Heilig abend in Jöllenbeck - CVJM Jöllenbeck
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Inhalt Grußwort Pfarrer Nacke .............................................3 Grußwort Pfarrer Kersting .........................................5 Gottesdienste an Heiligabend in Jöllenbeck ........7 Weihnachtsevangelium ..............................................8 Weihnachtsevangelium für Kinder ..........................9 Lieder Alle Jahre wieder ...................................................... 17 Engel auf den Feldern singen ................................ 13 Es ist ein Ros entsprungen ..................................... 13 Fröhlich soll mein Herze springen ........................ 14 Fürchte dich nicht .................................................... 15 Ich steh an deiner Krippen hier............................. 25 Ihr Kinderlein kommet ............................................ 17 In dulci jubilo............................................................. 16 Macht hoch die Tür .................................................. 11 O du fröhliche ........................................................... 16 Stern über Bethlehem ............................................. 18 Stille Nacht ................................................................. 12 Tochter Zion ............................................................... 12 Tragt in die Welt nun ein Licht .............................. 18 Weil Gott in tiefster Nacht erschienen ................ 14 Zu Bethlehem geboren............................................ 16 Texte, Gebete und Gedanken Tischgebete ................................................................ 19 Texte und Gedanken zu Weihnachten ........... ab 20 Lichtsegen .................................................................. 26 2
Heiligabend 2020 „Dieses Jahr feiern wir Weihnachten aber mal anders!“ Vielleicht haben Sie das in den letzten Jahren auch schon das ein oder andere Mal ge- dacht oder gesagt. Meistens ist aus diesem Vor- haben nichts geworden. Es war dann doch wie immer, eben „Alle Jahre wieder“. In diesem Jahr ist es nun tatsächlich unfreiwillig anders. Vieles vom Gewohnten ist an diesem Weihnachten nicht oder nur in sehr abgewandel- ter Weise möglich. Die großen Gottesdienste am Nachmittag des Heiligen Abend werden draußen und kürzer als sonst gefeiert. Die Plätze für die nächtlichen Christmetten sind beschränkt. Und zuhause wird es auch anders sein, weil mancher Besuch heute und an den kommenden Tagen nicht stattfinden kann. Weihnachten anders! Aber es ist Weihnachten! Es ist das Fest, an dem Gott begonnen hat, ein neues Kapitel seiner Heilsgeschichte zu schreiben. Mit der Geburt seines Sohnes hat er uns Menschen seine Nähe und seine Liebe gezeigt. Eine neue Zählung der Jahre hat begonnen, weil das Nachher sich vom Vorher so deutlich unterscheidet. Das „Anders“ ist wesenhaft mit Weihnachten verbunden. Es ist uns nur nicht immer so bewusst. Gott hat in der langen Geschichte der Welt immer wieder gezeigt, dass im Wandel, dass in der Veränderung heilsame Neuanfänge liegen. Wir dürfen daran glauben, dass sein Heil 3
nicht jetzt zu Ende ist, sondern dass es auf neue Weise, klein wie damals als Kind in der Krippe, aufleuchtet und die Welt erfüllen wird. Feiern Sie auch 2020 Weihnachten! Vielleicht kann Ihnen dieses kleine Heft mit den Texten und Liedern helfen, zuhau- se das fortzusetzen, was wir am Nachmittag des heiligen Abend an den Kirchen und an den Orten draußen begonnen haben zu feiern. Ich wünsche Ihnen allen auch im Namen des Pastoralteams und allen, die in unseren Gemeinden mitarbeiten und Ver- antwortung tragen, ein frohes und gesegnetes Weihnachts- fest und ein gesundes Jahr 2021 mit vielen positiven Erfah- rungen eines Neubeginns. Ihr Norbert Nacke, Pfarrer im katholischen Pastoralverbund Bielefeld-Mitte-Nord-West 4
