Hamburg imPULS Erwachsenwerden Analyse - Dialog - Engagement Gemeinsam Zukunft gestalten

Die Seite wird erstellt Tom Herold
 
WEITER LESEN
Hamburg imPULS Erwachsenwerden Analyse - Dialog - Engagement Gemeinsam Zukunft gestalten
Hamburg imPULS
Erwachsenwerden
Analyse - Dialog - Engagement
Gemeinsam Zukunft gestalten
Hamburg imPULS Erwachsenwerden Analyse - Dialog - Engagement Gemeinsam Zukunft gestalten
­

HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                              XXXXXX

                                                                 Liebe Leserin,
                                                                 lieber Leser,
                                                                 Hamburg imPULS fühlt den Pulsschlag unserer                  Unser Thema:
                                                                                                                              Erwachsenwerden
                                                                 Stadt. Mit diesem Bericht bringen wir Wissen
                                                                 (Daten, Zahlen, Fakten) über die Stadt und ihre
                                                                 EinwohnerInnen zusammen mit den Erfahrungen

                                                                                                                              in Hamburg
                                                                 aus der Projektarbeit in den Quartieren. Nach
                                                                 unserem ersten Hamburg imPULS-Bericht zu den
                                                                 Themen Bildung, Integration und Umwelt widmen
                                                                 wir uns in diesem Jahr dem Erwachsenwerden.

Inhalt                                                           Jeder junge Mensch sollte unabhängig vom sozia-
                                                                 len Status seiner Eltern die Chance haben, eigene
Editorial                                                   2                                                                Ein ganz wesentlicher Meilenstein auf dem Weg               der Einstieg. Insbesondere der Übergang in eine
                                                                 Lebensentwürfe zu entwickeln und umzusetzen.
                                                                                                                              ins Erwachsenenalter ist der Einstieg in den Beruf          Ausbildung ist ein komplexer Prozess. Das System
                                                                 Dazu gehören auch eigene Entscheidungen über
Unser Thema: Erwachsenwerden in Hamburg 3                                                                                    – doch warum gelingt er nicht allen gleich gut?             bleibt unübersichtlich, und wer selbst keine (guten)
                                                                 den Auszug von Zuhause und die Berufswahl.
– Jugend und Beruf                      4                                                                                    Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Und wie           Erfahrungen damit gemacht hat, kann seine Kinder
– Was Jugendliche stark macht           5                                                                                    kann man schon möglichst früh einen guten Grund-            auch oft nicht gut beraten.
                                                                 Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugend-
                                                                                                                              stein legen?                                                Um die Herausforderungen beim Übergang ins Be-
Weg zu einer starken Persönlichkeit                         6   liche ihren Platz im Leben finden und als starke
                                                                                                                              Wer die eigenen Stärken nie kennengelernt hat               ­­rufsleben gut zu meistern, brauchen junge Menschen
– Zahlen und Fakten                                         7   Persönlichkeiten auch Verantwortung für andere
– Lösungsansätze                                           10                                                                und wem das Vertrauen ins eigene Handeln fehlt,             Vorbilder, Anreize und Inspiration. Aber vor allem
                                                                 übernehmen. Jedem jungen Menschen soll ein
– imPULS-Stimme                                            11                                                                der tut sich schwer, eine Perspektive für die               brauchen sie Menschen, denen es wichtig ist, was
                                                                 guter Start in ein selbstbestimmtes Leben ermög-
                                                                                                                              persön­liche und berufliche Zukunft zu entwerfen.           aus ihnen wird, die ihnen helfen, ihre Stärken zu
                                                                 licht werden. Deshalb fördern wir vielfältige Ansätze,
Aufbruch ins Berufsleben                                   12                                                                Ein Bestandteil für eine gute Zukunftsperspektive           ent­decken und ein positives Selbstbild zu entwickeln.
– Zahlen und Fakten                                        13   die einen Beitrag dazu leisten. Durch die Aus­
                                                                                                                              ist daher die Entwicklung einer starken Persönlich-         In unserer Stadt gibt es bereits vielseitige Unter-
– Lösungsansätze                                           16   einander­setzung mit vor­handenen Daten und
                                                                                                                              keit. Aber auch das Einschätzen der eigenen Fähig-          stützungssysteme und eine große Anzahl an Initia­
– imPULS-Stimme                                            17   Erkennt­nissen entwickeln wir unsere Arbeit
                                                                                                                              keiten ist ein wichtiger Lernprozess.                       ti­ven, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten
                                                                 weiter und vernetzen uns mit anderen Akteuren.
Auswirkungen der Corona-Krise                              18                                                                Die Orientierung in einem großen Dschungel von              in diesem Feld agieren. Hier wollen wir ansetzen,
                                                                                                                              Möglichkeiten, sowohl beruflich als auch privat,            Gutes fördern und gemeinsam weiterdenken,
                                                                 Wir laden Sie herzlich ein, mit uns die Fragen und
Gemeinsam imPULSE geben                                    20                                                                fällt vielen Jugendlichen heute schwer. Je früher           um noch mehr jungen Menschen einen gelungenen
                                                                 Ergebnisse unserer Recherche zu diskutieren und
                                                                                                                              sie ins Berufsleben starten, desto schwieriger ist          Start ins Berufsleben zu ermöglichen.
Glossar*                                                   21   weiterzudenken. Lassen Sie uns gemeinsam
Quellen                                                    22   Impulse für mehr Chancengerechtigkeit in unserer
Impressum und Dank                                         23   Stadt setzen!

                                                                                                                              Was ist Hamburg imPULS?
                                                                                                                              Im Rahmen von Hamburg imPULS setzen wir uns mit Themen auseinander, die aus unserer Sicht eine Stadtgesellschaft
                                                                                                                              bewegen. Anhand von Datenmaterial über die Stadt und ihre E­ inwohnerInnnen machen wir Problemlagen und Bedarfe
                                                                 Dr. Dagmar Entholt-Laudien
                                                                                                                              sichtbar. Wir beschreiben die Herausforderungen, stellen anhand von Projektbeispielen exemplarische Lösungsansätze
Titelfoto: Der Verein ajw – autonome Jugendwerkstätten ist
                                                                                                                              vor und wollen dazu anregen, beides zu diskutieren und gemeinsam zu handeln. Hamburg imPULS wurde in Anlehnung
eine von vielen Hamburger Initiativen, die versuchen, aktuelle
Herausforderungen zu lösen. In den Werkstätten der ajw
                                                                                                                              an das kanadische Programm Vital Signs entwickelt. (www.communityfoundations.ca/vital-signs). Der erste Hamburg
werden junge Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt vorbereitet.                                                                    imPULS-Bericht erschien 2019 und hatte die Themen Bildung, Integration und Umwelt.
Foto: Kirsten Haarmann                                           Rüdiger Ratsch-Heitmann

* Die Begriffsdefinition finden Sie im Glossar auf S. 21.

SE IT E 2                                                                                                                                                                                                                                 SEITE 3
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                                                              ERWACHSENWERDEN

Jugend und Beruf                                                                                                                                 Was Jugendliche stark macht
                                                                     Was erwarten Jugendliche vom Beruf?
     Ereignisse, die aus Sicht der
     Deutschen erwachsen machen:                                       1.      Einen sicheren Arbeitsplatz
                                                                                                                                                                                                                        Gute
                                                                                                                                                                                                                                   Schule, die                  1
                                                                       2.      Möglichkeiten, etwas Sinnvolles zu tun                                                                   Geschützte                   Ausbildung
                                                                                                                                                                                                                                                            3       2
    49%                                                                                                                                                                               Rückzugs- und                                 Stärken
               Berufseinstieg
                                                                       3.      Das Gefühl, etwas zu leisten                                                                              Freiräume                  Gute           vermittelt
                                                                                                                                                                                                                              Schule, die                1
                                                                                                                                                                                                                                                         Zutrauen in
    40%
                                                                                                                                                                                    Geschützte                    Ausbildung                             das eigene
                                                                                                                                                                                                                                                      3       2
               Auszug von zu Hause
                                                                       4.      Das Gefühl, anerkannt zu werden                                                                    Rückzugs- und
                                                                                                                                                                      Gesellschaftliche
                                                                                                                                                                                                                                Stärken
                                                                                                                                                                                                                 Qualifizierungvermittelt                  Handeln
    20%
                                                                                                                                                                                    Freiräume
                                                                                                                                                                       und kulturelle                                                                Zutrauen in
               Kinder kriegen     1
                                                                       5.      Genügend Freizeit neben der Berufstätigkeit 5
                                                                                                                                                                           Teilhabe                                                                  das eigene
                                                                                                                                                                 Gesellschaftliche                         Qualifizierung                             Handeln
                                                                                                                                                                   und kulturelle
                                                                                                                                                             Netzwerk Teilhabe
                                                                                                                                                                      mit         Erfahrung                                           Emotionale Reife
                                                                                                                                                             Kontakten in                                                                                               Mut und Selbst-
                                                                                                                                                                                                                                                                          vertrauen
                                                                                                                                                              Berufswelt
                                                                                                                                                         Netzwerk mit          Erfahrung                                          Emotionale Reife
   Junge Männer fühlen sich besser auf die Zukunft                   Die Anzahl der Auszubildenden in den Handwerks-                                     Kontakten in                                                                                               Mut und Selbst-
   vorbereitet als junge Frauen.                                     berufen sinkt, trotz Fachkräftemangel.                                               Berufswelt                                                                                                  vertrauen

                                                                                                  -26%                                                                                                                                                                        Inspiration

    58%                                          71%                 8.329
                                                                                                                                                                                                                                                                            und Kreativität
                                                                                                   in Hamburg 6                                         Gutes
                                                                                                                                                      Wohnumfeld                                                                                                          Inspiration

