Heilig abend in Jöllenbeck - CVJM Jöllenbeck

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Heilig abend in Jöllenbeck - CVJM Jöllenbeck
Heiligabend
in Jöllenbeck
Inhalt
         Grußwort Pfarrer Nacke .............................................3
         Grußwort Pfarrer Kersting .........................................5
         Gottesdienste an Heiligabend in Jöllenbeck ........7
         Weihnachtsevangelium ..............................................8
         Weihnachtsevangelium für Kinder ..........................9

         Lieder
         Alle Jahre wieder ...................................................... 17
         Engel auf den Feldern singen ................................ 13
         Es ist ein Ros entsprungen ..................................... 13
         Fröhlich soll mein Herze springen ........................ 14
         Fürchte dich nicht .................................................... 15
         Ich steh an deiner Krippen hier............................. 25
         Ihr Kinderlein kommet ............................................ 17
         In dulci jubilo............................................................. 16
         Macht hoch die Tür .................................................. 11
         O du fröhliche ........................................................... 16
         Stern über Bethlehem ............................................. 18
         Stille Nacht ................................................................. 12
         Tochter Zion ............................................................... 12
         Tragt in die Welt nun ein Licht .............................. 18
         Weil Gott in tiefster Nacht erschienen ................ 14
         Zu Bethlehem geboren............................................ 16

         Texte, Gebete und Gedanken
         Tischgebete ................................................................ 19
         Texte und Gedanken zu Weihnachten ........... ab 20
         Lichtsegen .................................................................. 26

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Heiligabend 2020
            „Dieses Jahr feiern wir Weihnachten aber mal
            anders!“ Vielleicht haben Sie das in den letzten
            Jahren auch schon das ein oder andere Mal ge-
            dacht oder gesagt. Meistens ist aus diesem Vor-
            haben nichts geworden. Es war dann doch wie
            immer, eben „Alle Jahre wieder“.

            In diesem Jahr ist es nun tatsächlich unfreiwillig
            anders. Vieles vom Gewohnten ist an diesem
            Weihnachten nicht oder nur in sehr abgewandel-
            ter Weise möglich. Die großen Gottesdienste am
Nachmittag des Heiligen Abend werden draußen und kürzer
als sonst gefeiert. Die Plätze für die nächtlichen Christmetten
sind beschränkt. Und zuhause wird es auch anders sein, weil
mancher Besuch heute und an den kommenden Tagen nicht
stattfinden kann.

Weihnachten anders! Aber es ist Weihnachten! Es ist das
Fest, an dem Gott begonnen hat, ein neues Kapitel seiner
Heilsgeschichte zu schreiben. Mit der Geburt seines Sohnes
hat er uns Menschen seine Nähe und seine Liebe gezeigt.
Eine neue Zählung der Jahre hat begonnen, weil das Nachher
sich vom Vorher so deutlich unterscheidet. Das „Anders“ ist
wesenhaft mit Weihnachten verbunden. Es ist uns nur nicht
immer so bewusst.

Gott hat in der langen Geschichte der Welt immer wieder
gezeigt, dass im Wandel, dass in der Veränderung heilsame
Neuanfänge liegen. Wir dürfen daran glauben, dass sein Heil

                                                               3
nicht jetzt zu Ende ist, sondern dass es auf neue Weise, klein
    wie damals als Kind in der Krippe, aufleuchtet und die Welt
    erfüllen wird.

    Feiern Sie auch 2020 Weihnachten! Vielleicht kann Ihnen
    dieses kleine Heft mit den Texten und Liedern helfen, zuhau-
    se das fortzusetzen, was wir am Nachmittag des heiligen
    Abend an den Kirchen und an den Orten draußen begonnen
    haben zu feiern.

    Ich wünsche Ihnen allen auch im Namen des Pastoralteams
    und allen, die in unseren Gemeinden mitarbeiten und Ver-
    antwortung tragen, ein frohes und gesegnetes Weihnachts-
    fest und ein gesundes Jahr 2021 mit vielen positiven Erfah-
    rungen eines Neubeginns.

