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Geburtshilfe ∕ Frauen-Heilkunde ∕ Strahlen-Heilkunde ∕ Forschung ∕ Konsequenzen Promberger-Ott R, Satzinger U Hämorrhoiden in der Schwangerschaft/Stillzeit Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2014; 32 (1) (Ausgabe für Österreich), 16-18 Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2014; 32 (1) (Ausgabe für Schweiz), 10-12 Homepage: www.kup.at/speculum Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031112 M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21
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32. Jahrgang, 1/2014 Hämorrhoiden in der Schwanger- schaft/Stillzeit R. Promberger-Ott, U. Satzinger Definition und Epidemiologie Die Ursachen des Hämorrhoidalleidens sind multifaktoriell, wobei es evidenzbasiert Hämorrhoiden gehören zu den häufigs- ist, dass eine Schwangerschaft die Entste- ten gutartigen Erkrankungen des End- hung fördert [1]. Obwohl man die genaue darmbereichs. Unter Hämorrhoiden ver- Prävalenz der Erkrankung bei schwange- steht man pathologisch vergrößerte Gefäß- ren Frauen nicht kennt und in der Litera- kissen in der anorektalen Übergangszone tur Raten von 10–40 %, im 3. Trimester so- (Transitionszone) über der Linea dentata. gar bis 85 % angegeben werden, weiß man, Man unterscheidet klinisch folgende 4 Gra- dass die Prävalenz von symptomatischen de: Hämorrhoiden höher ist als in einem nicht- – I°-Hämorrhoiden: Prolabieren nicht, schwangeren Kollektiv [2–5]. Ursächlich sondern sind nur proktoskopisch sicht- dürften mehrere schwangerschaftsassozi- bar. ierte Faktoren wie erhöhte Progesteron- – II°-Hämorrhoiden: Prolabieren beim spiegel, gesteigerte Eisenzufuhr, der wach- Pressen, ziehen sich jedoch nach der De- sende Uterus bzw. sein vermehrtes Blutvo- fäkation spontan zurück. lumen, Obstipation und der erhöhte intra- – III°-Hämorrhoiden: Prolabieren eben- abdominelle Druck bei vaginalen Geburten falls, müssen jedoch digital reponiert sein [5, 6]. Studien konnten zeigen, dass äl- werden. tere schwangere Frauen (> 35 Jahre) und – IV°-Hämorrhoiden: Sind irreponibel Mehrgebärende gehäuft unter Hämorrhoi- (Abb. 1). den leiden [7, 8]. a b 16 1. IV°-Hämorrhoiden vor der Behandlung For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
32. Jahrgang, 1/2014 Therapie tiert. Es hilft sowohl bei akuten als auch chronischen Hämorrhoidalbeschwerden Die Problematik der adäquaten Therapie und wirkt zudem stark schmerzlindernd des Hämorrhoidalleidens ergibt sich da- und blutungshemmend. Eine multizentri- raus, dass gerade bei schwangeren und stil- sche Studie aus Österreich konnte zeigen, lenden Frauen manche Medikamente nicht dass nach einer durchschnittlichen Thera- verabreicht werden dürfen und Operatio- piedauer von 9 Tagen bereits am 2. Tag si- nen mit Vollnarkosen auch eher gemieden gnifikant weniger Schmerzen auftraten [9]. werden sollten. In erster Linie sollten prä- Dieses Medikament kann außerdem auch ventiv bei bereits bestehenden Hämorrhoi- postoperativ zur Blutungsvermeidung ein- den stuhlregulierende Maßnahmen mittels gesetzt werden. Laut Fachinformation zeigt ballaststoffreicher Nahrung, ausreichen- die Verabreichung keine nachteiligen Aus- der Flüssigkeitszufuhr, ausreichend Bewe- wirkungen auf die Schwangerschaft oder gung, Vermeidung von langem Pressen bei auf die Gesundheit des Fetus oder des Neu- der Defäkation, Nahrungsergänzungsmit- geborenen. Auch wenn es keine klare Emp- teln und gegebenenfalls stuhlregulierender fehlung gibt, darf das Medikament stillen- Medikamente begleitend eingesetzt werden den Müttern verabreicht werden. [1]. Auch konnten einige Studien zeigen, dass Grundsätzlich gilt, dass symptomatische Proctofoam-HC® (bestehend aus Hydrokor- Hämorrhoiden primär konservativ behan- tisonacetat und Pramoxin) sämtliche Hä- delt werden sollten. Medikamentöse Maß- morrhoidalsymptome inklusive Schmer- nahmen wie lokale Applikation von anäs- zen, Juckreiz, Schwellung, Kratzen und so- thesierenden Salben (Emla®, Xylocain®) mit die gesamte Lebensqualität durch die oder kühlende Umschläge helfen in vielen Verabreichung deutlich verbessert [10] und Fällen. Zusätzlich können bei Schmerzen keine nachteiligen Effekte auf das Geburts- Paracetamol und bei nicht stillenden Müt- gewicht, Gestationsalter oder (Geburts-) tern nach der Geburt nichtsteroidale Anti- Komplikationen hat [3]. Topische Gluko- rheumatika verabreicht werden [2]. kortikoide sollen allerdings wegen der Ge- fahr einer Atrophie der Peranalhaut nur Zusätzlich sollte ein konservativer Thera- sehr kurzfristig verabreicht werden [1]. pieansatz mittels Daflon® 500-mg-Tabletten (bestehend aus 450 mg Diosmin und 50 mg Nur bei Versagen der konservativen The- Flavonoiden) angestrebt werden, für dessen rapie, massiven Beschwerden oder throm- Verabreichung eine gute Datenlage exis- bosierten Hämorrhoidalknoten nach frus- a b 2. IV°-Hämorrhoiden nach der Behandlung mit der HAL/RAR-Methode 17
32. Jahrgang, 1/2014 4. Staroselsky A, Nava-Ocampo AA, Vohra S, et al. traner vorangegangener Therapie mit Di- Hemorrhoids in pregnancy. Can Fam Physician osmin-Tabletten soll eine chirurgische Sa- 2008; 54: 189–90. nierung in Erwägung gezogen werden. 5. Kukla L, Bouchalova M, Shkiriak-Nyzhnyk Z, et Während bei den Verfahren wie der Metho- al. Chronic morbidity in women, namely in preg- de nach Milligan Morgan oder Parks (aus- nancy. (Comparative study between West, Central schließlich für III°- und IV°-Hämorrhoiden and East European centres). Lik Sprava 2008; (1– 2): 43–60. geeignet) das überschüssige Hämorrhoidal- 6. Gaj F, Trecca A, Crispino P. Haemorrhoid disease gewebe reseziert wird, basiert die HAL/RAR- during pregnancy: focus on delivery unit. Clin Ter Methode auf dem Prinzip der Hämorrhoidal- 2007; 158: 285–9. arterienunterbindung und Rückverlage- 7. Vazquez JC. Constipation, haemorrhoids, and rung der nach außen gefallenen Hämor- heartburn in pregnancy. Clin Evid (Online) 2010; rhoidalknoten (postoperatives Ergebnis: 2010. pii: 1411. Abb. 2). Es soll noch einmal erwähnt wer- 8. Klemetti R, Kurinczuk JJ, Redshaw M. Older den, dass nur sehr selten eine Hämorrhoi- women‘s pregnancy related symptoms, health and denoperation als Notfall durchgeführt wer- use of antenatal services. Eur J Obstet Gynecol Re- prod Biol 2011; 154: 157–62. den muss [1]. 9. Hämorrhoiden: Erfolg durch orale Medikation. http://www.medizin.at/news/medartikel.asp?id=3070 [Zugriff: Dezember 2013]. 10. Vohra S, Akoury H, Bernstein P, et al. The ef- fectiveness of Proctofoam-HC for treatment of he- LITERATUR: morrhoids in late pregnancy. J Obstet Gynaecol Can 1. Aigner F, Conrad F, Haunold I, et al.; Konsensus- 2009; 31: 654–9. gruppe der Arbeitsgemeinschaft für Coloproktologie (ACP) der Österreichischen Gesellschaft für Chirur- gie, Fortelny R, Fritsch H, Glöckler M, et al. Con- sensus statement haemorrhoidal disease. Wien Klin Korrespondenzadresse: Wochenschr 2012; 124: 207–19. Dr. Regina Promberger-Ott 2. Abramowitz L, Benabderrhamane D, Philip J, et Abteilung für Allgemeinchirurgie al. Haemorrhoidal disease in pregnancy. Presse Med Universitätsklinik für Chirurgie 2011; 40: 955–9. Medizinische Universität Wien 3. Ebrahimi N, Vohra S, Gedeon C, et al. The fetal safety of hydrocortisone-pramoxine (Proctofoam- A–1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20 HC) for the treatment of hemorrhoids in late preg- E-Mail: nancy. J Obstet Gynaecol Can 2011; 33: 153–8. regina.promberger@meduniwien.ac.at 18
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