                                                                          6.157
                                                                     2000                                                                                                                                                                                               und Kreativität
    junge Frauen                                  junge Männer   2
                                                                                                                                                     Gutes
                                                                                                                                                   Wohnumfeld
                                                                                         2018                                                                                                                                                                               Empathie und
                                                                                                                                                                                                                                                                            Selbstreflexion
                                                                                                                                                      Gesundheitliche
                                                                                                                                                        Versorgung                                                                                                      Empathie und
                                                                                                                                                                                                                                                                        Selbstreflexion
   Heute glauben mehr Jugendliche an die Verwirk-                    Gut ausgebildete Jugendliche werden in Hamburg                                Gesundheitliche
   lichung ihrer beruflichen Wünsche als früher.                     gebraucht.                                                                      Versorgung
                                                                                                                                                                                        Infrastruktur                                        Arbeitshaltung
                                                                     170.000
                                                                                                                                                                Computer                                                                                                     Sorgfalt
                                                                                                                                                              und Internet-                                                                                               und Umgangs-

    66%                                            84%
                                                                                                                                                                 zugang           Infrastruktur                                         Arbeitshaltung                        formen
                                                                     Fach- und Führungskräfte                                                              Computer                                                                                                      Sorgfalt
                                                                     aus Hamburger Unternehmen                                                            und Internet-                                               Soft Skills                                    und Umgangs-
                                                                     gehen in den nächsten zehn                                                              zugang                                                                                       Entschlussfähigkeit
                                                                                                                                                                                                                                                                         formen
                      2006 3             2019                        Jahren in den Ruhestand. 7                                                                                                                                                            und Durchhalte-
                                                                                                                                                                               Kommunikation
                                                                                                                                                                                                                  Soft Skills                                 vermögen
                                                                                                                                                                                                                                                     Entschlussfähigkeit
                                                                                                                                                                                und Teamwork                                                  Motivation
                                                                                                                                                                                                                                                       und Durchhalte-
                                                                                                                                                                                                   Analyse- und                              und Zukunfts-vermögen
                                                                                                                                                                                                                        Arbeits-
                                                                                                                                                                         Kommunikation           Problemlösungs- organisation und             ambitionen
                                                                                                                                                                         und Teamwork                                                     Motivation
   Das zeichnet die Generation Z aus:                                                                                                                                                               kompetenz        Kritikfähigkeit     und Zukunfts-
                                                                                                                                                                                               Analyse- und
   (Geburtenjahrgänge 1994–2010)                                                                                                                                                                                   Arbeits-
                                                                                                                                                                                             Problemlösungs-                              ambitionen
                                                                                                                                                                                                               organisation und
                                                                     Das sind die größten                                                                                                       kompetenz
                                                                                                                                                                                                                Kritikfähigkeit
                                                                     privaten Arbeitgeber
                          Sie hat einen                              in Hamburg:
      Sie zieht bei       großen Wunsch          Sie differen-
     ihren sozialen        nach freier          ziert mehr als
    Kontakten keine      Entfaltung, ist          ihre Vorgän-
    Grenze zwischen      sich aber auch          gergeneration       1.     Asklepios Kliniken GmbH                      15.000 Beschäftigte
        virtuellem      der Unsicherheit            zwischen                                                                                                                                           UnterstützerInnen
       und realen         ihrer Zukunft            Arbeit und        2.     Airbus Operations GmbH                       15.000 Beschäftigte
        Austausch.           bewusst.
                                                                     3.
                                                  Privatleben.                                                                                                                Familie       Vorbild      FreundIn      MentorIn      LehrerIn       TrainerIn
                      Sie ist
                                                                            Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf       13.560 Beschäftigte
                                                                                                                                                                                                  UnterstützerInnen
                   komplett mit
                                       Selbstverwirk-
                                        lichung wird
                                                                     4.     Deutsche Bahn AG                              9.500 Beschäftigte
                                                                                                                                                                        Familie         Vorbild       FreundIn      MentorIn      LehrerIn      TrainerIn
                     digitalen
                   Technologien
                                          nicht nur
                                       in der Arbeit
                                                                     5.     Otto Group                                    9.130 Beschäftigte
                       aufge-
                                      gesucht, sondern
                     wachsen.
                                        vor allem in
                                       der Freizeit. 4               8.     Elbkinder – Vereinigung Hamburger Kitas gGmbH 6.930 Beschäftigte 8

SE IT E 4                                                                                                                                                                                                                                                                             SEITE 5
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                            WEG ZU EINER STARKEN PERSÖNLICHKEIT

                                                                                                                           Zahlen und Fakten
                                                                                                                           Was sich die Jugendlichen von heute für ihre Zukunft wünschen:

Weg zu einer
                                                                                                                            Familie, Freunde und Partnerschaft sind die ­wichtigsten Werte.

                                                                                                                                                                               Mir ist wichtig, …

starken Persönlichkeit
                                                                                                                                                                97%              … gute FreundInnen zu haben, die mich anerkennen und akzeptieren.

                                                                                                                                                                94%              … eine/n Partner/in zu haben, dem/der ich vertrauen kann.

                                                                                                                                                                90%              … ein gutes Familienleben zu führen.

                                                                                                                                                                89%              … eigenverantwortlich zu leben und zu handeln. 10

                                                                                                                            Eine bewusste Lebensführung und das Engagement für ihre Mitmenschen werden Jugendlichen immer wichtiger.

                                                                                                                                                                                         Das Leben in vollen Zügen genießen              Politisches Engagement

                                                                                                                                                                                         72%                   80%                       22%                34%
Einen Beruf zu finden, ist nicht einfach. Einen zu finden, der zu einem            Weg zu einer starken
passt, noch schwieriger. Die Frage nach der beruflichen Orientierung               Persönlichkeit
ist deshalb eng verbunden mit der Frage nach den eigenen Stärken                   > Was wir feiern können:                                                                              2002                      2019                  2002 11             2019 12
                                                                                                                            Umweltbewusstes Verhalten
und Schwächen, genauso wie der nach den Talenten und dem                           In Hamburg gibt es ein großes Ange-
­Temperament. Dabei spielen auch die Wünsche und Vorstellungen
 vom eigenen Leben eine wichtige Rolle. Aber was passiert, wenn
                                                                                   bot an haupt- und ehrenamtlichen
                                                                                   Berater- und UnterstützerInnen.          60%                                71%                       Sozial Benachteiligten und Rand­
                                                                                                                                                                                         gruppen helfen

                                                                                                                                                                                         55%                       62%
                                                                                                                            2002                               2019
 Kinder und Jugendliche kein positives Selbstbild haben, wenn sie                  Unsere heterogene Stadtgesell-
                                                                                                                            Umweltbewusstes Verhalten ist
                                                                                                                            sogar wichtiger als ein hoher
 nicht wissen, was sie gut können, und wenn sie sich ein selbständiges             schaft bietet viele sehr unterschied-    Lebens­
                                                                                                                                  standard (63% 2002, 63% 2019).                         2002                      2019
 Leben nicht zutrauen? Persönlichkeitsentwicklung heißt, diesen                    liche Vorbilder zur Orientierung.
 Zustand zu verändern, Verhaltensmuster neu zu lernen. Dieser
 Prozess erfordert viel Mut, Willenskraft und Disziplin. Manchmal geht
                                                                                   > Was wir noch besser
 es auch darum, ein Traumbild loszulassen und ein realistisches
 Selbstbild zu entwickeln. Das Ziel sollte sein, Verantwortung für das
                                                                                   machen können:                          Das Geschlecht spielt noch immer eine wesentliche Rolle in
 eigene Handeln zu übernehmen und aktiv zu werden. Für all das
                                                                                   Die schulische Berufsberatung ist       ­Bezug auf Berufswahl und Schulabschlüsse.
                                                                                   noch nicht überall gut genug mit au-
 brauchen junge Menschen Unterstützung von außen, z. B. durch ihre                 ßerschulischen Initiativen verknüpft.
                                                                                                                            Die bundesweit am häufigsten genannten Berufswünsche von HauptschülerInnen*:                                                 Deutlich weniger
 Familien, ihre LehrerInnen oder FreundInnen. Für die Inspiration                                                                                                                                                                                        Hamburger
 und die Träume ebenso wie für die Wahrnehmung eigener Stärken                     Wir erreichen noch nicht alle, die                                                                                                                                    Auszubildende
 braucht es zudem Freiräume im Alltag, in denen sich Kinder und                    Stärkung erfahren müssten.                          Jungen                                                            Mädchen                                         im Handwerk
                                                                                                                                                                                                                                                         sind weiblich.
 Jugendliche selbst erfahren und ihre Handlungsfähigkeit erleben                                                                1.       Kfz-Mechatroniker                                          1.   Einzelhandelskauffrau

„
 können.                                                                                                                        2.       Einzelhandelskaufmann                                      2.   Erzieherin

                                                                                                                                3.       Industriemechaniker                                        3.   Arzthelferin

                                                                                                                                4.       Fachkraft für Lagerlogistik                                4.   Kinderpflegehelferin

Die jungen Leute ahnen ja, wie be­deutsam heute gute Bildung, ein guter Schul-                                                  5.       Tischler, Schreiner                                        5.   Gesundheits- und Krankenpflegerin 13

                                                                                                                                                                                                                                                           20%
abschluss, ein guter Ausbildungsabschluss geworden ist. Wenn ich das nicht
schaffe, habe ich im Grunde keine Eintrittskarte für das gesellschaftliche Leben
und insbesondere den Beruf, dann bin ich im Grunde auf der Verliererstraße.                                                 Auf Hamburger Förderschulen gehen fast                                  Jungen verlassen sehr viel häufiger die
                                                                                                                            ­doppelt so viele Jungen wie Mädchen.                                   Schule ohne Abschluss als Mädchen.                     weiblich

                                                                                                                            2.967 1.505                                                             606 327                                                80%
Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann 9

                                                                                                                            Jungen                              Mädchen 14                           Jungen               Mädchen 15                       männlich 16

                                                                                                                            * Die Begriffsdefinition finden Sie im Glossar auf S. 21.

