Grußwort des Präses - Universität Innsbruck
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Grußwort des Präses Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Dormandy und ihr Dienstantritt am 1. Juli. liebe Freundinnen und Freunde des Insti- Es wird in diesem Jahresbericht noch Gele- tutum Philosophicum Oenipontanum und genheit geben, sie etwas genauer vorzustel- des Instituts für Christliche Philosophie an len. Mit Katherine Dormandy konnten wir der Katholisch-Theologischen Fakultät der eine international anerkannte Forscherin ge- Universität Innsbruck! winnen, die am Philosophie-Standort Inns- bruck wichtige Impulse setzen und unsere Nein, die Corona-Pandemie soll nicht auch Etablierung in der Fachwelt weiter fördern dieses Geleitwort zum Jahresbericht unseres wird. An dieser Stelle darf auch erwähnt sein, Instituts bestimmen. Vielmehr wollen wir dass Katherine Dormandy die erste Profes- unseren Blick auf das zu Ende gehende Jahr sorin am Institut für Christliche Philosophie 2020 zurückwenden und uns einige besonde- ist. Mit ihrer Berufung leisten wir mit Freude re Höhepunkte vor Augen stellen. Auch ein einen Beitrag zur Förderung von Frauen, der Ausblick auf kommende Herausforderungen sich nicht auf „Sonntagsreden“ beschränkt. soll nicht fehlen. Herzlich willkommen, Katherine! Verabschieden mussten wir mit Ende des Zunächst sind zwei runde Geburtstage in Sommersemesters unseren Kollegen Prof. Erinnerung zu rufen: Gerhard Leibold, eme- Bernhard Braun, der nach jahrzehntelanger ritierter Professor unseres Instituts, beging Tätigkeit an unserem Institut in den Ruhe- seinen 75., Hans Kraml, wissenschaftlicher stand getreten ist. Erst letztes Jahr durften Oberrat und Dozent, seinen 70. Geburtstag. wir seine mehrbändige Kunstphilosophie Die Verdienste der beiden für das Institut und Ästhetik vorstellen. Wir hoffen natür- darzulegen, bedarf einer eigenen Publikation. lich, dass die Pensionierung seiner Kreativi- Beide waren in verschiedenen Funktionen tät, seinem Wirken in der Fachwelt und der jahrzehntelang führend tätig in der akademi- Verbundenheit mit unserem Institut keinen schen Selbstverwaltung von Institut, Fakultät Abbruch tut. und Universität. Mit den beiden Namen un- Das würde uns ebenso freuen, wie die trennbar verbunden ist aber in erster Linie Nachbesetzung seiner Stelle: Federica Mal- internationale Reputation in der Mediävistik. fatti, die bereits eine Prae-doc-Stelle im Sie haben diese wichtige Säule der Arbeit un- Doktoratskolleg „Philosophy of Religion“ seres Instituts gemeinsam mit dem verstor- innegehabt hat, konnte nun als Post-doc benen Professor Vladimir Richter SJ aufge- übernommen werden. Ihre Dissertation im baut, getragen und betreuen sie mit Professor Themenbereich Wissen und Verstehen hat Christoph Jäger auch heute noch, wofür wir bereits weit über die Grenzen unseres Ins- ausgesprochen dankbar sein dürfen. tituts hinaus Anerkennung gefunden. Fe- Nicht nur für unsere Altvorderen ist das derica wurde 2020 zudem mit dem „Best Jahr 2020 ein besonderes Jahr. Auch von den Student Paper Award“ unserer Universität KollegInnen im aktiven Dienst gibt es eini- ausgezeichnet. Die zweite Hälfte der Nach- ges zu berichten. Besonders erfreulich ist folge Bernhard Braun hat Claudia Paganini die Berufung unserer Professorin Katherine angetreten. Sie war bereits halbtägig am In- 1
stitut tätig und konnte nunmehr auf Vollzeit Alle, die mit unserem Internet-Auftritt ver- aufgestockt werden. Claudia Paganini hat traut sind, werden bereits wissen, dass wir sich erst vor Kurzem höchst erfolgreich auf heuer wieder den meritum-philosophiae- dem Gebiet der Medienethik habilitiert. Sie Preis, gestiftet vom Ehepaar MMag. Mar- ist seither auch die erste Professorin in der garethe und Dr. mult. Günter Pichler verge- mehr als hundertjährigen Geschichte des ben durften. Dieser Preis ist zur Prämierung Institutum Philosophicum Oenipontanum, hervorragender Masterarbeiten an unserem Fakultät kirchlichen Rechts. Claudia Paga- Institut eingerichtet. Die Preisträger sind nini wird sich verstärkt um die Belange der diesmal Christian Molyneux mit seiner Ar- Öffentlichkeitsarbeit an Fakultät und Institut beit „Kritik und weiterführende Gedanken kümmern, eine Sparte, die in Zukunft eine zu Alstons Perceiving God und Religious Ex- immer stärkere Bedeutung in der Wissen- perience and Religious Belief “, Shibu Kulira- schaftsszenerie haben wird. niyil, „How Real is the Virtual“, und Rapha- Unter der Rubrik „Personalia“ darf auch el Weichlein, „Metaphysik der Spiritualität“. nicht unerwähnt bleiben, dass unser lang- Wir gratulieren den Preisträgern und bedan- jähriger Mitarbeiter Georg Gasser mit Be- ken uns sehr herzlich bei den Stiftern. ginn des Sommersemesters eine Professur für Philosophie an der Katholisch-Theologi- Nach der Rückschau darf auch ein Blick in schen Fakultät Augsburg angetreten hat. Mit die Zukunft nicht fehlen. Die größte Her- Dank für das am Institut Geleistete, v. a. im ausforderung, die in den nächsten Jahren Bereich Drittmittel-Akquise, verbinden wir auf uns zukommt, wird die Etablierung natürlich herzlichen Glückwunsch zum Kar- neuer philosophischer Curricula sein. Die rieresprung! Auch seine Stelle durften wir Curriculums-Kommission unter dem Vor- nachbesetzen, und zwar mit Daniel Wehin- sitz von Prof. Winfried Löffler ist dabei, ein ger, der ebenfalls schon einen bewährten neues Bachelor-Studium der Philosophie an Weg als Mitarbeiter an unserem Institut zu- der Katholisch-Theologischen Fakultät zu fi- rückgelegt hat. Daniel Wehinger wird sich nalisieren. Es soll ein Vollstudium der Philo- im Fachgebiet philosophische und psycholo- sophie sein, das strukturell und inhaltlich an gische Anthropologie engagieren. die neuen Studienrealitäten an Fakultät und Universität angepasst ist. Besonderes Au- Von den geplanten Veranstaltungen in die- genmerk wird auf das neue Master-Studium sem Jahr ist aus Gründen, die hier nicht nä- Philosophie unserer Fakultät gerichtet sein. her ausgeführt werden müssen (siehe erster Nach einem jahrelangen Diskussionsprozess Satz) nicht allzu viel übriggeblieben, zumin- unter Einbeziehung der Universitätsleitung dest nicht in Präsenzform. Eine erfreuliche werden wir das englischsprachiges Studium Ausnahme ist die Aquinas Lecture Ende „Philosophy of Religion“ anbieten. Dieses Jänner 2020, zu der wir Frau Professorin Pilotprojekt wird innovative Konzepte zu Fainche Ryan begrüßen durften. Von dieser seiner erfolgreichen Umsetzung benötigen, Veranstaltung wird in diesem Bericht noch welches die Erschließung neuer Zielgruppen ausführlicher die Rede sein. ebenso beinhaltet wie ein attraktives Ange- Die Vernetzung unserer wissenschaftli- bot an die AbsolventInnen von geisteswis- chen Tätigkeit ist aber auch 2020 weiterge- senschaftlichen Grundstudien vor Ort. gangen. Besonderer Dank gebührt Professor Christoph Jäger, der als Leiter des Innsbruck Was bleibt ist der Dank, zunächst an die gute Center for Philosophy of Religion und des und verlässliche Verwaltung des Instituts Doktoratskollegs zahlreiche Gastvorträge im durch Ksenia Scharr und Monika Datterl, online-Format organisiert hat. die auch den vorliegenden Bericht gestaltet und herausgibt. Danke auch an alle wissen- 2
schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ressen der Gesamtfakultät offen war für die ter am Institut, v. a. auch an unsere studenti- Anliegen unseres Instituts. Auch meinem schen MitarbeiterInnen Katja Hölzl, Johanna Stellvertreter als Präses und Institutsleiter Stüger und Matthias Thomas Troger, die uns Bruno Niederbacher SJ sein ein herzliches mit großem Einsatz in Forschung und Orga- Vergelt’s Gott gesagt. nisation unterstützen. Dazu wünsche ich viel Freude bei der Lek- Last but not least sei aus gegebenem Anlass türe des vorliegenden Berichts und uns allen Dekan Josef Quitterer gedankt, der in seiner ein erfolgreiches, gutes und doch auch ge- vierjährigen Amtszeit bei Wahrung der Inte- sundes Jahr 2021. Christian Kanzian, Präses 3
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Personelle Veränderungen Katherine Dormandy Katherine Dormandy hat seit dem 1. Juli Glaubens, mit dem Bemühen einhergeht, die dieses Jahres die Professur für Christliche andere Partei so zu erkennen, wie sie wirk- Philosophie inne. lich ist. Dies erfordert sowohl die Anerken- nung von deren guten Eigenschaften als auch Die Forschung der gebürtigen US-Amerika- eine (wohlwollende) Auseinandersetzung nerin befasst sich mit inner- und interreligi- mit den ihr eigenen Makeln. Eine derartige öser sowie weltanschaulicher Pluralität und „erkenntnisorientierte Loyalität“ begünstigt mit den menschlichen Haltungen und Ein- die kognitive und emotionale Flexibilität, stellungen (wie z. B. Rationalität, Vertrauen von der anderen Partei überrascht zu werden. und Demut), welche mit einer konstruktiven Pluralistischer Diskurs innerhalb sowie Pluralität einhergehen. Dabei plädiert sie außerhalb der eigenen Gemeinschaft wirft etwa dafür, dass der Diskurs mit Andersgläu- Fragen der epistemischen Autorität und Au- bigen sowie auch mit Andersdenkenden in- tonomie auf. Hier plädiert Dormandy für die nerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft Eigenverantwortung im Umgang mit episte- Möglichkeiten zur Vertiefung der religiösen mischen Autoritäten – für das Bemühen, ihre und weltanschaulichen Einsichten bieten Begründungen, wenn möglich, zu verstehen, kann. oder andernfalls für entsprechende Sorgfalt Das epistemische Potential des Diskurses ist in der Wissenschaftstheorie bereits aner- kannt, während dieser in religiösen oder po- litischen Gemeinschaften jedoch manchmal als Bedrohung betrachtet wird. Der Grund hierfür liegt darin, die Offenheit für neue Einsichten häufig als Verletzung der erfor- derlichen Loyalität – gegenüber der Traditi- on, der Gemeinschaft oder im religiösen Be- reich gegenüber Gott – anzusehen. Loyalität ist zwar wichtig, dennoch weist Dormandy auf die Schattenseiten einer unbedachten Parteilichkeit hin, nicht zuletzt also auf die damit einhergehende Gefahr, einem Funda- mentalismus des Missbrauchs Vorschub zu leisten. Darüber hinaus argumentiert sie, dass die beste Form von Loyalität, und somit auch des 5
bei der Entscheidung, wer als Autorität an- Mit dem Innsbrucker Digital Science Center zuerkennen ist, zu sorgen. Zu dem Zweck kooperiert sie zu Themen digitaler Kommu- beschäftigt sie sich in ihrer Forschung auch nikationsweisen und Lebensformen. An der intensiv mit der Natur und den Normen des Theologischen Fakultät ist sie Mitorganisa- Vertrauens. torin des Forschungstages der besagten Fa- Besonders bei der Suche nach den Ein- kultät und Mitglied des Forschungszentrums sichten andersdenkender und -glaubender „Synagoge und Kirchen“. Außerdem tritt sie Menschen ist es wichtig, nicht nur akade- die Leitung des Innsbrucker Zentrums für mische Quellen, sondern auch erzählerisch Religionsphilosophie an und wird ab dem artikulierte Werke zu beachten. Denn Er- Sommersemester 2021 die Sprecherin der zählungen können unsere bewusste Kogni- Gruppe „Sophia forscht“, also des Frauen- tion umgehen und deshalb direkt mit den netzwerkes der Theologischen Fakultät. vorwiegend impliziten Bewusstseinsebenen Katherine Dormandy ist es ein Anliegen, kommunizieren. Somit sind sie besonders von den kritischen, aber zugleich weltoffe- geeignet, uns überraschende Erfahrungen nen Denkweisen der Philosophie Gebrauch und Denkweisen zu eröffnen. Aus diesem zu machen zugunsten der gegenwärtigen ge- Grund nimmt Dormandy in ihrer Forschung sellschaftlichen Entwicklungen und Heraus- gern Bezug auf Erzählungen, nicht zuletzt forderungen; sie freut sich deshalb auf die (im religionphilosophischen Kontext) aus zukünftige Mitarbeit am Institut für Christ- den heiligen Schriften. liche Philosophie und an der Katholisch- Im Sinne des pluralistischen Diskurses ist Theologischen Fakultät. Dormandy gern interdisziplinär unterwegs. 6
Claudia Paganini Claudia Paganini, deren Assistentenstelle und österreichische Wissenschaftler*innen am 1. Oktober von 50% auf 100% aufge- gemeinsam aktuelle Fragestellungen der di- stockt wurde, ist dem Institut für Christliche versen Bereichsethiken diskutieren und be- Philosophie schon lange verbunden. Nach- arbeiten. dem das jüngste ihrer drei Kinder 2010 in In der Lehre hat sie Freude daran, die Her- den Kindergarten kam, hat sie in unter- ausforderungen ihres Forschungsgebietes im schiedlichen Anstellungsverhältnissen am Dialog mit den Studierenden zu reflektieren, Institut gearbeitet, als Karenzvertretung diese zur kritischen Analyse zu ermuntern ebenso wie als Erika-Cremer-Stipendiatin und gemeinsam zu formulieren, wie eine der Universität Innsbruck. moralische Lebenspraxis aussehen könnte. Dabei ist es ihr wichtig, die Ergebnisse der Nach Claudia Paganinis – mit dem „Pater Jo- aktuellen Forschung in einen lebensweltli- hannes Schasching SJ Preis“ ausgezeichneten chen Kontext zu stellen, ein Ansatz, für den – Habilitation in München war sie im Winter- sie im Juni 2019 mit dem „Österreichischen semester 2019/20 als Vertretungsprofessorin Staatspreis für Exzellente Lehre“ ausgezeich- für Philosophie an der Theologischen Fakul- net wurde. Last but not least engagiert sich tät der Universität Erfurt tätig. Paganini in verschiedenen Funktionen in der Was die