Handbuch über diskriminierende Praktiken im Weltfussballl - Ausgabe Juni 2018 - Fare network
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www.farenet.org Inhalt Über Fare Über Fare 3 Das Fare-Netzwerk ist eine Dachorganisation mit 124 Mitgliedern aus 39 Ländern. Die Mitglieder umfassen Nichtregierungsorganisationen, Organisationen ethnischer Minderheiten, Fan-, LGBT+- und andere Einführung 4 Gruppen. Im Zentrum der Arbeit von Fare steht die Bekämpfung von Diskriminierung im Fussball. Dazu zählen Rassismus, rechtsextremer Häufigste diskriminierende Ausdrücke und Gesten 8 Nationalismus, Sexismus, Trans- und Homophobie sowie Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Zudem führt Fare Kampagnen zur sozialen Inklusion über den Fussball. Fussballkonföderationen 10 Zur Förderung der Integration marginalisierter und entrechteter Gruppen bindet Fare politische Entscheidungsträger, Dachverbände und die breitere Öffentlichkeit in den Prozess ein. asiatische Fussballkonföderation 10 Die alljährlichen „Football People“-Aktionswochen gehören mit über 2000 Aktivitäten in mehr als 60 europäischen und anderen Ländern zu den grössten sozialen Kampagnen im Sport. ozeanische Fussballkonföderation 14 Seit 2013 setzt Fare zur Bekämpfung von Diskriminierung und Rechtsextremismus in Fussballstadien sowie zu Bildungs- und Aufklärungszwecken ein Beobachtungssystem bei Spielen in Europa afrikanische Fussballkonföderation 15 ein. Für die Qualifikationsspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ wurde ein ähnliches System eingeführt. Fare setzt sich bei Grossveranstaltungen im Fussball für Vielfalt ein, Konföderation von Nord-, u. a. bei der UEFA EURO 2004, der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mittelamerika und der Karibik 18 2006™, der UEFA EURO 2008/2012/2016, dem FIFA Konföderationen- Pokal 2017 und der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™. www.farenet.org südamerikanische Fussballkonföderation 24 Union der europäischen Fussballverbände 33 Fare network Postfach 72058 London EC1P 1UH England 2. Ausgabe, Juni 2018 2 3
www.farenet.org Handbuch über diskriminierende Praktiken im Weltfussball Einführung Fussball wird rund um die Welt von Millionen von Menschen gespielt Zu erwähnen ist insbesondere Art. 4 der FIFA-Statuten (Nicht- und vereint Menschen aller Nationen und Schichten. Gleichzeitig Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann und Kampf gegen werden Spieler, Offizielle und Fans in Fussballstadien regelmässig Rassismus): mit diskriminierenden Anfeindungen konfrontiert, die andere Menschen – ob Angehörige einer ethnischen Minderheit, Frauen, „Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender/Transsexuelle Personengruppen aufgrund von Hautfarbe, ethnischer, nationaler (LGBT+) oder Menschen mit Behinderungen – aufgrund echter oder oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Sprache, Religion, eingebildeter Unterschiede ausgrenzen oder erniedrigen wollen. politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung oder aus einem anderen Die internationalen Menschenrechte verbieten jegliche Form Grund ist unter Androhung der Suspendierung und des Ausschlusses von Diskriminierung. Jeder Mensch hat Anspruch auf alle verboten.“ Menschenrechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Hautfarbe, Ethnie, nationaler oder sozialer Diskriminierung geht über Beleidigungen hinaus. Im Fussball Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Sprache, Religion, politischer werden Menschen auf die gleiche Art und Weise diskriminiert, wie und sonstiger Überzeugung, Eigentum, Geburt oder anderem Status, sie gefährdete Gruppen auch sonst in der Gesellschaft erleben. sexueller Orientierung oder sonstigen Umständen. Die Missstände, die in diesem Handbuch aufgegriffen werden, sind Teil eines sozialen Problems, das auch den Fussball betrifft In Fussballstadien auf der ganzen Welt werden ethnische und den Fussball als Plattform nutzt. Als einzigartige und überaus Minderheiten und oftmals insbesondere Menschen afrikanischer beliebte gesellschaftliche Tätigkeit hat der Fussball die Pflicht, Herkunft Ziel von Rassismus. Trotz der zunehmenden seine Spieler, Zuschauer, Anhänger und alle anderen Beteiligten Sensibilisierung bleibt Rassismus eine der häufigsten Formen von vor Diskriminierung zu schützen. Dies erfordert bisweilen höhere Diskriminierung im Fussball. Dieses Handbuch enthält Beispiele aus Standards als in der breiten Gesellschaft. Im Fussball mit seinem allen Konföderationen und dient deshalb als weltweite Referenz. Millionenpublikum werden Verhaltensweisen in Stadien mit grosser Wahrscheinlichkeit von vielen Menschen gesehen und entsprechend In den letzten Jahren haben überall politische Bewegungen häufig nachgeahmt. Vom Fussball wird deshalb eine Vorbildfunktion Antisemitismus sowie Islamophobie und die Diskriminierung von erwartet. Zuwanderern geschürt, wie sie oft von organisierten rechtsextremen Gruppierungen oder Rechtspopulisten propagiert werden. Allerdings stammt nicht jeder politische Diskurs, der Rassismus befürwortet oder fördert, von einer politischen Gruppierung. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kann weltweit beobachtet werden und ist vielerorts noch immer in der nationalen Gesetzgebung verankert. Sexismus und Frauenfeindlichkeit sind in vielen Ländern verbreitet, auch in Fussballstadien. Neben Belästigungen auf den Tribünen kämpfen Frauen mit institutionellen Barrieren, die ihnen das Fussballspiel oder einen Spielbesuch verunmöglichen. Die FIFA hat klare Vorschriften erlassen, um Fans und Spieler vor allen Formen von Diskriminierung zu schützen und mit rechtlichen Schritten gegen diskriminierendes Verhalten vorgehen zu können. 4 5
