Monatsschlussandacht im Juni 2020 zum Tag der Apostel Petrus und Paulus
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Monatsschlussandacht im Juni 2020 Votum zum Tag der Apostel Petrus und Paulus Im Namen Gottes, der uns begegnet Frank Thomaschewski als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Tagesspruch aus Apostelgeschichte 4 Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Aus Psalm 22 (Basisbibel) Ich will meinen Schwestern und Brüdern von deinem Namen erzählen. Im Kreis der Gemeinde will ich dich loben. Die ihr den HERRN verehrt, lobt ihn mit mir! All ihr Nachkommen Jakobs, gebt ihm die Ehre! Denn das Elend, das mich Armen bedrückt, hat er nicht übersehen und nicht missachtet. Sein Angesicht hat er nicht vor mir verborgen. Er hat mich gehört, als ich um Hilfe schrie. »Arme sollen essen und satt werden. Die den HerrERRN suchen, sollen ihn loben.« Bekommt also neuen Lebensmut, für immer! Alle Länder der Erde sollen daran denken und zu dem HERRN umkehren!
Die ganze Gemeinschaft der Völker Da sagte Jesus zu ihnen: soll vor ihm auf die Knie fallen! »Und für wen haltet ihr mich?« Ehre sei dem Vater und dem Sohn Simon Petrus antwortete ihm: und dem Heiligen Geist. »Du bist der Christus, Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit der Sohn des lebendigen Gottes!« und in Ewigkeit. Amen. Jesus sagte zu ihm: »Glückselig bist du, Simon, Sohn des Johannes! Gebet des Tages Diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst – Herr Jesus Christus, sondern von meinem Vater im Himmel. du hast Frauen und Männer berufen, Und ich sage dir: dass sie deine Auferstehung bezeugen: Du bist Petrus. Wecke durch ihr Zeugnis Und auf diesen Fels auch in unserer Zeit Glauben, werde ich meine Gemeinde bauen. und sammle alle Glaubenden Noch nicht einmal die Macht des Todes in deiner heiligen Kirche, wird ihr etwas anhaben können. wo sie dich mit dem Schöpfer und dem Heiligen Ich werde dir die Schlüssel zum Himmelreich geben: Geist preisen alle Zeit und in Ewigkeit. Amen Was du auf der Erde für gültig erklärst, wird auch im Himmel gelten. Evangelium bei Matthäus im 16. Kapitel (Basisbibel) Was du nicht für gültig erklärst, Jesus kam in die Gegend von Cäsarea Philippi. wird auch im Himmel nicht gelten.« Er fragte seine Jünger: »Für wen halten die Leute eigentlich Ansprache den Menschensohn?« Seit fast genau neun Jahren befinden sich in der Kir- Sie antworteten: che St. Peter zu Syburg zwei Bronzeplastiken des »Manche halten dich für Johannes den Täufer, Sendenhorster Künstlers Bernhard Kleinhans. Auf andere für Elija, der dazugehörigen Bronzeplakette können wir lesen: und wieder andere für Jeremia „Papst Petrus I. mit seiner Frau“. Das hat schon viel- oder einen der Propheten.« fach zu Erstaunen geführt. Papst Petrus?
Verheiratet? Nach römisch-katholischer Tradition werden. Darum kann auch hinter den fiktiven Grü- war der biblische Petrus der erste Bischof der Ge- ßen des Petrus am Ende auch historische Wahrheit meinde in Rom. Und die Bibel weist darauf hin: Er stecken. Da heißt es am Ende des Briefs: war verheiratet. 1. Petrus 5, 13: Matthäus 8, 14+15: Es grüßt euch die in Babylon Miterwählte und unser Und Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass Sohn Markus. dessen Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Babylon war der Deckname für das feindliche Rom, Fieber. Da ergriff er ihre Hand und das Fieber ver- die Stadt des feindlichen Kaisers. ließ sie. Und sie stand auf und diente ihm. Das alles führt zu einem anderen Blick auf den Wenn Petrus also eine Schwiegermutter hatte, so Apostelfürsten. Da gab es also eine Frau an seiner muss er selbstverständlich auch eine Frau gehabt ha- Seite. Wie wird sie das alles erlebt haben? Ich kann ben. Und mit dieser Frau war er später als Apostel nur spekulieren. Und ich spekuliere aufgrund der unterwegs. Das entnehmen wir der Bemerkung des Tatsache, dass es diese Ehefrau gegeben hat, und Paulus im 9. Kapitel des ersten Korintherbriefs: lasse mich inspirieren von der Darstellung durch 1. Korinther 9, 5: Bernhard Kleinhans: Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Da ist der stolz repräsentierende Petrus mit Papst- Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel krone und Schlüssel – die Rechte huldvoll erhoben – und die Brüder des Herrn und Kephas? zwischen Gruß und Segen. Und dann die Frau: ju- Kephas ist nichts anderes als die hebräische Form gendlich – keck – den Kopf etwas schief gelegt – des Namens Petrus, Fels. freundliche Züge – neugierig – nicht ganz so reprä- Ein etwas randständiger Beleg für die Tatsache, dass sentativ – der Schleier etwas schief – das Gewand Petrus mit seiner Frau im Apostelamt bis zuletzt in ausladend gebauscht, als wäre sie eben erst dazuge- Rom unterwegs war, findet sich im 1. Petrusbrief. Er kommen und hätte sich neben ihren Mann gesetzt. ist zwar nach landläufiger, wissenschaftlicher Mei- Wie wird sie das alles erlebt haben? Als das ruhige, nung nicht von Petrus verfasst, beruft sich aber auf gewohnte Leben sich plötzlich änderte – als der seine Autorität und möchte für original gehalten Verdiener plötzlich nicht mehr da war…
