Camino FERIEN IMPRESSIONEN FUSSBALL - Caritas Rheine
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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft Oktober 2019 „Schön, dass ihr da seid“ FERIEN IMPRESSIONEN 8 10-13 FUSSBALL VERBINDET Transkulturelle Identitätsbildung 17 20
Winfried Hülsbusch Geschäftsführer Caritas-Kinderheim gGmbH, Heimleiter Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn wir in unserer aktuellen Ausgabe tolle Die Bewahrung der Schöpfung und der schonende Sommerimpressionen präsentieren, so ist nach dem Umgang mit den Ressourcen werden zwar in unserer erneuten heißen und viel zu trockenen Sommer nicht alltäglichen Betreuungsarbeit bedacht, aber selbstkri- mehr zu leugnen: Der Klimawandel ist spürbar bei uns tisch ist festzustellen, dass hier noch Luft nach oben angekommen und er wird, wenn wir unsere Lebens- besteht, um den ökologischen Fußabdruck der Ein- gewohnheiten nicht ändern, bleiben und sich womög- richtung, aber auch ihrer Mitarbeitenden und Bewoh- lich noch verstärken. ner zu verkleinern. Also, packen wir es gemeinsam an! Wir leben über unsere Verhältnisse und glauben, dass die Ressourcen von Mutter Erde unerschöpflich sind. Herzliche Grüße und viel Spaß bei der Lektüre unserer Noch ist es Zeit, den Klimawandel abzumildern und neuen Camino-Ausgabe eine halbwegs intakte Schöpfung an die nachfolgen- den Generationen weiterzugeben, aber es bedarf ei- nes tiefgreifenden Umdenkens und eines Umschwen- Ihr kens in vielen lieb gewonnenen Gewohnheiten. Verbote sind dabei genau so wenig geeignet, wie die überzogene Dramatisierung eines jeden Naturereignis- Winfried Hülsbusch ses. Nachhaltigkeit entsteht nur dann, wenn sich die Menschen angesprochen und mitgenommen fühlen. Die „Fridays for future“ Bewegung hat sicherlich die Nachdenklichkeit über die eigene Lebensführung bei vielen intensiviert, gleichwohl müssen den Einsichten die entsprechenden Taten folgen. Das geschieht nicht aus heiterem Himmel, sondern setzt die Aufklärungen über die globalen Zusammenhänge und eine Sensibi- lisierung über die eigenen Möglichkeiten der Einfluss- nahme auf den Klimawandel voraus. 2 Caritas-Kinderheim gGmbH
Pilotprojekt German-CIM Schweißarbeiten am Ein weiterer Schritt zur nachhaltigen christlichen Profilbildung im Caritas-Kinder- und Jugendheim ist getan: 45 Mitarbeiterinnen neuen Parkplatz und Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Dienstbereichen der Ein- richtung sowie ihr vertraute Gäste nahmen im September 2019 am Vorbereitungstreffen zum German-CIM-Prozess teil. Nach einer weiteren Phase der Dokumentensichtung und Reflexion „Ist der Zaun für die Autos oder trifft sich dieselbe Gruppe am 14.11.2019 zum „Assessment“ im für die Kinder?“, fragten schmun- Gertrudenstift in Rheine-Bentlage. Mit dem wissenschaftlich fun- zelnd einige Mitarbeiter des dierten German-CIM-Instrumentarium werden die Teilnehmenden Kinderheims, als sie die Kolle- bewerten, wie das Caritas-Kinder- und Jugendheim hinsichtlich gen der Hausmeisterei in voller dieser sechs christlichen Grundprinzipien aufgestellt ist: Montur bei den Schweißarbeiten am neu errichteten Parkplatzzaun beobachteten. Solidarität mit Menschen in Not und Bedürftigkeit Ganzheitliche Sorge Respekt vor der Würde des menschlichen Lebens Partizipation und gegenseitiger Respekt in der Dienstgemeinschaft Ressourcenorientierung und Nachhaltigkeit Handeln als Kirche Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns auf die da- raus entstehenden Impulse für die Weiterarbeit, die in ähnlichem Format 2022 reflektiert wird. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 3
„Über (-) Brücken“ … und … raus … bist … Du! So heißt es irgendwann für unsere Careleaver. Für die einen früher, für die anderen später. Mal gewollt und geplant, mal ungewollt und gegen den Willen des jungen Menschen - mit mehr oder weni- ger Vorbereitungszeit. Klar ist, dass unsere Careleaver deutlich früher auf eigenen Beinen stehen müssen als Gleichaltrige, die in Familien heranwachsen. Hier herrscht seit Jahren ein großes Ungleichgewicht und eine daraus entstehende Benachteili- gung der jungen Menschen in der Jugendhilfe, die es gilt, in den kommenden Jahren zumindest zu minimieren. Somit lag es für uns auf der Hand, sich zwischen 2016 und 2019 in dem Modellprojekt des LWL mit dem Ar- beitstitel „Hilfe zur Selbständigkeit – gelingende Übergän- ge gestalten“ zu engagieren und sich so auf der lokalen Ebene mit Vertretern der Jugendhilfe, des Jobcenters und der Agentur für Arbeit unter der Steuerung des Ju- gendamtes Rheine mit den Problematiken dieser jungen Menschen auseinanderzusetzen. Am Ende der intensiven Zusammenarbeit steht nun ein verbindliches und gut aufeinander abgestimmtes Über- gangskonzept für die Stadt Rheine, mit dem wir alle hof- fen, die Careleaver bei der Herausforderung des Erwach- senwerdens besser unterstützen zu können als zuvor. Individuelle Förderung und Bildung begleiten, neue Wege beschreiten und Potentiale entdecken, finanzielle Absi- cherung, sich mit mehr Sicherheit in der