www.farenet.org Inhalt Definitionen Dieses Handbuch beschreibt diskriminierende Praktiken, die in In diesem Dokument werden folgende Begriffe verwendet: Fussballstadien rund um die Welt verbreitet sind, und hilft Fans, Antisemitismus: „Wahrnehmung von Personen oder der jüdischen Verbänden und anderen Fussballakteuren, Diskriminierung zu Gemeinschaft, die sich in Form von Hass gegenüber Juden erkennen, zu unterbinden und wirksam zu bekämpfen. Zudem will manifestieren kann. Verbale und physische Ausprägungen von es das Bewusstsein der Fans schärfen, damit sie beabsichtigte Antisemitismus richten sich gegen Juden oder Nicht-Juden und/ oder unbeabsichtigte diskriminierende Verhaltensweisen erkennen, oder deren Eigentum, Institutionen der jüdischen Gemeinschaft nachvollziehen und vermeiden können. und religiöse Einrichtungen“ (Agentur der Europäischen Union für Die Aufzählung ist keinesfalls vollständig. Aufgeführt sind lediglich die Grundrechte, 2005. Weltweit anerkannte Definition, die auch vom häufigsten diskriminierenden Praktiken. Wie überall in der Gesellschaft US-Aussenministerium und der Internationalen Allianz für Holocaust- erscheint Diskriminierung in verschiedensten Formen – insbesondere Gedenken (IHRA) übernommen wurde). auf Transparenten, in Gesängen, als Symbole oder als Geheimcodes. Homophobie: „auf Vorurteilen basierende, irrationale Furcht vor und Die hierin erwähnten Symbole und Codes ziehen nicht automatisch ein Abneigung gegen Homosexualität und Schwule, Lesben, Bisexuelle Disziplinarverfahren nach sich, da jeder Vorfall unter Berücksichtigung und Transsexuelle (LGBT+), ähnlich wie Rassismus, Xenophobie, der konkreten Umstände stets einzeln zu prüfen ist. Antisemitismus oder Sexismus“ (vgl. Entschliessung des Europäischen Dieses Handbuch wurde in Rücksprache mit vielen Experten Parlaments zur Homophobie in Europa, 2006). sowie auf der Grundlage der Erfahrungen mit dem Fare/FIFA- Islamophobie: „bezeichnet Vorurteile und Hass gegenüber sowie Beobachtungssystem für Antidiskriminierung bei der Vorrunde Angst vor dem Islam und den Anhängern dieser Religion“ (Europäische der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ sowie der Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI), Allgemeine Erkenntnisse aus früheren Einsätzen von Fare-Beobachtern bei UEFA- Politische Empfehlung Nr. 15, 2015). Wettbewerben erstellt. Im Einsatz stehen jeweils eigens von Fare geschulte Experten, die diskriminierende Vorfälle bei internationalen Rassismus: „jede auf der Rasse, der Hautfarbe, der Abstammung, Fussballspielen protokollieren und melden. Das Handbuch wurde der nationalen Ursprung oder dem Volkstum beruhende im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ Unterscheidung, Ausschliessung, Beschränkung oder Bevorzugung, überarbeitet. die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen, Geniessen oder Ausüben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird“(vgl. Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, UNHCHR, 1965). Sexismus: „jede mit dem Geschlecht begründete Unterscheidung, Ausschliessung oder Beschränkung, die zur Folge oder zum Ziel hat, dass die auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau gegründete Anerkennung, Inanspruchnahme oder Ausübung der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch die Frau – ungeachtet ihres Familienstands – im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, staatsbürgerlichen oder jedem sonstigen Bereich beeinträchtigt oder vereitelt wird“ (UNO-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, 1981). Xenophobie: „Ansichten, Vorurteile und Verhaltensweisen, die Personen aufgrund deren Wahrnehmung als Aussenseiter oder Aussenstehende in der Gemeinschaft, Gesellschaft oder Nation ausgrenzen und vielfach verunglimpfen“ (NGO-Forum zur Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz, 2001). 6 7
www.farenet.org Häufigste diskriminierende Ausdrücke und Gesten In den Stadien rund um die Welt sind in wiederkehrender Form Gorilla/Affe verschiedenste diskriminierende Ausdrücke und Gesten zu Die Bezeichnung eines Spielers oder Fans aufgrund dessen Hautfarbe beobachten. Die meisten richten sich gegen ethnische Minderheiten, als Gorilla oder Affe ähnelt dem oben beschriebenen Verhalten die LGBT+-Gemeinschaft und Frauen: (Affengeräusche und/oder -gesten). Affengeräusche und/oder -gesten N-Wort Mit rassistischen Affengeräuschen oder -gesten soll im Fussball der Rassistische Beleidigung in englischsprachigen Ländern, die Adressat entwürdigt und erniedrigt werden. Begleitet werden diese Menschen dunkler Hautfarbe verunglimpft. oft von Aktionen, bei denen Fans Spielern aufgrund ihrer Hautfarbe „Poofter“ („Schwuchtel“) Bananen zeigen, zuwerfen oder anbieten. Beleidigender Ausdruck gegenüber Homosexuellen oder nicht „Blackfacing“ genderkonformen Männern vor allem in Australien, Neuseeland und Beim „Blackfacing“ werden Gesicht und/oder Körper schwarz bemalt. Grossbritannien. Oft wird dies als lustige, harmlose Art der Karikatur von Menschen „Faggot (fag)“ („Tunte“) dunkler Hautfarbe angesehen. Im 19. und 20. Jahrhundert war diese Beleidigender Ausdruck gegenüber Homosexuellen oder nicht Art der Maskerade in Theateraufführungen in den USA und anderen genderkonformen Männern vor allem in Nordamerika und anderen Ländern weit verbreitet. englischsprachigen Ländern „Blackfacing“ mag zwar harmlos erscheinen, verbreitet und verstärkt „Dyke“ jedoch rassistische Stereotypen und Verallgemeinerungen über Umgangssprachliche Bezeichnung für Lesben, die Spielerinnen und Menschen dunkler Hautfarbe. Unabhängig vom Beweggrund gilt weibliche Fussballfans klar diskriminiert. Die Bezeichnung wird von „Blackfacing“ oft als rassistisch verpönt. einigen Lesben auch zum Ausdruck von Durchsetzungsvermögen und Ähnliche Verhaltensweisen, bei denen andere ethnische, nationale Stärke oder einfach als neutrale Bezeichnung für Lesben verwendet. oder sonstige Identitäten in „traditionellen“ Kostümen nachgeahmt „Zigeuner“ bzw. „Gypsy“ werden, oder bestimmte, dieser Gruppe zugeschriebene Das Wort „Zigeuner“ hat oft eine negative Konnotation. Im Fussball Eigenschaften überspitzt dargestellt werden, können zumindest als werden dem Adressaten damit negative Eigenschaften zugeschrieben, Verbreitung xenophober Stereotypen betrachtet werden und sollten die mit rassistischen Vorurteilen gegenüber Roma verbunden sind. vermieden werden. 8 9