Heiligabend 2020 Advent heißt wörtlich übersetzt: Ankunft. Gott kommt zu den Menschen. In dem Kind in der Krippe ist Gott in diese Welt gekommen. Und er will auch zu dir und mir kommen - in diesen Weihnachtstagen. Aber wie geht das? Wie kommt Gott? Ich stelle mir folgende alltägliche Szene vor: Else Meier steht vor der Tür. „Gut, dass du kommst!“ entfährt es ihrer Nachbarin Annelie- se. Als die beiden sich gesetzt haben, vorbildlich auf Abstand und mit Mund-Nase-Bedeckung, erzählt sie. Ei- ne halbe Stunde spricht sie ununterbrochen, wie es ihr in diesen Corona-Wochen geht. Auch wenn Else Meier keine Lösung für die Probleme hat - am Ende des Abends geht es ihrer Freundin besser. So oder ein wenig anders spielt es sich täglich ab im Leben unter den Bedingungen der Pandemie: Da sitzt jemand in trübseligen Gedanken - und kommt nicht raus. Schlimmer noch: Er oder sie kommt nicht damit raus. Er oder sie zerbricht sich den Kopf. Es macht das Herz schwer. Der Magen ist verstimmt. Doch das Naheliegende scheint unmöglich: Anrufen. Einen Brief, eine Mail, eine WhatsApp schreiben. Jemanden bitten. Ihm oder ihr sagen: Komm doch. Auf der anderen Seite: Wie schön, wenn einer das merkt: Du hattest dich so lange nicht gemeldet. Irgendwie siehst du verändert aus. Sonst bist du immer anders. Deshalb komm ich. Jetzt steh ich vor deiner Tür. Machst du auf? So stelle ich mir Gott vor an diesem Heiligabend. Er kommt, er klopft an und wartet, dass ich ihm die Tür aufmache. Ja, 5
besser noch – eigentlich ist er schon da – in diesem kleinen, zerbrechlichen Jesuskind von Bethlehem, das mein Herz be- rührt! Wenn er dir und mir so naherückt – und wenn an diesem Corona-geprägten Weihnachten sowieso alles anders ist! – Liegt es da für uns nicht nahe, es Gott nachzumachen und diesmal eben auch aus unseren Kirchgebäuden rauszugehen - dorthin, wo du und ich, wo wir als Menschen unseres Stadt- bezirks leben und wohnen – auf die Plätze unserer Wohn- viertel – und dort Gottesdienst zu feiern – draußen unter Gottes weitem Himmel! So machen wir es jedenfalls auch in Theesen, Vilsendorf und Jöllenbeck, in der Hoffnung, dass die Corona-Schutz- Auflagen der Stadt es uns erlauben: auf dem Sportplatz des VFL Theesen, auf dem Bauernhof Surmann in Vilsendorf und in Jöllenbeck auf dem Sportplatz Dreekerheide, auf dem Marktplatz, im Naturstadion und im Oberlohmannshof. Und – eine wunderbare Premiere: in Jöllenbeck gemeinsam evangelisch – katholisch. Wenn das kein echtes Weihnachts- geschenk ist ...!!! Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und mitzufeiern - am Heiligabend 2020! So anders und doch mit ganz viel Lebens- freude und Zuversicht! Auch ich wünsche Ihnen im Namen meiner Kollegen und den Presbyterinnen und Presbytern unserer Versöhnungs- Gemeinde ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2021, in dem Sie gesund und behütet bleiben! Ihr Andreas Kersting, Pastor der Ev.-Luth. Versöhnungs-Kirchengemeinde Jöllenbeck 6
Heiligabend in Jöllenbeck Nun ist doch alles anders gekommen. Wir mussten Ihnen absagen. Das tut uns leid. Die evangelische und katholische Gemeinde laden herzlich zum Alternativprogramm ein: → Wiedehopf für Kinder Weihnachtsgeschichte erleben – online → Weihnachtsspaziergang „Der Weg nach Bethlehem“ 5 Stationen · Start: CVJM-Haus · Jöllenbeck → Weihnachtsspaziergang in Theesen 12 Stationen · Start: Schaukasten an der Auferstehungs- kirche Theesen → Weihnachtsspezial Das Weihnachtsmusical online → Ökumenischer Heiligabend-Gottesdienst „Gott kommt zu uns“ ab 15 Uhr online → Ökumenisches Weihnachtsmobil unterwegs in Jöllenbeck zwischen 16 und 18 Uhr → Glockenläuten 17:45-18:00 Uhr großes Weihnachtsgeläut im Anschluss „Oh du fröhliche“ singen vor der Haustür → „Heilige Nacht unterm Weihnachtsbaum“ – der Wohnzimmergottesdienst live online ab 22:15 Uhr · Start 22.30 Uhr → Offene Marienkirche Jöllenbeck 18 -24 Uhr → Offene Liebfrauenkirche Jöllenbeck 15 - 22 Uhr → Offene Auferstehungskirche Theesen 15 - 20 Uhr → Offene Epiphaniaskirche Vilsendorf 15 - 17 Uhr jeweils zur stillen Andacht + Friedenslicht to go Ausführliche Infos und Links unter www.versoehnungs-kirchengemeinde.de 7
