Ni-
     werte des Vorjahres.                            veau bewegen.

16
Tabelle 2: Differenz der Jahrestiefststände 2018 und 2019 in Metern gegenüber dem mittleren Jahres-
tiefststand im Referenzzeitraum 1988 – 2017.

 Region            Differenz Jahrestiefstand zum mittle-                       Differenz Jahreshochstand zum mittle-
                            ren Jahrestiefstand                                         ren Jahreshochstand
                   im Referenzzeitraum 1991-2020 (in                            im Referenzzeitraum 1991-2020 (in
                                  Metern)                                                     Metern)

                           25%-Quantil

                                         50%-Quantil

                                                       75%-Quantil

                                                                                         25%-Quantil

                                                                                                       50%-Quantil

                                                                                                                     75%-Quantil
                                                                     Maximum

                                                                                                                                   Maximum
                 Minimum

                                                                               Minimum
                                         (Median)

                                                                                                       (Median)
 Nordseein-
 seln             -0,21 -0,19 -0,17 -0,12 -0,07 -0,11 -0,06 -0,01 0,03                     0,07
 Marschen         -0,8    -0,09 -0,02 0,04          0,26    -0,37 -0,01 0,04        0,1    8,23
 Ems-Leda-
 Hunte-Niede-
 rungen           -1,03 -0,16 -0,1         -0,01 0,24       -1,02 -0,05 0,01        0,09   0,68
 Weser-Aller-
 Wümme-
 Niederungen -0,97 -0,31 -0,19 -0,1                 0,11    -0,9     -0,18 -0,05 0,08      0,46
 Elbe-Niede-
 rung             -0,99 -0,41 -0,27 -0,19 0,15              -0,84 -0,3      -0,19 -0,05 0,14
 Oldenburg-
 Ostfriesische
 Geest            -0,65 -0,25 -0,15 -0,03 0,11              -0,59 -0,14 -0,02 0,07         0,53
 Ems-Hunte-
 Weser-Geest -1,21 -0,47 -0,3              -0,12 1,77       -1,41 -0,4      -0,18 0,01     1,78
 Stader Geest -2,37 -0,46 -0,28 -0,15 1,55                  -2,14 -0,35 -0,17 0            1,5
 Lüneburger
 Geest            -3,15 -0,65 -0,48 -0,32 0,4               -2,9     -0,61 -0,42 -0,24 0,83
 Hannovera-
 ner Geest        -1,01 -0,56 -0,39 -0,24 0,66              -1,2     -0,61 -0,37 -0,07 0,64
 Börden           -1,44 -0,66 -0,36 -0,18 0,24              -2,52 -0,7      -0,35 -0,07 0,41
 Westliches
 Bergland         -1,32 -0,27 -0,21 -0,14 0,07              -0,2     -0,01 0,14     0,37   2,12
 Sandmüns-
 terland          -0,29 -0,12 -0,06 -0,03 0,02              -0,18 -0,03 0,05        0,16   0,4
 Weser- und
 Leineberg-
 land             -6,59 -0,98 -0,45 -0,12 1,22              -8,26 -0,91 -0,27 0,01         5,27
 Harz             -3      -0,85 -0,11 -0,08 -0,06 -0,54 -0,17 -0,04 -0,02 0
 Nieder-
 sachsen          -6,59 -0,45 -0,22 -0,09 1,77              -8,26 -0,37 -0,1        0,04   8,23
 Differenz = Mittlerer Jahrestiefstand – Jahrestiefstand; d.h. negative Werte kennzeichnen Un-
 terschreitungen des mittleren Jahrestiefstands, positive Werte Überschreitungen.

                                                                                                                                             17
Tabelle 3: Anzahl der Unterschreitungen des mittleren Jahrestiefststandes und des absoluten Tiefststan-
     des im Referenzzeitraum 1988-2017 in den Jahren 2018 und 2019.

      Region                                Anzahl           Unterschreitung des       Überschreitung des
                                            Grundwasser-     Tiefstands von 2019 in    Hochstands von 2019
                                            messstellen      2020                      in 2020
                                                             Anzahl         %          Anzahl       %
      Nordseeinseln                         3                3               100       1              33
      Marschen                              142              86              61        99             70
      Ems-Leda-Hunte-Niederungen            283              215             76        157            55
      Weser-Aller-Wümme-Niederungen         146              139             95        63             43
      Elbe-Niederung                        43               42              98        5              12
      Oldenburg-Ostfriesische Geest         58               51              88        23             40
      Ems-Hunte-Weser-Geest                 249              222             89        69             28
      Stader Geest                          270              256             95        69             26
      Lüneburger Geest                      327              318             97        13             4
      Hannoveraner Geest                    48               46              96        10             21
      Börden                                51               47              92        8              16
      Westliches Bergland                   17               14              82        12             71
      Sandmünsterland                       4                3               75        3              75
      Weser- und Leinebergland              47               45              96        13             28
      Harz                                  4                4               100       1              25
      Niedersachsen                         1692             1491            88        546            32