Erwachsenenwelt bewegen lernen – dieses alles wollen wir gemeinsam mit unseren zukünftigen Careleavern erreichen. Careleaver Wie wichtig es in diesem Zusammenhang ist, das Wort „Mitwirkung“ individuell zu definieren, wie notwendig es ist, die verankerten (Grund)-Rechte der jungen Menschen mit der Hilfeplanung zu vereinbaren, wie hilfreich eine enge und gut abgestimmte Verzahnung der unterschiedlichen Einrichtungen ist und dass der „Faktor: ausreichend Zeit“ über allem anderen stehen sollte – dies alles ist uns in der intensiven Auseinandersetzung mit der Careleaver-The- matik noch einmal mehr deutlich geworden. Wir möchten gemeinsam Brücken von der Jugendhilfe ins Erwachsenwerden gestalten, Stolpersteine entfernen, marode Stellen stabilisieren und mit absichernden Geländern versehen – so dass der Übergang in den neuen Lebensabschnitt Selbständigkeit „smarter“ gelingen kann. Der erste Schritt für unsere Careleaver ist gemacht – nun gilt es, dieses Übergangskonzept gemeinsam mit unse- ren jungen Menschen mit Leben zu füllen, Erfahrungen zu sammeln und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. 4 Caritas-Kinderheim gGmbH
Exkurs Careleaver sind junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens in öffentlicher Erziehung - z.B. in Wohngruppen oder Pfle- gefamilien - verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. Der Saftladen bietet wieder die Möglichkeit Saft aus eigenen Früchten pressen zu lassen oder Lagerbestände in 5 Liter Informationen Saftbeuteln käuflich zu erwer- ben. Aus (den eigenen) Äpfeln Nähere Informationen zu dem Modellprojekt können auf den wird frischer, naturtrüber Apfel- Internetseiten der Stadt Rheine und des Landschaftsverban- Direktsaft gepresst. des Westfalen-Lippe eingesehen werden. Sprechen Sie telefonisch einen Termin mit uns ab. Ab einer Menge von mindestens 25 kg pressen und pasteurisieren wir Ihren Saft in handliche 5 Liter Ergebnis Saftbeutel, samt Kartonage. Nach telefonischer Information Als ein Ergebnis unserer Mitwirkung an dem Modellprojekt können Sie ihren Apfelsaft aus möchten wir gerne versuchen, eine Careleaver-Gruppe in eigenem Anbau bei uns abho- unserer Einrichtung zu organisieren. len. Wer Interesse daran hat, sich mit anderen ehemaligen jungen Menschen unserer Einrichtung zu treffen oder jemanden dazu Kosten? ermutigen möchte, kann sich gerne unter folgender Mailad- resse an uns wenden careleaver@caritas-rheine.de Für 5 Liter Saft werden 3 € berechnet (für Saftschlauch Wir freuen uns auf euch und den Austausch mit euch! und Box). 1/4 des gepressten Saftes verbleiben als Spende im Saftladen zur Unterstützung und Selbstfinanzierung unseres Projektes. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 5
Gesundes Frühstück im Klassenzimmer Vor den Sommerferien hat die Klasse 5 eine Unterrichtsreihe zum Thema „gesundes Frühstück“ durchgeführt. Über mehrere Wochen setzten sich die Schüler mit dem Thema auseinander. Hierzu traf man sich jeden Montagmorgen zu einem gemeinsamen Frühstück in der Schulküche. Den Abschluss der Reihe bildete das Belegen eines Brotes oder Brötchens unter gesunden Gesichts- punkten. Am Ende entstanden Brot- und Brötchen- gesichter, die jeder Schüler nach sei- nen eigenen Vorstellungen gestalten konnte. s e f s s c h u le u s d e r J o Neues a Neubau einer Mensa Zum Schuljahr 2018/2019 wurde an der Josefsschule in Wettringen der gebundene Ganztag eingeführt. Zunächst starteten die Klassen 5 und 6 mit diesem Angebot. In den Folgejahren kommen jeweils die neuen Klassen 5 hinzu, bis im Schuljahr 2022/2023 alle Schüle- rinnen und Schüler im Ganztag sind. Zurzeit nutzt die Schule einen ehemaligen Klassenraum in der „alten Dorfschule“ als Mensaraum. Doch dieser wird irgendwann von der Raumgröße her nicht mehr ausreichen. So wurde schon im Vorfeld darüber nachgedacht, wie dieser Raumproblematik entgegengewirkt werden kann. Man entschloss sich, einen Neubau für eine Mensa in Angriff zu nehmen. Dieser wird zwischen zwei bereits bestehenden Schulgebäuden – dem ehemaligen Schwesternhaus und der ehemaligen Verwaltung – ent- stehen. Dazu musste jedoch die Fläche freigeräumt werden, damit im Herbst 2019 der erste Spatenstich gemacht werden kann. 6 Caritas-Kinderheim gGmbH
Die Spiele können beginnen! Zu einem Spiele-Nachmittag luden die Leos (die Jugendorganisation des Lions Club International) alle kleinen und großen Spielerinnen und Spieler ein. Es war bereits die vierte Aktion der jungen Erwachsenen, sich ehrenamtlich im Caritas- Kinder- und Jugendheim zu engagieren. Und … es wurde ein lebhafter Samstagnachmittag mit Klassikern wie Mensch-ärgere-dich-nicht oder UNO und auch vielen neuen Gesellschaftsspielen. In allen Ecken des ehemaligen Schwimmbads herrschte ein munteres Treiben: Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit oder auch strategisches Denken waren gefragt bei all den Brett-, Karten- und Ratespielen. Natürlich gab es auch Gewinner und Verlierer. Doch an erster Stelle standen das Vergnü- gen und der Spaß, gemeinsam bekannte und unbekannte Spiele zu spielen oder