Die Frohe Botschaft Aus dem Evangelium nach Lukas Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutra- gen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich ein- tragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind er- wartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstge- borenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. Lukas 2,1-14 8
Die Frohe Botschaft – für Kinder Jesus wird geboren Maria und Josef wohnen in Nazareth. Josef ist Zimmermann. Und Maria ist seine Braut. Jetzt aber machen sie sich auf. Sie gehen hinaus nach Betlehem. Die Nacht ist dunkel. Und der Weg ist weit. Endlich sind Maria und Josef da. Sie sind müde. Sie klopfen an alle Türen. Doch keiner will sie haben. In Betlehem ist kein Platz. Sie finden nur einen Stall. Da müssen sie schlafen. Und in der Nacht bekommt Maria ihr Kind. Sie wickelt es und legt es in eine Futterkrippe. Und Ochs und Esel gucken zu. Ganz in der Nähe sind Hirten. Sie bleiben draußen bei ihren Schafen und passen auf im Dunkeln. Da kommt ein Engel. Die Hirten erschrecken. Der Engel sagt „Habt keine Angst, freut euch! Ein helles Licht ist in die dunkle Nacht gekom- men. Heute ist der Heiland geboren. Er will euch retten. Und so wird es sein: Ihr findet ein Kind. Es liegt in der Krippe in einem Stall.“ Und auf einmal sind da viele Engel. Sie singen in der dunklen Nacht das Lied: „Gott ist die Ehre im Himmel. Und Frieden auf der Erde. Gott hat alle lieb.“ Dann sind die Engel nicht mehr da. Und die Hirten sagen: „Kommt! Kommt schnell! Wir gehen nach Betlehem. Wir wollen sehen, was da ist.“ Und sie laufen schnell und suchen den Stall und finden Maria und Josef und das Kind in der Krippe. Die Hirten sind glück- lich. Und überall erzählen sie: „Denkt euch, wir haben den Heiland gesehen. Er liegt in einer Krippe in einem Stall.“ Dann gehen sie wieder zu ihren Schafen zurück. aus: Rost/Machalke: Jesus kommt auf die Welt 9
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Weihnachtslieder für das Weihnachtslob am Heiligen Abend und für zuhause Macht hoch die Tür 1. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, / ein König aller Königreich, ein Hei- land aller Welt zugleich, / der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat. 2. Er ist gerecht, ein Helfer wert; Sanftmütigkeit ist sein Ge- fährt, / sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barm- herzigkeit; / all unsre Not zum End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat. 3. O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat. / Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König zie- het ein. / Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter Freud und Wonn. / Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat. 4. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eu’r Herz zum Tempel zubereit’. / Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud; / so kommt der König auch zu euch, ja, Heil und Leben mit zugleich. / Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad. 11
5. Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. / Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlich- keit auch uns erschein. / Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. / Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr. Tochter Zion 1. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! / Sieh, dein König kommt zu dir, ja er kommt, der Friedensfürst. / Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! 2. Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk! / Grün- de nun dein ewig Reich, Hosianna in der Höh! / Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk! 3. Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild! / Ewig steht dein Friedensthron, du, des ewigen Vaters Kind. / Hosi- anna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild! Stille Nacht 1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar: Schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh! 2. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb’ aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund: Christ in deiner Geburt! Christ in deiner Geburt! 3. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht; durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ der Retter ist da! Christ der Retter ist da! 12
Engel auf den Feldern singen 1. Engel auf den Feldern singen, stimmen an ein himmlisch Lied, / und im Widerhall erklingen auch die Berge jauchzend mit. / Gloria in excelsis Deo; Gloria in excelsis Deo. 2. Sagt mir, Hirten, wem die Freude, wem das Lied der Engel gilt! / Kommt ein König, dass die Weite so von Jubel ist er- füllt? / Gloria… 3. Christ, der Retter, stieg hernieder, der sein Volk von Schuld befreit, / und der Engel Dankeslieder künden uns die Gnadenzeit. / Gloria… 4. Lasst nach Betlehem uns ziehen, das ihn birgt im armen Stall, / lasst uns betend vor ihm knien, singen ihm mit Freu- denschall. / Gloria… Es ist ein Ros entsprungen 1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, / wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art, / und hat ein Blüm- lein bracht‘ mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. 2. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, / ist Maria, die Reine, die uns das Blümlein bracht. / Aus Gottes ew'gem Rat hat sie ein Kind geboren und blieb doch reine Magd. 3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß; / mit sei- nem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis, / wahr' Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod. 13
Fröhlich soll mein Herze springen 1. Fröhlich soll mein Herze springen / dieser Zeit, da vor Freud / alle Engel singen. / Hört, hört, wie mit vollen Chö- ren / alle Luft laute ruft: / Christus ist geboren! 2. Heute geht aus seiner Kammer / Gottes Held, der die Welt / reißt aus allem Jammer. / Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute, Gottes Kind, das verbind't / sich mit unserm Blute. 3. Sollt uns Gott nun können hassen, / der uns gibt, was er liebt / über alle Maßen? / Gott gibt, unserm Leid zu weh- ren, / seinen Sohn aus dem Thron / seiner Macht und Ehren. 4 Er nimmt auf sich, was auf Erden / wir getan, gibt sich dran, / unser Lamm zu werden, / unser Lamm, das für uns stirbet / und bei Gott für den Tod / Gnad und Fried erwirbet. Weil Gott in tiefster Nach erschienen Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den Menschen dar. Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Bist du der eig`nen Rätsel müd? Es kommt, der alles kennt und sieht! Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Er sieht dein Leben unverhüllt, zeigt dir zugleich dein neues Bild. 14
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Nimm an des Christus Freundlichkeit, trag seinen Frieden in die Zeit! Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Schreckt dich der Menschen Widerstand, bleib ihnen dennoch zugewandt! Weil Gott in tiefster Nacht erschien, kann unsre Nacht nicht endlos sein! Fürchte dich nicht Sei mutig und stark und fürchte dich nicht. Sei mutig und stark und fürchte dich nicht. Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der Heiland kommt zu dir. Hab` keine Angst wenn du allein bist. Hab` keine Angst vor der Dunkelheit. Hab` keine Angst, wenn du krank bist, und hab` keine Angst, wenn der Donner kracht. 15