    Ihr
    Norbert Nacke, Pfarrer im katholischen Pastoralverbund
    Bielefeld-Mitte-Nord-West

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Heiligabend 2020
             Advent heißt wörtlich übersetzt: Ankunft. Gott
             kommt zu den Menschen. In dem Kind in der
             Krippe ist Gott in diese Welt gekommen. Und er
             will auch zu dir und mir kommen - in diesen
             Weihnachtstagen. Aber wie geht das? Wie
             kommt Gott?

               Ich stelle mir folgende alltägliche Szene vor:
               Else Meier steht vor der Tür. „Gut, dass du
               kommst!“ entfährt es ihrer Nachbarin Annelie-
               se. Als die beiden sich gesetzt haben, vorbildlich
auf Abstand und mit Mund-Nase-Bedeckung, erzählt sie. Ei-
ne halbe Stunde spricht sie ununterbrochen, wie es ihr in
diesen Corona-Wochen geht. Auch wenn Else Meier keine
Lösung für die Probleme hat - am Ende des Abends geht es
ihrer Freundin besser. So oder ein wenig anders spielt es sich
täglich ab im Leben unter den Bedingungen der Pandemie:
Da sitzt jemand in trübseligen Gedanken - und kommt nicht
raus. Schlimmer noch: Er oder sie kommt nicht damit raus.
Er oder sie zerbricht sich den Kopf. Es macht das Herz
schwer. Der Magen ist verstimmt. Doch das Naheliegende
scheint unmöglich: Anrufen. Einen Brief, eine Mail, eine
WhatsApp schreiben. Jemanden bitten. Ihm oder ihr sagen:
Komm doch.
Auf der anderen Seite: Wie schön, wenn einer das merkt: Du
hattest dich so lange nicht gemeldet. Irgendwie siehst du
verändert aus. Sonst bist du immer anders. Deshalb komm
ich. Jetzt steh ich vor deiner Tür. Machst du auf?
So stelle ich mir Gott vor an diesem Heiligabend. Er kommt,
er klopft an und wartet, dass ich ihm die Tür aufmache. Ja,
                                                               5
besser noch – eigentlich ist er schon da – in diesem kleinen,
    zerbrechlichen Jesuskind von Bethlehem, das mein Herz be-
    rührt!
    Wenn er dir und mir so naherückt – und wenn an diesem
    Corona-geprägten Weihnachten sowieso alles anders ist! –
    Liegt es da für uns nicht nahe, es Gott nachzumachen und
    diesmal eben auch aus unseren Kirchgebäuden rauszugehen
    - dorthin, wo du und ich, wo wir als Menschen unseres Stadt-
    bezirks leben und wohnen – auf die Plätze unserer Wohn-
    viertel – und dort Gottesdienst zu feiern – draußen unter
    Gottes weitem Himmel!

    So machen wir es jedenfalls auch in Theesen, Vilsendorf und
    Jöllenbeck, in der Hoffnung, dass die Corona-Schutz-
    Auflagen der Stadt es uns erlauben: auf dem Sportplatz des
    VFL Theesen, auf dem Bauernhof Surmann in Vilsendorf und
    in Jöllenbeck auf dem Sportplatz Dreekerheide, auf dem
    Marktplatz, im Naturstadion und im Oberlohmannshof.
    Und – eine wunderbare Premiere: in Jöllenbeck gemeinsam
    evangelisch – katholisch. Wenn das kein echtes Weihnachts-
    geschenk ist ...!!!
    Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und mitzufeiern - am
    Heiligabend 2020! So anders und doch mit ganz viel Lebens-
    freude und Zuversicht!

    Auch ich wünsche Ihnen im Namen meiner Kollegen und den
    Presbyterinnen und Presbytern unserer Versöhnungs-
    Gemeinde ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein
    gutes Jahr 2021, in dem Sie gesund und behütet bleiben!