SE IT E 6                                                                                                                                                                                                                                                                SEITE 7
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                      WEG ZU EINER STARKEN PERSÖNLICHKEIT

Vielen Jugendlichen fehlt es an beruflicher Orientierung.

    Mehr als jede/r vierte S
                           ­ chülerIn macht sich                                                        Viele Auszubildende im

                                                                                                                                                                                                                                               50%
    ­Sorgen, wie es nach der Schule b­ eruflich                                                         Hamburger Handwerk               Durch Armut belas­
   ­weitergeht. 17                                                                                      betrachten im Rückblick          tete Jugendliche
                                                                                                        die Berufsorientierung           bekommen oft nicht
                                                                                                        an der Schule als nicht          genug Unterstützung                                                                                   knapp die Hälfte von
                                                                                                        zielführend.                     von zu Hause.                                                                                         ihnen lebt mit Allein-
                                                                                                                                                                      Jedes fünfte Kind unter 15 Jahren lebt in Hamburg von Hartz IV.25        erziehenden. 26

   Die große Anzahl an Berufen erschwert
   die Orientierung.                                              56%
                                                                                                                                        Viele Jugendliche in Deutschland sind auf die Digitalisierung
                                                                                                        62%
                                                                  Bei angehenden
                                                                  HauptschülerInnen*

            326
            Ausbildungsberufe   18
                                                                  ist sich jede/r zweite
                                                                  unsicher in B­ ezug
                                                                  auf die Berufswahl. 19
                                                                                                        sagen, sie hat nicht bis
                                                                                                        gar nicht geholfen. 20
                                                                                                                                        in der Berufswelt nicht gut vorbereitet.

                                                                                                                                         Es gibt viele neue Berufsfelder, die erst                      Deutsche Lehrkräfte sind skeptisch und stimmen
                                                                                                                                         durch Digitalisierung entstanden sind.                         der Aussage „der Einsatz von digitalen Medien im
                                                                                                                                                                                                        Unterricht verbessert die schulischen Leistungen
                                                                                                                                             Tele-MedizinerIn      WebdesignerIn                        der SchülerInnen“ nur sehr bedingt zu:
   Die wichtigsten Infoquellen bei der Berufswahl sind für Jugendliche enge Familienmitglieder und Praktika. 21                                    DatenvisualisiererIn

                                     sehr bedeutsam   Eltern   Geschwister    Praktikum
                                                                                                                                               Virtual-Reality-ArchitektIn                              35%           Deutschland

                                                      Verwandtschaft   Freundeskreis      Lehrkräfte
                                                                                                                                             E-SportlerIn       Content Creator
                                                                                                                                                                                                        52%           EU

                                                                                                                                                                                                        71%
                                         bedeutsam                                                                                               E-Learning-SpezialistIn
                                                      Schulbesuch von Berufs­
                                                                            beraterInnen      Berufs­orientierungs­unterricht                                                                                         Weltweit 29
                                                                                                                                             Data Steward   3D-Druck-ExpertIn
                            weniger bedeutsam         Agentur für Arbeit     Internet   Berufsmesse     Hochschultage   Besuch im BiZ

                                                                                                                                                                                                                                                Hamburger
Wenn die Eltern oder andere nahestehende Verwandte nicht                                                                                                                                                                                        Auszubildende
                                                                                                                                                                                                                                                sagen:
­unterstützen können, fehlt einer der wichtigsten Bausteine in
 der Berufsorientierung.
                                                                                                                                                                                                                                                80%
                                                                                                                                                                                               33%
                                                                                                                                                                                                                 27

                                                                                                                                                      Die Computerkennt­nisse vieler                                                            Die Digita­li­sie-
    Fast jede/r vierte sozial benachteiligte*                   Wenn die Eltern das deutsche Schul- und Ausbildungssystem                             Jugendlicher sind mangelhaft.                                                             rung in meinem
    Jugendliche gibt an, niemanden zu kennen,                   selbst nicht durchlaufen haben, ist es für sie sehr viel schwieriger,                                                                                                           Ausbildungs-
                                                                                                                                                      der Achtklässler­
                                                                                                                                                                      Innen in Deutschland verfügen lediglich                                   beruf ist (sehr)
    der über mögliche Ausbildungsplätze                         ihre Kinder gut zu beraten.                                                           über rudimentäre computer- und informations­bezogene
   ­informieren könnte. 22                                                                                                                            Kompetenzen. Das heißt zum Beispiel: Sie können zwar
                                                                                                                                                                                                                                                wichtig.
                                                                                                                                                      eine E-Mail anklicken oder einen Suchbegriff eingeben,

                                                                                                                                                                                                                                                51%
                                                                                                                                                      nicht aber die Quellen im Internet kritisch hinterfragen

                                                                                                           28%
                                                                                                                                                      oder produktiv mit den digitalen Medien umgehen. 28

                                                                51%
                                                                                                                                                                                                                                                Ich werde in
                                                                                                                                                                                                                                                meiner Ausbil-
                                                                                                                                                                                                                                                dung gut für die
                                                                 Mehr als die Hälfte der               Mehr als jede/r vierte                                                                                                                   Nutzung digitaler
                                                                 Hamburger Grundschü-                  ­Hamburger SchülerIn spricht                                                                                                             Technologien
                                                                 lerInnen haben einen                   zu Hause kein oder über­                                                                                                                qualifiziert. 30
                                                                ­Migrationshintergrund*. 23             wiegend kein Deutsch. 24

SE IT E 8                                                                                                                                                                                                                                                        SEITE 9
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    WEG ZU EINER STARKEN PERSÖNLICHKEIT

Lösungsansätze sozialer Initiativen                                                                                                                                                                                                                                                                                          imPULS-Stimme
> Frühe Förderung bei Lernrückständen und Stärkung der Persönlichkeit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Foto: Privat
> Stärkung der Medienkompetenz durch aktives Ausprobieren                                                                                                                                                                                                                                                                                  Funda Erler, Koor­­di­natorin für
> Verlässliche Begleitung und Unterstützung in den Hauptfächern                                                                                                                                                                                                                                                                            Berufs- und Studienorien­tierung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           an der Stadtteilschule am Hafen

„Feriencamps“ des Hamburger                                                                                  „Kids Radio“ Radioprojekt des                                                                „JEA! – Jedem einen Abschluss“                                                                                     Wie war die Situation an ihrer Schule, bevor sie das
Sommerschulen e. V.                                                                                          Top Afric e. V.                                                                              des SchlauFox e. V.                                                                                                neue Konzept zur Berufsorientierung entwickelt haben?
Viele Kinder entwickeln bereits in der Grundschule                                                           Digitale Information richtig zu filtern, einzuordnen und                                     Jugendliche ohne Schulabschluss haben es auf dem                                                                     Die Übergangszahlen waren sehr schlecht, viele Schüle­
Lerndefizite, die sich über die Ferien noch vertiefen.                                                       anzuwenden, fällt Kindern oft schwer.                                                        Ausbildungsmarkt besonders schwer.                                                                                   rInnen sind nach der 10. Klasse nicht direkt in Ausbil-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               dung, sondern in das Berufsübergangssystem (AvDual*)
Die Hamburger Sommerschule ermöglicht Kindern, die                                                           YouTube, Facebook, Instagram und Tiktok sind die Le­                                         Studierende der pädagogischen Fächer unterstützen                                                                    gemündet.
einen erhöhten Deutsch-Förderbedarf haben und                                                                bens­­­realitäten vieler Kinder und Jugendlicher. Im                                         Jugendliche, bei denen sich bereits Ende der 7. Klasse                                                             Was war Ihnen besonders wichtig bei der Neukonzepti-
aus Familien stammen, die sich keine Reise leisten können,                                                   deutschen Netz gibt es dabei nur sehr wenige schwar-                                         abzeichnet, dass sie womöglich keinen Schulabschluss                                                               on der Berufsorientierung?
ein- oder zweiwöchige Aufenthalte an der Ostsee oder                                                         ze Vorbilder. „Kids Radio“ nimmt die jungen Film- und                                        schaffen werden. Dabei lernen nicht nur die jährlich                                                                 So wenig Leute wie möglich, so wenig Fremde wie nötig.
auf dem Reiterhof. Die Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren                                                    Audioproduzenten ernst und unterstützt insbesondere                                          180 SchülerInnen, die das Projekt erreicht, sondern auch                                                             Wir versuchen so viel wie möglich im Haus zu lösen, mit
nehmen täglich an spielerisch gestalteten Deutschstun-                                                       afro-deutsche Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren                                          die Studierenden. An jeder Kooperationsschule begleiten                                                              Menschen, die die SchülerInnen aus dem Alltag kennen.
den teil. Das Lernprogramm ist verknüpft mit dem Erleben                                                     dabei, ihre Themen professionell in Form von Radio­                                          vier besonders geschulte Coaches eine Lerngruppe von                                                                 Berufsorientierung funktioniert nur über Beziehungs­
in der Natur und einem Bewegungsprogramm, im Sommer                                                          sendungen aufzubereiten. In Workshops zu Interview-                                          15 SchülerInnen zwei Jahre lang. In wöchentlich statt­                                                               arbeit. Wir haben ein festes Team und durch die eigenen
beispielsweise in der Zirkusschule. Damit wird nicht nur                                                     führung und Studiotechnik lernen sie von Profis aus der                                      findenden Terminen bieten sie Kleingruppen-Coachings,                                                                Räume auch eine Verortung an der Schule.
die „Sommerlücke“ verkleinert. Die Kinder erfahren auch,                                                     Medienwelt alle notwendigen Schritte, um eine Sendung                                        Sprachförderung und individuelle Unterstützung bei Pro­-                                                           Wie sieht das genau aus?
wie sie Freiräume ohne Mediennutzung gestalten können,                                                       vorzubereiten und umzusetzen. Ein zentrales Element                                          blemen an, sie geben aber auch fachliche Nachhilfe in                                                                Ein Kollege wächst beispielsweise mit den SchülerInnen
erleben sich in einem neuen Kontext mit neuen Freunden.                                                      sind die Interviews mit schwarzen Persönlichkeiten aus                                       den Hauptfächern. Die Schule begleitet und unterstützt                                                               von Jahrgang 8 hoch. Im Jahrgang 10 kommt ein Kollege
                                                                                                             dem öffentlichen Leben, die auch als Vorbilder fungieren.                                    den Prozess.                                                                                                         hinzu, der mit den SchülerInnen Bewerbungen schreibt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Gekoppelt ist dieser enge Kontakt mit Workshops
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               zur Berufsorientierung und individuellen Lernzeiten
Nach dem Sommercamp erleben wir Kinder, die in ihrer                                                         Ich habe gelernt, wie man moderiert und sich richtig                                         Ich war schockiert, wie hoffnungslos diese erst 14-jäh­ri­                                                           der SchülerInnen. Natürlich arbeiten wir auch mit der
Persönlichkeit gestärkt zurückkommen. Sie haben im                                                           konzentriert und dass es auf eine Frage sehr viele                                           gen Kids waren und wie weit fachlich abgeschlagen.                                                                   Jugend­berufsagentur zusammen.
Zirkus trainiert, ihre Technik und Taktik beim Fußballspie-                                                  Antworten gibt.                                                                              Umso mehr freue ich mich heute, dass fast alle nicht nur                                                           Was sind die größten Herausforderungen für die Schü-
len, im Lesen und beim Schreiben verbessert, ein ganzes                                                                                                                                                   den ESA* geschafft, sondern eine Perspektive entwickelt                                                            lerInnen?
Buch gelesen und als Zeitungsreporter gearbeitet.                                                            Henry, 6. Klasse
                                                                                                                                                                                                          haben und ein vorerst realistisches Ziel verfolgen.                                                                  Viele unserer SchülerInnen setzen sich nicht einfach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               hin und schreiben Bewerbungen. Sie haben keinen
Susanne Will, stellvertretende Leiterin der Schule Max-Eichholz-Ring                                                                                                                                      Niklas, Coach Stadtteilschule Wilhelmsburg                                                                           Rechner und keine E-Mailadresse und wissen nicht, wie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               man beispielsweise ein Zeugnis oder eine Unterschrift
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               einscannt. Sie haben zu Hause niemanden, der Korrek-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tur liest oder der sie bei der Suche nach einem Prak­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tikumsplatz unterstützen kann.
                                                                       Foto: Hamburger Sommerschulen e. V.