Zu Betlehem geboren 1. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein. / Das hab ich auserkoren, sein eigen will ich sein. / Eia, eia, sein eigen will ich sein. 2. In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab; / mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab. / Eia, eia, und alles, was ich hab. 3. O Kindelein, von Herzen dich will ich lieben sehr / in Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr. / Eia, eia, je länger mehr und mehr. O du fröhliche 1. O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachts- zeit! / Welt ging verloren, Christ ist geboren. / Freue, freue dich, o Christenheit! 2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih- nachtszeit! / Christ ist erschienen, uns zu versühnen. / Freue, freue dich, o Christenheit! 3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih- nachtszeit! / Himmlische Heere jauchzen dir Ehre. / Freue, freue dich, o Christenheit! In dulci jubilo 1. In dulci jubilo, nun singet und seid froh: / Unsers Her- zens Wonne liegt in praesepio / und leuchtet wie die Sonne matris in gremio / Alpha es et O, Alpha es et O. 16
2. O Jesu parvule nach dir ist mir so weh / Tröst mir mein Gemüte, o puer optime, / durch alle deine Güte o princeps gloriae. / Trahe me post te, Trahe me post te. 3. Ubi sunt gaudia? – Nirgends mehr denn da, / wo die Engel singen nova cantica / – und die Zimbeln klingen in regis curia. / Eja qualia, eja qualia. Ihr Kinderlein kommet 1. Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all, / zur Krippe her kommet in Betlehems Stall, / und seht, was in dieser hochheiligen Nacht / der Vater im Himmel für Freude uns macht. 2. Da liegt es, das Kindlein auf Heu und auf Stroh, / Maria und Josef betrachten es froh; / die redlichen Hirten stehn betend davor, / hoch droben schwebt jubelnd der Engelein Chor. 3. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, / erhebet die Herzen und danket wie sie; / stimmt freudig, ihr Kinder - wer sollt sich nicht freun? - / stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein. Alle Jahre wieder 1. Alle Jahre wieder kommt das Christuskind / auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. 2. Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, / geht auf allen Wegen mit uns ein und aus. 17
3. Steht auch mir zur Seite, still und unerkannt, / dass es treu mich leite an der lieben Hand. 4. Sagt den Menschen allen, dass ein Vater ist, / dem sie wohlgefallen, der sie nicht vergisst. Stern über Betlehem 1. Stern über Betlehem zeig uns den Weg, / führ’ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht. / Leuchte du uns voran bis wir dort sind. / Stern über Betlehem führ’ uns zum Kind. 2. Stern über Betlehem, nun bleibst du stehn / und läßt uns alle das Wunder hier sehn, / das da geschehen was nie- mand gedacht, / Stern über Betlehem in dieser Nacht. 3. Stern über Betlehem, wir sind am Ziel, / denn dieser ar- me Stall birgt doch so viel. / Du hast uns hergeführt, wir danken dir. / Stern über Betlehem, wir bleiben hier. 4. Stern über Betlehem, kehr’n wir zurück, / steht doch dein heller Schein in unserm Blick, / und was uns froh gemacht, teilen wir aus. / Stern über Betlehem, schein auch zu Haus’. Tragt in die Welt nun ein Licht Tragt in die Welt nun ein Licht. / Sagt allen fürchtet euch nicht. / Gott hat euch lieb, Groß und Klein! / Seht auf des Lichtes Schein. 18