    Ihr Andreas Kersting,
    Pastor der Ev.-Luth. Versöhnungs-Kirchengemeinde Jöllenbeck
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Heiligabend in Jöllenbeck
        Nun ist doch alles anders gekommen. Wir mussten Ihnen
        absagen. Das tut uns leid. Die evangelische und katholische
        Gemeinde laden herzlich zum Alternativprogramm ein:

        → Wiedehopf für Kinder
        Weihnachtsgeschichte erleben – online
        → Weihnachtsspaziergang „Der Weg nach Bethlehem“
        5 Stationen · Start: CVJM-Haus · Jöllenbeck
        → Weihnachtsspaziergang in Theesen
        12 Stationen · Start: Schaukasten an der Auferstehungs-
        kirche Theesen
        → Weihnachtsspezial Das Weihnachtsmusical
        online
        → Ökumenischer Heiligabend-Gottesdienst
        „Gott kommt zu uns“ ab 15 Uhr online
        → Ökumenisches Weihnachtsmobil unterwegs in Jöllenbeck
        zwischen 16 und 18 Uhr
        → Glockenläuten 17:45-18:00 Uhr großes Weihnachtsgeläut
        im Anschluss „Oh du fröhliche“ singen vor der Haustür
        → „Heilige Nacht unterm Weihnachtsbaum“ – der
        Wohnzimmergottesdienst live online ab 22:15 Uhr ·
        Start 22.30 Uhr
        → Offene Marienkirche Jöllenbeck 18 -24 Uhr
        → Offene Liebfrauenkirche Jöllenbeck 15 - 22 Uhr
        → Offene Auferstehungskirche Theesen 15 - 20 Uhr
        → Offene Epiphaniaskirche Vilsendorf 15 - 17 Uhr
        jeweils zur stillen Andacht + Friedenslicht to go
        Ausführliche Infos und Links unter
        www.versoehnungs-kirchengemeinde.de
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Die Frohe Botschaft
Aus dem Evangelium nach Lukas

          Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den
          Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutra-
          gen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius
          Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich
          eintragen zu lassen.
          So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf
          nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er
          war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich ein-
          tragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind er-
          wartete.
          Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage,
          dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstge-
          borenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine
          Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
          In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten
          Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu
          ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie
          fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch
          nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die
          dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der
          Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.
          Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind
          finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
          Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches
          Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe
          und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
                                                             Lukas 2,1-14

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Die Frohe Botschaft – für Kinder
Jesus wird geboren

           Maria und Josef wohnen in Nazareth. Josef ist Zimmermann.
           Und Maria ist seine Braut. Jetzt aber machen sie sich auf. Sie
           gehen hinaus nach Betlehem. Die Nacht ist dunkel. Und der
           Weg ist weit.
           Endlich sind Maria und Josef da. Sie sind müde. Sie klopfen
           an alle Türen. Doch keiner will sie haben. In Betlehem ist
           kein Platz. Sie finden nur einen Stall. Da müssen sie schlafen.
           Und in der Nacht bekommt Maria ihr Kind. Sie wickelt es und
           legt es in eine Futterkrippe. Und Ochs und Esel gucken zu.
           Ganz in der Nähe sind Hirten. Sie bleiben draußen bei ihren
           Schafen und passen auf im Dunkeln. Da kommt ein Engel.
           Die Hirten erschrecken. Der Engel sagt „Habt keine Angst,
           freut euch! Ein helles Licht ist in die dunkle Nacht gekom-
           men. Heute ist der Heiland geboren. Er will euch retten. Und
           so wird es sein: Ihr findet ein Kind. Es liegt in der Krippe in
           einem Stall.“
           Und auf einmal sind da viele Engel. Sie singen in der dunklen
           Nacht das Lied: „Gott ist die Ehre im Himmel. Und Frieden
           auf der Erde. Gott hat alle lieb.“ Dann sind die Engel nicht
           mehr da. Und die Hirten sagen: „Kommt! Kommt schnell! Wir
           gehen nach Betlehem. Wir wollen sehen, was da ist.“
           Und sie laufen schnell und suchen den Stall und finden Maria
           und Josef und das Kind in der Krippe. Die Hirten sind glück-
           lich. Und überall erzählen sie: „Denkt euch, wir haben den
           Heiland gesehen. Er liegt in einer Krippe in einem Stall.“
           Dann gehen sie wieder zu ihren Schafen zurück.
                              aus: Rost/Machalke: Jesus kommt auf die Welt