auszuprobieren. Ein ganz herzliches Dankeschön an die jungen Erwachsenen vom Leo Club Rheine für ihr Engagement! Das Tollste kam noch zum Schluss: Alle Gruppen durften die mitgebrachten neuwertigen Spiele behalten. Bewegung, Spiel und Spaß auf dem Trampolin Dieses können jetzt auch die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen des Wohnhauses KiJu von der Runden Straße genießen. Mit Begeisterung hat das Team an der Einführung ins Trampolinspringen teilgenommen. Die Motopädagogin des Heilpädagogischen und Psychologischen Dienstes, Claudia Schneider, gab den Teilnehmern neben theoretischen Grundlagen und lustigen Aufwärmspielen abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Selbsterfahrung auf dem Trampo- lin. Die einhellige Meinung: „Das Trampolin ist ein tolles Spielgerät, auf dem sich große und kleine Menschenkinder frei bewegen, ausleben, entspannen und abreagieren können.“ Das Gefühl vom Fliegen und von Leichtigkeit hat einen besonderen Reiz – macht glücklich! Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 7
„Schön, dass ihr da seid“ Vilma Ramanauskiene, die Leiterin des Kinderheimes in Lentvaris, freute sich sehr über den Besuch aus Rheine. Der Geschäftsführer des Caritas-Kinder- und Jugendheimes in Rheine Winfried Hülsbusch, sein Vorgänger Norbert Dörnhoff und Wolfgang Nehus waren nach Litauen in die Rajon Trakai gereist, um die weiteren Programmplanun- gen zwischen den Kinderheimen und den Städtepartnerschaftsvereinen voranzubringen. Vilma und ihre Mitarbeiter berichteten über die Situation der Einrichtung, die sich mit vielen Änderungswünschen der litauischen Regierung auseinandersetzt. Dieses Thema war auch Gegenstand eines weiteren Gesprächs mit der Bürgermeisterin der Rajon Trakai, Edita Rudeliene. Die von der litauischen Regierung und dem Parlament vor- gegebene Änderung der Heimkonzeption stößt auf vielerlei Kritik. Es sollen nur noch Ein-Gruppen-Einrichtungen genehmigt werden. Derzeit werden in dem Kinderheim der Rajon Trakai noch 24 junge Menschen in drei Gruppen betreut. Das Konzept ist stimmig. Als Vorsitzende eines Ausschusses von litauischen Bürgermeistern berichtet Edi- ta Rudeliene von großer Unzufriedenheit über diese Vorgaben. Der Bedarf an fachlich gut ausgestatteten Betreu- ungsplätzen im Rahmen der Erziehungshilfe ist nach starkem Abbau von Heimplätzen durchaus wahrnehmbar. Planung und Abstimmung in Trakai, Litauen Winfried Hülsbusch, Geschäftsführer der Caritas-Kinderheim Gesellschaft und Vilma Ramanauskiene informieren über eine, vor wenigen Tagen beendete Jugendbegegnungsmaßnahme mit Kindern und Jugendlichen aus den Jugendhilfeeinrichtungen der Partnerstädte Bernburg, Trakai und Rheine. Diese trafen sich in Schleswig-Holstein zu einem erlebnisreichen Jugendlager. Alle waren begeistert und warten schon auf die nächste Gelegenheit, sich wiederzusehen. Die Finanzierung dieser seit nunmehr 25 Jahren durchgeführten internationalen Treffen fällt insbe- sondere den litauischen Freunden nicht leicht, da das Budget der Einrichtung damit überschritten wird. Die Bürger- meisterin versprach Unterstützung. Unterstützt werden soll auch das geplante inklusive und internationale Musikprojekt, welches zunehmend Konturen annimmt und nunmehr auch mit den Musikschulen sowie weiteren Partnern aus den Partnerstädten entwickelt und gestartet werden soll. Junge Menschen aus der Jugendhilfe, aus den Schulen und Musikschulen, auch junge Menschen mit Behinderungen, sollen sich zu mehrtägigen Wokshops mit abschließendem Konzert treffen. Auch Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann aus Rheine befürwortet das Projekt. Deutlich war wieder einmal zu spüren, dass die Partnerschaften zwischen den Städten und den Einrichtungen der Jugendhilfe steter Kontakte und Abstimmungen bedürfen, um auch weiterhin jungen Menschen die Grenzen über- schreitende Begegnung zu ermöglichen. Bürgermeisterin Edita Rudeliene im Gespräch mit Winfried Hülsbusch, dahinter Evelina Sochiene, Beraterin der Bürger- v. l.: Vidmantas Kubickas, Wolfgang Nehus, Onutè Juskauskiene, meisterin und Wolfgang Nehus Winfried Hülsbusch, Vilma Ramanasukiene, Norbert Dörnhoff 8 Caritas-Kinderheim gGmbH
„Da hab´ ich meine Ruhe …“ So formulierte Olli aus der Grünen Villa seinen großen Wunsch, regelmäßig Angeln zu gehen. Zunächst mit einem Betreuer, als kleines Highlight und Belohnung angedacht, entwickelte sich aus dem Besuch am Forellenteich eine Leidenschaft fürs Angeln. Olli suchte fortan Kontakt zu Anglern an Das Projekt Holz Kontor den Gewässern rund um Wettringen, Haddorf und St. Arnold und bietet wieder Brennholz an. kam mit einigen ins Gespräch, half beim Tragen der Ausrüstung und durfte auch mal selbst die Angel auswerfen und einholen. 1. Reines Eichenholz Ein Angler nahm Olli unter seine Fittiche und vermachte ihm eine Das Holz ist ein Jahr gelagert Grundausstattung, um selbst ein wenig angeln zu können und Ein Schüttraummeter kostet brachte ihn schließlich in einem Angelverein in Neuenkirchen unter. 