Weihnachten 2018 - Deutschsprachige katholische ...
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rafaelsbote Weihnachten 2018 Inhalt Liebe Gemeinde! .......................................................................................................................................... 3 Gottesdienste ............................................................................................................................................... 5 Termine für Jugendliche, Kinder und Eltern ..................................................................................... 9 Hilfe! Die Kinderkirche braucht Unterstützung! .............................................................................. 9 Erstkommunion 2019 ............................................................................................................................... 10 Kinderbibeltage.......................................................................................................................................... 10 Kinderseite .................................................................................................................................................. 11 Die Sternsinger kommen ........................................................................................................................ 12 Was wir feiern .............................................................................................................................................. 13 Rückblick: Patrozinium und Gemeindefest........................................................................................ 14 Rückblick: Martinszug .............................................................................................................................. 16 Taizé in St. Rafael ................................................................................................................................... 18 Advent in St. Rafael ................................................................................................................................ 19 Ü60Treffen ............................................................................................................................................... 20 Was tun, wenn sich das Kind ein Bild vom Christkind zu Weihnachten wünscht? .............. 21 Termine ......................................................................................................................................................... 23
Weihnachten 2018 3 Liebe Gemeinde! Kennen Sie das Magnificat, den Lobgesang Mariens bei der Begeg- nung mit ihrer Cousine Elisabeth? Wenn nicht, können Sie es nach- folgend lesen. Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Meine Mutter war eine große Marienverehrerin, deshalb ist mir dieses Gebet besonders nah. Da treffen sich zwei Frauen, die beide überraschend schwanger ge- worden sind – nach der biblischen Erzählung vom Heiligen Geist. Die eine eigentlich viel zu alt, und die andere eigentlich viel zu jung, geschätzt 14 Jahre. Ein Skandal heute wie auch damals! Trotzdem: Beide lassen ihrer Freude freien Lauf, und aus Maria platzt es heraus: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ Diese junge Maria ist in der Lage, zu er- kennen, wie Gott aus ihrem kleinen ge- wöhnlichen Leben etwas Großes macht,