     Dauer der Grundwasserdürre- und –hochstandsphasen
     Der Begriff Grundwasserdürre umschreibt Pha-            Phase der Überschreitung des 95%-Perzentils
     sen, in denen Grundwasserstände deutlich un-            des mittleren Jahreshochstands, jeweils bezo-
     terhalb der langjährigen Grundwasserstands-             gen auf den Referenzzeitraum 1991-2020.
     werte liegen. Analog lassen sich Grundwasser-
     hochstandsphasen festlegen. Hierzu gibt es              Deutlich wird hier, dass Hochstandsphasen
     verschiedenen methodische Ansätze.                      nach dieser Definition bis 2008 mit Zeitdauern
                                                             von ein bis fünf Monaten ausgebildet waren,
     Eine Möglichkeit besteht darin, die Dauer der           während ab 2009 nur noch schwache Hoch-
     Unterschreitung eines konstanten Schwellen-             standsphasen von ein bis zwei Monaten Dauer
     wertes, zum Beispiel den mittleren Jahrestief-          auftraten. Grundwasserdürrephasen mit ein bis
     stand, zugrunde zu legen. Auf diesem Ansatz             drei Monaten Dauer traten im gesamten Refe-
     basiert zum Beispiel. der für die Deutsche An-          renzzeitraum auf. Nach 2012 wurde jährlich
     passungsstrategie an den Klimawandel (DAS)              eine Grundwasserdürrephase erreicht. Im Tro-
     entwickelte Indikator Grundwasserstand                  ckenjahr 2018 dauert diese Phase drei Monate
     (Schönthaler, 2019). Hochstandsphasen wer-              an, 2019 waren es sechs Monate. 2020 fiel die
     den entsprechend mit dem Überschreiten des              Grundwasserdürrephase von vier Monaten
     mittleren Jahreshochstands abgegrenzt. Abbil-           wieder etwas kürzer aus, steht aber im Ver-
     dung 12 stellt die Phasen der Grundwasser-              gleich zum Gesamtzeitraum an zweiter Stelle
     dürre und Hochstände für Niedersachsen nach             nach 2019 und vor 2018.
     diesem Kriterium dar. Die Dauer entspricht je-
     weils dem Medianwert über alle ausgewerteten            Die Entwicklung 2020 setzte sich in vielen
     Messstellen. Ergänzend wurde eine Phase ext-            Messstellen von einem bereits tiefen Grund-
     remer Dürre definiert als Unterschreitung des           wasserstandsniveau ausgehend fort, so dass
     5%-Perzentils der mittleren Jahrestiefstände.
     Ein extremer Hochstand ist entsprechend eine

18
sich trotz einer leichten Entspannung der Wit-      In der regionalen Übersicht (Abbildung 13)
terungssituation weiterhin eine ausgeprägte         werden die landesweit erheblichen regionalen
Grundwasserdürrephase ausbilden konnte.             Unterschiede deutlich. Die Dürrephasen fielen
                                                    2020 in vielen Regionen deutlich kürzer aus
Der Ansatz mit mittleren Schwellenwerten be-        als im Vorjahr. Im Harz und im Weser-Leine-
rücksichtigt nicht den saisonalen Grundwas-         Bergland fiel sie gleich lang aus wie in 2019
serstandszyklus. Die in Tabelle 1 vorgestellte      und in den Börden und in der Lüneburger
Klassifikation der monatlichen Grundwasser-         Geest fiel die Dürrephase ein bis zwei Monate
stände mit den Standsklassen extrem hoch bis        länger aus als 2019. Insbesondere in den
extrem niedrig eignet sich ebenfalls als Indika-    Geestregionen treten bereits vor dem Trocken-
tor für Grundwasserdürre- und hochstandspha-        jahr 2018 und nach 2010 Jahre mit ausgepräg-
sen. Unter Berücksichtigung der monatlichen         ten, mehrmonatigen Dürrephasen in Folge auf,
Grundwasserstandssituation fallen die einzel-       während Hochstandsphasen fehlen oder
nen Dürre- und Hochstandsphasen länger aus          schwächer ausgeprägt sind als in den ersten
als im hier vorgestellten Schwellenwertansatz,      zwei Dritteln des betrachteten Zeitraums.
die qualitativen Aussagen bleiben jedoch ver-
gleichbar.