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Weihnachtslieder
für das Weihnachtslob am Heiligen Abend und für zuhause

Macht hoch die Tür
          1. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der
          Herr der Herrlichkeit, / ein König aller Königreich, ein Hei-
          land aller Welt zugleich, / der Heil und Leben mit sich bringt;
          derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein
          Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

           2. Er ist gerecht, ein Helfer wert; Sanftmütigkeit ist sein Ge-
           fährt, / sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barm-
           herzigkeit; / all unsre Not zum End er bringt, derhalben
           jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, mein
           Heiland groß von Tat.

           3. O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei
           sich hat. / Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König zie-
           het ein. / Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter
           Freud und Wonn. / Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh
           und spat.

           4. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eu’r Herz zum
           Tempel zubereit’. / Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf
           mit Andacht, Lust und Freud; / so kommt der König auch zu
           euch, ja, Heil und Leben mit zugleich. / Gelobet sei mein
           Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

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5. Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir
            offen ist. / Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlich-
            keit auch uns erschein. / Dein Heilger Geist uns führ und leit
            den Weg zur ewgen Seligkeit. / Dem Namen dein, o Herr, sei
            ewig Preis und Ehr.

Tochter Zion
           1. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! / Sieh,
           dein König kommt zu dir, ja er kommt, der Friedensfürst. /
           Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!

            2. Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk! / Grün-
            de nun dein ewig Reich, Hosianna in der Höh! / Hosianna,
            Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!

            3. Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild! / Ewig
            steht dein Friedensthron, du, des ewigen Vaters Kind. / Hosi-
            anna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!

Stille Nacht
            1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur
            das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar:
            Schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh!

            2. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb’
            aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende
            Stund: Christ in deiner Geburt! Christ in deiner Geburt!

            3. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht;
            durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah:
            Christ der Retter ist da! Christ der Retter ist da!

12
Engel auf den Feldern singen
           1. Engel auf den Feldern singen, stimmen an ein himmlisch
           Lied, / und im Widerhall erklingen auch die Berge jauchzend
           mit. / Gloria in excelsis Deo; Gloria in excelsis Deo.

            2. Sagt mir, Hirten, wem die Freude, wem das Lied der Engel
            gilt! / Kommt ein König, dass die Weite so von Jubel ist er-
            füllt? / Gloria…

            3. Christ, der Retter, stieg hernieder, der sein Volk von
            Schuld befreit, / und der Engel Dankeslieder künden uns die
            Gnadenzeit. / Gloria…

            4. Lasst nach Betlehem uns ziehen, das ihn birgt im armen
            Stall, / lasst uns betend vor ihm knien, singen ihm mit Freu-
            denschall. / Gloria…

Es ist ein Ros entsprungen
             1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, / wie uns
             die Alten sungen, von Jesse kam die Art, / und hat ein Blüm-
             lein bracht‘ mitten im kalten Winter wohl zu der halben
             Nacht.

            2. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, / ist Maria,
            die Reine, die uns das Blümlein bracht. / Aus Gottes ew'gem
            Rat hat sie ein Kind geboren und blieb doch reine Magd.

            3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß; / mit sei-
            nem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis, / wahr' Mensch
            und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd
            und Tod.

                                                                        13
Fröhlich soll mein Herze springen
            1. Fröhlich soll mein Herze springen / dieser Zeit, da vor
            Freud / alle Engel singen. / Hört, hört, wie mit vollen Chö-
            ren / alle Luft laute ruft: / Christus ist geboren!

            2. Heute geht aus seiner Kammer / Gottes Held, der die
            Welt / reißt aus allem Jammer. / Gott wird Mensch dir,
            Mensch, zugute, Gottes Kind, das verbind't / sich mit unserm
            Blute.