                                                                                                                                                                                  Foto: Top Afric e. V.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Lili Nahapetian
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Und wie unterstützen Sie noch?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Den Übergang gut zu gestalten heißt Beziehungsarbeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               in beide Richtungen, zu den SchülerInnen und ins
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Unternehmen, denn diese Kontakte haben unsere
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               SchülerInnen nicht. Wir haben als Schule eine eigene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Unternehmens-Datenbank, arbeiten aber auch mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               einigen außerschulischen Projekten zusammen, die uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               insbesondere bei der individuellen Begleitung von so­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               genannten Risiko-SchülerInnen unterstützen. Wir haben
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               jetzt auch eine Praxisklasse in Jahrgang 10. Da sind die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               SchülerInnen zwei Tage die Woche im Betrieb. Was uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               besonders wichtig ist: In der Klasse sind trotzdem alle
Stark im Team: Die Camps der Hamburger Sommerschulen machen Spaß                                             Interviewen wie die Profis: Beim „Kids Radio“ lernen afro-deutsche                           Schritt für Schritt zum Abschluss: In Kleingruppen können Jugendliche bei                                            Abschlüsse möglich.
und verbessern die sozialen und sprachlichen Kompetenzen der Kinder.                                         ­J ugendliche, wie sie Radiosendungen moderieren und produzieren.                            „JEA!“ fachliche Lücken schließen und neues Selbstvertrauen aufbauen.

SE IT E 1 0                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  SEITE 11
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                    AUFBRUCH INS BERUFSLEBEN

                                                                                                                             Zahlen und Fakten
                                                                                                                             Die Konkurrenz auf dem Ausbildungsmarkt in Hamburg ist groß.

Aufbruch ins
                                                                                                                              Immer mehr           ESA*                            MSA*                                  Ohne Abschluss
                                                                                                                              SchülerInnen
                                                                                                                              machen in
                                                                                                                                                    1998/1999   33
                                                                                                                                                                       24%                                  31%                 12%
                                                                                                                              Hamburg Abitur.                        18%                          18%                         6%

Berufsleben
                                                                                                                                                    2018/2019   34

                                                                                                                                                   Allgemeine Hochschulreife/Fachhochschulreife

                                                                                                                                                                      32% 2% FH
                                                                                                                                                                            53%             5% FH

                                                                                                                              Die zunehmende Zahl an AbiturientInnen strömt auch auf den                      In Hamburg gibt es insgesamt mehr
                                                                                                                              Ham­burger Ausbildungsmarkt.                                                    ­BewerberInnen als Ausbildungsplätze.
                                                                                                                              Der Anteil an Auszubildenden mit Studienberechtigung steigt.

Hamburg ist ein guter Ort für den Start ins Berufsleben. Als Handels-
standort mit vielen großen Betrieben sowie zahlreichen schulischen
                                                                                       Aufbruch ins Berufsleben
                                                                                       > Was wir feiern können:               27%
                                                                                                                               2009
                                                                                                                                                    40%
                                                                                                                                                    2017
und dualen Ausbildungsmöglichkeiten bietet die Stadt vielfältige                       Im Vergleich zum Bundesdurch-          Der Anteil der Auszubildenden mit ESA* sinkt.

                                                                                                                              31%                    25%
Möglichkeiten, sich zu entfalten. Das wissen auch viele Jugendliche                    schnitt gehen viele Hamburger
                                                                                                                                                                                                              Zum Stichtag 30. September 2019 gab es
aus dem Rest der Republik zu schätzen. Sie pendeln aus den umlie-                      SchülerInnen direkt in Ausbildung.                                                                                     mehr als achtmal so viele noch suchende
                                                                                                                                                                                                              Jugendliche (2.029) als freie Plätze (249). 37
genden Bundesländern oder ziehen ganz an die Elbe, um ihre Ausbil-                                                             2009 35               2017 36
                                                                                       Die Hansestadt bietet eine große
dungszeit hier zu verbringen. Das Hamburger Schulsystem bietet                         Vielfalt an Ausbildungsangeboten.
zahlreiche Möglichkeiten der beruflichen Orientierung z. B. durch
                                                                                                                              Hamburg ist ein sehr begehrter Ort für die                  Hamburger Unternehmen bilden im Vergleich zu anderen
Praktika und Praxisklassen sowie breit angelegte Unterrichtseinhei-
                                                                                                                              Ausbildung.                                                 Bundesländern weniger aus.
ten. Dazu kommen die Angebote der Jugendberufsagenturen, der                           > Was wir noch besser
Handwerks- und der Handelskammer sowie vieler außerschulischer                         machen können:                                                                                                           Ausbildungsbetriebsquote

                                                                                                                                                                                                                17% 20%
Träger. Die Übergangszahlen in die Ausbildung sind im Bundesver-                       In Hamburg werden mehr Ausbil-
                                                                                       dungsverträge frühzeitig gelöst als
gleich sehr gut. Aber diese positiven Grundvoraussetzungen gelten                                                             Rund ein Drittel der Hamburger Ausbildungs-
                                                                                       im Bundesdurchschnitt. 31              plätze ist mit Jugend­
                                                                                                                                                   lichen besetzt, die ihren
leider nicht für alle Jugendlichen in unserer Stadt. Insbesondere                                                             Wohnsitz in einem anderen Bundesland haben. 38
                                                                                                                                                                                                                 Hamburg 39      Gesamtdeutschland 40

SchülerInnnen mit einem Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss                       Jugendliche mit Migrationshinter-
haben oft Schwierigkeiten, einen passenden Ausbildungsplatz zu                         grund haben es oft schwerer, einen
finden. Leider ist die Chance auf einen direkten Einstieg in eine                      Ausbildungsplatz zu finden, als
Berufsausbildung auch vom Wohnort der Jugendlichen bzw. von der                        Jugendliche ohne Migrationshinter-
Lage der Schule abhängig (siehe Karte auf Seite 15).                                   grund.                                Soziale Benachteiligung führt oft dazu, dass Jugendliche es beim

„
                                                                                                                             Übergang in den Beruf schwerer haben.
                                                                                                                                  Sehr niedriger sozialer Status                Hoher sozialer Status

Die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz hängen vom Schul-
                                                                                                                                          11%                                    1%
                                                                                                                                  Ohne Abschluss                                Ohne Abschluss
abschluss, dem Pass ihrer Eltern und dem Wohnort ab.                                                                                                                                                        Der soziale Status beeinflusst
                                                                                                                                                   34%                                 5%                   die Art des Schul­abschlusses. 41
Matthias Anbuhl, Leiter der Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit beim DGB 32                                              ESA*                                          ESA*

                                                                                                                                         20%                                              11%
                                                                                                                                  MSA*                                          MSA*

                                                                                                                                                   35%               5% FH                                                        80% 5% FH
                                                                                                                                  Allgemeine Hochschulreife                     Allgemeine Hochschulreife

SE IT E 1 2                                                                                                                                                                                                                                        SEITE 13
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                    AUFBRUCH INS BERUFSLEBEN

                                                                BewerberInnen mit Migrations-                             Die Chance auf einen direkten Einstieg in

                          43%
                                                                hintergrund münden weniger                                die Berufsausbildung ist auch vom Wohnort
                                                                erfolgreich in eine betriebliche                          bzw. der Lage der Schule abhängig.
                                                                Ausbildung ein als BewerberInnen

                                                                                                                                                                                                            54%
                          der Hamburger Jugend­                 ohne Migrationshintergrund.