www.farenet.org Konföderationen Länderspezifische diskriminierende Verhaltensweisen The Asian Football Confederation (AFC) Australien Die häufigsten diskriminierenden Ausdrücke in Australien sind „Gorilla“/„monkey“ (Affe), „Poofter“, „Faggot“/„fag“, „Dyke“ (siehe „Häufigste diskriminierende Ausdrücke und Die asiatische Fussballkonföderation (AFC) erstreckt sich über Gesten“ auf Seite Page 8) viele verschiedene Regionen, die alle sehr unterschiedliche Fankulturen hervorbringen. Zu den im asiatischen Fussball „Gypsy“ (Zigeuner) verbreiteten diskriminierenden Verhaltensweisen zählen verbale, auf Hautfarbe basierende Beleidigungen von Spielern und Fans, Diskriminierungen ethnischer Minderheiten sowie xeno- und Die Bezeichnung „Gypsy“ wird als Beleidigung homophobe Diskriminierungen. In ganz Asien ist rund um Spiele weniger häufig benutzt, auch wenn es Fälle sowohl in den Stadien als auch in den sozialen Medien Diskriminierung gegeben hat, in denen Spieler ihre Gegner zu beobachten. während eines Spiels so beleidigt haben. In Ostasien zeigen sich während Fussballspielen vielfach politische Spannungen zwischen Japan, Korea und China (aufgrund des Zweiten Weltkriegs) und Geschichtsverklärung. Bilder oralen/analen In Australien, das ebenfalls zur AFC gehört, kommt es sowohl auf Geschlechtsverkehrs Amateur- als auch auf Profistufe zu homophoben Vorfällen. Im Nahen Osten zeigt sich rassistische Diskriminierung gegenüber Transparente mit Darstellungen oralen/ Spielern, die in abwertender Weise auf ihre Hautfarbe reduziert analen Geschlechtsverkehrs, die gegen das werden. Zudem sind Männer und Frauen bei Weitem nicht gegnerische Team gerichtet sind, gelten als gleichgestellt. Dies zeigt sich etwa daran, dass der Besuch von homophob. Fussballspielen Frauen im Iran de facto verboten ist. Sowohl in Saudiarabien als auch im Iran wurden Frauen festgenommen, weil sie versucht hatten, Fussballspiele zu besuchen. Die politischen Spannungen zwischen Saudiarabien und dem Iran belasten auch die Beziehungen zwischen anderen Ländern der Region und zeigen sich auch im Fussball. Rassistische Diskriminierung von Spielern und Fans, die auf deren indigenen Herkunft oder Hautfarbe basieren, oder Diskriminierungen ethnischer Minderheiten manifestieren sich in der AFC-Region in verschiedenen Formen, angefangen bei der Bezeichnung [N-Wort] bis zur Anspielung auf Affen. 10 11
www.farenet.org Iran Khar „Aadam khaar“ „Nur Japaner“ (Esel) (Kannibale) Xenophobes Transparent, das zum Ausdruck In Kombination mit dem Wort „türkisch“ Rassistische Diskriminierung gegenüber bringt, dass Ausländer und andere ethnische gegenüber Azeri-Fans und in Anti-Azeri- Spielern ist im Iran selten, abgesehen von Gruppen nicht willkommen sind. Gesängen verwendet. Beispiel eines solchen einem Fall, als ein Trainer einen Spieler Sprechchors: des gegnerischen Teams wegen dessen Hautfarbe „Aadam khaar“ (Kannibale) nannte, „türkischer Esel“ um ihn als primitiv zu verunglimpfen. „Verpiss dich, Esel!“ „Von den Eseln ist nichts zu hören!“ „Die türkischen Esel sind still!“ Republik Korea Japan „Jjanggae“ 짱깨 „Kkam-dung-ee“ 깜둥이 („Schlitzauge“) (Variaton des N-Worts) Flagge der aufgehenden Sonne (旭日旗 Kyokujitsu-ki) Rassistische Beleidigung von Chinesen oder Schreibt sich auch „ggam-dung-i“ und ist Menschen chinesischer Herkunft. wie [N-Wort] eine ethnische/rassistische Die verschiedenen Varianten der bis 1945 Beleidigung, die auf der Hautfarbe basiert. von der kaiserlichen japanischen Marine und Armee verwendeten Flagge gilt als Symbol des japanischen Militarismus und Kolonialismus vor und während des Zweiten Weltkriegs und Saudiarabien ist insbesondere gegenüber Fans aus der Republik Korea, der DVR Korea, der VR China und Thailand sowie Fans aus anderen Ländern In Saudiarabien manifestiert sich dieser Region, die vom Zweiten Weltkrieg rassistische Diskriminierung in der Form von betroffen waren, diskriminierend. Beschimpfungen. Die Flagge wird heute oft als Symbol der Marine der japanischen “Takrooni” „Ya abd“ Selbstverteidigungsstreitkräfte oder für kommerzielle Werbung verwendet. Ungeachtet (Variation des N-Worts) („Du bist ein Sklave“) dessen wird sie von den Ländern, die während des Zweiten Weltkriegs von den japanischen Streitkräften angegriffen worden waren, immer Rassistische Beleidigung von Spielern wegen Häufige Beleidigung gegenüber saudischen noch als diskriminierendes Symbol betrachtet. deren Hautfarbe. Spielern afrikanischer Herkunft. . 12 13
www.farenet.org Konföderationen Konföderationen Ozeanische Afrikanische Fussballkonföderation (OFC) Fussballkonföderation (CAF) Diskriminierende Vorfälle gibt es im ozeanischen Fussball Diskriminierende Verhaltensweisen manifestieren sind in Afrika in hauptsächlich auf Amateurstufe. In anderen Sportarten wie Rugby sind verschiedenen Formen. Häufig sind homophobe Beleidigungen. Bei solche auch auf Profistufe zu verzeichnen. Fussballspielen werden auch Nordafrikaner und Subsahara-Afrikaner diskriminiert. In ganz Afrika gibt es eine Vielzahl von Vertriebenen, was Rassistische Diskriminierung von Spielern und Fans, die auf deren in den letzten Jahren in einigen Fällen zu Spannungen zwischen der indigener Herkunft oder Hautfarbe basieren, oder von Minderheiten lokalen Bevölkerung und den Einwanderern und vor allem in Südafrika manifestieren sich in verschiedenen Formen, angefangen bei der zu gewaltsamen Übergriffen auf Minderheiten geführt hat. Bezeichnung als [N-Wort] bis zur Anspielung auf Affen. Homophobe Beleidigungen zielen im afrikanischen Fussball Homophobe Beleidigungen erfolgen zumeist verbal, indem vor allem auf die LGBT+-Gemeinschaft, indem deren schlechte gegnerische Spieler oder Fans als Schwuchteln bezeichnet werden. Leistung oder die schwachen Ergebnisse ihrer Teams direkt auf ihre Homosexualität zurückgeführt werden. Afrika hat die höchste Zahl an Ländern, in denen LGBT+-Angehörige kaum Rechte haben und/oder Länderspezifische diskriminierende Homosexualität verboten ist. 1 Homophobe Diskriminierung geschieht häufig online oder in Interviews in herkömmlichen Medien. Verhaltensweisen Auf dem ganzen Kontinent haben Spielerinnen und weibliche Fans einen schweren Stand. Registriert wurden verbale Beschimpfungen von Schiedsrichterinnen und physische Belästigungen von weiblichen Neuseeland Fans. In Nordafrika manifestiert sich rassistische Diskriminierung, indem Spieler, Fans oder Schiedsrichter auf der Basis der ihnen zugeschriebenen Hautfarbe als minderwertig qualifiziert werden. Fans und Spieler bezeichnen Spieler, Fans und Schiedsrichter etwa „Faggot“ als Affen oder Sklaven. Fans spielen auch auf die wirtschaftliche Stellung, das Aussehen oder die Lebensbedingungen anderer ethnischer Gruppen an, um ((siehe „Häufigste diskriminierende Ausdrücke negative Vorurteile zu schüren. Spielern aus bestimmten Ländern wird und Gesten“ auf Seite 8) aufgrund xenophober Vorurteile HIV/Aids angedichtet, und von ihnen Homophobe Beleidigungen erfolgen in wird aufgrund ihrer Hautfarbe behauptet, sie würden stinken. In den Neuseeland im Allgemeinen auf Amateurstufe Stadien manifestiert sich Diskriminierung am häufigsten in Form von in Form von verbalen Beschimpfungen von Beschimpfungen. Spielern. 1 Internationaler Lesben-, Schwulen-, Bi-, Trans- und Intersexverband (ILGA): Carroll A., staatlich finanzierte Homophobie 2016: internationale Studie zur Gesetzgebung zu sexueller Orientierung: Kriminalisierung, Schutz und Anerkennung (Genf; ILGA, Mai 2016). 14 15