            3. Sollt uns Gott nun können hassen, / der uns gibt, was er
            liebt / über alle Maßen? / Gott gibt, unserm Leid zu weh-
            ren, / seinen Sohn aus dem Thron / seiner Macht und Ehren.

            4 Er nimmt auf sich, was auf Erden / wir getan, gibt sich
            dran, / unser Lamm zu werden, / unser Lamm, das für uns
            stirbet / und bei Gott für den Tod / Gnad und Fried erwirbet.

Weil Gott in tiefster Nach erschienen
            Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht
            nicht traurig sein! Der immer schon uns nahe war, stellt sich
            als Mensch den Menschen dar.

            Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht
            nicht traurig sein! Bist du der eig`nen Rätsel müd? Es
            kommt, der alles kennt und sieht!

            Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht
            nicht traurig sein! Er sieht dein Leben unverhüllt, zeigt dir
            zugleich dein neues Bild.

14
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht
           nicht traurig sein! Nimm an des Christus Freundlichkeit,
           trag seinen Frieden in die Zeit!

           Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht
           nicht traurig sein! Schreckt dich der Menschen Widerstand,
           bleib ihnen dennoch zugewandt!

           Weil Gott in tiefster Nacht erschien, kann unsre Nacht nicht
           endlos sein!

Fürchte dich nicht
           Sei mutig und stark und fürchte dich nicht.
           Sei mutig und stark und fürchte dich nicht.
           Sei mutig und stark und fürchte dich nicht,
           denn der Heiland kommt zu dir.
           Hab` keine Angst wenn du allein bist.
           Hab` keine Angst vor der Dunkelheit.
           Hab` keine Angst, wenn du krank bist,
           und hab` keine Angst, wenn der Donner kracht.

                                                                      15
Zu Betlehem geboren
          1. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein. / Das hab
          ich auserkoren, sein eigen will ich sein. / Eia, eia, sein eigen
          will ich sein.

            2. In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab; / mein
            Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab. / Eia, eia,
            und alles, was ich hab.

            3. O Kindelein, von Herzen dich will ich lieben sehr / in
            Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr. / Eia,
            eia, je länger mehr und mehr.

O du fröhliche
            1. O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachts-
            zeit! / Welt ging verloren, Christ ist geboren. / Freue, freue
            dich, o Christenheit!

            2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih-
            nachtszeit! / Christ ist erschienen, uns zu versühnen. /
            Freue, freue dich, o Christenheit!

            3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih-
            nachtszeit! / Himmlische Heere jauchzen dir Ehre. / Freue,
            freue dich, o Christenheit!

In dulci jubilo
             1. In dulci jubilo, nun singet und seid froh: / Unsers Her-
             zens Wonne liegt in praesepio / und leuchtet wie die Sonne
             matris in gremio / Alpha es et O, Alpha es et O.

16
2. O Jesu parvule nach dir ist mir so weh / Tröst mir mein
           Gemüte, o puer optime, / durch alle deine Güte o princeps
           gloriae. / Trahe me post te, Trahe me post te.

           3. Ubi sunt gaudia? – Nirgends mehr denn da, / wo die Engel
           singen nova cantica / – und die Zimbeln klingen in regis
           curia. / Eja qualia, eja qualia.

Ihr Kinderlein kommet
            1. Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all, / zur Krippe
            her kommet in Betlehems Stall, / und seht, was in dieser
            hochheiligen Nacht / der Vater im Himmel für Freude uns
            macht.

           2. Da liegt es, das Kindlein auf Heu und auf Stroh, / Maria
           und Josef betrachten es froh; / die redlichen Hirten stehn
           betend davor, / hoch droben schwebt jubelnd der Engelein
           Chor.

           3. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, / erhebet die
           Herzen und danket wie sie; / stimmt freudig, ihr Kinder - wer
           sollt sich nicht freun? - / stimmt freudig zum Jubel der Engel
           mit ein.