Forschung betrifft, hat sie sich in akademischen Selbstverwaltung und ist auf den letzten Jahren primär auf die Medien Science Slams sowie anderen Third-Mission- ethik, den Themenbereich ihrer Habilitati- Veranstaltungen eine gefragte Referentin. onsschrift konzentriert. Für ihre Publika- tionstätigkeit im Bereich der Medizinethik und der Tierethik dagegen stellt ihre Tätig- keit als ständiges Kommissionsmitglied der Ethikkommissionen der Medizinischen Uni- versität Innsbruck und der Kommission für Tierversuchsangelegenheiten des Österrei- chischen Bundesministeriums eine wertvolle Ergänzung dar. Neben ihrem Schwerpunkt in der Ethik bemüht sich Paganini auch da- rum, philosophische Grundfragen für die Theologie fruchtbar zu machen, und als Or- ganisatorin der Innsbrucker Theologischen Sommertage ist es ihr ein besonderes An- liegen, den akademischen Dialog zwischen philosophischen und theologischen Fächern lebendig zu halten. Für die internationale Vernetzung der LFU engagiert sie sich darü- ber hinaus in ihrer Funktion als Veranstalte- rin des „Austro-Canadian Ethics Workshop“, einer jährlich stattfindenden Tagung, deren Schwerpunkt darauf liegt, dass kanadische 7
Daniel Wehinger Daniel Wehinger ist seit 1. Mai 2020 am Grundfragen der Anthropologie und Psy- Institut für Christliche Philosophie als chologie philosophisch zu beleuchten. Ins- Universitätsassistent beschäftigt. Er hat besondere sollen die metaphysischen Vor- seine Dissertation an der Hochschule für aussetzungen der wichtigsten Strömungen Philosophie in München zum Problem des innerhalb der Psychologie herausgearbeitet Selbstbewusstseins geschrieben und war werden. Der Fokus liegt dabei auf Psycho- bereits in mehreren Forschungsprojekten analyse, Behaviorismus und humanistischer zu Handlungstheorie, Kausalität und Reli- Psychologie. gionsphilosophie am Institut tätig. Gefragt werden soll, welches Menschen- bild diesen Strömungen zugrunde liegt: Wie Die Schwerpunkte von Daniel Wehingers wird das Selbst in den jeweiligen Ansätzen Forschung sind Subjektivität und Leiblich- bestimmt? Mit welchem Konzept von Be- keit, sein Ziel ist die Entwicklung eines ein- wusstsein arbeiten sie? Wie werden Bewusst- heitlichen Bildes vom Menschen, das weder sein und Körper in Beziehung gesetzt? Etc. in Dualismus noch in Reduktionismus ver- Besonderes Augenmerk wird dabei auf die fällt. Die These vom Menschen als Leib-See- Schnittstellen von Psychologie und Philoso- le-Einheit soll also ausbuchstabiert und ver- phie sowie auf deren gegenseitige Beeinflus- teidigt werden. sung gelegt. So soll gezeigt werden, welche Daniels Ziel in der Lehre besteht darin, philosophischen Theorien hinter den behan- delten psychologischen Grundannahmen stehen und welchen Einfluss psychologische Theorien ihrerseits auf die Philosophie ge- habt haben und haben. Um dieses Ziel zu erreichen, wird neben der Vermittlung von psychologischem Basis- wissen in die wichtigsten Begriffe und Positi- onen der Philosophie des Geistes eingeführt. Behandelt wird etwa der Reduktionismus mit seinen verschiedenen Spielarten, der Be- griff des Selbst und der Begriff der Person, die Unterscheidung zwischen egologischen und nicht-egologischen Bewusstseinstheori- en etc. Letztlich soll auf diese Weise ein sowohl psychologisch als auch philosophisch infor- miertes Bild des Menschen entstehen, das es den Hörerinnen und Hörern ermöglicht, psychologische Theorien philosophisch zu verorten. Es soll ein Beitrag zu einer interdis- ziplinären Anthropologie geleistet und diszi- plinenübergreifende Dialogfähigkeit vermit- telt werden. 8
Federica Malfatti Federica Malfatti forscht seit dem 1. Okto- ber 2020 als Postdoc am Institut für Christ- liche Philosophie. Sie studierte Philosophie an den Universitäten Pavia und Heidelberg und verbrachte Forschungsaufenthalte in Köln bei Thomas Grundmann (2017) und in Harvard bei Catherine Z. Elgin (2019). Federica Malfatti promovierte an der Univer- sität Innsbruck und war als Universitätsassis- tentin am Institut für Christliche Philosophie im Rahmen des Doktoratskollegs „Religions- philosophie“ tätig (2017–2020). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in verschiedenen Gebieten der theoretischen Philosophie, darunter insbesondere in der (allgemeinen und sozialen) Erkenntnisthe- orie und in der Wissenschaftstheorie. Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht jene kog- nitiv–epistemische Errungenschaft, die man orien (und in Theorien enthaltenen Erklä- „Verstehen“ nennt. rungen) verstehen können, und was es heißt, Aus einer erkenntnistheoretischen Rück- eine Theorie oder ein Repräsentationssystem sicht interessieren sie die Fragen, was Ver- als solche(s) zu verstehen. In ihrer Disserta- stehen ist, ob Verstehen ein faktiver oder tion hat sie die These entwickelt und vertei- nicht-faktiver epistemischer Zustand ist, ob digt, dass (wissenschaftliche) Theorien, die Verstehen sich auf Wissen reduzieren lässt, Strukturen und Relationen der Wirklichkeit und inwiefern Verstehen Fähigkeiten oder korrekt abbilden, die aber in der Bezugnah- know-how involviert. me auf existierende Objekte gescheitert sind, In der sozialen Erkenntnistheorie hat sie unter gewissen Umständen ein Verständnis sich bisher intensiv mit der „sozialen“ Di- der Wirklichkeit ermöglichen können. In mension vom Verstehen auseinandergesetzt, den kommenden Jahren am Institut wür- genauer mit den Fragen, ob, und wenn ja, de sie gern versuchen, diese Überlegungen wie, Verstehen zwischen Subjekten durch auf theologisch relevante Forschungsfragen sprachliche Interaktionen sich übertragen anzuwenden. Eine interessante Frage wäre lässt. Das Thema, wie wir von anderen Sub- z. B., ob sogar innerhalb von einer apophan- jekten lernen und epistemisch abhängen, tischen Theologie, die die Möglichkeit posi- wird sie sicher in den kommenden Jahren tiver Beschreibung eines transzendentalen weiter beschäftigen. Wesens ausschließt, ein Verständnis dieses Aus einer wissenschaftstheoretischen Wesens möglich wäre – z. B. in Hinblick auf Rücksicht hat sich Federica bisher mit den die Art und Weise, wie dieses Wesen mit der Fragen beschäftigt, wie wir Phänomene oder Welt, mit uns und mit seiner Schöpfung im Objekte der Wirklichkeit anhand von The- Allgemeinen in Verbindung steht. 9