Gebete und Texte für zuhause Weihnachtliches Tischgebet Wir danken dir, o Herr, dass du uns heute an diesem festli- chen Tisch versammelt hast. Du bist ein Mensch geworden wie wir, setz dich zu uns und bewahre uns die Freude dieses Tages. Der du lebst und herrscht in Ewigkeit. Amen. Carlo Maria Martini Vor dem Essen Gott, unser Vater, wir freuen uns über die Geburt deines Sohnes. Er hat den Weg zu dir frei gemacht. Das Tor zum Himmel ist wieder offen. Nun hilf uns, dass wir uns auch füreinander öffnen und keinen von unserer Liebe ausschlie- ßen, wenn wir jetzt miteinander Mahl halten. Sei bei uns, wenn wir festlich miteinander essen. Das erbitten wir durch deinen lieben Sohn, der für uns Mensch geworden ist. Amen. Nach dem Essen Guter Gott, das Mahl, das wir miteinander eingenommen haben, ist wie die Geburt deines Sohnes ein Zeichen deiner Liebe. Mache unsere Herzen weit, dass wir bereit sind, sie anzunehmen. Mache aber auch unsere Hände weit, dass sie bereit sind, mit denen zu teilen, die Not leiden, sowie auch Jesus unser Leben mit uns geteilt hat. Amen. 19
Das Kind in der Krippe Wenn du dich satt gesehen hast an dem schönen Kind in der Krippe, gehe noch nicht fort! Mache erst Seine Augen zu deinen Augen, Seine Ohren zu deinen Ohren und Seinen Mund zu deinem Mund. Mache Seine Hände zu deinen Händen, Sein Lächeln zu deinem Lächeln und Sein Herz zu deinem Herzen. Dann erkennst du in jedem Menschen deinen Bruder, deine Schwester. Wenn du ihre Tränen trocknest und ihre Freude teilst, dann ist Gottes Sohn in dir geboren und du darfst dich freuen. Marisa Roos Weihnachten Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen. Weihnachten ist mehr als ein festliches Essen. Weihnachten ist mehr als lärmen und kaufen, durch neonbeleuchtete Straßen laufen. Weihnachten ist: Frieden, vergessene Stille, ein zum Guten sich öffnender Wille. Ist Atemholen im Alltagshasten, in dunklen Tagen ein kurzes Rasten. 20
Weihnachten ist: Zeit für Kinder haben, und auch für Fremde mal kleine Gaben. Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken. Weihnachten ist: mit dem Herzen denken. Und alte Lieder beim Kerzenschein – So sollte Weihnachten sein. Rotraud Schöne Weihnachten Weihnachten – da beugt sich der Himmel zur Erde, da stülpt sich die Allmacht in Ohnmacht um, löst sich das Gesetz in Liebe auf und das Wort wird zum Leib, zum Leib mit Blutgruppe und Schilddrüse, mit Herzkammern und Lungenflügeln. Weihnachten – da weitet sich die eine heilige Nacht in alle die gewöhnlichen Nächte und Tage aus, da sprengt ein Himmel die Türen der Tabernakel und flüch- tet sich zu den Pennern in die windgeschützten Ecken der U-Bahn- Station. Da schleicht sich der kleine Gott zwischen den Plastikheili- gen aus allen den Krippen davon und geht sich verstecken in richtige Menschen. In Kindern, Frauen und Männern, die an Heiligabend ihre Einsamkeit gegen eine Zellentür hämmern, die im Staub unter Trümmern kauern, in Suppenküchen mit einem Stück Brot die Bratensoße auf- tunken oder sich am Stehtisch in der Bahnhofshalle an der neunten 21
Flasche Bier festhalten. Weihnachten – da geht es nicht um Lametta, sondern um Licht, nicht um Sonntag, sondern um Alltag, nicht um Kult, sondern um Beziehung, nicht um Gerührt-Sein, sondern um Bewegt-Werden. Und in der Krippe liegt nicht allein ein Kind. In der Krippe liegt auch ein Bruder, liegen das Recht und die Liebe. Und es ist nicht unendliche Ferne, die das Geheimnis Got- tes meint, sondern unsagbare Nähe. Jacqueline Keune, Auf der Ägypten-Route Dezember-Psalm Mit fester Freude Lauf ich durch die Gegend Mal durch die Stadt Mal einem Fluss entlang Jesus kommt Der Freund der Kinder und der Tiere Ich gehe völlig anders Ich grüße freundlich Möchte alle Welt berühren Mach dich fein Jesus kommt Schmück dein Gesicht Schmücke dein Haus und deinen Garten Mein Herz schlägt ungemein Macht Sprünge Mein Auge lacht und färbt sich voll 22