4 rafaelsbote sie wirklich aus ihren Ängsten herausholt. Denn ledig und schwanger, das ist hart. Jetzt aber merkt sie: Ja, es stimmt, Gott erhöht die Niedrigen. Aber stimmt es auch, wie Maria weiter betet: Gott stürzt die Mächtigen vom Thron, lässt die Reichen leer ausgehen und sättigt die Hung- rigen? Was für starke Aussichten! Das Magnificat gilt nicht umsonst manchen als „das leidenschaftlichste, wildeste, ja revolutionärste Adventslied, das je gesungen worden ist“ (D. Bonhoeffer). Und heute? Heute stehen wir weltweit vor unvorstellbaren Heraus- forderungen. Machtgier, Krieg, Ungerechtigkeit – die Liste ist lang. Täglich hören wir von Menschenleben, die geopfert werden und neuen Krisenherden. Nicht zu wissen, wie das ausgeht, macht ein ungutes Gefühl. Dabei bereiten wir uns doch auf Weihnachten vor, das Fest des Friedens. Kann sein, dass es diesmal weniger friedlich ausfällt. Jedenfalls für die Bewohner von Betlehem, dem Ort, der im Mittelpunkt der Weihnachtsgeschichte steht. Denn viele Mächtige spielen Machtspiele und provozieren Unruhen, ausgerechnet in einer Weltregion, die einem Pulverfass gleicht. Hilft es da zu singen „Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und er- höht die Niedrigen“? Da bin ich gefordert, zu entscheiden, wo ich zu stehen habe. Das Magnificat sagt es mir eindeutig: auf der Seite der Niedrigen, der Ohnmächtigen, der Hungernden. Viele Menschen stellen sich die Frage, und auch ich manchmal, warum Gott nicht selbst eingreift und das Unrecht und Elend aus der Welt schafft? „Frieden auf Erden“ – und es passiert wieder nichts. Oder zu wenig. Nein - Gott arbeitet nicht einfach unsere „Wunschzettel“ ab. Nein, Gott sucht Menschen wie Maria, die Frau aus Nazaret, die sich auf das Wagnis einlassen, auf Gott zu ver- trauen. Sie willigt ein in den Plan Gottes, obwohl sie eigentlich keine Ahnung hat. Sie vertraut! Und je mehr sie auf Gott vertraut, desto tougher wird sie, bekommt mehr Selbstvertrauen. Ich nehme mir für diesen Advent vor, etwas von dem Vertrauen, das Maria hatte, zu übernehmen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gesegnete Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest! Ihre Hildegard Schmidt Pater Kornelius Maria Jürgen Keil - Pfarrgemeinderat
Weihnachten 2018 5 Gottesdienste 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst mit anschließendem Nikolausbesuch 10.30 Uhr Gottesdienst, anschl. Beicht- gelegenheit 10.30 Uhr Gottesdienst, anschl. Beicht- gelegenheit
6 rafaelsbote 17.00 Uhr Familien- Christmette mit Krippenspiel 10.30 Uhr Fest- gottesdienst zur Geburt des Herrn 10.30 Uhr Jahresschluß- Gottesdienst
Weihnachten 2018 7 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Familien- gottesdienst mit Aussendung der Sternsinger 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst
8 rafaelsbote 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst
Weihnachten 2018 9 Termine für Jugendliche, Kinder und Eltern Jugendliche und Kirche für Kinder und Kleinkindbetreuung: jeden Sonntag während der Messe. Hilfe! Die Kinderkirche braucht Unterstützung! Es ist sehr schön, dass wir (mit Ausnahme der Ferien) an jedem Sonntag parallel zu Hl. Messe für die Kinder die sogenannte Kinderkirche halten können. Nun ist aber leider das Kinderkirchenteam mit der Zeit geschrumpft, weil die eigenen Kinder zu groß geworden sind, oder man weggezogen ist, oder berufliche Verpflichtungen es nicht mehr möglich machten mitzu- machen, oder, oder, oder … Deshalb der dringende Aufruf: „Wer möchte mitmachen?“ Das Kinderkirchen- team trifft sich ca. alle 6 Wochen zur Terminabsprache und Planung der In- halte, unter anderem auch der Familiengottesdienste. Bitte überlegen Sie, ob Sie dieses gute Projekt unterstützen möchten. Wer einmal hineinschnuppern möchte, möge sich gerne bei mir melden. Da ich ja nur noch Teilzeit in Den Haag bin, bitte per E-Mail an rafaelshaus@ziggo.nl, oder sprechen Sie auch gerne Brigitta Hermes oder Jane Mund an. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören! Hildegard Schmidt Eltern-Kind-Gruppe: jeden Dienstag von 9.30 bis 12.00 Uhr im Rafaelshaus, Badhuisweg 35 A Dienstags von 9.30 bis 12.00 Uhr verwandelt sich der Gemeindesaal des Rafaelshauses in einen Spielplatz für die kleinen Besucher der Krabbelgruppe. Manche können bereits ganz wacker gehen und spielen, bauen oder basteln, die ganz Kleinen beobachten das Rundherum, krabbeln oder versuchen bei den Großen mitzumischen. Die Mütter plaudern über Gott und die Welt bei einer Tasse Tee, und schließen die gemütliche Runde singend im Kreis mit den Kleinen auf dem Schoß. Diese regelmäßigen Treffen bieten den Er- wachsenen die Gelegenheit, sich über das Le- ben mit Kind im Allgemeinen und im Ausland im Besonderen auszutauschen, wertvolle