Johanna Stüger Johanna Stüger ist seit Anfang Oktober sie damit (verspätet durch die Umstände der 2019 als Studentische Mitarbeiterin am In- aktuellen Covid-19-Pandemie), das Bache- stitut für Christliche Philosophie tätig, ak- lorstudium Philosophie an unserer Fakultät tuell sowohl für das Institut selbst wie auch in den zwölften Schulstufen der allgemein- für das Doktoratskolleg Philosophy of Re- bildenden höheren Schulen Tirols vorzustel- ligion. len. Ein Vortrag über „Fake News“ soll bei den Schüler*innen das Interesse an Philo- Johanna Stüger begann im Wintersemester sophie wecken und die Bekanntheit unseres 2017/18 mit dem Bachelorstudium Philoso- Institutes fördern. Die Hörer*innen sehen, phie an der Katholisch-Theologischen Fakul- wie theoretische Werkzeuge etwa aus der tät und befindet sich gerade im Masterstu- Erkenntnistheorie angewendet werden kön- diengang. Ihre philosophischen Interessen nen, um so aktuell brisante Phänomene wie sind breit, besonders aber liegen sie im Be- Fake News und Verschwörungsmythen zu reich der (Sozialen) Erkenntnistheorie. analysieren. Somit wird Philosophie für sie Für ihr Bachelorstudium mit den beiden als ein Fach greifbar, das sich durch theoreti- Arbeiten über Epistemic Authority (betreut sche Genauigkeit mit präzisen Analysen und von Univ.-Prof. Dr. Christoph Jäger) und schlüssigen Argumentationen auszeichnet, Rationality of Hope (bei Univ.-Prof. Dr. Ka- aber doch nicht „weltfremd“ ist wie oft ge- therine Dormandy) bekam sie als eine von meinhin angenommen. Johanna Stüger hofft, drei Student*innen der Universität Inns- dadurch viele angehende Maturant*innen bruck den Studienförderpreis des Deutschen und somit Studienanfänger*innen für die Freundeskreis der Innsbrucker Universitäten Auseinandersetzung mit Philosophie, die bei (DFK) 2020 verliehen. Dieser „unterstützt uns gepflegte analytische Methodologie und herausragende Studierende in ihrer berufli- somit das Studium am Institut für Christli- chen und akademischen Entwicklung“. che Philosophie begeistern zu können. In ihrer Arbeit für das Institut war sie in Für das Doktoratskolleg Philosophy of letzter Zeit vor allem in die Öffentlichkeits- Religion, das dem Innsbruck Center for Phi- arbeit eingebunden, beispielsweise bei der losophy of Religion (ICPR) angeschlossen Mithilfe an der Or- ist, ist sie insbesondere bei der Organisation ganisation der Inns- und Durchführung des Forschungssemi- brucker Theologi- nares eingebunden. Dieses findet während schen Sommertage, der Lehrveranstaltungszeit jeden Mittwoch- dem neu entstande- abend statt, und wurde aufgrund der beson- nen Imagefilm der deren Umstände in diesem Wintersemester Fakultät und des in den virtuellen Raum verlegt. Nichtsdesto Instituts, oder auch trotz durften wir auch heuer wieder ausge- der technischen zeichnete internationale Philosoph*innen Umsetzung der für Gastvorträge gewinnen und fühlen uns Aquinas Lectures. durch spannende Vorträge und Diskussio- Außerdem beginnt nen bereichert. 10
Katja Hölzl Katja Hölzl ist seit Mai 2018 am Institut für außerdem studenti- Christliche Philosophie als studentische sche Mitarbeiterin Mitarbeiterin beschäftigt. Sie befindet sich von Univ.-Prof. Ka- derzeit im letzten Abschnitt ihres Bachelor- therine Dormandy. studiums und arbeitet am Abschluss ihrer Ihre Tätigkeit um- beiden Bachelorarbeiten. fasst derzeit die As- sistenz in der Lehre Katja Hölzl schreibt ihre Arbeiten bei ao. (Vorbereitung von Univ.-Prof. Josef Quitterer zu „Was ist Liebe? L e s e m ate r i a l i e n ) Philosophische Reflexionen zu einem schil- und Forschung so- lernden Begriff – Auseinandersetzung mit Pri- wie die Mitarbeit bei märtexten zum Begriff der Liebe im Rahmen der Herausgabe wissenschaftlicher Artikel Philosophischer Anthropologie: Liebe als Emo- (Lektorat und Korrektur). In Zukunft wird tion bei Thomas von Aquin und ihre Aktua- sie als Bindeglied zwischen den Doktoran- lität“ und bei Ass.-Prof. Bernhard Braun zu dinnen und Mitarbeiterinnen des Institutes „Themen und Probleme, welche die Geschichte und der Fakultät Treffen und andere Vernet- der Philosophie bestimmen: Licht und Raum zungsaktivitäten von „Sophia forscht“ – dem in kunstphilosophischer Auseinandersetzung. fakultären Forscherinnen-Netzwerk – koor- Vom mystischen Licht zum Beleuchtungslicht“. dinieren. Zudem ist ihre Mitarbeit bei der Die Themenwahl spiegelt auch ihre haupt- Herausgabe eines Sammelbandes im Rah- sächlichen Interessen und philosophischen men von „Sophia forscht“ geplant. Fragestellungen wider, die sowohl einen Weitere Aktivitäten am Institut waren Bezug zu historischen als auch zu aktuellen bisher Tätigkeiten im Lektorat auf Werkver- Problemen aufweisen. Von Hegel stammt tragsbasis sowie Mitwirkung bei Editionsar- das Zitat: „Philosophie ist ihre Zeit in Gedan- beiten – zunächst bei der neuen Edition des ken erfasst“ – Es geht also darum, „das, was mehrbändigen Lehrbuches der „Religions- ist, zu begreifen“. Dies sieht sie als Aufgabe wissenschaft“ von Bernard Bolzano (Erst- – nämlich, Menschen dahingehend zu ermu- ausgabe 1834) unter Leitung von Univ.-Prof. tigen, Gegebenes zu hinterfragen und neu zu Christian Tapp, sodann durch die Mithilfe denken, sich konkret auf das „Wagnis der Öf- bei der Neu-Edition lateinischer Texte (und fentlichkeit“ (Karl Jaspers) einzulassen. deren deutsche Übersetzung im Vergleich) Ihre erste Beschäftigung am Institut be- von Thomas von Aquin, Alexander von Ha- stand zunächst in der studentischen Mit- les, Bonaventura von Bagnoregio und Petrus arbeit bei Univ.-Prof. Christian Tapp (Stif- Lombardus (das Thema der „Willensfreiheit“ tungsprofessor der Gedächtnisstiftung Peter betreffend) unter Leitung von Univ.-Prof. Kaiser); weiters war sie auch für Univ.-Ass. Christoph Jäger und Univ.-Doz. i. R. Hans Georg Gasser tätig und ist seit dem vergan- Kraml (Abteilung Mediävistik). Im Rahmen genen Wintersemester bei Univ.-Prof. Chris- dieses Projektes erlernt sie auch mittelal- toph Jäger der Assistenz in Lehre und For- terliche Handschriften, um zukünftige For- schung zugeteilt. Seit September 2020 ist sie schungsprojekte des Instituts zu unterstützen. 11