55 € bei Selbstabholung Von diesem Zeitpunkt an gab Olli sein gesamtes Taschengeld für seine, inzwischen beachtliche Angelausrüstung aus, versetzte Lieferung ist nach Absprache sogar seine heißgeliebte PS4 für sein neues Hobby. Doch mit einer möglich guten Ausrüstung ist es leider nicht getan, mit 14 Jahren kann man 2. Laub-Mischholz eine offizielle Fischereiprüfung beim Kreis Steinfurt ablegen, die gesetzliche Grundlage, um an Gewässern angeln zu dürfen. Diese Das Holz ist ein Jahr gelagert Prüfung beinhaltet Fragen zu den Bereichen Umweltschutz, waid- Ein Schüttraummeter kostet gerechtes Angeln, Fischkunde usw. Um für diese Prüfung gut vor- 55 € bei Selbstabholung bereitet zu sein, fuhr Olli zehn Wochen lang, jeden Mittwochabend Lieferung ist nach Absprache mit seinem Rad in den Nachbarort zu einem Vorbereitungskurs, der möglich durch die VHS angeboten wurde und sowohl theoretische als auch praktische Inhalte enthielt. Bei Rückfragen und Interesse einfach in der Jugend-Kreativ- Leidenschaft für das Angeln werkstatt JoB in der Sprickmann- straße 80 nachfragen. Telefon: 05971 80077-02 Mit hoher Motivation und enormem Ehrgeiz biss sich Olli, der eigentlich nicht gerne lernt, durch die Vorbereitung und bestand die Fischereiprüfung im ersten Anlauf! Doch fast wäre es gar nicht so weit gekommen. Da sowohl der Kurs, als auch die Prüfung selbst kostenpflichtig sind, brauchte Olli ein wenig Unterstützung. Er stellte eigenständig einen Antrag auf Kostenübernahme an das Kinderheim, der „För- derfond Neue Wege“ nahm sich Ollis Bitte an und über- nahm unter den Bedingungen Verlässlichkeit, Regelmäßigkeit und Selbstständigkeit sämtliche Kosten. Durch diesen Prozess hat Olli einen enormen Schritt in Rich- tung Eigenverantwortung und Selbstständigkeit gemacht, der ihm nun auch die nötige Ruhe im oft allzu hektischen Alltag sichert. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 9
landen en den Sommer am Strand in den Nieder Die Gruppen des KiJu verbracht und in Norddeutschland auf dem Hof Heinemann Die WG fjE schlug ihre Zelte in No zu einer Trekkingtour auf F E R I E N IMPR E S S I Die Grüne Villa hatte eine sportliche Woche im Schloss Dankern beim und Klettern Wasserski Kartfahren Die Gruppe Regenbogen genoss bunte Spiele am Strand en Robben auf ihren Bänk und beobachtete die 10 Caritas-Kinderheim gGmbH
Die WG Lilienthal verbrachte einige Tage am Strand und besuchte auch den Serengeti Park orwegen IONEN Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin … und an die Nordsee, sang das JWH Die WG Impuls im wunderschönen Allgäu Die SFA machte Ferien auf dem Kettler Hof und ging auf Tuchfühlung EIS! EIS! ESENS! ark Nordhorn mit den Wellensittichen im Vogelp Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 11
Ferienfreizeit Städtepartnerschaft 2019 Im Rahmen der Städtepartnerschaften Bernburg-Litauen-Rheine fand das diesjährige Ferienlager erstmalig in Schleswig-Holstein am Plöner See statt. Eine Woche lang bezogen alle Teilnehmer das Schloss Ascheberg und erkundeten die gräfliche Unterkunft, die vor einiger Zeit zu einer christlichen Jugendfreizeitstätte umfunktioniert wurde. Die erlebnisreiche Woche war geprägt durch verschiedenste Aktionen, wie zum Beispiel ein Besuch der Lübecker Altstadt, eine Fahrt in den Hansa-Park und einem Tag am Strand. Auch die sport- lichen Aktivitäten, unter anderem ein Volleyballturnier, die Erkundung des Plöner Sees mit dem Kanu und Fußball kamen nicht zu kurz. Die Abende ließ die Feriengemeinschaft in fröhlicher Runde am FERIEN Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows ausklingen. IMPRE S S I O N Einmal hoch hinaus … An einem frischen Tag im Juli 2019 ging es los: Wir, eine junge Mutter und eine Mitarbeiterin der SFA, machten uns auf zum Kletterwald nach Ibbenbüren. Auf der nur 20minütigen Autofahrt stimmten wir uns mit spanischen Klängen auf die Challenge ein. Nach einer 15minütigen Einweisung und dem Erklettern eines Probeelementes konnten wir uns in die Bäume stürzen. Im Kletterwald können verschie- dene Elemente mit unterschiedlichen Schweregraden erklettert werden. Nach zwei absolvierten Parcours brauchten wir eine Pause: „Wir konn- ten nicht mehr!“ Nach dem Erklettern eines grünen Spinnennetzes und einer erneuten kurzen Pause ging es mit den Seilbahnen weiter. Mitunter der spaßigste Teil im Kletterwald, an denen wir an dreizehn Seilbah- nen zwischen den Bäumen umhersausen konnten. Die junge Mutter entschied sich dazu die Extremstrecke zu erklettern. In vierzehn Metern Höhe setzte sie sich mit ihrer Höhenangst auseinander und konnte den Parcours bravourös beenden. Belohnt wurde sie mit einer Seil- bahnfahrt in vierzehn Metern Höhe quer durch den Wald. Mittlerweile war die Sonne herausgekommen und nach drei Stunden „Klettern wie die Affen im Dschungel“, waren wir nicht nur nass geschwitzt und mit blauen Flecken übersät, sondern auch stolz auf die erfolgreich durch- geführten Parcours. 12 Caritas-Kinderheim gGmbH