www.farenet.org Länderspezifische diskriminierende Verhaltensweisen Ägypten Marokko In Ägypten geschieht Diskriminierung am Die am häufigsten verzeichnete Form häufigsten in Form der Beschimpfung von der Diskriminierung in Marokko ist die Spielern dunkler Hautfarbe. Beschimpfung von Spielern dunkler Hautfarbe. „Zengy“ „Ya abd“ („Du bist ein Sklave“) „Wa lkanibales“ „El kuard“ (Variation des N-Worts) (Kannibale) (Affe) Rassistische Beschimpfung von Personen Herabsetzung von Personen wegen deren wegen deren Hautfarbe.. Hautfarbe. Diskriminierung, die Menschen aufgrund ihrer Rassistische Beleidigung von Spielern wegen dunklen Hautfarbe als primitiv bezeichnet. deren Hautfarbe. „Kos omk“ („Deine Mutter ist eine Hure“) Tunesien Frauenfeindlicher Ausdruck.. Die Beschimpfung von Spielern dunkler Hautfarbe ist die häufigste Form der Diskriminierung in Tunesien. „Ya kahlouch“ Malawi (Variation des N-Worts) Rassistische Beschimpfung von Personen wegen deren Hautfarbe. „Hule“ (Hure) Wort der Sprache Chichewa, mit dem Fans insbesondere Schiedsrichterinnen beleidigen. 16 17
www.farenet.org Konföderationen Konföderation von Nord-, Mittelamerika und der Karibik (CONCACAF) Diskriminierung manifestiert sich in den spanisch- und Homophobie Rassismus englischsprachigen Ländern der Region sehr unterschiedlich. Das gesellschaftliche Verhalten in den spanischsprachigen Ländern ist vielfach von der dortigen Machokultur geprägt. Auch wenn Spieler und Fans des gegnerischen Teams In spanischsprachigen Ländern zeigt sich diskriminierendes Verhalten, das mit dieser Kultur zusammenhängt, sowie Schiedsrichter werden häufig als Rassismus in Form von Bezeichnungen wie bisweilen unbeabsichtigt oder unbewusst erfolgt, verstärkt es „puto“, „culero“ oder „cueco“ (Schwuchtel/ „mono“, „simio“ oder „gorilla“ (Affe/Gorilla) geschlechtsspezifische Stereotypen und traditionelle Normen. Tunte) bezeichnet. Diese im Fussball oder Affengesten gegenüber Spielern dunkler Eng verbunden mit dieser Kultur ist auch Homophobie, die in den häufigen homophoben Beschimpfungen Hautfarbe. Stadien immer wieder zu verzeichnen ist, insbesondere in Form disqualifizieren heterosexuelle Männer als Auch mit Ausdrücken wie „negro“, „negro diskriminierender Gesänge, Gesten und Transparente. „Schwule“ ohne rechtmässigen Platz im Sport. de mierda“, „mono negro“, „simio de Neben ethnischen Differenzen widerspiegeln sich im Fussball auch die In Stadien zu hören/zu sehen ist auch das mierda“ und „esclavo de mierda“ (N-Wort, unterschwelligen Grenz-probleme der Region sowie Probleme, die mit Wort „marimacha/o“ (abschätziges Wort für „Scheissschwarzer“, „schwarzer Affe“, Zuwanderern assoziiert werden. Lesbe), mit dem Frauen verunglimpft werden, „Scheissaffe“ und „Scheisssklave“) werden deren Aussehen oder Verhalten als einer Frau Spieler dunkler Hautfarbe erniedrigt und So waren in den USA im Amateurfussball und in anderen Sportarten unwürdig erachtet wird. entwürdigt. Ein weiteres Beispiel ist die Gesänge gegen Einwanderer zu hören, mit denen Antipathien Beschimpfung als „negro muerto de hambre“ gegenüber Mexikanern/Latinos zum Ausdruck gebracht wurden. Der In den englischsprachigen Ländern (grob übersetzt: nichtsnütziger [N-Wort]). Profifussball war davon noch nicht betroffen. Ungeachtet dessen sind homophobe Begriffe wie „faggot“ müssen die bestehenden Spannungen genau beobachtet werden, da (Schwuchtel) verbreitet. Bei Spielen in den diese auch bei Fussballwettbewerben auftreten können. USA ist auch die Beschimpfung „puto“ (vom mexikanischen Sprechchor „eeeh puto“ In Mexiko war bei Spielen gegen El Salvador in den Medien und bei (dumme Schwuchtel)) verzeichnet worden. Gesängen ausserhalb der Stadien von „La Bestia“ („Bestie“ oder „Todeszug“) die Rede, was von einer ablehnenden Haltung gegenüber Migranten zeugt. 2 In mehreren Ländern gehören Indigene und Angehörige ethnischer Minderheiten zu den Schwächsten und werden in den Stadien Ziel diskriminierender Anfeindungen. Überall in der CONCACAF sind homophobe Gesänge und Beschimpfungen, Affengeräusche und -gesten sowie andere rassistische und xenophobe Bemerkungen verbreitet. 2 “„La Bestia“ ist ein Güterzug, auf den Einwanderer aus Mittelamerika illegal aufspringen, um in die USA zu gelangen, und dabei ihr Leben riskieren. 18 19
www.farenet.org Länderspezifische diskriminierende Verhaltensweisen Sexismus El Salvador In einigen lateinamerikanischen Ländern wurden in Stadien sexistische Bemerkungen wie „¡Qué tetas!“ („schöne Titten“) oder „¡Qué rico eso mami!“ („echt scharf“) „Culero“ „Joto“ verzeichnet. Extremes sexistisches Verhalten, („Schwuchtel“) („Schwuchtel“) einschliesslich sexueller Belästigung und des Begrapschens von Frauen, sind keine Seltenheit. Homophobe Bezeichnung, die Schwule Mit diesem homophoben mexikanischen beleidigt und auch in Stadien in Honduras Begriff, der Schwule diskriminiert, wird bei Im mexikanischen Frauenfussball wird der verbreitet ist. Spielen gegen Mexiko der Gegner beleidigt. Sprechchor „eeeh puta!“ („dumme Nutte“) Der Begriff wird im Fussball auch in Honduras gegenüber der gegnerischen Torhüterin und in Mexiko verwendet. angestimmt, insbesondere beim Abstoss oder einer Parade. Die Beschimpfung ist vom homophoben „eeeh puto!“ im Männerfussball Honduras abgeleitet. Kommentare, die Frauen herabsetzen, werden im Fussball auch von Männern gegenüber anderen Männern verwendet, z. “Culero” B. „chivo“ (Hahnrei, betrogener Ehemann) („Schwuchtel“) in Costa Rica. Damit wird die Frau eines Spielers als Ehebrecherin bezeichnet. Sexuelle Transparente sind in der Region Homophobe Bezeichnung, die Schwule hingegen kaum verbreitet. In einem Stadion diskriminiert. in Kanada wurde einmal allerdings eine Frau des gegnerischen Teams bei einer Fellatio dargestellt. Xenophobie Zwischenstaatliche Spannungen und Migrationsströme zwischen Ländern der Region haben auch Auswirkungen auf die Fankultur und führen vielfach zu xenophoben Gesten und Bemerkungen gegenüber ausländischen Spielern oder zu Anspielungen auf eine migrationsfeindliche Politik. 20 21