Mit Glück Jesus Kommt Alles wird gut Hanns Dieter Hüsch Der Segen der Weihnacht Zum Bild von Weihnachten gehört: das Schenken. Unsere Krippenspiele malen es breit aus, wie die Hirten überlegen, was sie mitbringen können; sie schöpfen dabei aus dem Alltag der Menschen unserer Heimat. Ein liturgischer Hymnus der Ostkirche widmet sich demsel- ben Thema, aber er gibt ihm eine größere Tiefe. Er sagt: „Was wollen wir dir bringen, Christus, da du für uns als Mensch auf die Erde geboren wirst? Jedes der Geschöpfe, die dein Werk sind, bringt dir in der Tat sein Zeugnis der Dankbarkeit: die Engel ihre Liebe; der Himmel den Stern, die Weisen ihre Gabe, die Hirten ihr Staunen; die Erde ihre Höhle, die Wüste die Krippe. Wir Menschen aber bringen dir eine Jungfrau und Mutter.“ Maria ist das Geschenk der Menschen an Christus - das be- sagt aber zugleich: Vom Menschen will der Herr nicht et- was, sondern ihn selbst. Gott will von uns nicht Prozente, sondern unser Herz, unser Sein. Er will unseren Glauben und aus dem Glauben das Leben, sodann aus dem Leben jene Gaben, von denen im letzten Gericht die Rede sein wird: Nahrung und Kleidung für die Armen, das Mitleiden und Mitlieben, das tröstende Wort und das tröstende Dabei sein für die Verfolgten, die Eingekerkerten, die Verlassenen und die Verlorenen. 23
Was sollen wir dir bringen, o Christus? Wir bringen ihm sicher zu wenig, wenn wir nur untereinan- der teure Geschenke austauschen, die gar nicht mehr Aus- druck unseres Selbst … sind. Versuchen wir, ihm den Glauben zu bringen, uns selbst, und wenn es nun wäre in der Form: Ich glaube, Herr, hilf mei- nem Unglauben! Und vergessen wir an diesem Tag nicht die vielen, in denen er auf Erden leidet. Josef Ratzinger, Benedikt XVI, Der Segen der Weihnacht Er ist da! Und darum ist alles anders, als wir meinen. Die Zeit ist aus dem ewigen Weiterfließen verwandelt in ein Geschehen, das mit lautloser, eindeutiger Zielstrebigkeit auf ein ganz bestimmtes Ende hinführt, darin wir und die Welt vor dem entschleierten Antlitz Gottes stehen werden. Wenn wir sagen: Es ist Weihnacht, dann sagen wir: Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im fleischgewordenen Wort in die Welt hinein gesagt, ein Wort, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, weil es Gottes endgültige Tat, weil es Gott selbst in der Welt ist. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch! Karl Rahner 24
Ich steh an deiner Krippen hier Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass dir's wohlgefallen. Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest werden. Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne. O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht', wie schön sind deine Strahlen! Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen! 25
Lichtsegen von Betlehem Gott segne euch im Licht von Bethlehem, das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle eure Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme. Gott behüte euch im Licht von Bethlehem, dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Ver- trauen zur Botschaft der Engel, dass Freude euch und allem Volk geschieht. Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem, zu dem die Weisen unterwegs waren, und leuchte euch mit allen, die auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter der Welt. So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht von Bethlehem und schenke jetzt und allezeit seinen Frie- den auf Erden. So segne und behüte uns Gott, der in Jesus Mensch gewor- den ist. Der Vater, der Sohn und heilige Geist. Amen! 26
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Seit der Stunde von Betlehem ist unsere Erde für immer verändert, denn sie trägt Gottes Herrlichkeit. Es gibt keine Macht mehr, die diese Erde den Händen Gottes entreißen könnte. Kardinal Alfred Bengsch (1921-1979) 28
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