SFA im Märchenwald Es war einmal … die Für vier Familien ging im Märchenwald das Raten los. Um welches Märchen handelte es sich und worum genau ging es? Über Stock und Stein forsteten wir uns Geschichte für Geschichte durch, kamen bei Dornrös- chen vorbei, besuchten im Berg die Zwerge und fanden uns schließlich im zugeschneiten Winterland vorm Christ- baum wieder. Gut, dass hinter dem Tunnelausgang die warme Sonne und ein Spielplatz auf uns warteten. Für die Mutigen unter uns ging es noch mit der Sommerro- delbahn nach unten, wo es für alle ein Eis als krönenden Abschluss eines ereignisreichen Tages gab. Johnny Mauser on to ur … NEN Den Bewohnern und Mitarbeitern aus Johnny Mauser hat die Ferien- freizeit 2018 in Holland so gut gefallen, dass sie sich zu Beginn der Sommerferien erneut auf den Weg nach t’Zand gemacht haben. Dabei durfte der Anhänger mit Fahrrädern, Dreirädern und Tandems natürlich nicht fehlen. Trotz des durchwachsenen Wetters stand die eine oder andere Fahrradtour auf dem Programm und auch einen Sprung in die Nordsee ließen sich die meisten Urlauber nicht entge- hen. Eines der Highlights war der Tagesausflug nach Amsterdam. Dort machten alle gemeinsam eine Grachtenfahrt und plünderten ihre Portemonnaies in den vielen Souvenirläden der Stadt. Die Stimmung war bestens und die Bewohner überlegen schon jetzt, wo die nächste Reise hingehen könnte. Ferienfreizeit Gruppe Waldemar Ferienzeit ist Zeit zum Urlaub machen! Die Gruppe Waldemar aus dem KiJu machte sich daher im Juli schon zum zweiten Mal auf den Weg zum Hof Heinemann nach Oldenburg. Montags ging es mit viel Vorfreude im Gepäck los. Zuerst wurden die Zimmer bezogen und dann wollten alle schnell nach draußen auf den großen Hof. Dort kann man sich mit Kettcars, Tretrollern und Fahrrädern so richtig austoben. Hühner und Ziegen wollten gestreichelt und gefüttert werden und am zweiten Tag standen gleich zwei Ausflüge auf dem Programm. Auf dem Land-Erlebnishof Janßen begeisterte besonders das Rollstuhlkarussell neben vielen anderen Spielmöglichkeiten. Am Nachmittag haben alle die Bootstour auf dem Zwischenahner Meer ge- nossen. Mittwoch und Donnerstag wurde es dann so richtig heiß. Bei 40 Grad hieß es: Ab ins Freibad! Mit der Unterwasserkamera sind beim Baden richtig coole Fotos entstanden. Am letzten Abend haben die Waldemars die Ferienfreizeit schön ausklingen lassen. Mit gutem Essen und einer Süßigkeiten-Abschiedsfeier für die Jahrespraktikantinnen und einer Mitarbeiterin. Am Himmel konnte man sogar ein paar Sternschnuppen sehen. Freitagmorgen ging es dann zurück nach Rheine, mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck. „Wo fahren wir eigentlich nächstes Jahr hin?“ Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 13
Outdoor Challenge (ODC) Die diesjährige ODC stand ganz im Zeichen des Artenschutzes. Für die rund 50 Teilnehmer aus verschiedenen Gruppen des Caritas- Kinder- und Jugendheimes galt es, neben den bereits bekannten Outdoor Aktivitäten Axtwerfen, Bogenschießen, Kistenklettern, Angel-Ziel-Werfen, Balken-Balance oder dem Rad-Lanzen-Spiel, insbesondere eine vom Aussterben bedrohte Tierart zu retten. Der gemeine Mamagei wirft seine Eier aus dem Nest, um Platz zu schaffen. Da die Nester aber in knapp drei Metern Höhe gebaut sind, um sie vor Raubtieren zu schützen, zerbrechen die meisten Eier beim Aufprall. Hier hilft nur eine gute Polsterung mit Materiali- en, die auch in der Natur zu finden sind. Seitdem sind alle Teilnehmer höchst aufmerksam, die Eier dieser bedrohten Tierart in freier Wildbahn zu polstern und damit vor dem Aussterben zu retten. Leider waren vor dem heldenhaften Einsatz der Teilneh- mer bereits einige Eier ungeschützt aus den Nestern gefallen. Diese wurden aber zusam- men mit Erdäpfeln in einer großen Schwenkpfanne gebraten und den Teilnehmern als herzhaftes Abendessen serviert. Wird sich der Artbestand des Mamageien erholen? Wir werden bis zur nächsten ODC im kom- menden Jahr warten müssen, um diese Frage zu beantworten. Alle Teil- nehmer wollen aber auf jeden Fall im nächsten Jahr ihre Erfahrungen miteinander teilen! 14 Caritas-Kinderheim gGmbH
„Teamtage und Jakobsweg mal anders“ … dazu setzte sich das Team der Wohngruppe IMPULS dreimal mittwochs zwischen dem Dom zu Osnabrück und dem zu Münster in Bewegung. Der uralte Pilger-/Handels-/Friedensweg bot dem Team eine geschichtsträchtige Grundlage zum „teamprozessorientierten Pilgern“. Gezielt wurden die Etappen unterschiedlich begangen: Start am ersten Pilgertag ausgehend vom Dom zu Osnabrück im lockeren Gespräch auf dem Weg durch die Stadt – nach einem thematischen Impuls am Stadtrand dann eine Zeitlang gemeinsam schweigend gehen in Vorberei- tung auf das anschließende Pilgern in wechselnden Paaren mit der Überschrift „So sehe ich Dich im Team“ – Hilfs- mittel zur Weitergabe: Schokoladenschmetterling (Das ist süß/toll, davon braucht das Team immer wieder etwas!) + eine Zitrone (Ich sehe etwas in Dir, aus dem Du im Team noch Limonade machen könntest!). Der zweite Pilgertag war vom Aufbau wie der erste. Mit der Überschrift „So sehe ich mich im Team“ gab der Pil- gerweg nach einem weiteren Impuls jedem Team-Mitglied Gelegenheit, sich nach dem Gehörten der Vorwoche im Gespräch zu zweit sämtlichen Team-Mitgliedern gegenüber zu positionieren. „In Bewegung sein“ Den dritten Pilgertag startete das Team mit einem schweigenden Gang am Aasee – Überschrift „Wie weiter? Was bewahren? Was ändern? Was weglassen?“. Die Clemensschwestern in Münster boten dem Team freundlicher- weise einen Raum für offene Worte während der 90minütigen Auswertung der Erkenntnisse des Team-Pilgerns. Anschließend erreichte das Team gemeinsam das Ziel: den Dom zu Münster, in dessen „Paradies“ es noch eine thematische Abrundung gab. Das gemeinsame „In Bewegung sein“ hat viel ausgelöst/geklärt/auf den Weg gebracht, das spätestens im Frühjahr 2020 während eines eintägigen Team-Pilgerns ausgewertet werden soll. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 15
Erlebnispädagogik fängt mit dem eigenen Erleben an Manche Methoden oder Theorieansätze kann man sicherlich bequem am Konferenztisch erlernen, anders sieht es aber bei Termine 2019 der Erlebnispädagogik aus. Hier sind Kopf, Körper und auch Mittwoch, 02.10. viel Vertrauen gefragt. Erlebnispädagogik muss zunächst erlebt Einführung neue Mitarbeiter werden, bevor sie im Alltag oder auf Exkursionen mit den Kindern, EVAS Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien angewandt wer- den kann. Nach einer kurzen theoretischen Einführung durch den Mittwoch, 06.11. Arbeitskreis Erlebnispädagogik ging es daher im Rahmen einer Feier-Tag: 30 Jahre WG Mitarbeiterkonferenz in die Praxis. Alle IMPULS Pädagoginnen und Pädagogen sollten durch die Waben eines Spinnennetzes Mittwoch, 13.11. getragen werden, ohne die „Spinnen- Mitarbeitergottesdienst weben“ zu berühren oder eine Wabe doppelt zu nutzen. „Gar nicht so Mittwoch, 13.11. einfach“, war die erste Reaktion und Jubilarehrungen es bedurfte auch einiges an Über- Donnerstag, 14.11. windung, sich von den Kolleginnen Pilotprojekt German-CIM im und Kollegen in luftiger Höhe durch Gertrudenstift ein Netz tragen zu lassen. Alle kamen sicher auf der anderen Seite an und Donnerstag, 21.11. waren überrascht über die Erfahrun- Einführungstag neuer gen, die sie schon aufgrund dieser Mitarbeit kleinen erlebnispädagogischen Übung sammeln konnten. Freitag 29.11. Wikinger Weihnachtsmarkt 30 Jahre WG IMPULS – Donnerstag, 12.12. das wird gefeiert! Mitarbeiteradventsfeier Dazu hat das Wohngruppengelände an der Hemelter Straße im Termine 2020 Frühjahr und Sommer 2019 ein sehenswertes äußeres Update be- kommen. Das Indoor-Update ist noch in Bearbeitung. Die Kinder, Montag, 09.03. bis Jugendlichen, jungen Erwachsenen und das Team der Wohn- Dienstag, 10.03. gruppe freuen sich besonders über tolle Markisen, eine schattige Anverlo u. Part - Esens Laube, etwas mehr Parkfläche und unglaublich grünen Rasen, der weder gerollt noch künstlich ist! Gefeiert werden der 30. Geburtstag und Jubiläen in der Wohngruppe IMPULS am 06.11.2019. 16 Caritas-Kinderheim gGmbH
„Kicken für Tansania“ ist eine gemeinsame, jährliche Fußball- aktion der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Rheine und dem islamischen Verein „Licht im Leben“, an der das CKJH wieder gerne teilgenommen hat. Wie immer war durch einen Kuchenbasar für das leibliche Wohl gesorgt, dessen Erlös für gemeinnützige Zwecke in Tansania gespendet wurde. Bernburg im Winter ist für unsere Kids auch aufgrund des Winterpokals im- mer wieder eine Reise wert. Das wieder einmal lückenlos durchstrukturierte und perfekt organisierte Turnier konnte das Caritas-Kinder- und Jugendheim dieses Jahr leider nicht gewinnen, allerdings mit einem zufriedenstellenden dritten Platz abschließen. Im nächsten Jahr starten wir einen neuen Angriff auf den Sieg. FU S S B A L L VE R B I N D E T Fünf Kinder und Jugendliche plus zwei Betreuer liefen im Deutschen Fußballmuseum als Mannschaft auf. Mit Begeisterung wurde die Geschichte des Fußballs verfolgt, die großen Fußballstars begutachtet und Szenen der größten Fußballmomente und Tore bestaunt. Es gab einen Blick ins Sportstudio und vieles mehr. Unsere „Mannschaft“ konnte sich so einiges zum Thema Teamgeist, Zusammenhalt und Gemeinschaft abschauen. Nach dem Motto: „Nur zusammen sind wir stark!“ gibt der Fußball auch eine tolle Nachricht an das Zusammenleben inner- halb des Kinderheimes. Jeder Einzelne zählt und ist wichtig. Das alljährliche, durch das Caritas-Kinder- und Jugendheim ausgerichte- te Fußballturnier, war in seiner 34ten Aufla- ge wieder einmal etwas ganz Besonderes. Einige Betriebsmannschaften, u.a. die Polizei, das Amts- gericht oder die Stadtverwaltung Rheine, kämpften um den begehrten Wanderpokal. Allerdings machte die Caritas, in Persona des Caritasver- bandes und des Kinder- und Jugendheimes den Titel unter sich aus. Ein Elfmeterkrimi sorgte schlussendlich für den Sieg des Gastgebers. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 17