Abbildung 12: Dauer der Phasen von Grundwasserhochständen und Grundwasserdürren in Niedersach-
sen nach Anzahl der Monate mit Unterschreitung des mittleren niedrigsten Grundwasserstandes und
Überschreitung des mittleren höchsten Grundwasserstandes (DAS-Indikator Grundwasserstand).

                                                                                                    19
Abbildung 13: Dauer der Phasen von Grundwasserhochständen und Grundwasserdürren nach Naturraum
     in Anlehnung an den DAS-Indikator Grundwasserstand.

20
Änderung der Grundwasserstände und Regeneration
Veränderungen zum Vorjahr
Die Grundwasserstände folgen typischerweise        Entwicklungsdynamik der Grundwasserstände
einer saisonalen Dynamik im Wechselspiel von       in Abhängigkeit von der Witterung. Die Som-
Basisabfluss und Grundwasserneubildung. Ty-        mertiefstände und die Winterhochstände kön-
pischerweise steigen die Grundwasserstände         nen dagegen je nach Witterungsverlauf zu un-
im Winterhalbjahr an und fallen im Sommer-         terschiedlichen Zeitpunkten erreicht werden,
halbjahr wieder ab. Abhängig von den geologi-      sie kennzeichnen aber als Minima und Maxima
schen und hydraulischen Gegebenheiten kann         der Grundwasserganglinie wichtige Eckpunkte
der Verlauf gegenüber der Witterung deutlich       der jährlichen Grundwasserstandsdynamik.
geglättet sein und mit zeitlicher Verzögerung
auftreten.                                         In verschiedenen Messstellen tritt das Mini-
                                                   mum des Vorjahres erst verzögert im Winter
Der Vergleich zum Vorjahr stützt sich hier auf     des aktuellen Jahres auf (siehe Seite 7 und 16,
drei Vergleichsgrößen: die Oktoberdifferenzen,     vergleiche Abbildung 6, Messstellen Rechter-
die Differenzen der Winterhochstände sowie         feld 6/1 und GUN 063 Heber) und kann damit
der Sommertiefstände.                              theoretisch auch das absolute Jahresminimum
                                                   des betrachteten hydrologischen Jahres dar-
Die Oktoberdifferenz zeigt die Differenz der       stellen. Durch Auswahl der Winterhochstände
Grundwasserstände zwischen dem Endstand            und Sommertiefstände werden diese ver-
des Vorjahres und dem Endstand des aktuel-         schleppten Minima aus der Betrachtung aus-
len hydrologischen Jahres (von Oktober bis         geschlossen. An diesen Messstellen wird als
Oktober). Sie bezieht sich auf einen definierten   Sommerminimum der Endstand im Oktober
Zeitpunkt. 2020 war landesweit eine geringfü-      angesetzt. Hieraus können geringfügige Unge-
gig negative Grundwasserstandsentwicklung          nauigkeiten entstehen, die in dieser Betrach-
mit einem Median von -0,05 m zu verzeichnen        tung als vernachlässigbar angesehen werden.
(Tabelle 4). Die naturräumliche Spanne lag da-
bei zwischen -0,26 m und +0,1 m. An 58 Pro-        Die Winterhochstände lagen überwiegend ent-
zent der Messstellen wurde landesweit der          weder deutlich über den Tiefständen des Vor-
Vorjahresstand unterboten. Abbildung 14 a)         jahres oder auf einem vergleichbaren Niveau.
zeigt hierzu die Oktoberdifferenzen der einzel-    2020 war im Landesmittel eine geringfügig po-
nen Messstellen für 2020. Im Vergleich dazu        sitive Entwicklung der Sommertiefstände mit
war 2019 im landesweiten Durchschnitt ein ge-      einem Median von +0,2 m zu verzeichnen (Ta-
ringer Jahresgewinn von +0,05 m zu verzeich-       belle 4). Die naturräumliche Spanne lag dabei
nen (NLWKN, 2020). Diese Grundwasser-              zwischen -0,1 und +0,4 m Abbildung 14 b)
standsgewinne 2019 wurden durch die 2020 in        zeigt hierzu die Differenzen der Winterhoch-
vielen Regionen zu verzeichnenden Abnah-           stände der einzelnen Messstellen. An 80 Pro-
men teilweise wieder aufgezehrt. Diese Ent-        zent der Messstellen wurde landesweit der
wicklung lässt sich darauf zurückführen, dass      Winterhochstand des Vorjahres überschritten.
die Sommertiefststände 2019 bereits im Au-         Die höchsten Anteile an Messstellen mit Über-
gust erreicht wurden und die Grundwasser-          schreitung des Vorjahres-Winterhochstands (>
stände im Herbst 2019 infolge intensiver Nie-      88 %) finden sich in den Küsten- und Niede-
derschläge im Spätsommer in vielen Messstel-       rungsregionen sowie den Geestregionen West-
len deutlich anstiegen, während die Absenkbe-      niedersachsens, die geringsten Anteile finden
wegung in 2020 bis in den Oktober hinein an-       sich in der Lüneburger Geest (43 %), Hanno-
hielt. Die Tiefstände des Sommerhalbjahres         veraner Geest (69 %) und den Börden (67 %)
entsprechen damit auch den Endständen im           (Tabelle 4).
hydrologischen Jahr 2020. Sie blieben im Mit-
tel tatsächlich unterhalb der Endstände des        Die Sommertiefstände lagen überwiegend
Vorjahres.                                         deutlich über den Tiefständen des Vorjahres
                                                   oder auf einem vergleichbaren Niveau. 2020
Der Vergleich definierter Zeitpunkte berück-       war im Landesmittel eine geringfügig positive
sichtigt nicht die unterschiedliche                Entwicklung der Sommertiefstände mit einem