www.farenet.org Mexiko USA „Chango” „Eeeh puto!” „Eeeh puto!“ Migrantenfeindliche (Affe) („Dumme Schwuchtel“) („Dumme Schwuchtel“) Gesänge Rassistischer Begriff im Fussball, mit dem Homophober Sprechchor, der in der Regel Homophobe Beschimpfung des gegnerischen Migrantenfeindliche Gesänge gegen Menschen wegen ihrer Hautfarbe mit beim Abstoss des gegnerischen Torhüters Torhüters beim Abstoss, die von einigen Fans lateinamerikanische Spieler mit Ausdrücken Affen verglichen werden. Ausdrücke wie angestimmt wird. „Puto“ ist die männliche bei Spielen der nationalen Liga in den USA wie „get deported“ („Du gehörst „pinche chango“, „pinche simio de mierda“ Bezeichnung von „puta“, bedeutet wörtlich verwendet wurde. ausgeschafft“) oder Bezügen auf eine und „chango come plátano“ („verdammter übersetzt „männliche Prostituierte“ und migrantenfeindliche Politik wurden auf Affe“, „verdammter Scheissaffe“ und „Friss steht folglich für einen Mann, der anderen Amateurstufe verzeichnet und könnten auch eine Banane, du Affe“) wurden in Stadien Männern gegen Geld sexuelle Handlungen bei Profispielen aufkommen.. verzeichnet. anbietet. Das Wort hat zwar eine allgemeinere heterosexuelle Bedeutung, wird im Fussball aber zur Diskriminierung von Schwulen in Rechtsextreme „Retarded“ beleidigenden und homophoben Gesängen Darstellungen (zurückgeblieben) verwendet. „Eeeh puta!“ Offen rassistische und xenophobe References to disability in chants, such rechtsextreme Darstellungen sind im as the word “retarded”, is discriminatory Fussball in den USA nicht oft anzutreffen, against people with disabilities and has been Ein sexistischer, frauenfeindlicher Sprechchor, aber Berichte weisen auf Demonstrationen recorded in club competitions in the US. der eine Frau als Hure beschimpft und damit der rechtsextremen Gruppierung III% bei ihre sexuelle Integrität in Frage stellt. Topspielen hin. Panama „Cueco“ („Schwuchtel“) Beleidigende und homophobe Bezeichnung für Schwule. 22 23
www.farenet.org Konföderationen Südamerikanische Fussballkonföderation (CONMEBOL) Homophobie Für gegnerische Spieler und Fans sowie für Schiedsrichter werden oft homophobe spanische und portugiesische Begriffe wie „puto“, „maricón“ oder „marica“ bzw. „bicha“ oder „viado/veado“ (Schwuchtel) verwendet. In Südamerika sind ähnliche diskriminierende Praktiken zu beobachten Mit solchen Bezeichnungen werden Schwule wie in den spanischsprachigen Ländern der CONCACAF. Einige verunglimpft. Gesänge sind übertragbar und identisch. In einer der ethnisch vielfältigsten Regionen der Welt sind Xenophobie Rassismus und Rassismus die häufigsten Formen von Diskriminierung. Anfeindungen gegen Einwanderer, Nachbarländer, ethnische Minderheiten und Indigene wurzeln im europäischen Kolonialismus und Ebenfalls verbreitet sind Ausdrücke wie gehören zum Fussball und zur Fankultur. „mono“, „simio“ bzw. „macaco“ und „gorila“ (Affe/Gorilla), Beleidigungen wie „comé In Brasilien waren die Beziehungen zwischen Menschen banana“ („Friss eine Banane“) sowie unterschiedlicher Herkunft lange vom Glauben an eine Affengesten. „Rassendemokratie“ oder eine postrassische Gesellschaft geprägt. Ausgrenzung und Benachteiligung erfolgen zunehmend aufgrund der Mit rassistischen Begriffen und Ausdrücken finanziellen Verhältnisse und der sozialen Herkunft und zeigen sich wie „indio“, „negro gorila“ und „negro de auch im Fussball. mierda“ („Indianer“, „schwarzer Drecksgorilla“ und „Drecksneger“) werden zudem Spieler Auch in Lateinamerika gibt es rechtsextreme Bewegungen, die verschiedener ethnischer Gruppen oder bekannte Symbole europäischer Neonazigruppen verwenden. Nationen beleidigt. Solche Symbole sind zwar eher selten, wurden aber auch schon bei Fussballspielen beobachtet. Trotz der Fortschritte bei der sozialen Gleichstellung von Angehörigen der LGBT+-Gemeinschaft sind Sexismus und homophobe Gesänge im Fussball noch immer ein Problem. Die Gesänge variieren je nach Landessprache (Spanisch oder Portugiesisch). Verbreitet ist Diskriminierung in einigen Ländern auch in den sozialen Medien. 24 25
www.farenet.org Länderspezifische diskriminierende Verhaltensweisen Sexismus/Frauenfeindlichkeit Argentinien Gegner werden mit sexistischen und „Se é bonitinha, que vá posar para a Playboy, frauenfeindlichen Begriffen beleidigt, die die não trabalhar com futebol.“ („Wenn sie schön „Dale primate“ sexuelle Integrität von Müttern beflecken. Gebräuchlich sind Begriffe und Ausdrücke wie ist, sollte sie für den Playboy posieren und („Los, du Primat“) nicht im Fussball tätig sein.“) „puta“ (Hure) oder „hijo de puta“ (Hurensohn). Sportjournalistinnen in der ganzen Region Auch Schiedsrichterinnen und Trainerinnen berichten von anhaltender sexueller „Primat“ wird als rassistischer Begriff sind Ziel sexistischer Bemerkungen, die Belästigung seitens Fussballfans, Kollegen verwendet, mit dem Spieler aufgrund ihrer negative Vorurteile zementieren und Frauen und Vorgesetzten, u. a. durch Küssen und Hautfarbe erniedrigt werden, indem sie mit als lasterhaft, inkompetent und unfähig Betatschen während Live-Übertragungen, Affen verglichen werden. darstellen. beleidigende Nachrichten und sogar Online- Beispiele: Vergewaltigungsdrohungen. Diskriminierende Praktiken gegenüber Brasilianern „La mujer es para la casa, como el perro.“ („Die Frau muss zu Hause bleiben wie der Xenophobie Hund.“) Die Fussballrivalität zwischen Argentinien und „Que en el fútbol no se metan, que vayan Xenophobie erleben Einwanderer aus Brasilien gehört zu den größten im Sport. a vender frutas.“ („Sie sollten nicht über mehreren südamerikanischen Ländern, z. Rassistische Vorfälle werden regelmäßig Fussball reden, sondern Obst verkaufen.“) B. Peruaner, Paraguayer und Bolivianer. beobachtet, wenn argentinische und „Que se dedique a la cocina o costurería.“ Ethnische Merkmale und die Nationalität brasilianische Teams in internationalen („Sie sollten kochen oder nähen.“) sind ebenfalls Gegenstand von Xenophobie Turnieren gegeneinander antreten. in Stadien. Diskriminierende Handlungen, die sich „No te maquilles tanto.“ („Schmink dich nicht gegen brasilianische Fans richten, sind so stark.