So lautete das Motto der Misereor-Aktion 2019. Und wir machten was draus in unseren drei gemeinsamen Frühschichten. Zunächst galt es, den Kindern und Jugendlichen den Begriff „Zukunft“ näher zu bringen. „Welche Träume und Wünsche habe ich für mein zu- künftiges Leben?“ „Was möchte ich werden?“ „Wie möchte ich leben?“ Wir bauten ein gemeinsames Zukunftshaus mit großen und kleinen Wünschen. Ob alle Träume in Erfüllung gehen, wissen wir heute noch nicht. Viele Vorstellungen und Wünsche zerplatzen ja wie Seifenblasen. Das stellen auch die Menschen in El Salvador (das diesjährige Partnerland der Mi- sereor-Aktion) fest, die ein etwas anderes Leben führen als wir. In El Salvador herrscht viel Gewalt, die von zwei Jugendbanden ausgeht. Es gibt immer wieder Auseinandersetzungen mit dem Militär und der Polizei. Viele Kinder und Jugendliche aus El Salvador wünschen sich ein Land ohne Gewalt und Jugendbanden und setzen sich dafür ein. Hinzu kommt, dass viele Erdbeben die Häuser und das Land des kleinen Staates in Zentralamerika zerstören. In einem Projekt gemeinsam mit Misereor lernen die Bewohner feste Häuser aus Lehmziegeln zu bauen. So unterschiedlich das Leben bei uns und in El Salvador auch sein mag, überall auf der Welt träumen die Menschen von einer guten und auch besseren Welt. Auf dem aktuellen Misereor Hungertuch „Wo bist du Mensch?“ hat der Künstler die Herausforderungen mit unterschied- lichen Materialien eindrucksvoll dargestellt. Im Zentrum steht unser gemeinsames Haus als Zeichen für unsere Welt. Das Haus ist nicht fertig. Wir alle sind aufgefordert, an unserem gemeinsamen Haus zu bauen und Verantwortung für unsere Welt zu übernehmen. „Was sind denn die Zukunftswünsche der meisten Menschen?“ haben wir uns gefragt. Aus unserem gemeinsamen Haus der Welt entstanden drei Zu- kunftshäuser: Bewahrung von Gottes Schöpfung, Frieden für alle und Gerech- tigkeit für alle Menschen. „Schnell schon mal die Welt retten“ – geht aber nicht so schnell, stellten wir fest. Doch jeder und jede kann mit kleinen (oder großen) Taten dazu beitragen, dass die Welt ein Stückchen sauberer, gerechter und friedlicher für alle wird. Mach was draus: Sei Zukunft! 18 Caritas-Kinderheim gGmbH
Konfettikanone und Wolkenbruch Pünktlich fiel der Startschuss am vorletzten Schultag zum tradi- tionellen Schuljahresabschlussfest. Eine riesige Konfettikanone schoss unzählige Papierschnipsel in den blauen Himmel. Nach dem Motto „Sommerferien: Mach was draus!“ begann der Nachmittag mit Spiel und Spaß auf dem Gelände. Neben dem Torwandschießen, Dosenwerfen, einer „Jumping-Station“ und dem beliebten „Vier gewinnt“ waren in diesem Jahr besonders die Wasserspiele angesagt. Die Kids versuchten mit Wassersprit- zen Tischtennisbälle von Flaschenhälsen zu schießen oder nasse Socken auf eine Wäscheleine zu werfen. Auch der Klingeldraht und das Werfen eines Hufeisens in einen Eimer erforderten eine ruhige Hand und Zielgenauigkeit. Schuljahresabschlussfest Die Laufzettel füllten sich nach und nach mit Stempeln über die erfolgreiche Teilnahme. Der Abschluss des bunten Treibens mit einigen Gemeinschafts- spielen fiel dann jedoch sprichwörtlich ins Wasser. Ein heftiges Gewitter mit Wolkenbruch beendete die Spiel- und Spaßaktionen. Gut, dass sich alle noch bei gegrillten Würstchen und Steaks im trockenen Carport stärken konnten. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 19
Transkulturelle Identitätsbildung Die Zusammenarbeit mit Studierenden und Ausbildung junger Berufsanfänger im sozialen Bereich hat im Caritas- Kinder- und Jugendheim eine lange Tradition. Immer wieder sind junge Nachwuchskräfte eingeladen, ihre Praxis- erfahrungen bei uns zu erweitern. Im Folgenden ein Bericht einer jungen Studierenden: Der Beitrag ausgewählter klassischer Künste zur transkulturellen Identitätsbildung bei unbegleiteten minderjähri- gen Ausländern - eine empirische Annäherung . Mein Name ist Ellen Bogorinsky. Ich studiere an der Fachhochschule Münster im Fachbereich Sozialwesen Soziale Arbeit. In diesem Semes- ter habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben und diesbezüglich die Möglichkeit erhalten in der stationären Jugendhilfeeinrichtung – Caritas- Kinder- und Jugendheim Rheine vier Jugendliche zu interviewen. Die vorläufige Fragestellung meiner Bachelorarbeit war zunächst: Inwie- weit entwickeln unbegleitete minderjährige Ausländer eine transkultu- relle Identität? Die Voraussetzungen dieser Fragestellung sind zunächst die theoretische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturver- ständnissen, speziell dem Schwerpunkt auf Transkulturalität, sowie das Kennenlernen der Lebenswelten und der Alltagsstrukturen der Jugend- lichen. Der Begriff der Transkulturalität ist maßgeblich von dem emeri- tierten Professor Dr. Wolfgang Welsch geprägt worden. Das Konzept der Transkulturalität folgt der zentralen Idee, dass Kulturen miteinander verflochten sind und einem stetigen Wandel unterliegen. Kulturen sind somit nicht homogen voneinander abgrenzbar. Auch Menschen tragen unterschiedliche Elemente von Kulturen in sich, welche ihnen beispiels- weise ermöglichen, sich gleichzeitig mehreren Kulturen zugehörig zu fühlen. Empirische Forschung Im Rahmen einer Bachelorarbeit kann diese Fragestellung jedoch nicht behandelt werden, da diese