                                                                                                                                                              46%
                          lichen, die nach der
                          10. Klasse die Schule
                                                                Übergangsquote 43
                          verlassen, gehen nicht                                                                                                                                                            Bezirk Wandsbek

                                                                                                                                              50%
                                                                                                                                                              Bezirk Hamburg-Nord
                          direkt in die Ausbildung,
                          sondern erst einmal                   26%        mit Migrationshintergrund

                          in eine einjährige Aus­
                          bildungsvobereitung. 42               42%        ohne Migrationshintergrund                                         Bezirk Eimsbüttel

                                                                                                                            47%
                                                                                                                            Bezirk Altona
                                                                                                                                                                                                                       52%
                                                                                                                                                                                                                Stadtteil Rahlstedt 48

Für viele Jugendliche mit einem ESA* ist es besonders schwierig,
einen passenden Ausbildungsplatz zu finden.                                                                                37%
                                                                                                                           Bezirk Hamburg-Mitte
                                                                                                                                                                                                                   28%
                                                                                                                                                                                                             Stadtteil Billstedt

                                                                                        Jugendliche mit einem ESA*              38%
                                                                                                                                 Bezirk Harburg
                                                                                                                                                                                                                       44%
                                                                                                                                                                                                                       Bezirk Bergedorf
                                                                                        brechen ihre Ausbildung
                                                                                        deutlich häufiger ab als
                                                                                        ­Jugendliche mit Abitur. 50
    Bei 70% der Aus-
   ­bildungsberufe in

                                        181
                                                                             AbbrecherInnen der dualen Ausbildung          Übergangsquote an den Stadtteil-
    Hamburg haben                                                                                                          schulen in eine schulische oder
    Jugendliche mit
    ESA* kaum Chancen                                                        21%       mit Abitur                          betrieb­
                                                                                                                                  liche Ausbildung 2018 47

    auf einen Ausbil-
    dungsplatz. 44                                                           37%       ESA*

                              Ausbildungsberufe gesamt: 249                           Schuljahr 2018/19 45

                                                                                                                         Es gibt zu viele junge Menschen ohne Berufsausbildung.
                   Ursachen für Vertragslösungen werden von Auszubildenden
                   und ausbildenden Betrieben sehr unterschiedlich dargestellt. 46
                                                                                                                                                                                                       Junge Eltern im Alter von
                                                                                                                                                                                                       16 bis 24 Jahren haben häufig
                                                                                                                                                                                                       keine Berufsausbildung.

                                                                                                                                                                              15%
                                                                Auszubildende
       Begründung der Betriebe:                                 nennen diese Gründe:
         Mangelhafter Berufsorientierung (falsche Vorstellun-     Arbeitsbedingungen wie unbezahlte Überstunden,                                                               20- bis 34-Jährige
         gen über die Inhalte des Ausbildungsberufs oder          un­
                                                                    günstige Arbeits­
                                                                                    zeiten und Urlaubsregelungen                                                               in Hamburg 49
         dessen Rahmenbedingungen)
                                                                  Kommunikationsprobleme bzw. Konflikte mit Aus­
                                                                                                               bilde­

                                                                                                                                                                        9% 32%                         56%
         Mangelnder Leistungsbereitschaft (Fehlzeiten, unzu-      rInnen und Vorgesetzten
         reichende Identifikation mit dem Betrieb, mangelndes
                                                                  Mangelhafte Ausbildungsqualität (Beschäftigung statt                                                                                               aller jungen Mütter
         Durchhaltevermögen)
                                                                  Ausbildung, mangelnde Vermittlung von Ausbil-                                                                                                      bundesweit
                                                                                                                          Die Zahl der jungen Erwachsenen

                                                                                                                                                                                                       45%
         Mangelnde Leistungsfähigkeit (unzureichende Leis-        dungsinhalten)                                                                                         Deutsche       MigrantInnen
         tung im Betrieb, Überforderung)
                                                                                                                          ohne Berufsausbildung deutschland-             ohne           mit eigener                  aller jungen Väter
                                                                  Berufsbezogene Gründe (vor allem, wenn nicht in         weit ist deutlich höher bei 20- bis 34-        Migra­tions-   Migrations­                  bundesweit  50
                                                                  Wunschberuf tätig)                                      Jährigen mit Migrationshintergrund.            hinter­grund   erfahrung

SE IT E 1 4                                                                                                                                                                                                                        SEITE 15
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      AUFBRUCH INS BERUFSLEBEN

Lösungsansätze sozialer Initiativen                                                                                                                                                                                                                                                                               imPULS-Stimme
> Berufsorientierung und Bewerbungstraining durch individuelle Begleitung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Privat
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anji, 17 Jahre, Auszubildende
> Fachliche Unterstützung für die Berufsschule durch gezielte Sprachförderung                                                                                                                                                                                                                                                   als Veranstaltungskauffrau
> Alltagsbewältigung und zweite Chance für das Nachholen des ersten Schulabschlusses                                                                                                                                                                                                                                            im ersten Lehrjahr und leiden-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schaftliche Tänzerin

„Jobbrücke Schnelsen“ der evangelisch-                                                       „Beruf und Sprache“ der ajw – autonome                                                          „Erster allgemeinbildender Schulabschluss                                                                            Warum hast du die Schule nach der 11. Klasse abgebro-
lutherischen Kirchengemeinde Schnelsen                                                       jugendwerkstätten Hamburg e. V.                                                                 für Mütter“ des FLAKS e. V.                                                                                          chen und eine Ausbildung angefangen?
Vielen Jugendlichen fehlt es an einer individuellen                                          Insbesondere für geflüchtete Jugendliche ist die Fach-                                          Junge Mütter ohne Schulabschluss haben es besonders                                                                    Ich konnte immer alles, habe aber nicht mehr gelernt.
Unter­stützung bei der Berufsorientierung.                                                   sprache in der Ausbildung eine große Herausforderung.                                           schwer, den Anschluss zu schaffen.                                                                                     Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Schule und da
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    habe ich mir gedacht, ich mache lieber eine Ausbildung.
Die 14 Jobcoaches in Schnelsen beraten ehrenamtlich                                          In den Werkstätten der ajw bekommen Jugendliche eine                                            Neun Mütter mit Kindern im Alter von zwei bis 17 Jahren                                                                Ich hatte in der Schule aber auch eine Freundin, bei der
SchülerInnen der 8., 9. und 10. Klassen der Julius-Leber-                                    Chance, die es aus den unterschiedlichsten Gründen                                              werden im Mehrgenerationenhaus FLAKS über ein Jahr                                                                     war das genau umgekehrt. Der wurde seit der 8. Klasse
Stadtteilschule im Übergang. In Einzelgesprächen und                                         auf dem normalen Ausbildungsmarkt besonders schwer                                              auf die Prüfung zum ESA* vorbereitet. Der Unterricht in                                                                gesagt, dass sie es nicht schafft, ihren Hauptschulab-
Workshops oder beim Azubi-Speed-Dating unterstützen                                          haben. Aktuell sind auch 20 Geflüchtete im Alter von                                            den Kernfächern sowie zusätzliche Deutschförderstunden                                                                 schluss zu machen, und jetzt ist sie in der 12. und macht
sie die Jugendlichen von der ersten Orientierung bis zum                                     17 bis 26 Jahren bei der ajw. In dem Projekt „Beruf und                                         finden vormittags statt, so dass sich die Mütter nachmit-                                                              Abitur.
Praktikums- oder Ausbildungsvertrag. Sie recherchieren                                       Sprache“ erhalten sie zwei Tage die Woche in kleinen                                            tags um ihre Familien kümmern können. Bei B   ­ edarf gibt                                                           Was braucht man, um einen Beruf zu finden?
mit ihnen im Internet, formulieren gemeinsam Anschrei-                                       Gruppen Deutschunterricht. An den anderen drei Tagen                                            es eine offene Kinderbetreuung. Ziel ist es, den Müt­tern                                                              Schwächen und Stärken auf den Tisch legen. Jemand,
ben und Lebensläufe und motivieren sie immer wieder                                          machen sie in den Werkstätten eine handwerkliche                                                aus ihrer familiären Isolation herauszuhelfen. Im Kurs                                                                 der total ungeplant ist, eignet sich als Veranstaltungs-
in dem oft mit Zweifel belasteten Bewerbungsprozess.                                         Ausbildung oder nehmen an einem Berufsvorbereitungs-                                            erhalten sie Unterstützung durch die Gruppe, lernen ihren                                                              kauffrau oder -mann überhaupt nicht. Praktika sind
Im Kinder- und Familienzentrum in Schnelsen beraten                                          programm teil. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die                                          eigenen Bildungsweg wieder zu verfolgen und werden                                                                     gut und natürlich gute Noten. Was ich aber eigentlich
sie darüber hinaus Jugendliche, die die Schule bereits                                       Gruppenbildung, die durch gemeinsame Mahlzeiten und                                             dadurch auch zu Lernvorbildern für ihre Kinder. Damit                                                                  schade finde: Manche haben es voll drauf, aber Schule
verlassen, aber noch keinen direkten Anschluss gefunden                                      Freizeit­aktivitäten gestärkt wird und in der die Jugend­                                       unterstützt das Projekt nicht nur die Mütter, sondern                                                                  ist halt nicht so ihr Ding. Deshalb gehen sie ja von der
haben.                                                                                       lichen individuelle Zukunftsperspektiven entwickeln.                                            ermöglicht auch Veränderungen innerhalb der Familie.                                                                   Schule, weil sie arbeiten wollen und dann ist es blöd,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    wenn nur auf die Noten geschaut wird. Das hebt dann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    sehr stark die Schwächen hervor.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was war dir bei der Wahl des Berufes besonders wichtig?
Dadurch, dass es verbindliche Absprachen und wöchen­-                                        Hier wird nicht gelacht, wenn der eine kaum lesen und                                           Das Gefühl von Sicherheit und Empowerment führt                                                                        Ich wollte mit Menschen zusammenarbeiten und dass
tliche Arbeitsaufträge gab, war die Mo­ti­vation, sich                                       der andere kaum schreiben kann. Im Gegenteil: Die                                               dazu, dass sich die Frauen über ihre familiäre Rolle                                                                   ich nicht so viel auf dem Stuhl rumsitze, was ich jetzt
intensiv mit der Praktikumssuche zu beschäftigen, größer.                                    SchülerInnen gehen an die Tafel und sagen, ich mach                                             hinaus entwickeln und ihre Bildung und Zukunfts-                                                                       aber eigentlich den ganzen Tag mache. Dann war mir
                                                                                             jetzt einfach mal. Es ist ein gemeinsames Arbeiten mit                                          planung (wieder) selbst in die Hand nehmen.                                                                            wichtig, dass es sich mit dem Tanzen verbindet. Es sollte
Pierre, 9. Klasse
                                                                                             den individuellen Problemen.                                                                                                                                                                                           mich nicht hundertprozentig in Beschlag nehmen, ich
                                                                                                                                                                                             Elke Loh, Vorstand FLAKS e. V.                                                                                         brauche ja auch Zeit zum Trainieren oder für mich selber.
                                                                                             Britta Gehle, Anleiterin Berufsvorbereitung der ajw                                                                                                                                                                  Was machen deine FreundInnen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele machen eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Assistentin, zum Bäcker, zur Kinderpflegerin und eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Freundin macht ihre Ausbildung in der Altenpflege. Die
                                                                     Foto: Christina Sluga