10 rafaelsbote Tipps weiterzugeben und sich gegenseitig tat- kräftig zu unterstützen. Die Kinder erleben Spiel- gefährten in der sicheren und gemütlichen Um- gebung des Rafaelshauses. Wir freuen uns über weiteren Zuwachs und laden alle interessierten deutschsprachigen Mütter und Väter herzlich ein, vorbeizuschauen. Bei Fragen können Sie uns gerne unter rafaelshaus@ziggo.nl kontaktieren. Corina Roßkogler und Eva Mahl Erstkommunion 2019 Die Erstkommunionvorbereitung hat begonnen. Nachfolgend die Termine bis März: Datum von bis 07.12.2018 16.00 19.00 11.01.2019 16.00 19.00 12.01.2019 10.00 12.00 Probe Sternsinger 13.01.2019 10.30 Aussendung Sternsinger 18.01.2019 16.00 19.00 07.02.2019 20.00 Elternabend 07.02.2019 16.00 18.00 Kinder- 08.02.2019 16.00 19.00 Bibeltage 09.02.2019 10.00 13.00 10.02.2019 10.30 Vorstellung Kommunionkinder 08.03.2019 16.00 19.00 13.03.2019 16.00 19.00 Alle Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sind herzlich eingeladen zu den Kinderbibeltagen Donnerstag, 7. Februar, 16-18 Uhr: Gott möchte David zum König machen Freitag, 8. Februar, 16-19 Uhr: David, der mutige Kämpfer Samstag, 9. Februar, 10-13 Uhr: Beste Freunde in der Not Anmeldung bitte bis Sonntag, 3. Februar per E-Mail an rafaelshaus@ziggo.nl Ich freue mich auf euch! Hildegard Schmidt
Weihnachten 2018 11 Kinderseite
12 rafaelsbote Die Sternsinger kommen In jedem Jahr folgen wir auch hier in Den Haag dem guten Brauch, dass Jungen und Mädchen als Caspar, Melchior und Balthasar die Familien be- suchen und mit ihrem Gebet und Gesang auf anschauliche und fröhliche Weise die Botschaft der Geburt Jesu verkünden. Mit Kreide schreiben sie den alten Segensspruch über die Haustür: Die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige sind die gleichen wie die des alten Segensspruches: Christus Mansionem Benedicat! Christus möge dieses Haus segnen! Schon jetzt sind daher alle zum Familiengottesdienst am Sonntag, 13. Januar 2019 um 10.30 Uhr in St. Rafael eingeladen. Die Spenden, die die Sternsinger an den Türen der Familien sammeln, kom- men dem Kindermissionswerk zu Gute. Eltern von Jungen und Mädchen, die bei der Sternsinger-Aktion gerne mit- machen möchten, melden ihre Kinder bitte unter Angabe des Namens, des Alters und der Kontaktdaten per E-Mail an rafaelshaus@ziggo.nl an. Für Samstag, 12. Januar 2019 ist von 10.00 bis 11.00 Uhr eine Probe geplant. Wer von den Sternsingern besucht werden möchte, möge sich bitte bis spätestens Mittwoch, 9. Januar 2019 ebenfalls per E-Mail anmelden.
Weihnachten 2018 13 Was wir feiern
14 rafaelsbote Rückblick: Patrozinium und Gemeindefest
Weihnachten 2018 15
16 rafaelsbote Rückblick: Martinszug Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus „Für unsere Tochter ist heute ein Traum in Erfüllung gegangen. Schon als wir vor vier Jahren in Den Haag ange- kommen sind und das erste Mal beim Martinszug mitgingen, sagte sie spontan, auf diesem Pferd wolle sie auch einmal reiten“. Ruhig trottet das Pferd vor den Eltern der Reiterin dem Zug voran, darauf im roten Mantel die glückliche Tochter, die dieses Jahr zum ersten Mal den Martin verkörpern darf. Für das Pferd und den Reitstallbesitzer, der es mit sicherem Griff am Halfter durch den Westbroekpark führt, ist der Martinszug bereits Routine - beide sind schon seit einigen Jahren fester Be- standteil des Zugs. Auch