                                                                                                     21
Median von +0,1 m zu verzeichnen (Tabelle 4).                                 Lüneburger Geest (44 %), den Börden (53 %)
     Die naturräumliche Spanne lag dabei zwischen                                  sowie im Weser-Leine-Bergland (66 %)
     0 und +0,2 m. Abbildung 14 c) zeigt hierzu die                                (Tabelle 4).
     Differenzen der Sommertiefstände der einzel-
     nen Messstellen. An 82 Prozent der Messstel-                                  Insgesamt zeigt sich hier eine tendenziell
     len blieben die Sommertiefstände unter den                                    günstigere Entwicklung als 2019. Jedoch ha-
     Ständen des Vorjahres. Die höchsten Anteile                                   ben auch weiterhin 18 Prozent der Messstellen
     an Messstellen mit Unterschreitung des Vor-                                   die Tiefstände des Vorjahres weiter unter-
     jahres-Sommertiefstands finden sich in der                                    schritten. Diese Entwicklung gilt es weiterhin
                                                                                   sorgfältig zu beobachten.

     Tabelle 4: Vergleich der Grundwasserhoch- und -tiefstände 2020 zum Vorjahr 2019.

                                                                      Differenz Winterhochstand Differenz Sommertiefstand
                                         Jahresdifferenz
                  Messstellen

                                                                           (Wintermaximum            (Sommerminimum
                                        (Okt. 2020 - 2019)
         Region

                    Anzahl

                                                                              2020-2019)                2020-2019)
                                Delta [m]

                                                                      Delta [m]

                                                                                                             Delta [m]
                                                >=           <                  >=         <              >=         <

                                            -        %   -       %                 -        %    -       %                -        %    -       %
     Nordseein-
                           3 -0,17              1 33         2   67 0,25               3 100         0   0 0,13               2    67       1 33
     seln
     Marschen         142 -0,08             29 20 113            80 0,12          133       94       9   6 0,07          123       86   19 13
     Ems-Leda-
     Hunte-Nie-       283 -0,17             70 25 213            75 0,25          280       99       3   1 0,16          268       95   15      5
     derungen
     Weser-
     Aller-
     Wümme-           146 -0,05             54 37        92      63 0,39          139       96       7   5 0,11          138       95       8   5
     Niederun-
     gen
     Elbe-Nie-
                         43 -0,03           24 56        19      44     0,2            37   86       6 14 0,08                33   77   10 23
     derung
     Olden-
     burg-Ost-
                         58 -0,08           21 37        37      64 0,26               55   95       3   5 0,21               57   98       1   2
     friesische
     Geest
     Ems-
     Hunte-We-        249         0,1 178 71             71      29 0,31          219       88   30 12         0,2       239       96   10      4
     ser-Geest
     Stader
                      270 0,02 158 59 112                        41 0,25          217       80   53 20 0,11              248       92   22      8
     Geest
     Lünebur-
                      327 -0,04 137 42 190                       58 -0,08         139       43 188 57 0,02               183       56 144 44
     ger Geest
     Hannove-
     raner               48 -0,02           23 48        25      52 0,16               33   69   15 31 0,04                   35   73   13 27
     Geest
     Börden              51 -0,09           15 29        36      71 0,13               34   67   17 33 -0,01                  24   47   27 53
     Westliches
                         17 -0,17               3 18     14      82 0,41               16   94       1   6 0,14               15   88       2 12
     Bergland
     Sandmüns-
                           4 0,02               2 50         2   50 0,15               4 100         0   0 0,14               4 100         0   0
     terland
     Weser-
     und Leine-          47 -0,09           13 27        34      72 0,46               41   87       6 13 -0,03               16   34   31 66
     bergland
     Harz              4 -0,26   0 0    4 100 0,01                                   2      50   2 50    0                  2      50   2 50
     Gesamt         1692 -0,05 728 43 964 57 0,19                                 1352      80 340 20 0,11               1387      82 305 18