Alle Jahre wieder
            1. Alle Jahre wieder kommt das Christuskind / auf die Erde
            nieder, wo wir Menschen sind.

           2. Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, / geht auf allen
           Wegen mit uns ein und aus.

                                                                        17
3. Steht auch mir zur Seite, still und unerkannt, / dass es
            treu mich leite an der lieben Hand.

            4. Sagt den Menschen allen, dass ein Vater ist, / dem sie
            wohlgefallen, der sie nicht vergisst.

Stern über Betlehem
            1. Stern über Betlehem zeig uns den Weg, / führ’ uns zur
            Krippe hin, zeig wo sie steht. / Leuchte du uns voran bis wir
            dort sind. / Stern über Betlehem führ’ uns zum Kind.

            2. Stern über Betlehem, nun bleibst du stehn / und läßt uns
            alle das Wunder hier sehn, / das da geschehen was nie-
            mand gedacht, / Stern über Betlehem in dieser Nacht.

            3. Stern über Betlehem, wir sind am Ziel, / denn dieser ar-
            me Stall birgt doch so viel. / Du hast uns hergeführt, wir
            danken dir. / Stern über Betlehem, wir bleiben hier.

            4. Stern über Betlehem, kehr’n wir zurück, / steht doch dein
            heller Schein in unserm Blick, / und was uns froh gemacht,
            teilen wir aus. / Stern über Betlehem, schein auch zu Haus’.

Tragt in die Welt nun ein Licht
            Tragt in die Welt nun ein Licht. / Sagt allen fürchtet euch
            nicht. / Gott hat euch lieb, Groß und Klein! / Seht auf des
            Lichtes Schein.

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Gebete und Texte für zuhause

Weihnachtliches Tischgebet
          Wir danken dir, o Herr, dass du uns heute an diesem festli-
          chen Tisch versammelt hast.
          Du bist ein Mensch geworden wie wir, setz dich zu uns und
          bewahre uns die Freude dieses Tages.
          Der du lebst und herrscht in Ewigkeit. Amen.
                                                   Carlo Maria Martini

Vor dem Essen
          Gott, unser Vater, wir freuen uns über die Geburt deines
          Sohnes. Er hat den Weg zu dir frei gemacht. Das Tor zum
          Himmel ist wieder offen. Nun hilf uns, dass wir uns auch
          füreinander öffnen und keinen von unserer Liebe ausschlie-
          ßen, wenn wir jetzt miteinander Mahl halten. Sei bei uns,
          wenn wir festlich miteinander essen. Das erbitten wir durch
          deinen lieben Sohn, der für uns Mensch geworden ist.
          Amen.

Nach dem Essen
          Guter Gott, das Mahl, das wir miteinander eingenommen
          haben, ist wie die Geburt deines Sohnes ein Zeichen deiner
          Liebe. Mache unsere Herzen weit, dass wir bereit sind, sie
          anzunehmen. Mache aber auch unsere Hände weit, dass sie
          bereit sind, mit denen zu teilen, die Not leiden, sowie auch
          Jesus unser Leben mit uns geteilt hat. Amen.

                                                                    19
Das Kind in der Krippe
           Wenn du dich satt gesehen hast
           an dem schönen Kind in der Krippe,
           gehe noch nicht fort!

           Mache erst Seine Augen zu deinen Augen,
           Seine Ohren zu deinen Ohren
           und Seinen Mund zu deinem Mund.
           Mache Seine Hände zu deinen Händen,
           Sein Lächeln zu deinem Lächeln
           und Sein Herz zu deinem Herzen.

           Dann erkennst du in jedem Menschen
           deinen Bruder, deine Schwester.
           Wenn du ihre Tränen trocknest
           und ihre Freude teilst,
           dann ist Gottes Sohn in dir geboren
           und du darfst dich freuen.
                                                           Marisa Roos

Weihnachten
          Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen.
          Weihnachten ist mehr als ein festliches Essen.
          Weihnachten ist mehr als lärmen und kaufen,
          durch neonbeleuchtete Straßen laufen.