vieles Andere wiederholt sich von Jahr zu Jahr: von den liebevoll gestalteten Laternen bunt beleuchtet, führt der Zugweg traditio- nell einmal durch den Park und an- schließend zum Rafaelshaus, wo auf dem nachtdunklen Vorplatz bereits das Martinsfeuer lodert; in der vor Kindern zum Bersten gefüllten Kapelle führt die dritte Klasse der Deutschen Inter- nationalen Schule Den Haag dann das vorher sorgfältig einstudierte Martins- spiel auf; schließlich stärken sich die Kinder draußen an Körben voll selbst gebackenen Weckmännern. Gegen die kühle Herbstluft helfen heißer Kinder- punsch bzw. Glühwein für die Erwach- senen. Dass die Schule sich auch mit Musikern am Martinszug beteiligt, ist inzwischen auch bereits eine gute Tradition. Dieses Jahr stellte die neu entstehende Big Band eine bunte Bläser-Besetzung mit zwei Trompeten, zwei Klarinetten, einer
Weihnachten 2018 17 Posaune und, sicher ungewöhnlich für einen Martinszug, einer Cajón als Per- cussioninstrument. „Es ist schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Schüler bei der Sache sind“, freut sich die Musiklehrerin Frau Hilbig über ihre Musiker. „Sie kamen von sich auf auf mich zu und wollten wissen, ob wir auch dieses Jahr wieder beim Martinszug mitmachen“. Für sie selbst ist die Teil- nahme an einem Martinszug ebenfalls nichts Neues. „Ich spiele Saxophon und Klarinette, da liegt es nahe, dass man als Musiker in den Martinszug eingebunden wird“. Nur wenige Band-Mitglieder, wie die Pianisten, waren nicht mit dabei. Verständlich, denn ein Klavier hinter dem Zug herzuschieben ist dann noch einmal weniger praktikabel, als ein Cajón zu tragen. „Wir haben zwar kurz überlegt, ob wir ein Keyboard mitnehmen sollten, haben dann aber doch darauf verzichtet“, berichtet Frau Hilbig. Für nächstes Jahr gibt es bereits weitere Pläne. „Wir überlegen, ob wir Notenhalter anschaffen können, die wir an den Blasinstrumenten befestigen können. Dann könnten wir auch spielen, während der Zug sich bewegt“. Um das Konzert perfekt zu machen, könnte man vielleicht auch noch an der Text- sicherheit des einen oder anderen Zugteilneh- mers arbeiten. Viele, ich eingeschlossen, kamen beim Laternenlied trotz angestrengten Nachdenkens über die Strophe „Mein Licht ist aus, ich geh’ nach Haus“ leider nicht hinaus. Dabei waren die Lichter zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch lange nicht aus. Als die Laternenlichter beim Eintreffen am Rafaels- haus dann tatsächlich nach und nach ver- loschen, war der Reitstallbesitzer einer der Ersten, die sich auf den Heimweg machten. „Tot volgend jaar!“ rief er mir zu, als er mir auf dem Pferd entgegenkam. Bis zum nächsten Jahr! Lothar Hermes
18 rafaelsbote Taizé in St. Rafael Die Gemeinschaft von Taizé ist ein internationaler ökumenischer Männer- orden in Taizé, Frankreich. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, die an verschiedenen Orten weltweit aus- gerichtet werden. Viele Jugendliche haben bei Taizé-Treffen die Nähe zu Gott in einer tiefen Spiritualität erfahren. Frère Roger, der Gründer und bis zu seiner Ermordung im Jahr 2005 Prior des Ordens, trug maßgeblich zur ungebrochenen Popularität der Ideen der Gemeinschaft bei. Heute zählt sie an die hundert Brüder, die ihren Lebensunterhalt aus- schließlich durch den Erlös ihrer Arbeit bestreiten. Die Brüder wirken auch unter Menschen an be- nachteiligten Orten in Asien, Afrika und Südamerika und versuchen unter den Ärmsten ein Zeichen der Liebe zu sein. In der deutschsprachigen Gemeinde Den Haag feiern wir regelmäßig am Frei- tagabend Abendandachten nach dem Vorbild von Taizé. Bei Kerzenlicht beten wir gemein- sam, singen einprägsame meditative Lieder und verweilen schweigend vor Gott. Alle, insbeson- dere auch die Jugendlichen unserer Gemeinde, sind herzlich dazu eingeladen, mitzumachen. Nächste Termine: 30. November 2018, 25. Januar 2019, 29. März 2019 und 24. Mai 2019, jeweils um 20 Uhr Gerald Rosskogler