22
Abbildung 14: Vergleich der Grundwasserstände 2020 zum Vorjahr 2019: a) Differenz der Jahresend-
stände (Okt. 20 – Okt. 19), b) Differenz der höchsten Grundwasserstände im Winterhalbjahr (Nov-Apr), c)
Differenz der niedrigsten Grundwasserstände im Sommerhalbjahr (Mai-Okt).

                                                                                                          23
Saisonale Dynamik
     Die Analyse der Grundwasseranstiege- und -        Der Grundwasseranstieg vom Sommer 2019
     absenkungen ermöglicht weitere Einblicke zum      zum Winter 2020 fiel mit rund 0,8 m im Lan-
     Verständnis der Grundwasserdynamik.               desmittel überdurchschnittlich hoch aus. Auch
                                                       die Absenkung fiel mit rund 0,7 m überdurch-
     Als Anstieg ist hier der Standsunterschied zwi-   schnittlich hoch aus, unterm Strich ergibt sich
     schen dem Sommerminimum (bzw. maximal             aber, wie bereits im vorigen Abschnitt be-
     als Endstand im Oktober, siehe oben) und dem      schrieben, im Landesmittel eine Grundwasser-
     Wintermaximum definiert. Analog stellt die Ab-    standszunahme. Die Anstiege lagen mit einer
     senkung die Differenz zwischen Wintermaxi-        Spanne von 0,41 bis 1,42 in allen Regionen
     mum und dem nachfolgenden Sommermini-             mit Ausnahme des Weser-Leine-Berglandes
     mum dar.                                          im Mittel höher als die Absenkungen mit einer
                                                       Spanne von 0,41 bis 1,5 m (Tabelle 5).
     Im Referenzzeitraum 1988-2017 zeigten die
     Anstiege mit einem Median von 0,54 m und          Aus der Analyse der saisonalen Dynamik folgt,
     Absenkungen mit einem Median von -0,54 m          dass die Gewinne gegenüber dem Vorjahr vor
     landesweit eine tendenziell ausgewogene Ent-      allem auf die günstige Neubildungssituation im
     wicklung des Grundwasserstandsniveaus an          Winterhalbjahr zurückzuführen sind. Daran ha-
     (Tabelle 5). 2018 und 2019 wiesen jeweils hö-     ben auch die Herbstniederschläge 2019 ihren
     here Absenkungen als Anstiegsbeträge aus. In      Anteil. Die überdurchschnittliche Absenkung im
     beiden Jahren kam es zu einer Netto-Absen-        Sommerhalbjahr zeugt von weiterhin trockenen
     kung des Grundwasserstandsniveaus um ins-         Verhältnissen, wie auch anhand der Klimada-
     gesamt rund 0,3 m im Landesmittel (2018 ca.       ten dargelegt wurde.
     0,17 m, 2019 ca. 0,14 m, NLWKN, 2020).