           Weihnachten ist: Frieden, vergessene Stille,
           ein zum Guten sich öffnender Wille.
           Ist Atemholen im Alltagshasten,
           in dunklen Tagen ein kurzes Rasten.

20
Weihnachten ist: Zeit für Kinder haben,
           und auch für Fremde mal kleine Gaben.
           Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken.

           Weihnachten ist: mit dem Herzen denken.
           Und alte Lieder beim Kerzenschein
           – So sollte Weihnachten sein.
                                                       Rotraud Schöne

Weihnachten
          Weihnachten – da beugt sich der Himmel zur Erde,
          da stülpt sich die Allmacht in Ohnmacht um,
          löst sich das Gesetz in Liebe auf
          und das Wort wird zum Leib,
          zum Leib mit Blutgruppe und Schilddrüse,
          mit Herzkammern und Lungenflügeln.
          Weihnachten – da weitet sich die eine heilige Nacht in alle
          die gewöhnlichen Nächte und Tage aus,
          da sprengt ein Himmel die Türen der Tabernakel und flüch-
          tet sich
          zu den Pennern in die windgeschützten Ecken der U-Bahn-
          Station.
          Da schleicht sich der kleine Gott zwischen den Plastikheili-
          gen aus allen den Krippen davon und geht sich verstecken
          in richtige Menschen.
          In Kindern, Frauen und Männern, die an Heiligabend ihre
          Einsamkeit gegen eine Zellentür hämmern,
          die im Staub unter Trümmern kauern,
          in Suppenküchen mit einem Stück Brot die Bratensoße auf-
          tunken
          oder sich am Stehtisch in der Bahnhofshalle an der neunten

                                                                    21
Flasche Bier festhalten.
          Weihnachten – da geht es nicht um Lametta, sondern um
          Licht,
          nicht um Sonntag, sondern um Alltag,
          nicht um Kult, sondern um Beziehung,
          nicht um Gerührt-Sein, sondern um Bewegt-Werden.
          Und in der Krippe liegt nicht allein ein Kind.
          In der Krippe liegt auch ein Bruder, liegen das Recht und
          die Liebe.
          Und es ist nicht unendliche Ferne, die das Geheimnis Got-
          tes meint,
          sondern unsagbare Nähe.
                                Jacqueline Keune, Auf der Ägypten-Route

Dezember-Psalm
          Mit fester Freude
          Lauf ich durch die Gegend
          Mal durch die Stadt
          Mal einem Fluss entlang
          Jesus kommt
          Der Freund der Kinder und der Tiere
          Ich gehe völlig anders
          Ich grüße freundlich
          Möchte alle Welt berühren
          Mach dich fein
          Jesus kommt
          Schmück dein Gesicht
          Schmücke dein Haus und deinen Garten
          Mein Herz schlägt ungemein
          Macht Sprünge
          Mein Auge lacht und färbt sich voll

22
Mit Glück
           Jesus Kommt
           Alles wird gut
                                                    Hanns Dieter Hüsch

Der Segen der Weihnacht
           Zum Bild von Weihnachten gehört: das Schenken. Unsere
           Krippenspiele malen es breit aus, wie die Hirten überlegen,
           was sie mitbringen können; sie schöpfen dabei aus dem
           Alltag der Menschen unserer Heimat.

           Ein liturgischer Hymnus der Ostkirche widmet sich demsel-
           ben Thema, aber er gibt ihm eine größere Tiefe. Er sagt:
           „Was wollen wir dir bringen, Christus, da du für uns als
           Mensch auf die Erde geboren wirst? Jedes der Geschöpfe,
           die dein Werk sind, bringt dir in der Tat sein Zeugnis der
           Dankbarkeit: die Engel ihre Liebe; der Himmel den Stern,
           die Weisen ihre Gabe, die Hirten ihr Staunen; die Erde ihre
           Höhle, die Wüste die Krippe. Wir Menschen aber bringen dir
           eine Jungfrau und Mutter.“

           Maria ist das Geschenk der Menschen an Christus - das be-
           sagt aber zugleich: Vom Menschen will der Herr nicht et-
           was, sondern ihn selbst. Gott will von uns nicht Prozente,
           sondern unser Herz, unser Sein. Er will unseren Glauben
           und aus dem Glauben das Leben, sodann aus dem Leben
           jene Gaben, von denen im letzten Gericht die Rede sein
           wird: Nahrung und Kleidung für die Armen, das Mitleiden
           und Mitlieben, das tröstende Wort und das tröstende Dabei
           sein für die Verfolgten, die Eingekerkerten, die Verlassenen
           und die Verlorenen.

