Heilung eines Lahmgeborenen - Apostelgeschichte 3
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Lektion 22 Apostelgeschichte 3 Heilung eines Lahmgeborenen Es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem sie errettet werden müssen. Apostelgeschichte 4,12 lernvers 1. Zum Textverständnis 1.1 Zusammenhang/Inhalt Beim Pfingstfest hat Petrus vor vielen Menschen gepredigt und ihnen den einzigen Weg zu Gott aufgezeigt: JESUS CHRISTUS. Daraufhin bekehren sich viele Menschen und versammeln sich erstmal als Gemeinde. Während Petrus und Johannes wie gewohnt zum Gebet in den Tempel gehen, treffen sie einen Mann, der schon von Geburt an gelähmt ist. Dieser erwartet wie von allen Tempelbesuchern auch von ihnen etwas Geld zum Leben. Petrus kann ihm zwar kein Geld geben, hat dafür aber etwas weitaus Besseres anzu- bieten, nämlich Heilung im Namen Jesu Christi. Er ergreift die Hand des Mannes, richtet ihn auf und das Wunder geschieht: Er ist augenblicklich wiederhergestellt, kann umhergehen, er springt vor Freude und lobt Gott. Sofort werden die Tempelbesucher auf diesen bekannten Bettler aufmerksam. Die Leute bestaunen Petrus und Johannes, denn sie sind erschro- cken über das Wunder, das vor ihren Augen stattgefunden hat. Doch Petrus weist von sich weg auf den Herrn Jesus hin. Mutig und entschlossen klagt er sie an, dass sie diesen Jesus, den Gott verherrlicht hat, überliefert, verleugnet und getötet hatten. Mit Autorität bezeugt er, dass Gott ihn von den Toten auf- erweckt habe und dass der Mann allein durch den Glauben an seinen Namen gesund geworden sei. Dann wechselt Petrus seine Tonlage. Nach seiner Ankla- ge folgt das Angebot: Auch ihnen bietet Gott in seiner Gnade das Evangelium an. Sie müssen Buße tun, um gerettet zu werden. 1.2 Personen • zwei Jünger, Petrus und Johannes • ein von Geburt an lahmer Mann, Alter: über 40 Jahre (Apg 4,22) • das Volk im Tempel 1.3 Orte/Gegend • Jerusalem: Hauptstadt Judäas, politischer und religiöser Knotenpunkt; durch den Tempel das Zentrum des Judentums im ersten nachchristlichen Jahrhun- dert • Tempel: Heiligtum der Juden, welches durch Herodes den Großen von dem Jahre 20 v. Chr. an umgebaut und verschönert wurde. Fertigstellung erst we- nige Jahre vor der Zerstörung Jerusalems (70 n. Chr.), auch für die Christen in der ersten Zeit zentrale Stätte für Gebet und Gottesdienste • Säulenhalle Salomos: Die Tempelanlage wurde durch drei verschiedene Säu- lenhallen umgeben. Sie umrahmten den Vorhof der Heiden, in dessen Mitte sich das eigentliche Tempelgebäude befand. Die Säulenhalle Salomos war die östliche Säulenhalle und lag direkt vor der „Schönen Pforte“. • Schöne Pforte: Um von dem Vorhof der Heiden in den Vorhof der Frauen 166
Lektion 22 zu gelangen, musste man über eine Treppe von zwölf Stufen hinaufgehen. Dann konnte man durch neun Tore weiter ins Innere gelangen. Vier Tore im Norden, vier Tore im Süden und ein Tor, das schönste und prächtigste, die L 022-01.pdf „Schöne Pforte“, im Osten. Lektion 22 Tempelanlage zur Zeit Jesu Tempelanlage zur Zeit Jesu Burg Antonia 1. Vorhof der Heiden 2. Königliche Säulenhalle 5. Niedrige Mauer 4. Säulen- galerie 3. Säulenhalle Salomos 10. Tempel mit dem 6. Schöne Pforte Allerheiligsten 4. Säulengalerie 5. Niedrige Mauer 6. Schöne Pforte 7. Vorhof der Frauen 8. Vorhof der Männer 5. Niedrige Mauer 4. Säulen- 8. Vorhof der