     Regenerationspotential der Grundwasserstände
     Ein Grundwasseranstieg auf ein höheres Ni-        Indikator „Regenerationslast“ entwickelt:
     veau kann nur dann erfolgen, wenn die An-         Unter der Annahme, dass das Erreichen des
     stiegsbeträge einen deutlichen Überschuss ge-     mittleren Jahreshochstands an einer Mess-
     genüber den Absenkungsbeträgen aufweisen,         stelle eine sinnvolle Ausgangslage für die
     zum Beispiel infolge extrem feuchter Winter       nächste Absinkphase darstellt, lässt sich aus-
     und/oder feuchter Sommer. Bleiben Jahre mit       gehend vom aktuellen Jahrestiefstand ein er-
     überdurchschnittlichen Grundwasseranstiegen       forderlicher Mindestanstieg definieren. Dieser
     (bzw. unterdurchschnittlichen Absenkungen)        wird dann zum mittleren jährlichen Grundwas-
     jedoch aus, ist davon auszugehen, dass die        seranstieg an einer Messstelle ins Verhältnis
     Grundwasserstände längerfristig auf einem         gesetzt. Wird der mittlere jährliche Grundwas-
     nun tieferen Niveau verharren oder bei un-        seranstieg als Medianwert ausgedrückt, be-
     günstiger Witterungsentwicklung gar weiter ab-    deutet ein Wert von 1, dass der Zielwert in der
     sinken. So hat es zum Beispiel in der Folge       nächsten Anstiegsphase bei durchschnittlichen
     des Tiefstands 1996 vier Jahre gedauert, bis      Anstiegswerten mit einer Wahrscheinlichkeit
     die Grundwasserhoch-, mittel- und –tiefstände     von 50 Prozent erreicht oder überschritten
     die jeweiligen mittleren Niveaus wieder über-     wird. Bei einem Wert von zwei müsste der
     schritten wurden (vergleiche Abbildung 8).        Wiederanstieg doppelt so hoch ausfallen, um
     Auch die weiterhin niedrigen Grundwasser-         das gewünschte Winterniveau zu erreichen, o-
     stände 2020 sind noch eine unmittelbare Fol-      der der Wiederanstieg müsste sich auf meh-
     geerscheinung der Tiefstände des Vorjahres.       rere Jahre mit einem deutlichen Anstiegsüber-
                                                       schuss verteilen. Je größer die Regenerations-
     Um das Ausmaß der Auslenkung der Grund-           last, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die
     wasserstände zu illustrieren und eine Einschät-   Grundwasserstände sich kurzfristig wieder auf
     zung für die Wahrscheinlichkeit einer schnellen   das mittlere Niveau des Referenzzeitraumes
     Regeneration der Grundwasserstände zu er-         regenerieren. Eine Wiederauffüllung der
     möglichen, wurde für diese Berichtsreihe der      Grundwasservorräte erfolgt dabei jedoch nicht

24
nur über außergewöhnliche Anstiege, hohe                                       untersuchten Messstellen eine Regenerations-
Niederschläge im Sommer führen entspre-                                        last > 1 aufweisen. Besonders betroffen sind
chend auch zu einer Verzögerung der saisona-                                   weiterhin die Geestregionen Niedersachsen,
len Absenkung.                                                                 insbesondere in Ostniedersachsen mit Rege-
                                                                               nerationslasten > 1,8 (bis 2,71) (Tabelle 5).
Die Regenerationslast fällt mit einem landes-                                  Insgesamt zeigt sich auch in der Regenerati-
weiten Mittelwert von 1,44 (Tabelle 5) deutlich                                onslast insgesamt eine leichte Entlastung der
geringer aus als im Vorjahr mit 1,72 (NLWKN                                    Grundwasserstandssituation bei regional be-
2020). Abbildung 15 zeigt, dass praktisch alle                                 deutenden Unterschieden.

Tabelle 5: Saisonale Grundwasserstandsveränderungen und Nettodifferenzen in den Jahren 2019 und
2020 und Regenerationslast Ende 2020.

 Region               Saisonale Grundwasseranstiege und Absenkungen (in Metern)

                                                                                                                                      Regenerationslast
                                             Mittlere Absenkung

                                                                                              Anstieg 2019/2020

                                                                                                                    Absenkung 2020
                        Mittlerer Anstieg

                                                                                Absenkung
                           1988-2017

                                                  1988-2017

                                                                   2018/2019

                                                                                                                                           2020
                                                                    Anstieg

                                                                                  2019

                      Median der ausgewerteten Messstellen
 Nordseeinseln        0,5                   0,49                  0,49         0,48         0,74                  0,61               1,42
 Marschen             0,32                  0,31                  0,36         0,36         0,47                  0,41               1,18
 Ems-Leda-Hunte-      0,79                  0,76                  0,79         0,79         1,06                  0,92               1,15
 Niederungen
 Weser-Aller-         0,66                  0,64                  0,45         0,56         1,01                  0,87               1,37
 Wümme-
 Niederungen
 Elbe-Niederung       0,49                  0,52                  0,45         0,51         0,69                  0,64               1,59
 Oldenburg-Ost-       0,79                  0,8                   0,85         0,88         1,2                   0,96               1,25
 friesische Geest
 Ems-Hunte-           0,61                  0,62                  0,43         0,62         0,96                  0,73               1,46
 Weser-Geest
 Stader Geest         0,38                  0,41                  0,17         0,48         0,68                  0,56               1,8
 Lüneburger Geest     0,29                  0,36                  0,25         0,5          0,41                  0,41               2,71
 Hannoveraner         0,47                  0,5                   0,18         0,52         0,68                  0,6                2,05
 Geest
 Börden               0,54                  0,55                  0,35         0,48         0,68                  0,62               2,01
 Westliches           0,98                  0,95                  1,03         1,12         1,42                  1,22               1,25
 Bergland
 Sandmünsterland      0,84                  0,84                  0,97         1,02         1,24                  0,9                1,14
 Weser- und           1,23                  1,28                  0,87         1,07         1,41                  1,5                1,49
 Leinebergland
 Harz                 1,04                  1,07                  1,18         1,09         1,17                  1,16               1,18
 Niedersachsen        0,54                  0,54                  0,43         0,57         0,83                  0,67               1,44