Denn Matthäus berichtet die Begegnung des Petrus Simon in der Sache Jesu unterwegs zu sein – bis hin mit Jesus und den Aufbruch so: nach Rom – bis hin zum Ende… Matthäus 4, 18-20: Wie hat sie das alles erlebt? Die Nachricht vom Tod Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, Jesu. Das Bangen um den Ehemann. Vielleicht war sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird, da Hoffnung auf ein wiederhergestelltes „normales“ und Andreas, seinen Bruder; die warfen ihre Netze Leben. Aber dann kam das ganz und gar neue Le- ins Meer; denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ben auf Reisen – in Unsicherheit – in Gefahr. Sie ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschen- hat es offensichtlich auf sich genommen – als „Frau fi-schern machen! Sogleich verließen sie ihre Netze an seiner Seite“ – als „Miterwählte“? – vielleicht so und folgten ihm nach. wie Bernhard Kleinhans es dargestellt hat: „Petrus Petrus und sein Bruder Andreas verließen ihre repräsentierte – und sie hielt ihn bei Laune…“ Netze. Sie verließen aber nicht nur ihr Arbeitsgerät. Wie gesagt: Alles Spekulation! Was würden Sie spe- Auch ihr „soziales Netz“ haben sie verlassen. Da kulieren? Für mich ist es jedenfalls immer spannend, waren Frauen – dann wohl auch Kinder. Immerhin über „die Frau an seiner Seite“ nachzudenken. Eine war noch die Großmutter der Kinder, die Mutter der namenlose Frau aus Galiläa, um die sich die bibli- Brüder da. Sie konnte mithelfen. Aber die Verdiener schen Erzähler nicht weiter gekümmert haben, die waren nicht mehr da. Wie kamen die Frauen mit ih- aber – wie viele Frauen im Hintergrund – eine wich- ren Familien zurecht? tige Rolle spielte. Wie wird sie Jesus erlebt haben? Konnte sie nach- Fürbittengebet vollziehen, dass ihr Ehemann Simon und ihr Schwa- ger Andreas seinem Charisma erlagen? Erlag sie Gott, unser Vater und unsere Mutter, ihm selbst? Fast glaube ich das – sie hat seine weil wir – nicht zuletzt durch die Lebensgeschichte „Heil“-Kraft erlebt, als die Schwiegermutter er- des Apostels Petrus und seiner Frau, spüren, krankte. Da ging etwas von ihm aus, das „heil“ wie sehr dir am Gelingen menschlichen Lebens machte – fröhlich, zuversichtlich, trotz allem… Und gelegen ist, möchten wir dich bitten: schließlich hat sie es später auf sich genommen, mit Für alle, die sich in Sackgassen des Lebens verirrt haben oder in Vorurteilen und Ideologien gefangen
sind: Befreie sie dazu, in der Begegnung mit dir – Vaterunser wie Petrus und seine Frau – Vater unser im Himmel. einen neuen Weg zu gehen. Geheiligt werde dein Name. Für alle, die in unserer Kirche besondere Verantwor- Dein Reich komme. tung tragen, sei es an vorderster Front oder im Hin- Dein Wille geschehe, tergrund: Gib ihnen die Kraft, tragfähiges Funda- wie im Himmel, so auf Erden. ment zu sein und schenke ihnen die Fähigkeit, in Unser tägliches Brot gib uns heute. Wort und Tat deine Liebe und Freiheit zu bezeugen. Und vergib uns unsere Schuld, Für alle, die – von dir in Dienst genommen – wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. an ihren eigenen Schwächen leiden oder daran, Und führe uns nicht in Versuchung, dass ihr Einsatz nicht so viel zu bewegen scheint, sondern erlöse uns von dem Bösen. wie sie sich wünschen würden: Schenke ihnen die nötige Geduld mit sich und anderen und unerschüt- Denn dein ist das Reich terliches Vertrauen in dein Wirken. und die Kraft und die Herrlichkeit Für uns alle, die du dazu berufen hast, deine Bot- in Ewigkeit. Amen. schaft zu verkünden und deine Kirche mitzugestal- Segen ten: Schenke uns den nötigen Mut und die nötige Gott segne uns und behüte uns. Sensibilität, unaufdringlich und glaubwürdig deine Gegenwart zu bezeugen. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. In allen Höhen und Tiefen unseres Lebens und in al- Gott erhebe dein Angesicht auf uns len unseren Aufgaben vertrauen wir auf die Zusage und gebe uns Frieden. deines Sohnes, bei uns zu sein bis ans Ende der Amen. Welt.
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