Männer 7. Vorhof der Frauen 9. Vorhof der Priester galerie 9. Vorhof der Priester N 10. Tempel mit dem 1. Vorhof der Heiden Allerheiligsten 3. Säulenhalle 2. Königliche Säulenhalle 1.4 Zeit Salomos Arbeitsblatt L 022-01.pdf • Kurz nach dem Pfingstgeschehen (siehe Lektion 21) Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, Mit Kindern die Bibel entdecken - Band 1 • zur neunten Stunde, also gegen 15.00 Uhr, zur Zeit des Gebetes 1.5 Begriffserklärungen • V. 1: Stunde des Gebets = Die Juden hatten täglich regelmäßige Gebets- zeiten: um 9 Uhr ,12 Uhr und 15 Uhr. • V. 1: neunte Stunde = Man teilte damals die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in zwölf Teile ein. Dabei fiel also die 6. Stunde auf 12 Uhr und die 9. Stunde auf etwa 15 Uhr. • V. 2: Almosen = Im AT hatte jeder Fromme die Pflicht, den Armen wohlzu- tun (3Mo 19,9 ff). Im NT war Betteln nicht ungewöhnlich. Almosen-Geben und Almosen-Erbetteln war in die Gesellschaft „integriert“. In jeder Synago- ge sollte durch einen Armenkasten für die Armen gesorgt werden. • V. 6: Nazoräer = Eigentlich: Nazarener, weil Jesu aus Nazareth kam. Man nimmt an, dass bei „Nazoräer“ das hebr. Wort nezer (= Spross; vgl. Jes 11,1) mitklingt. • V. 6: Geh‘ umher = Als Apostel hatten Petrus und Johannes besondere Voll- macht. Daher war es ihnen möglich, Zeichen und Wunder zu wirken und auch Menschen „im Namen Jesu“ gesund zu sprechen (vgl. Apg 13,11; siehe auch Hebr 2,3.4). • V. 16: „durch den Glauben an seinen Namen“ = Der „Name“ steht für die Person. Deshalb bedeutet „Glauben an seinen Namen“ Glauben an Jesus Christus. • V. 20: „Zeiten der Erquickung … vom Angesicht des Herrn und er … Jesus Christus sende“ = Auf die Bekehrung Israels hin wird Gott den Messias Jesus Christus senden. Das bezieht sich auf die Wiederkunft Christi, wenn er seine tausendjährige Herrschaft auf Erden beginnen wird. • V. 21: „Wiederherstellung aller Dinge“ = Die Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge bedeutet das Tausendjährige Reich. Es geht hier nicht um uni- verselle Erlösung (Allversöhnung). Eine solche Lehre ist der Bibel fremd. Der Ausdruck bezieht sich auf eine Zeit, zu der die Schöpfung von der Knecht- schaft der Sünde befreit und Christus in Gerechtigkeit als König über die ge- samte Erde herrschen wird. 167
Lektion 22 2. Ziele Die Kinder sollen erkennen: a) Rettung (Heilung) gibt es nur durch den Glauben an Jesus Christus. b) Der Gelähmte ist ein Bild für den Sünder, der völlig abhängig von Gottes Hilfe und seinem gnädigen Eingreifen ist. 3. Vorschläge zur Durchführung 3.1 Vorüberlegungen Die notvolle Situation des Kranken können wir uns heute kaum noch vor- stellen. In unserem Sozialstaat gibt es so viele Einrichtungen und Hilfsmöglich- keiten, dass Kinder selten mit wirklich hilflosen Kranken in Berührung kommen. Deshalb sollten wir die Situation des lahmen Mannes beschreiben, um ihn dann in der Anwendung als Bild für den hilflosen Menschen in Bezug auf die Sünde vorzustellen. Jeder Mensch ist von Geburt an Sünder und kann sich nie selbst von der Sünde befreien. Jeder müsste in diesem Zustand ster- ben, wenn es keine Rettung durch den Glauben an Jesus Christus gäbe. Bei dieser Art der Anwendung müssen wir unbedingt darauf achten, dass die Kin- der nicht Krankheit als Folge einer persönlichen Sünde sehen, dass Krankheit nicht unbedingt eine Strafe Gottes ist und dass Heilung von Sünde nicht gleich Heilung von Krankheit bedeutet. Wir sollten deutlich machen, dass es für den lahmen Mann nur durch den Glauben an Jesus Christus Heilung gab. Genauso ist es auch für uns heute ausschließlich durch den Glauben an den Herrn Jesus möglich, von der Sünde befreit zu werden und die Gemeinschaft mit Gott zu bekommen. Alle anderen Möglichkeiten und Lösungsversuche seitens der Menschen müssen scheitern. 