Hauszeitung Alterszentrum Heideweg - Gemeinde Ingenbohl
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Hauszeitung Alterszentrum Heideweg Rindsragout mit Spätzli Kochprüfung von Corina Camenzind 2021 Internet und WLAN B r u n o Z w y e r ü b e r d i e Vo r t e i l e d i g i t a l e r H i l f s m i t t e l AKKORDEONissimo Juni N a c h l a n g e r Pa u s e e n d l i c h w i e d e r e i n S t ä n d c h e n
Inhalt 3 10 Editorial Jassen einmal anders 4 12 Agenda Rätsel 6 13 Personal Heimleben im Rückblick 8 Pensionäre 2 Inhalt Impressum Hauszeitung Alterszentrum Heideweg Alterszentrum Heideweg Heideweg 10 6440 Brunnen Tel.: 041 825 08 25 alterszentrum@ingenbohl.ch www.ingenbohl.ch Redaktion und Mitwirkende: Bruno Zwyer, Marlene Affentranger, Fabio Bay, Sibylle Schelbert, Katharina M. Huber Korrektur und Gestaltung: Corinne Auf der Maur Auflage: 1600 Druck: TRINER Media+Print, Schwyz 109. Ausgabe Juni 2021, 26. Jahrgang erscheint 4 × jährlich, Abonnement: 18 Fr. Foto Titelseite: Eine Männerrunde beim Boggiaspiel (Foto: Nori Rickenbacher)
Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 4.0 3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Corona nervt, das Virus und die Einschränkun- Verbunden mit einem herzlichen Dank an gen zehren an unser aller Nerven. Und doch unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die stehen die Zeichen gut, dass sich das Leben in sich alle toll und mit grossem Engagement ein- den kommenden Monaten wieder normalisiert. setzen, wünsche ich Ihnen viel Spass beim Le- Wir können die Situation nicht ändern, aber sen unserer Hauszeitung. wir können lernen, so damit umzugehen, dass wir den Herausforderungen gewachsen sind. Bruno Zwyer, Gemeinderat Sommer – endlich nach draussen! Der Blick auf den schönen See oder den Blumengarten vor unserer Haustüre. Sind wir doch an einem schö- nen Ort! Versuchen Sie das Beste aus der gegenwär- tigen Situation zu machen und lassen Sie sich von der Pandemie nicht unterkriegen! Corrigenda zum Bericht über das Dorfleben anno dazumal: Frau Brigitte Dürrwang-Odermatt hat die Redaktion auf eine kleine Unstimmigkeit hingewiesen, die wir hiermit gern richtigstellen wollen: Auf Seite 11 der März-Ausgabe wird das Fotogeschäft von Adolf Odermatt erwähnt. Nicht Adolf, sondern sein Bruder Franz hat jedoch das Geschäft übernommen. Er war, bis er sich selber «pensionierte» und ins Alterszentrum zog, als anerkann- ter Fotograf in der Innerschweiz tätig. Sein Bruder Adolf hat nur kurz, bis Franz seine Lehre als Fotograf abgeschlossen hatte, mit der Mutter nach dem Tod von Gründer Adolf Odermatt das Geschäft am Laufen gehalten.