“) unter anderem: Affengesänge und Gesten, „La mujer ha avanzado y tiene capacidad rassistische Beleidigungen, das Zeigen suficiente, pero ahí a entrar a un camarín von Bananenschalen oder Gesten, die das masculino…no estoy de acuerdo“ („Sie hat Schälen von Bananen imitieren. es weit gebracht und ist fähig, aber dass sie Jüngste Beispiele sind Vorfälle während eine Umkleidekabine der Männer betritt… Spielen der Copa Sudamericana 2017 und damit bin ich nicht einverstanden.“)„Futebol 2018 zwischen Independiente und den feminino é igual gordo comendo salada: não brasilianischen Teams Flamengo, Grêmio de tem graça nenhuma.“ („Der Frauenfussball Porto Alegre und Corinthians sowie Racing ist wie eine fette Person, die Salat isst, und Club gegen Vasco da Gama und Rosário macht keinen Spass.“) Central gegen São Paulo. Bei einem Spiel zwischen Atlético Mineiro und Racing im Jahr 2016 ahmte der Torwarttrainer von Racing das Essen einer Banane in einer rassistischen Geste in Richtung brasilianischer Fans nach. 26 27
www.farenet.org Brasilien Diskriminierende Ausdrücke „Puto“ „Bambi“(Rehkitz) „Bicha“ („Schwuchtel“) gegen Bolivianer und („Los, du Primat“) Paraguayer Der Ausdruck „Bambi“ wird im Fussball als Dies ist ein homophober Begriff, der „Puto“ ist die männliche Bezeichnung von homophobe Beleidigung insbesondere von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität „puta“, bedeutet wörtlich übersetzt „männliche São-Paulo-Fans verwendet. diskriminiert und zur Beschimpfung von Die Diskriminierung von Einwanderern ist eine Prostituierte“ und steht folglich für einen Mann, Schwulen verwendet wird. der häufigsten Formen von Diskriminierung in der Gesellschaft und in Fussballstadien. der anderen Männern gegen Geld sexuelle Opfer sind zumeist Bolivianer und Paraguayer, Handlungen anbietet. Das Wort hat zwar eine “Macaco” (Affe) „Preto“ (Variation des N-Worts) die mit Ausdrücken wie „bolis“ oder allgemeinere heterosexuelle Bedeutung, wird „bolitas“ („kleine Eier“) sowie „paraguas“ im Fussball aber zur Diskriminierung von („Regenschirm“) beleidigt werden. Schwulen in beleidigenden und homophoben Mit diesem rassistisch behafteten Wort Dieses Wort hat eine ähnliche Bedeutung wie Gesängen verwendet. werden Spieler aufgrund ihrer Hautfarbe mit [N-Wort], indem es auf die Hautfarbe anspielt. Bei einem Spiel zwischen Independiente Affen verglichen. Ob es eine rassistische Bedeutung hat, hängt und Boca Juniors warfen argentinische Fans „bolas de fraile“, eine dem Donut ähnliche “A estos putos les tenemos Im Fussball sind noch weitere Ausdrücke mit vom jeweiligen Kontext und von der Art und Weise des Gebrauchs ab. Im Fussball ist es Süssigkeit, und „paraguitas“, Zuckerstangen que ganar” („Wir müssen diese einer ähnlichen rassistischen Konnotation in der Regel diskriminierend, während dies in in Form eines Regenschirms, auf das Huren/Schwuchteln besiegen“) gebräuchlich, z. B. „Não comeu banana. anderen Situationen nicht der Fall sein muss. Spielfeld, um die Gemeinschaft der Bolivianer Tá fraco“, „Macaco volta para o circo“ oder und Paraguayer zu verunglimpfen. „Macaco teu lugar é na selva“ („Er hat seine Banane nicht gefressen. Er ist schwach“, Beleidigungen sind auch in Gesängen zu „Putos“ ist die Mehrzahl von „puto“. Der „Affe, geh zurück in den Zirkus“ und „Affe, geh hören, etwa in Zeilen wie „que son todos Ausdruck dient der homophoben Beleidigung zurück in den Urwald“). negros putos de Bolivia y Paraguay“ oder des Gegners. „son todos bolivianos, paraguayos, que solo sirven para botonear“ und „boliviano, “Viado/ Veado” boliviano, a mi cancha no entrás“ („Sie sind alle Negerschwuchteln aus Bolivien und (Wild/„Schwuchtel“) Paraguay“, „Sie sind alle Bolivianer und Paraguayer, die man verpetzen muss“ und „Bolivianer, Bolivianer, in meinem Stadion Der Begriff wird umgangssprachlich und im hast du keinen Platz“. Fussball ähnlich wie „bicha“ (Schwuchtel) als homophobe Beleidigung verwendet. 28 29
www.farenet.org Chile Kolumbien “Conchetumadre” („[abfälliger „Culiao“ „Marica“ („Schwuchtel“) „Puta de cabaret“ („Puff-Hure“) Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan] deiner Mutter“) Der Begriff „culiao“ bezieht sich auf Das Wort hat den gleichen Ursprung Mit diesem sexistischen und frauenfeindlichen jemanden, der analen Geschlechtsverkehr wie „maricón“ und ist ein homophobes Begriff werden Frauen als Huren verunglimpft hat, und ist aufgrund der Anspielung auf den Schimpfwort für Schwule. und beschimpft. Verwendet wird der Begriff in Der frauenfeindliche Ausdruck ist eine Geschlechtsverkehr zwischen Männern eine der Zeile „que lo vengan a ver, que lo vengan Abkürzung für „concha de tu madre“, die auf homophobe Beschimpfung. a ver, ese no es un arquero, es una puta de die Mutter desjenigen zielt, der beschimpft cabaret“ („Seht her, seht her, das ist kein werden soll. Torhüter, sondern eine Puff-Hure“). „Poropopo poropopo el que „Maricón“ no salte es _____ maricón“ (Schwuchtel) Paraguay („poropopo poropopo, wer nicht hüpft, ist eine [Nationalität] Schwuchtel ist eine homophobe Schwuchtel)“ Beschimpfung, da es Schwule aufgrund „Puto/putos“ „Poropopo poropopo el que ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Wenn im gegnerischen Team Spieler spielen, („Schwuchtel“) no salte es _____ maricón“ Mit dieser Liedzeile werden chilenische die in diskriminierender Weise auf ihre („poropopo poropopo, wer nicht Fans zum Hüpfen animiert, während mit dem Verweis auf die Nationalität und dem Hautfarbe reduziert werden, wird die Zeile „Puto“ ist die männliche Bezeichnung von hüpft, ist eine [Nationalität] wie folgt abgeändert: „poropopo poropopo homophoben Begriff gleichzeitig der Gegner el que no salte es un _____ negro maricón“ „puta“ („putos“ die Mehrzahl), bedeutet Schwuchtel“) beschimpft wird („poropopo poropopo, wer nicht hüpft, ist eine wörtlich übersetzt „männliche Prostituierte“ [Nationalität] [N-Wort]-Schwuchtel“). und steht folglich für einen Mann, der anderen Männern gegen Geld sexuelle Handlungen Diese Liedzeile ist homophob, da „maricón“ anbietet. Das Wort hat zwar eine allgemeinere („Schwuchtel“) Schwule aufgrund deren „Puta“ („Hure“) heterosexuelle Bedeutung, wird im Fussball sexueller Orientierung diskriminiert. aber zur Diskriminierung von Schwulen in beleidigenden und homophoben Gesängen Das Wort „puta“ ist sexistisch und verwendet. frauenfeindlich, indem es Frauen als Huren verunglimpft und beschimpft und sie sexuell entwürdigt. Das Wort wird oft alleine skandiert oder in Kombination mit gegen Torhüter gerichteten Ausdrücken wie „este no es un arquero, es una puta de cabaret“ („Das ist kein Torhüter, sondern eine Puff-Hure“). 30 31