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Berichte aus dem Institut Aquinas Lecture 2020 Die Aquinas Lecture, die jährlich rund um auf „gender-sensitivity“. Daran zeigt sich den Festtag des Heiligen Thomas von Aquin zunächst, dass der kreative Umgang mit der stattfindet, hat sich als Aushängeschild der Scholastik des Mittelalters keinesfalls zu an- wissenschaftlichen Arbeit an Institut und tiquierten Einstellungen führt, wie das mit- Forschungszentrum Innsbruck Center for unter polemisch behauptet wird. Thomas Philosophy of Religion etabliert. von Aquin ist ein lebendiger, differenzieren- der Denker, der auch Konflikten nicht ausge- Es geht darum, wichtige Anliegen unserer wichen ist. So ist es auch eines der Hauptan- Forschung einem breiteren Publikum an liegen von Frau Ryan, die Rolle der Kirche in Fakultät und Gesamtuniversität zu kommu- einer pluralen Gesellschaft neu, unorthodox nizieren, aber auch der Öffentlichkeit in Kir- und – wenn nötig – aneckend zu bedenken. che und Gesellschaft. Ein besonderes Augen- Damit trifft sie wesentliche Anliegen des In- merk wird auch darauf gelegt, den Kontakt stituts für Christliche Philosophie und des mit Absolventinnen und Absolventen von Institutum Philosophicum Oenipontanum: Studien unserer Fakultät zu halten und zu fundierte Wissenschaft in den besten Tradi- fördern. Selbstverständlich sind auch Studie- tionen und zeitgemäßes Agieren im Feld von rende herzlich willkommen. Scientific Community, Gesellschaft und Kir- Dem Anliegen des „Wissenstransfers“ ent- che. spricht auch der Rahmen der Aquinas Lec- Das Thema des Vortrags war „The Com- ture. Mit Vortrag und gegebenenfalls Diskus- plexity of Truth-telling: Augustine, Aquinas, sion soll es nicht vorbei sein. Wesentlicher and some contemporary considerations“. Im Bestandteil ist der gesellige Teil, zu dem wir Lichte zeitgenössischer Auseinandersetzun- in Form von Buffet und vinum academicum gen rund um das Thema „fake news“ erschei- laden. nen Augustinus’ und Thomas’ Thesen von der Tugend des Die-Wahrheit-Sagens (engl.: Wie schon im einleitenden Grußwort des truth-telling; lat.: veracitas), bzw. von deren Präses erwähnt, durften wir heuer Frau Pro- Gegenteil, dem Lügen, höchst aktuell. Auch fessorin Fáinche Ryan aus Dublin begrüßen. zeitgenössische AutorInnen wie Dietrich Die irische Philosophin ist Direktorin des Bonhoeffer and Hannah Arendt haben sich Loyola-Instituts am renommierten Trinity geschichtswirksam des komplexen Themas College Dublin. Fáinche Ryan ist führende „truth-telling“ angenommen. Im Vortrag hat Kennerin des Werks Thomas von Aquins. Frau Ryan diese Darlegungen auf beeindru- Gleichermaßen ist sie Wortführerin einer ckende Weise aufgegriffen, aktualisiert und gesellschaftlich engagierten Philosophie unter anderem auf das bereits angesproche- und Theologie, mit besonderem Augenmerk ne Thema fake news fokussiert. 13
Den Vortrag von Frau Professorin Ryan kann Dort gibt es nicht nur Informationen zu man übrigens nachverfolgen. Wir freuen uns, aktuellen Projekten, Veranstaltungen und wenn Sie dies zum Anlass nehmen, unsere Forschungsergebnissen, sondern auch eine Homepage zu besuchen: https://www.uibk. Nachlese von „highlights“, zu denen die ac.at/philtheol/ Aquinas Lecture 2020 ganz sicher gehört. Christian Kanzian 14
Zeitschrift für Theologie und Philosophie kommt! Ein kurzer Rückblick auf eine lange Geschichte Im März 2021 ist es soweit. Die erste Ausga- Augen. Ähnlich wie die eben damals einge- be der Zeitschrift für Theologie und Philo- gangene Wiener theologische Zeitschrift, das sophie (ZTP) erscheint. einzige universell theologische Organ Öster- reichs, sollten die neuen Innsbrucker Hef- Sie ist die Nachfolgerin zweier verwandter te die wissenschaftliche Forschung auf dem Zeitschriften im deutschen Sprachraum: Gesamtgebiete der Theologie zum Programm 1. der Zeitschrift für katholische Theologie. Sie haben.“ (ZKTh 50/1, 1926, 1–2). Es sollte wurde 1877 von den an der Katholisch- die scholastische Theologie und Philosophie Theologischen Fakultät in Innsbruck leh- gepflegt werden, die Grenzgebiete zwischen renden Professoren gegründet, die damals Theologie und den weltlichen Wissenschaf- allesamt Jesuiten waren. ten untersucht werden, „sei es zur Aufklä- 2. der Zeitschrift Theologie und Philosophie. rung über entstandene Einwürfe und zur Sie wurde 1926 unter dem Namen Scho- Hebung der Reibungsflächen überhaupt, sei lastik von der Theologischen Fakultät SJ es zur Vertiefung des theologischen Inhalts des Ignatiuskollegs in Valkenburg (Nie- mit außertheologischem Gewinne“ (ZKTh derlande) gegründet, in deren Nachfolge 50/1, 1926, 2); darüber hinaus sollten auch die heutige Philosophisch-Theologische prinzipielle Moralfragen behandelt werden. Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt P. Grisar SJ erwähnte auch die Schwierigkei- am Main steht. Ende der 1940er Jahre stieg ten, die ihnen am Beginn vor Augen standen, die Philosophische Fakultät SJ des damali- und freute sich, dass sie glücklich überwun- gen Berchmanskollegs und der heutigen den werden konnten. Hochschule für Philosophie in München Erste Überlegungen zu einer gemeinsa- in die Herausgeberschaft und Schriftlei- men Zeitschrift fanden bereits seit Anfang tung der Zeitschrift ein. der 1920er Jahre im Zuge der Planungsphase Beide Zeitschriften setzten sich zum Ziel, der Scholastik statt. Diese Überlegungen bra- neue Erkenntnisse der systematischen chen auch nach der Gründung der Scholastik Theologie und Philosophie, der Philoso- im Jahr 1926 nicht ab. 1927 schreibt P. Josef phiegeschichte sowie der biblischen und Andreas Jungmann SJ in der ZKTh-Chronik, historischen Theologie auf hohem wissen- man habe Sondierungsgespräche geführt: schaftlichen Niveau zu liefern. So erinnert „Bei mehreren PP. [Patres] fand der Gedanke sich anlässlich des fünfzigjährigen Jubilä- eine gewisse Sympathie; aber die Hauptkon- ums der Zeitschrift für katholische Theologie sultoren waren rundweg dagegen, weil nach P. Hartman Grisar SJ, ein Mitbegründer der den (in früheren Verhandlungen) gemachten Zeitschrift: „Als wir wagemutig und gottver- Erfahrungen eine Zusammenarbeit von Nord trauend im Jahre 1876 unsere Beratungen und Süd bei dem so verschiedenen Charakter über die geplante Unternehmung hielten nicht möglich sei […]“. Während des zwei- – sie geschahen gewöhnlich an Erholungs- ten Weltkrieges kam der Gedanke einer Zu- tagen auf dem hochgelegenen Landgute des sammenlegung der Zeitschriften wieder auf, Innsbrucker Kollegiums, wo der weite, freie bevor die ZKTh 1944 zu existieren aufhörte. Umblick symbolisch wirkte – hatten wir im- Scholastik erschien ebenfalls zum letzten Mal mer das Ziel eines allgemeinen, alle Diszip- mit einem Heft im Jahr 1944, zusammen mit linen der Theologie umfassenden Organs vor der Tübinger Theologischen Quartalschrift. 15