L e id e r is t n a c h w ie v v ie le r g e p o r d ie D u r c h f ü h r u n la g Agenda n ic h t m ö g n t e r A n lä li c h . B it t sse e in f o r m ie s ic h k u r z f r e n S ie r is t ig . Veranstaltungen Montag, 5. Juli 2021 Montag, 13. September 2021 14.30 Uhr 14.30 Uhr 4 Duett mit Handorgelbegleitung: Bernadette Unterhaltungsnachmittag Betschart und Partner mit der Zithergruppe Schwyzerholz Agenda Donnerstag, 8. Juli 2021 Montag, 27. September 2021 Ausflug mit den Bewohnerinnen und den 14.30 Uhr Bewohnern Unterhaltungsnachmittag mit den Esch-Ba-Klängen: Trio mit Klarinette, Saxofon, Donnerstag, 15. Juli 2021 Handorgel, Klavier und Keyboard 14.00 bis 16.15 Uhr Event mit dem Gesundheitsclown Rahel Styger, 4.–6. Etage Sonntag, 1. August 2021 11.30 Uhr Nationalfeiertag, Mittagsgrill-Party mit musikalischer Begleitung von Murers Werni Z u r z e it f in G o t t e s d ie d e n n u r in nste statt terne Montag, 9. August 2021 b it t e d ie . Beachte k u r z f r is t ig n S ie 14.30 Uhr e n In f o r m a t io n e n . Handorgelduo Fronalp Mittwoch, 18. August 2021 D ie A n g e b 14.30 Uhr ote rund «Demenz ums Them Unterhaltung mit Rene Hauser » f in d e n a b is a u f W e b e n f a ll s e it e r e s n ic h t s t a t t. Montag, 23. August 2021 14.30 Uhr Örgelifraue mit Begleitung
Regelmässige Angebote Montagsmalen Bewegung Kein Mahlen von Kaffee, montags, 14.30 Uhr kein Malen von Gartenzäunen, mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum was dann? Das Montagsmalen macht uns Spass, Kreativ-Atelier für mich ist’s wie ein guter Jass. dienstags, 9 bis 11 Uhr Es gibt hier Könner, auch Genies, mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum doch viele andre lernen’s nie. Handarbeiten Ich male gern und mit Genuss, 5 dienstags, 14 bis 16 Uhr doch trotzdem bleib ich eine Nuss. mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum Ne Blume mal ich und oh Graus, Agenda es sieht fast wie ein Windrad aus. Spiel- und Jassnachmittag mittwochs, 14 bis 16 Uhr Ein Tier – da schreib ich’s besser an, mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum damit man’s auch erkennen kann. Ist es ein Esel oder Schwein? Einzelaktivierung Am besten ist’s – ich lass es sein. mittwochs, 16.15 bis 17 Uhr mit Slawa Szymanski, Zimmer / Abteilung Wir malen Blumen und den Himmel Und warten auf den Prinz mit Schimmel. Snoezelen Die Fantasie kennt keine Grenzen, donnerstags, Zeit nach Vereinbarung drum tun am Montag wir nie schwänzen. mit Priska Betschart, Zimmer / Snoezelzimmer Malen macht Freude, tut gut dem Herz, Freies Malen dabei vergisst man Alter und Schmerz. donnerstags, 9.30 bis 11 Uhr, 15 bis 16.30 Uhr Wir bleiben die «ewig jungen Alten». mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum Das Montagsmalen wollen wir behalten. Geschichten aus der Bibel Katharina M. Huber donnerstags, alle zwei Wochen 10.30 bis 11.30 Uhr mit Azucena Forster, Mehrzweckraum Gedächtnistraining freitags, 9 bis 10 Uhr und 10.15 bis 11.15 Uhr mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum Yoga für Seniorinnen und Senioren freitags, 14.30 bis 16 Uhr mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum
Arbeitsjubiläum 5 Jahre Schuler Carmen Rosa, 16. August 2021 Schelbert Livia, 1. September 2021 Schwegler Ramona, 1. September 2021 Personal Wiget Jasmin, 1. September 2021 10 Jahre Föhn-Gigon Carmen, 1. September 2021 20 Jahre Reichlin Rita, 16. September 2021 Eintritte 6 Personal Austritte Schaub Ramona Fachfrau Gesundheit, per 30. April 2021 Bachmann Valeria Orth Manuel Dipl. Pflegefachfrau HF / Koch / Stv. Küchenchef, Föhn Ramona Teamleiterin, per 1. April 2021 Fachfrau Gesundheit, per 1. April 2021 per 31. Mai 2021 Varga Anna-Catharina dipl. Pflegefachfrau HF, per 31. Mai 2021 Bürgi Ana Margarida Pflegemitarbeiterin SRK, per 30. Juni 2021 Von Rickenbach Elisabeth Pflegemitarbeiterin SRK, per 30. Juni 2021 Aregger Sandra Zurfluh Cornelia per 1. Juni 21, ab 1. Juli 21: Pflegeassistentin, Leitung Hotellerie per 1. Juni 2021
Praktische Prüfung zur Köchin EFZ Am 12. Mai 2021 um 07.30 Uhr war es so weit. Corina Camenzind Corina Camenzind hatte ihren grossen Tag, auf wird uns im Som- den sie drei Jahre lang hingearbeitet hatte. Es mer 2021 verlas- war auch für mich als Küchenchef und für das sen. Wir wünschen ganze Küchenteam eine neue Herausforde- ihr alles Gute für rung, da die Kochprüfung im Normalfall nicht ihre Zukunft und 7 in der eigenen Küche, sondern in der Berufs- viel Freude an ih- schule Zug stattfindet. Da aber Corina Camen- rem Beruf. Dorfleben anno Personal dazumal zind die ersten zwei Jahre ihrer Lehre in Weggis absolvierte, machte sie auch ihren Abschluss Fabio Bay nach den Regeln der Berufsschule Luzern. Zwei Tage vor der Prüfung waren Corina Camenzind und Manuel Orth damit beschäf- Gemüsetartar auf Rucola tigt, alles vorzubereiten und zu bestellen. Das mit frittiertem Tofu Qualifikationsverfahren verlief folgendermas- dazu eine Hüttenkäs-Paprika-Sauce sen. Corina Camenzind erhielt im Vorfeld serviert mit getoastetem Englischbrot 4 Warenkörbe (Lebensmittellisten) mit denen *** sie je eine Vorspeise, eine Suppe und einen Fischgang kreieren musste. Artischockenkaltschale mit Einlage Am Tag der Prüfung wurde ihr mitgeteilt, begleitet mit einem Blätterteigkissen welchen Warenkorb sie zubereiten musste. gefüllt mit getrockneten Tomaten Zusätzlich kam noch ein Hauptgang und das *** Dessert mit Gebäck hinzu. Um 07.30 Uhr tra- fen die beiden Experten ein. Zuerst hatte Co- Sautierte Forelle und Riesencrevetten rina Camenzind die mündliche Prüfung, die dazu eine Fischrahmsauce mit Dill ca. 1 Stunde und 30 Minuten dauerte. Danach begleitet mit gedünstetem Blattspinat und ging es in die Küche, wo sie die nächsten fünf Peperoni Stunden mit kochen, backen, zubereiten und Basmatireis anrichten beschäftigt war. *** Corina Camenzind hat die Prüfung mit viel Ehrgeiz, Elan und Durchhaltewillen gemeis- Rindsragout mit Balsamico-Sauce tert. Sie kam nie aus der Ruhe und behielt im- Spätzli mer die Übersicht, was nicht ganz einfach war. Junge Erbsen französische Art Denn die Rezepte und der Zeitplan waren sehr und frittierte Schwarzwurzeln komplex. Für mich als Küchenchef war es eine *** Freude, ihr beim Kochen zuzusehen und natür- lich auch am Schluss das ganze Menü mit Ma- Eisauflauf Grand Marnier nuel Orth zu geniessen. Orangensauce mit Honig und Kokosmakronen