www.farenet.org Peru Konföderationen Union der europäischen „Poropopo poropopo el que no Fussballverbände (UEFA) cante/salte es un ____ maricón“ („poropopo poropopo, wer nicht hüpft/singt, ist eine [Nationalität] Schwuchtel“) Diese Liedzeile ist eine homophobe Zu den diskriminierenden Praktiken, die im europäischen Fussball Beleidigung, die Schwule aufgrund deren verbreitet sind, gehören die Diskriminierung von Spielern und Fans sexueller Orientierung diskriminiert. aufgrund ihrer Hautfarbe oder aufgrund der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit durch Worte oder Symbole, das Zurschaustellen von rechtsextremen und Neonazisymbolen sowie homophobe und sexistische Beleidigungen. Vor allem in Zentral- und Osteuropa sind zunehmend auch antisemitische sowie in jüngster Zeit verstärkt islamophobe und geflüchtetenfeindliche Vorfälle zu beobachten. Häufigste diskriminierende Verhaltensweisen In den einzelnen Ländern sind bei Fussballspielen – zum Teil leicht abgewandelt – die folgenden Praktiken, Zeichen und Symbole zu beobachten: Romafeindliche Gesänge – Antisemitische Gesänge – „Zigeuner“(„Tsigani“/„Cigani“) Juden Diese diskriminierende Praxis ist vor allem Rechtsextreme Gruppierungen in Europa in Zentral- und Osteuropa verbreitet, wo bezeichnen die gegnerischen Fans häufig als Fans gegen Spieler auf dem Spielfeld oder Juden, um diese zu beleidigen. Sie offenbaren den Schiedsrichter „Zigeuner“ („Tsigani“) damit eine antisemitische Gesinnung, die skandieren und diesen so die mit den xenophobe Vorurteile gegenüber Juden auf xenophoben Vorurteilen gegenüber Roma Fans des gegnerischen Teams projiziert. Ob verbundenen negativen Eigenschaften der Begriff diskriminierend ist, hängt vom zuschreiben. Ziel sind etwa Schiedsrichter, jeweiligen Kontext ab. Wenn der Begriff im die einen Spieler verwarnen/des Feldes Fussball gegen den Gegner verwendet wird, verweisen, oder Spieler, die ein Foul sollte er aber als diskriminierend betrachtet begehen oder gefoult werden. werden. 32 33
www.farenet.org Zischlaute Quenelle-Gruss Zum Ausdruck von Antisemitismus Der Quenelle-Gruss ist eine antisemitische imitieren Fangruppen Zischlaute, die an Geste aus Frankreich, bei der eine die Gaskammern während des Holocaust Handfläche mit durchgestrecktem Arm erinnern. diagonal nach unten gehalten wird, während die andere Handfläche an die Schulter oder den Ellenbogen des durchgestreckten Affengeräusche und -gesten Arms gehalten wird. Die Geste ist auch als umgekehrter Hitlergruss bekannt. Fangruppen imitieren Affengeräusche oder -gesten, um Spieler auf der Basis einer Konstruktion von „Rassen“ zu diskriminieren. „Anbieten“ von Bananen an Spieler, die auf ihre Hautfarbe oder die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit reduziert werden Sog. Hitlergruss/ Bei Spielen werden mitunter Bananen oder „Deutscher Gruss“ Bananenschalen zu Spielern geworfen, die auf ihre Hautfarbe oder die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit reduziert werden. Das Strecken des rechten Arms mit flacher Mit dieser rassistischen, auf eine Hautfarbe Hand schräg nach oben erinnert an den sog. anspielende Geste werden Spieler mit Affen Hitlergruss. Dazu wird mitunter „Heil Hitler“ verglichen. oder „Sieg Heil“ skandiert. Im Fussball ist die Geste bei rechtsextremen Fans während der Nationalhymne vor dem Spiel oder allgemein während des Spiels stark verbreitet. 34 35
www.farenet.org In Europa haben sich rechtsextreme Gruppierungen unter die Fussballfans gemischt, um Fussballspiele für Propagandazwecke zu nutzen und ihre diskriminierenden Ansichten zu verbreiten. Diskriminierende Botschaften können entweder direkt in Form von Gesängen oder Slogans auf Transparenten oder verschlüsselt mit Zeichen und Symbolen rechtsextremer Gruppierungen und Ku Klux Klan (KKK) Bewegungen propagiert werden. Rassisten und Neonazis nutzen mitunter auch Häufig verwendete rechtsextreme Symbole anderer militanter Organisationen wie des US-amerikanischen Ku-Klux-Klans. Zeichen und Symbole Das KKK-Logo zeigt ein brennendes Kreuz (weisses Kreuz innerhalb eines roten Kreises mit einem in roter Farbe angedeuteten Tropfen Hakenkreuz Blut in der Mitte). Bisweilen werden auch Teile des weissen KKK-Kapuzengewands getragen. Das Hakenkreuz war das offizielle Emblem der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und wird auf White Power/White Pride/ verschiedene Arten auf Transparenten oder Weisse Macht Kleidern zur Schau gestellt. Jegliche in Fussballstadien verwendete Transparente können mit dem ursprünglichen Hakenkreuz Mit den Slogans „White Power“, „White Pride“ oder Abwandlungen davon versehen sein. und „Weisse Macht“ wird die Überlegenheit Abwandlungen des Hakenkreuzes, die sich der konstruierten „weissen Rasse“ zum an heidnische Sonnensymbole anlehnen, sind Ausdruck gebracht. bei Neonazis ebenfalls verbreitet und werden Die weisse rechte Faust ist ein Symbol der in Stadien oftmals zur Schau gestellt (z. B. internationalen rassistischen White-Power- „Kolowrat“ in Osteuropa). Bewegung. Keltenkreuz Zahnrad Neonazis weltweit verwenden das Das Zahnrad war das Symbol der Deutschen Keltenkreuz, um die Überlegenheit der Arbeitsfront, einer paramilitärischen konstruierten „weissen Rasse“ zum Ausdruck Organisation während des deutschen zu bringen. Nationalsozialismus, und wird daher von einigen rassistischen und Neonazi- Es ist eines der am meisten verwendeten Gruppierungen verwendet. Innerhalb des rassistischen Symbole. In Fussballstadien ist Zahnrads können verschiedene Zeichen es oft auf Flaggen, Transparenten, Schals oder stehen. Abzeichen zu sehen. Abwandlungen des Zahnrads in den Oft dient es als Ersatz für den Buchstaben O. Emblemen einiger Fussballvereine sind nicht als rechtsextreme Symbole einzustufen. 36 37