                                                                                                                                                                    Foto: Kirsten Haarmann

                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Kirsten Haarmann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ist echt gut in dem, was sie macht, aber das Unterneh-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    men, in dem sie war, hat sie nicht gut behandelt. Und da
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    wollte sie ihre Ausbildung abbrechen. Die MitarbeiterIn-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nen haben sie echt fertig gemacht, weil sie ein Kopftuch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    trägt und nicht ganz so gut Deutsch spricht. Aber sie hat
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    zum Glück den Ausbildungsbetrieb wechseln können.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was heißt für dich Erwachsenwerden?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Für mich hat Erwachsenwerden nicht so viel mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter zu tun, sondern ist eher so eine Kopfsache. Meine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Trainerin z. B. könnte vom Kopf her schon 50 Jahre
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    alt sein bei all dem, was sie uns beibringt, ihrer Weisheit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und Erfahrung. Es hat sehr viel damit zu tun, wie du
Wo geht’s hier zum Praktikumsplatz? Die Coaches der „Jobbrücke                               Gute Kombination: Die KursteilnehmerInnen der ajw-Werkstätten lernen                            Neue Power für junge Mütter: Beim FLAKS e. V. in Altona holen Frauen ihren                                             Sachen siehst, wie du sie annimmst.
­S chnelsen“ unterstützen SchülerInnen bei der Berufsorientierung.                           handwerkliche Fähigkeiten und verbessern ihre Deutschkenntnisse.                                Schulabschluss nach – zu familienfreundlichen Zeiten.

SE IT E 1 6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          SEITE 17
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                       EXKURS: CORONA-KRISE

                                                                 Auswirkungen der
                                                                 Corona-Krise

Exkurs:                                                                                Während des ersten Lock-
                                                                                       downs war die große Mehr-
                                                                                       zahl der Lehrkräfte über-
                                                                                                                           Während des Lockdowns hatten viele Kinder und Jugendliche psychosomatische Beschwerden.

Corona
                                                                                                                                                           Die drei häufigsten Beschwerden: 55
                                                                                       zeugt, dass sich die Effekte
                                                                                       der sozialen Ungleichheit                                          54%       Gereiztheit

                                                                 64%                                                                                      44%
                                                                                       durch die Schulschließungen                                                  Einschlafprobleme
                                                                                       verstärken würden. 52
                                                                                                                                                          40%       Kopfschmerzen

                                                                                              86%
                                                                  der Eltern
                                                                  geben an,
                                                                  dass ihr Kind               der Lehrkräfte
                                                                  im 1. Lockdown
                                                                  viel weniger                                             Die Corona-Krise hat zu einem Rückgang der                           Es gibt weniger Ausbildungsplätze auf dem Markt
                                                                  gelernt hat als                                          Ausbildungsverträge geführt. 56                                      und es gibt viel mehr noch suchende BewerberInnen
                                                                                                                                                                                                als in den letzten Jahren. 57
                                                                  in der Schule. 51

                                                                                                                           11.497                     9.858
Von einem auf den anderen Tag waren Kinder
und Jugendliche im Frühjahr 2020 von ihrem
sozialen Umfeld abgeschnitten – keine Schule,                                                                              2019                       2020                                                 +28%
kein Vereinssport, keine Treffen mit Freun-
                                                                                                                                                                                                            Unversorgte BewerberInnen:

                                                                                                                                       -12% -15%
dInnen. Viele Jugendliche auf dem Weg ins

                                                                                                                                                                                                           1.936                    2.485
                                                                 Der überwiegende Teil der rund 3.700 SchülerInnen
Berufsleben konnten nur ausgewählte Praktika                     aus Geflüchtetenunterkünften in Hamburg kann am
und kaum Berufsvorbereitung wahrnehmen.                          Homeschooling nur sehr eingeschränkt teilnehmen.                       Handwerkskammer      Handelskammer
                                                                                                                                                                                                            2018/2019               2019/2020
Online-Vorstellungsgespräche oder Online-
Unterricht in den Berufsschulen war vor allem
für diejenigen schwierig, die sprachlich nicht                   62%
                                                                 der Unterkünfte in Hamburg
so gut aufgestellt sind. Bis heute erschwert die                 haben keinen kostenfreien
                                                                                                                           Es gibt viele Corona-bedingte Gründe, warum es in 2020 mehr suchende BewerberInnen gibt als in den Vorjahren.
Corona-Pandemie die so wichtige persönliche                      WLAN-Anschluss.

Begleitung in der Übergangsphase. Dazu kommt                                                                                                                                                                        Unsicherheiten in

                                                                                                27 126
eine große Unsicherheit, welche Berufe eigent-                                                                                                                                    Gestrichene
                                                                                                                                                                                                                    einigen Branchen
                                                                                                                                                                                                                    (wie z. B. Gastro-
lich noch zukunftsfähig sind. Durch Reisebe-                                                           von                                                                        Praktika
                                                                                                                                                                                  in den
                                                                                                                                                                                                                    nomie oder Tourismus)

schränkungen, gestrichene Minijobs und wenig                                                    Einrichtungen ver-          Ausgefallene Beratungs-                               Betrieben
                                                                                                fügen nur über einen        möglichkeiten in den Schulen                                               Abgesagte
Kontakte in die Netzwerke fallen auch ganz                                                      Zugangspunkt zu WLAN. 53                                                                               Ausbildungsbörsen
praktische Möglichkeiten weg, sich auszupro-

„
bieren und selber aktiv zu werden.

                                                                                                                                    Zu Beginn der Corona-Krise wurden viele junge Erwachsene entlassen.
                                                                 Bei jedem zweiten
                                                                 Kind hat das Ver-

                                                                                                                                           54%
Die verordnete Isolation in dieser surrealen Pandemie-                                                                                                        Die Arbeitslosigkeit von jungen Erwachse-
                                                                 hältnis zu seinen
Zeit führt gerade bei psychisch belasteten Eltern                Freunden durch                                                                               nen bis zum 25. Lebensjahr hat sich im
häufig zu großen Ängsten. Die Kinder spüren den                  den mangelnden                                                                               Mai 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat
Stress ihrer Eltern und können ihm nicht ausweichen.             physischen Kontakt                                                                           stark verändert: 58
Manchen sind besonders unruhig, andere schlafen                  gelitten. 54                                                       Begründungen:

oder essen schlechter.                                                                                                               Junge Menschen haben noch keine lange Betriebszugehörigkeit.

                                                                                                                                     Es gibt in dieser Zielgruppe viele Ungelernte.
Meike Kollmeyer, Leiterin der Babyambulanz Von Anfang an e. V.
                                                                                                                                     Betriebe gehen davon aus, dass sie diese schnell wieder einstellen können.