Weihnachten 2018 19 Advent in St. Rafael Alle Jahre wieder… feiern wir auch bei uns in Den Haag in der Rafael-Ge- meinde die Adventszeit. Das Wetter wird kühler, die Tage kürzer und Sinter- klaas hat in den Niederlanden Einzug gehalten, und man wird mit Pepernoten und anderen Leckereien im wahrsten Sinne des Wortes bombardiert: Hier in Den Haag tobt regelmäßig der Bär! Und dann beginnt in unserer kleinen Kirchengemeinde auf einmal nach dem Christkönigsfest der Advent. In der Hektik und Präsenz von Sinterklaas um einen herum werden die Adventssonntage wirkliche Orte der Ruhe und Besinnung. Am ersten Advent wird bei uns traditionell gebacken, und zwar backt die Kinderkirche Plätzchen für die ganze Ge- meinde. Zu Beginn der Messe gehen alle Kinder und einige von den Jugendlichen hinauf in den Gemeindesaal, um dort die Kaffeetische in eine Backstube zu verwandeln und leckeren Plätzchenteig auszurollen, und den ver- schiedensten Formen auszustechen. Alles kommt aufs Blech und in den Ofen, und sobald die Messe vorbei ist, empfängt nicht nur Kaffeeduft, sondern auch der Duft von frischem Gebäck die Gemeinde. Sobald sie abgekühlt sind, werden die Plätzchen gleich konsumiert, und es ist wahrlich noch nie etwas übrig geblieben! Der zweite Advent steht dann meist im Zeichen des heiligen Bischofs Nikolaus mit Mantel, Bart und Bischofs- stab. Wir feiern am zweiten Adventssonntag oft eine Familienmesse, die Sankt Nikolaus besucht. Im Anschluss versammeln sich Groß und vor allem auch Klein oben im Gemeindesaal und singen so lange deutsche und nieder- ländische Nikolauslieder, bis er noch einmal kommt, dies- mal mit seinem großen Sack. Verteilt werden dann Schokonikoläuse zur Freude aller, die einen erhalten. Man hätte zu Beginn dieses Artikels vielleicht erwähnen sollen, dass künst- lerisch begabte Gemeindemitglieder jedes Jahr einen neuen, wunderschönen Adventskranz zaubern, an dem die ganze Gemeinde vier Wochen lang Freude hat. Adventskränze sind in den Niederlanden nicht so verbreitet wie in Deutschland. Zu Beginn eines jeden Adventssonntags singen wir das Lied „Wir sagen euch an, den lieben Advent“, wobei jede Woche eine Strophe dazukommt und eine weitere Kerze angezündet wird. Am 3. Advent ist dies nun eine ganz besondere Kerze, die sich farblich von den drei anderen Kerzen abhebt. Da die liturgische Farbe des Advents vio- lett ist, sind die drei Kerzen ebenfalls violett. Eine aller- dings ist rosa. Der Gedanke dahinter ist, dass durch das
20 rafaelsbote Violett die festliche Farbe Weiß hindurch zu scheinen be- ginnt: Weihnachten, das Fest der Geburt Christi, ist nahe, das Warten hat bald ein Ende. Am vierten Advent wird es bei uns in der Rafaels-Gemein- de meist ruhig. Die Ferien haben begonnen, und viele Fa- milien sind bereits auf dem Weg zu ihrem anderen Zu- hause und ihren Familien in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder sonstwo in Europa. Mit viel Ruhe und Be- sinnlichkeit schaut man dem Weihnachtsfest entgegen und freut sich, dass trotz der vielen Weihnachtsfeiern, Einkaufsmarathons, Geschenkeinpackerei und Konzerten und Aufführungen an den Sonntagen doch ein wenig entschleunigt und sich auf Weihnachten vorbereitet werden konnte. Und, für uns ganz persönlich, die wir schon seit 16 Jahren in Den Haag wohnen, ist dies ein ganz besonderer Ort, an dem deutsche Traditionen lebendig werden und somit weitergegeben werden können, was ein ganz besonderer Schatz ist! Jane Mund Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern ein glückliches neues Jahr! Ü60Treffen Alle Gemeindemitglieder über 60 Jahre sind am Donnerstag, 6. Dezember, 16.00 Uhr zu einem gemütlichen und besinnlichen Nachmittag ins Rafaelshaus eingeladen.