Als man 1947 den Wiederbeginn der ZKTh gere Abhandlungen und ein umfangreicher ins Auge fasste, wurden Verhandlungen über Rezensionsteil.“ Es gab und gibt verschiede- ein Zusammengehen mit Scholastik geführt. ne Gründe, die beiden Zeitschriften in einer P. Bernhard Meyer SJ schrieb darüber zum Zeitschrift zu vereinigen und sie auch orga- hundertjährigen Jubiläum der ZKTh: „Aber nisatorisch neu aufzustellen: diese Verhandlungen führten wegen des Erstens hat sich die Zeitschriftenland- Widerstandes der deutschen Patres und ob- schaft insgesamt stark geändert. Die Tendenz wohl sich P. Assistent P. van Gestel 1947 in geht von Printmedien hin zu digitalen Medi- sie einschaltete, zu keinem anderen Ergebnis en. Ferner ist eine starke Spezialisierung von als der Erklärung, man wolle sich gegenseitig Zeitschriften beobachtbar. Daher sollte die Manuskripte für die in der jeweils anderen neue Zeitschrift in erster Linie online, aber Zeitschrift besonders gepflegten Fachgebiete auch im Druck erscheinen, und den Fokus zuschicken“ (ZKTh 100/1, 1978, 26). Auch hauptsächlich auf die Schnittstelle zwischen später kamen immer wieder Überlegungen Theologie und Philosophie legen. Sie soll in Gang, die beiden Zeitschriften zusam- den hohen Kriterien wissenschaftlicher Zeit- menzuführen. Konkreter wurden die Ge- schriften entsprechen und im Web of science spräche ab 2014 in der Fakultätenkommis- sichtbar sein. sion, in der sich zweimal jährlich Vertreter Zweitens ist es insgesamt schwieriger ge- der vier jesuitisch ausgerichteten Hochschu- worden, im deutschen Sprachraum hinrei- len treffen: des Newman-Instituts Uppsala, chend viele hochqualitative Beiträge für bei- Schweden, der Philosophisch-Theologischen de Zeitschriften hereinzubekommen. Dieses Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Problem wird leichter bewältigt, wenn man Main, der Hochschule für Philosophie, Phi- sich auf eine Zeitschrift konzentriert, die losophische Fakultät SJ in München sowie deutsch- aber auch englischsprachige Beiträ- der Katholisch-Theologischen Fakultät in ge veröffentlicht. Da die Zeitschrift von den Innsbruck. Zum Teil aus finanziellen Grün- Professorien der Philosophisch-Theologi- den, zum Teil auch aufgrund der sich stark schen Hochschule Sankt Georgen in Frank- verändernden Zeitschriftenlandschaft wurde furt am Main, der Hochschule für Philoso- angeregt, dass die Hochschulen in der Zeit- phie, Philosophische Fakultät SJ in München schriftenfrage stärker kooperieren sollten. sowie der erweiterten Professorienkurie der 2016 wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe Katholisch-Theologischen Fakultät in Inns- einzurichten, um die Möglichkeiten zu prü- bruck herausgegeben wird, hat sie einen star- fen. Die Arbeitsgruppe sprach sich klar dafür ken wissenschaftlichen Rückhalt. aus, „die beiden bisherigen Zeitschriften in Drittens werden sich am 27. April 2021 die eine neue gemeinsame Zeitschrift für Theolo- bisherigen Jesuitenprovinzen Deutschland, gie und Philosophie zu überführen. Die Zäh- Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und lung der ZKTh soll mit der neuen Zeitschrift der Schweiz zu einer einzigen Ordenspro- weitergeführt werden, da die ZKTh die älte- vinz, der zentraleuropäischen Provinz (ECE), re Zeitschrift ist. Die neue Zeitschrift soll in zusammenschließen. Auch dies legte es nahe, jesuitischer Tradition ein Forum für die Be- die beiden Zeitschriften zu vereinen. gegnung von Theologie und Philosophie sein Schließlich spielten auch finanzielle Über- und ein gewisses katholisch-jesuitisches Pro- legungen eine große Rolle. Die Zeitschrift prium erkennen lassen. Die Zeitschrift weiß soll sich nach einer Aufbauphase finanziell sich den Fragestellungen moderner Philoso- selbst tragen können. Daher wird versucht, phie und Theologie verpflichtet. Sie hat zum sie ohne Anbindung an einen Verlag heraus- Ziel, die philosophische und theologische zubringen. Forschung vor allem durch systematische In der Folge wurde ein Redaktionsstatut für Studien zu fördern. Diesem Ziel dienen län- die neue Zeitschrift entworfen und von den 16
drei Hochschulen beschlossen. Im Juli 2019 zur Seite: Dirk Ansorge (Frankfurt, Sankt wurde daraufhin von der Fakultätenkommis- Georgen), Franz-Josef Bormann (Tübingen), sion ein Redaktionsteam aus Vertretern jeder Katherine Dormandy (Innsbruck), Georg Hochschule eingesetzt (Godehard Brüntrup Gasser (Augsburg), Victoria Harrison (Ma- SJ und Georg Sans SJ von der Hochschule cau), Stephan Herzberg (Frankfurt, Sankt für Philosophie München, Oliver J. Wiertz Georgen), Johannes Hoff (Innsbruck), Vero- von der Philosophisch-Theologischen Hoch- nika Hoffmann (Fribourg), Julia Knop (Er- schule Sankt Georgen und Boris Repschinski furt), Thomas Marschler (Augsburg), Tho- SJ von der Katholisch-Theologischen Fakul- mas Schärtl-Trendel (München), Barbara tät der Universität Innsbruck) sowie zwei Schellhammer (München), Eleonore Stump Schriftleiter ernannt: Alexander Löffler SJ (St. Louis), Klaus Vechtel SJ (Frankfurt, Sankt aus Frankfurt und Bruno Niederbacher SJ Georgen), Margit Wasmaier-Sailer (Luzern), aus Innsbruck. Das Redaktionsteam traf sich Saskia Wendel (Köln). erstmals am 27. August 2019 in München zur Seit Sommer 2020 kommen Beiträge zur konstituierenden Sitzung. Zwei Monate spä- Begutachtung herein, sodass die Schriftlei- ter wurde das Drittmittelprojekt „Aufbau der ter trotz aller Hürden, Anfangs- und Über- Zeitschrift für Theologie und Philosophie“ führungsschwierigkeiten zuversichtlich sind, an der Universität Innsbruck eingerichtet. dass die ZTP, wie geplant, ab 2021 viermal Finanziell ermöglicht wird dies durch Mit- jährlich online und im Druck erscheinen telzuwendungen seitens des Jesuitenkollegs kann. Anlässlich der Herausgabe der ers- Innsbruck, der Gedächtnisstiftung Peter ten Nummer soll vom 11. bis 13. März 2021 Kaiser (1793–1864) sowie weiterer Förderer. in Innsbruck eine Konferenz stattfinden. Mag. Christian Bargehr wurde als Zeitschrift- Professorinnen und Professoren des New- Manager und Graphiker eingestellt, der eine man-Instituts Uppsala, der Hochschule für Installation der Software Open Journal Sys- Philosophie in München, der Philosophisch- tems verwendete und eine homepage für die Theologischen Hochschule Sankt Georgen Zeitschrift entwarf. Siehe: https://ztp.jesu- in Frankfurt am Main und der Katholisch- iten.org. In Frankfurt arbeitet mit den vom Theologischen Fakultät der Universität Inns- Bistum Limburg bereitgestellten Mitteln Dr. bruck werden daran teilnehmen und über die Falk Hamann als Lektor für die neue Zeit- Frage debattieren: Kann Theologie Wissen- schrift. Seit Herbst 2020 kümmert sich Paul schaft sein? Auch Natur- und Wirtschafts- Schroffner SJ von der Philosophisch-Theolo- wissenschaftler sollen sich an der Debatte gischen Hochschule Sankt Georgen als Mit- beteiligen. So hoffen wir, dass die ZTP einen arbeiter in der Schriftleitung um die Buchbe- guten Start haben und viele interessierte Le- sprechungen aus dem Bereich der Theologie. serinnen und Leser finden wird. Ausgewiesene Expertinnen und Experten in Theologie und Philosophie stehen als Editori- Bruno Niederbacher SJ al Board dem Redaktionsteam mit ihrem Rat 17
Unser Philosophie-Programm an der PTH Brixen Hier sollte ein Bericht über unsere langjährige Kooperation mit der Philosophisch-Theolo- gischen Hochschule Brixen stehen. Leider ist der versprochene Text dazu nicht fristgerecht eingegangen. Ich hoffe, dass wir ihn im Jahresbericht 2021 nachreichen können. Monika Datterl 18