Haben Sie WLAN? Dies wird vermehrt eine der ersten Fragen im Gespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern Geburtstage Juli bis September vor dem Bezug der Zimmer in unserem schö- nen Alterszentrum sein. Seniorinnen und Senioren entdecken zuneh- Camenzind-Feuz Irene, 5. Juli 1939 mend die Möglichkeiten digitaler Hilfsmittel 82 Jahre und finden Gefallen an der virtuellen Welt. Die Neugier auf neue digitale Angebote und Apps Stössel Josef, 14. Juli 1943 wächst. 78 Jahre Digitale Angebote sind bei der Generation 65+ hoch im Kurs: 74 Prozent der Seniorinnen Nideröst Anton, 27. Juli 1935 und Senioren sind heute online unterwegs. 86 Jahre Jungsenioren können im Umgang mit digitalen Kommunikationstechnologien sogar mit der Smaldone Salvatore, 28. Juli 1934 jüngeren Bevölkerung mithalten. Das ändert 87 Jahre sich erst im hohen Alter. Der digitale Graben verschiebt sich und liegt neu bei 80 Jahren. Das Polazzetto Stefano, 2. August 1936 geht aus der Studie «Digitale Senioren 2020» 85 Jahre von Pro Senectute Schweiz hervor. 8 Was auffällt: Onliner fühlen sich dank des Patierno Rosa, 6. August 1928 Internets selbstständiger und unabhängiger 93 Jahre Pensionäre als Offliner und schätzen die Vorteile von di- gitalen Dienstleistungen. Die Offliner zeigen Gisler-Küttel Lea, 20. August 1943 ein wachsendes Interesse an diesen Angebo- 78 Jahre ten – schrecken aber vor den technischen Hin- dernissen zurück. Sie wünschen sich mehr Un- Immoos-Bellmond Lena, terstützung beim Erlernen und Bedienen der 26. August 1931 Anwendungen. 90 Jahre Was bringt mir das Internet? «Mehr dazu finden Sie im Internet» – egal ob in den Fern- Mettler Fridolin, 3. September 1933 sehnachrichten, auf Plakaten oder in der Zei- 88 Jahre tung: diesen Satz hört und liest man häufig. Vielleicht sind Sie in solchen Situationen durch- Zenger Nora, 8. September 1925 aus neugierig, was Sie denn da im Internet er- 96 Jahre warten würde. Aber leider können Sie nicht nachschauen, entweder weil Ihnen der dafür Smaldore-Palmieri Donata, nötige Internetzugang fehlt oder weil das In- 8. September 1948 ternet noch Neuland für Sie ist. Dabei lebt das 73 Jahre «Netz», wie das Internet auch kurz genannt wird, von den Menschen und Organisationen, Fischer-Baumann Marie, die sich daran beteiligen. Eine weitere Beson- 17. September 1923 derheit zeichnet das Internet aus: Man kann al- 98 Jahre les bequem von einem Ort aus finden, nämlich von dem Computer aus, vor dem man sitzt, Heinzer Xaver, 25. September 1940 oder dem mobilen Gerät, das man in der Hand 81 Jahre hält und das man sogar überall hin mitnehmen Erwähnt werden die Geburtstage aller Personen, die mit kann. der Veröffentlichung ihrer Daten einverstanden sind. Ich wünsche Ihnen viel Spass im Netz. Un- ser WLAN ist für Sie bereit. Bruno Zwyer, Gemeinderat
Pensionäre Herzlich Willkommen Im stillen Gedenken Goodall June Suter-Aregger Agnes 8. März 2021 19.02.1930 bis 27.03.2021 9 Betschart Rosmarie Kamer Anton Pensionäre dazumal 9. März 2021 21.08.1943 bis 20.04.2021 Hürbin Theresia Schöpfer Susanne 15. März 2021 07.02.1940 bis 20.04.2021 Dorfleben anno Scorrano Iris Zeberg Hermine 22. März 2021 04.11.1933 bis 27.04.2021 Suter-Aregger Agnes Keusch-Kretschmar Paula 25. März 2021 23.11.1920 bis 30.4.2021 Müller Frieda Baschnagel Marie Theresia 30. März 2021 25.12.1932 bis 30.05.2021 Bitschin Martha 7. April 2021 Polazzetto Stefano 21. April 2021 Müller Eduard Alterszentrumfonds: 22. April 2021 Wir danken allen, die unseren Bewohnern mit ihrer finanziellen Unterstützung helfen wollen. Aschwanden Anna Der Alterszentrumfonds kommt den Bewohne- 27. April 2021 rinnen und Bewohnern vollumfänglich zugute. Mantel Rolf Kontoverbindung 1. Juni 2021 Alterszentrum Heideweg Camenzind-Kälin Annamarie 6440 Brunnen 25. Juni 2021 IBAN CH95 0900 0000 6002 7304 2