SE IT E 1 8                                                                                                                                                                                                                                     SEITE 19
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                                                          WICHTIGE BEGRIFFE

Gemeinsam                                                                                                                                                                                                                        Glossar

                                                                                                                                                                                                       Foto: Kerstin Schomburg
                                                                                             Mac
imPULSE geben                                                                               Sie hen
                                                                                               mit                                                                                                                               AvDual: Die duale Ausbildungsvorbereitung setzt sich aus
                                                                                                   !                                                                                                                             Schulunterricht zur Berufsorientierung und betrieblichen
                                                                                                                                                                                                                                 Praktikumsphasen zusammen.
Wir sehen, es gibt trotz zahlreicher guter Ansätze noch viel zu tun. Aber das                                                                                                                                                    AvMDual: Die Ausbildungsvorbereitung für MigrantInnen
Thema ist komplex. Die Stadt Hamburg bemüht sich ebenso um Lösungen                So können Sie in der BürgerStiftung                                                                                                           ist ein ganztägiger Bildungsgang für neu zugewanderte
wie engagierte MitarbeiterInnen an den Schulen und in den außerschulischen         Hamburg für das Thema „Erwachsen-                                                                                                             Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren. Er vereint Sprach­
Institutionen. Und trotzdem haben nicht alle jungen Menschen die gleichen          werden“ aktiv werden:                                                                                                                         förderung, Schulunterricht und betriebliche Praktikums­
Startbedingungen und Chancen, so wie wir es uns wünschen und wie es allen          • Spenden Sie für das Thema – mit        Kinder brauchen kreative Freiräume für ihre Entwicklung, z. B. im Garten                             phasen.
zustehen sollte. Deshalb unterstützt die BürgerStiftung Hamburg bereits eine         einer einmaligen Spende, einer         des Projekts „zusammenwachsen Wilhelmsburg“.                                                         Duale Ausbildung: Ausbildung, die immer im Wechsel im
Reihe von guten Lösungsansätzen und möchte diese Förderung noch weiter               Anlassspende, z. B. anlässlich eines                                                                                                        Betrieb und in der Berufsschule stattfindet

                                                                                                                                                                                                       Foto: Michael Taterka
ausbauen.                                                                            Geburtstags oder Firmenjubilä-                                                                                                              ESA: Erster Allgemeinbildender Schulabschluss, früher
                                                                                     ums oder regelmäßig als Förder-                                                                                                             Hauptschulabschluss
Zutrauen ins eigene Handeln stärken                                                  spenderIn.                                                                                                                                  Hamburger Ausbildungssystem: Es besteht aus drei Sek­
Jugendliche starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen ins Berufsleben,         • Spenden Sie Zeit als MentorIn einer                                                                                                         toren: duales System, Schulberufssystem sowie Übergangs-
da bedarf es oft sehr individueller Unterstützung und Gruppen, in denen sie          jungen Person.                                                                                                                              sektor, der auf eine Berufsausbildung vorbereiten soll.
Halt und Orientierung und vor allem Selbstvertrauen entwickeln können. Es ist      • Vernetzen Sie sich mit uns in einer                                                                                                         HauptschülerInnen: In Hamburg wird der Begriff Haupt-
wichtig, Kinder und Jugendliche frühzeitig dabei zu unterstützen, ihre Stärken       unserer kommenden Dialogrunden                                                                                                              schülerInnen nicht mehr verwendet. In anderen Bundes­­
zu entdecken und sie zu einem Zutrauen in das eigene Handeln zu ermutigen.           und bringen Sie Ihre Expertise ein.                                                                                                         ländern ist er jedoch noch gebräuchlich. In diesem
Dafür brauchen sie Freiräume, in denen sie sich ausprobieren und Ideen für         • Bewerben Sie sich mit Ihren Ideen                                                                                                           Bericht findet er immer dann Anwendung, wenn bundes-
die Zukunft entwickeln können. Aber sie brauchen eben auch gute Vorbilder            auf eine Projektförderung.                                                                                                                  weite Zahlen zitiert werden.
und Kontakte in die Arbeitswelt.                                                                                                                                                                                                 Migrationshintergrund: Eine Person hat dann einen
                                                                                   Und so können Sie die Arbeit der         Regelmäßige Treffen wie beim Mentorprojekt „Yoldaş“ geben Jugendlichen                               Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens
Berufsorientierung ist Beziehungsarbeit                                            Stiftung darüber hinaus unterstützen:    Rückhalt und neue Impulse.                                                                           ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit
Das System, in dem die Jugendlichen ihren Weg finden müssen, ist unübersicht-      • Machen Sie eine Zustiftung in das                                                                                                           geboren ist.

                                                                                                                                                                                                       Foto: Sisters Network
lich und die Hilfsangebote sind oft mit zu vielen Kontakten zu unterschiedlichen     Stiftungskapital der BürgerStiftung                                                                                                         MSA: Mittlerer Schulabschluss, früher Realschulabschluss
Personen verbunden. Dabei ist Berufsorientierung in erster Linie Beziehungs-         Hamburg oder gründen Sie eine                                                                                                               Niedriger sozialer Status/Status-Index: Bei der Definiti-
arbeit und das braucht Zeit und Kontinuität.                                         Treuhandstiftung unter unserem                                                                                                              on des sozialen Status folgen wir dem Hamburger Sozial-
Wir haben zwei Arten von gut funktionierenden Hilfesystemen identifiziert:           Dach.                                                                                                                                       monitoring, auf das sich auch der Bildungsatlas Hamburg
Entweder entspannt sich ein Unterstützungsnetz im Stadtteil, zum Beispiel um       • Bedenken Sie die BürgerStiftung                                                                                                             bezieht. Die Klassifizierung erfolgt in „sehr niedriger,
eine Schule herum. Oder Projekte versuchen, besonders gefährdete Zielgrup­           Hamburg in Ihrem Testament.                                                                                                                 niedriger, mittlerer und hoher sozialer Status“. Grundla-
pen zu erreichen, um dann sehr individuelle und passgenaue Lösungen zu                                                                                                                                                           ge für die Berechnung des Statusindexes sind folgende
entwickeln. Für beide Ansätze sind ein hoher Personaleinsatz und viel Engage-                                                                                                                                                    Indikatoren: Kinder und Jugendliche mit Migrationshin-
ment nötig.                                                                                                                                                                                                                      tergrund, Kinder von Alleinerziehenden, SGB-II-Emp-
                                                                                                                                                                                                                                 fängerInnen, Arbeitslose, Kinder in Mindestsicherung,
Ihre Perspektive ist gefragt                                                                                                                                                                                                     Mindestsicherung im Alter, Schulabschlüsse: Anteile mit
Um noch mehr Jugendliche auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Berufsle-                                                                                                                                                         Realschul-, Hauptschul- und ohne Hauptschulabschluss.
                                                                                     Kontakt                                Etwas ausprobieren und sich austauschen: Das Projekt „Sisters Network“
ben gut unterstützen zu können, bedarf es verlässlicher Partnerschaften. Wir                                                unterstützt auf dem Weg ins Erwachsenenleben.                                                        Soziale Benachteiligung: Hier folgen wir der Definition
­suchen deshalb Verbündete mit Zeit, Geld und Ideen, die sich mit uns weiter         Julia Eplinius                                                                                                                              der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, die

                                                                                                                                                                                                       Foto: Minitopia
 auf den Weg machen wollen. Es geht uns darum, sowohl bestehende Netz-               imPuls@buergerstiftung-                                                                                                                     zwischen struktureller sozialer Benachteiligung und indi-
 werke und Projekte zu stärken als auch neue, sektorübergreifende Allianzen          hamburg.de                                                                                                                                  vidueller Beeinträchtigung differenziert. Sozial benach-
 zu gründen. Das Thema ist wichtig und seit der Corona-Krise nur noch viel           www.buergerstiftung-hamburg.                                                                                                                teiligt sind junge Menschen, die aufgrund der Zugehö-
 drängen­der geworden.                                                               de/hamburg-impuls                                                                                                                           rigkeit zu einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe in
                                                                                     https://www.facebook.com/                                                                                                                   ihren persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, in ihrem
Wir freuen uns auf Ihre imPULSE!                                                     BuergerStiftungHamburg/                                                                                                                     Zugang zu Bildung, Ausbildung und Beruf sowie allgemein
                                                                                                                                                                                                                                 in ihrer Teilhabe an der Gesellschaft systematisch einge-
                                                                                                                                                                                                                                 schränkt werden. Als individuell beeinträchtigt werden
                                                                                                                                                                                                                                 junge Menschen angesehen, wenn persönliche Merkmale
                                                                                                                                                                                                                                 es ihnen erschweren, bestimmte, für ihre Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                                 und die gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft
                                                                                                                            Ideen entwickeln für die Zukunft – beim Projekt „Minitopia“ werden gute                              wichtige psychische, kognitive oder soziale Anforderun-
                                                                                                                            Vorschläge auch gleich in die Tat umgesetzt.                                                         gen zu erfüllen.

SE IT E 2 0                                                                                                                                                                                                                                                                     SEITE 21
HAMBURG imPULS                                                                                                                                                                                                                                   IMPRESSUM UND DANK

Quellen
1   Statista (online) https://de.statista.com/infografik/12894/         27 ICILS 2018 # Deutschland auf einen Blick. Prof. Dr. Birgit
    dauert-die-jugend-immer-laenger/                                       Eickelmann u. a. Institut für Erziehungswissenschaften,
2 25Next – Bildung für die Zukunft. (online)                               Universität Paderborn (Hrsg.), S. 24.
    https://www.dkjs.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/                  28 Vgl. DIE ZEIT: Die Schule ignoriert die Lebenswelt der Schüler.
    presse/DKJS_INUS_25Next-Studie.pdf, Folie 18.                          Interview mit Birgit Eickelmann, Leiterin der deutschen ICLIS-
3 18. Shell-Jugendstudie. Jugend 2019. Eine Generation meldet              Studie 2018 (online)
    sich zu Wort. Prof. Dr. Mathias Albert u. a. Shell Deutschland         https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2019-11/digitalisierung-
    Holding (Hrsg.), S. 188 (Basis: Jugendliche von 12 – 25 Jahren).       bildung-schule-technik-birigt-eickelmann-studie/
                                                                           komplettansicht sowie Kompetenzstufenmodell ICLIS (online)
4 Generation Z (online)
    https://www.absolventa.de/karriereguide/berufseinsteiger-              https://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/fakultaet/Institute/
    wissen/xyz-generationen-arbeitsmarkt-ueberblick                        erziehungswissenschaft/Schulpaedagogik/ICILS_2018_
                                                                           _Deutschland_Presseinformation.pdf S. 21.
5 Ebd., S. 190
                                                                        29 ICILS 2018 # Deutschland auf einen Blick. Prof. Dr. Birgit
6 Zahlen der Hamburger Handwerkskammer (online)                            Eickelmann u. a. Institut für Erziehungswissenschaften,
    https://www.hwk-hamburg.de/fileadmin/user_upload/                      Universität Paderborn (Hrsg.), S. 38.
    Hamburger-Handwerk/Statistiken_Ausbildung/2019/004_
    Zeitreihe_Lehrlingsbestand_Vergleich_Bund-Hamburg_                  30 Ausbildungsreport Hamburg 2020, DGB-Jugend Hamburg
    seit_2000.xlsx.pdf                                                     (Hrsg.), S. 10.
7 Hamburgs Corona-Arbeitsmarkt. Ein Drittel mehr Arbeitslose.           31 Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2020. Bundesinstitut
   Hamburger Abendblatt. 01.09.2020 (online)                               für Berufsbildung BIBB (Hrsg.), S. 148.
    https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article230297472/              32 Auswirkungen von Corona auf zdf.de (online)
    arbeitslose-hamburg-arbeitsmarkt-jobcenter-corona-                     https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/coronavirus-aus-
    wirtschaft-entlassungen.html                                           bildung-ausblick-jugendliche-100.html (gesehen am 5.8.2020).
8 Hamburgs größte Arbeitgeber. Hamburger Abendblatt.                    33 Statistisches Jahrbuch Hamburg 2012/2013, Statistikamt
    29.12.2020 (online)                                                    Nord (Hrsg.), S. 41.
    https://www.abendblatt.de/bin/scr-231231056.pdf                     34 Behörde für Schule und Berufsbildung (online)
9 Zitiert nach Bundeszentrale für politische Bildung.                      https://www.hamburg.de/schuljahr-in-zahlen/4895180/anteile-
    Dossier Bildung. Berufliche Bildung. (online)                          schulabschluesse-im-schuljahr/