Weihnachten 2018 21 Was tun, wenn sich das Kind ein Bild vom Christkind zu Weihnachten wünscht? Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern - zumindest bei uns - die damit verbundenen wunderbaren Heimlichkeiten bei di- versen Vorbereitungen und Durch- führungen als Helfer des Christkin- des. Bei uns waren damit auch sehr viele verständliche, aber schwer zu beantwortende Fragen zum Christ- kind verbunden: Wie kommt das Christkind am Heiligen Abend in die Wohnung? Kommen mit dem Christ- kind Einbrecher ins Haus? Darf es denn überhaupt als kleines Kind so spät alleine unterwegs sein, passiert ihm dann nichts? Diese Fragen wurden be- gleitet von dem Wunsch, der als oberstes auf dem Wunschzettel zu finden war: ein Bild vom Christkind zu bekommen. Ein durchaus verständlicher Wunsch und viele berechtigte Fragen. Damals habe ich mich an unsere Pastoralreferentin gewandt, die meiner Tochter den folgenden Brief geschrieben hat: Liebe Victoria, ich darf Dich beruhigen, das Christkind ist eigentlich gar nicht alleine unterwegs, früher und auch heute nicht. Das erste Mal taucht es im späten Mittelalter auf, und zwar als Begleiter des Heiligen Nikolaus. Die Kinder wurden damals an Nikolausabend groß beschenkt. Mit dem Nikolaus zusammen kam das Christkind in die Häuser der Familien und brachte den Kindern ihre Geschenke. Während der Reformation verlegte Martin Luther die Kinderbescherung auf Weihnachten. Um sich von der katho- lischen Heiligenverehrung zu distanzieren und das Interesse auf Jesus Christus zu legen, brachte jetzt der „Heilige Christ“ selbst die Geschenke. Schnell entstand daraus die Vorstellung vom kleinen „Christkind“, das von Engeln begleitet auf die Erde kommt und den Kindern Geschenke mitbringt. Diese Vorstellung ist theologisch für mich nachvollziehbar, und ich möchte sie Dir, Victoria, mit auf den Weg geben. In der Weihnachtsbotschaft heißt es: Gottes Sohn kommt als neugeborenes Kind in einem einfachen Stall zu Beth- lehem auf die Erde, um mit seiner Menschwerdung Gottes Heilstat zur Er- lösung der Menschen wahr werden zu lassen. Einfach gesagt: Von seiner Ge- burt bis zu seiner Auferstehung ist Jesus die frohe Botschaft, das Evangelium von der unbedingten Liebe Gottes. In seinen Worten und Wundertaten werden auch wir Menschen heute mit dieser Liebe beschenkt. Kurioserweise hat sich übrigens die Vorstellung vom evangelischen Christkind in dieser Form konfessionsübergreifend um 1900 zuerst im gut katholischen Bayern und Rheinland entwickelt.