                                                                                                                                                          25
Abbildung 15: Regenerationslast als Indikator für das Regenerationspotential der Grundwasserstände.

     Zusammenfassende Diskussion und Ausblick
     Situation der Grundwasserstände                        regionalen Differenzierungen. Problemberei-
     2020                                                   che mit einem deutlich höheren Anteil an
                                                            Messstellen mit ungünstiger Grundwasser-
     Die Trockenjahre 2018 und 2019 markieren               standsentwicklung sind insbesondere die
     den vorläufigen Höhepunkt einer bereits seit           Geestgebiete Ostniedersachsens.
     ca. 2009, also über nunmehr elf Jahre, anhal-
     tenden Phase mit unterdurchschnittlichen Nie-          Insgesamt verharrten die Grundwasserstände
     derschlägen und niedrigen Grundwasserstän-             2020 in Niedersachsen trotz einer leichten Ent-
     den (Abbildung 8). Im Sommer 2019 lagen                spannung auf einem niedrigen bis extrem nied-
     überwiegend extrem niedrige Grundwasser-               rigen Grundwasserstandsniveau. Eine grundle-
     stände vor, die in 56 Prozent der untersuchten         gende Verbesserung der Grundwasserstände
     Messstellen die tiefsten Werte der vorange-            im Vergleich zu den extremen Trockenjahren
     gangenen 31 Jahre unterschritten (NLWKN                2018 und 2019 trat 2020 nicht ein.
     2020). Diese extreme Grundwasserstandssitu-
     ation bestand auch 2020 weiter fort.                   Ausblick auf das Jahr 2021
                                                            Im Winter 2020/2021 lag die Niederschlagstä-
     Die hier ausgewerteten Indikatoren zeigen ei-
                                                            tigkeit im üblichen Rahmen, nasse Witterungs-
     nen leichten Anstieg der Grundwasserstände
                                                            abschnitte führten zu einer weitgehenden Auf-
     auf einem weiterhin niedrigen bis extrem nied-
                                                            füllung der Bodenwasservorräte in den oberen
     rigen Niveau. Im Schnitt lag auch 2020 über
                                                            Bodenschichten (DWD 2021 b). Im Frühjahr
     sechs Monate eine Grundwasserdürrelage vor
                                                            folgte eine Phase trockener Witterungsverhält-
     (2019: 10 Monate). Außergewöhnliche Nieder-
                                                            nisse mit unterdurchschnittlichen Niederschlä-
     schläge, die eine überdurchschnittlichen
                                                            gen. Erst ab Mai traten dann hohe Nieder-
     Grundwasserneubildung und damit auch einen
                                                            schläge auf (DWD 2021 c). Zum Zeitpunkt der
     außergewöhnlichen Anstieg der Grundwasser-
                                                            Berichterstellung im Juli 2021 zeigen stichpro-
     stände hervorrufen konnten, waren nicht ein-
                                                            benartige Auswertungen an ausgewählten
     getreten. An 173 Messstellen wurden erneut
                                                            Messstellen, dass die winterliche Neubildungs-
     Tiefstwerte der Vorjahre unterboten. Insgesamt
                                                            phase weitgehend ähnlich wie in den Vorjah-
     lagen die Grundwasserstände in Niedersach-
                                                            ren verlief und eine überdurchschnittliche Wie-
     sen im Jahr 2020 weitgehend zwischen den
                                                            derauffüllung der Grundwasservorräte nicht
     Niveaus der Trockenjahre 2018 und 2019. Da-
                                                            stattfand. Jedoch sanken die Grundwasser-
     bei kam es zu deutlichen standörtlichen und
                                                            stände in Folge hoher Niederschläge im Mai