3.2 Einstiegsmöglichkeiten 3.2.1 Wir fragen die Kinder, welche Krankheiten sie schon einmal gehabt ha- ben, leiten dann auf den lahmen Mann über und betonen seine notvolle Situ- ation (siehe 3.1). 3.2.2 Gegenstandslektion: Wir bringen verschiedene Arzneimittel mit (Salben, Tropfen, Tabletten, Pflaster …) sprechen mit den Kindern über deren Nutzen und darüber, dass es auch Krankheiten gibt, bei denen keine Medizin hilft. Da- mit leiten wir auf die Geschichte über. 3.2.3 Aktuelle Reportage: Große Schlagzeilen in der Jerusalemer Morgenpost: „Sensationelle Heilung im Tempelbezirk. Fremde Mäch- te im Spiel oder lebt Jesus doch?“ 3.2.4 Gespräch darüber, wie viel Zeit es braucht und welche Mü- hen es kostet, bis ein Kleinkind sicher laufen gelernt hat. Überlei- tung: „Schlagartig kann er stehen, gehen sogar springen. Dabei hat er bisher nicht einen Schritt laufen können. Jeden Tag brachten ihn Freunde zum Betteln an die Schöne Pforte …“ 3.3 Durchführung 3.3.1 Wir erzählen die Geschichte und verwenden dabei vier Bilder mit schematischen Darstellungen (L 022-02.jpg). Alternative: Erzählung mit Schattenbildern (L 022-03.jpg bis L 022-04.jpg). Vorlagen kopieren/ausdrucken, Figuren ausschneiden und während des Erzählens auf dem OHP anordnen. 168
Lektion 22 Bild 1: Petrus und Johannes gehen wie gewohnt in den Tempel zum Gebet. Bild 2: Petrus redet mit dem Kranken und „macht“ ihn gesund (Schilderung der notvollen Situation und Erwar- tung sowie der Heilung im Namen des Herrn Jesus). Bild 3: Der Kranke ist gesund, springt umher, lobt Gott und gibt vor allen Leuten Zeugnis über die erfahrene Heilung Bild 4: Petrus ergreift das Wort. Er weist alle Ehre von sich und lenkt die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf Christus. Hier können wir ausführlicher verschiedene Punkte der Predigt ausführen: a) Jesus wurde schon im AT verheißen b) Petrus klagt die Leute mutig an: - Sie haben Jesus den Heiden zur Verhand- lung überliefert. - Sie haben ihn vor Pilatus verleugnet, als die- ser versuchte, ihn freizugeben. - Sie haben den „Heiligen und Gerechten ver- leugnet und gebeten“, dass ihnen stattdessen „ein Mörder geschenkt“ würde (Barabbas). - Sie haben den “Fürsten des Lebens“ getötet. c) Jesus ist von Gott verherrlicht. Er hat ihn von den Toten auferweckt. L 022-03.jpg d) Der Gelähmte konnte nur aufgrund seines Glaubens an Jesus Christus ge- L 022-04.jpg heilt werden. e) Petrus predigt Buße und Vergebung 3.3.2 Für ältere Kinder: Wir lesen mit den Kindern gemeinsam die Ge- schichte (V. 1-20). Danach produzieren wir ein Hörspiel. Den Text lassen wir von den Kindern in Gruppenarbeit vorher anfertigen. Die Gruppen werden nach den handelnden Personen eingeteilt (Erzähler, Petrus und Johannes, Gelähmter, Tempelbesucher). Als Hilfestellung geben wir den Kindern folgendes Raster an die Hand. Mithilfe der Versangaben können sie einen entsprechenden Sprechtext entwerfen. Szene 1: Petrus und Johannes gehen zum Tempel und sehen den Gelähm- ten. Erzähler (erzählt wie Petrus und Johannes zum Tempel gehen; V. 1-2) Der Gelähmte (sieht Petrus und Johannes und bittet um ein Almo- sen; V. 3) Petrus (lehnt Almosen ab, kann ihn stattdessen heilen; V. 5-6) Szene 2: Die Heilung des Gelähmten Erzähler (schildert die Heilung des Gelähmten und wie er umherspringt; V. 7-8) Der Gelähmte (lobt Gott; V. 8) Die Tempelbesucher (erkennen den Gelähmten, wundern sich, laufen zu Petrus und Johannes; V. 9-11) Szene 3: Die Predigt des Petrus Petrus (lehnt Ehre ab und weist auf Christus hin, V. 12.13; klagt das Volk Israel an, V. 13.14; bezeugt die Auferstehung, V. 15; erklärt, dass der Glaube an Christus den Gelähmten geheilt hat, V. 16; predigt Buße und Bekehrung zu Christus zur Vergebung der Sünden, V. 19) 169
Lektion 22 3.4 Zur Festigung 3.4.1 Evangelistischer Impuls: Nach der Erzählung arbeiten wir die Übertra- gung heraus. Dazu verwenden wir die Abb L 022-05.jpg. Zunächst zeigen wir den Kindern das obere Bild und erklären ihnen mit einfachen Worten den Zu- stand der Menschen (Hinweis zur Anwendung, siehe 3.1). Unteres Bild: Durch die Sünde von Gott getrennt - keine Möglichkeit, die Schlucht zu überwinden - Folge: ewiger Tod, ewige Trennung von Gott. Wir lassen die Kinder eigene Lösungsvorschläge bzw. solche nennen, die Leute von heute anstellen würden. Die Vorschläge können in die von den Menschen ausgehenden Brücken eingetragen werden, sie reichen aber nie bis auf die andere Seite. Dann zeigen wir die Lösung auf Bild 6. Gott kam zu uns in Jesus Christus. Er hat die einzig trag- fähige und vollständige Brücke gebaut: Christus. 3.4.2 Für jüngere Kinder: Wir malen mit den Kindern ein Bild. Dazu verwenden wir Wachsmalkreide, Buntstifte oder Wasserfarben. Als Motiv wählen wir die Abb. L 022-05.jpg (unteres Bild) oder ein Bild mit ähnlicher Aussage. Die Kinder können auch die Abbildungen L 022-02.jpg farbig ausmalen. Es gibt nur einen Weg Lektion 22 4. Vorschläge zum Bibelverslernen edennsanderen ist in keinem das heil; auch kein 4.1 Labyrinth Ein Kind muss versuchen, in dem Labyrinth, anderer name ((L 022-06.jpg auf Folie oder Papier kopie- unter dem himmel ren/drucken) den richtigen Weg vom Start ist den menschen zum Ziel zu finden. Nur eine Möglichkeit ist gegeben, in dem sie richtig. errettet werden müssen. Apostelgeschichte 4,12 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, Mit Kindern die Bibel entdecken - Band 1 Arbeitsblatt L 022-06.pdf L 022-06.jpg 170
Lektion 22 Tempelanlage zur Zeit Jesu Burg Antonia 4. Säulen- 5. Niedrige Mauer galerie 10. Tempel mit dem 6. Schöne Pforte Allerheiligsten 5. Niedrige Mauer 7. Vorhof der Frauen 4. Säulen- 8. Vorhof der galerie Männer 9. Vorhof der Priester N 1. Vorhof der Heiden 3. Säulenhalle 2. Königliche Säulenhalle Salomos Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, Mit Kindern die Bibel entdecken - Band 1 Arbeitsblatt L 022-01.pdf 171 Lektion 22
Lektion 22 172
Lektion 22 Lektion 22 Es gibt nur einen Weg e s ist in keinem anderen das heil; denn auch kein anderer name unter dem himmel ist den menschen gegeben, in dem sie errettet werden müssen. Apostelgeschichte 4,12 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, Mit Kindern die Bibel entdecken - Band 1 Arbeitsblatt L 022-06.pdf 173
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