Alltagsontologie Eine metaontologische Grundlegung In der Ontologie, so sagt man, geht es es, von etwas zu sagen, es existiere? Sind schlicht um alles, was es gibt. Etwas gelehr- Existenzfragen letztlich kognitiv irrelevante ter klingt die Formulierung, dass sich unse- Streite um Worte? Oder ist doch mehr da- re Disziplin mit den Grundstrukturen der hinter? Kann man die Ontologie insgesamt Wirklichkeit beschäftigt. „deflationieren“? Oder hat sie als eigenes phi- losophisches Projekt Bestand? Darin besteht eigentlich ein Konsens unter Alltagsontologie ist auch der Versuch, den Ontologinnen und Ontologen. Dieser ontologiekritischen Einstellungen in der endet allerdings sehr bald, nämlich schon Metaontologie entgegenzutreten, und zwar bei der Frage, wo bzw. auf welcher Ebene aus der bereits genannten Positionierung: sich diese Grundstrukturen auffinden lassen: Eine systematische Reflexion auf Existenz- auf der Mikroebene der Quantenphysik oder voraussetzungen alltäglicher Praxis ist nicht in der alltäglichen Lebenswelt. Der Kern der deflationär; auch deshalb nicht, weil sie rah- Alltagsontologie besteht in der Auffassung, mengebend ist für das Verstehen auch der dass Letzteres der Fall ist. Die Grundstruk- Voraussetzungen bezüglich Existenz, wie sie turen der kategorialen Wirklichkeit finden in besonderen Praktiken, etwa einzelwissen- wir nicht an einer mikrophysikalischen Ba- schaftlichen, gemacht werden. sis, auch nicht in einem platonischen Ide- Um diesen Gesichtspunkt zur Geltung zu enhimmel. Ontologie ist eine systematische bringen, braucht es nicht nur die Auseinan- Beschreibung der menschlichen Lebenswelt. dersetzung mit VertreterInnen des Deflatio- Sie setzt an bei einer Reflexion auf die Vo- nierungsprogramms, sondern auch mit dem raussetzungen bezüglich Existenz und Exis- aktuellen Naturalismus. Alltagsontologie ist tierendem, die wir in unserer alltäglichen fundamentale Naturalismuskritik. Praxis machen. Der vorliegende Band ist als erster Teil Diese These wird in der Monographie All- einer Summe der Ontologie konzipiert. Ziel tagsontologie. Eine metaontologische Grund- ist eine Gesamtdarstellung der Ontologie, legung (Christian Kanzian, innsbruck uni- welche zusammen mit dieser metaontologi- versity press 2020) im Kontext der aktuellen schen Grundlegung eine darauf aufbauende Metaontologie diskutiert. Damit wird einer kategoriale Ontologie und eine angewandte neuen Schwerpunktsetzung in der ontolo- Ontologie umfassen soll. gischen Fachdiskussion Rechnung getragen. Dieses Buch ist dennoch ein abgeschlos- Vor allem in der anglo-sächsischen Welt hat senes Projekt. Es erhebt den Anspruch, The- sich nämlich – wesentlich angeregt durch sen zu vertreten, die ohne Bezug auf die Ge- Peter Van Inwagens Artikel „Meta-Ontolo- samtdarstellung kritisierbar sein sollen. gy“ in der Zeitschrift ERKENNTNIS (1998) Erhältlich ist das Buch in einer Papier- – aufs Neue die Debatte darüber entzündet, version bei innsbruck university press, was es denn überhaupt bedeutet, sich onto- ISBN 978-3-99106-21-5, aber auch in digi- logische Fragen zu stellen. Die Ontologie hat taler Form als open access Publikation, mit offensichtlich ein Reifestadium erreicht, so dem link: https://www.uibk.ac.at/iup/buch_ könnte man das wohlwollend interpretieren, pdfs/9783991060215.pdf zu dem es sich lohnt, innezuhalten und eine Reflexionsstufe höher, auf eine Metaebene Christian Kanzian zu steigen. Was ist Existenz? Was bedeutet 19
Was ist schon Philosophie in Zeiten ohne Eisernen Vorhang? Die versprengten PhilosophInnen unter berühmt geworden unter dem Pseudonym den TheologInnen, die sich Jahr für Jahr zu „Mao-Bibel“ – empfohlenen langen Marsch einem einführenden Wochenende versam- durch die Institutionen zur Demontage der meln, reichten nie aus für repräsentative alten Gesellschaft? Auf diesen Dschungel- Umfragen: Warum studiert man heute Phi- pfad konnten sich sogar alle untereinander losophie? spinnefeind gesinnten linken Kommilito- nInnen einigen. Die Frage zoomt einen Ergrauten wie mich Kritik war das Wort der Stunde, angewandt unversehens zurück in die Siebzigerjahre des auf alles in der Gesellschaft, hautnah auf die letzten Jahrhunderts, als ich – inmitten von Universität, emotional auf die Religion, en- Physikern, Chemikern, Juristen, Historikern, gagiert auf die Vernunft, vor allem dort, wo Germanisten, Architekten – die Theologische sie bei deren technokratischen Verteidigern Fakultät aufsuchte, um Philosophie-Vorle- – wie man zu sagen pflegte – instrumentell sungen zu hören. Philosophie war damals, wurde. Kritik verscheuchte jede Bequemlich- in der nervösen Zeit der Ausläufer der 68er- keit, denn es war schlicht unmöglich, sich als Revolution, neben Soziologie, Psychologie, Philosoph nicht mit der kritischen Avantgar- Geschichte, ähnlich wie die Theologie, exis- de in Kunst, Film, Literatur zu beschäftigen tenziell hoch aufgeladen und ein Fach, aus und sich politisch zu engagieren. Während dem sich jede und jeder am Zeitgeist Inte- wir beseelt davon waren, das Leben täglich ressierte Anregungen gönnte. Ein Eiserner ein Stückchen besser zu machen, scheint der Vorhang zog sich mitten durch Europa und derzeitige Betrieb vor der stupenden Bemer- trennte fein säuberlich die Welt in Freiheit kung Adornos, dass es kein gutes Leben im und Unterdrückung, in Demokratie und schlechten gibt, resigniert zu haben. Diktatur, in Religion und Atheismus, und: Doch klar! Der Einwand stimmt: Rückspie- in gute und schlechte (nämlich Freiheits- gel verzerren, haben tote Winkel und lassen sichernde und Freiheits-unterdrückende) Dinge unscharf werden. Aber vielleicht sind Panzer und Marschflugkörper! Es gab kein sie allemal gut dafür, in eine Zeit nach 1989, solches Kuddelmuddel wie heute, wo mitten wo vernünftigerweise Pragmatismus und im demokratischen Europa an vielen Stellen common sense den wahnwitzigen ideologi- Aufklärung und das Habermas’sche „Projekt schen Furor abgelöst haben, eine Prise emo- der Moderne“, für dessen Vollendung wir tionaler Betroffenheit zu senden, und sei es uns seinerzeit mit emotionaler Verve in die nur, damit Philosophie nicht zu guter Letzt Schlacht warfen, rückabgewickelt werden. an die Technische Fakultät ausgelagert wird Nein, es wimmelte von Ideologen und nie- und weil Freiheit, Demokratie, Aufklärung mand entkam der politischen Gretchen- zerbrechliche Erzählungen sind, die zu ih- Frage, die IKEA-verbrämt lautete: Wohnst rem Überleben neben überzeugenden Argu- du noch im ausbeuterischen Kapitalismus menten ständige Wellness-Pflege benötigen. oder lebst du schon für den vom großen Par- teivorsitzenden im kleinen roten Büchlein – Bernhard Braun 20