26
und Juni in vielen Messstellen nur langsam ab,    neubildung eine deutliche Verstärkung der Sai-
so dass hier im Sommer 2021 ähnliche oder         sonalität, das heißt eine Abnahme im Sommer-
höhere Grundwasserstände als im Vorjahr vor-      halbjahr sowie eine Zunahme im Winterhalb-
lagen, die auch als durchschnittlich bis hoch     jahr. Diese Änderungen resultieren aus den
einzustufen sind. Es sind jedoch auch Mess-       vorstehend prognostizierten Entwicklungen der
stellen mit abweichenden Entwicklungen be-        Niederschläge und der Temperaturen.
kannt. Tendenziell zeichnet sich aktuell eine
Entspannung der Grundwasserstandssituation        Die Auswirkungen des Klimawandels auf die
ab. Das Ausmaß dieser Entspannung und die         Grundwasserstände in Niedersachsen lassen
regionalen wie standörtlichen Unterschiede        sich angesichts der unklaren Aussagen zur
sind derzeit jedoch noch unklar. Eine umfas-      Grundwasserneubildung nur schwer einschät-
sende Auswertung erfolgt nach Abschluss des       zen. Grundsätzlich ist bei einer Verringerung
hydrologischen Jahres 2021.                       der Grundwasserneubildung auch eine Absen-
                                                  kung des Grundwasserstandsniveaus zu er-
Klimawandel und Grundwasser                       warten, analog bei einer Erhöhung auch eine
                                                  Anhebung. Daneben kann jedoch auch eine
Für die zukünftige Entwicklung des Klimas ge-     veränderte Saisonalität der Neubildungsraten
hen Klimaforscher für Niedersachsen derzeit       Auswirkungen auf die Standsdynamik haben.
von einem weiteren Anstieg der Jahresmittel-      Durch die Erhöhung der Neubildung auf das
temperaturen aus (MU/DWD 2018). Damit stei-       Winterhalbjahr ist auch von einer entsprechen-
gen auch die Verdunstungswerte weiter an.         den Erhöhung des saisonalen Grundwasseran-
Für die Niederschläge werden für den kurzfris-    stiegs auszugehen, gleichzeitig verlängert sich
tigen Planungshorizont bis 2050 keine Ände-       nicht nur die sommerliche Absinkphase, auch
rungen der mittleren Jahresniederschlagssum-      die Absinkraten könnten durch die verringerten
men erwartet, wohl aber eine Verschiebung         Neubildungsraten im Sommer höher ausfallen.
der Niederschlagsverteilung zugunsten erhöh-      Ob sich diese Faktoren ausgleichen oder ins-
ter Winterniederschläge (MU/DWD 2018). Ge-        gesamt ebenfalls zu einer Verschiebung des
nerell sind Extremereignisse wie Dürren und       Grundwasserstandsniveaus führen, ist derzeit
Hochwasser häufiger zu erwarten als bisher.       noch unklar.
Diese Änderungen sind eine direkte Fortset-
zung der bereits in der Vergangenheit in Nie-     Klima wird über die mittleren Verhältnisse der
dersachsen zu beobachtenden Veränderungen         Klimaparameter über einen längeren Zeitraum
(MU/DWD, 2018; Scheihing, 2019).                  definiert. In der Praxis wird hier ein Zeitraum
                                                  von 30 Jahren angesetzt, um die kurzfristigen
Die resultierenden Auswirkungen des Klima-        Schwankungen auszugleichen. Auch die
wandels auf die Grundwasserneubildungsraten       Grundwasserstandsdynamik wird nicht nur von
wurden in der Klimawirkungsstudie für das         den klimatischen Entwicklungstendenzen be-
Land Niedersachsen (MU, 2019) auf Basis ei-       stimmt, sondern auch durch die konkrete Aus-
nes Modellensembles für das Klimaszenario         gestaltung der Witterungsdynamik innerhalb
RCP8.5 („weiter-wie-bisher“) untersucht. Die      der klimatischen Zeithorizonte beeinflusst, ins-
Klimawirkungsstudie kommt zu dem Schluss,         besondere durch die Saisonalität und die zu-
dass die Modellrechnungen für die Jahresneu-      künftige Verteilung von Trocken-, Feucht- und
bildungsraten keinen eindeutigen Trend erken-     Normaljahren.
nen lassen. Für die nahe Zukunft (2021-2050)
zeigt die mittlere Tendenz nur geringe Ände-      Es ist auch in Hinblick auf die Zunahme von
rungen, für die ferne Zukunft (2071-2100) wird    Extremereignissen nicht auszuschließen, dass
in der mittleren Tendenz eine verstärkte Diffe-   wesentlich häufiger als bisher sehr niedrige bis
renzierung in Gebiete mit Abnahmen und Zu-        extrem niedrige Grundwasserstände im Spät-
nahmen deutlich. Die Spannweite der Modelle       sommer erreicht werden. Zwar haben frühere
reicht dabei von zunehmenden bis hin zu ab-       Trockenereignisse wie in den 50er und 70er
nehmenden Grundwasserneubildungsraten für         Jahren ebenfalls extreme Grundwasserstands-
Niedersachsen. Einheitlich zeigt die Mehrzahl     absenkungen zur Folge gehabt, nach dem ak-
der Modelle jedoch auch für die Grundwasser-      tuellen Forschungsstand lassen sich die extre-
                                                  men Trockenjahre 2018 und 2019 jedoch nicht

                                                                                                     27
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