Jassen einmal was das eigentümliche «Abheben» eigentlich soll, wird klar: Der Mischer hat uns alle in sei- anders ner Hand. Darum hebt der Spielgegner das fertig gemischte Spiel vor dem Ausgeben ab, bringt es noch einmal durcheinander und er- schwert dem Ausgebenden, etwas Krummes zu «mischlen». Im Leben kann man nicht abheben. Das Schicksal teilt aus, man muss die ungleiche Auszug aus dem Buch Verteilung von Glück und Unglück akzeptie- «Sonntagsjass» von Ruedi Heinzer ren und daraus etwas machen. Man muss die Karten spielen, die einem zugeteilt sind. Was für eine Binsenwahrheit! Man sieht förmlich das Achselzucken und die hängenden Mund- winkel. Vielleicht hat der Islam hier eine Stär- Mischen, abheben, ausgeben ke. Was einem zufällt, ist von Mächten oder 10 Zufällen bestimmt, die man selten beeinflussen Das Spiel beginnt vor dem Spiel: mit dem kann. Zielführend ist die Haltung, es erst mal Mischen und Verteilen der Karten. Einer aus ergeben anzunehmen: Kismet, Fügung, was Jassen einmal anders der Runde ist dran mit Ausgeben, die andern kann man machen? Es ist hohe Lebenskunst, legen ihr Schicksal in seine Hände. Wer die sich eine Situation zu eigen zu machen, wie sie Karten austeilt, verteilt Glück und Unglück; nun einmal ist. Solches Annehmen entlastet, tut wer mischt und ausgibt, spielt Herrgott. Man wohl und heilt manchmal. könnte Mörike zitieren: «Herr! schicke, was du Die Bibel baut nun aber auf dieses Akzep- willst, ein Liebes oder Leides; ich bin vergnügt, tieren die Hoffnung, dass Gott wohl Glück und dass beides aus deinen Händen quillt.» Was Unglück verteilt, aber auch Anstoss und Hilfe immer mir zuteilwird, ich bin bereit, damit mal ist, Not zu ändern. «Rufe zu mir am Tag der zu spielen. Diese Bereitschaft zeigt ein Grund- Not, ich will dich erretten, und du wirst mich vertrauen: Weder Pech noch Widerstand kön- ehren.» (Psalm 50,15) nen mich stoppen, we shall overcome. Dieses Jesus war ein erfolgreicher Heiler. Er ak- Vertrauen will nicht immer durchscheinen und zeptierte Krankheit nicht achselzuckend und man knurrt enttäuscht: «Was hast du mir da fatalistisch als gottgegeben und unveränder- wieder für Mist ausgeteilt!» Aber Bemerkun- lich. Als er einen Blindgeborenen vor sich hat- gen sind verpönt; sie könnten dem Gegner et- te, wollte er nicht grübeln, woher die Blindheit was verraten. Das kann man getrost ins Leben stammen könnte, sondern heilte ihn (Johannes übertragen: Nimm die lumpigen Karten oh- 9,3). In seinem Heilen wird ein Gott erkennbar, ne Wimpernzucken und ordne sie schön, wie der Not wendet. Das Vertrauen des Christen einen Weis vom As. Jammere nicht daher, mach hat also zwei Beine. Das erste ist das Zutrauen, gute Miene zum bösen Spiel. Warum sollen die dass Gott wohl weiss, wozu er mir Schweres andern sich freuen an deinem Pech? Und wich- zuteilt und das zweite ist die Zuversicht, dass tiger: Willst du dir hörbar einreden, du seist ein Er mein Rufen hört und mir in meiner Not und bedauernswertes Opfer? Am Ende glaubst du aus meiner Not hilft. dir noch! Beim Jassen nimmt man ein hoffnungsloses Jeder Spielanfang ist eine bemerkenswer- Blatt an und das Schicksal in die eigene Hand, te Vertrauensübung. Wir trainieren nicht be- um das Beste daraus zu machen. Vielleicht wusst; die wenigsten nehmen wahr, wie viel macht der Gegner ja einen Fehler? Oder man Vertrauen sie dem Mischer schenken oder mei- hat einen Spielpartner, der mit Geschick und netwegen dem Zufall. Erst wenn man fragt, guten Karten das Blatt wenden kann?