Stammpersonal Ass.-Prof. Dr. Bernhard Braun pensioniert am 1. 10. 2020 Kontakt Fax: 0043-512-507-2736 bernhard.braun@uibk.ac.at Forschungsschwerpunkte • Philosophiegeschichte, Kulturgeschichte Europas • Kunstphilosophie und Ästhetik • Metaphysik und philosophische Gotteslehre Lehrveranstaltungen SS 2020 SE Sozial-Kulturphilosophie-Lektüre: Positionen zeitgenössischer Intel- lektueller VU Spezialthemen in der Philosophiegeschichte – fächerübergreifend: Kunstphilosophie und Ästhetik Fernkurs für theologische Bildung Kultur- und Geistesgeschichte Europas (Teil II). Matrei, 6. – 8. 3. 2020. Philosophie (Kurstyp A). Matrei, 25. 7. – 1. 8. 2020. Betreute Masterarbeiten Prader, Eva: Die Geschichte der Mimesis in Kunst und Philosophie. 21
Univ.-Prof. Katherine Dormandy, DPhil Kontakt Tel: 0043-512-507-8531 Fax: 0043-512-507-2736 katherine.dormandy@uibk.ac.at Forschungsschwerpunkte • Philosophie des Vertrauens • Philosophie der Digitalisierung • Erkenntnistheorie • Religionsphilosophie bzw. analytischen Theologie • Moralpsychologie Stellvertretende Sprecherin von Sophia forscht, dem Frauennetzwerk an der Katholisch- Theologischen Fakultät. Herausgeberschaften Trust in Epistemology. London u. a.: Routledge (= Routledge Studies in Trust Research) 2020. Buch- und Zeitschriftenbeiträge Intellectual humility and epistemic trust. In: Mark Alfano, Michael P. Lynch und Alessandra Tanesini (Hg.): Handbook of Humility. London u. a.: Routledge 2020, 292–302. Digital whiplash: The case of digital surveillance. In: Human Affairs 30/4 (2020), 559–569. The Epistemic Benefits of Religious Disagreement. In: Religious Studies 56/3 (2020), 390– 408. Widerspruch von den Rändern. Die Erkenntnistheorie religiöser Marginalisierung. In: Sebastian Gäb (Hg.): Religion und Pluralität. Stuttgart u. a.: Kohlhammer (= Münchener philosophische Studien, Neue Folge) 2020, 53–84. Exploitative Epistemic Trust. In: Katherine Dormandy (Hg.): Trust in Epistemology. London u. a.: Routledge (= Routledge Studies in Trust Research) 2020, 241–264. Introduction: An Overview of Trust and Some Key Epistemological Applications.In: Kathe- rine Dormandy (Hg.): Trust in Epistemology. London u. a.: Routledge (= Routledge Studies in Trust Research) 2020, 1–40. In Abundance of Counsellors There is Victory: Reasoning about Public Policy from a Reli- gious Worldview. In: Peter Jonkers und Oliver Wiertz (Hg): Religious Truth and Identity in an Age of Plurality. London u. a.: Routledge 2020, 162–181. Introduction to Part II: The Epistemic Consequences of Religious Diversity (gem. mit O. Wiertz). In: Peter Jonkers und Oliver Wiertz (Hg.): Religious Truth and Identity in an Age of Plurality. London u. a.: Routledge 2020, 115–126. Akademische Vorträge Is Traditional Christian Thought Committed to Monism? Abrahamic Faith, Pluralism, and Science: An Online Symposium. Frankfurt, 9. 12. 2020. 22
Lehrveranstaltungen SS 2020 VO Philosophische Grenzfragen zu den Naturwissenschaften: Eine Unter- suchung wissenschaftlichen Denkens VU Philosophie und Gesellschaft: Vertrauen für Informationen in der Ära der Neuen Medien SE Schlüsseltexte der Philosophiegeschichte SE Metaphysik und Gotteslehre-Lektüre (in Kooperation mit der Philoso- phisch-Theologischen Hochschule Brixen) SE Seminar für DoktorandInnen: Schlüsseltexte der Philosophiegeschich- te WS 2020/21 VO Wissenschaftstheoretische Grundfragen SE Masterkurs Philosophische Anthropologie: Vermögen und Handlung (gem. mit J. Quitterer) SE Theoretische Philosophie – Spezialthemen I (gem. mit C. Jäger) SE Seminar für DoktorandInnen: Philosophische Anthropologie: Vermö- gen und Handlung (gem. mit J. Quitterer) SE Seminar für DoktorandInnen: Erkenntnis und Macht SE Forschungsseminar Philosophie (gem. mit C. Jäger) Betreute Masterarbeiten Amoser, Johannes Gernot: The Epistemic Status of Private Grounds. Gasser, Luca Igor: Postpresent Literatur – der Topas der nahen Zukunft (gem. mit M. Sexl). Betreute Dissertationen Gnanadnas, Joseph Raj Maria Xavier: Epistemic Justice and the Indian Social System (gem. mit C. Jäger). Santhanam, Clement Jesudoss: The Epistemic Status of the Reception, Formation, and Transformation of a Religious Text (gem. mit C. Jäger). Stuhne, Valentin: The Notion of Epistemic Authority. Authoritative Testimony as a Reason to Believe (gem. mit C. Jäger). Wittwer, Jonas: Novices: Which Ones Should You Trust? What is a Good Novice and How They Can Be Recognized (gem. mit C. Beisbart; an der Universität Bern). 23
Univ.-Ass. Mag. Dr. habil. Georg Gasser Kontakt georg.gasser@kthf.uni-augsburg.de Forschungsschwerpunkte • analytische Handlungstheorie • Metaphysik der Person (personale Identität) • analytische Religionsphilosophie Seit Sommersemester 2020 Professor für Philosophie an der Universität Augsburg. Deputy editor der Zeitschrift European Journal of Philophy of Religion. Mitglied des Editorial Committee der internationalen Zeitschrift TheoLogica (Louvain). Hauptschriftleiter der Zeitschrift für Katholische Theologie. Herausgeberschaft Verborgenheit Gottes. Klassische und aktuelle Beiträge aus Theologie und Religionsphilosophie (gem. mit A. Kreiner und V. Weidner). Stuttgart u. a.: Kohlhammer 2020. Peter Knauer SJ. Theologie und Ethik im Dienst an der christlichen Botschaft (gem. mit R. Deinhammer SJ). Zeitschrift für Katholische Theologie 1/142 (2020). Buch- und Zeitschriftenbeiträge Warum das Argument weltanschaulicher Pluralität für Toleranz nicht ausreicht. Philoso- phische und psychologische Überlegungen zu weltanschaulicher Pluralität und Toleranz. In: Sebastian Gäb (Hg.): Religion und Pluralität. Stuttgart u. a.: Kohlhammer (= Münchener philosophische Studien, Neue Folge) 2020, 58–77. Einleitung: Die religionsphilosophische Debatte zur Verborgenheit Gottes (gem. mit A. Kreiner und V. Weidner). In: Georg Gasser, Armin Kreiner und Veronika Weidner (Hg.): Verborgenheit Gottes. Klassische und aktuelle Beiträge aus Theologie und Religionsphilosophie. Stuttgart u. a.: Kohlhammer 2020, 17–25. Eine kurze Einführung in Peter Knauers systematisches Denken (gem. mit R. Deinhammer SJ). In: Zeitschrift für katholische Theologie 142/1 (2020), 1–11. Betreute Dissertationen Attukaran Esthappan, Vincent: Introspecting Human Consciousness: A Critical Analysis of William James’s Introspective Method in “The Principles of Psychology” (gem. mit J. Quitterer). Mader, Walter: Lebensform Philosophie. Fünf Konzepte aus fünf Jahrhunderten (gem. mit J. Quitterer und H. Kraml). 24
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