                                                                                                                                               Wer sind wir?
    https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/zukunft-bildung/            35 Ausbildungsreport Hamburg 2010, Behörde für Schule und
    268827/podcast-berufswahl                                              Berufsbildung (Hrsg.), S. 11.
10 18. Shell-Jugendstudie. Jugend 2019.                                 36 Ausbildungsreport Hamburg 2018, HIBB (Hrsg.) S. 38.
    Eine Generation meldet sich zu Wort. Prof. Dr. Mathias Albert       37 Datenreport Berufsbildungsbericht 2020, BM für Bildung und
    u. a. Shell Deutschland Holding (Hrsg.), S. 188                         Forschung, S. 25.
    (Basis: Jugendliche von 12 – 25 Jahren), S. 106.
                                                                        38 Ländermonitor berufliche Bildung 2019. Länderbericht                Die BürgerStiftung Hamburg wurde 1999 als Gemeinschaftsstiftung
11 16. Shell-Jugendstudie 2010. Prof. Dr. Mathias Albert u. a. Shell       Hamburg, Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), S. 6.
   Deutschland Holding (Hrsg.) S. 197/203.
12 18. Shell-Jugendstudie. Jugend 2019, S. 106/109.
                                                                        39 Datenreport BIBB (online)                                           von HamburgerInnen für ihre Stadt gegründet. Sie lebt von der Idee
                                                                           https://www.bibb.de/datenreport/de/2018/87024.php
13 Was kommt nach der Schule? Wie sich Jugendliche mit Haupt-­          40 Berufsbildungsbericht 2019, BM für Bildung und Forschung
                                                                                                                                               des bürgerschaftlichen Engagements, will zur Mitwirkung an gesell-
    schulbildung auf den Übergang in die Ausbildung vorbereiten.
    DJI (Hrsg.) 2017, S. 34.
                                                                            (Hrsg.), S. 10.                                                    schaftlichen Aufgaben anstiften – durch finanzielle Zuwendungen und
                                                                        41 Das Schuljahr in Zahlen 2019/20, Institut für Bildungsmonito-
14 Statista: SJ 2019/2020 (online)                                         ring und Qualitätsentwicklung ifbq (Hrsg.), S. 45.                  ehrenamtliches Engagement. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen sozial
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1093112/
    umfrage/anzahl-der-schuelerinnen-und-schueler-an-                   42 Ausbildungsreport Hamburg 2019, HIBB (Hrsg.), S. 54.                benachteiligte Kinder und Jugendliche. Mit ihren Themenfonds werden
    allgemeinbildenden-schulen-in-hamburg/                              43 Ausbildungschancen von AusbildungsstellenbewerberInnen
15 Zahlen aus dem Schuljahr 2018/19 aus einer Anfrage beim                 mit Migrationshintergrund. Aktuelle Situation 2016 und              Familien in schwierigen Situationen, der generationenübergreifende
    Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB).                      ­Entwicklung seit 2004. Ursula Beicht, BIBB (Hrsg.), S. 18/19.      Dialog, Umweltprojekte und Migranten-Selbstorganisationen gefördert.
16 Handwerkskammer Hamburg (online) https://www.hwk-                    44 Wegweiser Ausbildung-Beruf. Informationen zur Berufswahl.
    hamburg.de/fileadmin/user_upload/Hamburger-Handwerk/                   Ausgabe 2019/2020. Jugendberufsagentur Hamburg u. a.                Die BürgerStiftung Hamburg bietet ein Dach für Treu­hand­stiftungen
    Statistiken_Ausbildung/2019/003_Zeitreihe_Lehrlingsbestand_            (Hrsg.), S. 17 ff.
    2000-2018_Handwerkskammer_Hamburg.pdf                               45 Zahlen aus einer Anfrage beim Hamburger Institut für Beruf­
                                                                                                                                               und Zustiftungen und wirbt für ihre Arbeit Spenden ein.
17 Zehn Punkte für bessere Bildungschancen. Vodafone Stiftung              liche Bildung (HIBB).
    Deutschland (Hrsg.) 2017, S. 31.                                    46 Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2020, 149.
18 Statista (online) https://de.statista.com/statistik/daten/­          47 Drucksache 21/20188 der Bürgerschaft vom 21.02.20.
   studie/156901/umfrage/ausbildungsberufe-in-deutschland/              48 Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2019. BIBB (Hrsg.), S. 318.
19 Was kommt nach der Schule? Wie sich Jugendliche mit                  49 Ebd. S. 319.
    Hauptschulbildung auf den Übergang in die Ausbildung vorbe-
    reiten. DJI (Hrsg.) 2017, S. 27.                                    50 Berufsbildungsbericht 2019. BMBF (Hrsg.), S. 49.
20 Auszubildenden-Umfrage im Hamburger Handwerk 2017.                   51 Bildungsbarometer Corona, Ludgar Wößmann u. a., ifo Institut
    Befragung aller Auszubildenden im 2. - 4.-Lehrjahr. Hand-               München 2020 (Hrsg.), S. 32.                                         Impressum                                                                    Dank
    werkskammer Hamburg. S. 43.                                         52 Ebd.
21 SINUS-Studie: Wie ticken Jugendliche? 2020. Lebenswelten             53 Hamburger Abendblatt (online)                                         BürgerStiftung Hamburg, Schopenstehl 31, 20095 Hamburg                       Wir danken folgenden Personen für
   von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland.          https://www.abendblatt.de/hamburg/article229073117/                   Telefon (040) 87 88 969-60, Telefax (040) 87 88 969-61                       ihren kritischen Blick auf unseren
   Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg), S. 238.                   hamburg-fluechtlingsunterkuenfte-wlan-corona-fernunterricht-
22 Berichte zur Beruflichen Bildung. Berufswünsche benachtei­              schule.html                                                           info@buergerstiftung-hamburg.de, www.buergerstiftung-hamburg.de              Bericht: Evamarie Peters, H. D.
    ligter Jugendliche. Rosine Dembrowski. BIBB (Hrsg.) 2015, S. 161.   54 Pressemitteilung COPSY-Studie (Corona und Psyche).                                                                                                 ­Bartels-Stiftung, Felix Dresewski,
23 Behörde für Schule und Berufsbildung (online)                           UKE (Hrsg.) (online)
                                                                           https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/               V. i. S. d. P.: Dr. Dagmar Entholt-Laudien, Redaktion: Julia Eplinius,        Kurt und Maria Dohle Stiftung,
    https://www.hamburg.de/schuljahr-in-zahlen/4662018/sus-
    migrationshintergrund/                                                 detailseite_96962.html                                                Kathrin Günther, Inhaltliche Mitarbeit: Dr. Katja Conradi, Rüdiger Ratsch-    Marion Wartumjan, Arbeitsgemein-
24 Behörde für Schule und Berufsbildung (online)                        55 Ebd.
                                                                                                                                                 Heitmann, Mia Weselmann, Textliche Mitarbeit: Michèle Rothenberg,             schaft selbstständiger Migranten e. V.
    https://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/13589632/             56 HIBB (online)
    2020-02-11-bsb-schuljahres-statistik/                                  https://hibb.hamburg.de/2020/11/12/ausbildungsmarkt-2020/             Simone Deckner, Gestaltung: Birte Holländer, Illustration: Pia Bublies,       (ASM), Mechthild Kränzlin, HOMANN-
25 Statistische Daten zu den Stadtteilen Hamburgs, Berichtsjahr         57 Arbeitsmarktreport (Monatszahlen) August 2020. Agentur für            Datenlektorat: Christian Wittig                                               STIFTUNG und Onno Gehrkens.
    2017, Statistikamt Nord (Hrsg.).                                        Arbeit Hamburg (Hrsg.), S. 16.
26 Factsheet – Kinderarmut in Deutschland. Bertelsmann                  58 Der Arbeitsmarkt in Hamburg. Monatsbericht: Mai 2020.
   ­Stiftung (Hrsg.), S. 4.                                                Pressekonferenz Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.), S. 2.             Stand: Februar 2021

Alle aufgeführten Webseiten wurden im Januar 2021 abgerufen.

SE IT E 2 2                                                                                                                                                                                                                                                SEITE 23
Kontakt
BürgerStiftung Hamburg
Schopenstehl 31
20095 Hamburg
Telefon (040) 87 88 969-60
Telefax (040) 87 88 969-61
info@buergerstiftung-hamburg.de
www.buergerstiftung-hamburg.de

Spendenkonto
BürgerStiftung Hamburg
Hamburger Sparkasse
BIC HASPDEHHXXX
IBAN DE 93 2005 0550 1011 1213 14
Sie können auch lesen