Schiebung Warum heisst der beliebteste Viererjass Schie- ber? Doch wegen der merkwürdigen Schie- be-Regel: Bin ich dran, die Trumpffarbe zu bestimmen, habe aber schlechte Karten oder eine nebulöse Entscheidungshemmung, so kann ich «schieben», das heisst die Trumpf- Ruedi Heinzer bestimmung meinem Partner übergeben. Der Sonntagsjass sagt dann den Trumpf an, ich muss als Erster 36 theologische Einfälle zum Kartenspiel ausspielen. Wenn ich schiebe, habe ich vom an- TVZ Theologischer Verlag Zürich gesagten Trumpf vielleicht kaum Respektables 2. Aufl. 2019, 120 Seiten, Paperback in der Hand, sonst hätte ich ja selbst Trumpf ISBN 978-3-290-18204-5, CHF 22.00 gemacht. Dann werfe ich gern meinem Partner als Erstes eine billige Trumpfkarte hin; das ent- Schon klar, auch in der Kirche wimmelt es reisst schon mal allen einen Trumpf und mein von Rationalismus. Gebete für den Gottesdienst Partner ist hoffentlich in der Lage, den ersten werden peinlich geprüft auf Reste mittelalter- Stich heimzuholen und dann das Spiel zu be- licher Schieberei und umformuliert, damit ja stimmen. nichts aussieht wie Abschieben der Verantwor- So kann man eine Prise Verantwortung ab- tung auf Gott. So wird etwa nicht mehr gebetet, 11 schieben. Sollte die Runde in die Hosen gehen, Gott möge Hungernden Brot geben, sondern ist der Partner ein wenig mitschuldig. Anfän- er möge uns (uns!) Mut, Kraft, Weisheit, Wil- ger und Entscheidungsschwache schieben len und Liebe geben zum Teilen. Das alte Ge- Jassen einmal anders gern, Kampfjasser eher selten. Schieben ist et- bet «Dona nobis pacem» – «gib uns Frieden», was fürs Jass-Proletariat, könnte man meinen, wird humanistisch zurechtgestutzt und heisst und doch kann es der vernünftige und gute jetzt korrekt: «Mach mich zum Werkzeug dei- Ausweg sein, wenn das Glück gerade mal Pau- nes Friedens.» Das stammt etwa kaum von se macht. Aber einverstanden: Verantwortung Franz von Assisi! Der Gott von heute muss auf den Partner abschieben bringt einen selten nicht mehr retten, er soll in seinen Menschlein voran in der Heldenkarriere. Es gibt auch re- einfach ihren angeborenen sozialen Charak- spektable Theologen, die nur ein «Pfui» übrig ter hervorkitzeln, damit diese endlich selbst haben für das Abschieben der Verantwortung: die Rettung der Welt an die Hand nehmen. beim Beten nämlich. Stimmt ja irgendwie. Wie viel irdisches Elend Schieben wir nicht unsere Verantwortung auf ist menschengemacht? Es kann und soll auch Gott, wenn wir beten? Wir beten in der Kirche von Menschen wiedergutgemacht werden. Da für Hungernde, Verfolgte, Leidende und das gibts wohl nichts zu schieben. ganze Elend der Welt und gehen dann getrost Aber ehrlich: Es gibt halt auch nichts zu zur Tagesordnung über. Dabei kommt man sich beten, wenn man so denkt. Gott daran zu er- edel vor und meint, mit der Fürbitte Achtbares innern, er solle bitte der lieben Gemeinde jene geleistet zu haben. Aber wir haben gerade nicht Geisteshaltung stärken, die der Pfarrer gerade viel geleistet und erwarten das Entscheidende nötig findet, ist doch nur schräg. Ich aber – und von einem andern – Gott. Für Rationalisten ein mit mir einige andere Christen – bitten Gott weiterer Hinweis darauf, dass Religion Kin- kindlich um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, derzeug sein muss. Vernünftige Erwachsene Heilung, Rettung aus der Not und das tägliche würden selbst Hand anlegen und tun, was in Brot. Wir schieben damit überzeugt und dank- ihren Möglichkeiten liege, um Hungernden zu bar ein wenig Verantwortung auf Gott; wir ha- helfen. Erst wenn man an die Grenzen seiner ben diese Welt ja auch nicht selbst erfunden. Handlungsmöglichkeiten komme, dürfe man Und dass wir erst mal schieben, heisst ja nicht, seufzen, nun helfe nur noch Beten. Solange dass wir dann nicht mitspielen. man aber selbst noch etwas tun könne, sei Beten Abschieben der Verantwortung auf eine höhere Abdruck mit freundlicher Genehmigung Macht, die es vermutlich eh nicht gebe. des Theologischen Verlags Zürich