22 rafaelsbote Das Christkind wird also von Gott zu den Kindern gesandt, um ihnen Gutes zu tun und zu zeigen, wie sehr Gott sie liebt. So ist der Zutritt zu den Häusern also kein Problem. Mit Gottes Hilfe schafft es das einfach. Wie, das ist ein Geheimnis. In jeder Messe heißt es: „Geheimnis des Glaubens“. Immer wieder gibt uns Jesus Geheimnisse auf. Aber keine Sorge, Victoria. Du kennst doch viele Geschichten von Jesus und weißt daher: es sind Geheimnisse, die zum Guten führen. Jesus heilt Menschen, denen sonst keiner helfen kann; Jesus macht mit fünf Broten Tausende Menschen satt. Diese Geheimnisse sind nur möglich, weil die Menschen an Jesus glaubten. Die Menschen, denen Jesus half, glaubten was auch Du glaubst, Victoria: Jesus ist der Messias, der Retter, auf den die Menschen so lange gewartet haben, und der an Weih- nachten auch zu uns kommen will. Deshalb kommen auch definitiv keine Ein- brecher mit ins Haus, wenn das Christkind kommt. Die haben keinen Zutritt, weil sie keinen Anteil an diesen Geheimnissen haben. Einbrecher benehmen sich nämlich genau so wie Jesus es nicht möchte: sie fügen anderen Menschen Schaden zu, um sich selbst zu bereichern. Noch einmal: die Bot- schaft, die uns Jesus an Weihnachten bringt, ist eine Botschaft der Liebe. Dieser Brief ist mir neulich wieder in die Hände gefallen, und ich finde diese Worte einfach so wunderbar, dass ich euch daran teilhaben lassen möchte. Und natürlich hat Victoria zu Weihnachten auch das gewünschte Bild vom Christkind bekommen: Michaela Goldmann Quelle: Stadt Gottes, Illustrierte Zeitschrift für das katholische Volk, Sammelband 1893, S. 101
Weihnachten 2018 23 Termine im Rafaelshaus, falls nicht anders angegeben. 02.12.18 So 10.30 Gottesdienst zum 1. Advent 06.12.18 Do 16.00 Ü60Treffen 07.12.18 Fr 16.00 Erstkommunionvorbereitung 09.12.18 So 10.30 Familiengottesdienst zum 2. Advent, anschl. Nikolausbesuch 16.12.18 So 10.30 Gottesdienst zum 3. Advent, anschl. Beichtgelegenheit 23.12.18 So 10.30 Gottesdienst zum 3. Advent, anschl. Beichtgelegenheit 24.12.18 Mo 17.00 Familienchristmette mit Krippenspiel 25.12.18 Di 10.30 Festgottesdienst zur Geburt des Herrn 30.12.18 So 10.30 Jahresschlußgottesdienst 11.01.19 Fr 16.00 Erstkommunionvorbereitung 12.01.19 Sa 10.00 Sternsinger-Probe 13.01.19 So 10.30 Familiengottesdienst, Aussendung der Sternsinger 18.01.19 Fr 16.00 Erstkommunionvorbereitung 25.01.19 Fr 20.00 Taizé-Abendandacht 07.02.19 Do 16.00 Bibeltage 20.00 Elternabend Erstkommunion 08.02.19 Fr 16.00 Bibeltage 09.02.19 Sa Bibeltage 10.02.19 So 10.30 Vorstellung der Kommunionkinder 08.03.19 Fr 16.00 Erstkommunionvorbereitung 15.03.19 Fr 16.00 Erstkommunionvorbereitung 29.03.19 Fr 20.00 Taizé-Abendandacht Die Heilige Messe feiern wir jeden Sonntag um 10.30 Uhr. Werden Sie Mitglied unserer Gemeinde und unterstützen Sie unsere Arbeit. Weitere Informationen auf unserer Homepage: http://www.katholischekirche-denhaag.nl
Deutschsprachige Katholische Gemeinde in den Niederlanden Den Haag St. Rafael Scheveningen Pastoralreferentin Hildegard Schmidt Badhuisweg 35A 2587CB Den Haag Homepage: http://www.katholischekirche-denhaag.nl Telefon: (070) 3554240 e-Mail: rafaelshaus@ziggo.nl Priesterlicher Begleiter: Pater Kornelius Maria Telefon: (065) 5087025 Bankverbindung für Beiträge und Spenden: Konto: 47.33.18.652 Name: Kerkgen Deutschsprach Ka Bank: ABN AMRO IBAN: NL11ABNA0473318652 BIC: ABNANL2A Pfarrgemeinderat: Jürgen Keil, Tel. (070) 3062783 Die evangelische Schwestergemeinde: www.evangelischekirche-denhaag.nl Telefon: (070) 3465727 Redaktion: H. Schmidt
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