Frage zu umfangreich ist und die Bedingungen einer Bachelorarbeit eine derartig intensive Auseinan- dersetzung und Forschung nicht ermöglichen. Daher habe ich meinen Fokus auf den Beitrag ausgewählter klassischer Künste (Werke der Malerei, Skulptur, Musik, Performance, des Theaters und Tanzes sowie Sprachkunstwerke) zur transkulturellen Identitätsbildung dieser Personengruppe gelegt, um mich trotzdem der eben beschriebenen Fragestellung aus theoretischer und empirischer Perspektive nähern zu können. Ein weiterer Grund für die Spezifizierung war, dass klassische Künste für die Soziale Arbeit einen orientierenden Bezugsrahmen in den Bereichen der Kulturpädago- gik, der kulturellen Bildung sowie soziokulturellen Arbeit bilden. Die ausgewählten Künste in meiner Arbeit sind die klassischen Künste Musik und Literatur sowie die angewandte Kunst Film. 20 Caritas-Kinderheim gGmbH
Unsere Arbeit gefällt Bezüglich der Ergebnisse meiner empirischen Annäherung lässt sich festhalten, dass die interviewte Personengruppe äußerst Ihnen, dann unter- heterogen hinsichtlich ihres Herkunftslandes, der Schulbildung, stützen Sie uns der Fluchtgeschichte, der individuellen Interessen, Fähigkeiten, Erfahrungen und vieler weiterer Aspekte ist. Alle Interviewpartner gerne! weisen unterschiedliche Affinitäten und Vorlieben in Bezug auf die ausgewählten Künste auf, welche nicht vereinheitlicht werden können. Ein Veränderungsprozess bezüglich des Zugangs zu Die Finanzierung der Arbeit des den ausgewählten klassischen Künsten und deren Nutzung bei Caritas-Kinder- und Jugendhei- den Jugendlichen ist erkennbar. Die Jugendlichen haben durch mes und der Josefsschule erfolgt den Zugang zu Stadtbibliotheken, WLAN, diversen technischen überwiegend durch öffentliche Geräten etc. bessere Möglichkeiten Musik, Literatur und Filme zu Gelder. konsumieren und nutzen diese auch häufiger, als sie dies in ihren Herkunftsländern getan haben. Außerdem ist erkennbar, dass die Trotzdem sind wir für besondere Jugendlichen sich vermehrt mit deutscher Literatur, deutscher Projekte, wie den Begegnungs- Musik und deutschen Filmen seit ihrer Ankunft in Deutschland maßnahmen mit Litauen oder auseinandersetzen und die Künste aus ihren Herkunftsländern dem Pilgern auf dem Jakobsweg eher in den Hintergrund gerückt sind. Alle Interviewpartner gaben und in der Förderung einzelner an, dass sie mit dem Angebot an klassischen Künsten in den junger Menschen und Familien, Wohngruppen zufrieden sind. auf Spenden angewiesen. Für die Umsetzung meiner empirischen Forschung war ich auf Wir freuen uns daher sehr, wenn einen Zugang zu unbegleiteten minderjährigen Ausländern ange- Sie uns in unserer Arbeit unter- wiesen. Diesbezüglich möchte ich mich bei Herrn Kornblum für stützen. seine kompetente Unterstützung bedanken und ein großes Dan- keschön an jeden meiner Interviewpartner richten, die mir einen Einblick in ihre Lebenswelt ermöglicht haben und bereit waren ein Bankverbindung: Interview mit mir zu führen. Stadtsparkasse Rheine BIC: Ellen Bogorinsky WELADED1RHN IBAN: DE65 403 500 05 000 70 46 410 Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 21
Die Therapeutischen Übergangshilfen erstrahlen im neuen Glanz Über die Sommerferien wurde in den Räumen der Therapeutischen Übergangshilfe kräftig gewerkelt. Während die Kinder an der Nordseeküste ihre Sommerferien genossen, wurden ihre Kinderzimmer und Gruppenräume gestri- chen. Für einige Räume gab es zudem neue Fußböden. Alle paar Jahre werden die Sommerferien für Renovie- rungsarbeiten genutzt, um die stark beanspruchten Räumlichkeiten wieder auf Vordermann zu bringen. Neues Lastenfahrrad in der Regenbogengruppe Dank einer großzügigen Spende der Firma „movimento“ aus Münster sind wir jetzt in Besitz eines tollen Lastenfahrrads. Damit steht Ausflügen und Arztbesuchen auf umweltfreundli- che Art und Weise nichts mehr im Wege! 22 Caritas-Kinderheim gGmbH
Es muss nicht immer die Papierform sein Camino-Ausgaben im PDF-Format Die Camino-Ausgaben können auch als PDF-Datei zur Verfügung gestellt werden. Wer den Camino zukünftig auf dem Tablett, PC oder dem Handy lesen möchte, möge bitte unter camino@caritas-rheine.de seine Mailadresse mitteilen. Camino 10/2019 | caritas-rheine.de 23
Herausgegeben von: Caritas-Kinderheim gGmbH Caritas-Haus, Lingener Straße 11, 48429 Rheine Postfach 1254, 48402 Rheine Telefon: 05971 862-0, Telefax: 05971 862-385 E-Mail: info@caritas-rheine.de, Internet: www.caritas-rheine.de (10/2019) Konzept und Redaktion: Stefan Gude (verantwortlich), Winfried Hülsbusch, Annette Wiesmann, Norbert Dörnhoff, Lea Wundrig, Nadine Kuiter, Torsten Rupprecht Gestaltung: Stabsstelle Verbandspolitik und Kommunikation, Birgit Groß-Onnebrink Druck: Lammert-Druck, Rudolf Lammert GmbH, Hörstel-Riesenbeck, www.lammert.de Texte und Fotos: Jugendliche und Mitarbeiter des Caritas-Kinder- und Jugendheimes und der Josefsschule Wettringen, istockphoto Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. 24 Caritas-Kinderheim gGmbH
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