12 Rätsel Wie viele Unterschiede finden sich in den beiden Bildern? Auflösung Seite 15
Heimleben im Rückblick 13 Heimleben im Rückblick Balkonkonzert Am Mittwoch, 26. Mai 2021 kamen unsere Be- wohnerinnen und Bewohner in den Genuss, jungen Künstlern beim Musizieren zu lauschen. Nach dieser langen Zeit, in der kein musikali- scher Anlass bei uns im Haus stattgefunden hat, war das eine willkommene, tolle Abwechs- lung. Die Mädels und die Jungs spielten diver- se Stücke, z. B. von Polo Hofer das Lied «Blue- me» oder «Heimweh» von Georg Schlunegger. Sie konzentrierten sich auf das Musizieren und liessen sich nicht ablenken. Urchig, heimelig – die Zuhörer haben das Konzert genossen. Auch der Wetterfee hat es gefallen, der Himmel war bewölkt und wir sandten bittende Blicke Rich- tung Wolken: «Lass es ja nicht regnen!» Das Spiel der Jungen machte gute Laune und wir alle hoffen, wieder einmal in der vorders- ten Reihe sitzen dürfen, wenn es wieder heisst: «AKKORDEONissimo». Herzlichen Dank! Marlene Affentranger
14 Heimleben im Rückblick Muttertag Boggia Schon wieder ein Muttertag mit den Coro- Freitag, 28. Mai 2021 – der Himmel lacht und na-Umständen und -Massnahmen, langsam eine Pflegerin hat einen Geistesblitz. Sie möch- gewöhnt man sich daran, es ist nichts Neues te Boggia spielen. Diese Idee wird sofort um- mehr. Aber das hielt die Bewohnerinnen und gesetzt und es kann eine Herrenrunde dazu Bewohner nicht davon ab, den Alphornbläsern animiert werden. Auf der Seeseite vor dem Al- freudig zuzuhören. Auf dem eigenen Balkon terszentrum hat es genügend Platz, um zu spie- oder auf den Terrassen machten sie es sich ge- len. Die Herren lassen sich nicht zweimal bitten mütlich und genossen die musikalische Unter- und werfen die Kugel, einer nach dem andern. haltung, denn das kommt aktuell noch sehr sel- Jetzt zeigt es sich, dass sie nicht nur Kraft in ten vor. Den Tag verschönerte auch Heimleiter den Armen haben, sondern auch noch sehr Ruedi Kalt: Er hatte wunderschöne Rosen in gelenkig sind. Die Kugel muss ja auch wieder Pink, Orange, Gelb und Rot zum Verschenken. vom Boden aufgehoben werden. Den ganzen Tag hindurch wurden unsere Be- Die Kugel rollt, die rüstigen Herren haben wohnerinnen und Bewohner verwöhnt. Auch Spass daran. Und was passt zu Spiel und Spass? die Männer kamen nicht zu kurz. Festlich ge- Natürlich, ein Bier! Dieses wird dann noch in schmückte Tische erwarteten sie, jedem zauber- gemütlicher Runde genossen. «Dörf mer’s us te es ein Lächeln ins Gesicht, sodass das Thema de Fläsche trinke?» Natürlich, schmeckt doch Corona kurzzeitig aus der Welt geschafft wor- doppelt so gut. den war. Hoffentlich wird das mal Realität. Marlene Affentranger Sybille Schelbert
Auflösung Es sind 7 Fehler. 15 Heimleben im Rückblick Die Frau im Treppenhaus Dieses Bild fällt mir im ersten Stock auf. Die Frau mit dem wunderschönen Blumenrock wurde gestaltet von Bernadette Hiob und Doris Roux. Von Zeit zu Zeit wird der Rock umgestaltet. Keine Frau trägt über Monate den gleichen Rock. Geht gar nicht. Während der Osterzeit war die Eierschalenkreation angesagt. Und im Herbst? Eventuell alles mit Blättern. Wir sind gespannt auf das nächste Outfit. Marlene Affentranger
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