www.farenet.org Leibstandarte SS Adolf Hitler Triskele (LSSAH) Die Triskele hat eine ähnliche Form wie das Symbole der nationalsozialistischen Hakenkreuz, besteht aber nur aus drei Armen. Leibstandarte SS Adolf Hitler sind in Stadien Sie ist das Symbol der „Blood & Honour“- mitunter auf Transparenten oder Schals zu Bewegung und wird manchmal als Kreis sehen. dargestellt. Diese Version der Standarte wird manchmal anstelle des Schlüssels zusammen mit Fussballklubsymbolen oder anderen rechtsextremen Symbolen verwendet. Blood & Honour (B&H) SS Division Dirlewanger „Blood & Honour“ (B&H) ist ein internationales Netzwerk von Neonazi-Skinheads, das vom Skrewdriver-Sänger Ian Stuart Donaldson Emblem einer nationalsozialistischen gegründet wurde. Ableger von B&H existieren SS-Sondereinheit während des Zweiten in fast allen europäischen Ländern. „Blut Weltkriegs. und Ehre“ war auf den Fahrtenmessern der Einige rechtsextreme Gruppierungen in Hitlerjugend eingraviert. Wichtigstes Symbol Osteuropa verwenden das Symbol auf ihren von B&H ist die Triskele. Transparente mit Transparenten. dem B&H-Logo ähnelnden Symbolen sind schon in Stadien in ganz Europa erschienen. Misanthropische Division Sonderverband Bergmann Internationales paramilitärisches Neonazi- Netzwerk, das in Osteuropa entstanden ist und sich mittlerweile weltweit verbreitet hat. Mit kaukasischen Freiwilligen gebildeter nationalsozialistischer Verband während des Zweiten Weltkriegs. 38 39
www.farenet.org Hammer und Schwert Reichskriegsflagge (Kriegsflagge des Deutschen Das „Hammer und Schwert“-Kreuz war ein Kaiserreichs) von der Deutschen Hitlerjugend verwendetes Symbol der nationalen Gemeinschaft von Die von 1867 bis 1921 verwendete Soldaten und Arbeitern. Reichskriegsflagge steht für den Wunsch, zu vordemokratischen Zeiten zurückzukehren. Fussballfans ersetzen die Originalfarben häufig durch die Farben ihres Vereins. Das Vereinsabzeichen ersetzt manchmal den Adler in der Mitte der Flagge. Hammerskins Reichskriegsflagge Hammerskins sind eine paramilitärische (Kriegsflagge Deutschlands Vereinigung von Neonazi-Skinheads, die in vielen Ländern aktiv sind. Ihr Symbol besteht während des Nationalsozialismus) aus zwei gekreuzten Hämmern, die den weissen Arbeiter symbolisieren. Kriegsflaggen der Wehrmacht während des Gekreuzte Hämmer können auch in Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945. Emblemen von Fussballvereinen vorkommen und sind in diesem Fall nicht als rechtsextrem aufzufassen. Reichskriegsfahne SS-Totenkopf (Adler der Nazis) Der SS-Totenkopf war ein Symbol der Der Reichsadler wurde von 1935 bis 1945 SS-Totenkopfverbände während des von den Nationalsozialisten oftmals in Zweiten Weltkriegs und wurde später von Kombination mit dem Hakenkreuz oder einem Gruppierungen wie der Combat 18, einer anderen Symbol in der Mitte verwendet und internationalen neonazistisch-terroristischen diente verschiedenen Einheiten und Gruppen Organisation, übernommen. als Emblem. Das Hakenkreuz wird heute oft Der SS-Totenkopf ist eines der Symbole, das durch ein Keltenkreuz oder ein ähnliches von Neonazis am häufigsten verwendet wird, Symbol ersetzt. und erscheint oft auf Transparenten, Kleidern Fussballfans verwenden den Reichsadler oder Abzeichen. auch zusammen mit dem Abzeichen ihres Vereins. 40 41
www.farenet.org Schwarze Sonne Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika Die Schwarze Sonne symbolisiert ein Hakenkreuz mit zwölf Armen oder einen Ring Die Flagge, die ausserhalb des Fussballs mit zwölf Sig-Rrunen. in ganz unterschiedlichen Situationen Der SS (Schutzstaffel der Nazis) diente sie verwendet wird, dient rechtsextremen Fans in als nordisches heidnisches Religionssymbol. Fussballstadien zur Verbreitung rassistischer Heute wird sie oft anstelle des Hakenkreuzes Botschaften. verwendet. SA-Abzeichen Good Night Left Side Das Abzeichen der Sturmabteilung (SA), Dieses Symbol wirbt offen für Neonazi-Gewalt einer paramilitärischen Kampforganisation gegen imaginäre politische Gegner. In der der NSDAP, verbindet die Sig-Rune mit dem Mitte ist in unterschiedlicher Form stets eine Buchstaben A. Gewaltszene abgebildet. Verweise auf das Ariertum oder „nur für Weisse“ Botschaften, die auf dem Glauben an die Vormacht der konstruierten „weissen Rasse“ gründen, sind oft auf Transparenten rechtsextremer Gruppierungen zu sehen. Sie werden vielfach mit der Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika kombiniert. 42 43
www.farenet.org Runen Alte nordische/germanische Symbole, die von den Nationalsozialisten in Deutschland übernommen wurden. Bei Neonazis und Rassisten sind Odal-rune einige von ihnen auch heute noch verbreitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Alphabeten hat jede Rune eine feste Die Odal-Rune steht für eine „Blut-“und- symbolische Bedeutung. Boden-Ideologie“ und war während des Nationalsozialismus Emblem der Hitlerjugend. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von Sig-Rune/SS-Emblem der in Deutschland verbotenen deutschen Neonazi-Jugendorganisation „Wiking Jugend“ verwendet. Neben dem SS-Totenkopf waren In Stadien ist sie auf Transparenten zu sehen. die beiden Sig-Runen Symbol der nationalsozialistischen Waffen-SS. Eine Sig- Rune bildete das Emblem der Hitlerjugend. Viele rechtsextreme Fussballfans verwenden Elhaz/Algiz auf ihren Transparenten oder in Graffitis anstelle des Buchstabens S eine Sig-Rune. Diese Rune symbolisiert einen Menschen, der seine Arme zu Gott streckt (als Symbol für Leben, Schöpfung, Geburt, Wiedergeburt und Wolfsangel/Gibor-rune Erneuerung). Sie steht für die Kraft der Nation und wird daher auch Lebensrune genannt. Sie ist ein weltweit verbreitetes Symbol Die Wolfsangel wurde während des nationalistischer Bewegungen und wird von Nationalsozialismus von verschiedenen mehreren Neonazi-Organisationen verwendet. Einheiten, einschliesslich der SS-Division In Stadien ist sie bisweilen auf Transparenten „Reich“ und der Freischärlerbewegung zu sehen. „Werwolf“, verwendet. Die Rune wird von Neonazi-Fussballfans in ganz Europa häufig verwendet. Death-rune/Yr-rune Tiwaz/Tyr-rune Die Todesrune ist die Lebensrune in gestürzter Form. Sie wurde zusammen mit der Lebensrune auf Waffen-SS-Gräbern eingraviert und wird von mehreren Neonazi- Die Tyr-Rune war ein Abzeichen der Organisationen verwendet. Reichsführerschulen der NSDAP und wurde auch von der Hitlerjugend und der SS In Stadien gedenken rechtsextreme verwendet. Gruppierungen Neonazis oder NSDAP- Mitgliedern wie Rudolf Hess auf dem Foto. In Stadien ist sie meistens auf Transparenten zu sehen. 44 45
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