                                                                     23
Was sollen wir dir bringen, o Christus?
             Wir bringen ihm sicher zu wenig, wenn wir nur untereinan-
             der teure Geschenke austauschen, die gar nicht mehr Aus-
             druck unseres Selbst … sind.

             Versuchen wir, ihm den Glauben zu bringen, uns selbst, und
             wenn es nun wäre in der Form: Ich glaube, Herr, hilf mei-
             nem Unglauben! Und vergessen wir an diesem Tag nicht die
             vielen, in denen er auf Erden leidet.
                      Josef Ratzinger, Benedikt XVI, Der Segen der Weihnacht

Er ist da!
             Und darum ist alles anders, als wir meinen.
             Die Zeit ist aus dem ewigen Weiterfließen verwandelt in ein
             Geschehen, das mit lautloser, eindeutiger Zielstrebigkeit
             auf ein ganz bestimmtes Ende hinführt, darin wir und die
             Welt vor dem entschleierten Antlitz Gottes stehen werden.

             Wenn wir sagen: Es ist Weihnacht, dann sagen wir:
             Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im
             fleischgewordenen Wort in die Welt hinein gesagt, ein Wort,
             das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, weil es
             Gottes endgültige Tat, weil es Gott selbst in der Welt ist.

             Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du
             Mensch!
                                                              Karl Rahner

24
Ich steh an deiner Krippen hier
            Ich steh an deiner Krippen hier,
            o Jesu, du mein Leben;
            ich komme, bring und schenke dir,
            was du mir hast gegeben.
            Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
            Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
            und lass dir's wohlgefallen.

           Da ich noch nicht geboren war,
           da bist du mir geboren
           und hast mich dir zu eigen gar,
           eh ich dich kannt, erkoren.
           Eh ich durch deine Hand gemacht,
           da hast du schon bei dir bedacht,
           wie du mein wolltest werden.

           Ich lag in tiefster Todesnacht,
           du warest meine Sonne,
           die Sonne, die mir zugebracht
           Licht, Leben, Freud und Wonne.
           O Sonne, die das werte Licht
           des Glaubens in mir zugericht',
           wie schön sind deine Strahlen!

           Ich sehe dich mit Freuden an
           und kann mich nicht satt sehen;
           und weil ich nun nichts weiter kann,
           bleib ich anbetend stehen.
           O dass mein Sinn ein Abgrund wär
           und meine Seel ein weites Meer,
           dass ich dich möchte fassen!
                                                    25
Lichtsegen von Betlehem
        Gott segne euch im Licht von Bethlehem, das aufgestrahlt
        ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle eure Herzen und
        Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme.

        Gott behüte euch im Licht von Bethlehem, dessen Klarheit
        die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Ver-
        trauen zur Botschaft der Engel, dass Freude euch und allem
        Volk geschieht.

        Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem, zu dem die
        Weisen unterwegs waren, und leuchte euch mit allen, die
        auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter
        der Welt.

        So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht
        von Bethlehem und schenke jetzt und allezeit seinen Frie-
        den auf Erden.

        So segne und behüte uns Gott, der in Jesus Mensch gewor-
        den ist. Der Vater, der Sohn und heilige Geist.
        Amen!

26
27
Seit der Stunde von Betlehem
ist unsere Erde für immer verändert,
denn sie trägt Gottes Herrlichkeit.
Es gibt keine Macht mehr,
die diese Erde den Händen Gottes
entreißen könnte.
                  Kardinal Alfred Bengsch (1921-1979)

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